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Bozner Zeitung
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Seite 4 von 8
Datum: 09.03.1903
Umfang: 8
. Borläufig that Ho. st gar nicht, als bemerke er sie. Mochte sich ihre Aufregung erst legen. In dem Augenblick, als sich der Notar empfehlen Wollte, schien er eist das Mädchen zu sehen und sagte: „Ach, da ist ja auch meines Vaters treue Wärtenn. Es muß ein wahres Vergnügen fein, sich von so schöner Hand pflegen zu lassen!' Jensen erwiderte schmunzelnd: „Ja, ja, da haben dcr Herr Baron schon recht. Doch ich will eilen, der H.-rr Papa erwarten mich. Empfehle mich, Herr Baron — hat mich sehr gefreut

es aber wirklich entsetzlich,' die Eingangsthüre schloß und nun Christine im halbdunklen Flur dicht gegen über stand. „Christine, können Sie mir verzeihen?' flüsterte er leidenschaftlich ihre Hände erfassend. Nasch riß sie diese aus den seinen nnd wich zurück. „Baron Tolsting, ich muß bitten, mich vorüber zu lassen. Wir haben Nichts miteinander zu sprechen.' Horst vertrat ihr den Weg. „Ist es möglich, daß Sie so hart sind? Sagen Sie mir doch ein Wort der Verzeihung, bitte!' Dieses „bitte' war so weich

auf. „Sie meinen, ich sei Ihretwillen hier, .Herr.LZaron?„Das. heißt allerdings die Anmaßung etwas weit getrieben.': ?» „Christine, ich beschwöre Sie, -nicht diesen Ton! Hören Sie doch auf die Stimme, die — ich bin dessen gewiß — in Ihrem Herzen zu nieinen Gunsten spricht, und — lassen Sie Ihren Groll!' „Das wird nie und nimmer geschehen. Und nun, Herr Baron, lassen Sie uns, bitte, diese uner quickliche Unterhaltung beenden!' Sie versuchte an ihm vorüber zu kommen, Horst jedoch befand sich in solcher Aufregung

auf das Bett. Indeß war der Notar Jensen vom Kammer diener angemeldet, an des Barons Lager getreten. „Wie leid thut es mir, mein verehrter Herr Baron, Sie so wiederzusehen', begann er in bedauern dem Ton, „ich mochte es gar nicht für möglich halten, daß Sie wirklich krank sind; aber so geht's, heute roth, morgen o, pardon! ich meinte, im Handumdrehen ist dem Menschen Etwas zuge stoßen. Na, 's ist nun einmal nicht anders, — wir wollen das Beste hoffen. Und was wünschen der Herr Baron von mir?' fragte

er dann. Dieser bat den Notar, vor seinem Bette Platz zu nehmen. „Eine heikle Angelegenheit. Wäre ich nicht krank geworden, so hätte ich Sie schon vor 4 Wochen aufgesucht. Ich wünsche die Scheidung von meiner Gattin einzuleiten.' Der Anwalt glaubte nicht recht gehört zu haben, er blickte den Baron geraume Zeit verständnißlos an. Dieser fuhr fort: „Seit Jahren sind Sie mein bewährter Rechtsfreund, deshalb wende ich mich zu erst an Sie, ehe ich in dieser Peinlichen Angelegen heit weitere Schritte thue.' Darauf

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Bozner Zeitung
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Seite 2 von 4
Datum: 19.06.1884
Umfang: 4
werden. Auch die heutige Nachmittags-Verhandlung be traf einen Nothzuchtsfall. Der Angeklagte Andrä Angermann, vulgo Kuenzer Andrä, Tage löhner aus Welsberg wurde zu fünfzehn Mo naten schweren Kerker verurtheilt. Tirolischer Landtag. Innsbruck, 17. Juni. (Zweite Sitzung.) Vorsitzender Landeshaupt mann Frhr. Dr. Rapp. Am RegierungStisch Statthalter Baron Widmann. Der Vorsitzende gibt bekannt, daß er dem Ab geordneten Agethle und Arvedi einen achttägigen Urlaub ertheilt habe. Nach Verlesung des Einlaufs und Mittheilung

schon bekannter Erlässe erstattet der Abg. Dr. R. v. Graf Bericht über die Wahlen der Abg. Baron Prato und Decan Gentilini. Dieselben werden ohne Debatte anerkannt. Die Genannten sowie Rector Prof. Dr. Huber legen das Handgelöb- .uiß ab. Gegenstände der Tagesordnung sind die Grup- penbildung und die Comitäwahleu. Die Gruppen setzen sich folgendermaßen zusammen: i. Unterinn thal, die Herren: Erzdischof Eder, resp, dessen Stellvertreter: Dr. Blacis, Dr. Falk, R. v. Wil- dauer, Dr. v. Riccabona, Decau

Grander. Pletzer, Dr. Rapp, Pöll und v. Ausschnaiter. Obmann Dr. Falk. ii. Oberinnthal, die Herren: Prälat Wil daver, Rector Dr Huber, Karl Payr, Stadler, Kurat Lorenz, Dr. Kathrein, Euchta, Greuter, Eiterer, Decau Rauch und Graf Wolkenstein, in. Vtschland, die Herren: AbtFoffa, Graf Mel chior!, Dr. v. Hellrigl, Dr. Würzer, Decan Glatz, Baron Biegeleben, Agethle, Baron Giovanelli, Franz Tntzer. Obmann Prälat Foffa. IV. Eisack- und Pusterthal, die Herren: Baron Sternbach, Dr. v. Hepperger

