48.863 Ergebnisse
Sortieren nach:
Relevanz
Relevanz
Erscheinungsjahr aufsteigend
Erscheinungsjahr absteigend
Titel A - Z
Titel Z - A
Zeitungen & Zeitschriften
Tiroler Post
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIPOS/1900/24_11_1900/TIPOS_1900_11_24_3_object_7988880.png
Seite 3 von 10
Datum: 24.11.1900
Umfang: 10
uns an keinen einzigen Fall, wo ein katholischer Abgeordneter, wie Herr Dipauli. seine Zuflucht suchte." Darauf erschien in den „N. Tir. St." eine von Hans Hraby am 15. November Unter zeichnete Berichtigung, worin er es als „unwahr und erlogen" bezeichnet, dass er von Baron Dipauli aus Koltern einen Brief mit 600 K erhalten, resvective zurückgeschickl habe, er habe von Dipauli nie einen Brief, noch Gelder erhalten. Hraby hätte den „in Wien anwesenden Baron in seiner Eigenschaft als Vertreter der Y. Curie

um Informationen ge beten"; von „Wahlangelegenheiten sei bei diesem Besuche gar nichts gesprochen worden"; das sei das „erste- und letztemal gewesen, dass Hraby den Dipauli sah". Die „Berichtigung" schließt damit, dass die „chrinlichsocialen Arbeiter in Wien nur bedauern, dass gegen einen so ver dienten Volksvertreter, wie Baron Dipauli, eine so abscheuliche, uichtswürdige Hetze insceuieit wird." Gegen diese „Berichtigung" brachte die „Reichspost" am 20. Nov. in Nr. 264 eine geradezu unglaublich klingende

Gegenbe richtigung des genannten Herrn Hans Hraby. Derselbe hatte sie am 19. Nov. in Gegenwart mehrerer christlich- socialen Abgeordneter zu Protocoll gegeben. Diese Gegenberichtigung stellt fast die ganze in den N. Tir. St. erschienene „Berich tigung" als unwahr und verdreht hin. Hraby habe wohl von Baron Dipauli weder Brief noch Geld erhalten; dagegen habe ihm Herr Scholtan. der Pächter der Dipaulischen Weinstube in Wien, im Aufträge des Herrn Baron Di pauli für seine geforderte Thätigkeit

a l s christlichsocialerAgitatorin Tirol ein Honorar von 1000 Gulden, sage tausend Gulden, d. i. 2000 L versprochen und ihm einenVorschuss von L 600 im Bureau der Baron Dipaulischen Weinstube in Wien ein gehändigt. - „Diesen Vorschuss von K 600", heißt es in der Berichtigung weiter, „habe ich jedoch dem Herrn Scholtan wieder persönlich zurückgegeben, und zwar zu jener Zeit, als ich aus den öffentlichen Blättern vernommen habe, dass die christlichsociale Partei beschlossen habe, sich in den Streit Schoepfer und Baron Dipauli

nicht einzumischeu. Unwahr ist, dass ich und Doctor Schöppel den damals in Wien anwesen den Baron Dipauli für Südtirol um Infor mationen ersucht haben; wahr ist, dass ich durch den Pächter Scholtan und Baron Dipauli in Wien (Grand Hotel) geladen wurde; wahr ist, dass ich dieser Einladung Folge leistete und über zwei Stunden in Gegenwart des Herrn Scholtan mit Herrn Baron Dipauli con- ferierte, bei welchem Anlasse Herr Baron Di pauli sein Programm entwickelte und seinen Kriegsplan für die bevor stehen

1
Zeitungen & Zeitschriften
Unterinntaler Bote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/UIBO/1901/11_01_1901/UIBO_1901_01_11_1_object_8313434.png
Seite 1 von 12
Datum: 11.01.1901
Umfang: 12
Einsiedler. Montag, 14. Jänner. Felix. Freitag, 18. Jänner, f Priska. Dienstag, 15. Jänner. Maurus Samstag, 19. Jänner. Kanntus. Die allgemeinen Wahlen und die Wahlen der Landgemeinden sind vorüber. In der nordtirolischen fünften Curie ist Förg wiedergewählt worden. In der fünften Curie jenseits des Brenners ist gegen unser Erwarten Baron D i p a u l i durchgefallen. Wir bedauern es. Die Agitation, die mitunter gegen ihn getrieben wurde, hat das Maß des zulässigen weit überschritten

. Wir hoffen, daß Baron Dipauli sich noch von seinen Freunden wird bewegen lassen, die Wahl in den Landgemeinden, die ihm mit sol chen Vertrauen entgegen kommen, anzunehmen. Wir hören, daß die Wähler der Landgemeinden eine Adresse an Baron Dipauli gerichtet haben, in welcher sie ihn dringend ersuchen, das ihm übertragene Mandat zu behalten und zugleich daraus Hinweisen, daß die Gründe, die ihn seinerzeit bewogen haben, zu er klären, außer der fünften Curie kein Mandat anzu- nehmen, heute nicht mehr

bestehen. Eine Deputa tion von Wählern hat sich dann nach Brixen und Trient zu den Fürstbischöfen begeben, um dieselben zu ersuchen, sie mögen aus Dipauli einwirken, daß er das Mandat behalte. — Baron Dipauli befindet sich gegenwärtig auf der Augenklinik in München, um sich einer Operation zu unterziehen. In den Landgemeinden Nordtirols wurden die bisherigen Abgeordneten wiedergewühlt, in Oberinn thal Haueis, in Innsbruck-Umgebung Kathrein, in Unterinnthal Toll in ger, in Pusterthal Schö pfer

2
Zeitungen & Zeitschriften
Tiroler Land-Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/OBEWO/1900/20_10_1900/OBEWO_1900_10_20_1_object_8025270.png
Seite 1 von 18
Datum: 20.10.1900
Umfang: 18
, Baron Josef Dipauli, eine so feindselige Hal tung an den Tag legen, wie sie es gegen einen liberalen Gegner niemals gethan haben. Bekanntlich gilt Baron Dipauli, der frühere Obmann der katho lischen Volkspartei und Handelsminister im Mini sterium Thun, als einer der fähigsten Abgeordneten und gewandtesten Politiker und hat sich während seiner Amtsthätigkeit als Minister auch die Achtung der politischen Gegner erworben. Gegen diesen ver dienten Mann wird nun von Seite Dr. Schöpfer's

Führer kein gutes Haar gelasscn. L-abei wird leider nicht einmal in offener un ehrlicher Weise vorqeganien. Offen und ehrlich wäre es, den Abgeordneten einzuladen, vor seinen Wählern zu erscheinen und ihm dann die Bedenken, welche gegen seine politische Haltung obwalten, vorzutragen. So werden aber von Dr. Schöpfer und Genossen nur geheime Konventikel abgehalten und dort unge- hört über Baron Dipauli der Stab gebrochen, wäh rend man doch sonst auch dem Verbrecher vor seiner Verurtheilung Gelegenheit

giebt, zum Worte zu ge langen Auf diese Weise ist es Dr. Schöpfer ge lungen, im Pusterthal und in Bozen gegen Dipauli Mißtrauenskundgebungen zu bewerkstelligen. Bezeichnend, wie man gegen ihn vorgeht, ist auch folgender Fall: Auf Sonntag den 14. Oktober war in Mals eine Versammlung des Katholisch politischen Volksvereines anberaumt, bei der auch Baron Dipauli vor seinen Wählern erscheinen und sprechen wollte. Als man dies in Brixen erfuhr. wurde noch am 13.. also einen Tag vorher

, eine Wählerversammlung auf den 14. nach Brixen aus geschrieben, um es Baron Dipauli unmöglich zu machen, dabei zu erscheinen und chm natürlich wieder ein einstimmiges Mißtrauensvotum zu verschaffen. Die Herren hatten aber die Rechnung ohne den Wirth gemacht. Zu ihrem nicht geringen Erstaunen erschien Baron Dipauli in Brixen und hat den Herren einmal ordentlich seine Meinung gesagt. Die Art und Weise, wie auf dieser Versammlung gegen Dipauli gesprochen wurde, hat auch dem gewöhn lichsten Anstande Hohn gesprochen

