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Volksblatt
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Seite 3 von 10
Datum: 28.11.1900
Umfang: 10
28. November 1900 Ticmer Voüsv.ait Und es ist doch sonnenklar, dass die Kandidaten für den zu wählenden Gemeinderath dabei am tiefsten in den Sack gegriffen haben, das Gegentheil wäre Schmutzerei. Wenn Baron Di Paüli einen Agitator für seine Wahl bezahlt, was thut er denn anders, als die Christlich socialen in Wien, die ihre Agitatoren. vielfach auch be zahlt haben, mit eigenem Gelde sowohl als mit in Parteikreisen gesammeltem? Wenn Baron Di Pauli alles aus Eigenem bestreitet, so handelt

er nur nobel. Wir meinen, auch Dr. Schöpfer hat schon manche Krone für Agitationen ausgegeben, nur mit dem Unterschied, dass er wahrscheinlich das Geld auf seinen Wahlreisen für sich selbst verwendet, während Baron Di Pauli, immer angenommen, dass es mit den 2000 Kronen richtig ist, einen andern an seiner Stelle wollte agitieren lassen. Wir finden das auch begreiflich, denn5 um sich in Versammlungen zu wagen, wo auch christlich-sociale Schöpferknappen auftreten, muss man etwas vom Geschmacke der Hotentoten

für Dr. Schöpfer in der Presse agitieren, und wenn Baron Di Pauli einem Wiener Geld gibt, dass er für ihn agitiere ? Sobald Sie den Unterschied gefunden haben, können Sie ihn an allen Häuserecken anschlagen. Das beständige Herum radeln wird doch auch dem Dr. Schöpfer Geld kosten, wie die Pusterer Bauern in der letzhin veröffentli hen Wirtshausplauderei meinten. Also gibt auch Dr. Schöpfer für sich Geldaus. Oder bestreitet ihm das alles die Parteicasse? Auch der Christlich-sociale Dr. Scheicher rühmte

sich einmal, dass er die Wahlkosten selbst ge tragen habe. Ist das etwas Unehrenhaftes? — Un ehrenhaft und unehrlich ist, wenn man Wähler besticht und mit Geld auf seine Seite bringt/ nicht aber, wenn man agitiert und agitieren lässt, auch nicht, wenn man Agitatoren ihre Ausgaben ersetzt und sie für ihre Mühe entlohnt. Das thun alle Parteien, die Christlich sociale nicht ausgeschlossen. Und nun noch etwas. Dem Baron Di.Pauli ist von christlich-socialer Seite schon wiederholt vorge halten worden, dass

würde. Die Haut aller Menschen ist eben nicht gleich zart. Baron Di Pauli hat sich fünfundzwanzig Jahre hin durch mit regem Eifer dem politischen Leben gewidmet und ebenso für das Wohl des Staates als seiner Wähler gearbeitet; er musste die Führung seines aus» gedehnten Geschäftes fremden Händen anvertrauen und diese dafür auch bezahlen, niemand hat ihm diese Kosten bisher erfetzt und so ist die Pension wohlverdient und wird ihm von jedem Edelgesinnten auch gewiss vergönnt. Dr. Schöpser hat es diesbezüglich

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Zeitungen & Zeitschriften
Brixener Chronik
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Seite 2 von 8
Datum: 22.11.1900
Umfang: 8
war, Sache Di Paulis gewesen, die christlich- socialen Blätter zur Berichtigung zu zwingen. ES geschah nicht! Dafür schrieb das „Tiroler Volksblatt' am 10. November mit erklärter Be zugnahme auf die 600 Kronen-Geschichte: „Baron Di Pauli, von befreundeter Seite auf die Nummer für Nummer in der „Reichspost' sich wieder holenden Angriffe gegen ihn aufmerksam gemacht, hält dieselben keiner Berichtigung wert. Wie begreifen diesen Standpunkt voll kommen.* So hat man hochmögend und nobel am 10. November

in die Welt hinausposaunt. Man wollte die Wähler glauben machen, ein Baron Di Pauli sei über solche Nachreden erhaben. Da nannte die „Brixener Chronik' Nr. 132 am 15. November den Namen des Mannes, an welchen ein solcher Mietantrag gestellt worden war. Der Mann heißt Hraby. Alsbald erschien in den „N. T. St.' eine „Berichtigung', welche also lautete: „Zu der berühmten 600Kronen- Geschichte. Es geht uns folgende Erklärung Hrabys zu: Um den böswilligen Aus streuungen gegen Se. Excellenz Herrn Baron Di Pauli

endlich Einhalt zu bieten, bitte ich eine löbliche Redaction, nachstehende Erklärung zu veröffentlichen: Es ist unwahr und er logen, dass ich von Sr. Excellenz aus Kältern einen Brief mit 600 Kronen erhalten habe, in folgedessen auch unwahr, dass ich einen solchen zurückgeschickt habe. Ich habe von Sr. Excellenz BaronDiPauli nie einen Brief, noch Gelder erhalten. Das Gerücht, dass ich von Sr. Excellenz Baron Di Pauli zu Agitationszwecken ge mietet worden wäre, ist vielleicht auf den Umstand

zurückzuführen, dass ich von Doetor Schöppel ersucht wurde, in den Tiroler Arbeitervereinen behufs einer emheituchenOrgani- sation zu sprechen, und ich und Dr. Schöppel den damals in Wien anwesenden Baron Di Pauli in seiner Eigenschaft als Vertreter der fünften Curie für Südtirol um Informationen baten. Von Wahlangelegenheiten wurde gar nichts gesprochen, und war dies das erste- und letztemal, dass ich Baron Di Pauli sah. Ich fühle mich doppelt veranlasst, dies öffentlich kundzugeben, nachdem

der Herren: Gemeinderath Julius Axmann und Dr. Friedrich Funder als Zeugen und in Gegenwart mehrerer christlich- socialer Abgeordneter folgende Erklärung zu Protokoll gegeben: ,MN Beziehung auf die in Nr. 264 der ,Neuen Tir. Stimmen' vom 17. November 1900 unter der Aufschrift ,Zu der berühmten 600 Kronen-Geschichte^ enthaltene Mittheilung habe ich Folgendes zu erklären: Es ist richtig, dass ich ein von Herrn Scholtan, Pächterder Baron Di Pauli» schen Weinstube in Wien, vorgelegtes Schriftstück

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Zeitungen & Zeitschriften
Volksblatt
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Seite 1 von 10
Datum: 28.11.1900
Umfang: 10
, die große« Verdienste Baron Di Paulis auf zuzählen^ welche von dessen Gegr ern eipgestandener- waßen soziodl in den Blättern als auch in den Ver sammlungen allzeit planmäßig verschwiegen worden sind. Er wies nach, dass Baron Di Pauli in seiner lang« jahngcq Thätigkeit als Abgeordneter dem Lande Tirol «inen jährliche« -Steuernachlas» Z von wenigUM^/, Mil- lion Gulden erwirkt habe. Darauf wusste ein Brixner Herr, diesen SteuernachlasS habe nicht Baron Di Pauli und nicht die Abgeordneten, sondern das arme

, ausgerupfte Volk selbst erwirkt. Warum man dann überhaupt noch Abgeordnete braucht, wenn das Volk selbst alles erwirken kann, hat der Herr freilich nicht gesagt, ebenso hat er nicht gesagt, warum die Brixner Herren und insbesondere Herr von Guggenberg den Abg. Baron Di Pauli mit Bitten und Zuschriften geradezu bestürmten, um den separaten SteuernachlasS von 8000 fl. für die Brixn er Accker zu bewirken. Es genügte aber den Brixner Herren in Waid bruck nickt, die unleugbaren hervorragenden Verdienste Baron

Di PauliS in wirtschaftlicher Beziehung in Ab rede zu stellen, sondern eS durfte kein ganzer Faden an ihm bleiben, es musste auch seine religiöse Thätig keit im Parlament verdächtiget werden. Zu diesem Zwecke sagte der nämliche Dr. von Guggenberg : „Baron Di Pauli hat durch seine Ver bindung mit den Jungczechen — also durch seine politische und parlamentarische Haltung auch bei getragen, die kath o l ischeu Interessen zu sch adige n ' Dr. v. Guggenberg wiederhrlte über Aufforderung diese Behauptung zwei

