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Tiroler Land-Zeitung
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Seite 1 von 16
Datum: 01.07.1911
Umfang: 16
. — Zuschriften ohne Unc chrift werden nicht angenommen Handschriften nicht zurückgestellt — Telephon der Redaktion : Imst, Ruf Nr. 8 K 2 « Imst. Samstag, den 1. Juli 1911. .. 24. Jahrgang. daß Sie das Abonne; ment auf unsre Zei - tung jetzt erneuern, damit Sie das Blatt ohne Unterbrechung pünktlich erhalten. Rücktritt Bienerths — Baron Gautsch, Ministerpräsident. Als Rückwirkung der letztverflvssenen Reichs- ! ratswahlen ist nicht nur der Rücktritt des Handels- ministers Dr. Weißkirchner und des Eisenbahn

ministers Dr. Glombinski, eines Polen, sondern auch die Demission des Ministerpräsidenten Baron Bienerth zu verzeichnen, welch' letzterer am 26. Juni dem Monarchen sein Rücktrittsgesuch über- ! reichte. Der Kaiser nahm dasselbe an und berief • den Baron G autsch an die Spitze des derzeitigen Ministeriums. Für Baron Bienerth war das Verhalten der christlichsozialenPartei beim Rücktritt bestiminend. Die durch die Wahlen so gewaltig dezimierten Christ lichsozialen haben beschlossen, der Regierung die Liebe

, um die entschwundene Volksgunst zurückerobern zu können. Baron Bienerth ist mit mehreren christlichsozialen Parteigrößen in Fühlung getreten, um sich darüber Gewißheit zu schaffen, wie ec die Parole einer Polittk der freien Hand aufzufassen hat. Cr gewann aus den bezüglichen Besprechungen die Klarheit, daß die Frontverän derung der christlichsozialeu Partei die Arbeits fähigkeit des neuen Parlaments in Frage stelle und zog es vor, zu gehen. Er wollte ohne eine feste Mehrheit nicht vor das Haus hintreten

und \ diese Mehrheit ist durch die christlichsoziale Parole einer ! Politik der freien Hand vorläufig gesprengt worden. ' Baron Gautsch, der schon wiederholt als Helfer in der Not auf der Bildstäche erschien — er ist zum drittenmal Ministerpräsident — wird nun die Aufgabe haben, eine Parteienkoalition im Parla mente zu schaffen, welche durch enge Anteilnahme an der Negierung und vielleicht sogar infolge der Verteilung mehrerer Ministerportefeuilles an Par lamentarier eine sichere Regierungsmehrheit ver bürgt

. Der neue Regierungschef hat . bereits mehrere führende Parlamentarier aus den ver schiedensten Parteien zu sich gebeten, um die Mög lichkeit einer Durchführung dieser Aufgabe zu prüfen. Aus Tirol ist u. der Innsbrucker Ab geordnete Dr. Erler zu Baron Gautsch berufen worden. Die Aktion des neuen Ministerpräsidenten soll sich besonders in der Richtung bewegen, einen Waffenstillstand zwischen Deutschen und Tschechen zu erzielen und durch einen Eini gungsversuch zwischen diesen zwei Streitteilen

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Bozner Zeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 09.03.1861
Umfang: 8
Ed.. Magistratsbeanner in Trient. 9. Altenbur« ger Baron Joh. Baptist, Beamter in Venedig. 111. Auers perg Vineenz Fürst in Wien. 11. Altenburger Peter Baron in Trient, 12. Altenburger Alois Baron in Trient. 13. Auffchnaiter Jgnaz von in Gries bei Bozen. 14. Angelini Joseph von (kü Kiacomo) in Ala, IS. Avanzini Dr. Emil von in Levieo. 16. Angelini Anton v.. pensionirter LandeS- gerichtsrath in Innsbruck. 17. Alpcnburg Johann Ritter v. in Hötting, 18. Bertolini Stefan von in Riva. 19. Ber- tolini Franz von in Udine

. 20. Bnffa Baron Peter in Telve bei Borgo, 21. Bnffa Baron Raimund in Telve bei Borgo, 22. Brattia Carl Anton von in Tassnllo Bez. CleS. 23. BrandiS Graf Clemens, k. k. geh. Rathin Lana, 24. BrandiS Graf Anton in Lana, 25. BrandiS Graf Hein rich in Marburg in Steiermark. 2K. Buol Franz Baron, k. k. geh. Rath, in Wien. 27. Bellat Enstach von in Borgo. 23. Benvenuti Franz von in Calliano, 23. Bra- savola Carl von in Avio, 30. Brasavola Dr. Josef von in Avio, 31. Ciurletti Graf Element in Trient. 32. Ceschi

Anton . Baron in Borgo. 33. Cobelli Kaspar von in Ro veredo, 34. Comini Ludwig von in Bozen, 33. Call Josef von in St. Pauls. 3K. Chiufole Franz von in Roveredo, 37. Capolini Graf Bortolo v. in Riva, 38. Crivelli Graf Franz in Pergine. 39. Cresseri Simon Baron in Trient. M Cresseri Math. Baron. Kreisgerichts-Präses in Trient. 41. Cresseri Leopold Baron in Calliano. 42 Chizzali Franz v., t. k. Bez.-Vorst. in Kältern, 43. Coreth Graf August in Salurn, 44. Castelbarco Graf Carl und Joief in Mai land

- zoll, 89. Ferrari Franz Dr. von in Branzoll K0. Fioresi Johann Dr. v. in Auer, kl. Festi Graf Josef in Trient. 62. Fedrigotti Graf Anton in Roveredo, 63. FerrariS Graf Josef in Innsbruck, 64. Fiorio Baron Jakob in Riva, 68. Giovanelli Jgnaz. Baron, Landesger.- Rath in Bozen, kk. Giovanelli Ferdinand, Baron in Zwölf- malgreien, K7. Giovanelli Paul, Baron, in Bozen, 68. Giovanelli Heinrich, Baron, in Bozen, 69. Giovanelli Peter, Baron, in Bozen, 7l). Giovanelli Josef. Fürst in Venedig. 71. Gresti

^ k^ k. Hauptmann< 83. Hendl i Graf Carl in Meran, 34. Hansmann Antön Bäroil in Salurn. 88. Hausmann Franz Baron in Bojen. 3K. Hip- ^ politi Joses Baron in Borgo, 87. Ingram Anton von in Bozen, Lö. Ingram Johann Baron in Bozen. 89. Kyuen! Gabriel Graf irr Bozen, 90. Kbnen Carl Graf in St. i Michael, 9l. Knoll Theodor von, Bezirksvorsteher in Bozen,' 92. Kager Karl von in Bozen, 93. Kager Carl von in Margreit, 94. Koffer Franz. Anton von m Bozen. 98. Kle-- belsberg Dr. Karl von in Brunneck. 9K. Äünigl Graf Leo