. * * * Für den 14. ds. hatte, wie unsere Leser wissen, der Katholisch-politische Volksverein nach Mals eine Versammlung einberufen, an welcher auch Baron | Dipauli theilnehmen sollte. Inzwischen wurde von der „Schöpfergruppe" eine Versammlung nach Brixen angekündigt. Baron Dipauli begab sich daher nach Brixen und sprach hier über die politische Lage. Er betonte vorerst, daß er weder ein Mandat suche, noch wünsche und auch nickt kandidire, daß er aber, wenn seine politischen Freunde ihn wählen wollen, das Mandat annehme. Er zeigte

3
Zeitungen & Zeitschriften
Volksblatt
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/SVB/1900/28_11_1900/SVB_1900_11_28_3_object_2521351.png
Seite 3 von 10
Datum: 28.11.1900
Umfang: 10
28. November 1900 Ticmer Voüsv.ait Und es ist doch sonnenklar, dass die Kandidaten für den zu wählenden Gemeinderath dabei am tiefsten in den Sack gegriffen haben, das Gegentheil wäre Schmutzerei. Wenn Baron Di Paüli einen Agitator für seine Wahl bezahlt, was thut er denn anders, als die Christlich socialen in Wien, die ihre Agitatoren. vielfach auch be zahlt haben, mit eigenem Gelde sowohl als mit in Parteikreisen gesammeltem? Wenn Baron Di Pauli alles aus Eigenem bestreitet, so handelt

er nur nobel. Wir meinen, auch Dr. Schöpfer hat schon manche Krone für Agitationen ausgegeben, nur mit dem Unterschied, dass er wahrscheinlich das Geld auf seinen Wahlreisen für sich selbst verwendet, während Baron Di Pauli, immer angenommen, dass es mit den 2000 Kronen richtig ist, einen andern an seiner Stelle wollte agitieren lassen. Wir finden das auch begreiflich, denn5 um sich in Versammlungen zu wagen, wo auch christlich-sociale Schöpferknappen auftreten, muss man etwas vom Geschmacke der Hotentoten

für Dr. Schöpfer in der Presse agitieren, und wenn Baron Di Pauli einem Wiener Geld gibt, dass er für ihn agitiere ? Sobald Sie den Unterschied gefunden haben, können Sie ihn an allen Häuserecken anschlagen. Das beständige Herum radeln wird doch auch dem Dr. Schöpfer Geld kosten, wie die Pusterer Bauern in der letzhin veröffentli hen Wirtshausplauderei meinten. Also gibt auch Dr. Schöpfer für sich Geldaus. Oder bestreitet ihm das alles die Parteicasse? Auch der Christlich-sociale Dr. Scheicher rühmte

sich einmal, dass er die Wahlkosten selbst ge tragen habe. Ist das etwas Unehrenhaftes? — Un ehrenhaft und unehrlich ist, wenn man Wähler besticht und mit Geld auf seine Seite bringt/ nicht aber, wenn man agitiert und agitieren lässt, auch nicht, wenn man Agitatoren ihre Ausgaben ersetzt und sie für ihre Mühe entlohnt. Das thun alle Parteien, die Christlich sociale nicht ausgeschlossen. Und nun noch etwas. Dem Baron Di.Pauli ist von christlich-socialer Seite schon wiederholt vorge halten worden, dass

würde. Die Haut aller Menschen ist eben nicht gleich zart. Baron Di Pauli hat sich fünfundzwanzig Jahre hin durch mit regem Eifer dem politischen Leben gewidmet und ebenso für das Wohl des Staates als seiner Wähler gearbeitet; er musste die Führung seines aus» gedehnten Geschäftes fremden Händen anvertrauen und diese dafür auch bezahlen, niemand hat ihm diese Kosten bisher erfetzt und so ist die Pension wohlverdient und wird ihm von jedem Edelgesinnten auch gewiss vergönnt. Dr. Schöpser hat es diesbezüglich

4
Zeitungen & Zeitschriften
Tiroler Land-Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/OBEWO/1900/10_11_1900/OBEWO_1900_11_10_1_object_8025308.png
Seite 1 von 18
Datum: 10.11.1900
Umfang: 18
bald zum Abschlüsse gebracht und dann die Kandidaten offiziell genannt werden, denn bis zu den Wahtmännerwahlcn dürfte nicht mehr lange hin sein. Was nun die Lage in Südtirol anbelangt, so ist dieselbe verworrener als je. Bekanntlich standen die Aussichten des Baron Dipauli in der V. Kurie trotz des ganz unwür digen Kesseltreibens, das von den Theologieprofessoren Dr. Schöpfer und Dr. Haidegger m Brixen gegen ihn veranstaltet wurde, nicht schleckt. Wie wir bereits früher berichtet haben, sprachen

das Mandat der Landgemeinden im Etschlande und das der Städte und Märkte in Deutschsüdtirol über lassen werden soll. Auf sehr eigenthümliche Weise wußte er sich für dieses Uebereinkommen die Unter schriften zweier altkonfervativer angesehener Vertrauens männer in Bozen zu verschaffen und veröffentlichte dasselbe sofort in den Zeitungen mit dem Beifügen, daß der hochwürdigste Fürstbischof von Br ixen dasselbe gebilliget habe. Baron Dipauli, der von diesem Uebereinkommen gar nichts wußte, gab sofort

habe, wenn der Friede zu Stande käme, aber dem Uebereinkommen nicht das Siegel bischöf licher Autorität habe aufdrücken wollen. Da kamen die Vertrauensmänner der konservativen Partei in Bozen zusammen und beschlossen ein- müthig, an Baron Dipauli als Kandidaten der V. Kurie festzuhalten. So liegen jetzt die Dinge in Südtirol. Der Kamps wird wütergeführt, denn Prof. Dr. Schöpfer hat sich einmal in den Kopf gesetzt, den Kampf mit Dipauli aufzunehmen, und ihn aus seinem bisherigen Wahl kreise hinauszudrängen. Daran

wird auch nichts ändern, daß Baron Dipauli vor einigen Tagen eine sehr hohe päpstliche Auszeichnung erhalten hat, die wohl nicht ganz zufällig gerade jetzt erfolgt ist und die beweist, wie hoch der heilige Vater diesen hervor ragenden katholischen Parlamentarier schätzt. Möge Baron Dipauli diese päpstliche Gnadenbezeugung einen Trost gewähren für die Schmähungen und Krän kungen die chm jetzt leider gerade von zwei Theolo gieprofessoren in Brixen und ihren Anhängern wieder- fahrcn. Daß dieses Treiben auch Seitens

des übrigen Klerus verurtheilt wird, ist begreiflich. So hat eine Priester-Konferenz in Mieming in einem offenen Schreiben an Prof. Schöpfer ihre Entrüstung über seine Umtriebe gegen Baron Dipauli ausgedrückt. Und diese Hetze, wird betrieben im Namen der Volksfreundlichkeit. Da muß man dann doch fragen: ist es volksfreundlich, in dieser politisch so kritischen Zeit, wo unsere ganze Staatsverfassung ge fährdet ist, einen der gewiegtesten Politiker zu be seitigen und durch eine Null zu ersetzen