, A. Kirchberger, Dr. Wackernell, Probst Erler, Graf Brandis. Franz Heidegger, Franz Köfler, Franz Rainer und Dr. Graf. Ob mann: Graf BrandiS. V. Trient, die Herren: Fürstbischof Dellabona, Dr. Dordi, Dr. Gilli, Graf Thun, Baron Menghin, Graf Spaur, Ma rin!, Graf Crivelli, Dr. Lorenzoni, Don Zortea, Graf Terlago, Decan Valentinelli und Baron Prato. Obmauu Graf Crivelli. Vl. Roveredo, die Herren: Probst Arvedi, Dr. Bertolini, Jo>ef Canella, Dr. Parolini, Franz Dordi, Graf Lo- dron, Baron Hippoliti, Baron

Fedrigotti, Graf Fedrigotti, Dr. Debiasi, Baron Malfatti, Decan Gentilini und Dr. Armellini. Obmann Baron Fedrigotti. Als Obmann der Gruppe Oberinn thal wurde Decan Grander verlesen. Da sich die ser aber in der Gruppe Unterinnthal befindet, so dürste dieseVerlesung auf einem Irrthum beruhen. Sodann werden die Comitöwahlen vorge nommen. Für das Comite zur Redigierung der stenographischen Berichte erscheinen gewählt die Eine halbe Stunde später kehrte Glady's, welche bis dahin vergeblich aus ihren Gatten

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Bozner Zeitung
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Seite 8 von 8
Datum: 25.08.1871
Umfang: 8
'„Glauben Sie mir, Herr Doktor, es kommt mich manch mal recht schwer an. meines adeligen Standes so weit zu vergessen, das; ich einen gemeinen Bauern am Arme in mein Zimmer oder in ein Wirthshaus führe» um ihn für unsere Zwecke mürbe und brauchbar zu machen. Aber kein süßer Nußkern ohne harte Schale und ohne bittere Rinde; wenn wir einmal unsere Herrschast bese itigt haben werden, brauchen wir gegen das Volk weniger rücksichtsvoll zu sein.' Nun ging der Baron auf die Leute unter der Linde

zu, zog den Hut und rief: „Grüß euch Gott, liebe Sandsleute, ihr thut da wohl ein wenig heimgarten!' Die Leute sahen verwundert auf den Baron, aber «in älterer Mann stand auf, zog gleichfalls den Hut And erwiederte: „Das ist freundlich von Ihnen, Herr Äaron. daß Sie uns armen Leuten da die Ehre geben. Wollen Sie und Ihr Begleiter, ein Student der Theo logie, wie mir scheint, nicht ein wenig Platz nehmen auf der Bank da?' Der Baron und der Doktor folgten der Einladung. Sogleich fing der Baron

an. das Gespräch auf die schweren Zeiten und die Gefahren zu lenken, welche Tinter einer liberalen Regierung der Religion und den alten Rechten des Landes drohten. Wider Erwarten fand seine Rede bei den Leuten keinen rechten Anklang, ja ein paar junge Leute lachten heimlich; der Bauer aber, der den beiden Wanderern den Sitz angeboten, hielt dem Baron mit Einwendungen und Fragen so träftig die Stange, daß derselbe endlich heftig rief: „Wer sind Sie denn. Sie liberaler Mensch und Geist des entsetzlichsten

Widerspruches?' „Nichts für ungut, Herr Baron', erwiederte dieser ruhig, „ich bin der Elmenberger. meines Zeichens Kunst schnitzer und Bauer und wohne da oben im Hause auf dem Bühel. Und diese hier' fuhr er fort, indem er auf drei erwachsene frisch aussehende Bursche zeigte, „sind meine Söhne, Gottlob drei Aepfel, die nicht weit vom Stamme gefallen sind.' „Wie kommt es denn, Herr Elmenberger, daß Sie mich kennen?' fragte der Baron. »Ja, sehen Sie, Herr Baron', erwiderte der Bauer

, „da war ich vor einigen Jahren bei der großen Katho- Zikenversammlung in der Stadt und dort find Sie als Redner aufgetreten und ist mir Ihr Name genannt worden.' „Nun, dann. Gottlob, sind Sie ja doch noch ein achter glaubenstreuer Alttiroler, der was hält auf sein Land und das a'te gute Recht', rief der Baron besänf tigt und begann nun von der Schule zu reden, welche der Staat an sich reißen und entchristlichen wollte. Der Doktor sekundirte wacker und beide malten den Leuten die Gefahr mit so lebhaften Farben

