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Volksblatt
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Seite 2 von 10
Datum: 24.03.1905
Umfang: 10
eite 2 jenen Grundsätzen eingerichtet, welche die oberste kirchliche Autorität für solche Ver eine aufgestellt hat. Wir werden das beweisen. Der Tiroler Bauernbund ist keine einfache Berufsorganisation der Bauern auf rein agrarischem Boden. Seine Statuten bekommt man zwar nicht zu Gesichte, sie sind auch noch nie veröffentlicht worden. Aber sein Programm umfaßt nach den letzten „Mitteilungen' folgendes Gebiet: „Pflege der Landwirtschaft, Aufklärung des christlichen Volkes, Schutz der religiösen

und natio nalen Interessen, Hilfe in allen öffentlichen Ange legenheiten. Der Bauernbund hat ein weites Ar beitsfeld zum Schutz und Frommen seiner. Mit glieder.' Er will also alle sozialen Interessen des Bauernstandes schützen, er ist ein sozialer Ver ein. Von solchen Vereinen aber sagt der hochwst. Fürstbischof von Trient, Dr. Endrici, 'am 26. Fe bruar 1905 in Brixen: „Daher ist es unumgänglich notwendig, um zu einer vorteilhaften Lösung dieser Frage beizu tragen, daß der Klerus und die Katholiken

besorgen. Wir können es schließlich nicht verbergen, daß es uns Bauern tief verletzt und schmerzt, daß unsere Bischöfe, obwohl selber Bauern söhne, einen solchen Mangel an Wohlwollen unserem Bunde entgegenbringen. Daß man den Priestern befohlen, den Bauernbund zu meiden, werden wir uns gut aufmerken und je nach Bedarf von Zeit zu Zeit daran erinnern. „Man hat auf altkonservativer Seite das Schlagwort ausgegeben, recht tüchtig für den Volks verein, also gegen den Bauernbund zu arbeiten

und dem Volksverein recht viele Mitglieder zuzu führen. Wir Bauern geben darauf damit Antwort, daß wir ebenso eifrig für den Bauernbund arbeiten und demselben wo möglich alle Bauern als Mit glieder zuführen. Daß für den Volksverein auch die Bischöfe sind, verschlägt nicht mehr so viel. Mit dem 26. Februar sind die Bischöfe konservative Partei männer geworden und die altkonservative Partei hat seitdem um zwei erklärte und einflußreiche Anhänger mehr. Das kann an der Sachlage nicht gar so viel ändern

. „Was würde man sagen, wenn wir den Stiel einmal umdrehen und in folgender Weise das Ur teil zusammenstellen wollten: Die Altkonservativen sind sehr bauernfeindlich; die Bischöfe halten mit den Ältkonservativen; also sind auch die Bischöfe sehr bauernfeindlich? „Die adeligen Großgrundbesitzer und die alt konservativen Führer fürchten wegen des Bauern bundes ganz ernstlich um ihre Herrschast im Lande Tirol. Es war ihnen deshalb nicht genug, die Landes bischöfe gegen den Bauernbund aufzubieten; sie machen vielmehr

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Volksblatt
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Seite 2 von 10
Datum: 14.12.1904
Umfang: 10
-sozialen Blätter melden nämlich, daß Taa? n tirolischen Seelsorgeklerus in den letzten ne» n eine von allen drei Landesbischöfen gezeich- 5- .e Weisung ergangen sei, welche folgende drei Punkte enthalte: 1. An dem herrschenden Unfrieden im katholischen Lager Tirols seien eigentlich die Geistlichen schuld; 2. - die Geistlichen sollen an dem neugegründeten Bauernbund sich nicht beteiligen; 3. die Hilfsgeistlichen sollen keine, andere Politik verfolgen als ihre Vorgesetzten. Wenn- es mit diesen Weisungen

seine Richtigkeit hat, so dürste an der erwähnten morgigen Innsbrucks Versammlung keilr Geistlicher teilnehmen und an Stelle der ange meldeten geistlichen Redner müßten Laienredner treten. Der Bauernbund würde sonach völlig aus Bauern beschränkt bleiben müssen. Die obige Inhalts angabe der bischöflichem Weisungen dürfte aber keine genaue sein. Im ersten Punkt wird zweifellos nur gesagt, daß der leider bestehende Unfriede in der Uneinigkeit des Klerus seinen Grund habe, welche? Tatsache ja vor aller Augen liegt

