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Volksblatt
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Seite 1 von 10
Datum: 28.11.1900
Umfang: 10
, die große« Verdienste Baron Di Paulis auf zuzählen^ welche von dessen Gegr ern eipgestandener- waßen soziodl in den Blättern als auch in den Ver sammlungen allzeit planmäßig verschwiegen worden sind. Er wies nach, dass Baron Di Pauli in seiner lang« jahngcq Thätigkeit als Abgeordneter dem Lande Tirol «inen jährliche« -Steuernachlas» Z von wenigUM^/, Mil- lion Gulden erwirkt habe. Darauf wusste ein Brixner Herr, diesen SteuernachlasS habe nicht Baron Di Pauli und nicht die Abgeordneten, sondern das arme

, ausgerupfte Volk selbst erwirkt. Warum man dann überhaupt noch Abgeordnete braucht, wenn das Volk selbst alles erwirken kann, hat der Herr freilich nicht gesagt, ebenso hat er nicht gesagt, warum die Brixner Herren und insbesondere Herr von Guggenberg den Abg. Baron Di Pauli mit Bitten und Zuschriften geradezu bestürmten, um den separaten SteuernachlasS von 8000 fl. für die Brixn er Accker zu bewirken. Es genügte aber den Brixner Herren in Waid bruck nickt, die unleugbaren hervorragenden Verdienste Baron

Di PauliS in wirtschaftlicher Beziehung in Ab rede zu stellen, sondern eS durfte kein ganzer Faden an ihm bleiben, es musste auch seine religiöse Thätig keit im Parlament verdächtiget werden. Zu diesem Zwecke sagte der nämliche Dr. von Guggenberg : „Baron Di Pauli hat durch seine Ver bindung mit den Jungczechen — also durch seine politische und parlamentarische Haltung auch bei getragen, die kath o l ischeu Interessen zu sch adige n ' Dr. v. Guggenberg wiederhrlte über Aufforderung diese Behauptung zwei

- oder dreimal. Später redete er sich dahin aus, das» dies nicht direet, sondern nur rndirect geschehen sei, wiederholte aber nochmals, Baron Di Pauli habe die k a t h o l i s ch e u Interessen geschä d i g t. - .Nun kommt die »T a c t l o s i g k e i t' des AU< konservativen — der hätte nämlich so taetvoll sein und diese offene, unverantwortliche Verdächtigung des früher ein stimm i g gewählten Abg. Baron Di- Pauli ruhig hinnehmen und» lein Ävrt. der Verthei digung dagegen sagen sondern den Barön Di Panli

vor der. ganzen Welt als Verräther der katholischen Interessen brandmarken lassen sollen. Dielen Gesallen erwies er jedoch den Herren nicht, sondern sagte Folgendes: ^ ' „Meine Herren! Ich muss gegen die soeben auS dem Munde des Dr. v. Guggenberg gehörte Verdächtigung deS Baron Di Pauli ganz entschieden protestieren. Wir müssen dagegen um so lauter.protestieren, weil die nämliche Verdächtigung zu wiederholtenmalen in einer noch viel schärferen Form ausgesprochen worden ist, besonders in der christlichsocialen

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Zeitungen & Zeitschriften
Lienzer Zeitung
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Seite 3 von 8
Datum: 22.03.1941
Umfang: 8
war sie bereit, den Baron zu empfangen. Sie würde ihm nicht ausweichen. Und Gaten kam. Sie empfing ihn in jener Laube, in der sie die Unterhaltung der beiden Männer be lauscht hatte. Der Baron aber kam selber nicht mit der alten Sicherheit. Jenes Ge spräch mit den Söhnen hatte ihn tiefer berührt, als er zunächst vermeinte, und nun war ihm durch Irmas Krankheit ein voller Tag zum Nachdenken geworden. Da klang denn feine Begrüßung nicht bis ins Letzte ungezwungen: „Teuerste Irma, Sie sind leidend

? Ich bin ernstlich besorgt.' Ihr geschärftes Ohr empfand seine Worte als geschraubt. „Ich danke, Baron, ich habe überwunden. — Sie hatten die Freundlichkeit, mir Blumen zu schicken, sie schmücken unsern Eßtisch', sagte sie in kühler Freundlichkeit. Er verwunderte sich: „Sie scheinen noch ein wenig matt, Irma, soll ich ein andermal wiederkommen?' „Nein, Baron Gaten. Was gesagt werden muß, kann auch gleich gesagt werden.' Er stutzte. Der Ton klang kalt. Aber doch erteilte sie ihm die Erlaubnis zur Werbung

doch recht haben? War sie wirklich so herrsch süchtig und wollte ihn in dieser Stunde erst einmal demütigen? Das Blut schoß ihm in den Kopf. Sie aber hielt es für Beschämung und sagte ruhig: „Verzeihen Sie, wenn ich vor greife! Sie wollen mich um meine Hand bitten, Gaten, nicht wahr? Weil Sie Geld brauchen? Warum heiraten Ihre Söhne nicht?' — Sehen Sie, Baron, ich war Ihnen ehrlich zugetan. Aber heiraten? Ich verstehe, daß Sie eine Vernunftehe schließen wollen, für die die Jungen noch zu heißblütig

, kerzengerade vor ihr. Was wollte die Frau? Was bedeutete das alles? Hatte er sich so gründlich in ihr getäuscht? „Gnädige Frau', begann er. Sie unterbrach ihn sogleich: „Kein über eilter Dank, lieber Baron! Uberlegen Sie es sich! Mein Anwalt wird Ihnen näher treten. Verzeihen Sie, wenn ich Sie jetzt ver abschieden muß, ich fühle mich doch noch ein wenig angegriffen.' Sie reichte ihm die Hand. Gaten übersah sie! Er machte eine steife, knappe Verbeugung. Dann kehrte er sich hart um und ging wortlos hinaus

? Was macht denn die Ruth schon wieder dort?' Lise fühlte, wie sie errötete. Rasch nahm sie den Brief: „Ruth wollte ein paar Tage ausspannen, — sie war nämlich krank. Dann geht sie gern dorthin, wo sie schon bekannt ist.' „So, so', sagte Zuppke und sah mißtrauisch in ihr glühendes Gesicht. Da sprang Mißtrauen auch in Frau Amalies Herz: „Die Ruth hat doch nicht was mit deinem Baron?' platzte sie heraus. „Deinem Baron? Deinem Baron??' Zuppkes Faust fiel dröhnend auf den Tisch. „Was redest

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Brixener Chronik
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Seite 1 von 8
Datum: 18.10.1900
Umfang: 8
v-ik-b...»' ' ^ >»<>>> >»>»»»>>1 Brixen, Donnerstag, den ^8. October ^Y00. xm> Zahrg ZU WlMvegmg in Tirol. Die Vo lksvereinsverfsmmlung in Mals. Die am 15. October in Mals abgehaltzne Versammlung des Kath.-polit. Volksvsreines für Deutschtirol war gut besucht. Excellenz Baron Di Pauli war nicht erschiene!?, wnl er in Boxen sprechen musste. Den Vorsitz führt? Dr. Pusch. Außer diesem sprachen die Abgeordneten Haueis und Prälat Treumfels, sowie Redacteur Dr. Jshly, welcher den bisherigen Abgeordneten Baron Di Pauli unter allgemeinem

deutschnationale oder liberale Candidaten namhaft machen. — Der „Weißwurzenbauer' Scham- berger von Oberösterreich bereist fchon das Ziller und Unterinnthal, um für Bachauer Stimmen zu werben. — Die Socialdemokraten candidieren in der fünften Curie für Nordtirol Josef Holzhammer, WsmhäMer in Wüten, für Südtirol Franz Mahra, Zugsrevisor der Süd bahn, und für Vorarlberg Koloman Makart, Schuhmacher in Rankweil. Baron Di Pauli im Pusterktzal. Wie uns mitgetheilt wird, soll Baron Di Pauli