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Alpenzeitung
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Seite 7 von 18
Datum: 23.08.1931
Umfang: 18
Der „schwarze Nitter' Skizze von Oleg Berting Stirn gegen die Fensterscheibe seines Slb- ,,-lg gelehnt. blickte Baron Bodo Hövden U «ermutig in die dunkle Regennacht hinaus. N kà f^n Studium beendigt und kehrte auf ^in Gut Seedorf in Estland zurück. So sehr -, auch die Scholle feiner Vater liebt« — der medanke an das Leben in der herbstlichen Ein. das ihm setzt bevorstand, stimmt? ihn zack traurig. Um so mehr, als es mit der groß, Aiaiqen. ländlichen Geselligkeit und dem frohen Linàetriebe

von früher vorbei war. Vielleicht s ir immer. Die eftländifche Regierung hatte die deutschen Gutsbesitzer nah und fern von ihren Gütern vertrieben und das Vätererbe un ter andersstaminige Bauern verteilt. Nur er und noch einige wenige Deutsche dursten einen kleinen Teil ihres Besitztums behalten, da si« sich «m Freiheitskriege gegen die Bolschewiken ausgezeichnet hatten. Der Unterschied von heute und gestern lastete schiver auf Baron Bodo. Das Geleise machte eine scharfe Biegung, und der Zug verließ

den Wald. Regentrübe Lich- ter tauchten in der Ferne auf. Der Baron fuhr pH aus leinen Gedanken empor und empfand ein leichtes Unbehagen. Cr war am Ziel. Cs wurde bell, und die Röder standen still. Ein Diener erwartete ihn und nahm das Ge päck Noch einen letzten Blick warf der Baron auf die ungleichmäßig erleuchtete Fensterreih« des Zuges. Dann tauchte er im Dunkel seiner altmodischen Kalesche unter. Nur langsam ging es weiter auf den durchweichten Wegen, in der stlirmstcpeitschten Finsternis

. Ein ekelhaftes Frieren kroch klebrig durch den Körper des Reisenden. Ab und zu versank er in einen unruhigen Halbschlummer. Dann sah er gräßliche Spukgestalten in tollem Rei gen an sich vorüber ziehen. Einige hielten, nahe und groß, vor ihm still und schnitten scheußliche Fratzen. „Ich muß wohl Fieber ha ben.' dacht« der Baron und fühlte seinen Puls, der hart und schnell daher sagt«. Wieder versank der Einsame in sein halbwaches Träu men. Endlich hielt der Wagen nach Durchquerung dez düsteren Parkes

?» rauschende Reqenfluten weinten. Ein Gefühl unendlicher Verlassenheit über kam den Baron. „Warum brennt kein Licht?' frante er den Diener. »Die Elektrizität ha» versagt und kann vor worgen nicht in Ordnung gebracht werden Mit »erzen aber müssen w>r sparen. Es sind we- da. und die Nacht ist lang.' Noch einsamer fühlte sich der Baron im gro ßen Svsiselaal. den zwölf Kerzen in altertüm- silbernen Tischleuckitern nur ungenügend klirrendem Licht erhellten. In der feuchten ànime des alten, noch nicht geheizten

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Bozner Zeitung
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Seite 4 von 8
Datum: 19.02.1903
Umfang: 8
denn, 's ist lange her, seit ich zu Hause war,' redete er sie gutgelaunt an. „Allezeit gesund gewesen, he?' «Danke ergebenst, Herr Baron, ich bin zufrieden/' antwortete Lotte, vor Freude erröthend über die wohlwollende Anrede. »Wie steht es denn heute Abend mit dem Bcsnch hier? Wissen Sie, wer im Schloß erwartet wird?' „Gewiß, Herr Baron. Außer den Komtessen Galten haben die Frau Baronin Einladungen ergehen lassen an mchrere Herren Offiziere, Baron Zenken, Graf Plenhoff, von HoltuS und Baron Jhlen

.-' „Sonst Memand, Lotte?' «Nicht, daß ich wüßte,' erwiderte sie etwas erstaunt. „Doch! Lotte, es muß uoch Jemand da sein, ich begegnete eben einer jungen Dame auf dem Korridor.' „Ach, entschuldigen der Herr Baron! Das war keine Dame,' rief Lotte, sich besinnend. „Das war die Christine.' „Die Christine?' fragte Horst aufhorchend. „Gehört das Mädchen zum Schloßpersonal?' „Nein, o nein,' wehrte die Alte ab. „Das ist nur meines Bruders Enkelkind. Der alte gnädige Herr läßt sich öfters Bücher aus des Bruders

Bibliothek nach Schloß Hochfeld bringen, und wenn Niemand Zeit hat zu gehen, übernimmt es die Christine.' .Soooo' — machte Horst gedehnt und pfiff leise vor sich hin. „Wo ist sie denn jetzt?' „Aus meinem Zimmer, Herr Baron. Ich wollte ihr eine Kleinigkeit für meinen Bruder mitgeben; es ist ja Weihnachten!' „Das ist recht, Lotte! Ja, ja. Andere zu beschenken ist die größte Weihnachtsfreude. Nun danke ich Ihnen aber, Lotte, Sie können gehen, ich will mich zur Gesellschaft umkleiden und etwas essen.' Bald

Gruppe, um dem Ein tretenden entgegenzugehen, der sichtlich überrascht war, !o unerwartet den Sohn vor sich zu sehen. Baron Tolsting mochte etwa V0 Jahre zählen, trotzdem zeigte sein Häupthaar noch keine , weißen Fäden. Dicht und glätt, von schwarzer Farbe, fiel es nach damaliger Mode in die Stirn, die Augen blickten offen und warm, und über daS ganze Gesicht war ein Zug aufrichtiger Herzeusgüte ausgebreitet. Seine Gestalt war groß uud hager. Der Baron wandte sich den Gästen