- oder dreimal. Später redete er sich dahin aus, das» dies nicht direet, sondern nur rndirect geschehen sei, wiederholte aber nochmals, Baron Di Pauli habe die k a t h o l i s ch e u Interessen geschä d i g t. - .Nun kommt die »T a c t l o s i g k e i t' des AU< konservativen — der hätte nämlich so taetvoll sein und diese offene, unverantwortliche Verdächtigung des früher ein stimm i g gewählten Abg. Baron Di- Pauli ruhig hinnehmen und» lein Ävrt. der Verthei digung dagegen sagen sondern den Barön Di Panli

vor der. ganzen Welt als Verräther der katholischen Interessen brandmarken lassen sollen. Dielen Gesallen erwies er jedoch den Herren nicht, sondern sagte Folgendes: ^ ' „Meine Herren! Ich muss gegen die soeben auS dem Munde des Dr. v. Guggenberg gehörte Verdächtigung deS Baron Di Pauli ganz entschieden protestieren. Wir müssen dagegen um so lauter.protestieren, weil die nämliche Verdächtigung zu wiederholtenmalen in einer noch viel schärferen Form ausgesprochen worden ist, besonders in der christlichsocialen

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Der Burggräfler
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Seite 3 von 12
Datum: 28.11.1900
Umfang: 12
Stimmen' veröffentlichte Erklärung nur flüchtig gelesen habe oder im Zweifel sein konnte, dass selbe zur Ver öffentlichung bestimmt sei; wahr ist, dass ich die Erklärung dem Herrn Hraby zweimal vorgelesen habe, worauf er dieselbe selbst las und freiwillig unterfertigte, sowie auch seine Zustimmung zur Veröffentlichung gab. 2. Es ist unwahr, dass die Erklärung Hraby's ein eigenhändiges Concept des Baron Di Pauli war; wahr ist, dass Baron Di Pauli von meiner Verhandlung mit Hraby über eine Erklärung gar

nichts wusste und durch die zugesandte Er klärung ganz überrascht war. 3. Es ist unwahr, „dass ich im Auftrage Baron D i P a u l i's Hraby für seine geforderte Thätigkeit als christlichsocialer Agitator in Tirol ein Honorar von 1000 fl. versprochen habe'; wahr ist, dass Hraby sich dem Baron Di Pauli gar nicht als christlichsocialer Agitator, sondern auf dem Boden der katholischen Arbeiter-Vereine fußend ausgegeben hat; wahr ist, dass Hraby sich als im Zwiespalt mit seiner Partei darstellte, als Organisator

der auf katholicher Grundlage befindlichen Vereine, „um die Kuntschak-Partei zu stürzen', wahr ist, dass ich von Baron Di Pauli die selbstverständliche Bewilligung erhielt, Hraby schadlos zu halten, ohne Nennung einer Summe. 4. Es ist unwahr, dass Baron Di Pauli durch mich Herrn Hraby eine gesicherte Stellung versprochen hat; wahr ist, dass Hraby in meiner Gegenwart Baron Di Pauli um seinerzeitige Vermittlung einer solchen gebeten hat. 5. Es ist unwahr, dass Hraby für jede Ver sammlung ein „Hunderter' versprochen

wurde; wahr ist, dass Hraby mir und Baron Di Pauli wiederholt erklärte, dass er ohnedies ncw! Tirol reise, der dortigen Vereine wegen, also zur Reise nicht gedrängt wurde. 6. Es ist unwahr, dass Hraby bei seiner An wesenheit bei Baron Di Pauli von der Nicht einmischung der christlichsocialen Partei in den Streit Schöpfer-Di Pauli nichts gemusst habe; wahr ist, dass Baron Di Pauli ihn ausdrücklic darauf aufmerksam machte und es als seine Pflicht erklärte, ihm die etwaigen unangenehmen Folgen

vor Augen zu stellen, worauf Hraby erklärte, „ganz unabhängig' zu sein. 7. Es ist unwahr, wenn Hraby sein Bedauern über die Unterhandlung erklärt; wahr ist, dass Hraby mich seiner ewigen Dankbarkeit versicherte, dass ich ihn Baron Di Pauli zu dieser Thätig keit empfohlen, wahr ist, dass Hraby noch nac Abgabe seiner Erklärung vom 15. No- v ember 1900 mich versicherte, dass ev trotz allem, auch ohne meine Einwilligung, noch nach Tirol fahren werde, für Baron Di Pauli zu agitieren. Achtungsvoll ergebener

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Brixener Chronik
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Seite 3 von 8
Datum: 22.11.1900
Umfang: 8
Aahrg. XM. Donnerstag, „Brixener Chronik.' 22. November 1900. Nr. 135. Seite 3. Maron Di Pauli für Südtirol um Ju- -sormationen ersucht haben; wahr ist. dass M durch den Pächter Scholtan und Baron Di Pauli in Wien (Grand Hotel) geladen wurde; wahr ist, dass ich dieser Einladung Aolge leistete und über zwei Stunden in Gegenwart des Herrn Scholtan mit Herrn Baron DiPauli conserierte, bei welchem Anlasse Herr Oaron Di Pauli sein Programm entwickelte und seinen Kr!egSpl«M für die bevor stehenden

Reichsrathswahlen in Tirol vorbrachte. Es wurde daher schon damals von Wahl- angelegenheiten gesprochen. Zwei Tage später Mrde ich neuerlich eingeladen und traf bei .iiesem zweiten Besuche zum erstenmale in meinem Leben persönlich mit Dr. Schöppel zu« sammen.' Das Schriftstück, welches dem „Herrn Baron Di Pauli lediglich zur Vorlage in seinem Club dienen' sollte, enthält also fast mehr Unwahrheiten als Sätze. Unwahr ist: 1. dass Herr Hraby den Baron Di Pauli „für die Tiroler Arbeiter vereine behufs

einheitlicher Organisation um Informationen bat'; imnmhr ist 2. dass Hraby den Baron Di Pauli aufgesucht; wahr ist vielmehr, dass Baron Di Pauli den Herrn Hraby zweimal zu siH geladen hat; «ttwtchrist Z. „dass hiebei von Wahlangelegenheiten gar nichts gesprochen wurde'; wahr ist vielmehr, dass Baron Di Pauli in einer über zwei Stunden dauernden Conferenz dem Herrn Hraby in -Gegenwart des Weinstubenpächters Scholtan „seinen Kriegsplan für die bevorstehenden Reichs rathswahlen in Tirol vorbrachte'; unwahr

ist 4. dass Hraby „den Baron Di Pauli damals das erste- und letztemal sah', denn Hraby wurde zweimal zu Baron Di Pauli beschieden und hat beidemal der Einladung Folge geleistet. Die famose Berichtigung schließt: „Ich fühle Mich doppelt veranlasst, dies öffentlich kundzu geben, nachdem wir christlichfoeiale Arbeiter in Wen nur bedauern, dass gegen einen so ver dienten Volksvertreter, wie Baron Di Pauli, eine so abscheuliche, nichtswürdige Hetze inseeniert wird.' — Wir bemerken nochmals, dass Hraby

dieses Schriftstück nicht versasst hat; der Pächter Scholtan kann es auch nicht verfasst haben, Mchdev» das Schriftstück „lediglich dem Baron Di Pauli zur Vorlage in seinem Club dienen sollte'. Wer etwa dieses christlichsociale Arbeiterwort („wir christlichsociale Arbeiter in Wien') verfasst haben mag?! Und das so verfasste Arbeiterwort verdonnert „eine so abscheuliche, nichtswürdige Hetze gegen einen so verdienten Volksvertreter wie Baron Di Pauli'. Wir verzeihen dem Verfasser seine Ge- Mle, obwohl

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Brixener Chronik
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Seite 2 von 8
Datum: 06.07.1901
Umfang: 8
- krankheit angesteckt wären, sofort berichtigen müssen, dass sie bisher unter Vormundschaft standen. Oder wo steckt der Vormund? Einen Ausspruch, der die Stimmung mancher Versammlungstheilnehmer deutlich zum Ausdruck brachte, nagelten wir fest, da ihn der betreffende Sprecher selbst etliche Tage darauf wieder zum besten gab. Eher hat wohl der leutselige Herr Baron ein oder das andere von demjenigen ver gessen, was er gefragt wurde oder geredet hatte, als dass der. wie es scheint, zu unbescheidene Bauer

die übrigens doch belanglose Episode auf dichtete. Wenn Herr Baron wünsche», steht Ihnen die Adresse dieses kühnen Mannes zur Verfügung und können Sie ihm den Fehdehand schuh zusenden. Nun reitet der Berichtigungsschimmel vom undankbaren Tirol in die grüne Steiermark. Kraft Z 19 des Pressgesetzes constatiert der Herr Baron, dass ihm alldort der Boden nicht zu heiß geworden. Er fühlt sich dort wie im Paradiese, die Temperatur ist immer gleichmäßig angenehm. Nur der fatale Umstand, dass die Zahl