5
Zeitungen & Zeitschriften
Tiroler Post
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIPOS/1905/03_02_1905/TIPOS_1905_02_03_2_object_7993481.png
Seite 2 von 16
Datum: 03.02.1905
Umfang: 16
AoMifche Aundfchau. Der Tiroler Larrdlag dürfte möglicherweise nach Ostern zu einer Tagung zusammentreten. Aaron Aosef Dipauki f. ^Am 28. Jänner starb in Wien Baron Josef Dipauli, Herrenhausmitglied, gewesener Handels minister und langjähriger konservativer Abgeordneter. An ihm verliert die Tiroler konservative Partei ihren klügsten Kopf. Im Jahre 1877 zum ersten mal inS Parlament gewählt, war Baron Dipauli anfangs einer der tüchtigsten und mutigsten Vertreter der Volksinteressen

unter den Konservativen. Er war neben seinem Schwager Franz von Zallinger der Führer der „scharfen Tonart" in Tirol und mußte sich als solcher von der Presse der .milden Tonart" Wiederholt die giftigsten Angriffe gefallen lasten. Aber niemand wandelt ungestraft unter den Feudalen und den Regierungsleuten: Baron Dipauli ver wandelte sich allmählich und nach zahlreichen wankel mütigen Schwankungen selbst in einen unbedingten RegierungSmann. Als daS Schiff Hohenwarts im Sinken war, verließ er den Hohenwartklub

und gründete die „Katholische Volkspartei", der er anfangs einen so volkstümlichen Anstrich zu geben wußte, daß sich die besten Hoffnungen an sie knüpften und die Gruppe Treuinfels sich nicht anzufchließen wagte. Als der Unglücksmensch Graf Badeni eine Regierungsmehrheit für seine Sprachenverordnungen suchte, durch welche er die Tschechen für den Aus gleich mit Ungarn gekauft hatte, lief Baron Dipauli — und das war der unheilvollste und folgenschwerste Fehler, den die konservative Parteipolitik je gemacht

— den von Badeni schon gewonnenen Judenliberalen den Rang ab und schmiedete jene tschechisch-polnisch- feudal-slovenisch-konservative Regierungsmehrheit, die dem konservativen Parteiführer Baron Dipauli nach kurzem Zuwarten einen Ministerpoften eintrug, im übrigen aber zu einem Altweibersommer des Juden liberalismus führte und die radikalen Parteien eines Schönerer und Wolf großzog; die Obstruktion wurde zu einer ständigen Einrichtung des Parlaments, sieben lange Jahre ist das Parlament arbeitsunfähig und wer

" Baron Dipauli dem „einfachen Kerzzerreißende Aöschiedsszenen öei der Wovilisterüng von russischen Weservisten. In den Krieg zieht niemand gern. Aber wenn es die Verteidigung des Vaterlandes gegen einen frechen Feind gilt, dann siegen Vaterlandsliebe und Tapferkeit über alle Bedenken der Selbsterhaltung. Anders ist es, wenn der Soldat nicht zur Verteidi gung der Heiwat, sondern zur Verteidigung einer fernen, eroberten Provinz ausrücken muß, wie der malen der russiche Kämpfer in Ostasien. Was scheren

6
Zeitungen & Zeitschriften
Tiroler Bauern-Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TI_BA_ZE/1920/29_10_1920/TI_BA_ZE_1920_10_29_2_object_8368172.png
Seite 2 von 12
Datum: 29.10.1920
Umfang: 12
wir uns zu einer Ge neralabrechnung an dieser Stelle mit die sem Blatte gezwungen. In einem Briefe des, Professor Dr. Schöpfer aus früheren Jahren schreibt derselbe kleinlaut: „Wir sind nicht sicher, ob wir den Kampf (gegen Baron Dipauli) auszu kämpfen in der Lage sind. Sie haben die le tz ten „Stimmen" vielleicht gele sen, sie wurden an die Gemeinden ver schickt, die Tendenz ist, meine priester- liche Ehre zu verdächtigen, ich soll hingestellt werden. Wie ich höre, haben die „Innsbrucker Nach richten" bereits Kapital daraus

, sein Nationalratsmandat im Bezirke Lienz verdankt. Im seinerzeitigen Wabl- kampfe gegen Baron Dipauli schrieb die Schöpferpresse über den Gegenkandidaten Ba ron Dipaulis, Bürgermeister Schraffl, wört lich folgendes: „Wer ist Bürgermeister Josef Schraffl? 1. Bürgermeister Josef Schraffl ist ein aus gezeichneter Katholik und kein Haar we niger katholisch wie Baron Dipauli, die Zeitungen, welche für Baron Dipauli schreiben, haben alle Geistlichen, welche gegen Baron Dipauli sind, als liberal verschrien und so ba- ben

sie natürlich auch gesagt, Herr Schraffl sei ein Liberaler. Das ist nichts anderes als eine freche Lüge. 2. Bürgermeister Schraffl ist ein guter Redner, ein sehr tüchtiger und brauchbarer Mann, er ist schon seit Jahren Mitglied des Tiroler Land tages und hat sich im Landtag als einer der arbeitsfähigsten Abgeordneten bewährt." So gehts dann weiter, spaltenlang. Das war zur Zeit, als Hofrat Schöpfer, mit Hilfe des Kandidaten Schraffl, den Baron Dipauli aus der 5. Kurie hinauswerfen wollte. Heute

, den Schraffl mit Schmähungen und Verleumdungen zu überschütten, um dem aus dem Bezirk Bruneck geflüchteten Dr. Schöpfer für den National rat Platz zu machen. Die Antwort ist nicht schwer. Wir glauben, auch das älteste Weib im Bezirke Lienz wird nicht lange mehr darüber im Zweifel sein. Im seinerzeitigen Wahlkampfe des Bürgermeister Schraffl gegen Baron Di pauli wurden von den Konservativen mit be sonderer Vorliebe angebliche stenographische Be richte über die Reden des Kandidaten Schraffl mit echt

7
Zeitungen & Zeitschriften
Tiroler Land-Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/OBEWO/1901/26_01_1901/OBEWO_1901_01_26_1_object_8025470.png
Seite 1 von 18
Datum: 26.01.1901
Umfang: 18
. Die Reichsrathswahlen haben mit der am 18. d. M. vollzogenen Wahl in der ^urie res n.ederösterreichischen Großgrundbesitzes ihren Abschluß gefunden. In dieser Kurie wurden 5 sogenannte Verfassungstreue, ein An hänger der Mittelpartei, und zum großen Aergerniß oer Patentliberalen und Radinazi, auch ein nonser- vativer (Prälat 2)ungl) gewählt. Baron Dip auli's Ablehnung des Man dates der Landgemeinden Bozen-Meran ist definitiv. Wir theilen hiemit die wesentlichsten Treuen seiner diesbezüglichen Erklärung

." Mandatshunger werden nach dieser würdevollen Erklärung dem Baron Dipauli auch seine Feinde nicht nachsagen können, — in Gegensatz zu so manchem aufdringlichen, windigen Gernegroß. Wie wohlbewußt übrigens seine sich christlich sozial nennenden Gegner der Häßlichkeit und Verwerf lichkeit ihrer gegen ihn betriebenen He^e sich selbst sein müssen, kann man aus den Aeußerungen rm- nehmen, mit welchen sie die mit saurer Miene ge brachte Nachricht von seiner ohne sein Zuthun, ja gegen seinen ausgesprochenen Wunsch

e. folgten Wahl in der Landgemeindenkurie begleiteten. „Dieses Mandat hätte Se. Exzellenz billiger haben können, dann wäre viermonatlicher Unfriede im Lande erspart geblieben", hieß es in de^ Brixener Chronik und den übrigen Blättern der Partei. So reden nun mit scheinheiligem Augenverdrehen dieselben Leute, welche vor der Wohl an Baron Dipauli kein gutes Haar gelassen hatten, um chn in den Augen der Wähler herabzusetzen und ihm den Stempel der Mandatsunwürdigkeit aufzu drücken. Verleumder

sich in den schönen Bergen und hält langsam, aber sicher seinen Einzug darin. „Hat es bei uns wirklich so kommen müssen?" Das „Vaterland" dürfte vielleicht nicht Un recht gehabt haben, als es zu unseren Wahlkämpfen schrieb: „Dipauli und Förg waren im Besitze der Mandate der fünften Kurie — Deutschtirol. Um sie, namentlich deck Baron Dipauli, aus diesem Besitze zu verdrängen, sind im eigenen Lager so riesige An strengungen gemacht worden, daß dieselben vollauf genügen würden, das von Liberalen, Nationalen

und Sozialisten ernstlich bedrohte Nordtirolischen Städte- mondat für die katholische Sache zu behaupten und das Städtemandat Bozen-Meran-Glurns zu erobern. Dieser Preis wäre des Schweißes der Edlen werth gewesen." Wie in Tirol für Baron Dipauli, ist auch in Böhmen eine Nachwahl nothwendig. Es ist näm lich der ultraradikale Czeche Klofak in zwei Bezirken gewählt, in dem einen davon muß daher nochmals gewählt werden. Dann ist der Reichsrath komplet. Klofak wird als der czechische „Wolf" bezeichnet. Das «euge

