. Als 2. Kaufpreisrate für das in Innsbruck zu errichtende Postgebäude und an Kosten der Bauleitung Kr. 63.400. Als 5. Rate für den Bau eines Amtsge bäudes in Kufstein Kr. 50.000. Da« Parlament hat nur am Dienstag und Mittwoch Sitzung ge halten; gestern, Donnerstag, hat es ausgesetzt, den Tschechen zuliebe, welche am 28. Sept. das Fest ihres Landespatrons, St. Wenzeslaus, feiern. Heute wird wieder die Debatte über die dreiviertel stündige Erklämng des Ministerpräsidenten Baron Gautsch fortgesetzt. Viel Gescheites
ist darüber von den bisherigen Rednern, Sternberg, Pernerstorfer, Ofner, Dr. Tavcar, nicht vorgebracht worden. Graf Sylva-Tarouca verlas eine kurze, eindrucks volle Erklärung im Namen des konservativen Großgrundbesitzes. Dr. Lecher (liberal) bekannte sich für seine Person als Anhänger des allge meinen, gleichen Wahlrechts und hat manch zu treffende Kritik am Kabinettschef geübt. So in bezug auf den Passus, in welchem Baron Gautsch sich verteidigte gegen den Vorwurf, daß er die Einführung des allgemeinen
in der Polemik des Baron Gautsch, daß er im Kampfe der Geister zu beweisen sucht, daß man in einer kleinen Nebensache Unrecht habe, um den Schein zu erwecken, daß man auch in der Hauptsache Unrecht habe. Er sagt: die Nachricht sei in der veröffentlichtenForm unrichtig. — Gewiß, das kann sein. Er sagte auch: er habe keine entscheidende Einwirkung geübt. Das hat niemand behauptet, die Entscheidung stand bei einem Höheren. Es ist ein beliebtes Regierungs-- manöver, durch derartige Erklärungen nach beiden Seiten
hin Recht zu behalten. In einer solchen Sache aber gibt es nur ein Recht nach einer Seite hin: Man muß die Wahrheit sagen oder nicht. Was die prinzipielle Frage anbelangt, so muß ich, ohne von meiner Partei hiezu ermächtigt zu sein, auch meinen Standpunkt klipp und klar betonen: Ungarn ist h eute nichts anderes als eine Adelsrepublik und der König von Ungarn ist nichts anderes als ein besserer Gras.' (Zustimmung.) Auch die „Rp.' bemerkt: „Die Form, in der Baron Gautsch die Schuld an der Vereitlung
der Wahlreform in Ungarn abzuschütteln suchte, hat den Verdacht eher verstärkt, als abgeschwächt. In solchen Dingen sind alle Umschreibungen von Uebel; die Rede sei: ja, ja oder nein, nein! — Bedenken erregen muß auch die Art, wie Baron Gautsch die Abgeordneten sich wohlzustimmen suchte; er stellte ihnen einen ausgedehnten Diäten- bezug in Aussicht, indem er die Wintersession bis in den nächsten Sommer hinein auszudehnen ver sprach. Beistimmen mußte man dem Minister präsidenten, als er die Pöbelhaftigkeit