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Zeitungen & Zeitschriften
Tiroler Land-Zeitung
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Seite 2 von 16
Datum: 30.09.1905
Umfang: 16
gedroht und den Kampf gegen den Ministerpräsidenten Baron Gautsch er klärt, weil dieser sich gegen die Einführung des allgemeinen Wahlrechtes in Ungarn aus gesprochen haben soll. Sie machten auch ein bis chen Spektakel, als der Ministerpräsident im Saale erschien und suchen ihn am Sprechen zu hindern, aber sie hatten nur kurze Zeit hiemit Erfolg. Das Haus selbst gebot den Schreiern Ruhe, worauf der Ministerpräsident seine Rede beginnen konnte. Er nahm zu allen Tagesfragen Stellung. Zuerst wendete

bezüglich der Wahlrechts frage sagte Baron Gautsch, daß die Regierung eine Erweiterung des Wahlrechtes keineswegs unbedingt ablehne. Seine weiteren Ausführungen betrafen die Errichtung neuer Bildungsstätten in Schlesien und Mähren, dann den Stand der Handelsver tragsverhandlungen mit Rußland,Bulgarien rc. Der chemische Krieg*) Durch den Bau der Straße, welche Sterzing mit Meran verbinden soll und eine der herrlichsten Straßen Tirols werden wird, sind die Hinter- passeirer mit den Italienern näher

Meisterschaft entgegen. Das Buch enthält wieder einige köstlich lustige Geschichten, die auch den ärgsten Grieskram zur Heiterkeit stimmen müssen. Aber auch manch tief-ernster, gemütvoller Erzählung begegnen wir darin. Wer Kar. Wolf kennt, wird den neuen Band mit Be hagen zur Hand nehmen, wer ihn noch nicht kennt, vergesse nicht, die „Posterin" zu lesen. Er wird keine Enttäuschung er fahren. Den Schluß bildete das parlamentarische Kalendarium. Diesbezüglich sagte Baron Gautsch, der Reichsrat

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Zeitungen & Zeitschriften
Brixener Chronik
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Seite 2 von 8
Datum: 30.09.1905
Umfang: 8
. Als 2. Kaufpreisrate für das in Innsbruck zu errichtende Postgebäude und an Kosten der Bauleitung Kr. 63.400. Als 5. Rate für den Bau eines Amtsge bäudes in Kufstein Kr. 50.000. Da« Parlament hat nur am Dienstag und Mittwoch Sitzung ge halten; gestern, Donnerstag, hat es ausgesetzt, den Tschechen zuliebe, welche am 28. Sept. das Fest ihres Landespatrons, St. Wenzeslaus, feiern. Heute wird wieder die Debatte über die dreiviertel stündige Erklämng des Ministerpräsidenten Baron Gautsch fortgesetzt. Viel Gescheites

ist darüber von den bisherigen Rednern, Sternberg, Pernerstorfer, Ofner, Dr. Tavcar, nicht vorgebracht worden. Graf Sylva-Tarouca verlas eine kurze, eindrucks volle Erklärung im Namen des konservativen Großgrundbesitzes. Dr. Lecher (liberal) bekannte sich für seine Person als Anhänger des allge meinen, gleichen Wahlrechts und hat manch zu treffende Kritik am Kabinettschef geübt. So in bezug auf den Passus, in welchem Baron Gautsch sich verteidigte gegen den Vorwurf, daß er die Einführung des allgemeinen

in der Polemik des Baron Gautsch, daß er im Kampfe der Geister zu beweisen sucht, daß man in einer kleinen Nebensache Unrecht habe, um den Schein zu erwecken, daß man auch in der Hauptsache Unrecht habe. Er sagt: die Nachricht sei in der veröffentlichtenForm unrichtig. — Gewiß, das kann sein. Er sagte auch: er habe keine entscheidende Einwirkung geübt. Das hat niemand behauptet, die Entscheidung stand bei einem Höheren. Es ist ein beliebtes Regierungs-- manöver, durch derartige Erklärungen nach beiden Seiten

hin Recht zu behalten. In einer solchen Sache aber gibt es nur ein Recht nach einer Seite hin: Man muß die Wahrheit sagen oder nicht. Was die prinzipielle Frage anbelangt, so muß ich, ohne von meiner Partei hiezu ermächtigt zu sein, auch meinen Standpunkt klipp und klar betonen: Ungarn ist h eute nichts anderes als eine Adelsrepublik und der König von Ungarn ist nichts anderes als ein besserer Gras.' (Zustimmung.) Auch die „Rp.' bemerkt: „Die Form, in der Baron Gautsch die Schuld an der Vereitlung

der Wahlreform in Ungarn abzuschütteln suchte, hat den Verdacht eher verstärkt, als abgeschwächt. In solchen Dingen sind alle Umschreibungen von Uebel; die Rede sei: ja, ja oder nein, nein! — Bedenken erregen muß auch die Art, wie Baron Gautsch die Abgeordneten sich wohlzustimmen suchte; er stellte ihnen einen ausgedehnten Diäten- bezug in Aussicht, indem er die Wintersession bis in den nächsten Sommer hinein auszudehnen ver sprach. Beistimmen mußte man dem Minister präsidenten, als er die Pöbelhaftigkeit

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