.' Damit im Zusam menhange steht wohl das Verbot der Teilnahme des Klerus am Bauernbund, wodurch offenbar auch nur^ bezweckt werden soll, das Hervortreten der Uneinigkeit des Klerus zu verhindern. Die Weisung endlich, daß die Hilfsgeistlichen keine andere politische Haltung einnehmen als die ihrer Vorgesetzten, diese Weisung ist sicherlich so zu verstehen, daß der Koope- rator nicht gegen seinen Pfarrer auftreten solle. Diese letztere Weisung dürste durch eine neueste Tat sache veranlaßt worden

' brachte in seiner vorigen !Nummer einen langen, mit Seitenhieben auf die Konservativen gespickten Aufruf zum Besuch des Bauerntages in Innsbruck und schreibt in der letzten Nummer über die Aktion der Bischöfe -folgendes: „Seit der Beschluß gefaßt worden ist, den 'Tiroler Bauernbund zu gründen, haben an ver schiedenen Orten leinige geistliche Herren gegen ^dieses Standesbündnis der Bauern lebhast ge arbeitet. Nun haben die drei Landesbischöse sich veranlaßt gesehen, diesem Treiben — das viel Aergernis

mit sich brachte — ein Ende zu machen. 'Sie haben der Geistlichkeit verboten, gegen den Tiroler Bauernbund zu agitieren. Damit aber unter der hochw. Geistlichkeit nicht eine Dishar- monie sortdaure, haben die hochwst. Bischöfe jene geistlichen Herren, die bisher sich für den Bauern bund eingesetzt haben, den Austrag gegeben, sich von der Agitation sür den Bauernbund in Hin kunft zurückzuziehen. Die Bauern sind somit auf ihre eigene Kraft und Rührigkeit angewiesen. Wir 5bitten daher

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 2 von 8
Datum: 07.06.1904
Umfang: 8
dann eine aus mehreren Punkten bestehende Erklärung des Bauernbundes, deren Hauptinhalt ist, daß dieser Verein, im Falle daß der neuzugründende Tiroler Bauernbund rein agrarisch und vollständig unpolitisch sei, sich auflösen und korporativ dem neuen anschließen werde. Dieselbe Erklärung geben Abgeord neter Arnold als Obmann des Bauernvereines von Hall, Steger, Obmann des Bauernvereines des Bezirkes Brixen, Jnngruber, Obmann des Bauern vereines von Schleiten, Schifferegger, Obmynn des zweiten Bauernoereines

von Bruneck, ebenso Abgeord neter Schraffl als Obmann des Baüernvereines von SilliaN, ab. Die Statutenberatung des Bauernbundes wird sodann einem engeren Komitee übertragen. Ab geordneter Dr, Schöpfer betont, daß es von eminentem Werte sei, wenn der neue Bauernbund der Zentralstelle zur. Wahrung der landwirtschaftlichen Interessen in Oesterreich beitrete, denn je mehr Landes vereine der Zentralstelle beitreten, desto mächtiger sei dieselbe und desto fruchtbarer daher wird der Bauern bund auch'sein

. Damit dieser aber der Zentralstelle beitreten könne, müsse der Bauernbund Landesverein, also die Jtalienisch-Tiroler nicht ausgeschlossen sein. Der Bauernbund werde rein agrarisch sein und sich jeglicher Parteipolitik enthalten. ^ Abgeordneter A rno l d betont, daß die Bauern hier zusammengekommen seien, um Frieden zu schließen. Es sei oft absichtlich Unfrieden gesäet worden, um den Zusammenschluß der Bauern zu verhindern. Das dürse nun nicht mehr geschehen, und um den Zusammenschluß zu ermöglichen, müsse der parteipolitische

Unfriede gänzlich ausgeschaltet und ein unpolitischer Bauernbund gegründet werden. Sodann wurden die vorgeschlagenen Resolutionen behusS Vorlegung zur Beschlußfassung in der Haupt versammlung genehmigt und die Delegiertenver sammlung nach -LVvstündiger eifriger Beratung ge schlossen. Das engere Komitee befaßte sich darauf noch längere Zeit mit der Beratung und Festlegung der Statuten für den neuen Bauernbund. Am nächsten Tage strömten von allen Seiten viele Tausende von Bauern zur eigentlichen Haupt