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Tiroler Post
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Seite 2 von 16
Datum: 08.12.1905
Umfang: 16
Hilfe suchen, konnte man am Freitag sehen. Auf diesen Tag war die erste Sitzung des Herrenhauses anberaumt. Vor derselben war nun ein eifriges Beraten und Konferieren der Hoch adeligen hüben und drüben, wie man es kaum jemals beobachten konnte- Die einen kamen herüber, die anderen gingen hinüber, es bildeten sich allenthalben kleinere und größere Gruppen und das allgemeine Gespräch war die Wahlreform des Baron Gautsch und das darin enthaltene Attentat auf die Wahl privilegien des Hochadels

Dr. Lammasch von der Mittel partei hat — auch im Namen einiger seiner Gesinnungsgenossen — den Reformgrundzügen teilweise zugestimmt; alle anderen Redner, Graf Thun, Fürst Auersperg, Dr. Mat tusch, Edler v. Plener, Graf Pininski, Fürst Schwarzenberg und Graf Schön bor n erklärten sich geradezu als heftige Gegner des Regierungsprojektes und entboten dem Ministerpräsidenten ganz unzweideutig ihre Absage. W Baron Gautsch war darauf vorbereitet und gefaßt, und mit der gleichen Entschiedenheit

wie die anderen gegen, ist er für sein Programm eingetreten. Vielleicht war es gerade diese Sprache der Entschlossenheit, was ihm diesmal trotz der sachlichen Gegnerschaft — großen Beifall eingetragen hat. Baron Gautsch weiß auch, daß er in dieser Sache das Vertrauen, ja den ausdrücklichen Willen der Krone hinter oder gesagt vor sich hat. Man möchte meinen, dieser Wille wäre stark genug, um den Widerstand jener zu beugen, die nur von der Gunst der Krone leben. Aber die Stellungnahme des Herren hauses hat bereits ihre Wellen ins Abgeordneten

haus herübergeworfen. Das Schicksal der Wahlreform und der Regierung ist damit freilich noch nicht besiegelt. Baron Gautsch hat klug getan, vorerst nur die allgemeinen Grundzüge anzukündigen, die Gesetzesvorlage selbst aber auf das kommende Jahr und auf die Vereinbarung der Parteien zu verschieben. Damit wird auch jene Betätigung des Wider standes, die „Sturz des Ministeriums" be deuten kann, auf eben diese spätere Zeit ver schoben. Inzwischen können verschiedene Kräfte walten, oben und unten

; und darum ist es immer noch möglich, daß Baron Gautsch auf dem Wege seiner Wahlreform zu jenem „Ende" kömmt, das nicht „Sturz", sondern „Erfolg" bedeutet. Hekerreichischer Hleichsrat. Iw Parlamente wird noch immer die Debatte über die Rede des Ministerpräsidenten fortgesetzt. Im Abgeordnetenhause hat sie bisher noch nichts Besonderes zu Tage gesördert. Bisher sind meistens nur „wilde" oder solche Abgeordnete zum Worte gelangt, die Besonderes nichts zu sagen wußten, aber ihren Gedanken mußten

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 25.08.1911
Umfang: 8
, sondern auch ein kluger Politiker sein. Letzteres war bei Baron Spiegelfeld nicht der Fall. Wie konnte angesichts der Tatsache, daß der Landtag nur mühsam arbeitsfähig erhalten werden konnte, ein Statthalter daran denken, eine Nation derart vor den Kopf zu stoßen, wie er es in Trient den Italienern tat? Wie konnte ein tirolischer Statthalter die Zentralregierung einmal scharf ge- o-''-'en die Trientiner machen, um sie dann selbst wieder zu veranlassen, im Interesse des Friedens im Lande mildere Saiten aufzuspannen

. Diese Gerüchte fanden jedoch damals wenig Beachtung, da zu dieser Zeit in der Oeffentlichkeit über die Trienter Angelegenheiten, die heute den Anlaß zur Tiroler Statthalterkrise bilden sollen, noch nichts Näheres bekannt war. Erst in den letzten Tagen sind darüber authentische Meldungen veröffentlicht worden. Diese verfehlten nicht, in politischen Krei sen einiges Aufsehen zu erregen. Ministerpräsident Baron Gautsch hat bereits vor längerer Zeit ein Dekret unterfertigt, das der Stadt Trient die Agenden

könnte und man mög licherweise einen Wechsel in der Leitung des Tiroler Landtages erzwungen hätte. Dies dürften auch die Gründe gewesen sein, die den Statthalter zu einer Aenderung der ursprünglichen Anschauung bewogen haben. Auch in der Frage der Bestätigung des Trienter Bürgermeisters neigte Baron Spiegelfeld anfangs zu einer radikaleren Auffassung und entschloß sich erst später zu dem Ausweg, der formellen Erledi gung der Angelegenheit durch die Annullierung der Wahl des Grafen Manci aus dem Wege zu gehen

erscheint, irgend welche Aenderung vorzunehmen. Wenn sich auch dieser Standpunkt auf das Ministerium Bienerth bezog, so muß heute betont werden, daß sich seit dem Rücktritte des Ministerpräsidenten Baron Bienerth ten, bis du gnua g'soffen hoscht. Du stinkst nach'n Bier!" „I ho gar it g'soffen. Wegen dera Halbe brauch' i mi net schimpfen fassen." „Balst ma dös nomal tuast, daß d' unter der Zeit zu'n Wirt laafst, nacha schmeiß' i di außi." „So, du schmeißt mi außi?" „Jawohl, schnell gnua." „Na, dös tuast

Delegation nicht gesprochen werden könne. Die tschechische De legation müsse vielmehr den eventuellen Verspre chungen des gegenwärtigen Ministerpräsidenten, Baron Gautsch, sowie seiner Courtoisie mit der größten Vorsicht begegnen, damit nicht etwa dadurch Baron Gautsch das erreicht, was der politischen Kunst des Baron Bienerth nicht gelungen war. Für die nationalsozialen Abgeordneten besteht der malen kein Grund, eine Aenderung ihrer Taktik im Sinne des Aufgebens ihrer konsequenten Oppo sition eintreten

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Unterinntaler Bote
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Seite 1 von 14
Datum: 15.09.1905
Umfang: 14
aus diesem An lasse die Würde eines geheimen Rat s verliehen. — Die Gründe, welche den Unterrichtsminister Ritter v. Härtel und den Handelsminister Baron Call zum Rücktritte veranlaßten, sind, wie das „Vater land" schreibt, nicht genauer bekannt. Am wenig sten überrascht wohl der Rücktritt Härtels, dessen loyale Intentionen niemand bezweifelt hat, dessen Aktionen aber andauernd von Mißerfolgen begleitet waren, beginnend mit der Angelegenheit der Inns brucker italienischen Fakultät bis zur jüngsten Affäre

Marschall, die in Künftlerkreisen so viel Staub aufgewirbelt hat. Baron Call find schon früher wiederholt Rücktrittsabsichten nachgesagt worden. — Nach den vorstehenden Änderungen besteht nun das Kabinett Gautsch aus den vier Ressortministern Bylandt-Rheidt (Inneres), Buquoy (Ackerbau), Kosel (Finanzen) und Schönaich (Landesverteidigung), ferner aus den vier Ressortleitern Klein (Justiz), Wrba (Eisenbahnen), Auersperg (Handel) und Bienerth (Unterricht), endlich aus den zwei sogenannten Lands