, welche am 15. Jänner 1900 beily Ehren- beleidigungsprocesss des Baron Rokitansky gegen Baron Morsey, wobei letzterer freigesprochen wurde, vor Gericht angegeben wurden, seither wirklich so geändert? Was wir über den Gesinnungswechsel und die bisherige politische Vergangenheit des Herrn Baron RoKtansky vorbrachten, ist größtentheils aus der „politischen Studie': «Ungleiches Maß' von A. Pfannl. Obwohl dieselbe zu Wien (1900) erschien, dürfte sie doch dem Herrn Baron, mit welchem sich ihr zweiter Theil be schäftigt

, bekannt geworden sein. Hingegen ist uns nicht bekannt geworden, dass der Herr Baron Rokitansky den Herrn Pfannl berichtigt oder geklagt hätte. In dieser Broschüre werden auf Seite 14 ausdrücklich Zeugenaussagen an getragen für Rokitanskys Ausspruch, dass er „nur dann mit den Gewerbetreibenden mithalten' könne, „wenn sie Karlon und die Conservativen nicht angreifen'; das sei gischehen „in einer Versammlung beim.Florian''. Darauf werden die erfolglosen Verhandlungen mit Karlon, Lueger und Sylva-Tarouca

berichtet. Wir be dienten uns in unserer stilistischen Armut der Ausdrücke .aufdrängen und anbinden'. Wenn sich Herr Baron aufs Wort „Verhandeln' eapriciert, möge er nur entschuldigen, dass wir seinen Geschmack leider nicht besser getroffen haben. Warum aber verhandelte Rokitansky, warum endeten die Verhandlungen resultatlos? Der überaus schmeichelhafte Brief an Graf Sylva- Tarouea ist zwar sehr schön und interessant, aber leider drei Seiten lang (Seite 15 bis 17) und daher auch auszugsweise

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Brixener Chronik
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Seite 4 von 8
Datum: 20.10.1900
Umfang: 8
: .Auch wir wollen von Baron DiPauli nichts mehr wissen er betont besonders auch, dass bei den Wahlen Freiheit herrschen soll, dass nicht mit Druck ge arbeitet werden dürfe. St. Lorenzen, 18. October. Die Nachricht der „Chronik', dass Baron Di Pauli am 27. October' hier eine Wähler- Versammlung abhalten wolle, hat bei uns große Ueberraschung hervorgerufen. Denn viele haben gar keine Ahnung davon gehabt; es muss also die Sache sehr geheim betrieben worden sein. Die aber davon wussten und daran betheiligt

der Herr Ritter auf den Plan, um einen Wahlkampf hervorzurufen. Er agitierte anfangs in kleineren Cirkeln, dann versuchte er es in größeren. Das „Angehört' redete er den Leuten recht ins Herz hinein, nämlich, dass sie nicht einem anderen Candidaten züstivimensollen, ohne Baron Di Pauli früher gehört zu haben. Freilich fragen manche, warum man denn Baron Di Pauli erst jetzt hören und dazu eigens rufen solle, nachdem er 3^ Jahre lang Zeit hatte und während dieser Zeit in ganz Pusterthal nirgends außer

habe ich gehört: So niedrig und grob spricht ein Baron, eine Excellenz, ein ge wesener Minister sonst nicht. Auch das in der Versammlung ihm nachgewiesene Doppelspiel ge fällt den Leuten gar nicht. Bei Ihnen glaubt man kaum, wie gierig der Bericht über die Brixener Wählelversammlung gelesen wurde, und wie auf klärend er gewirkt hqt. Bruneck, 17/October. Bruneck ist gewiss eine ruhige Stadt; der Wahlkampf, der um das Mandat der fünften Curie entbrannt ist, bringt allmählich auch unter uns zwar nicht Streit

, wohl aber Leben, denn hier ist sozusagen gar alles darin einig, dass Baron Di Pauli nicht mehr soll als Candidat aufgestellt werden. Diese Uebereinstimmung ist am Sonntag, 14. October in einer Wähler besprechung, an welcher über 30 Bürger und einige Priester theilgenommen haben, recht deutlich zutagegetreten. Einhellig erklärten sich die Bürger gegen eine Wiederwahl des Baron Di Pauli. Bei der Besprechung ließen einige Redner durch blicken, dass sie ^ in dieser Angelegenheit nicht umhin könnten

war das gleiche: In der Stadt Bruneck will man von Baron Di Pauli nichts mehr wissen. Es sei noch bemerkt, dass die bei der Besprechung anwesenden Priester auf die Wahl des Comites keinen Ein fluss genommen haben. Man kann daraus sehen, ob bei uns die Stimmung gegen Di Pauli — nur gemacht ist. Wie man vorsetzt. Das zeigt uns wieder so recht deutlich ein Angriff auf die christlichsociale „Post' in Inns bruck vonseite des Meraner „Burggräfler'. Die „Post' selbst schreibt hierüber: „Die ,PosV ist an allem schuld

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Lienzer Zeitung
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Seite 5 von 24
Datum: 06.07.1901
Umfang: 24
. Im Jahre 1896 traten nun einflußreiche Persönlichkeiten mit den Gewerbe treibenden in Verbindung, um das Blatt zu retten. Die antisemitische Gewerbepartei, da mals im Aufblühen begriffen, hatte eine große Anzahl Gemeinderathsmandate erobert und mußte unbedingt ein Parteiblatt haben. Das Augenmerk wurde auf Baron Rokitansky ge richtet. Er hatte, als. er aus dem Staats dienste getreten war, die Aufmerksamkeit als ganz junger Mann dadurch auf sich gelenkt, daß er im Wahlbezirke des Abg. Troll

in Niederösterreich mehrere Bauernversammlungen abhielt. Im Jahre <1895 kaufte er sich in Steiermark an und widmete sich ganz der Instandsetzung des ausgedehnten und ver besserungsbedürftigen Besitzes. Eine aufrich tige Freundschaft verband ihn damals mit dem hochherzigen und edelsinnigen Dominikanerpater Hyacinth in Graz und durch diesen lernte Baron Rokitansky den Professor Dr. Gut jahr kennen. Gutjahr, ein, was seinen Cha rakter anbelangt, hochehrenwerter Mann, war ein ausgesprochener Gegner der damals

noch bestehenden (slavisch gesinnten und deutsch feindlichen) Hohenwartpartei, ein Gegner der Politik Karlons, des Führers der steirifchen Clericalen und wollte eine deutschkatho lische Volkspartei gründen; er weihte in diese Pläne auch den Baron Rokitansky ein, der, 29 Jahre alt, kein passives Wahlrecht hatte und daher bloß um der Sache willen mitthat. Die Verhältnisse waren damals in Graz recht traurige; daS „Grazcr Tgbl.' war noch nicht in den Händen^r Deutschen Volks partei, die judenliberale. Aera schien

im Er starken zu sein. Baron Rokitansky, voll Hoff nungen auf die christlich-sociale Partei, hielt sich in Rücksicht auf seine jungen Jahre im Hintergrunde, bis ein Schreiben Gutjahrs dem Zusehen ein Ende bereitet?. In diesem Schrei ben wurde der jugendliche Freiherr aufgefor dert, sich an die Spitze der der christlich-socialen Richtung a n- gehörigen Gewerbepartei in Graz zu stellen, und bald darauf erschien eine Abordnung von führenden Ge werbetreibenden aus Graz, um den Baron Rokitansky zu ersuchen

werde; 2. daß das „Extrablatt' wohl im christlichen, aber deutschen Sinne gehalten und redigiert werde. — Dies wurde zugesagt. Außer Baron Rokitansky waren damals noch Professor Gutjahr und Dr. Oskar Streintz, prakt. Arzt in Graz, dem Preß- vercine beigetreten. Vor allem wollte nun der Preßverein der Gewerbetreibenden einen billigeren Druck für das „Extrablatt' erzie len und deshalb wurde Baron Rokitansky gebeten, zum Prälaten Karlon, dessen Partei in der „Styria' eine eigene Druckerei besitzt, zu gehen