, habe ich das Portrait ziemlich gut getroffen. Die Fassung fertigte Juwelier Hermsdorf nach mein« Beschreibung.' Mit Rührung küßte die Baronin ihren Sohn; das Bildchen erregte bei sämmtlichen Anwesenden Be wunderung, als es von Hand zu Hand ging. Der alte Baron trat unterdeß an die Tafel der Leute, für jeden ein Geldgeschenk den schon er haltenen Gaben beifügend. Lotten überreichte er statt dessen ein versiegeltes Schriftstück. Ganz verlegen erfaßte sie es, da sie nicht begriff, was für eine Bewandtniß

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Alpenzeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 22.11.1932
Umfang: 8
durch außerordentliche Maßnahmen: durch die Ent sendung von zwei Strasexpeditionen, die von Jrkutsk und von Chardin aus sich längs der Bahn näherten und schließlich in Tschita, dem Mittelpunkt der revolutionären Bewegung, zu sammentrafen. Die beiden Expeditionen standen unter dem Befehl der Generäle Rennenkampf und Baron Meller-Sakomelski. Diesen furchtbaren Episoden aus den Tagen der russischen Revolution von 1Sl>5 ist eine so eben vom Moskauer Zentralarch'v herausge gebene Dokumentensammlung gewidmet

die schändlichsten Grausamkeiten verzeichnet! Baron Meller-Sakomelskl begünstigte die Ausschreitun gen seiner Expedition, indem er bei jeder Ge legenheit darauf himries er werde seine Offi ziere „nur wegen Nachsicht und Milde, nicht aber wegen harter Strafen zur Verantwortung ziehen.' ^''Seinen Chef charakterisiert Ewetzki selbst fol gendermaßen: „Wird ein Name genannt, dann erwähnt der Baron sofort die schlechten Eigen schaften seines Trägers oder macht ihn lächer lich. Wenn man d?n Baron hört, muß man an Gogol

denken, nach dem der Russe entweder , ein Dummkopf oder ein Schuft ist. General Rennenkampf, so pflegte Meller-Sakomelski zu sagen, weiß immer, wo etwas zu finden ist: er findet auch gleich den Weg zur Staatskasse.' » Eine Seite im Tagebuch Ewetzkis notiert: „Bei Tisch wurde die Frage aufgeworfen, was mit den Verhafteten geschehen solle. Der Baron entscheidet: „Was soll mit ihnen geschehen, zum Teufel noch einmal, liefert sie den Gendarmen ausi' Ein Telegraphist der Expedition meldet dem General

, einer der Verhafteten habe sich geweigert, eine Depesche an den Zaren zu be fördern. Der Baron antwortete in aller Ruhe, sein Weinglas zum Munde führend: „Sonst nichts? Erschießen!' Und als der Telegraphsst noch zwei weitere Verhaftungen meldet, ant wortet Meller: „Nun, bann erstehen sie alli dreil Bei der Erschießung wurde nicht darauf ge. achtet, ob die Gewehre in Ordnung waren: manchmal versagten sie bei der scharfen Kälte. Die Exekution erfolgte bei dem schwachen Schein einer Handlaterne, so daß die Kugeln oft

hat. Mich, abwohl ich Aljuchin natürlich nicht bin!' „Weiß das Duscha?' stammelte der Baron. „Sie weiß es.' „Und billigt sie es?' „Auch das. Sie billigt es aus Mitleid mit mir, dem sie helfen will.' „In wieweit sind Sie hilfsbedürftig?' fragte Le Bac. „Insofern, Baron, als ich ein Interesse daran habe, nicht mehr zu leben. Ith möchte, daß jener Mann, Hochgesang mit Namen, der wegen versuchten Totschlags mit Gefängnis bestraft /wurde, tot sei für eine gewisse Zeit. Für jene Zeit etwa, die genügt, daß meine Frau

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Alpenzeitung
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Seite 2 von 4
Datum: 07.08.1941
Umfang: 4
. das war doch der Baron!' „Der Baron....? Ich muß doch wirklich ein bißchen zuviel getrunken haben! brummte Tobas. „Hieß denn der Baron nicht Bruckenborg, mein liebes Kind?' „Ja, natürlich! Aber in Wirklichkeit ist es mein Onkel Patrick Fizs!' „Der Baron ?' „Ja, aber er ist mein Onkel!' „Ihr Onkel ? Hm.... ich bin mir zwar noch nicht gar» klar, aber warum heißt Baron Bruckenvora in Wirklichkeit Patrick Fips?' „Er ist ein Privatdetektiv!' „Was? Der Baron ' N„ein, mein Onkel!' schrie Mary fast. „Patrick Fips

also?' „Jawohl!' „Aha!' sagte Tobias in tiefstem Ein verständnis. „Und Ihr Onkel ist wohl als Privatdetektiv Baron Bruckenborg hinter her, wenn ich richtig ahne?' „Lieber Herr Kiepergaß'. bat Mary flehentlich, „verstehen Sie mich doch nur. Mein Onkel, nämlich Patrick Fips und der Baron Bruckenborg sind ein und die selbe Person!' «Jetzt wird's verwickelt!' stöhnte To bias. „Ich denke, Patrick Fips ist diesem Baron Bruckenborg hinterher?' „Aber wer sagte denn das?' «Mein liebes Kind, Sie sagten