, der sich sonst als Mandatsträger der fünften Curie nie im Pusterthal sehen ließ, jetzt doch daran denken, sich seinen ehemaligen Wählern dort vorzustellen, osfmbar nicht darum, weil er, wie er in Brixm feierlich erklärte, kein Mandat brauche. — Am 27. October foll in St. Lorenzen eine große Wählerversammlung auf Betreiben des Dr. Ritter von Gras statt finden, wobei Baron Di Pauli sprechen wird und scharf gegen Dr. Schoepf« losgezogen werden soll. Wir machen unsere Gesinnungsgenossen schon jetzt auf diese Versammlung

aufmerksam, die äußerst interessant zu werden verspricht. Nus dem Burggrafenamke. — 13. October. Die Zeitungen sind jetzt voller Wahlartikel für und gegen den Baron Di Pauli. Es wird die Leser Ihres Blattes gewiss interessieren, über die Stimmung in unserer Gegend etwas zu er fahren. Ich war auch am 29. September in der Versammlung des Volksvereins, weil ich eine Einladungskarte erhalten habe. Ich habe mir die Sache mit eigenen Augen ansehen können und habe auch darnach mit mehreren Bauern, die ebenfalls

gesehen, «och gut gehört. Die Bauern hielten sich recht kühl, thaten auch nichts dagegen. Befri- !gt giengen sie nicht fort, und es ist zu bezweif- lob die schönen Reden die Stimmung für Baron Di Pawti ge bessert haben. Den» ss ist keine Neigung, ihn zu wätzlen, einzelne Gesellschaft«!,, die dafür agitieren möchten, ausgenommen. Im Bezirke von Lana kann man die Missstimmung auch mit schlechten Ohren vernehmen. Im Ultenthale ist es vielleicht noch ärger als heraußm. Dass der Herr Baron sich so stark

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Alpenzeitung
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Seite 4 von 6
Datum: 05.07.1935
Umfang: 6
es in der Ewigkeit nicht an. Außerdem brauche ich noch ein paar lustige Seiten für meine Lebensge schichte. — Der Freiherr hatte sich dem dienernden Wirt^ als Baron von Philo vorgestellt. Nach dem hal ben garnierten Hahn bestellte er eine Flasche Wein „Haben der Herr Baron sonst noch Wünsche?' fragte der Wirt dienstbeflissen. „Männer meines Standes sind zufrieden ini dem, was das Schicksal bietet. Daß ich Heidelberg heute nicht erreichen würde, las ich gestern be reits aus meinen Handlinien.' „So etwas lesen

der Herr Baron ans der Hand?' Engel blickte erstaunt in seine Hände. „Würden der Herr Baron — dürfte ich bitten, Herr Baron . . .' „Haben Sie schweigen gelernt, mein Herr? Nu»? denn! Ihre Handlinien sind harmonisch. Aber Sie sind von Natur aus ängstlich, vorsichtig. Ein guter Zug! Seien Sie draufgängerischer, riskieren Sie etwas! Ihr Glück ist besiegelt. Hier steht da Glückskreuz, das hat selten einer. Sie lieben die Tochter einer hohen Standesperson. Ha! Man will Beweise Ihrer Güte. Zeigen

Sie eine offene Hand! Man lieht ro deutlich. Es hängt nur von Ihrer Freigebigkeit ab. Wie wür's, wenn Sie dem Völkchen morgen einen Beweis Ihrer Mildtätig keit liefern würden? Essen und Trinken umsonst? Laden Sie doch den Vater des Mädchens ein, da mit er sich von der Güte seines Eidams überzeu gen kann. Der Vater wartet darauf. Die Kopf- inie lügt nicht!' „Sapperment! Mein ganzes Leben schließen der Herr Baron auf. Es ist die lautere Wahrheit. Wie mag das zugehen?' Engel erzählte seine Geschich- e haarklein

. Dieser vortreffliche Rat mußte noch mit einer Flasche begossen werden. Die Stadt soll te ihr blaues Wunder erleben. Der Gast hatte sich sogar bereit erklärt, den Bürgermeister persön lich einzuladen. Mochte es ein Stückchen Geld ko sten, die Geldkatze eines Engels schrumpfte davon nicht ein. Baron von Philo rieb sich die Hände; das hatte er gut eingefädelt. ' Als die Köchin Sonntags in aller Frühe klotzig einkaufte und von der Gratisbewirtung erzählte, hieß es: Er hat wieder eine Frau. Bis zum Kirch gang

war das Märchen durchgesickert. Beim aus gedehnten Frühschoppen hatte man Gelegenheit, Baron von Philo kennen zu lernen. Engel schwän zelte um ihn herum, als wollte er einer Henne die Eier abfangen. Heute ließ er sich nicht in die Kar ten gucken. Lächelte nur. In der Wirtsstube scharte sich alles um den Stammtisch, wo man mit aufgesperrten Mäulern den Geschichten des Barons zuhörte, die sich alle zugetragen und deren Held er war. Auch der Bür germeister war erschienen und ergötzte sich an der liebenswürdigen

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 2 von 10
Datum: 15.12.1900
Umfang: 10
Seite 2 „Der Tiroler' SamStag, 15. December 1900 > zweifluygskampf der Deutschen gegen die ungerechten Sprachenverordnungen, welche endlich am 17. Hctoöer 1899 auf Aefehl des Kaisers Vedingnngslos zu rückgenommen wurden. Wo war nun Baron Dipauli, der viel vermögende Abgeordnete, dem in Wien (wie die Dipauli-Blätter nicht.aufhören zu versichern) alle Thüren offen stehen und dessen allmächtigem Einfluss sich alles beugt? Wo war Baron Dipauli, als unsere deutschen Brüder von den Sudetenländern

in Wien am Franzensring einen Verzweiflungskampf um ihre nationale Existenz führten? Aaron Di- pauli war mit den Tschechen im Wunde gegen die Deutschen! Ja Baron Dipauli ließ sich durch den Grafen Thun zum Handelsminister machen, obwohl das Ministerium Thun so krampfhaft an den ungerechten Sprachenverordnungen festhielt, dass unser Kaiser dieses Mini sterium sammt Dipauli entlassen musste, um die Sprachenverordnungen ausheben und den Deutschen Gerechtigkeit bieten zu können. Baron Dipauli

war aber nicht bloß Mitglied einer Regierung, welche an den ungerechten Sprachenverordnnngen der Mini sterien Badeni und Gautsch so eigensinnig festhielt, Baron Dipauli hat sich auch dazu hergegeben, als Handelsminister ebenso ungerechte, die Rechte der Deutschen verletzende Verordnungen für den Postverkehr in Böhmen und Mähren zu erlassen! Als man Baron Dipauli darob zu Rede stellte, wie er, der Abgeordnete des deutschen Südtirols, solche Verordnungen gegen die Sudetendeutschen er lassen konnte, da antwortete

aber sicher zu erdrosseln. Und dabei war Baron „möglichst milde'! Der Qberinnthaler hat einmal ein Schwein geschlachtet. Das Schwein hat geschrien. Da streichelte der biedere Oberländer das arme Thier und sagte: „Sei nur stat, i thu schon gütli!' Und der Oberländer stach weiter. — „Aber Se. Excellenz konnte nicht anders als Mit glied des Ministeriums thun.' Ja, das ist es ja eben, was wir dem Herrn Baron so verübeln, dass er lieber Minister wurde und Minister ölieö, als den Deuts chen Gerechtigkeit

es noch, weil er „musste', vis endlich der Kaiser das Ministerium sammt Dipauli entließ und Graf Clary am 17. October 1899 den Deutschen ihr gutes Recht zurückgab. Aber vielleicht hat es Baron Dipauli nicht besser verstanden, vielleicht ahnte er nicht, dass die Sprachenverordnnngen ein schreiendes Unrecht an den Deutschen waren. — Alle deutschen Landtage Oesterreichs, nicht der von Tirol, hatten diese Ver ordnung als Unrecht bezeichnet, auch Baron Dipauli hatte sich, als noch kein Mini sterposten winkte