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Brixener Chronik
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Seite 4 von 12
Datum: 11.04.1903
Umfang: 12
besonders das Haus der Frau Olga Haid in seine Berechnung gezogen, hoffend, daß bei den beschränkten Mitteln des Arbeitervereins berufene Kreise ihre Mithilfe und Unterstützung nicht ver sagen werden. Präses Wechner fühlte sich in diesen seinen Erwartungen enttäuscht und mußte es darum als ein großes Glück und als eine große Förderung der Arbeiterinteressen empfunden haben, als Herr Baron Billot sozusagen auf die erste Bitte hin in die Bresche sprang und alsbald für den Katholischen Arbeiterverein

und für verwandte Vereine den prächtigen Leosaal herstellen ließ sowie denselben auch in fast luxuriöser Weise möblierte. Der Leosaal hat seitdem jahrelang katho lischen Veranstaltungen in Innsbruck als Ver sammlungslokal gedient, wobei Herr Billot, der Eigentümer des Saales, nicht bloß auf jede Miete verzichtete, sondern auch sür Licht, Be heizung u. s. w. (nicht zu reden von den Steuern) die Auslagen vielfach bestritt. Im letzten Herbst meldeten die Blätter, daß Baron Billot dem Katholischen Arbeiterverein

in Innsbruck den prächtigen Leosaal in Innsbruck in hochherziger Weise geschenkt habe. Sowohl der frühere Präses Wechner wie der jetzige Arbeiterpräses Monsignor Hillmann haben Dank und Anerkennung für die hochherzigen Wohltaten des Herrn Baron Billot in vollster Weise ausgesprochen. Umso peinlicher berührte die katholische Oeffentlichkeit die Polemik, welche — für alle Fernstehenden überraschend — bezüglich des Leo saales und seiner Stiftung sich erhoben hat, und noch schmerzlicher muß der Ton berühren

, mit welchem diese Polemik von gewisser Seite geführt wird. Man wirst dem Herrn Baron Billot vor, daß er eigentlich den Leo-Saal gar nicht g e- schenkt hat, indem 1. der Arbeiterverein auf den Leo-Saal eine Anzahlung von Kr. 6000 schon längst gemacht hat, indem 2. der Leo- Saal noch nicht von Hypotheken freigestellt ist, indem 3. die nicht geringen Uebertragungs- gebühren der Arbeiterverein bestreiten soll. Wir gestehen, daß uns die Vvrwürse gegen den Herrn Baron Billot nicht recht erklärlich und stichhaltig

zu sein scheinen. Der prächtige Leo-Saal mit seinetn schönen Meublement, mitten in der Stadt Innsbruck gelegen, dürfte denn doch dem Herrn Baron Billot etwas mehr ge kostet haben und heute noch etwas mehr wert sein wie Kr. 6000 und Baron Billot hat auch in dem Fall, daß er die Kr. 6000 des Arbeiter vereins in Abzug bringen würde, noch immer ein so großes Geschenk gemacht, daß man ihm nach unserer Meinung dafür danken und nicht ihn be schimpfen sollte. Und wenn ein Gönner einem katholischen Verein einen schönen

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Brixener Chronik
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Seite 1 von 8
Datum: 18.10.1900
Umfang: 8
v-ik-b...»' ' ^ >»<>>> >»>»»»>>1 Brixen, Donnerstag, den ^8. October ^Y00. xm> Zahrg ZU WlMvegmg in Tirol. Die Vo lksvereinsverfsmmlung in Mals. Die am 15. October in Mals abgehaltzne Versammlung des Kath.-polit. Volksvsreines für Deutschtirol war gut besucht. Excellenz Baron Di Pauli war nicht erschiene!?, wnl er in Boxen sprechen musste. Den Vorsitz führt? Dr. Pusch. Außer diesem sprachen die Abgeordneten Haueis und Prälat Treumfels, sowie Redacteur Dr. Jshly, welcher den bisherigen Abgeordneten Baron Di Pauli unter allgemeinem

deutschnationale oder liberale Candidaten namhaft machen. — Der „Weißwurzenbauer' Scham- berger von Oberösterreich bereist fchon das Ziller und Unterinnthal, um für Bachauer Stimmen zu werben. — Die Socialdemokraten candidieren in der fünften Curie für Nordtirol Josef Holzhammer, WsmhäMer in Wüten, für Südtirol Franz Mahra, Zugsrevisor der Süd bahn, und für Vorarlberg Koloman Makart, Schuhmacher in Rankweil. Baron Di Pauli im Pusterktzal. Wie uns mitgetheilt wird, soll Baron Di Pauli

, der sich sonst als Mandatsträger der fünften Curie nie im Pusterthal sehen ließ, jetzt doch daran denken, sich seinen ehemaligen Wählern dort vorzustellen, osfmbar nicht darum, weil er, wie er in Brixm feierlich erklärte, kein Mandat brauche. — Am 27. October foll in St. Lorenzen eine große Wählerversammlung auf Betreiben des Dr. Ritter von Gras statt finden, wobei Baron Di Pauli sprechen wird und scharf gegen Dr. Schoepf« losgezogen werden soll. Wir machen unsere Gesinnungsgenossen schon jetzt auf diese Versammlung

aufmerksam, die äußerst interessant zu werden verspricht. Nus dem Burggrafenamke. — 13. October. Die Zeitungen sind jetzt voller Wahlartikel für und gegen den Baron Di Pauli. Es wird die Leser Ihres Blattes gewiss interessieren, über die Stimmung in unserer Gegend etwas zu er fahren. Ich war auch am 29. September in der Versammlung des Volksvereins, weil ich eine Einladungskarte erhalten habe. Ich habe mir die Sache mit eigenen Augen ansehen können und habe auch darnach mit mehreren Bauern, die ebenfalls

gesehen, «och gut gehört. Die Bauern hielten sich recht kühl, thaten auch nichts dagegen. Befri- !gt giengen sie nicht fort, und es ist zu bezweif- lob die schönen Reden die Stimmung für Baron Di Pawti ge bessert haben. Den» ss ist keine Neigung, ihn zu wätzlen, einzelne Gesellschaft«!,, die dafür agitieren möchten, ausgenommen. Im Bezirke von Lana kann man die Missstimmung auch mit schlechten Ohren vernehmen. Im Ultenthale ist es vielleicht noch ärger als heraußm. Dass der Herr Baron sich so stark

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Volksblatt
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Seite 1 von 12
Datum: 20.10.1900
Umfang: 12
oder deren Raum 10 k. für ein-, 14 d. für zwei- und is o. für drei malige Einrückung. — Bei größern Jnsertionen ent sprechender Rabatt. — Zur Beantwortung eventueller Anfragen wird die betref fende Freimarke erbeten. Gratis-Beilagen: „Sonntags-Blnmen' und „Tiroler landw. Blätter'. 84. Wogen, Samstag, 20. Gctober 1900. XXXlX. Jahrg. Die „Brixner Chronik' über Baron Di Pauli. Im Jahre 1897 am 9. März hatte die „Brixner Chronik', das Organ des Dr. Aemilian Schöpser, Theologieprofessors in Brixen

, die auf den 12. März anberaumte Wahl des Baron Di Pauli in der V. Curie einbegleitet, w'e folgt: „Der erste Wahltag, der 12. März, die Wahl in der V. Curie, rückt näher. Wir erlauben uns deshalb noch einmal aufmerksam zu macken au? den Candidaten der katholischen Volkspartei, Josef ZHarvn Di Pauli, und ermuntern dringend, eine emHeliHche Wahl zu ver anlassen. Baron Di Pauli kann vermöge feiner bis herigen 20jährigen Thätigkeit im ^Parlamente auch wahrhaft auf eine besondere Vertrauenskundgebung von Seite

des Volkes Anspruch mache». Wir erwähnen aus feiner parlamentarischen Thätigkeit das Aufdecken einer großen Reihe von Ungesetzlichkeiten und Unrichtigkeiten der Finanz, wodurch einer großen Reihe von Personen Entschädigungen erstattet werden mußten! Baron Di Pauli hat ferner zuerst darauf hinge wiesen, dass man Tirol jährlich durch Aushebung von 319 Mann zu viel, mehr als geMlich belastet hat. Baron Di Pauli hat des MstragAif Ärevnung der Handels- von den Gewerbekammern gestellt