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 8 von 12
Datum: 27.11.1909
Umfang: 12
Seit, 8 „Der X i r o l » r' SamStag, 27. November 19V9 Aas ZZauernöundverbot für den Klerus aufgehoben. Der eben ausgegebenen Nummer des „Brixener Diüzesanblattes' ist eiu Pastoralschreiben an den hochw. Kervs beigelegt, durch welches die drei Landesbischöfe das seinerzeit erlassene Verbot, für oder gegen den „Tiroler Bauernbund' ltmaS zu unternehmen und an ihm und und seinen Versammlungen teilzunehmen, in aller Form ausgehoben wird. Das Pastoralschreiben lauten An den kiochwüvdigen Klerus

von Deuschnrol! Am 3V. November löul haben die Tiroler Landes- desbischöse an den kochwürdigen Klerus von Deuischtirol ein Pastoralschreiben gerichtet, in welchem neben anderem an den Klerus das Verbot erlassen nnnde, „irgend eiwa- s ü r oder gegen den Bauernbund iu unternehmen, sei es mündlich oder schristlich, unier was immer für einem Lorwande, sowie auch dem Bauerubunde als Mitglied bei zutreten oder an dessen Aersammlungen teilzunehmen'. Diese Anordnung der Landesbischöse war rein vasto- reellen

, erblicken zu können. Der Ausschuß des Tiroler Baueruburdes bat in seiner Sitzung vom 24. April l'.109 den einstimmigen Beschluß gefaßt: „Der Bauernbund wird niemand nur deshalb, weil er einer anderen voli'.ischen Richtung angehört, als die Mehrheit des Baueinbundes, als Bauernseind hinstellen.' Ter hochwürdige Klerus wird diiugcnd eimahnt, in seiner Tätigten in Bezug auf den Banernbund Maß zu kalten und tei einer even tuellen Teilnahme am Bauernbund mäßi. end zu wirken. Salzburg. Brixen, Trieni

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Bücher
Jahr:
(1929)
Tiroler Bauernkalender; 24. 1930)
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Seite 35 von 302
Umfang: 272 S.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: Teilw. in Fraktur;
Signatur: II Z 59/24(1930)
Intern-ID: 506119
messe und Fahnenweihe an Stelle des hochwürdigsten Herrn Bischofs und be sonders auch für^ die schöne Ansprache. Das darin von maßgebender kirchlicher Seite dem Bauernbund ausgestellte Wohl- verhaltungszeugnis habe die Bündler be sonders gefreut. Der Obmann richtete seinen Gruß dann an die Frau Fahnen- patin, die sich freuen möge, ihren in Gott ruhenden Gatten in seiner Gründung, dem Bauernbund, so verdienstlich fortwirken zu sehen. So kurz es beim Mahle abging, so schwer wurde

Schwierigkeiten beobachtet, die er zu überwinden gehabt hat. Der Tiroler Bauernbund ist zu einer machtvollen ständischen Organisation Tirols geworden-, er hat auch tief in das politische Leben unseres Volkes einge griffen, viel Verderben vom Bauernstande ab gewehrt, sich bemüht, alte Tiroler Grundsätze hochzuhalten und Zu vertreten und dadurch viel Segen erwirkt. Möge seine Tätigkeit auch ferner hin in solchem Geiste sich vollziehen. Tirols Bauernstand hat eine glänzende Geschichte hinter sich. Möge

und seinem Bunde. Vielmals grüht mit meinem bischöfllichen Segen! Sigismund Waitz, Bischof.' In den verschiedenen Begrüßungsan sprachen der Vertreter der auswärtigen Bauernbünde und sonstigen Persönlich keiten, kehrte immer wieder der Hinweis auf die Macht der Einigkeit und strammen Organisation wieder. Landeshauptmann Dr. Stumpf z. B. betonte: „Mit Befriedigung sehe es die Regierung, daß der Bauernstand einig ist im Bauernbund. Das dient nicht allein den Standesinteressen, sondern auch den Interessen

des Landes. Darum entbiete er als Landeshauptmann den Gruß der Tiroler Landesregierung. Die Landes regierung ist froh, zu wissen, welche Kraft dem Tiroler Bauernstande innewohnt. ÄZenn der Bauernstand stark ist, dürfen wir auf bessere Zeiten hoffen. Möge der Bund von Erfolg zu Erfolg schreiten. Der Bauernbund ist eine einheitliche, achtunggebietende Organisation im Lande und denjenigen, die das noch nicht wissen oder nicht wissen wollen, muß die se Er - Kenntnis aufgezwungen werden. ' Diese Worte