- mannminiftern Pietak und Randa. Ursprünglich, nämlich beim Amtsantritt, zählte das Kabinett Gautsch nur einen Ressortleiter, den Sektionsches Klein. Nach dem Rücktritt desDr. Ritter v. Wittek erhielt Sektionsches Klein einen Kollegen in der Person des Sektionschefs Wrba als Leiter des Ei senbahnministeriums. Mit dem Grafen Auersperg und Baron v. Bienerth nun steigt die Zahl der Res sortleiter auf vier. Man bringt allgemein diese Vermehrung der freien Portefeuilles mit der be haupteten oder wirklichen

Absicht der Parlamentari sierung des Kabinetts in Zusammenhang. Dem mag nun sein wie ihm wolle, keinesfalls bedeutet dieser jetzige Ministerwechsel eine Aenderung, sondern viel mehr eine Befestigung des von Baron Gautsch ver tretenen Kurses. Die „N. F. Presse" glaubt bestimmt zu wissen, daß in den nächsten Tagen die Einberufung des Reichsrates aus den 26. ds. M. zu einer kur zen Session erfolgen werde. Das gilt wohl nur unter der Voraussetzung, daß in den ungarischen

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Volksblatt
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Seite 3 von 10
Datum: 28.11.1900
Umfang: 10
28. November 1900 Ticmer Voüsv.ait Und es ist doch sonnenklar, dass die Kandidaten für den zu wählenden Gemeinderath dabei am tiefsten in den Sack gegriffen haben, das Gegentheil wäre Schmutzerei. Wenn Baron Di Paüli einen Agitator für seine Wahl bezahlt, was thut er denn anders, als die Christlich socialen in Wien, die ihre Agitatoren. vielfach auch be zahlt haben, mit eigenem Gelde sowohl als mit in Parteikreisen gesammeltem? Wenn Baron Di Pauli alles aus Eigenem bestreitet, so handelt

er nur nobel. Wir meinen, auch Dr. Schöpfer hat schon manche Krone für Agitationen ausgegeben, nur mit dem Unterschied, dass er wahrscheinlich das Geld auf seinen Wahlreisen für sich selbst verwendet, während Baron Di Pauli, immer angenommen, dass es mit den 2000 Kronen richtig ist, einen andern an seiner Stelle wollte agitieren lassen. Wir finden das auch begreiflich, denn5 um sich in Versammlungen zu wagen, wo auch christlich-sociale Schöpferknappen auftreten, muss man etwas vom Geschmacke der Hotentoten

für Dr. Schöpfer in der Presse agitieren, und wenn Baron Di Pauli einem Wiener Geld gibt, dass er für ihn agitiere ? Sobald Sie den Unterschied gefunden haben, können Sie ihn an allen Häuserecken anschlagen. Das beständige Herum radeln wird doch auch dem Dr. Schöpfer Geld kosten, wie die Pusterer Bauern in der letzhin veröffentli hen Wirtshausplauderei meinten. Also gibt auch Dr. Schöpfer für sich Geldaus. Oder bestreitet ihm das alles die Parteicasse? Auch der Christlich-sociale Dr. Scheicher rühmte

sich einmal, dass er die Wahlkosten selbst ge tragen habe. Ist das etwas Unehrenhaftes? — Un ehrenhaft und unehrlich ist, wenn man Wähler besticht und mit Geld auf seine Seite bringt/ nicht aber, wenn man agitiert und agitieren lässt, auch nicht, wenn man Agitatoren ihre Ausgaben ersetzt und sie für ihre Mühe entlohnt. Das thun alle Parteien, die Christlich sociale nicht ausgeschlossen. Und nun noch etwas. Dem Baron Di.Pauli ist von christlich-socialer Seite schon wiederholt vorge halten worden, dass

würde. Die Haut aller Menschen ist eben nicht gleich zart. Baron Di Pauli hat sich fünfundzwanzig Jahre hin durch mit regem Eifer dem politischen Leben gewidmet und ebenso für das Wohl des Staates als seiner Wähler gearbeitet; er musste die Führung seines aus» gedehnten Geschäftes fremden Händen anvertrauen und diese dafür auch bezahlen, niemand hat ihm diese Kosten bisher erfetzt und so ist die Pension wohlverdient und wird ihm von jedem Edelgesinnten auch gewiss vergönnt. Dr. Schöpser hat es diesbezüglich

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Volksbote
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Seite 3 von 12
Datum: 24.01.1924
Umfang: 12
Donnerstag, den 24. Jänner 1924. ildi die Rede. Äaron Bratz war ein Viel- zereifter. Er hatte in Englgnd und Ame- lka berühlnte Detektivs kennen gelernt uyd prach gern von solchen Dingen. Nach jeden» llrialliobriefe, den er wieder In die Hände gekommen hatte, besprach sich Salviotti mit >ein deutschen Baron. Etwas war dem Poli- ietkolnmissär von Anfang an Arialdis Ärie- en aufgefaUen: das vollkommene Fehlen «des J-Tüpflcins. Diese Eigentninlichteit konnte vielleicht einen kleinem Anhaltspunkt

mieten. Aber seine Beobachtung teilte Sal- eiottr keinem mit. auch dem Baron nicht. Er volltc warten, ob der Baron nicht auch da rauf käme. Aber der Baron sagte nichts von den J-Tüpflein. Nur das besprachen sie zu sammen oft, das; die Briefe sichtlich in ge fälschter Schrift geschrieben seien. Wenn aber Salviotti die Hoffnung ausdrückte, daß die. Schrift eines Tages am Schreiber zur Ver räterin werden könne, dann zuckte der Baron die Achseln und gab ganz zart zu verstehen, daß man den Arialdi

noch lange nicht kriegen werde, und daß überhaupt die englische Po lizei der italienischen ganz gewaltig über legen sei. Und Salviotti biß sich auf die Lippen und schluckte den Spott; de»m die gute Tafel und die feinen Weine des deut schen Barons mochte er nicht vermissen. Einer aber war im Montebello, der gar nicht gut auf den deutschen Baron zu spre chen war, und das war Don Ttto, der Pfar rer. Der warnte sogar seine Pfarrkinder laut und leise, bei Baron Braß Dienste zu nehmen, denn deutscher Zucht

und Sitte machte dieser elegante Herr wenig Ehre. Mer trotz der Warnung des Pfarrers zogen die hohen Löhne, die man in der Villa Braß erhielt, viele Unerfahrene an. Das Landvolk von Montebello war blutarm und wurde von den MaUänder Herrschaften mit schniählichen Hungerlöhnen abgespeist. „Da gehn wir lie ber zum Tcdesco', sagten sie, „der läßt den armen Leuten etwas zukommen!' Was konnte also Don Tito, der kleine Landpfarrer, gegen den reichen Baron, dem alles zulief? Armer Don Tito! Fleisch kam kaum