Er hat sich für die Trennung der Gehilsenausschüsse in solche der gelernten und ungelernten Gehilfen eingesetzt. Erwähnt sei der Kamps, den Di Pauli gegen die Handelszölle, speciell gegen die italienische Wein- zollclaufel geführt hat. Wir verweisen weiters aus die Bekämpfung der Goldwährung. Unermüdlich hat Baron Di Pauli auch hingewiesen auf die ungerechte Be lastung Tirols durch die Grundsteuerregulierung, und er hat es auch erreicht, dass eine ziemlich hohe Summe zur Behebung dieser Ungerechtigkeiten in Tirol

an gewiesen wurde und speciell, dass die Alpen und Wälder separat noch mit einem Betrage berücksichtigt wurden. Er hat einen langen Kampf in der Steuercommission geführt mit dem endlichen Erfolge, dass 2^/, Millionen Grnndsteuernachlass einzutreten habe. Ferner der Initia tivantrag aus Abschreibung der Grundsteuer bei Ele mentarschäden, der ganz im Sinne des Antragstellers angenommen wurde. Es fei auch erinnert an die Haltung, welche Baron Di Pauli in der Gebäudesteuer einnahm, wo durch es ihm gelang

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Volksblatt
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Seite 2 von 10
Datum: 21.11.1900
Umfang: 10
. Darum war diese Klausel so wichtig, und gab es ohne dieselbe von Seite der Brixner kein Compromiss. Auf die Wünsche der Wähler hätte sich gewiss wenigstens so weit einwirken lassen, dass Baron Di Pauli aus geschlossen worden wäre, denn dieses Geschäft versteht Dr. Schöpfer, das muss ihm der Neid lassen und mochte öann auch ein anderer Candidat von geringerer Er fahrung und Charakterfestigkeit auf den Namen der katholischen Volkspartei gewählt werden, so gab eS, wie hier Fall Rohracher lehrt

einen katholischen Abgeordneten gegeben, der Bin den Liberalen oder Radikalen, von den Juden oder Socialdemokraten Ho heftig angegriffen, verdächtigt und verunglimpft wurde, wie Baron Di Pau!i von Brixner Theologieprofessoren und ihren Anhängern. Weiß denn Dr. Schöpser gar nicht, wer Baron Di Pauli ist und was er bisher ge wirkt und geleistet hat? Ist er denn wirklich so erzogen, dass er gar keine Ahnung davon hat, welche Achtung und Rücksicht er einem Manne schuldig ist, der volle 25 Jahre unter großen

„Tacoli-ReichSwehr', namentlich aber seit Ausschreibung der Neuwahlen geschehen ist? Die „Rp.' beispielsweise vergnügte sich damit, tagtäglich wenigstens ln einem Artikel über Baron Di Pauli grimmig herzufallen, sie stieg an einem bestimmten „Recht hat er! Bravo!' schrie einer hinten — und ihm nach alle andern: „Recht! Bravo! Nur . so weiter!' „Wir stehen auf derjHöhe der Zeit. Die vergangenen Jahrhunderte treten wir mit Füßen und beginnen eine neue gold'ne Zeit. Ach, wie thut mir das Herz im Leibe

. Freilich illustriert gerade dieses Beispiel am besten, in welcher Ärt Baron Di Pauli angegriffen wurde: ob schief oder gerade, alles wurde ihm zur Last gelegt, immer und überall war er der einzige oder wenigstens der Hauptschuldige; selbst den Absall der „Zehntausend' von der katholischen Kirche hatte er wenigstens veranlasst. Die anderen Zeitung-n derselben Richtung traten treulich in die Fußstapsen deS christ lichsocialen, besser deutschnationalen Wiener BlatteS und trieben es. wo möglich, noch ärger

. In Versammlungen lässt Dr. Schöpfer bekanntlich den Herrn Aichinger gegen Baron Di Pauli los, der durch seine Schmähungen und Schimpsreden hinläng lich bekundet, dass er, seitdem er im Solde der Brixner steht, seine altgewohnte jocialsemokratische Kampfesweise wenigstens nicht verlernt, eher noch bedeutend vervoll kommnet hat Wer ist denn eigentlich Dr. Schöpfer, dass er sich herausnimmt, über einen Baron Di Pauli zu Gericht zu sitzen ; was hat denn er selbst bisher geleistet? Ja, da ist die Antwort freilich

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Zeitungen & Zeitschriften
Brixener Chronik
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Seite 2 von 6
Datum: 15.01.1901
Umfang: 6
. Josef Baron Di Pauli.' Das von uns in letzter Nummer mitgetheilte Telegramm vom 9. Jänner, wodurch Baron Di Paule die Annahme der ans ihn gefallenen Wahl ablehnte, war bekanntlich zuerst im „Vaterland' veröffentlicht worden. Die altconservativen Blätter in Tirol, denen es zugleich war zugesendet worden, zögerten, dasselbe mitzutheilen, weil sie wussten, dass eine Action der Wähler im Gange sei, und weil sie von Bozen aus telegraphisch ersucht waren, damit zu warten. Auch an das „Vater land

und be stimmten Erklärungen Baron Di Paulis, die Hoffnung auf letzteren nicht aufzugeben. Das „Baterland' in Wien schreibt vom 12. Jänner: „Se. Excellenz Baron Di Pauli bedauert in einem Briefe au uns auf das lebhafteste, dass die Presse seine Verdienste um die Partei so ungebürlich hervorhebe und dadurch so vielen seiner werten College« Unrecht thue Nur in voller Einigkeit und in innigem Zu sammenwirken aller habe er jederzeit das Wohl der Katholischen Volkspartei ersehen, und wo jeder seine Pflicht thue

, gebüre jedem gleiches Lob und gleicher Antheil. — Ueber die Frage, wem nun das Mandat der Landgemeinden Bozen-Meran zufallen solle, liegen uns keine bestimmteren Angaben vor. Baron Di Pauli selbst hat bekanntlich an Herrn Trogmann die dringliche Bitte gerichtet, das Opfer der An nahme zu bringen. Einem uns aus Bozen zu gekommenen Telegramme zufolge würde nach Trogmanns Verzicht unter den heutigen Um ständen Herr v. Zallinger, die so noth wendige Verständigung beider Richtungen im katholischen Lager

anstrebend, eine eventuelle Wiederwahl in seinem alten Wahlbezirks an nehmen.' Zur Geschichte der Subventmiemg der Slmchalerßraße. Unsere Leser kennen aus der Bälage „Schraffl oder Di Pauli' zu Nr. 2 der „Brixener Chronik', was Gemeindevorsteher Josef Kienzl von Sarnthal über die „Bemühungen' des Herrn Baron Di Pauli um eine Subvention für die Sarnthalerstraße erzählte. Baron Di Pauli, brieflich darauf aufmerksam gemacht, erklärte in den altconservativen Blättern, dass er den Bor steher Kienzl

dem Ministerpräsidenten Grafen Badeni vorgestellt und dessen Anliegen auf das allerwärmste unterstützt habe. „Der Minister präsident sagte ihm zuerst, er möge das Gesuch im Wege der Statthalterei vorlegen. Auf meine neuerliche Fürsprache sagte der Ministörpräsident zu Kienzl: Nachdem Baron Di Pauli Sie so warm empfiehlt, werde ich Ihren Wunsch zu er. Wen trachten, das verspreche ich Ihnen. Sie ,rauchen auch kein Gesuch an die Statthalterei zu richten; machen Sie die Sache nur mit Baron Di Pauli aus. Kienzl gieng

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Zeitungen & Zeitschriften
Bozner Zeitung
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Seite 5 von 6
Datum: 17.01.1901
Umfang: 6
Beilage zu Nr. 14 der „Bozner Zeitung' vom 17. Jänner 190t. (Nachdruck verboten.) Aus der Neige des Jahrhunderts. Originalerzählung von Gregor Samarow. 71. Fortsetzung. .Durchaus nicht. Herr Baron, ich habe den Vertrag klar präzisirt.' „Dann muß ich Ihnen sagen, so handelt ein Freund, aber nicht ein Geschäftsmann, wie ich denselben bis jetzt beurtheilt habe.' „Und warum, Herr Baron,' sagte Gel dermann mit warmem herzlichen Ton. „wol len Sie mir nicht zutrauen, daß ich mich würdig zeigen möchte