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Volksblatt
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Seite 5 von 8
Datum: 07.06.1911
Umfang: 8
Chronik' und teilweise auch im „Tiroler' stehen. Es handelt sich da um Versammlungen dcs kon- servativen Kandidaten Baron Sternbach. Ueber die Versammlung in Vintl wurde geschrieben, daß bloß 5 Wähler erschienen seien, wovon 4 christlich-sozial waren. Das ist ganz unrichtig. Hochw. Herr Pfarrer Pircher und Herr Postmeister Nieper können es bestätigen, daß über 20 Personen anwesend waren. Also ist die Behauptung absichtlich unrichtig. Eine sonderbare Berichterstattung, wenn man gleich das Vierfache

. In anderen Berichten läßt man gegen Baron Sternbach und hochw. Herrn Pro fessor Schars (Feldthurns-Schabs) einein Tischler- Meister Außerlechner mit Namen der der Firma, wo er bedienstet ist, durch seine Hetze gegen die Konservativen einen schlechten Dienst erweist, auf treten und legt ihm Worte in den Mund, nämlich daß er alles, was die beiden Herren sprachen, glänzend widerlegte. Man denke sich, ein einfacher Handwerker soll die Ersahrungen eines im Dienste der Landwirtschaft ergrauten Manne? wie Baron Sternbach

, widerlegen. Baron Sternbach ist, nebenbei bemerkt, Obmann des Verbandes von 11 Viehzuchtgenossenschaften, Obmann der Bezirks- Genossenschaft, Obmann des Alpausschusses — dazu der Tischler Außerlechner alsFachmann in bäuerlichen Interessen! Es ist zum Lachen, und kein Wunder, wenn die „Chronik' viele Abonnenten verliert. Ist denn wirklich die christlich-soziale Partei nur mehr auf Lügen ange wiesen? Fast scheint es so; mit der Wahrheit langt es ihr schon lange nicht mehr. Das sind vielsagende Zeichen

den Baron Paul Giovanelli, der eine Zierde des Tiroler Landtages war, als Landwirt wie als Jurist gleich hervorragend. Im Jahre 1870 in der dritten, und im Jahre 1871 in der vierten Wahlperiode, wählte Kaltern fast einstimmig seinen Bürgermeister, den Landes schützenhauptmann Baron Anton Di Pauli. 1869 und 1870 war nämlich der Landtag ausgelöst worden, deshalb die kurzen Wahlperioden. 1877 wählte es wieder, mit nur 3 Stimmen kontra, Baron Anton Di Pauli; 1803, in der sechsten Wahlperiode, einstimmig

Baron Paul Biegeleben. Es wählte Kaltern also immer katholisch-konservativ, es wählte Tiroler konservative Adelige; zu jener Zeit hat man hier niemals Grund gefunden, sich darüber zu be klagen. Es wurden vielmehr die Gewählten auch allemal zu Ehrenbürgern von Kaltern ernannt. Anton Di Paulis Porträt ziert den Magistratssaal. 1889 wählte Kaltern Dr. Putz von Meran; in der achten Periode mit 537 Stimmen Dr. Schmid von Bozen; 1901 und 1908 den Dekan Glatz von Meran. Alle drei waren katholisch

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Sonntagsblatt/Illustriertes Sonntagsblatt
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Seite 3 von 14
Datum: 03.12.1915
Umfang: 14
der Baron dem Veteranen zu, der indessen di rekt auf den Krüppel zuschritt und ihm die Land schüttelte. Fragen wurden dann ge stellt und Antworten erlauscht, die beredt von dem erzählten, was im Herzen dieses, kleinen Künstlers vorging, von den Hoff nungen, die die Sonne auch in diesem träu menden Herzen weckte... Als sie die Torfstraße zurückgingen, brach der Baron das Schweigen, in das er sich lange gehüllt hatte. Aber seine Worte ka men wie im halben Selbstgespräch heraus: „Das größte Leid

dieser Armen ist unver schuldete Krankheit!' sagte er. „Bei rechter Pflege würde man hier Wunder wirken... ah, da muß der Arzt helfen. Krankenpflege Und gute Krankenkost, — und für die Seele die Wohltat der Liebe und der Ab lenkung, Gute Lektüre—- — Geselligkeit Aufmunterung Ah, wenn er ein besseres Instrument hätte! — —' Als man dann vor der Wohnung des Ve teranen stand, sagte der Baron: „So, alter Freund jetzt gehen wir zu Tisch! Einen Happen Mittagessen werdet Ihr mir nicht abschlagen

! Ich würde zu viel Zeit versäumen, noch erst zum Schlosse hinaus zu gehen...' Der 'Alte wurde rot' vor Freude. „Viel Ehre, Herr Baron!' sagte er. „Aber das Wenige, das ich bieten kann, gebe ich von Herzen gern!'— — „Nicht viel Worte machen!' begütigte der Adelige den Pensionär. „Und am Nach mittag kommen die Männer zusammen?' „Sie sind bestellt, wie Sie es gewünscht haben, Herr Baron! Ich bin gewiß, daß Keiner fehlen wird. Die Idee der Urbar machung der Haide Hit schon gezündet...' » » » Schmelzende, mit berückender

war, eine liebe Gewohnheit ge blieben. Doppelt gern aber kam fie, seitdem der Baron verwittvet war. Ihre Tochter Alfriede einmal an dieser Stätte als Herrin wirken zu sehen, das war der liebste Wunsch der Gräsin. Gewandt und liebenswürdig seine Gäste be grüßend, schaltete sich der Baron bald in die allgemeine Konversation ein. Aber die Gräfin wechselte bald das Thema, und fragte den Schloßherrn: „Und Ohre neuen - Haidekulturen — wie geht's damit voran? Sind Sie zufrieden, Baron?' , , „Sehr, Frau Gräfin

!' „Famos das mit der neuen Wissenschaft!' meinte hier Graf Herbert. „Früher Moor, — heute Weizenland,- früher Haide — heute schönster Kartoffelboden! Da steigt ja Fun kendorf noch im Werte?' „Deswegen tut's der Baron nicht !' schmei chelte hier die Komtesse Alfriede. „Na, warum denn?' beharrte der Offizier. „Nicht wahr, Herr Baron!' wandte sich das Edelfräulein an den umschmachteten Hausherrn. „Nicht wahr, Sie haben die Haide kultiviert für die armen Bauern und Kötter?' „Jawohl!' entgegnete Frhr

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Der Bote für Tirol
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Seite 5 von 8
Datum: 27.08.1896
Umfang: 8
. Baron Thüngen schnellte znrück. „Herr von Buchau!' rief er blafs werdend. „Was soll dies bedeuten?' „Nicht mehr und nicht weniger, als dass ich zu dieser Stunde den Mörder meines armen Sohnes gefunden habe!' „Was geht dies mich an?' „Er steht vor mir, Sie sind es!' Ein Wuthschrei entfuhr dein Munde des Barons. „Dieses Wort sollen Sie mir büßen!' „Ich nenne Sie noch niehr, Dieb und Verleumder, LandeSverräther!' Baron Thüngen wankte, kreidebleich im Gesicht. Im nächsten Augen blicke stürzte

er auf Herrn von Buchau zu. Dieser jedoch hielt ihm den Revolver entgegen. „Sie sehe««, Herr Baron', versetzte er kalt; „ich bin aus alles vorbereitet!' „Verdammt!' zischte Baron Thüngen einen Schritt zurückweichend, „was wollen Sie denn von mir?' „Das will ich Ihnen in kurzen Worten sagen', antwortete der Guts besitzer, den Blick fest auf Thüngen gerichtet. „Ich habe heute erfahren, dass die Schwester meines alten Freundes in« Begriffe steht, sich mit Ihnen zu verbinden. Nachdem ich heute zugleich

auch die Gewissheit erhielt, dass Sie jener Thüugeu sind, der meinen armen Sohn ins Verderben stürzte, war ich auch mit mir einig, dass Thekla von Hartstein augenblicklich jedwede Beziehung zu einem Manne abbrechen muss, der dem Gesetze verfallen «st, als Dieb und LandeSverräther.' „Herr von Buchau!' keuchte Baron Thüngen. Unbeirrt fuhr Buchau fort: ' — 45 — „War die Rede von mir?' fuhr eS ihm durch den Sinn. „Ja,' sagte er sich sofort. „AberBuchau keuut mich ja nicht, nicht einmal meinen Namen