Sonn tags auf feinen Tisch und eine neue Soutane lTalar) hatte er sich schon lange nicht mehr kaufen können. Und zu denken, das; der große Arialdi sich an solch einen heran machte! Aber freilich, Montebello war jetzt ww ausgestorbcn. Eine nach der andern waren die reichen Familien nach der Stadt geflohen, Nur der schneidige deutsche Baron saß noch auf seiner Billa und mußte sich, well er weder Bälle noch große Einladun gen geben konnte, mit einer allabendlichen Whistpartie begnügen

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Tiroler Land-Zeitung
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Seite 1 von 20
Datum: 08.07.1905
Umfang: 20
(2. Lesung) wird am Donnerstag im Ab geordnetenhause in Verhandlung gezogen. Im Ausschüsse ist er bereits erledigt. Zwecks Ausarbeitung eines Gesetzes betreffend die Aender- ung und Ergänzung der Gewerbeordnung wurde heute die Einsetzung eines Sonderausschusses beschlossen und derselbe als permanent erklärt. In der heutigen Sitzung des Abgeordnetenhauses bil dete ein effektvolles Schlußkapitel die Stellung nahme des Ministerpräsidenten Baron Gautsch gegen eine Rede des Abg. Stein. Dieser Abgeord nete

hatte einen neuerlichen Dringlichkeitsantrag seiner Fraktion, auf die Trennung von Un garn abzielend, zu begründen. Diese Begründung bestand nun in einer langen Reihe von Vorwürfen und Insinuationen gegen die Regierung, gegen das Haus als solches, sowie gegen einzelne Par teien und Mitglieder desselben. Die Beschuldigung des Doppelspieles gegen die Regierung und das Hineinzerren der Krone in die Debatte veranlaßte den Regierungschef, gegen die bezüglichen Aus führungen Steins Stellung zu nehmen. Baron Gautsch tat

dies in einer so entschiedenen und nachdrücklichen Weise, daß er fast das ganze Hauv mit sich fortriß. Der Versuch der Alldeutschen, ihn durch lärmende Zwischenrufe am Sprechen zu verhindern, scheiterte an der festen Haltung des Premtzrs, der sich durch die alldeutschen Ra- daukünfte nicht beirren ließ. Und als Baron Gautsch am Schluffe seiner bemerkenswerten Rede mit besonderer Betonung erklärte, das, was die Alldeutschen tun, scheine ihm nicht der richtige Weg zu sein, der zum Ziele führe, wurde er vom Hause lebhaft

akklamiert und von den Alldeutschen angeschrieen. Wegen der slavischen Parallelklassen-Affäre hat der Landespräsident von Schlesien, Graf Thun- Hohenstein, seine Stelle niedergelegt. Zu seinem Nachfolger ist der Hofrat Marenzeller ernannt worden. Die ungarische Krise in ihren Rückwirkungen aus Oesterreich. Der Ministerpräsident Baron Fejervary verhandelte mit den Führern der Par teien des ungarischen Reichstages, ob nicht doch eine Verständigung zwischen den Parteien und der Krone möglich sei

werden schon die Steuern nicht mehr bezahlt und selbst die freiwillig bezahlten nicht angenommen. Die Zustände werden dadurch immer verwirrter. Oesterreich dringt auf Sicher heit, ob Ungarn in gemeinsame Handelsvertrags verhandlungen eingehen will oder nicht, um im verneinenden Falle selbständig vorzugeben. Hofrat Marchet hat im österreichischen Zollausschuß schon einen dahingehenden Antrag gestellt. Der öster reichische Ministerpräsident Baron Gautsch hat die diesbezüglichen Besorgnisse dadurch zerstreut

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 11.10.1911
Umfang: 8
. !< 21-60. Einzelnummern in Innsbruck ».auswärts 10 K. — Deutschland Monat K 2.—, viertelj. K 6.—, halbj. K12.—. — Schweiz u. übr. Ausland: m. K 2.50, vj. K 7.50, hj. K15.—. Innsbruck, Mittwoch, 11. Oktober 1911 19. Iahrg. Nr. 187 Wer hetzt? Innsbruck, 11. Oktober. Beklatscht von der Meute der Arbeiter- und Kon sumentenfeinde, hat gestern Baron Gautsch im Ab geordnetenhause zu den in Verhandlung stehenden Teuerungsanträgen Stellung genommen. Der Bei fall war redlich verdient. Herr v. Gautsch, der die Macht vorstellen

soll, die „gesetzt ist, um Ordnung zu machen", hat nämlich ganz unumwunden einbe kannt, daß die Regierung weder dem Kartellwucher, noch dem parasitären Zwischenhandel und erst recht nicht den raffgierigen Großgrundbesitzern an den Leib rücken will. Da kann man sich vorstellen, wie die „Ordnungsmacherei" dieses Herrn aussehen soll. Die Ordnung stiften, wie sie eben nur herzustellen ist, nämlich durch einen Kampf gegen die Ursachen der grenzenlosen Teuerung, fällt Baron Gautsch auch nicht im Traume ein. Wohl

aber das Gegenteil! Die Kartellräuber und Zwischenhändler, über welche Gautsch in der bekannten Obmännerkonferenz, wel che die Einberufung des Abgeordnetenhauses be schloß, einige ganz zutreffende Bemerkungen machte und auch die Konseguenzen ankündigte, die eine ein sichtige Regierung aus den Räubereien ziehen muß, hat der Baron Gautsch mittlerweile in sein Herz ge schlossen. Vor vier Wochen fand er noch ein strenges Kartellgesetz als ein Bedürfnis. Gestern widerrief er diese Erkenntnis feierlich und versicherte

der anderen nicht die Augen aus. Baron Gautsch erblickt in den Kartellen ein Instrument zur „Regelung der Produktion", also mögen die Herren ruhig schlafen, der Herr Ba ron wird sich über die „Auswüchse" nicht lange den Kopf zerbrechen. Nicht minder reizend ist, was Baron Gautsch nun über den Zwischenhandel zu sagen weiß. Vor dieser Sorte „Warenverbilliger" machte der „Ordnungs stifter" gestern eine förmliche Verbeugung und ent schuldigte sich, daß er in der Obmännerkonferenz Aeußerungen tat

sind eine Abart der Kartellritter, die der Herr Baron ja zur „Regelung der Produktion", in diesem Falle wohl zur Regelung des Warenverkehres, für not wendig hält. Auch hier wird er nur die „Auswüchse", nicht das System beseitigen wollen. Womit eigent lich in aller Form gesagt ist: es bleibt beim Alten! Natürlich kann der Ministerpräsident diese Be teuerung, daß die Kartellritter und die Zwischen- Händler an der Teuerung ganz und gar unschuldig seien, nur vortragen, wenn er anderswie die Teue rung zu erklären

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Tiroler Land-Zeitung
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Seite 1 von 16
Datum: 05.01.1907
Umfang: 16
, seine De mission zu geben. Mai: 1. Infolge der Minifterkrise wird das Abgeordnetenhaus vertagt. Die Kabinettsbildung übernimmt Prinz Konrad Hohenlohe-Schillingsfürft. — 2. Ministerpräsident Baron Gautsch und der Minister des Innern, Graf Bylandt-Rheidt, sind ihres Amtes enthoben. Beide Missionen übernimmt Prinz Hohenlohe. — 19. Die serbische Geschützfrage droht neuerdings die österreichisch-serbischen Be ziehungen auf das gefährlichste zu trüben. — 22. Das Ministerium Hohenlohe gerät in pflicht- gemätzer