, wenn auch nicht Ihre Freundschaft, so doch Ihre Achtung zu ver dienen? Glauben Sie denn, Herr Baron, daß ein Geschäftsmann aufhört Mensch zu sein? Steht mir ein kalt berechnender Gegner gegen über, der die Blöße, die ich ihm geben möchte, ausspäth, um mir einen Vortheil abzuzwingen, dann freilich muß und darf auch ich nur rech nen und danach streben, klüger zu handeln als Jener — wenn ich aber einen Ehrenmann vor mir habe, der von hartem Schicksale ge troffen ist, weil er eben nicht kaufmännisch zu rechnen versteht

, noch verstehen will, dann, Herr Baron, würde ich mich vor mir selber schämen, aus fremdem Unglücke einen schmutzi gen Gewinn zu ziehen. Ich bin kein Edel mann wie Sie, ich blicke nicht zurück aus eine lange Reihe von stolzen Vorfahren, aber ich habe den eigenen Stolz, zu zeigen, daß auch ein Geschäftsmann Gentlemann sein kann und daß ich auch, wenn ich heute mein Geld ver lieren sockte, doch immer meine Ehre daran setzen würde, ein Gentlemann zu bleiben.' Der Baron stand auf; sein Gesicht zuckte in tiefer

zur brutalen Rücksichtslosigkeit der Briten, welche das Land verwüsten,^ Frauen und Kinder in Kriegsgefangenschaft sühren,die Farmennieder- zahle Ihnen den Ueberschuß von Hundert zwanzigtausend Mark aus und Ihr Forst ge hört mir, wenn Sie nach drei Jahren nicht den Kauf rückgängig zu machen wünschen.' Der Baron strich mit der Hand über die Stirne, als ob er eine solche Wendung noch nicht fassen könne. „Uno doch, Herr Baron.' sagte Glder- mann. „eine Bedingung habe ich noch zu stel len und bitte

Sie, mir dieselbe zuzugestehen.' „Eine Bedingung? —' fragte der Baron aufhorchend. „Sie besteht in der gegenseitigen Verpflicht ung zum unbedingten Schweigen gegen Jeder mann über den Vertrag, welchen wir abge schlossen haben, bis zum Ablauf der oorbe- dungenen drei Jahre. — Ich liebe es nicht, daß über Geschäfte gesprochen wird und mag meine Pläne und Dispositionen nicht den Konkurrenten preisgeben, ich bitte Sie darum um Ihr Wort des unbedingten Schweigens gegen Jedermann. Dieß Wort genügt mir, wir haben nicht nöthig

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Zeitungen & Zeitschriften
Volksblatt
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Seite 1 von 14
Datum: 05.01.1901
Umfang: 14
und Samstag. — Ausgabe am Borabend. Preise loco vierteljährl. K 1.70, Halbjahr!. K 3.30, ganzjährl. K 6.60, mit PostVersendung im Inland vierteljährl. K 2.30, halbjährl. K 4.5V ganzjährl. K 9.—. Einzelne..Nummer 12 k. Preise loco vierteljährl. K 3.—, halbjährl. K 6.—, ganzjährl. K 12.—, mit PostVersendung im Inland vierteljährl. K 4.65, halbjährl. K. 9.3l), ganzjährl. K 18.60. Einzelne Nnmmer10 k. 2. Bozen, Samstag, 5. Männer XXXX. Jahrgang- Tiroler! Wählet am 7. Jänner Baron Josef Di Pauli. Die „Brixner

Chronik' schreibt weiter: „In der Steuerreform trat Baron Di Pauli als Referent der Erwerbsteuer für die Gewerbetrei benden, vor allem aberfür die Bauernein, wo durch eine ganze Reihe von Bestimmungen (die Baron Di Pauli in das Gesetz hineingebracht hat) thatsächlich kein Bauer in Tirol (der nur Bauer schaft treibt, Personaleinkommensteuer zahlen wird. Einige Punkte können dies ausführlicher zeigen: Pauschalierung der eigenen Erzeugnisse, Abzugs recht für die arbeitenden Kinder, Fortfallen

Personal einkommensteuer im Jahre treffen würde, welche Summe nur die Bauern zu zahlen hätten. Niemand hat dieses Verdienst Di Panlis geleugnet. Weiter schreibt die „Brixner Chronik': „Es sei auch erinnert an die Haltung, welche Baron Di Pauli in der Gebäudesteuer einnahm, wodurch es ihm gelang, in allen tirolischen Städten (Inns bruck ausgenommen) die Steuer (Hauszinssteuer) von 20'/g auf 15o/g zu ermäßigen.' Die Hauszinssteuervorschreibung in Tirol (Innsbruck und Wilten ausgenommen) beträgt

für das Jahr^900 die runde Summe von 400.000 fl. Hätte sie statt 15^/y die Höhe von 20°/o, also wäre sie um 5<>/o höher, so würden die Zinshäuserbesitzer Tirols 533.333 fl., also 133.333 fl. mehr Haus zinssteuer zahlen müssen. Diese Verminderung der Hauszinssteuer verdankt Tirol nach den Berichten der „Brixner Chronik' vorzüglich in erster Linie dem energischen und einflussreichen Eintreten des Baron Josef Di Pauli. Es ist bis jetzt niemand eingefallen, dieses Verdienst' Baron Di Panlis zu leugnen

, auch seine heftigsten Gegner nicht. Die „Brixner Chronik' schreibt: „Baron Josef Di Pauli hat zuerst hingewiesen auf den Umstand, dass in Tirol jährlich 319 Mann mehr als gesetzlich zum Militär ausgehoben werden.' Baron Di Pauli ist aber beim Hinweisen nicht stehen geblieben; er hat auch unermüdlich dahin gewirkt, dass dieser Missstand beseitigt werde und dass diese 319 Mann nicht mehr zum Militär, sondern zu den Landesschützen abgestellt werden. Dieses Verdienst Baron Di Paulis ist auch am 15. November

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Zeitungen & Zeitschriften
Brixener Chronik
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Seite 21 von 24
Datum: 03.01.1901
Umfang: 24
und Liberale. Warum? Weil sie den Baron Dipauli nicht mehr wählen wollen! Und wenn irgendwo die Gewerbsleute und Bauern den Wagen, in welcher Se. Excellenz sitzt,, nicht mehr ziehen wollen und den weiteren Vorspanndienst verweigern, dann sind diese Gewerbs leute und Bauern zum wenigsten „aufgehetzt'/ wenn nicht gar liberal und Beförderer der! „Los vonRom'-Bewegung! So haben wir Christlichsoeial^ nie gekämpst, das wäre uns zu schlecht und die Religion zu Heilig! Wir Christlich- sociale! sagen es. offen

: ? Wer den Baron Dipauli wählt,' ist deswegen ein geradeso guter Christ, als er früher war! Denn es steht nirgends im Kate chismus geschrieben: „Du sollst den Dipauli wählen,.oder du sollst ihn nicht wählen!' Wenn aber bei der Wahl in den Reichsrath auch darauf geschaut werden 'darf, ob der Abgeordnete ein Herz für das Vol! hat, ob er oft zu den Wählern geht, um deren Anliegen zu hören; ob er die Steuer lasten den Großen und . Reichen und nicht den Kleinen und? Armen auflegen

-will, ob er das versprochene Wort auch hält, ob er den Leuten ernstlich zu helfen sucht — dann allerdings rathen wir, den Herrn Jo'sef Schraffl, Bürgermeister in Sillian, zu wählen und nicht den Herrn Baron Dipauli. Den Baron Dipauli sollen die Großgrundbesitzer wählen oder die Weingroßhändler, für diese passt er. Uns armen'Leuten aus dem Volke aber passt Herr Schraffl besser. 3 Erdichtete und »vertriebene Verdienste Mpaulis. Die Dipauli-Zeituttgett erzählen jetzt alle Tage den Wahlmännern, dass Baron Dipauli ungeheure

Steüerverdienste habe. Baron Dipauli habe, so ver sichern diese Zeitungen, die Grundsteuer um 2Vz Millionen Gulden herabgesetzt; darum sei es eine grenzenlose Undankbarkeit, einen solchen Mann nicht mehr zu wählen! . ; ' Ich -will dir, lieber Wahlmann, die Geschichte von der' Ji/z - Millionen - Grundsteuerabschreibung etwas genauer > erzählen. Nach der Grundsteuer regulierung haben die- Bauern von ganz Oesterreich und besonders die Bawern von Tirol sich bitter beklagt, dass ihre Grundsteuer zu hoch be messen

sei. Die Tiroler Bauern hatten noch einen weiteren Grund, über Steuerdruck zu klagen, weil sie die Gebäudesteuer neu dazubekommen hatten. Diese Klagen hörte die Regierung, und die Regierung beschloss, die Grundsteuer um 2Vs Millionen herabzusetzen und auch aus den Erträgnissen der Personal-Einkommensteuer noch besondere Grund- steuernachlässe zu gewähren. Der Reichsrath gab dazu seine Zustimmung. Und nun wird behauptet, Baron Dipauli habe die Grundsteuer um 2V2 Millionen herabgesetzt. Ein Werk