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Brixener Chronik
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Seite 2 von 8
Datum: 30.07.1904
Umfang: 8
ganz bezeichnend und mit Recht auf den Frieden in Tirol hin, den die hochwürdigsten Herren Bischöfe so sehr wünschen und allen Tirolern empfohlen haben. Viele Herren, scheint's, wollen aber keinen Frieden und stören ihn in eimmfort. Machen also wir Bauern Frieden, darin kommen die Herren nach gelaufen ! Der Bauernbund schließt Parteipolitik aus. Jeder Bauer, sei er konservativ oder christlichsozial oder sonst etwas, soll teilnehmen an der Organisierung und Reform des Bauern standes. Schon Bauer

Niedrist hatte gesagt, der Bauernbund muß farblos sein, ähnlich wie die Raiffeisenkassenvereine. Jeder Bauer kann mit gutem Gewissen mit den Forderungen des Sterzinger Bauerntages einverstanden sein. Denn sie sind gerecht; sie müssen ausgeführt werden, wenn nicht der Bauernstand in Tirol immer tiefer sinken soll. Die Forderungen sind teilweise schon längst, vor 20 Jahren, von konservativen Abgeordneten erhoben worden, vom Baron Di Pauli und Monsignore Grenter. Grenter sah ein, daß es nicht schön

weg geworfen ist, der auf den Acker fällt. Der Beitrag ist unerläßlich. Der Bauernbund kann nur etwas leisten, wenn er Geld hat. Dasselbe darf er aber nicht leihen, sondern selbst aufbringen im Interesse seiner Unabhängigkeit. Es ist Zeit! Es ist höchste Zeit, sich zu vereinen, da der Bauer immer mehr zurückge drängt wird. Aus dem Landesausschuß ist der letzte Bauer hinausgeschoben worden. Abgeord neter Bauer Geiger kam nicht mehr in den Ausschuß. Schraffl bedauert dies, besonders da Geigerein

hinaus in eure Berge und Täler! Bestellt euch Zeitungen und leset sie! „Bauernbund' und „Bauernzeitung' seien die Losungsworte, von denen ihr von jetzt att reden sollt. Laßt die Sache nicht auf sich beruhen und begnügt euch nicht mit dem Anyören der Reden! Bauer Niedrift sprach noch einer Be steuerung der Automobile, der Herabsetzung der Zeit für die Waffenübungen das Wort. Vier Wochen sind zu lange Zeit! Er bittet auch den Klerus um Unterstützung der Bauernbewegung. Der Vorsitzende Herr Dekan dankt

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Brixener Chronik
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Seite 2 von 6
Datum: 23.07.1901
Umfang: 6
Seite 2. Nr. 88. Dienstag, „Brixener Chronik.' 23. Juli 1901. Jahrg. Xiv. Nachschrift. Osttirol, 21. Juli. Eben geräth mir die neueste Nummer (29 vom 20. Juli) der „Lienzer Zeitung' unter die Augen. Zn einem Artikel von vier Spalten wird da „der Bauernbund und seine böse Stiefmutter' behandelt, der erstere reingewaschen, die letztere gehörig angeschwärzt. Leider finden wir unter dem heillosen, ohnmächtigen Geschimpfe kaum vier Zeilen, welche ernst zu nehmen sind, sonst stünde unser Vorsatz

Bauernbund° als den reinsten Schwindel, als ein freigeistiges Machwerk überspannter Köpfe hinzustellen'. Fürwahr, keine besondere Empfeh lung! Aber nun haben wir's gehört und fühlen uns natürlich vernichtet I Denn früher vermaß sich der „Reimmichl', von Predigtschwänzern unter den Bauernbündlern zu reden, und jetzt halten sie uns aus Rache die Predigten vor; dabei legt mau uns gegenüber den Bauernbündlern „den bekannten Stoßseufzer des Pharisäers' in den Mund: „O Gott, ich danke dir, dass