Wahrung der österreichischen Interessen mit dem ungarischen Koalitionsministerium in Konflikt. — 28. Prinz Hohenlohe muß, von der Krone fallen gelassen, seine Demission geben. Juni: 2. Das neue Ministerium besteht aus Baron Beck (Präsidium), FZM. Schönaich (Landes verteidigung), Dr. Klein (Justiz), Dr. v. Kocytowski (Finanzen), Baron Bienerth (Inneres), Gras Auersperg (Ackerbau), Dr. Forscht (Handel), Dr. Marchet (Kultus), Dr. v. Derschatta (Eisenbahnen), Graf Dzieduszycki (polnischer

Landsmannminister), Dr. Pacak (tschechischer Landsmannminister), Heinrich Prade (deutscher Landman-nminister). — 8. Das Militärtaxgesetz in dritter Lesung ange nommen. — 9. Die Delegationen beginnen in Wien zu tagen. — 15. Im Abgeordnetenhaus wird das Ministerium Koerber wegen der Triester Hafenbauten scharf mitgenommen. Juli: 4. Der ehemalige Ministerpräsident Dr. v. Koerber rechtfertigt sich, unterstützt von den ehemaligen Ministern Baron Call und Dr. von Böhm-Bawerk, im Budgetausschuß bezüglich der Triester

des Pluralitätswahlrechtes i ab. — 6. Hofrat Baron Spiegelfeld wird mit der Leitung der Statthalterei für Tirol betraut. — 12. ! Finanzminister v. Korytowski bringt in der Sitzung des Abgeordnetenhauses das Budget für 1907 ein, das mit einem Ueberschuß von 1,629.730 j Kronen gegen 2 985.191 Kronen im Vorjahre ab- ! schließt. — 21. Der Minister des Aeußern Graf i Goluchowski sieht sich wegen der magyarischen j Opposition genötigt, seine Demission zu geben, die < angenommen wird. — 24. Botschafter Baron ; Aehrental wird Minister

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Jedem Etwas
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Seite 3 von 8
Datum: 04.09.1891
Umfang: 8
zurück. Sein Rücken schmerzt noch ein wenig von den fünfzig Stockschlägen, aber der Reisesack ist gefüllt mit köst lichen Geschmeiden und den Brautgeschenken, die einst der Patriarch für die Edeltochter gewählt. „Freude, doppelte Fröhlichkeit, Ehre und An sehen, Wongli, Gattin des Pe-ku-long!' so ruft der Mann jauchzend dem jungen Weibe zu, Wongli, der gelbe Vogel, fliegt mit fröhlichem Gezwitscher in das Nest des Edelsalken. Baron Löwenstern. Ein Reise-Erlebniß von Arthur Achtleitner. — (Nachdruck

, der dann die Achseln zuckt. Dann revidirt der Blaue mehrere Koupee's, bis er eins aufreißt und Fellner mich heranwinkt. - Nanu ! Gerade will ich herausplatzen, was der Freund denn für Dummheiten mache mit dem weg genommenen Reisegepäck; doch Fellner zwinkert so lustig mit den Augen, der Schaffner salutirt höf lichst und sagt im größten Bedauern: Herr Baron! Thut mir sehr leid, Herr Baron, doch es ist Alles besetzt, Herr Baron, hier ist's noch am Besten, Herr Baron!' „Was?' konnte ich noch rufen, da meint

auch mein Freund schon: „Erlauben, Herr Baron!' und placirt Rucksack und Stock im Konpee, dabei die Damen um Entschuldigung für den „Herrn Baron' bittend. Hurtig springt er wieder aus dem Wagen und versichert mir in ehrerbietiger Weise - und Hen Hut in der Hand: „Der Hirsch wär' bestätigt, der Herr Baron möge ja gewiß nächste Woche kommen. Adjes, Herr Baron!' „Hol' Dich der Teufel!' konnte ich dem Schäker noch zurufen, dann war der Zug im Rollen. Nun ist es Zeit, sich die Reisegenossen anzusehen

, die mit Neugierde und 0,2 Prozent Indignation meine nackten Knie betrachteten. Zwei Damen sind's, wohl Tante und Nichte, mit einem alten Herrn, dem der Geheimrath der Reichshauptstadt Berlin vom rasirten Gesicht auf den ersten Blick abzulesen ist. Auch der Geheime mustert mich mit auffallendem Interesse und ehe ich mich dessen versah, war ich auch schon angesprochen: „Herr Baron! Jestatten Sie jütigst, Jeheimrath Minkwitz, meine Schwester, meine Nichte aus Berlin.' Himmelbomben und Granaten! Jetzt häng

' ich in der Patsche. Anstandshalber muß ich mich nun auch vorstellen und da die Leutchen durch den Ulk meines Freundes und die Ehrfurcht des Schaffners meine freiherrliche Würde kannten, kann ich doch nicht sagen, daß ich ein simpler deutscher Schrift steller bin. Aber um Himmelswillen, woher gleich einen unbekannten Baron-Namen nehmen. Die Ge schichte pressirt, also los: „Sehr angenehm! Baron — Ba—r—o—n Löwenstern!' — Gegenseitige Verbeugungen und für den Augenblick habe ich Ruhe. Ich freute mich, gerade

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Brixener Chronik
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Seite 2 von 8
Datum: 22.11.1900
Umfang: 8
war, Sache Di Paulis gewesen, die christlich- socialen Blätter zur Berichtigung zu zwingen. ES geschah nicht! Dafür schrieb das „Tiroler Volksblatt' am 10. November mit erklärter Be zugnahme auf die 600 Kronen-Geschichte: „Baron Di Pauli, von befreundeter Seite auf die Nummer für Nummer in der „Reichspost' sich wieder holenden Angriffe gegen ihn aufmerksam gemacht, hält dieselben keiner Berichtigung wert. Wie begreifen diesen Standpunkt voll kommen.* So hat man hochmögend und nobel am 10. November

in die Welt hinausposaunt. Man wollte die Wähler glauben machen, ein Baron Di Pauli sei über solche Nachreden erhaben. Da nannte die „Brixener Chronik' Nr. 132 am 15. November den Namen des Mannes, an welchen ein solcher Mietantrag gestellt worden war. Der Mann heißt Hraby. Alsbald erschien in den „N. T. St.' eine „Berichtigung', welche also lautete: „Zu der berühmten 600Kronen- Geschichte. Es geht uns folgende Erklärung Hrabys zu: Um den böswilligen Aus streuungen gegen Se. Excellenz Herrn Baron Di Pauli