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Zeitungen & Zeitschriften
Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 2 von 10
Datum: 06.10.1900
Umfang: 10
ausdrücklich erklart hat, an ein Zusammengehen mit den Jung tschechen sei nicht mehr zu denken, („Brixner Chronik' Nr. 106) und weil ähnliche Erklärungen auch von anderen Abgeordneten gegeben worden sind. Warum ist aber, fragt man, an ein solches Zusammengehen nicht mehr zu denken? Sind die Gründe alt, oder sind sie neu?' Dipauli Leim Duellanten Wadeni. Ein zweiter Punkt ist das Duell Badeni's und der Besuch des Baron Dipauli. Die hl. Kirche ist in ihrer Gesetzgebung bezüglich des Duells sehr streng

und gewährt, um ihren Abscheu vor diesem Verbrechen zu zeigen, nicht einmal dem reumüthigen Duellanten, der an den Folgen des Duells stirbt, ein kirchliches Begräbnis. Es läßt sich daher wohl nicht sagen, dass der Besuch bei einem Duellanten von Seite eines katholischen Führers sich ganz decke mit dem Geist der Kirche. Es fällt uns natürlich? nicht ein, dem Baron Dipauli Vorschriften darüber zu geben, wohin er gehen darf und wohin nicht. Allein wenn Baron Dipauli sich zu Badeni, dem Ministerpräsidenten

, in welcher Baron Dipauli candidierte, wurde viel vom Ausgleich gesprochen. Baron Dipauli erklärte ausdrücklich,-dass er nie für einen ungerechten Ausgleiche zu haben sein werde; ja es war ein Prö- grammpunkt der Katholischen Volkspartei, einen un gerechten Ausgleich zu verhüten und einen gerechten durchzusetzen. — Dass der Ausgleich, wie ihn die Regierung vorgebracht, ein gerechter sei, wird nun Niemand behaupten. Daher hätte man mit vollem Recht erwarten können, dass die Katholische Volks partei sogleich

mit aller Entschiedenheit gegen den selben Stellung nehmen würde und. es musste schmerzlich berühren, als man sich auch hierin getäuscht sah, als man von einem Protest nichts vernahm, vielmehr an eine Zustimmung zu denken sich veran lasst .sah. Es erklärte allerdings jüngst Baron Dipauli in einer Versammlung zu Kältern, dass die Katholische. Volkspartei gar nicht in die Lage kam, Stellung zum Ausgleich zu nehmen. Allein eben das scheint uns schon ein Fehler zu sein, dass die Kath. Volkspartei nie Gelegenheit genommen

hat, ihren Protest zu zeigen, wie es z. B. die Christlich sociale Partei gethan, hat. > Zudem will uns dieser Einwurf deS Herrn .Baron Dipauli auch sonst nicht ganz richtig erscheinen ;' denn erstlich musste die Kath. Volkspartei-als Regierungspartei schon im Voraus den „Schein' tragen, sie?sei -für^die Regierungsvorlage. Öder wäre- eK nicht? gar, zu komisch, wenn eine Regierung eine Jorlsige. einbringet; würde gegen den WillenWer Parteiey/ auf welche sie sich' stützt und wäre es riicht nöch könnscher

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Zeitungen & Zeitschriften
Der Burggräfler
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Seite 2 von 8
Datum: 20.10.1900
Umfang: 8
in der Brixener und Bozener Gegend über Berg und Thal, verhetzt: da« leichtgläubige Volk, ver schrieb sich auf Grund seiner Verhetzungen Stimmung«berichte und proclamierte da» selbst- fabrizierte Urtheil: Niemand hat mehr ein Ver trauen auf Baron Di Pauli! Wir schämen un« fast die Frage zu stellen: Auf welcher Seite ist der Anstand, die Noblesse, die Ehrlichkeit und die Wahrheit? Ein sichere« Wahrzeichen soll jedem Tiroler da« sein, das« unsere hochwür digsten Fürstbischöfe

nur den Wählerversammlungen de« Baron Di Pauli, nicht aber den Wühlver- sammlungen der Schöpferpartei ihren oberhirtlichen Segen ertheilen. Wohin soll e« ''m Lande kommen, wenn der Brauch einreiht, das« die tüchtigsten und verdientesten Abgeordneten von Agitatoren, denen da«Land garnicht« verdankt al« den Un frieden, auf Schleichwegen überfallen und in der undankbarsten Weise ihrer Mandate beraubt werden? Er muss dann nothwendig dazukommen, das« Männer von Charakter und Arbeit-tüchtig keit aus da« Risico

eine« solche« Undankes keine Mandate mehr annehmen und das« Tirol, welcher bi«her um seine Abgeordneten vielfach beneidet wurde, im Reich-rathe nur mehr eine unterge ordnete Rolle spiele und einen moralischen Bankerott erleide. 1 Damit glauben wir da« un« vorliegende Räthsel hinreichend gelöst zu haben und wir sagen: „Wer noch auf Wahrheit und politischen Anstand hält, - wer er mit dem Lande und dem Volke gut meint, der stehe in diesem Kampfe für Baron Di Pauli ein.' Wir sind der gegebenen Aergerniffe im; Lande satt

. Spcciell liegt die Wiederwahl de« ^ Baron Di Pauli im hohen Interesse der politischen ! Bezirke Bozen und Meran, da Baron Di Pauli : al« ehemaliger Handel-minister derjenige ist, der die Fäden in seiner Hand hat, um gegen diel Weinzollclausel und für die Vinschgauerbahn am wirksamsten aufzutreten. Wenn die „Mer. Ztg.' ihren Geifer über Baron Di Pauli bet jeder! Gelegenheit ausschüttet, so liefert sie dadurch nur neuerding« den Beweis, das« sie nicht für da« Wohl und die Interessen der Bevölkerung

der Stadtgemeinde Sterzing und den Vertretern von 15 Landgemeinden de« Gerichtsbezirke« Sterzing, beschließt: Sr. Excellenz dem Herrn Josef Baron Di Pauli wird Dank und volle« Vertrauen für die bisherige Thätig keit im Reichsrathe ausgedrückt und e« wird an seiner eventuellen Candidatur in der V. Curie unbedingt festgehalten.' Dazu ist zu bemerken, das« der Vorsteher von Goffensaß, wie wir hören ein Deutschnationaler, hintennach erklärte, er für seine Person wähle weder den Di Pauli

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Zeitungen & Zeitschriften
Bozner Nachrichten
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Seite 4 von 8
Datum: 30.12.1920
Umfang: 8
. anlegtest, konnte man un-Z kaum unterscheiden.' , „Ja, bloß deine schönen Zöpfe konnte ich nicht vortäuschen, Ellinor.'. i » . ^ q- ' Am nächsten Tage sollte der Baron du Ge- . schwister zum gemeinsamen Spazierritt in Lent^ low abholen. . . . / Sorglich kor.trolüertc er Favorit und gab Fred allerlei gute Ratschläge, wie er das Tier zu behandeln habe.' ^ ^ ^ - „Ich habe >S zu Lebzeiten Ihres.. Herrn Großonkels manchmal geritten,' sagte er, dabei beobachtete er zugleich Diana, die unter Ellinor» Führung

Eisplätze so viele Eisläufer. Auf manchem Dreitausen der fänden sich vielköpfige Partien zusammen, so insbesonders ans dem Schwarzenstein und au; deni/ Großen Löffler. Es herrschte in allen Höhffn- und Talstationen sebr bewegtes Leben und Treiben urcd die strahlenden Gesichter der Heimkehrer zeigten am besten, wie viel. Gesund heit, dieser-Sport fördern Hilst. — In der hl. worden wäre. Sie behielt jedoch ihre Geistes gegenwart und behauptete ihren Platz. Schon hatte auch der Baron Diana am Zügel gefaßt