8
Zeitungen & Zeitschriften
Jedem Etwas
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/pub/JE/1891/04_09_1891/JE_1891_09_04_3_object_998626.png
Seite 3 von 8
Datum: 04.09.1891
Umfang: 8
zurück. Sein Rücken schmerzt noch ein wenig von den fünfzig Stockschlägen, aber der Reisesack ist gefüllt mit köst lichen Geschmeiden und den Brautgeschenken, die einst der Patriarch für die Edeltochter gewählt. „Freude, doppelte Fröhlichkeit, Ehre und An sehen, Wongli, Gattin des Pe-ku-long!' so ruft der Mann jauchzend dem jungen Weibe zu, Wongli, der gelbe Vogel, fliegt mit fröhlichem Gezwitscher in das Nest des Edelsalken. Baron Löwenstern. Ein Reise-Erlebniß von Arthur Achtleitner. — (Nachdruck

, der dann die Achseln zuckt. Dann revidirt der Blaue mehrere Koupee's, bis er eins aufreißt und Fellner mich heranwinkt. - Nanu ! Gerade will ich herausplatzen, was der Freund denn für Dummheiten mache mit dem weg genommenen Reisegepäck; doch Fellner zwinkert so lustig mit den Augen, der Schaffner salutirt höf lichst und sagt im größten Bedauern: Herr Baron! Thut mir sehr leid, Herr Baron, doch es ist Alles besetzt, Herr Baron, hier ist's noch am Besten, Herr Baron!' „Was?' konnte ich noch rufen, da meint

auch mein Freund schon: „Erlauben, Herr Baron!' und placirt Rucksack und Stock im Konpee, dabei die Damen um Entschuldigung für den „Herrn Baron' bittend. Hurtig springt er wieder aus dem Wagen und versichert mir in ehrerbietiger Weise - und Hen Hut in der Hand: „Der Hirsch wär' bestätigt, der Herr Baron möge ja gewiß nächste Woche kommen. Adjes, Herr Baron!' „Hol' Dich der Teufel!' konnte ich dem Schäker noch zurufen, dann war der Zug im Rollen. Nun ist es Zeit, sich die Reisegenossen anzusehen

, die mit Neugierde und 0,2 Prozent Indignation meine nackten Knie betrachteten. Zwei Damen sind's, wohl Tante und Nichte, mit einem alten Herrn, dem der Geheimrath der Reichshauptstadt Berlin vom rasirten Gesicht auf den ersten Blick abzulesen ist. Auch der Geheime mustert mich mit auffallendem Interesse und ehe ich mich dessen versah, war ich auch schon angesprochen: „Herr Baron! Jestatten Sie jütigst, Jeheimrath Minkwitz, meine Schwester, meine Nichte aus Berlin.' Himmelbomben und Granaten! Jetzt häng

' ich in der Patsche. Anstandshalber muß ich mich nun auch vorstellen und da die Leutchen durch den Ulk meines Freundes und die Ehrfurcht des Schaffners meine freiherrliche Würde kannten, kann ich doch nicht sagen, daß ich ein simpler deutscher Schrift steller bin. Aber um Himmelswillen, woher gleich einen unbekannten Baron-Namen nehmen. Die Ge schichte pressirt, also los: „Sehr angenehm! Baron — Ba—r—o—n Löwenstern!' — Gegenseitige Verbeugungen und für den Augenblick habe ich Ruhe. Ich freute mich, gerade

9
Zeitungen & Zeitschriften
Der Tiroler / Der Landsmann
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIR/1900/18_12_1900/SVB_1900_12_18_2_object_1937759.png
Seite 2 von 8
Datum: 18.12.1900
Umfang: 8
Seite 2 „Der Tiroler' Dienstag. IS. December 1900 ^tnd gibt, was katholische Gesinnung an belangt, Herrn Baron Dipauli gar Nichts nach. Bei der Wahl eines Abgeordneten« müssen wir aber sofort weiter fragen: Ist der Candidat wohl ein Mann, welcher vor allem auf das arme steuer zahlende Volk, auf die Bauern/ Gewerbsleute und Arbeiter schaut und deren bereits unerträgliche Lasten Hu vermindern sucht? Da müssen wir schon sagen, dass Bürgermeister Schraffl in dieser Beziehung vor Sr. Excellenz ganz

entschieden den Vorzug verdient. And das wollen wir nun beweisen. Baron Dipauli hat in den 3^2 Jahren, während welcher er Abgeordneter in der fünften Curie war, sozusagen keine Wählerversammlungen gehalten. Der Herr Baron entschuldigt diese Unterlassung damit, dass er bei Wählerversammlungen ja doch von keiner Thätigkeit des Reichsrathes hätte berichten können, i der Reichsrath habe ja nicht gearbeitet; überdies sei er fast ein Jahr Minister gewesen, während welcher Zeit er unmöglich Wählerversammlungen

und suchte zu helfen, wo immer er nur konnte. So machen es die Christlichsocialen, so will -es auch Bürgermeister Schraffl halten. Hätte es Baron Dipauli „der Einflnssreiche, dem in Wien hohen und höchsten Ortes alle Thüren offen stehen' nicht auch so machen können? Beim gewaltigen Einflüsse dieses Mannes hätten ja seine Wähler, wie sie ihn während der 2^2 Jahre, wo er nicht Minister war, auch nur einmal zu Gesichte bekommen hätten, ganz Gewaltiges profitieren müssen. Leider war Se. Excellenz fortwährend

nach obenhin so sehr beschäftigt, dass er für uns, die wir in der Tiefe wirtschaftlichen Elendes schmachten, gar keine Zeit mehr fand. Se. Excellenz trieb hohe und höchste Politik, bandelte mit den Tschechen und Ungarn herum, brachte uns neue Steuern und lies; dann durch seine Zeitungen den erstaunten Bürgern und Banern haar scharf beweisen, dass es nur dem alles vermögenden Einflüsse des Baron Dipauli zu danken ist, wenn statt ^0 fl. glücklicherweise blvß 9 fl. 95 kr. in Zukunft neu zu bezahlen

ist. Wir haben nichts davon gehört, dass Baron Dipauli eine Erziehung des Bauern zur wirtschaftlichen Selbsthilfe auch nur gewollt und angefangen hätte; es hat nichts verlautet, dass Baron Dipauli unter den Weinbauern Südtirols Kellerei oder andere Genossenschaften gegründet hätte; wohl aber haben wir gehört, dass Se. Excellenz den Kellereigenossenschaften nicht sehr liebreich gegenüber steht, dass ihm sehr nahestehende Herren, wenn auch nicht er selbst, an der Action der Weingroßhändler