endlich Einhalt zu bieten, bitte ich eine löbliche Redaction, nachstehende Erklärung zu veröffentlichen: Es ist unwahr und er logen, dass ich von Sr. Excellenz aus Kältern einen Brief mit 600 Kronen erhalten habe, in folgedessen auch unwahr, dass ich einen solchen zurückgeschickt habe. Ich habe von Sr. Excellenz BaronDiPauli nie einen Brief, noch Gelder erhalten. Das Gerücht, dass ich von Sr. Excellenz Baron Di Pauli zu Agitationszwecken ge mietet worden wäre, ist vielleicht auf den Umstand

zurückzuführen, dass ich von Doetor Schöppel ersucht wurde, in den Tiroler Arbeitervereinen behufs einer emheituchenOrgani- sation zu sprechen, und ich und Dr. Schöppel den damals in Wien anwesenden Baron Di Pauli in seiner Eigenschaft als Vertreter der fünften Curie für Südtirol um Informationen baten. Von Wahlangelegenheiten wurde gar nichts gesprochen, und war dies das erste- und letztemal, dass ich Baron Di Pauli sah. Ich fühle mich doppelt veranlasst, dies öffentlich kundzugeben, nachdem

der Herren: Gemeinderath Julius Axmann und Dr. Friedrich Funder als Zeugen und in Gegenwart mehrerer christlich- socialer Abgeordneter folgende Erklärung zu Protokoll gegeben: ,MN Beziehung auf die in Nr. 264 der ,Neuen Tir. Stimmen' vom 17. November 1900 unter der Aufschrift ,Zu der berühmten 600 Kronen-Geschichte^ enthaltene Mittheilung habe ich Folgendes zu erklären: Es ist richtig, dass ich ein von Herrn Scholtan, Pächterder Baron Di Pauli» schen Weinstube in Wien, vorgelegtes Schriftstück

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Tiroler Post
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Seite 2 von 20
Datum: 06.01.1905
Umfang: 20
Nun, die Christlichsozialen werden zuerst die Taten des neuen Mannes abwarten. Einem Baron Gautsch gegenüber, der erklärt hat, ohne die „Neue Freie Presse" könne man in Oesterreich nicht regieren, und unter dessen Unterrichtsministerium jener berüchtigte Erlaß gegen das „Kreuzmachen" in der Schule erflossen ist, ist M i ß t r a u e n am Platze. Handelt Baron Gautsch besser, als sein Ruf ist, dann braucht man ihm nicht Glück zu wünschen, dann wird er Glück haben. Hoffen

(Graf Thun), von Dalmatien (Baron Handel), von Krain (Baron Hein) und der von Tirol. Doch soll Baron Schwartzenau — so jbe- richtet wenigstens eine Korrespondenz — noch so lange auf seinem Posten bleiben, bis die Univer sitätsfrage erledigt ist, was in Bälde geschehen soll. Als Nachfolger wird uns der in Krain unmöglich gewordene Baron Hein genannt. Wenn der Wechsel nicht rasch erfolgt, hätte er ja Zeit, wenigstens die Karte von Tirol zu studieren. Unser neues Ministerium setzt sich folgendermaßen

, als Leiter (liberal). — Aus dem alten Ministerium ver blieben, wie ersichtlich, Graf Welsersheimb, Wittek, Härtel, Call, Pietak, Randa und Buquoy. Da Körber, der eine unvergleichliche Arbeitskraft war, nicht nur Ministerpräsident, sondern nebenbei auch noch Minister des Innern und Justizminister war, so brachte Baron Gautsch, der nur Ministerpräsident ist, noch den Grafen Bylandt-Rheidt und den Dr. Klein mit ins Ministerium. Letzterer ist nur (provisorischer) Leiter. Gras Bylandt-Rheidt war bisher Statt

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Zeitungen & Zeitschriften
Tiroler Post
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Seite 10 von 20
Datum: 13.01.1905
Umfang: 20
von Ungarn): 1848 Graf Kolowrat. 1848 Baron Doblhoff. 1848 Fürst Felix Schwarzen berg. 1852 Graf Buol-Schauenstein. 1859 Graf Rechberg. 1860 Graf Goluchowski der Aeltere. 1861 Erzherzog Rainer. 1865 Graf Belcredi. 1867 Graf Beust. — NachderCinführung des Dualismus: a) Gemeinsame Mini sterien : 1867 Graf Beust. 1871 Graf Andrassy. 1879 Haymerle. 1881 Graf Kalnocky. 1895 Graf Goluchowski der Jüngere, b) Oesterreichis che Ministerien: 1867 Fürst Karlos Auersperg. 1868 Graf Taaffe. 1870 Hafner. 1870 Graf

Potocki. 1871 Graf Hohenwart. 1871 Holzgethan. 1871 Fürst Adolf Auersberg. 1879 Stremayr. 1879 Taaffe. 1893 Windischgrätz. 1895 Graf Kielmansegg. 1895 Graf Badem. 1897 Baron Gautsch. 1898 Graf Franz Thun. 1899 Graf Clary. 1899 Wittek. 1900 Körber. 1905 Baron Gautsch, e) Ungarische Ministerien: 1867 Graf Andrassy. 1871 Graf Lonyay. 1874 Szlavy. 1875 Baron Wenckheim. 1878 Koloman Tisza. 1890 Graf Szapary. 1892 Baron Wekerle. 1895 Baron Banffy. 1898 Szell. 1903 Graf Khuen-Hedervary. 1903 Graf Ludwig

erwarten, ausgeführt: „Also das Preßbureau, re spektive Herr von Stremayr oder auch Graf Taaffe möchten die Bischöfsstühle in Brixen und Trient mit zwei k. k. Statthalterei- oder Hofräten besetzen. Dagegen ist nun allerdings die Stimmung des ganzen kaisertreuen Tiroler Volkes und insbesonders des ganzen Klerus mit verschwindend kleinen Aus nahmen Wir brauchen Bischöfe und nicht *) Man beachte den hämischen Ton! **) Baron Widmann. Beamte. Dagegen sind wir ferner aus Liebe zu den Männern

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Volksblatt
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Seite 1 von 10
Datum: 28.11.1900
Umfang: 10
, die große« Verdienste Baron Di Paulis auf zuzählen^ welche von dessen Gegr ern eipgestandener- waßen soziodl in den Blättern als auch in den Ver sammlungen allzeit planmäßig verschwiegen worden sind. Er wies nach, dass Baron Di Pauli in seiner lang« jahngcq Thätigkeit als Abgeordneter dem Lande Tirol «inen jährliche« -Steuernachlas» Z von wenigUM^/, Mil- lion Gulden erwirkt habe. Darauf wusste ein Brixner Herr, diesen SteuernachlasS habe nicht Baron Di Pauli und nicht die Abgeordneten, sondern das arme

, ausgerupfte Volk selbst erwirkt. Warum man dann überhaupt noch Abgeordnete braucht, wenn das Volk selbst alles erwirken kann, hat der Herr freilich nicht gesagt, ebenso hat er nicht gesagt, warum die Brixner Herren und insbesondere Herr von Guggenberg den Abg. Baron Di Pauli mit Bitten und Zuschriften geradezu bestürmten, um den separaten SteuernachlasS von 8000 fl. für die Brixn er Accker zu bewirken. Es genügte aber den Brixner Herren in Waid bruck nickt, die unleugbaren hervorragenden Verdienste Baron