. Als Ellinor in sein Gesicht blickte, merkte sie, daß er bleich geworden war und daß seine Auaen in heißer, zärtlicher. Sorge -auf ihr ruhten. ^ ^ ^ Da schwankte sie vor heimlicher Erregung einen Moment haltlos im Sattel. Aber sofort hatte sie sich wieder in der Gewalt. „Lasse Sie bitte den Zügel los, Herr Baron Diana will sich einmal auslaufen,' sagte sie hastig. Dann jagte sie davon. - ' / l . Fred und der Baron folgten ihr. >> Auch Fred hatte in des Barons Antlitz die heiße, zärtliche Sorge

um die Schwester ge sehen. ^^ ^ ^ „Sie sollten Ihren Einfluß geltend machen, Fred,- daß Ihr Fräulein Schwester Diana nicht mehr reitet,' stieß der Baron erregt hervor. , Der' Knabe sah ihn mit hellen Augen an. Es lag wie eine warme Freude in seinen» Blick. „Ich will es versuchen, Herr Baron.' Sie hatten Ellinor inzwischen erreicht. Diese wandte sich anscheinend ganz ruhig, lächelnd um. /.Sehen Sie, Herr Baron, Diana ist' nun wieder, zufrieden, weil man ihr den Willen ge tan hat.' . /' / ) i Die Hetren ritten

von der Außenwelt vollkommen abge schlossen. Alle Straßen mußten mit großen Schneepflügen geöffnet werden. ! ° Dritter Spendenausweis des Kriegsinvalidenvereines Gries, zu. < gunsten der Christbaumfeier. > Meisterverein Gries IM L.. Turnverein Gries L. 1M.M, Marktgemeinde Gries 2W L.. Benedik- tinerstist Gries 100 L., Mayrgündter. LederhLndler, dung. Aber während Fred und der Baron sich lebhaft unterhielten, blieb sie merklich still. Sie muß immer daran denken, daß der Baron so blaß ausgesehen

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 5 von 8
Datum: 07.02.1905
Umfang: 8
allmählich ab, Baron Arnold erteilt mir jetzt Befehle, die gnädige Frau hat sich von mir losgesagt. Der Baron ist so gut,' fügte sie warm hinzu. „Habe ich nicht immer gesagt, nur nicht ver zagen! Und bald ist ja dein Geburtstag, dann kommst du zu uns.' - „Zu euch, nein, Tante, dann muß ich einmal anfangen, aus eigenen Füßen zu stehen/ „DaS geht noch nicht, mein Kind, erst studieren wir noch fleißig und dann: kommt Zeit, kommt Rat.' „Wann kommt denn Fräulein Nieden?' „Deinen Geburtstag feiert sie schon

bei uns. Soll das ein prächtiges Fest werden!' „Ein doppeltes, Schwester, will ich hoffen!' „Ich kam, dich zu fragen, Tante, was ich doch anfangen soll, mein Vormund feiert am 20. seinen Namenstag und zugleich ist eS sein 35. Wiegenfest. Da hat Baron Arnold mir gesagt, eS sei meine -Pflicht, an diesem Doppelfest dem Herrn Doktor Gemeinde-Arzt in Mölten angestellt worden. Zuletzt wirke er in Stumm im Zillertale. R. I. ?. Kattern,4.Februar. (Einen originellen Aufsitzer) hat Baron Biegeleben erlebt. Die jetzige Faschingszeit

benützte ein Spaßvogel in Kältern, dem Baron Biegeleben — ein land- und marktbekannter Anti-Christlichsozialer und Bauern buudhasser — hinterbringen zu. lassen, er (der Herr Baron Biegeleben) sei dem Tiroler Bauern bund beigetreten und habe anderen sogar die Mitglieder« beitrage bezahlt. Der Herr Baron wurde hierüber so ungehalten, daß er im „Tiroler Volksblatt' dagegen sofort eine „Oeffentliche Erklärung' losließ, daß eS nicht wahr sei, er sei dem Tiroler Bauern bund beigetreten und eS sei

auch nicht wahr, daß er anderen Leuten etwas bezahlt habe. Die Redaktion lehnte ihrerseits sowohl für den Inhalt, wie auch für die Form dieser öffentlichen Erklärung jede Verantwortung ab. Sie wußte somit wohl schon, daß die ganze Geschichte ein Auffitzer ist? Herr Baron Ludwig Biegeleben frägt jetzt immer, warum die Bauern lächeln, wenn ihnen der Herr Baron begegnet, der nicht Mitglied des Tiroler „Bauern'-- bundes sein will und für an d ere Leuteauch nichts bezahlt. K«rt5nig, 3. Februar. (Allerlei

, schon allein darum, weil der Baron es wünscht.' ^ „Ihr ahnet eS nicht, wie schwer eS mW wird.' „Kind, mir ist manches noch schwerer geworden und doch habe ich eS getragen.' „Gut denn, Tante, ich will.' Der Morgen des 20. August war angebrochen. Tora stand am Fenster des Mansardenzimmers manchmal lehnte sie sich weit hinaus, als wolle sie die brennende Stum kühlen. Sie wär heftig erregt und wiederholt nahm sie den prächtigen Blumenstrauß und neigte ihr glühendes Gefichtchen über die duf tenden Blüten

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Dolomiten
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Seite 9 von 20
Datum: 23.12.1931
Umfang: 20
. Urheberrechtschutz durch Verlag Oskar Meister. Werdau. Sa. 23. Forttetzung Grete stand gerade mit Baron von Hoch gesang zusammen, als chr Dater mit Karl eintrat. Sie fuhr unwillkürlich zusammen, als sie ihn sah. Dreier elegan.e Mann, schlank bild- hübsch. war der Betriebsleiter Großei Und sie empfand mit einem Male tiefe Freude, und in ihr Antlitz schlug es wie dunkle Lohe. „Wer ist der Herr, meine Gnädige?' erkundigte sich der Baron, der wohl bemerkt ha.le. daß Gretes Aufmerksamkeit von ihm abgeglitten

war. „Herr Karl Große, meines Vaters Be triebsleiter.' „Ah. der tüchtige Herr Großes' sagt« der Baron lpö risch. Seine Wort« kränkten sie und verschärften die Antipathie. die seit einigen Tagen eln- getreten war. „Das ist er allerdings. Aber... er ist auch keine schlechte Erscheinung. Finden Sie nicht, Herr Baron?' „Das läßt sich nicht leugnen.' Bolle war mit Karl zu Minna getreten. «Er ist nicht schuld', sagte Bolle zu seiner Frau. „Zank ihn nicht aus. Ich Hab ihm ge sagt: halb neun Uhr.' Frau Minna

hatte vor Zom gekocht, aber als Karl jetzt, groß, hübsch und elegant, ein Bild von einem Manne herantroi und ihr die Rechte küßte, war bei ihr mtt einem Mal« aller Zorn verflogen. „O das tut nichts. Seien Sie mir will kommen. Herr Große.' „Ich danke Ihnen, gnädige Frau!' sagte Karl liebenswürdig. „Ich freu« mich aus einen recht angenehmen Abend in Ihrem Hause.' Dann stell:« ihn Frau Minna selber den Gästen vor. Sie kamen auch zu Grete und dem Baron. Das Mädel begrüßt ihn, wl« der Baron nicht gerade erfreut

festsiellte. sehr herzlich. Es war beinahe ein kameradschastlicher Ton in ihren Worten. Die Vorstellung zwischen Kart und dem Baron war förmlich. Der Baron sprach ein paar verbindliche Worte. Dann ging er weiter. « Das frugale Diner begann. Karl führ « die siebzehnjShrtli« Tochter des Musikprofessors Leinelyeber zu Tisch und saß Grete, die der Baron zu Tisch geführt hatte, gegenüber. Ueber den Tisch traf«» sichmehrmals ihre Blicke. Der Baron bemerkte es und witterte in dem Betriebsleiter ein« Gefahr

und parier e ihre Scherze. Und dabe> vergaß er, daß ihr gegenüber die hübsche Grete Bolle faß. Der Baron bemühte sich zwar sie recht flott zu unterhalten, aber es wollte lbm nicht recht glücken. Cr Iah. wie Gretes Augen immer wieder zu dem stattlichen Betriebsleiter hlnüberwander.en. Aber Karl lachte und scherzte mit Anita. ! Doch ab und zu richtet« er auch ein Wort über den Tisch, und jedesmal. wenn er es tat, wurde Grete halb verlegen und brachte keine richtige Antwort zustande. Das verdroß

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