. Sollte ihn nur eine gewisse Antipathie gegen meine Person dazu veranlasst habe««, den Schlossherrn vor mir zu warnen? Das wäre noch nicht das Schlimmste, dafür ist Thekla zu sehr in mich verliebt. Und frei machen kann sie sich ja gar nicht.' Herr von Hartstein und Buchau waren weitergeschritten. Die Un terhaltung, welche den Baron als Gegenstand vorhin eine Weile festhielt, war durch das Erscheinen des Besprochenen und TheklaS abgebrocheu.^Es gab auch für die nächsten Stunden keine Gelegenheit mehr aufs neue davon

zu sprechen. Buchau, wie auch Thüngen vermieden es in beinahe auffälliger Weife miteinander zu verkehren. Um so sonderbarer musste eS erscheinen, als zu einer Zeit, da Buchau sich niit dem Baron für wenige Secunden allein sah und dieser sich soeben zu der übrigen Gesellschaft begeben wollte, der Gutsbesitzer rasch hinter Thüngen trat. „Herr Baron!' sagte er kurz, mit einem Beben in der Stimme. Hastig, als berühre ihn plötzlich etwas sehr Unangenehmes, drehte sich Thüngen um. „Herr von Buchau —?' fragte

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Meraner Zeitung
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Seite 1 von 26
Datum: 19.12.1900
Umfang: 26
, mit welchem wir uns fast ganz einverstanden erklären können, folgen. «Der Tiroler' schreibt: „Bei den letzten Reichsrathswahlen wurde Baron Dipauli in der fünften Kurie von Deutschsüdtirol sozusagen einstimmig gewähtt. Von 470 Stimmen, welche am 12. März 1897 abgegeben wurden, lau teten 466 für Baron Josef Dipauli. Mit solcher Einmülhigkeit erkor das deutsche vüdtirol den Baron von Kältern zu seinem Vertrauensmann. Der Name Dipauli war damals sehr populär. Man hatte es ihm hoch angerechnet, daß er so entschieden

in der allgemeinen Dipauli-Begeisterung. Wie ganz ändert ist daS Bild, das sich heute zeigt: Große Bezirke wollen einmüthig von Dipauli nichts mehr wissen; in anderen Bezirken muß man zu den bedenklichsten Mitteln greifen, um Dipauli- anische Wahlmänner durchzupressen, von einer Begeisterung ist nirgends mehr eine Spur. Woher kommt denn das? Baron Dipauli soll doch ent schieden der fähigste unter allen Abgeordneten Tirols, ein guter Redner, ein gewandter Taktiker sein! Wir wollen ruhig und sachlich die Gründe

an geben, die es uns ganz unmöglich machen, Baron Dipauli nochmals in den Reichsrath zu wählen. Beginnen wir mit den nationalen Gründen. In Oesterreich tobt der nationale Kampf. Die Tschechen und die übrigen Slaven wollen das deutsche Element zurückdrängen und wollen ins besondere die Deutschen in Böhmen und Mähren unterdrücken. In Böhmen und Mähren sind aber um eine halbe Million mehr Deutsche als in Tirol, Vorarlberg, Salzburg, Oberösterreich und Steier- mark zusammen genommen, und diese Sudeten

und dessen allmächtigem Einfluß sich Alles beugt? Wo war Baron Dipauli, als unsere deutschen Brüder von den Sudetenländern in Wien am Franzensring einen Verzweiflungskampf um ihre nationale Existenz führten? Bar o n Dipauli war mit den Tschechen im Bunde gegen dieDeutschen! Ja Baron Dipauli ließ sich durch den Grafen Thun zum Handelsminister machen, obwohl das Ministerium Thun so krainpf- hast an den ungerechten Sprachenverordnuagen fest hielt, daß unser Kaiser dieses Ministerium sammt Dipauli entlas s en mußte

, um die Sprachen verordnungen aufheben und den Deutschen Gerechtig keit bieten zu können. Baron Dipauli war aber nicht bloß Mitglied einer Regierung, welche an den ungerechten Sprachenverordnüngen der Ministerien Badeni und Gautsch so eigensinnig festhielt. Baron Dipauli hat sich auch dazu hergegeben, als Handels minister ebenso ungerechte, die Rechte der Deutschen verletzende Verordnungen für den PostVerkehr in Böhmen und Mähren zu erlassen! Als man Baron Dipauli darob zu Siede stellte

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Bozner Zeitung
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Seite 5 von 8
Datum: 30.09.1870
Umfang: 8
zieht, um uns da» Zeichen zu geben, daß er bereit ist, sein Schattenbild an der Wand beginne» zu lassen,' sagte er heit r. „Ich habe mich auf kein Schauspiel je im Leben so gejreut,wie auf diesen HocuspocuS! Geht's Ihnen nicht ebenso?' Guido lächelte, gab aber keine Antwort. Der eiste Stoß, den er machte, mißglückte dem sonst gewandten Spi-ler. Er traf nicht einmal den Ball, und der Baron merkte, daß seine Hand zittere. .Er ist doch ein Mensch wie ein nervenschwaches Matchen.' dachte Camillo

bei sich, „und dabei ver mag er, kommt ikm nichts dazwischen, j-d?m Schützen den Rang abzulaufen! Wie sich das zusammenreimen läßt, mag Gott wisse»'.- Beide Herren setzten ihr Spiel ohne weitere Be merkungen fort. Man sprach nur das Nöthigste, und der Baron gewann seinem Gegner, der heute weder einen festen Blick, ncch eine sichere Hand Halle, schnell Hintereinander einige Partien ab. Guido verlor die Lust und wollte aufhören. „Nur eine Partie noch,' sagte Camillo, „aber alle Bälle mit Doublet.' Es wäre von Seiten

ich dem guten Amtmanne einen, ich hoffi. ^gut. ersollatntn pnd geschickt ausgeführten Scherz nicht verderben.' »Und wenn uns nun der bitterste Ernst entgegen tritt?' erlaubte sich Guido einzuwerfen, der übrigeqS vollkommen gefaßt zu sein schien.' „Nun, dann lisse ich mich mit Allm, dl- sich mir freiwillig anschließen wollen, durch den jed.nfallS wissen den Amtmann in den Buud der Geisterseher, G->ster- beschwörer und Geisterbanner ansnehmen. erwiderte der Baron, „mache mich selbst zu deren Großmeistir

Bewohnern des Schlosses war Niemand zugegen. Der Baron wollte seiner Gattin den Arm reichen und that dies mit lächelnder Miene. LiSbrth j-doch weigerte sich, ihn anzunehmen. „Ich habe Fanny schon das Versprechen gegeb-n.' sagt? sie, „die Wunder im Thurme Herz an Herz und Arm in Arm mit ihr, die sich entsetzlich fürchtet, durch genießen zu wollen. Mache Du, bester Camillo, das» selbe Vergnügen meinem armen B-tier. Es ist nur billig, daß je eine beherzte einer schreckhisten Persön lichkeit zur Stütze

dient.' „Die Dame deS HauseS befiehlt, wir iniiss n uns also auS Galanterie wohl fügen,' entgegnete der Baron und legte seinen Arm in den Guido Bärmanns. „Kommen Sie, wir wollen muthig diesem an dunklem Ort uns bevorstehenden Abenteuer entgegengehen. Ab-^r ich b tte Euch dringend: kein Geräusch gemacht! Das unantastbare Geschlecht der Geister soll — wie ich immer hörte — ebenso eignisinnig sein, als manche Sterbliche furchtian sind. Horch! da ruft die Glocke zum zweiten Male. D-r Amtmann