Di PauliS in wirtschaftlicher Beziehung in Ab rede zu stellen, sondern eS durfte kein ganzer Faden an ihm bleiben, es musste auch seine religiöse Thätig keit im Parlament verdächtiget werden. Zu diesem Zwecke sagte der nämliche Dr. von Guggenberg : „Baron Di Pauli hat durch seine Ver bindung mit den Jungczechen — also durch seine politische und parlamentarische Haltung auch bei getragen, die kath o l ischeu Interessen zu sch adige n ' Dr. v. Guggenberg wiederhrlte über Aufforderung diese Behauptung zwei

- oder dreimal. Später redete er sich dahin aus, das» dies nicht direet, sondern nur rndirect geschehen sei, wiederholte aber nochmals, Baron Di Pauli habe die k a t h o l i s ch e u Interessen geschä d i g t. - .Nun kommt die »T a c t l o s i g k e i t' des AU< konservativen — der hätte nämlich so taetvoll sein und diese offene, unverantwortliche Verdächtigung des früher ein stimm i g gewählten Abg. Baron Di- Pauli ruhig hinnehmen und» lein Ävrt. der Verthei digung dagegen sagen sondern den Barön Di Panli

vor der. ganzen Welt als Verräther der katholischen Interessen brandmarken lassen sollen. Dielen Gesallen erwies er jedoch den Herren nicht, sondern sagte Folgendes: ^ ' „Meine Herren! Ich muss gegen die soeben auS dem Munde des Dr. v. Guggenberg gehörte Verdächtigung deS Baron Di Pauli ganz entschieden protestieren. Wir müssen dagegen um so lauter.protestieren, weil die nämliche Verdächtigung zu wiederholtenmalen in einer noch viel schärferen Form ausgesprochen worden ist, besonders in der christlichsocialen

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Bozner Zeitung
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Seite 4 von 8
Datum: 06.03.1903
Umfang: 8
Nr. 5^! Vater unci Lokn. Originalroman von Freifrau Luile von feAttskck (Nachdruck Verbotes.) 14 ^ortievnng. Die sie vorausgesetzt hatte, wurden die Ein» Ladungen angenommen. Man kam aus Neugier, tuscheue, unterhielt sich, und beglückwünschte Frau von Tolsting zu der Genesung des zungen Barons. Baron Tolsting langte vor dem GesellschastSsaal an. Stürmisch wogte es in seinem Innern. Was wollte er thun? Durfte er in dieser Auf regung fremdm Menschen gegenübertreten? Semen Angehörigen

ob ihrer Taktlosigkeit Vorwürfe machen? Was hatte es ihm genützt? Besser, er beruhigte sich erst. Einige Schritte zurücktretend, hörte er Jemand rasch die Treppe herauf kommen. Er erkannte Lotte. «Machen Sie in der Galerie Licht!' sprach er kurz, «ich will mich für einige H«t dorthin begeben.'' Lotte erwiderte mit einem t Hm Knix. .Wollen der gnadige Her Ächt lieber in die Bibliothek treten? Dort ist bell...' ^leuchtet.' Die alte Frau meinte es gut, erstaunte aber sehr, als Baron Tolsting ganz entgegen

seiner sonst so güttaen Art. scharf sagte: .Nein, nach der Galerie wünsche ich zu gehen.' Schweigend folgte Lotte dem Voranschreitenden, scheue Blicke in die Ecken werfend, als mußten dort schattenhaste Gestalten hervortreten. Wie konnte der Baron nur in später Abendstunde die Ahnengalerie betreten wollen? Sie fürchtete sich sogar am Tage vor den großen Bildern, die den Be sucher anschauten als lebten sie. Die Thüre war erreicht. Als der Baron die Hand auf den Drücker legte, bemerkte er, daß sie offen war. Sonderbar

! Wer mochte hier gewesen sein? Lotte entzündete ein Streichholz und leuchtete dem Baron in das Gemach. In der Mitte des Raumes, aus einer langen Tafel standen zwei große, zehnarmige Leuchter aus schwerem Silber. Lotte mußte allen ihren Muth zu sammennehmen, um auf einem derselben die Kerzen auzuzündm. Flackernd zuckten die Flammen hin und her. unklar die Gegenstände in der Tiefe des Zimmers beleuchtend, die in dem fahlen Licht em gespenstisches Aussehen annahmen. Lotte schüttelte

sich, auf die Wände wagte sie gar nicht zu blicken. Aenastlich fragte sie den Baron, der sich meinem großen Ledersessel niedergelassen hatte, ob er noch Etwas wünsche. Ein kurzes «Nein' schallte ihr entgegen. Eilig entfernte sie sich, froh aus dem unheim lichen Raum fortzukommen. Aus dem Innern des Gesellschaftssaales tönte ihr lautes Lachen entgegen, es schien, als wolle Jemand heraustreten, werde aber zurück gehalten, denn der Lichtschein im Spalt der geöffneten Thüre schwankte hin und her. Lotte hörte

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Der Bote für Tirol
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Seite 1 von 6
Datum: 19.05.1885
Umfang: 6
die Wahlcommission bedroht. Eine Wählerver sammlung des S. Bezirkes hat am Samstag mit 400 gegen 5 Stimmen den Baron Robert Walterskirchen gegen den bisherigen Abg. Löblich als Candidaten aufgestellt. Meldungen aus mehreren niederöslerreichi- fchen Landgemeinden-Wahlbezirken, wie Korneuburg. «i Kundmachung» Von Seite des gefertigten Ausschusses wird bekannt gegeben, dass Herr Dr. Julius Jttem, Atvocat in Landeck, mittelst Erkenntnisses des Disciplinar- rathes der Jnnsbrucker und Vorarlberger Avvocaten» kammer

in den meisten Gemeinden äußerst schwach, so erschienen in Rudolfs heim von 1379 Wählern bloß 21(1 in Unter-Meid ling von 117V gar nur 96 an der Urne. — Der ehemalige Minister Baron Bach hat an die Wähler des salzburgischen Städtebezirkes Hallein-Rad stadt einen Wahlaufruf gerichtet, in dem er betont, dass ?r im Banne keiner Partei stehe und im Falle der Wahl sein Mandat im Geiste jener echt öster reichischen conservativen Grundsätze handhaben wolle,- die sein Freund Lienbacher vertrete. Seitens

zur Thatsache werde. Nun steht nur mehr die Ernennung jener Mitglieder aus, welche dem Gesetze gemäß die Regierung der Krone in Vor schlag zu bringen hat. Bei der Wahl am Freitag drang die Liste, welche zwischen der Regierung und der CompromisSpartei vereinbart wurde» mit einer einzigen Ausnahme trotz der Anfechtungen durch, welche sie mehrseitig erfuhr. Als gewählt erscheinen demnach: Baron Karl Apor, Baron Dcsider Banssy, Graf Elemer Batthyanyi, Graf Ludwig Balthyariyi, Graf Achaz Beldi, Graf Franz