10
Zeitungen & Zeitschriften
Bozner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BZZ/1903/09_03_1903/BZZ_1903_03_09_4_object_361671.png
Seite 4 von 8
Datum: 09.03.1903
Umfang: 8
. Borläufig that Ho. st gar nicht, als bemerke er sie. Mochte sich ihre Aufregung erst legen. In dem Augenblick, als sich der Notar empfehlen Wollte, schien er eist das Mädchen zu sehen und sagte: „Ach, da ist ja auch meines Vaters treue Wärtenn. Es muß ein wahres Vergnügen fein, sich von so schöner Hand pflegen zu lassen!' Jensen erwiderte schmunzelnd: „Ja, ja, da haben dcr Herr Baron schon recht. Doch ich will eilen, der H.-rr Papa erwarten mich. Empfehle mich, Herr Baron — hat mich sehr gefreut

es aber wirklich entsetzlich,' die Eingangsthüre schloß und nun Christine im halbdunklen Flur dicht gegen über stand. „Christine, können Sie mir verzeihen?' flüsterte er leidenschaftlich ihre Hände erfassend. Nasch riß sie diese aus den seinen nnd wich zurück. „Baron Tolsting, ich muß bitten, mich vorüber zu lassen. Wir haben Nichts miteinander zu sprechen.' Horst vertrat ihr den Weg. „Ist es möglich, daß Sie so hart sind? Sagen Sie mir doch ein Wort der Verzeihung, bitte!' Dieses „bitte' war so weich

auf. „Sie meinen, ich sei Ihretwillen hier, .Herr.LZaron?„Das. heißt allerdings die Anmaßung etwas weit getrieben.': ?» „Christine, ich beschwöre Sie, -nicht diesen Ton! Hören Sie doch auf die Stimme, die — ich bin dessen gewiß — in Ihrem Herzen zu nieinen Gunsten spricht, und — lassen Sie Ihren Groll!' „Das wird nie und nimmer geschehen. Und nun, Herr Baron, lassen Sie uns, bitte, diese uner quickliche Unterhaltung beenden!' Sie versuchte an ihm vorüber zu kommen, Horst jedoch befand sich in solcher Aufregung

auf das Bett. Indeß war der Notar Jensen vom Kammer diener angemeldet, an des Barons Lager getreten. „Wie leid thut es mir, mein verehrter Herr Baron, Sie so wiederzusehen', begann er in bedauern dem Ton, „ich mochte es gar nicht für möglich halten, daß Sie wirklich krank sind; aber so geht's, heute roth, morgen o, pardon! ich meinte, im Handumdrehen ist dem Menschen Etwas zuge stoßen. Na, 's ist nun einmal nicht anders, — wir wollen das Beste hoffen. Und was wünschen der Herr Baron von mir?' fragte

er dann. Dieser bat den Notar, vor seinem Bette Platz zu nehmen. „Eine heikle Angelegenheit. Wäre ich nicht krank geworden, so hätte ich Sie schon vor 4 Wochen aufgesucht. Ich wünsche die Scheidung von meiner Gattin einzuleiten.' Der Anwalt glaubte nicht recht gehört zu haben, er blickte den Baron geraume Zeit verständnißlos an. Dieser fuhr fort: „Seit Jahren sind Sie mein bewährter Rechtsfreund, deshalb wende ich mich zu erst an Sie, ehe ich in dieser Peinlichen Angelegen heit weitere Schritte thue.' Darauf

11
Zeitungen & Zeitschriften
Volksblatt
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/SVB/1900/28_11_1900/SVB_1900_11_28_1_object_2521348.png
Seite 1 von 10
Datum: 28.11.1900
Umfang: 10
, die große« Verdienste Baron Di Paulis auf zuzählen^ welche von dessen Gegr ern eipgestandener- waßen soziodl in den Blättern als auch in den Ver sammlungen allzeit planmäßig verschwiegen worden sind. Er wies nach, dass Baron Di Pauli in seiner lang« jahngcq Thätigkeit als Abgeordneter dem Lande Tirol «inen jährliche« -Steuernachlas» Z von wenigUM^/, Mil- lion Gulden erwirkt habe. Darauf wusste ein Brixner Herr, diesen SteuernachlasS habe nicht Baron Di Pauli und nicht die Abgeordneten, sondern das arme

, ausgerupfte Volk selbst erwirkt. Warum man dann überhaupt noch Abgeordnete braucht, wenn das Volk selbst alles erwirken kann, hat der Herr freilich nicht gesagt, ebenso hat er nicht gesagt, warum die Brixner Herren und insbesondere Herr von Guggenberg den Abg. Baron Di Pauli mit Bitten und Zuschriften geradezu bestürmten, um den separaten SteuernachlasS von 8000 fl. für die Brixn er Accker zu bewirken. Es genügte aber den Brixner Herren in Waid bruck nickt, die unleugbaren hervorragenden Verdienste Baron

Di PauliS in wirtschaftlicher Beziehung in Ab rede zu stellen, sondern eS durfte kein ganzer Faden an ihm bleiben, es musste auch seine religiöse Thätig keit im Parlament verdächtiget werden. Zu diesem Zwecke sagte der nämliche Dr. von Guggenberg : „Baron Di Pauli hat durch seine Ver bindung mit den Jungczechen — also durch seine politische und parlamentarische Haltung auch bei getragen, die kath o l ischeu Interessen zu sch adige n ' Dr. v. Guggenberg wiederhrlte über Aufforderung diese Behauptung zwei

- oder dreimal. Später redete er sich dahin aus, das» dies nicht direet, sondern nur rndirect geschehen sei, wiederholte aber nochmals, Baron Di Pauli habe die k a t h o l i s ch e u Interessen geschä d i g t. - .Nun kommt die »T a c t l o s i g k e i t' des AU< konservativen — der hätte nämlich so taetvoll sein und diese offene, unverantwortliche Verdächtigung des früher ein stimm i g gewählten Abg. Baron Di- Pauli ruhig hinnehmen und» lein Ävrt. der Verthei digung dagegen sagen sondern den Barön Di Panli

vor der. ganzen Welt als Verräther der katholischen Interessen brandmarken lassen sollen. Dielen Gesallen erwies er jedoch den Herren nicht, sondern sagte Folgendes: ^ ' „Meine Herren! Ich muss gegen die soeben auS dem Munde des Dr. v. Guggenberg gehörte Verdächtigung deS Baron Di Pauli ganz entschieden protestieren. Wir müssen dagegen um so lauter.protestieren, weil die nämliche Verdächtigung zu wiederholtenmalen in einer noch viel schärferen Form ausgesprochen worden ist, besonders in der christlichsocialen

12
Zeitungen & Zeitschriften
Der Burggräfler
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BRG/1905/08_04_1905/BRG_1905_04_08_6_object_807777.png
Seite 6 von 20
Datum: 08.04.1905
Umfang: 20
Lokales And Chronik. Meran. 7. April. Frau Erzherzogin Maria Annunziata hal nach mrhrwöchrstltchrm Aufenthalte unsern Kur« ort wieder verlassen. Kurwesen. Fre«denliste Nr. 63 verzeichnet 9035 Parteien «it 14.407 Personen. Gestern waren 2658 Parteien «it 4694 Personen anwesend. Neuange- kommen sind u. a.: Geh. Med.-Rat Professor Dr. Cursch«ann (Leipzig). Freiherr Albert v. Dörnberg (Königsberg), Gras Haßlingen (Berlin), Gräfin Hohen- berg (KarlLruhe), Baron und Baronin Edgar Karg (Polo), Baron

und Baronin LudwigStorff (Innsbruck), Hosrat Prosesior Oser (Wien). Baron Wiktor Pereira (Ol«üb). Baron Pidoll (Sarajewo), Hosrat Franz Ritter v. Sasarik-PstroSz (Prag), Fürst Adolf Joses und Fürstin Jda Schwarzenberg, Baron Karl Spiegel feld (Wien). Fürst Ernst Starhe«berg (Efferdmg), Baron Eternberg (Jglau), Gras Leonhard Thun (Sopran), Baronin Math. Ungern-Stcrnberg (P-terSburg). 77. Versammlung deutscher Naturforscher und Aerzte in Merau. Dienstag fand unter Borsitz der «urvorsteher» Dr. Hubec