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Tiroler Zeitung - Wochenblatt für Katholiken
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Seite 2 von 6
Datum: 02.08.1850
Umfang: 6
erscheinen und als ordentlich ge wähltes Mitglied Zulaß fordern. Man bemerkte dabei: dieses Ver fahren sei nicht ohne Beispiel, und werde, was sehr wichtig sei, vielleicht :die „Leute an einem. Ort' (d. h. das Haus der Lords) i verhindern, sich über ein Privilegium auszusprechen, das sie nichts angehe. Baron Rothschild äußerte: er sei zwar bisher für vor sichtige und versöhnliche Maßregeln gewesen, allein er unterwerfe sich dem Beschluß dieser Versammlung, obgleich er vielen Wider stand voraussehe

. (Man ruft: „Kümmern Sie sich nicht darum!') „Ja,' sagte der Baron, „ich werde nach Ihrem Entscheid handeln, und mein Wort ist so gut wie meine Handschrift' (,.iny bond k * — was auch „meine Obligation' heißen kann). Demgemäß ver fügte sich Hr. v. Rothschild am 26. Juli in der Mittagsstunde nach dem Parlamentshaus, und da die Sache natürlich bekannt geworden, so waren schon lange zuvor alle Zugänge des Hauses von Juden besetzt, welche dem Großen ihres Volks, als er mit -Wagen und Reisigen daherfuhr

, ein schallend Hosianna zuriefen. Zwischen den HH. Page Wood und I. Smith trat er an die Schranke, mit Cyeers begrüßt von den liberalen Bänken des Hau ses. Der Clerk legte die übliche Formel des Parlamenteides in seine Hand, und hielt ihm das Evangelium vor; Hr. Rothschild aber sprach mit lauter und deutlicher Stimme: „Ich will beeidigt sein auf das alte Testament.' (Beifall). Sir Robert Jnglis: „Dagegen protestire ich.' (Zuruf und Gegenruf). Als hierauf Baron Rothschild zurückgetreten, fuhr Sir Robert fort

mit Be antragung der Resulution: Das Haus wolle aussprechen, daß Niemand diesem Tische nahen darf, der nicht bereit ist, den christ lichen Parlamentseid abzulegen.' Hr. Hume: „Der sehr ehren werthe Baronet hätte in seiner Motion doch erwähnen sollen, daß der Baron ein rechtmäßig gewählter Vertreter der Londoner Bür ger ist.' (Hört! und Bewegung.) Sir I. Romilly, der neue Kronfiscal für England, meinte: das Haus habe hier eine Art richterliche Function zu erfüllen, und darum schlage er vor: den Baron Rothschild

über seinen Anspruch an der Schranke zu ver nehmen, entweder persönlich oder durch einen Sachwalter, wie dieß Sir Robert Peel im Jahre 1828 nach der Wahl Daniel O'Con- nells für die Grafschaft Cläre vorgeschlagen. Da möge der Baron seine Gründe entwickeln, warum er den Eid auf das neue Te stament verweigere. Hr. P. Wood (ein Advokat) wandte da gegen ein: Hr. Rothschild habe nicht, wie damals O'Connell, seine Vernehmung an der Schranke verlangt. Die ersten zu schwören den zwei Eide seien der Treueid

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Alpenzeitung
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Seite 2 von 4
Datum: 06.05.1941
Umfang: 4
noch weiter vertiefen könne. über die Einfassung des Parkweges und seine Hände machen schon von weitem heftig abwinkende Bewegungen durch die Lust. Das wäre jetzt so die passende Ge burtstagsüberraschung für seinen arpien Freund. „Ja, was treibt denn ihr da? Um Got tes willen, nur das nicht! Nur jeA nicht auch noch ein Weib aufstellen. Der Herr Baron ist nicht in der Stimmung. Wenn ihr ihm einfach Glück wünscht, wird, ihm das viel lieber sein.' Dafür starrt er auf die Venus nieder, die beide Burschen enttäuscht

von Bolzano und die Rionalgruppen Lagundo, Bressanone und Terlano. Den langen Zug beschließt die große Gruppe des Dopolavoro „Lancia'. Die Defilierung ist eine mu- können wir's wieder wegschleppen, das Frauenzimmer! Was hat er denn, der Herr Baron?' Da macht der Kutscher eine wissende, Kinnbewegung zur Frau Schwengel hinüber: „I kann mir's schon denken!' „Ja!' nickt die Wirtschafterin erbittert, „Wissens, Anton, ich glaub', das hat ihm der alte Herr Onkel aus Bosheit g'macht weil er fchon g'wußt

hat, daß unser Herr Baron aufs Heiraten nicht aus ist. Aber das war ihm recht. dyß er mit lauter Arbeit da heraüßen nichts an ders im Sinn g'habt hat, als daß die Wirtschaft wieder in die Höh, kommt, deny er hat sich ja um nichts bekümmert, der alte Herr. Er ist allweil in München g'sessen, hat in die Archiver umg'sucht und Stammbäumer g'malen... Ich mein', da ist ihm auch das Testamenta rische so eing'fyllev mit der Fortpflan zung.' Aber darin scheint der Anton wieder nicht das Furchtbare der Dychsensteiner

Tragödie zu ?ehen. Er macht eine gering fügige Handbewegung: »Ah, fortpflan zen kann man sich leicht. Wer jetzt ist der Herr Baron halt noch wild über das Ganze; jetzt g'sreut ihn halt nichts/ Hingegen die Frau Schwengel scheint sterhaste und jeder einzelne Teilnehmer fährt mit der zum römischen Gruße er hobenen Hand vor den Autoritäten vorbei. Der ganze Ausmarsch der über 2l)0l) Dopolavoristen mit ihren blanken Stahlrössern und verschiedenfarbigen sportlichen Anzügen bietet vom Glänze der Sonne

. Ich mein', das brmgt den Herrn Baron noch ganz um die Nerv'n.' „No und? Was sagt denn der Herr Heinz? So ein Testament laßt sich doch ansecht'n!' Aber die Frau Schwengel zuckt hoff nungslos die Schultern: «Der Herr Heinz meint, da kann man nichts machen. Dachsenstein hat den Onkel seine Frau in die Familie g'bracht — ny, und Kin der waren keine — und da hat er sich immer eingebildet, nach sein'm Tod muß er die ihrige Verwandtschaft auch wieder bedenken: und da ist jetzt auf der anderen Seit'n eine Dame da, hie

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Der Bote für Tirol
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Seite 2 von 6
Datum: 21.02.1867
Umfang: 6
mit Burggrasenamt und Vintschgau: Prälat v. Marienberg, Dr. Josef Graf Melchior!, Otto Aaron Unterrichter, Hugo Ritter v. Goldegg, Baron Ingram, Dr. Streiter, Paul Ba ron Giovanelli, Jgnaz Baron Giovanelli, Anton Ke- menater, Anton Graf BrandiS und Josef Dietl. 4 Gruppe. Pusterlhal und Eisakthal: Fürst bischof von Brixen, Probst von Jnnichen, Dr. Franz v. Ollenlhal, Dr. v. Grebmer, Dr. Planer, Franz Ostheimcr, Josef Kerber, Anton Petzer, Josef Hoch- gruber, Andrä Roracher, Josef Kranz und Dr. Würzcr. 5. Gruppe

. Wälfchtirol: Fürstbischof von Trient, Probst von Arco, Baron Cresferi, Dr. Seari, Dr. Leonard!, Baron Prato und Don Paisol!. Ueber diese Anträge wurde die Debatte eröffnet, die wir des Raumes wegen morgen nachtragen werden, und für heute blos bemerken, daß der obige Antrag des LandesauSschusses mit Majorität angenommen wurde. II. Wahl des F in an z-Au s sch u sseS: Herr Aaron Paul v. Giovanelli stellt über An regung deSHerrn Landeshauptmanns den Antrag,dieses Comite nus den Gruppen mit 10 Mitgliedern