es doch!' „Mein Gott, kein Wort habe ich davon gesagt! Mein Onkel hat sich nur unter dem Namen Baron Bruckenborg hier eingeführt, um den Sekretär Watkin Aktien abzunehmen, die jener dem Baron Kragström gestohlen hatte.' „Baron Kragström....?' ächzte Tobias. „Wer ist denn das nun wreder?' Mary lehnte sich erschöpft an die Wand. „Baron Kragström, flüsterte sie. „war der frühere Arbeitgeber des Sekretärs Watkin!' Tobias yab es auf. „Na schön! Und was ist mit Watkin?' „Er behauptet Ihr Neffe zu sein!' „Warten Sie mal

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 6 von 12
Datum: 05.08.1922
Umfang: 12
den Neugierigen, die heute den Ort bereits besichtigt hatten. In Wielental sekbs: wurde er zum ersten mal nich! angenommen, „Die Herrschaften empfangen niemand,' sagte das Stukcnmäd chen. Sie feien alle iwch fassungslos über das Unglück, Der Herr Baron habe eine so schlech te Nacht gehabt, daß man sogar nach dein Arzt habe schicken müssen. Während Hvlly noch mit dein Mädchen sprach, ging der alte Posch an beiden vorüber und die Treppe hinauf. Er hielt den Kops ties gesenkt, sah förmlich grau aus !m Gesicht

Sie die« uicht schoo besorgt haben, damit in der Zu stellung keine Unterbrechung eintritt Das Stubenmädcl>eil zuckte die Achseln, „Wer weiß? Vielleicht ist er im stillen froh, daß alles so kam. denn er und Baron An dreas st«,«den sich gar nicht gut miteinander in der letzten Zeit. Posch wollte seinetwegen ja sogar den Dienst ausgeben und !>at die Kündigung nur aus unser Zureden unterlas sen,' „Nicht möglich!' ries Holly überrascht. „Davon l>at man ja aber gar irichts bemerkt?' „Das glaube ich schon. So gesä

)eit war ja Posch, olien vor den Herrschaften nichts mer ken zu lasten. Bei uns unten in der Gesinde- stube legt« er sich darum desto weniger Zwang aus.' „Was hat's denn gegeben?' „Ganz genau weiß ich's selber nicht. Posch hatte ja, wie Sie wissen werden. Herr Doktor, lvi Baron Andreas nicht viel zu tun. Sein eigentlicher Dienst besteht in der Bedienung des Barons David, dessen Kammerdiener er ja auch ist. Baron Andreas bediente sich von jeher selbst und mochte es nicht leiden

, wenn man sich überflüssig viel um ihn bemühte. Nun das Ausräumen seines Zimmers hatte Posch zu besorgen. Da behauptete nun Baron An dreas vor einiger Zeit, man habe in seinen Schränken gestöbert und sogar in dem sonst immer verschlossenen Schreibtisch, und dabei sei ihm ein Revolver abhanden gekommen, den er noch gar nicht lange besaß. Da nie mand als Posch in dem Zimmer zu tun hat, das Baron Andreas, wenn er fortging, noch dazu immer selbst abschloß, so stellte er na-^ türlich Posch zur Rede. Das brachte mm den alten

verleitet worden zu sein. L. verhielt sich leugnend. Letzthin hatten sich die beiden Mädchen vor dem Tribunal in Bozen wegen Diebstahles, bezw. wegen Beistand und Hilfe hiezu zu verantworten. Sie wurden schuldig erkannt und O. zu 6 Monaten 20 Tagen. L. zu 3 Monaten 10 Tagen Kerker verurteilt. Mit dem Strafvollzug wurde bis auf weite res Verhalten ausgesetzt. Baron Andreas, wie er sagte, ihm gar nicht zu Wort kommen ließ, sondern einfach an kündigte. daß fortan ich in semein Zimmer ausräumen

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Alpenzeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 05.01.1932
Umfang: 8
der Feuerwehren um 1V.1S die hiesige Feuerwehr inspizieren und dann die Revue über dieselbe abnehmen. Um 2V Uhr findet sodann im Hotel „Grifone' das übliche Kameradschaftsessen der Feuerwehrleute statt. WesàZsA à ?um grvken üeiMusiikkspellevoäicivZIIe LeZmn 4 vkr Lintritt l.2V Nk kW N WWW Roman von Käthe van Beeker. iI9. Lortjetzung) Johann schüttelt den grauen Kopf und neigte sich zum Kuß ails die ihm gereichte Hand. »Nein, Herr Baron, erst meine Pflicht und dann ich. So Hab' ich's »'.ein Leben lang

bei der Gnädigen geHallen.' — „Gewiß. Johann, aber ich oer- tjinge das nicht. Sie hätten Ihre Pflicht jetzt, nach dem Tode der Gnädigen, getrost auf die Schultern eines Jüngeren laden können.' — „Nein. Herr Laron. das ging nicht, das hätte meine Ehre nicht gelitten. Solange meine Her rin »loch im Schlosse weilt, steh' Ich in ihren Diensten und sorge für alles. Herr Baron fin den alles bereit, und wenn Herr Baron sich er frischt haben und danach die Tote noch einmal sehen wollen, bitte ich. mich mit der Führung