Leutnant Sibrik), 2. Leutnant Reimers „Eorr.fiaik', 8. Oberleutnant Baron KoS- jeks „Narrst»', 4. Obeleutvant HochweberS „Map'. Nach Kampf mit zwei Längen gewonnen. „Fitzroy' stürzte mit Rittmeisterv. Streeruwitz. — 3. Offr- zierS-Maideu - Ste eple.chase. Ehrenpreis der Herrn ErberzogS Otto und 900 X, davor 300 K vom OfflzieeS'Rrvuverein. 8600 Meter 10 Nennungen, 7 Reiter: 1. Rittmeister v. Stree« ruwitz'S „Ostroc' (Reiter Oberleutnant Bregavt), 2. Lemnaut Baron Gpiegelfeld'S „Baruum', 3. Oberleutnant

des Herrn Bczirkshauptmannes ein Souper stattfand. Die Er- öffnungsfeier begann am Donnerstag vormittags 7*11 Uhr im Fcstsaalc der k. k. Bezirkshauptmann- schaft im Beisein der Herren: Erzherzog Ferdi nand Karl, Statthalter Baron Schwartzenau, Oberlandesgerichtspräsident Baron Eall, Ober landesgerichtspräsident i. R. Esterle, Kreisgerichts präsident Baron Bicgelebcn von Bozen, Kürzel von Trient und Angeli von Rovereto mit Landrs- gerichtsrätcn und sonstigen Gerichtsbeamten ihrer Sprengel

, Ministerialräte Dr. Schumacher und Ritter v. Förster, Statlhaltcreirat Graf Wolken- stein, General v. Pichlet, Oberst v. Rcitzner, Oberstleutnant H e ch t und sonstiger Offiziere, Kammer präsident v. Tschurtschenthaler, Oberfinanzrat Pernikaz, Msgr. Dekan Glatz, Bezirkshauptmann Baron Fre yberg und sämtlicher ihm unterstellten Beamten, Landesgerichtsrat Baron Mages mit allen hiesigen Gerichtsbeamten. Bczirksoberkommissän R. v. Haymerle, Bürgermeister Dr. Weinberge? mit Gemeinderäten und Magistratsbeamten

14
Zeitungen & Zeitschriften
Der Bote für Tirol
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BTV/1885/19_05_1885/BTV_1885_05_19_1_object_2910101.png
Seite 1 von 6
Datum: 19.05.1885
Umfang: 6
die Wahlcommission bedroht. Eine Wählerver sammlung des S. Bezirkes hat am Samstag mit 400 gegen 5 Stimmen den Baron Robert Walterskirchen gegen den bisherigen Abg. Löblich als Candidaten aufgestellt. Meldungen aus mehreren niederöslerreichi- fchen Landgemeinden-Wahlbezirken, wie Korneuburg. «i Kundmachung» Von Seite des gefertigten Ausschusses wird bekannt gegeben, dass Herr Dr. Julius Jttem, Atvocat in Landeck, mittelst Erkenntnisses des Disciplinar- rathes der Jnnsbrucker und Vorarlberger Avvocaten» kammer

in den meisten Gemeinden äußerst schwach, so erschienen in Rudolfs heim von 1379 Wählern bloß 21(1 in Unter-Meid ling von 117V gar nur 96 an der Urne. — Der ehemalige Minister Baron Bach hat an die Wähler des salzburgischen Städtebezirkes Hallein-Rad stadt einen Wahlaufruf gerichtet, in dem er betont, dass ?r im Banne keiner Partei stehe und im Falle der Wahl sein Mandat im Geiste jener echt öster reichischen conservativen Grundsätze handhaben wolle,- die sein Freund Lienbacher vertrete. Seitens

zur Thatsache werde. Nun steht nur mehr die Ernennung jener Mitglieder aus, welche dem Gesetze gemäß die Regierung der Krone in Vor schlag zu bringen hat. Bei der Wahl am Freitag drang die Liste, welche zwischen der Regierung und der CompromisSpartei vereinbart wurde» mit einer einzigen Ausnahme trotz der Anfechtungen durch, welche sie mehrseitig erfuhr. Als gewählt erscheinen demnach: Baron Karl Apor, Baron Dcsider Banssy, Graf Elemer Batthyanyi, Graf Ludwig Balthyariyi, Graf Achaz Beldi, Graf Franz

Berenyi, Graf An dreas Äethlen, Baron Karl Bornemisza, Graf Zeno Csaky, Graf Emil Dezasse, Baron Ludwig Döry, Graf Stefan Erdödy ^uu.. Fürst Arthur Odescalchy, Fürst Paul Eszterhazy, Baron Roland Eötvös, Graf Wilhelm Festetits, Baron Geza Fejervary, Baron Nikolaus Fiath, Baron Karl Huszar Hau., Baron Samuel Jozsika, Graf DionyS Kalnoly. Baron Kolo man Kemeny. Obergespan Paul Kubicza, Graf Geza Kun, Graf Nikolaus MikeS, Titular Bischof Stefan Majer, Baron Victor Mesznil, Baron Euuen Nyary, Graf Koloman

Nyzry, Baron Stgmund Ottenfclls- Gschwinv, Markgraf Eduard Pallavicini, Graf Bela Patfsy. Graf Markus Pcjacsevich, Graf August Pon» gracz, Baron Emil Pongracz, Graf Karl Pongracz, Weihbifchof Hyacinth Ronay, Baron Josef Rud- nyanszly, Graf Emerich «zechenyi jrm., Obergespan Darius Szmrecsanyi, Baron Franz Szentkereszty, Baron Franz Szentkereszty, Graf Johann Nepomuk Sztaray, Graf La^islaus Török, Baron AloiS Vay, Baron Nikolaus Vay jun., Baron Nikolaus Vecsey, Graf Albert VaSz, Graf Anton Zichy

15
Zeitungen & Zeitschriften
Tiroler Post
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIPOS/1900/17_10_1900/TIPOS_1900_10_17_6_object_7988763.png
Seite 6 von 12
Datum: 17.10.1900
Umfang: 12
Stimmungsberichte aus allen Gegenden Südtirols, welche mit verblüffen der Einmüthigkeit eine Candidatur Dipaulis in der fünften Curie für aussichtslos er klärten. Nun kam Baron Dipauli mit seiner Verteidigungsrede. Er brachte alles das vor, was wir als landläufige Ent schuldigungsgründe seiner Thätigkeit kennen. Neu ist der Kampfruf, mit dem er aus dem Kampfplatz erschien. „Ich bin nicht ge kommen", sagte er, „ein Mandat zu er schleichen, ich suche keines. Der Kampf geht aber auch weiter als um meine Person

als Hetzer gegen die bifchöfl. Autorität hingestellt. Schließlich erklärte sich Baron Dipauli bereit, es dem Schiedssprüche der Landesbischöse zu überlassen, ob er oder Schöpfer das „Mandat" annehmen folle; er vergaß dabei, daß es sich bloß um die Candidatur handle, das Mandat vergibt das Volk. Die Antwort des Herrn Prof. Schoepfer verdient große Beachtung, weil sie ja auch in Nordtirol die Verteidigungswaffe liefert gegen jene blöden Anschuldigungen, daß wir Christlichsociale gegen den Willen

hier nur noch der Rede des Herrn Professor Haidegger gedenken, welcher Sr. Excellenz kräftig auf den Leib rückte; er sagte: „Ich bedaure es lebhaft, dass Se. Excellenz gleich im Eingänge seiner Rede Katholiken erster und zweiter Classe unter schieden hat. Ich spreche dem Herrn Baron das Recht ab, eine solche Unterscheidung zu machen. War es katholisch und bischöflich, dem Duellanten Badern eine Condolenz- visite zu machen? !! — Ich protestiere da gegen, dass, wenn Abgeordnete von ihren Wählern zur verdienten

." Die Abfertigung war so gründlich, dass es der Herr Baron in seiner nachfolgenden Replik sorgfältig vermied, nochmals die Autorität der Bischöfe auszuspielen. Auf die übrigen Punkte der Rede kommen wir noch znrück. Das Rede-Duell zwischen Dipauli und Schöpfer ist sehr lehrreich, weil ersterer die schlagenden Beweise des letzteren nicht zu parieren vermochte, und weil der Sieg Schöp fers ein solcher der christlichsocialen Partei, die Niederlage Dipaulis eine solche der ver kehrten altconservativen Richtung

des Füh rers der Katholischen Volkspartei in Tirol bedeutet. Es wurde zum Schluffe über Antrag des Herrn Professors Haidegger eine Entschlie ßung mit 77 gegen 73 Stimmen ange nommen, worin die Candidatur Baron Di paulis für die 5. Curie in Deutschtirol ab- gelehnt wurde. Nachtrag. Stadttheater. Am Dienstag gelaugt als 15. Vorstellung im Abonnement (Serie roth) die beliebte, melodiöse Operette „Der Zigeu nerbaron" von Johann Strauß zur Auf führung. — Als nächste Opernvorstellung wird Lortzings

