und ähnlich wie anno neun mit beispielloser Tapferkeit den Fein) geschlagen und aus dem Lande gejagt? Nun, das gerade nicht, aber doch so etwas Aehnliches! In der Gemeinde Latzsons hat der Tiroler Bauernbund, wie in so vielen anderen Gemeinden Tirols, großen Anklang und sehr viele Mitglieder gesunden. Die Latzfonser haben Freude mit dem Bauernbund und setzen große Hoffnungen auf denselben. Als am ^6. Februar in Brixen jene bekannte Generalversammlung des „Volksvereines' stattfand, da kamen auch vier
Latzfonser Bauern von ihrem Berge herab, um zu sehm, was in dieser Versamm lung gegen den Bauernbund geplant würde. Da wußten die altkonseroativen Zeitungen zu melden. Gxaf G. Thun-Hohemiein, der neugewählte Großmeister des Malteserordens. daß bei dieser Generalversammlung des „Volks- vereines' auch die Gemeinde Latzfons gut ver treten gewesen sei. Sofort erschien eine öffentliche Erklärung in den Zeitungen, daß aus Latzfons bloß vier Männer bei.- dve - Generalversammlung des „VolksVereines
' gewesen und diese vier wärm über dies Mitglieder des Tiroler Bauernbund es.' Beim Sterzinger Bauerntag, so wurde weiter erklärt, war LatzfonS allerdings gut vertreten, nämlich durch 38 Bauern. ^Latzfons, so schloß die Erklärung, hat 100 Mitglieder des Bauernbundes! Das war eins für jeden hinreichend verständliche Sprache. Aber die übereifrigen Agitatoren des Volk» Vereines wollten diese Sprache der Latzfonser nicht verstehen. Darum zogen zwei Herren aus Bozen aus, um die Berg gememde Latzfons dem Volksverewe
zurückzuerobern und dem Bauernbund abspenstig 'zu machen. Es kamen also der geistliche Redakteur des „Volksblattes', Herr Felderer, und noch ein Bozener am 26. März nach Latzfons, um dort die Geschäfte des „Volks- oereines' zu besorgen und den Bauernbund zu schä digen. Denn „Volksverein' und Bauernbund könne nicht nebeneinander existieren, hat Professor Mal- fatti aus^Jnnsbruck in Rentfch bei Bozen erklärt, und infolgedessen ist jede Arbeit für den „Volks verein' eine Arbeit gegen den Bauernbund, be sonders
in Gegenden, wo der Bauernbund schon zahlreiche Mitglieder hat. Die Latzfonser Bauern wußten ganz gut, daß die Bischöfe allen Geistlichen Deutschtirols, also auch dem Herrn Felderer, verboten haben, für oder gegen den Bauernbund irgend etwas zu sagen oder zu schreiben. Nach der Lage der Dinge aber und nach dem Allsspruch des Dr. Malsatti, daß .Volksverein' und Bauernbund nebeneinander nicht existieren können, war es vollends klar, daß die von den Bozener Herren, angesagte Plauderstube