. Wahl der Mitglieder des LandeS-Au SschusseS: Der Herr Landeshauptmann verliest die betreffenden Stellen der Geschäfts-Ordnung und ladet die drei Gruppen: adeliger Großgrundbesitz, Städte und Orte und Handelskammern und der Landgemeinden ein, zur Wahl zu schreiten. Das Resultat der Wahl ist soldendrS: In den adeligen Großgrundbesitz: Herr Baron von Ingram. Für die Städte, Orte und Handelskammern Herr Anion Petz er. Für die Landgemeinden: Herr Professor Greuter. Hierauf wurde zur Wahl der übrigen

Mitglieder aus dem ganzen Hause geschritten, welche folgendes Resultat ergab: Herr Dr. Leonard! wurde mit 5V, Herr Dr. Rapp mit 20 und Herr Baron Jgnaz v.Giovanelli mit 29 Stimmen gewählt. Als Ersatzmänner wurden gewählt: Herr Graf Melchior! für Herrn Baron v. Ingram. — Herr Dr. Schärmer für.Herrn Petzer. — Herr Franz Stadler für Herrn Prof. Greuter. — Herr Aaron Prato für Herrn Dr. Leonard!. — Herr Dr. Planer IS« für Herrn Dr. Rapp, und Herr Dr. Onrstinghel für Herrn Baron Jgnaz v. Giovanelli. IV. Wahl

: Die erste Gruppe wählte Herrn Dr. Onestinghel; die zweite Gruppe Herrn Dr. Schärmer; die dritte Gruppe Herrn Dietl; die vierte Gruppe Herrn Dr. Planer, und die fünfte Gruppe Herrn Baron Prato. Hiemit schloß die Sitzung. Der Tag der nächsten konnte nicht festgesetzt werden, weil das Finanzcomitü erst feine Berathungen zu pflegen, Anträge über mehrere Materialien der Verhanglung vorliegender Petitionen :e. zu stellen hat. Innsbruck, 19. Febr. (Journalistisches. — Korrespondenz.) «le -öle, pflegte der alte

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Alpenzeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 08.02.1927
Umfang: 8
Freun din, die berühmte Tänzerin Maria Taglioni. Im Laufe der Zeit wurden im Innern des Pa lastes auch allerhand bauliche Veränderungen vorgenommen, und zwar von einem nüchternen, praktischen Gesichtspunkt aus, um den lustigen PrunksaU 'wohnlicher zu gestalten. Daß d«bei die ursprüngliche Einheit unüi> Reinheit des Sti^s immer mehr verdeckt und entstellt wurde, ver steht sich wohl von selbst. Erst ali» im Jahre 1894 der Baron Giorgio 'Francheiti den Palast erwarb, begannen wieder ves>i>re Zeiten

siir das Palais Marino Contari'tis Mit tiefem..Ver- tändnis und 'eidenschastlicher Kunstliebe machte ich Baron Franchetti sofort ans Werk: ,alles, was späteres Beiwerk war, ließ er wieder be seitigen und aus dem Militärischen Wohnhaus schälte er in langjähriger, geduldiger Arbi'it die edlen Formen des alten, Mit fürstlicher Raum« Verschwendung aufgeführten Kunstbaues wieder heraus Dort, wo die zersetzende Wirkung des Salzwassers zerstörend gewirkt Halle, an dem Be'ag der Wände und ftir den Fußboden

orientalisches Farben spiel von dem vielfarbigen, harmonisch gestimm ten Marmormosaik, mit dem Baron Franchetti zum großen Teil eigenhändig den Fußboden und die Wände bekleidet hat. In dem ungedeckten Teil des Hofes, vor der stilvollen Marmorstieize, steht einer der schönsten Brunnenringe Venedigs, den noch Marino Con tarini selbst non den besten damaligen Stein metzen Venedigs, den Brüdern Bon, hatte meißeln lassen. Die Arbeit dauerte ungefähr acht Monate und der Künstler verdiente täglich eine Lira

. Das war im 15. Jahrhundertl Dank der unermüdlichen Liebe und Arbelt des Barons Franchetti verwandelte sich der ganz im Stile jener glorreichen Zeit wieder herge- gestellte Palast allmählich zu einer reinen Kunst stätte. Immer bestimmter reiste in wem Baron Agythe Christi e Der Mord auf dem Golfplatz !5t.u.chtlH,t« Uebersetzunß «us dem EnslilHen »>n Irene Lvp/lsxtit kìlìnotivn 1 Ä7 17) „Aber schauen Sie warten Sie eine» Au genblick —> ich kann es nicht tun. Niemand darf eintreten. Sie sind darin sehr streng

prächtiger Bilder' aus der venezianischen, der toskanischen und rnn- krischen Schule, mehrere schöne Büsten von Alessaào Vittori«, dem berühmten Trien- tiner Bildhauer des IS. Jahrhunderts, neben zahlreichen «ntiken Büsten. Sehr sehenswürdig ist auch die echte, teilweise restaurierte Holz stiege aus dem 15. Jahrhundert, die ìm Innern des Palastes vom ersten zum zweiten Stockwerk führt, und ebenes die prächtigen Deckentäselun- gen einzelner Säle Im Jahre 1S16 schenkte Baron Giorgio Fran chetti den Palast

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Meraner Zeitung
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Seite 5 von 6
Datum: 02.07.1889
Umfang: 6
». —— (Fortsetzung.) «Wenn Ihnen Fräulein Wilson morgen begegnet, wird sie Ihnen keine Fremde sein,' sagte Ernst zu dem Baron. War es die Wirkung des Schattens, der durch eine Bewegung des Borhanges in diesem Augen blick auf des letzteren Gesicht fiel, oder eine Folge dieser Bemerkung, — Ernst glaubte eine Veränderung in dessen Mienen zu bemerken; im nächsten Augenblick lag aber wieder das verbindliche Lächeln um seinen ausdrucksvollen Mund, das noch freundlicher waro, als der Baumeister hinzufügte

: „Ich würde mich anheischig machen, das Porträt des Fräuleins nach den gehörten Beschreibungen zu zeichnen, auch wenn ich sie nie ge sehen hätte.' „Das ist eine Fähigkeit, um die ich sie beneiden könnte,' entgegnete der Baron. „Ich muß mit Be schämung eingestehen, daß mir dieselbe völlig abgeht, so viele Mühe sich die Herrschaften auch gegeben haben, so vermag ich mir doch keine klare Borstellung von der jungen Dame zu machen.' „Ist auch garnicht nöthig,' polterte der Oberamt mann, den die Unterhaltung ein wenig

zu langweilen begann, „morgen werden Sie sie sehen.' „Das Wunder von Goldau,' spottete die Mu Oberamtmann, indem sie dem zwischen ihr und Anto- nie fitzenden Baron eme Schale voll Erdbeeren reichte, die diesen zu den Ausruf veranlaßte: „Welche löst- lichen Früchte! Eine alte Freundin von mir würde bei deren Anblick sagen: Die sind zu gut für Ge sunde, die muß man für Kranke ausheben'' „Das klingt ja bald wie das Lied: Und wüßten wir, wo jemand traurig wäre, dem schickten wir den Wein!' scherzte

der Oberamtmann. „Man trinkt ihn aber doch gern selbst. Essen Sie immerhin, Baron, es wachsen bei uns die Fülle nnd wir haben jetzt nicht einmal Kranke in unserm Krankenhause.' Ä? „Aber doch eine Patientin in der Nähe!' fügte Antonie eifrig hinzu. „Ich danke Dir, Lothar' — es war das erste Mal, daß sie seinen Namen nannte — „für die Erinnerung, ich werde Maud eine ^kleine Schale davon bringen.' „Die Erinnerung war absichtslos genug, den Dank muß ich erst verdienen, indem ich die besten auswählen helfe