16
Zeitungen & Zeitschriften
Bozner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BZZ/1884/19_06_1884/BZZ_1884_06_19_2_object_368896.png
Seite 2 von 4
Datum: 19.06.1884
Umfang: 4
werden. Auch die heutige Nachmittags-Verhandlung be traf einen Nothzuchtsfall. Der Angeklagte Andrä Angermann, vulgo Kuenzer Andrä, Tage löhner aus Welsberg wurde zu fünfzehn Mo naten schweren Kerker verurtheilt. Tirolischer Landtag. Innsbruck, 17. Juni. (Zweite Sitzung.) Vorsitzender Landeshaupt mann Frhr. Dr. Rapp. Am RegierungStisch Statthalter Baron Widmann. Der Vorsitzende gibt bekannt, daß er dem Ab geordneten Agethle und Arvedi einen achttägigen Urlaub ertheilt habe. Nach Verlesung des Einlaufs und Mittheilung

schon bekannter Erlässe erstattet der Abg. Dr. R. v. Graf Bericht über die Wahlen der Abg. Baron Prato und Decan Gentilini. Dieselben werden ohne Debatte anerkannt. Die Genannten sowie Rector Prof. Dr. Huber legen das Handgelöb- .uiß ab. Gegenstände der Tagesordnung sind die Grup- penbildung und die Comitäwahleu. Die Gruppen setzen sich folgendermaßen zusammen: i. Unterinn thal, die Herren: Erzdischof Eder, resp, dessen Stellvertreter: Dr. Blacis, Dr. Falk, R. v. Wil- dauer, Dr. v. Riccabona, Decau

Grander. Pletzer, Dr. Rapp, Pöll und v. Ausschnaiter. Obmann Dr. Falk. ii. Oberinnthal, die Herren: Prälat Wil daver, Rector Dr Huber, Karl Payr, Stadler, Kurat Lorenz, Dr. Kathrein, Euchta, Greuter, Eiterer, Decau Rauch und Graf Wolkenstein, in. Vtschland, die Herren: AbtFoffa, Graf Mel chior!, Dr. v. Hellrigl, Dr. Würzer, Decan Glatz, Baron Biegeleben, Agethle, Baron Giovanelli, Franz Tntzer. Obmann Prälat Foffa. IV. Eisack- und Pusterthal, die Herren: Baron Sternbach, Dr. v. Hepperger

, A. Kirchberger, Dr. Wackernell, Probst Erler, Graf Brandis. Franz Heidegger, Franz Köfler, Franz Rainer und Dr. Graf. Ob mann: Graf BrandiS. V. Trient, die Herren: Fürstbischof Dellabona, Dr. Dordi, Dr. Gilli, Graf Thun, Baron Menghin, Graf Spaur, Ma rin!, Graf Crivelli, Dr. Lorenzoni, Don Zortea, Graf Terlago, Decan Valentinelli und Baron Prato. Obmauu Graf Crivelli. Vl. Roveredo, die Herren: Probst Arvedi, Dr. Bertolini, Jo>ef Canella, Dr. Parolini, Franz Dordi, Graf Lo- dron, Baron Hippoliti, Baron

Fedrigotti, Graf Fedrigotti, Dr. Debiasi, Baron Malfatti, Decan Gentilini und Dr. Armellini. Obmann Baron Fedrigotti. Als Obmann der Gruppe Oberinn thal wurde Decan Grander verlesen. Da sich die ser aber in der Gruppe Unterinnthal befindet, so dürste dieseVerlesung auf einem Irrthum beruhen. Sodann werden die Comitöwahlen vorge nommen. Für das Comite zur Redigierung der stenographischen Berichte erscheinen gewählt die Eine halbe Stunde später kehrte Glady's, welche bis dahin vergeblich aus ihren Gatten

17
Zeitungen & Zeitschriften
Der Tiroler / Der Landsmann
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIR/1904/27_09_1904/SVB_1904_09_27_2_object_1948153.png
Seite 2 von 8
Datum: 27.09.1904
Umfang: 8
Seite 2 zZ^er Xiro^'er' Dienstag, 27. September 1SV4 den Gasthäusern des Trentino prangen ole Bild nisse des Königs Viktor Emanuel und der Königin Helma,' die weltlichen und auch zahlreiche geistliche Signori fühlen sich „unerlöst', der Tiroler Landtag hat bereits die Abstinenz und die Obstruk tion der Italiener zu verkosten bekommen, wobei die geistlichen Abgeordneten tapfer mitgeholfen. Die Stadt Innsbruck erlebt wegen der Italiener einen Universitätsskandal nach dem andern, und als Baron

Schwartzenau in überschlauer Weise dem Dr. v. Körber anriet, für die fast revoltierenden Italiener eine italienische Universität in Rovereto zu errichten, da war die Blamage des Baron Schwartzenau eine vollständige: sogar die Stadt Rovereto bedankte sich für dieses Ge schenk des Statthalters. Also an Unfrieden, welchen die tirolische Landes regierung beseitigen könnte und sollte, fehlt eS wahrlich nicht. Man könnte mit dem Dichter dem Baron Schwartzenau zurufen: „Was willst du in die Ferne schweifen? Sieh

' das Gute liegt so nahe!' Aber Baron Schwartzenau scheint nach dem Vorbild anderer österreichischer Staatsmänner darin seinen Ruhm zu suchen, im eigenen Pflicht kreise sich möglichst unbeholfen zu zeigen, dafür aber sich in polternder Weise in Dinge einzumischen, ^die ihn gar nichts angehen. Wie die österreichische Regierung zwar in allen Weltfragen eine herzlich kleine Rolle zu spielen liebt, dafür aber bei der letzten Papstwahl unter dem Gelächter s der ganzen Welt über den wehrlosen Kardinal

Ranipolla einen glänzenden Sieg davontrug, so hat der Statthalter Baron Schwartzenau zwar nirgends im Lande Tirol sich Beliebtheit erworben oder Erfolge errungen, dafür aber hat der schneidige Statthalter den Fürst bischof Simon vom BischofLstuhle herabsteigen — sehen. Indessen scheint Baron Schwartzenau mit diesem Lorbeer noch lange nicht zufrieden zu sein. Er hat sich nun einmal jene österreichische Regierungs methode gründlich zu eigen gemacht, welche die staatsgefährlichen Elemente hätschelt, dafür

, aber der staatStreuen Bevölkerung um so schroffer ent gegentritt. Tirol hat im laufenden Jahre zwei BischosSinthronisationen gesehen. Bei beiden Feier lichkeiten war Baron Schwartzenau dabei, beidemale ist er als Tischredner ausgetreten. Wenn man die beiden Reden, welche Baron Schwartzenau in Trient und in Brixen gehalten, miteinander vergleicht, so findet man außerordentlich viel des Interessanten und Lehrreichen. In Trient war Baron Schwartzenau den Italienern gegenüber voll Liebe und Zärt lichkeit, er stellte

18
Zeitungen & Zeitschriften
Brixener Chronik
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BRC/1900/22_11_1900/BRC_1900_11_22_3_object_156323.png
Seite 3 von 8
Datum: 22.11.1900
Umfang: 8
Aahrg. XM. Donnerstag, „Brixener Chronik.' 22. November 1900. Nr. 135. Seite 3. Maron Di Pauli für Südtirol um Ju- -sormationen ersucht haben; wahr ist. dass M durch den Pächter Scholtan und Baron Di Pauli in Wien (Grand Hotel) geladen wurde; wahr ist, dass ich dieser Einladung Aolge leistete und über zwei Stunden in Gegenwart des Herrn Scholtan mit Herrn Baron DiPauli conserierte, bei welchem Anlasse Herr Oaron Di Pauli sein Programm entwickelte und seinen Kr!egSpl«M für die bevor stehenden