in das Stcrb-.')ii>iiner zìi betrauen. Ich werde Herrn Varcm dann Bericht erstatten.' — »Gut, Johann, Gewiß, kein anderer wie Sie kann und soll das. Aber ruhen Sie sich bis dahin noch et was: Ihre Kräfte scheineil wirklich sehr mitge nommen.' Der Alte nickte. „Ja. das sind sie. Es war auch zu furchtbar.' Dabei lief ein Schauer über seine Gestalt, und dem jungen Baron war es. als ob alle, die hinter ihm standen, auch schauer ten lind sich scheu zusammendrängten. Ja. der Tod wirft seine Schalten lind weckt

im Munde aufspringen.' Johann schrak zusammen bei diesem in nicht ganz freundlichem Tone gesprochenen Worten. „Verzeihung, Herr Baron! Ich dachte nicht da ran: ich wollte Herrn Baron durchaus nicht be lästigen. Es ist auch nicht, um Herrn Baron zur Leiche zu führen: das hat ja noch Zeit bis mor gen. eher wird der Sarg nicht geschlossen, — nein, ich wollte nur nicht, daß Herr Baron durch irgend ein unvorsichtiges Wort erführen, was ich selbst mitteilen möchte.' — „Mittei len?' Hans Heinrich horchte

auf. Das klang so sonderbar. „Waren irgendwie noch besondere Umstände beim Tode der Ahne?' Der Alte nickte mit dem Kopfe und lehnte sich matt gegen die Wand. Seine Beine zitterten wieder, und der Baron sprang hastig hinzu, um ihn zu stützen. „Setzen Sie sich, Johann, hier, setzen Sie sich! Sie können sich ja kaum mehr aufrecht halten, und Sie müssen ihre Kräfte sparen; denn morgen beim Begräbnis dürfen Sie doch nicht fehlen.' — „Nein, nein, auf dein letzten Gange will ich meine alte Her« rin

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Alpenzeitung
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Seite 2 von 4
Datum: 24.07.1941
Umfang: 4
tausendmal um Entschuldigung!' stotterte er darauf und machte die Tür wieder zur. Er hatte Ki.esewetter gesehen, der in dem Bett des Grafen herumwühlte. „Alle Teufel de? Hölle haben sich gegen mich verschworen! ' murmelte Herr Wat- kin in düsterer Verzweiflung. „Es bleibt mir im Augenblick nichts übrig, als ab zuwarten.' Und er stieg ganz tiefsinnig hinunter nach dem Erdgeschoß. « Baron Bruckenborg nahm im. Erker zimmer von Bert die Lifte in Empfang, die jener auf der Schreibmaschine ange fertigt

hatte. „Vielen Dank, für Ihre Mühe, Herr Watkin'. sagte er. „Und wenn es Hhnen nichts ausmacht, könnten Si; die Liste gleich zum Briefkasten bringen.' „Das will ich tun', versetze Bext. den die besehlshyberische Art des Barons all mählich verdroß. Der Baron nahm einen Umschlag vom Schreibtisch, setzte die Anschrift darauf, frankierte ihn und übergab alsdann den fertigen Brief Bert zur Beförderung. Bert ging, und der Baron blieb allein in dem Erkerzimmer zurück. Eine Minute saß der Privatdetektiv bewegungslos

. Dann sprang er auf und begann eiligst den Schreibtisch zu unter suchen. Draußen kam an das zu ebener Erde gelegene Fenster Tobias Kiepergaß heran, der mit seinem Neffen sprechen wollte. Er sah den Baron in dem Schreibtisch herumwühlen, und mit großen erschrak kenen Augen verfolgte er dessen Tun. Himmelt dachte Tobias entsetzt. Das sieht doch gerade wie ein Diebstahlsver- such aus! Er beobachtete den emsig tätigen Baron weiter, bis dieser mit einem Kops- schütteln seine Durchsuchung abbrach und das Zimmer

doch recht merkwürdig. Bert?' Bert nickte. Seine Gedanken kreisten. Plötzlich fuhr er zusammen. Er dachte an den gestrigen Tag u:'.d an das Zusam mentresfen mit Mary, die in dem Land Hause des Barons gewesen war. Wenn Mari, und der Baron etwa zusammen arbeiteten und der Baron gar kein Ba ron, sondern ein gemeiner Hochstapler war, der Mary durch irgendwelche Dinge in der Gewalt hatte und sie. daher zwin gen konnte, für ihn tätig zu sein? Das plötzliche Auftauchen des Barons kam ihm mit einem Male ziemlich

verdächtig vor. „Ach, ich erinnere mich', sagte er, um den Onkel zu beruhigen. „Baron Brucken bora fragte mich nach Briefpapier, und ich sagte ihm, baß er dieses im Schreib tisch finde. Aber immerhin werde ich die sen Baron etwas im Auge behalten.' „Ja, das solltest du tun', mejnte To bias und verließ das Zimmer. Bert überlegte weiter. Jedenfalls hatte der Baron den Schreibtisch durchsucht. Das stand fest. Und was tonnte er suchen? Sicher doch nur Geld, Geld, das er im Schreibtisch barg