, dass.sie „aufganz andremParteistandpunkte' steht als der Bauernbund. Wie muss da nicht das uneigennützige Herz des bauernfreundlichsten Redacteurs bluten! Nimmt sich's ja aus, als wollte man auch ihm die wahre Bauernfreundlichkeit absprechen! Aber vielleicht theilen sich doch „Bauernbund' und „Lienzer Zeitung' in die hingebungsvollste Liebe zu den Bauern, allerdings in der eifersüchtigsten Weise, so dass sich die „anmaßenden Brixener Herren', beziehungsweise die „Chronik' sofort einen Korb holt

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Andreas Hofer Wochenblatt
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Seite 3 von 14
Datum: 05.10.1905
Umfang: 14
(Landgemeinden Rovereto-Riva) ist ge storben. An Stelle des ersteren wurde der Gutsbesitzer d'Anna in Telve» an Stelle des letztere» der Arzt Dr. G u e l l a in Bezzecca gewählt, beide der radikalen Richtung angehörig. Die Zunahme der intranfigenten Elemente unter den italienischen Abgeordneten ist das wichtigste poli tische Moment bei der Veränderung des Bildes, das der Landtag jetzt gegenüber dem Zustande vor zwei Jahren bieten wird. Der Bauernbund und der Fürstbischof von Trient. Das »Deutsche Volksblatt

', das offiziell von der Parteileitung empfohlene und verbreitetste christlich soziale Blatt enthält folgende Korrespondenz: „Innsbruck, 23. September. (Der Fürstbischof Dr.. Endrici gegen den Tiroler Bauernbund.) Die höhere Geistlichkeit Tirols, an ihrer Spitze der Fürstbischof von Trient Dr. Endrici, steht bekanntlich den Bestrebungen des Bauernbundes feind lich gegenüber und in wiederholten (!) Hirtenbriefen (I) und Rund schreiben haben die Bischöfe Tirols den ihnen unterstehenden Priestern die aktive

nach Aufhebung des Privateigentums heraus und legte dar, daß von allen diesen drei Punkten die Tiroler Bauern nichts wissen wollen. Damit hatte er gewiß recht. Aber das war auch wirklich niemandem eingefallen, zu behaupten, daß der Abg. Rainer und seine den Bauernbund leitenden Kollegen etwa ihren angestammten Glauben verleug nen, oder ihr geordnetes Familienleben aufgeben oder auf ihr Eigentum an Grund und Boden leichthin ver zichten möchten. Auf ein derartiges Preisgeben aller bisherigen Grundlagen

nicht um die Abschaffung des Privateigentums handeln, sondern nur darum, daß jeder Arbeiter die Früchte seiner eigenen ehrlichen Tätigkeit bekommt.* Unter solchen Umständen wäre es viel wichtiger ge wesen, wenn Herr Rainer die Gewiffenserforschung, was der Bauernbund mit den Sozialdemokraten gemein habe, nach anderen Richtungen hin angestellt hätte, bei spielsweise nach der Richtung, ob der Bund bei An wendung feiner Agitationsmittel sich von fozialdemokratischen Sitten und Gebräuchen ganz ferne hält

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 2 von 12
Datum: 11.06.1904
Umfang: 12
der „Tiroler Bauernbund' gegründet. Der hinterste Talbewohner ist nicht so albern, zu glauben, wie ihn einige antibäuerlich gesinnte konserva tive Wettermacher hinstellen wollen, daß eine einzige „Landessprache' die agrarfeindliche Strömung in Oesterreich hinwegfegen kann. Die bäuerlichen Kreise Tirols sind schon so helle, zu wissen, daß da unentwegte, ständige Arbeit notwendig ist, die konzentrisch geleistet werden muß und dieses bäuerliche Verständnis fand ihren Ausdruck in dem Massenzutritt zum Tiroler

. Die christlichsoziale Partei wird aber jederzeit der Lockung widerstehen, den Bauernbund, den sie schaffen half und mit ihren reichen publizistischen Mitteln sördern wird, zu politischen Nebenzwecken zu benutzen. Solche Machenschaften hat die christlichsoziale Partei nicht nötig. ) Ihr ist die Partei-Organisation nur Mittel, nicht Selbstzweck. Ihren politischen Einfluß wird sie in den Dienst des Bauernbundes stellen, und-ihre nächste. Aufgabe wird die Entmündigung der Bauernschaft sein, auf daß sie nicht zur Leiter

mißbräuchlich benützt werde, auf deren Sprossen Aemter, und. Ministersessel erklettert werden, und die aber dann' nicht mehr gekannt wird, wenn Ehrgeiz, Aemtersucht und Knopflochschmerz gestillt ist. Der unpolitische Bauernbund wird in diesem Zeichen obsiegen, er wird, um da mit R. v. H o h en- blumzu sprechen, „zur agrarischen Fuchtel' werden, um alle jene anzutreiben, die durch Amt, Verstand und Beruf die Pflicht haben, die Interessen der Land wirtschaft und die Rechterer Bauern zu schützen