Reichsrathswahlen in Tirol vorbrachte. Es wurde daher schon damals von Wahl- angelegenheiten gesprochen. Zwei Tage später Mrde ich neuerlich eingeladen und traf bei .iiesem zweiten Besuche zum erstenmale in meinem Leben persönlich mit Dr. Schöppel zu« sammen.' Das Schriftstück, welches dem „Herrn Baron Di Pauli lediglich zur Vorlage in seinem Club dienen' sollte, enthält also fast mehr Unwahrheiten als Sätze. Unwahr ist: 1. dass Herr Hraby den Baron Di Pauli „für die Tiroler Arbeiter vereine behufs

einheitlicher Organisation um Informationen bat'; imnmhr ist 2. dass Hraby den Baron Di Pauli aufgesucht; wahr ist vielmehr, dass Baron Di Pauli den Herrn Hraby zweimal zu siH geladen hat; «ttwtchrist Z. „dass hiebei von Wahlangelegenheiten gar nichts gesprochen wurde'; wahr ist vielmehr, dass Baron Di Pauli in einer über zwei Stunden dauernden Conferenz dem Herrn Hraby in -Gegenwart des Weinstubenpächters Scholtan „seinen Kriegsplan für die bevorstehenden Reichs rathswahlen in Tirol vorbrachte'; unwahr

ist 4. dass Hraby „den Baron Di Pauli damals das erste- und letztemal sah', denn Hraby wurde zweimal zu Baron Di Pauli beschieden und hat beidemal der Einladung Folge geleistet. Die famose Berichtigung schließt: „Ich fühle Mich doppelt veranlasst, dies öffentlich kundzu geben, nachdem wir christlichfoeiale Arbeiter in Wen nur bedauern, dass gegen einen so ver dienten Volksvertreter, wie Baron Di Pauli, eine so abscheuliche, nichtswürdige Hetze inseeniert wird.' — Wir bemerken nochmals, dass Hraby

dieses Schriftstück nicht versasst hat; der Pächter Scholtan kann es auch nicht verfasst haben, Mchdev» das Schriftstück „lediglich dem Baron Di Pauli zur Vorlage in seinem Club dienen sollte'. Wer etwa dieses christlichsociale Arbeiterwort („wir christlichsociale Arbeiter in Wien') verfasst haben mag?! Und das so verfasste Arbeiterwort verdonnert „eine so abscheuliche, nichtswürdige Hetze gegen einen so verdienten Volksvertreter wie Baron Di Pauli'. Wir verzeihen dem Verfasser seine Ge- Mle, obwohl

19
Zeitungen & Zeitschriften
Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIRVO/1900/28_12_1900/TIRVO_1900_12_28_3_object_7697778.png
Seite 3 von 6
Datum: 28.12.1900
Umfang: 6
der christlichsocialen Partei in der allgemeinen Wählerclasse Deutsch-Südtirols gesichert sei. Diese Entscheidung habe die Stadt Bozen herbeigeführt, welche deutschnationale Wahlmänner wählte. Nun knüpft die „Post" mit großem Behagen folgende Bemerkung der „Reichspost" daran: „Wäre in Bozen socialdemokratisch gewählt worden, dann hätte sicherlich Baron Dipauli gesiegt. Denn es haben mehrere Socialdemokraten die Erklärung abgegeben, in der Stichwahl für Dipauli zu stimmen, und zwar weil Baron Dipauli in nationaler

Hinsicht auf demselben Standpunkte wie die Socialdemokraten stehe (! !) und weil durch die Wahl des Baron Dipauli die Zerstörung der jetzigen Gesellschafts ordnung nach ihrer Ueberzeugung nur gefördert würde. Daraus geht hervor, daß die Socialdemo- kraten einen schlichten Christlichsocialln mehr fürchten, als Herrn Baron Dipauli." Diese Notiz ist eben so böswillig wie dumm. Böswillig deshalb, weil sie die Socialdemokratie wieder einmal in dem Augen anständiger Menschen herabsetzen soll und dumm darum

, weil diese Nachricht zu glauben selbst dem dümmsten Leser der „Post" unmöglich werden dürfte. Eins ist möglich! Wenn diese Nachricht nicht von den Christlichsocialen er funden wurde und sie wirklich aus dem Lager der Elericalen stammen würde, dann war eben der Wunsch der Vater des Gedankens. Diesen glauben wir es ganz gerne, daß ihnen selbst ihre verhaßtesten Feinde nicht zu schlecht gewesen wären, um mit deren Hilfe ihren vielgeliebten Weinpantscher Baron Dipauli durchzubringen. Wir glauben

, daß sie, um dies zu erreichen, ein Bündnis selbst mit den Teufel nicht scheuen würden. Was nun aber die Stellung der Svcialdemokratie in der Stichwahl anbelangt, so wird sie sich entweder der Stimme enthalten oder sie wird ihre Stimmen nicht dem Chriftlichsocialen Schraffl, sondern dem Bauer Schraffl geben, nie mals aber dem Baron Dipauli. »Prof. Margesin, dem wir in unserer letzten Nummer bereits eine Glosse widmeten, ist wirklich ein origineller Kauz, daran kann nicht mehr gezweifelt werden. Von Geschäft zu Geschäft geht

20
Zeitungen & Zeitschriften
Tiroler Post
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIPOS/1901/16_01_1901/TIPOS_1901_01_16_2_object_7989070.png
Seite 2 von 8
Datum: 16.01.1901
Umfang: 8
Wahlkreisen der Landgemein den und auch der allgemeinen Curie haben die imposanten Majoritäten, die auf die katholischen Abgeordneten bei den letzte!! Wahlen entfielen, sich noch erheblich verstärkt. Es wäre also un recht, deshalb auf eine Umänderung der Volks stimmung schließen zu wollen, wie man es bei der Niederlage Dipaulis zu thun berechtigt ist. Verrath oder unzuverlässige Zweideutigkeit gegen über dem eigenen Volke, wie er in krisenhafter Zeit durch Baron Dipauli der Katholischen Bolkspartei

zugemuthet wurde, ist Pflichtvergessen heit und rächt sich. Darmn hat den Herrn Baron v. Kaltern trotz seines Excellenz-Titels nichts vor dem Volksverdicte bei seiner Wahl- Werbung in der V. Curie retten können. Er fiel, Werl selbst die streng katholisch gesinnten Deutsch tiroler treue Erfüllung der nationalen Pflichten in solcher Zeit fordern und wälschen Mißbrauch verurtheilen. Die Regierung möge speciell aus den Schicksalen Dipaulis die Lehre ziehen, dass die systematische Niedertretung der deutschen

hat, um zu dem Er folge der Wahlen beizutragen und seine patriotische Gesinnung kundzugeben. Die nationalen Parteien enthielten sich der Wahl. Vorn geistlichen Groß grundbesitz wurde Abt T r e u i n f e l s gewählt. Baron Dipauli hat sich als Mann von Wort erwiesen und das ihm ohne seinen Willen an gebotene Mandat in einem Schreiben an die Wählerschaft endgiltig abgelehnt. Jetzt werden wohl jene Männer, welche dem Baron Dipauli riethen, das Wahlübereinkommen entschieden ab zulehnen und den Kampf mit die V. Curie

auf zunehmen, dies entschieden bedauern. Baron Dipauli war schlecht beratheu. Die nattonalen Forderungen der Deutschen in Tirol. In einer Artikelreihe der „Mer. Ztg." bespricht Dr. v. Grabmayr die nationalpolitischen Forderungen der tiroler Deutschen. Er kommt zu dem Schlüsse.: „Wir Deutsche fordern nicht, dass an den bestehenden sprachlichen Verhältnissen in Tirol irgend eine grundsätzliche Aenderung erfolge, wir anerkennen die Gleichberechtigung beider Sprachen in der Form, dass die italienische Sprache

21