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Bozner Zeitung
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Seite 3 von 4
Datum: 30.11.1885
Umfang: 4
Sodann wurden die Comit6wahlen Vorgenom» men. Für das Comitä zur Nedigirung der steno graphischen Berichte erscheinen gewählt die Herren: Baron Sternbach, Dekan Grander. Probst Erlcr Baron 'Prato, Dr. Armellini, Canella, Dekan Valentinclli und Dek. Gentiliui. Für das Finanzcomite die Herren: Dr. Graf, Decan Glatz, Eiterer. Dr. Wackernell, Curat Lorenz. Prälat Foffa, Dr- Lorenzoni. Don Ma- rini, Baron Hippolitti, Baron Malfatti, Dr. v. Hepperger. Graf Lodron und Dr. v. Hellrigl

. Für das Petitionscomite die Herren: Euchta, Heidegger. Dr. Kathrein. Kofier, Dr. Schorn. Dr. Wackernell, Don Gentilini, Don Zortea, Dr. Parolini, Dr Gilli, Baron Sterubach, Graf Crivelli und Graf Fedngotti. Für das Gemeindecomite die Herren: Dr Kathrein, Dr. Rapp, Kirchberger, Baron Giova- nelli, Baron Biegeleben. Tutzer, Baron Meng hin, Franz Dordi. Canella. Dr. Armellini, Dr. Würzer, Baron Prato und Dr. v. Hellrigl. Für das volkswirtschaftliche Comite die Her ren: Graf Brandts. Abt Wildauer, Dr. von Riccabona

gewordenen Reguliruugs-Arbeiten zu betrauen. Abg. Graf Brandts stellt den Zusatzantrag, daß die Berathungen dieses Ausschusses sämmt lichen Mitgliedern des Landtages zugänglich sein sollen. Beide Anträge werden genehmigt und in den Ausschuß gewählt die Herren: Graf Brandts, Dr. Kathrein, Dr. Schorn, Dr. Rapp, Euchta Baron Sternbach, v. Aufschnaiter, Graf Terlaqo. Baron Malfatti. Dr. Lorenzoni, Dr. Gilli. Graf Thun. Baron Hipvoliiti und Don Zortea. Nächste Sitzung Dienstag. Lokalts und Provinzielles

Grohherzogin von Zaihsen-Wimar) ist nicht, wie die „Ällg. Ztg.' schon vor acht Tagen zu melden wußte, von Bozen abgereist, sondern weilt noch in Gries. welches sie. da das Befinden der Prinzessin Elisabeth das denkbar günstigste ist, am 4. December verlassen wird, um sich zum Be such ihrer Tochter, der Prinzessin Reuß, nach Wien zu begeben. (Der Landcscainmandirendr Baron Truchert» Kauf mann) ist zur Jnspicirung der Necrnten gestern hier angekommen. (Zellhoeriinderung.) Frau Wendtland in Kr.es

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Alpenzeitung
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Seite 3 von 6
Datum: 01.12.1935
Umfang: 6
von den Fließen zu trinken. Da auf diese Weise auch an jedem Tag des Jahre» durchschnittlich 200 Ziegen geopfert werden, kann man ermessen, daß an diesem einzigen Platz der Kali jährlich fast 100.000 Tiere dargebracht wer» den. Wiedersehe» aus Schloß TA Humoreske von Hans Riekau. Diese Geschichte hat sich vor kurzem in Holland zugetragen. Der alte Baron von Töl, Oberhaupt einer weitverzweigten Familie, war erkrankt, und es schien, als ob es diesmal ernst würde. Mehr als zwanzig Verwandte hatten sich bereits

Bart und seiner vorbildlichen geheimrätlichen Würde angemessen war. Ruhigen Schrittes be gab er sich in das Krankenzimmer, bat alle Ver wandten, den Raum sofort zu verlassen, und brei tete alsdann die Arme aus, um den Baron und den Arzt an die Brust zu drücken- „Jungens', rief er, „welch ein seltsames Zusammentresfenl Wie lange haben wir uns nicht gesehen? Zwanzig Jahre? Dreißig Jahre' „Dreißig Jahre', lächelte Doktor Klaansen, „und ich hätte gar nicht gedacht, daß mein berühmter Kollege

sich seiner Studienfreunde überhaupt noch erinnern würde.' Nun, der Geheimrat beugte sich zunächst einmal über das Bett, stellte fest, daß der Baron lediglich von einer lokalen Muskellähmung —- und nicht etwa von einem Schlaganfall -- befallen war, behob die Lähmung innerhalb weniger Minuten durch eine Einspritzung, und dann fing man an — indes die Verwandten mit bleichen Gesichtern im roten Salon warteten — alte Erinnerungen aufzufrischen. Der Baron war, angesichts seiner so plötzlichen Genesung, vergnügt wie seit

vielen Jahren nicht. Man schlug sich aus die Schulter, man lachte, der Baron wußte sogar einen hundert jährigen Genever zu beschossen, und schließlich waren sie in der Rückschau auf ihre studentische Jugend so lustig und ausgelassen geworden, daß der Geheimrat einer Ritterrüstung, die im Zim mer ausgestellt war. Speer und Schwert entnahm und seine Freunde damit bedrohte. „Warte nur!' lachte der alte Baron, sprang aus dem Bett, nahm den zu der Rüstung gehörenden Helm und stülpte ihn Baals