,' antwortete der Baron, und das Brautpaar machte sich daran, gemeinschaftlich dieses kleine Liebes- werk auszuführen. Die Frau Oberamtmann hob die Tafel auf und die Tischgenossen beeilten sich, ins Freie zu kommen, denn es war im Zimmer sehr heiß geworden. Antonie wollte die für Maud bestimmten Erdbeeren nehmen nnd sich damit entfernen, der Baron hielt sie am Ar me fest und sagte: ,Halt, mein Lieb, wir wollen die Schale mit Blumen umkränzen, die magst Du Deiner Maud bringen als einen Gruß von mir.' Er nahm

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Der Burggräfler
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Seite 2 von 20
Datum: 12.04.1902
Umfang: 20
zu gemeinsamem Gebete auf für die Kirche, für die Erleichterung des auf der Gesellschaft lastenden Druckes, die Er leuchtung der Irrenden, Unwissenden und Feinde und die Einigung aller, die guten Willens sind, damit sich der Triumph der Wahrheit und Gerech tigkeit verbreite und der menschlichen Gesellschaft bessere Tage des Friedens und der Ruhe lächeln. Der Fall Scheimpflug. Katholisch»conservalive Minister wurden in Oesterreich stets von den Christlichsocialen aufs heftigste verfolgt: so Graf Thun, Baron

Di Paul! und jetzt wieder der Ackerbauminister, Baron Karl von Giovanelli. Aus ist es mit einem Minister, wenn er die „Makel' an sich hat, conservativer Tiroler zu sein, mag er sich noch so sehr bestreben, für unser Land Gutes zu leisten. Die liberalrn Minister erhalten Schonzeit und werden umschmeichelt. Unserem Minister präsidenten Dr. v. Körber, über dessen liberale Gesinnung niemand einen Zweifel hegt, von dem eine volkswirtschaftliche That noch nicht in die Oeffentlichkeit gedrungen ist, außer

herbeizuführen. Man erinnere sich doch nur, dass schon während der Terminhandels-Enqucte tiefgehende Differenzen zwischen Scheimpflug und seinen Vorgesetzten aus- gctaucht sind, Differenzen, die auch kaum erst von der Zeit her datieren, da Baron Giovanelli die Leitung des Ackerbauministeriums übernommen hat. Allerdings, unter dem Minister Ledebur waren derlei Meinungsverschiedenheiten noch nicht vorhan den, und das ist es, was dermalen mit besonderer Vorliebe gegen Giovanelli in's Feld geführt

— Thema ganz besonders am Herzen, zu liegen. Die „Chronik' behauptet, dem Dr. Scheimpflug sei vom Sectionschef. Baron Beck die Wahl ge lassen worden zwischen der Disciplinaruntersuchung oder der freiwilligen Ucberrcichnng des Pensions- gesuchcö. Da Baron Bcck für den letzteren Fall eine Pensionierung in allen Ehren, d. h. unter Verleihung des Titels eines Ministerialrathes und mit dem Zugeständnisse voller Pensionsbezüge versprochen habe, und da der Minister dieses Ver brechen bestätigt habe, sei

Scheimpflug aus den Gedanken der freiwillig angcsuchten Pensionierung eingegangen. Damit aber sei er — so behauptet die „Chronik' — absichtlich in eine Falle gelockt worden. Thatsächlich sei in der Folge owohl der Titel der V. Rangsclasse, als der volle Pensionsbezug nicht gewährt worden. Der Artikel- chreiber der „Chronik' schmiedet daraus gegxn >en Sectionschef Baron Beck und gegen den Minister Baron Giovanelli den Vorwnrs des Wortbruches. Nun, hier handelt eS sich um einen, wenn nicht wider besseres

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Volksblatt
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Seite 4 von 8
Datum: 04.10.1899
Umfang: 8
Dietrichstein, Flügeladjutant, Graf Nostitz, Obersthofmeister; Baron Bodmann, Baron Henniger, Kammervorsteher ; Kardinal Haller, Fürst bischof Aichner, Fürstbischof Valussi; Abt Treuinsels, Dekan Glatz, Dekan Parregger; Baron Ceschi, Fürst großmeister, Baron Dorth, Landkomthur, Ministerpräsi dent Graf Thun (ist doch vorher abgereist!? D. R.) Minister FZM. Graf Welsersheimb, Minister Baron Dipauli, Statthalter Graf Merveldt, Landeshauptmann Graf Brandts, Landmarschall Fürst Auersperg, Bot schafter Graf

Woikensteln, Statthalter a. D. Graf Ceschi, Geheimrath Baron Biegeleben, Präsident Dr. Esterle, Graf von Meran, FÄL. von Pinter, FML. v. Urich, Dr. v. Hepperger, Fürst Campofranco, Prof. v. Defrcgger. Uersetznng. Der Bezirkscomuttssär R. v. Wil- dauer m Trient wurde zur k. k. Bezirkshauptmann- schast Bozen versetzt. Auszeichnung. Der Tiroler Bildhauer Hans Per a thoner erhielt an der Kunstakademie zu München für seine künstlerischen Leistungen die silberne Medaille zuerkannt, und außerdem ein königl

der Kosten verurtheilt. Der Ver treter des Herrn Bauer war in beiden Fällen der Advocat Herr Tr. Putz in Meran. Usu der Wassermauer-Uromenade. In einer am 28. September im Schgraffer'ichen Cafe ab gehaltenen Versammlung, welcher Herr Baron Eyrl präsidirte, wurde beschlossen, das Geländer der Talfer- mauer-Promenade, für welches gegenwärtig ein Probe stück durch Herrn Baumeister A. Canal in Bozen fertiggestellt wurde, bis St. Anton ausführen zu lassen. Den Herren Prof. Delug und I. Eisenstecken wurde

des Herrn Cur- Vorstandes Dr. Edmund v. Zallinger-Thurn eine Sitzung der Cur-Vorstchung von Gries stattgesunden, welcher Herr k. k. Statthaltereirath Baron Giovanelli als Vertreter der Bezirkshauptmannschast anwohnte. Der Vorsitzende begrüßte die zur ersten Sitzung der lausenden Cnr-Saison Erschienenen in warmen Worten, ersuchte dieselben den Interessen des Curwesens mit allem Eifer ihre Kräfte zu wsdmen und zu den Berathungen der Cur-Vorstevung vollzählig zu erscheinen Der Cur- Verwalter erstattete

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Volksblatt
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Seite 5 von 8
Datum: 28.10.1925
Umfang: 8
Vertretungen der hiesigen Wohltätigkeits anstalten, eine starke Abordnung des Franzis- Tanerkonvents, da der im Vorjahre verstorbene Rennwetten. Baron Berg war einmal ein flotter Herrenrei ter gewesen. Und wie alle flotten Herrenreiter hatte «er es zu nichts gebracht. Aus Krieg und Revolu tion hatte er auch nichts gewonnen; weniger weil er nicht wollte, als weil er die richtige Anlage dazu micht besaß. Kausen und Verkaufen war nicht seine Sache. So verlegte er sich denn, seit es mit dem Rei hen nichts mehr

war, auss Wetten. Gerade kein ganger Ersatz, aber doch ein halber. Und von Zeit Hu Zeit warf es doch einen Brocken ab, daß man Wieder eine Zeit lang leben konnte. Mit der Gewandtheit, die sich aus der Uebung ergibt, schlängelte er sich durch die Reihee der Zu schauer, um aus seinen Platz zu kommen. Ein Nei- mer, fetter Mann hielt ihn an. „Was meinen Sie zum dritten Rennen, Herr Baron?' „Totila,' sagte Berg kurz. „Gar kein Zweifel.' „Glauben Sie? Ich wollte auf Roderich setzen.' „Setzen

können Sie wie Sie wollen, Aber wenn Wie mich fragen, sage ich: Totila.' „Ich danke vielmals, Herr Baron!' Die Worte, mit denen Berg im Weitergehen auf 5>en Dan? erwiderte, waren keineswegs schmeichel haft; es war etwas von Halsabschneider heraus zuhören. Aber der, dem sie galten, beachtete sie Nicht. Er ging eilig zum .Schalter und setzte auf Koüla. Als er zurückging, traf er einen Bekannten. »Auf was hast du gesetzt?' fragte dieser. »Auf Totila im dritten Rennen.' »Du bist ein Narr! Totila fällt durch.' „Wird .sich zeigen! Baron Berg