Berenyi, Graf An dreas Äethlen, Baron Karl Bornemisza, Graf Zeno Csaky, Graf Emil Dezasse, Baron Ludwig Döry, Graf Stefan Erdödy ^uu.. Fürst Arthur Odescalchy, Fürst Paul Eszterhazy, Baron Roland Eötvös, Graf Wilhelm Festetits, Baron Geza Fejervary, Baron Nikolaus Fiath, Baron Karl Huszar Hau., Baron Samuel Jozsika, Graf DionyS Kalnoly. Baron Kolo man Kemeny. Obergespan Paul Kubicza, Graf Geza Kun, Graf Nikolaus MikeS, Titular Bischof Stefan Majer, Baron Victor Mesznil, Baron Euuen Nyary, Graf Koloman

Nyzry, Baron Stgmund Ottenfclls- Gschwinv, Markgraf Eduard Pallavicini, Graf Bela Patfsy. Graf Markus Pcjacsevich, Graf August Pon» gracz, Baron Emil Pongracz, Graf Karl Pongracz, Weihbifchof Hyacinth Ronay, Baron Josef Rud- nyanszly, Graf Emerich «zechenyi jrm., Obergespan Darius Szmrecsanyi, Baron Franz Szentkereszty, Baron Franz Szentkereszty, Graf Johann Nepomuk Sztaray, Graf La^islaus Török, Baron AloiS Vay, Baron Nikolaus Vay jun., Baron Nikolaus Vecsey, Graf Albert VaSz, Graf Anton Zichy

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Der Burggräfler
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Seite 3 von 12
Datum: 28.11.1900
Umfang: 12
Stimmen' veröffentlichte Erklärung nur flüchtig gelesen habe oder im Zweifel sein konnte, dass selbe zur Ver öffentlichung bestimmt sei; wahr ist, dass ich die Erklärung dem Herrn Hraby zweimal vorgelesen habe, worauf er dieselbe selbst las und freiwillig unterfertigte, sowie auch seine Zustimmung zur Veröffentlichung gab. 2. Es ist unwahr, dass die Erklärung Hraby's ein eigenhändiges Concept des Baron Di Pauli war; wahr ist, dass Baron Di Pauli von meiner Verhandlung mit Hraby über eine Erklärung gar

nichts wusste und durch die zugesandte Er klärung ganz überrascht war. 3. Es ist unwahr, „dass ich im Auftrage Baron D i P a u l i's Hraby für seine geforderte Thätigkeit als christlichsocialer Agitator in Tirol ein Honorar von 1000 fl. versprochen habe'; wahr ist, dass Hraby sich dem Baron Di Pauli gar nicht als christlichsocialer Agitator, sondern auf dem Boden der katholischen Arbeiter-Vereine fußend ausgegeben hat; wahr ist, dass Hraby sich als im Zwiespalt mit seiner Partei darstellte, als Organisator

der auf katholicher Grundlage befindlichen Vereine, „um die Kuntschak-Partei zu stürzen', wahr ist, dass ich von Baron Di Pauli die selbstverständliche Bewilligung erhielt, Hraby schadlos zu halten, ohne Nennung einer Summe. 4. Es ist unwahr, dass Baron Di Pauli durch mich Herrn Hraby eine gesicherte Stellung versprochen hat; wahr ist, dass Hraby in meiner Gegenwart Baron Di Pauli um seinerzeitige Vermittlung einer solchen gebeten hat. 5. Es ist unwahr, dass Hraby für jede Ver sammlung ein „Hunderter' versprochen

wurde; wahr ist, dass Hraby mir und Baron Di Pauli wiederholt erklärte, dass er ohnedies ncw! Tirol reise, der dortigen Vereine wegen, also zur Reise nicht gedrängt wurde. 6. Es ist unwahr, dass Hraby bei seiner An wesenheit bei Baron Di Pauli von der Nicht einmischung der christlichsocialen Partei in den Streit Schöpfer-Di Pauli nichts gemusst habe; wahr ist, dass Baron Di Pauli ihn ausdrücklic darauf aufmerksam machte und es als seine Pflicht erklärte, ihm die etwaigen unangenehmen Folgen

vor Augen zu stellen, worauf Hraby erklärte, „ganz unabhängig' zu sein. 7. Es ist unwahr, wenn Hraby sein Bedauern über die Unterhandlung erklärt; wahr ist, dass Hraby mich seiner ewigen Dankbarkeit versicherte, dass ich ihn Baron Di Pauli zu dieser Thätig keit empfohlen, wahr ist, dass Hraby noch nac Abgabe seiner Erklärung vom 15. No- v ember 1900 mich versicherte, dass ev trotz allem, auch ohne meine Einwilligung, noch nach Tirol fahren werde, für Baron Di Pauli zu agitieren. Achtungsvoll ergebener

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 31.10.1911
Umfang: 8
hält Genosse Abg. Skaret. Nach der Er öffnungsfeier Besichtigung des Betriebes. Die Teil nehmer müssen sich um halb 10 Uhr vormittags vor der neuen Bäckerei, Mühlau-Reichsstraße, versammeln. Bersöhnmde GchkrfMkcherei Innsbruck. 31. Oktober. Die Regierung Gautsch will ihre Demission geben, das heißt: Baron Gautsch schifft mehrere Ressort minister aus und will einige der dadurch frei gewordenen Ministersitze den Tschechen abtreten. Diese Rekonstruktion, so nebensächlich der Minister austausch

an sich auch ist, kennzeichnet scharf die politische Situation. Baron Gautsch ernennt näm lich die tschechischen Minister, obwohl seine Be mühungen, für diese Rekonstruktion das Einver ständnis der Nationalverbändler zu erlangen, jäm merlich gescheitert sind; er macht also das, was die erklärte Regierungspartei ihm zu tun verbietet. In anderen Zeitläuften haben ähnliche Handlungen der Regierungen bei den Zionswächtern des Deutschtums flammenden Proteststurm entfacht. Diesmal bleibt uns die „kochende Volksseele" ge schenkt

, aber es ist gut, daß er so gehandelt hat! Diese Ruhe bei den Nationalverbändlern, die früher bei einem solchen Anlaß von ausgesproche nen Tobsuchtsanfällen befallen wurden, macht eben die Rekonstruktion zu einem politischen Ereignis. Baron Gautsch verpflichtet sich die Tschechen durch die Ernennung tschechischer Minister und die Deut schen fühlen sich darüber gar nicht abgestoßen, son dern wollen der Regierung unentwegt weiter die nen. Womit eigentlich die „Arbeitsmajorität" her gestellt

ist, nach der sich die Regierung so lange sehnte und die im Herbste mit der Bewilligung der Steuervorlagen und Militärforderungen die erste Probe ihres Könnens ablegen wird. Was mag nun die Nationalverbändler so innig an Baron Gautsch ketten, daß sie, trotzdem Gautsch gegen ihre Einsprache tschechische Minister ernannte, unentwegt weiter am Regierungskarren zu ziehen bereit sind? Sehr einfach! Baron Gautsch hat am Freitag aus drücklich Sozialistenhatz und Scharsmacherei zum österreichischen Staatsprinziv erhoben. Kampf ge gen

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