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Zeitungen & Zeitschriften
Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 2 von 12
Datum: 06.05.1905
Umfang: 12
nicht das Recht zu komme, den Abgeordneten an ewer Wählerver- fammlung zu hindern, die von ewem nicht unbe deutenden Teil der Gemeindemitglieder gewünscht werde; die Zumutung, daß er und Abg. Kienzl Aufhetzung und Unfriede bringen, wies er entschieden zurück. Tatsächlich war der Unfriede in dieser Ge meinde von einigen Gegnern des Bauernbundes geschürt wordm, welche mit Hochdruck und Gewalt gegen den Bauernbund arbeiten, denselben ebenso wie den „Volksboten' und die „Tiroler Bauern- Zeitung' als von. Bischof

und Papst verboten er klären. die Christlichsozialen als ungehorsam gegen die kirchliche Obrigkeit verschreien. Abg. Schraffl einen Freimaurer und Sozifreund nennen u. dgl. Ja, ewem Ausschußmitglied des in Feldthurns be stehenden Verewes zur Unterstützung der Dienst boten und Arbeiter, der Altvorsteher und seit elf Jahren zugleich Obmann der Raiffeisenkasse ist, wurde erklärt: wenn er nicht vom Bauernbund austrete, werde wan ihn bei der nächsten Ausschußfitzung vom Verein ausschließen

. Aus diesen Tatsachen ist ersichtlich, daß Aufhetzung und Unfriede nicht von Seiten der Christlichsözialen und Bauernbund- Mitglieder, sondern von Seiten ihrer Gegner aus ging und daß eine Rechtfertigung der so arg ver leumdeten Christlich sozialen seitens berufener Führer der letzteren eine Pflicht der Notwehr war. Iiroler Landtag. Die Landtagsabgeordneten Welschtirols hielten am Sonntag in Trient ewe Versammlung ad, in welcher sie folgende Resolution beschlossen: Die Land tagsabgeordneten des „Trentwo

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 3 von 12
Datum: 01.08.1908
Umfang: 12
an derselben teilzunehmen: es ist unwahr, daß ich auf die Terrorisierung und Sprengung der Versammlung hinarbeitete: wahr ist vielmehr, daß ich weder auf eine Terrorisierung noch auf eine Sprengung der Versammlung hinarbeitete und dieselbe auch nicht im mindesten beabsichtigte.' Also, aus dieser Berichtigung gehl hervor, daß Schrott sich um die Erlaubnis zum Besuche dieser Versammlung an den Bischof wendete. Warum wohl das? Natürlich deshalb, weil es sich um eins Versammlung des Tiroler Bauernbund?Ä handelte, deren

vor der Versammlung im Schrott'fchen Blatte gegen den Obmann des Bauerubundes und gegen die Abgeordneten, die Bauernräte sind, veröffentlicht wurden. Herr Schrott schreibt, daß er die Er laubnis deshalb erhalten habe, weil diese Ver sammlung keine Bundes- oder Vereinsversamm lung gewesen szi. Wir konstatieren, daß der Tiroler Bauernbund nur jährlich einmal eine sogenannte Vereinsversammlung (d, i. die Generalverscmimlung) abhält, daß aber die Hunderte der anderen Versammlungen des Bauernbundes sämtlich öffentlich

und für Gäste zugänglich sind und daß endlich in jeder dieser Versammlungen wichtige wirtschaft liche Gegenstände zur Erörterung kommen. Bis nun find aber in Berücksichtigung des bischöf lichen Verbotes alle diese Versammlungen von den priesterüchen Freunden nicht besucht worden, eben weil diese Versammlungen vom Bauernbund e'n!.zrufen waren und weil man glaubte, daß sich das Verbot auch auf den Besuch all dieser Versammlungen erstreckte. Wie ist das nun in Zukunft zu halten, nach dem Herr Schrott

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