: Dr. R. Binder, 1. Vizepräsident: Altbm. Josef Gemaßmer. Beiräte: Bauduin Ferdinand, Berger Paul, Bezzola Eduard, Eck mayer Paul, Fiorio A. Bar. Dott. Avv., Foche- rini Mario, Fuchs Frank, Gentile Alessandro, Herrglotz Julius, Kleißl Dr. Hans, Landtmann „Wenn ich es sage. Und Berg kennt doch die Pferde.' „Allerdings. Dann will ich doch auch auf To tila setzen.' Es war kein sehr aufregendes Rennen. Roderich führte von Ansang an und gewann wie er wollte. Totila Mrde letzter. Als Baron Berg, der auf Roderich

gesetzt hatte, seinen Gewinn abhob, stellte.ihn der kleine, fette Mann zur Rede. „Wie können Sie mir Totila empfehlen, Herr Baron? Ich habe hundert Mark verloren.' „Schadet Ihnen nichts!' entgegnete Berg see lenruhig. „Sie haben anderen Leuten genug Geld abgegaunert; da ist es ganz in der Ordnung, wenn sie einmal hereinfallen. Und hundert Mark spüren Sie doch nicht.' „Ich muß Sie bitten, die Worte vom Abgaunern zurückzunehmen!' sagte der ändere gereizt. „Sonst müßte ich weitere Schritte unternehmen

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Volksblatt
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Seite 5 von 8
Datum: 09.04.1924
Umfang: 8
durch den Pro- vinzialauöschuß. 40 ^ahre Gbmann öes öozner'5 Museumvereins. Baron Georg von Eyrl als Jubilar. Es war am 1. April 1684, als der zwei Jahre vorher gegründete Bozner Museumverein den da mals 35jahrigen Baron Georg von Ehrl als Ob mann an die Spitze seiner jungen Vereinigung be rief. Seitdem sind volle 40 Jahre ins Land gezogen; der Museum verein,'der zuerst im Forsterbräu (heute Bayerischer Hof) unter den Lauben, dann im Ge- fellenvereinshause und schließlich seit 19 Jahren im heutigen

und das Herz jung geblieben sind, aber ge rade die verstaubtesten Archive und die ältesten Ar chivare haben das beste Gedächtnis und so wurde — vielleicht zum ersten Male in den 40 Jahren seiner Vorstandschaft — im März des Jahres 1924 — ohne oen Herrn Baron, ja sogar hinter seinem Rücken eine Ausschußsitzung abgehalten, die das sel tene Fest gebührend zu feiern beschloß. Am Vorabend des 1. April versammelten sich die Ausschußmitglieder in den mit alten Zunstsah- nen und anderem ehrwürdigen Zierat reich

Ausschußmitglicher sich an dem kalten Imbiß ergötzten, der von den ebenso zarten wie gewandten Händen der jungen Damen unserer vorzüglichen Haushaltungsschule östlich zubereitet worden war, erfüllte die heri^iche stimme des Herrn Dr. Adolf Primus, den Chor- nrektor Prof. Karl Koch am Klavier feinfühlig iegleitete, den Museumsaal mit prächtigen Lieder- guirlanden. Nachdem sie verklungen waren, erhob ich Herr Baron von Eyrl und dankte schlicht und herzlich für die ungeahnte Überraschung

, die sich Baron Eyrl um den Verein und seine Sammlungen erworben hat. Schier endlos chien die Reihe all der Dinge, Stuben und Möb^, Bilder und Statuen, die der Zauberstab des Mu- seumsverwalters in buntem Geisterreigen zu Wort kommen ließ, die alle durch die Tatkraft und den Sammeleifer des hochverehrten Jubilars in die schützenden Räume des Museums gerettet worden waren. Schließlich wurde es sogar auf der Galerie tatsächlich lebendig, die alten holzgeschnitzten Sche men und Larven der Sammlung Wohlgemuth

. An ihrer Statt dem Herrn Baron Mit aller möglichen Devotion Von ihrer Scite die Freude zu melden. Daß solch ein Fest, gar hehr und selten. In diesem Hause gefeiert werden Sie sagten, nicht fünfmaltausend Pserde, Die brächten sie aus diesem Haus, ? Wo's ihnen so gut geht, wieder hinaus. , Uud weiter sprachen sie und betonten,^ Sic fühlen sich beim Altgewohnten Als alte Fahnen und alte Schilder, Als alte Bücher und alte Bilder Viel wohler als etwa bei ewigem Ändern E i n Vorstand

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Sonntagsblatt/Illustriertes Sonntagsblatt
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Seite 2 von 16
Datum: 14.05.1915
Umfang: 16
hatte. Er beschloß daher, auf seinen Gedanken ein zugehen, trotzdem er bestimmt wußte, daß Alfred Hackenberg, auch nicht im entfernte sten mit -einem Gedanken die reiche Erb schaft, die ihm zufallen würde, gestreift hatte. „Möglich,' erwiderte er daher, „denn die .Erbschaft wird nicht gering sein.' „Wie schwer wiegt denn der Alte wohl?' fragte der Baron lachend. „Eine halbe Million — eher mehr — wird wohl vorhanden sein.' Seehaufen stieß einen leisen Pfiff aus. „Die war dem einfachen alten Manne nicht anzusehen

,' rief er aus. „Das stimmt. Er war von jeher einer der einfachsten, solidesten alten Kaufherren Unter den soliden unserer Hansestadt.' „Und der junge Herr erbt alles?' ,Ha, denn es sind keine näheren An verwandten vorhanden.' „Ter Glückspilz,' rief der Baron. „Da ist es freilich kein Wunder, daß Herr Hacken berg junior sich schnell über seinen Verlust tröstet.' - „Was halten Sie von dem Verschwinden des alten Herrn?' fragte Petrie unvermit telt, denn er verspürte keine Lust, noch länger

die neidgetränkten Bemerkungen See hausens anzuhören. Dieser schrak leicht zusammen, faßte sich jedoch sofort wieder. „Meine Theorie habe ich Ihnen ja schon bei Ihrer Ankunft auf Altmühl dargelegt, Herr Assessor.' „War das im Ernste Ihre volle Ueber- zeugung, Herr Baron?' rief Petrie un gläubig. „Gewiß, Herr Assessor. Ich glaube fest und bestimmt, daß der Konsul auf der Reise erkrankt ist und sich augenblicklich entweder in einem Spitale dieser Stadt oder in einem solchen in Köln befindet.' „Angesichts

der Tatsache, daß mit dem Konsul auch die ihm von Ihnen ausgezahlte Hypotheksumme von 65000 Mark verschwun den ist, Herr Baron?' fragte Petrie lang sam, jedes Wort betonend. Seehausens Augen hatten bei den Worten des Kommissars einen starren, finsteren Aus druck angenommen, über keinem Gesichte lag es wie eine Maske, kein Muskel zuckte. Wie erschrocken hatte er sich halb von seinem Sitze erhoben und in heiserem Flüstern fragte er zurück: „Was sagen Sie da? Führte er das Geld Wrf der Reise

Assessor, ich glaube, Sie sehen zu schwarz. Ein Raub mord, der den Spüraugen der Reporter ent geht, ist heutzatage ein Ding der Unmög lichkeit. — Ich halte meine Theorie un entwegt ausrecht. Sie finden den alten Mann mit seinem Mammon — wenn er ihn nicht längst anderswo untergebracht hat — hier oder in Köln in einem Spital oder in einer^^ßension.' Erregt hatte der Baron die Worte her vorgesprudelt, aber sie erklangen dem feinen Ohre des Kommissars unecht und eingeübt. Aus guten Gründen versagte

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