Männer mit hochgeschlagenen Mantelkragen die schwere Last in den großen Wagen des Geheimrats. Die Verwandtschast schritt die Treppe hinunter. Sie wollte wissen, was denn geschehen und was nunmehr geplant sei. Aber der Wagen -- so eilig hatte es der Geheimrat — fuhr wie der Blitz davon. Tante Oradella wandte sich an den Diener. „Warum haben Sie nicht bei dem Transport geholfen?' „Ich durfte es nicht', stotterte der Diener, „Doktor Klaansen war völlig verzweifelt.' Am nächsten Tag schon war Baron

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Alpenzeitung
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Seite 2 von 4
Datum: 15.07.1941
Umfang: 4
lyzö d> Or. ^rtkur vom Dorp. Creila! Sk r« «v Malchen riß aufgeregt eine Tür auf, gebot dem Stubenmädchen ein Glas Was ser zu bringen, und führte den Baron klopfenden Herzens, aber stolz ins Wohn zimmer, roo sie ihn zum Sitzen auf einer Couch nötigte. „Sie sind zu liebenswürdig, gnädige Frau', versetzte Patrick Fips. „Ich danke Ihnen vielmals.' „Aber keine Ursache, bester Herr Ba ron', flötete Malchen. Ihr Herz schlug schneller. Erst hatte sie einen Grafen ken nengelernt

und nun auch noch einen Baron. Mit der Zeit bekam sie ja einen ganz feudalen Bekanntenkreis. „Ich habe das Landhaus 'Rosamunde' vorerst gemietet', klärte Patrick Fips auf. „und gànke es wahrscheinlich später zu kaufen. Ich möchte nämlich auf längere Zeit in Deutschland bleiben, da mein Sohn hier studiert. Und ich preise den Zufall, gnädige Frau, der mich Ihre be zaubernde Bekanntschaft machen ließ.' „Ob, die Freude ist ganz auf meiner Seite , versicherte Malchen strahlend. Und wenn Sie sich allein fühlen, lieber Baron

', oersicherte der Privatdetektiv. ..Selbstoer- ständlich nehme ich die Einladung mit Dank an. Ah, das ist nett von Ihnen, mein Fräulein!' Das Stubenmädchen war mit einem Tablett hereingekommen, und Fips trank das dargereichte Glas leer, was ihm nicht ganz leicht fiel, da er mehr für Whisky war. ..So, jetzt ist mir völlig wieder wohl, gnädige Frau', sagte er daraus. ..Dars mich jetzt bis heute abend — und bis um welche Zeit — empfehlen?' ..Wenn es Ihnen recht ist, so gegen acht Uhr. Herr Baron', versetzte

Malchen, die in einem Meer von Wonne schwamm. „Vielen Dank, gnädige Frau, vielen Dank! Ich freue mich!' sagte Fips, und Malchen brachte ihren' neuen, adeligen Bekannten hinaus. Dann war sie aber nicht mehr zu hal ten. und teilte allen Hausinsassen stolz mit. daß am Abend ihr alter Bekannter der Baron Bruckenborg, zu einer Partie Whist käme. Vruckenbora? dachte Herr Watkin. Hol mich der Kuckuck, aber der starb doch im vergangenen Jahre ohne Nachkommen zu hinterlassen. Komisch, höchst komisch

I Nach dem Abendessen erschien auch prompt der angebliche Baron Brucken- bcvg. Malchen stellte ihn vor. und Bert war es, als habe ihn dieser breitschultrige, monokeltragende Herr etwas länger an starrt, als man dies sonst bei einer Vor stellung tut. Herrn Watkin kam der Baron so son derbar bekannt vor. Cr grübelte und grü belte. Plötzlich tauchte vor seinem gei stigen Auge ein Gerichtssaal auf, in dem er jenen angeblichen Baron schon einmal gesehen hatte. Wie war denn das seiner zeit nur gleich gewesen? Richtig

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Lienzer Zeitung
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Seite 3 von 8
Datum: 02.04.1941
Umfang: 8
Mittwoch, den 2. April 1S41 „L i e n z e r Zeitung' Folge 22 — Seite Z V0>1 ?. 16 u^ttx»Li^-»xctt?5Lnv?T: vxei czu?.i.l.?.>'-ve^!XL, i^cidii05s«,vc« «sL/i. o«,csO^> „Lieb haben! Wissen Sie, Baron, so ein Ehrenwort — na also, nehmen Sie es mir nicht übel, es genügt mir nicht für das Glück meines Kindes.' „Auch nicht, wenn Ihr Fräulein Tochter mich wieder liebt?' „Du lieber Himmel, Baron! Ich sagte es schon, und Sie werden es ebensogut wissen wie ich, vielleicht noch viel besser

: so ein un erfahrenes Mädchenherz . Nee, junger Mann, so einfach liegen die Dinge nicht! Ich habe mir mein Geld schwer genug zu sammengearbeitet, aber nicht sür einen feu dalen Schwiegersohn. Und ich habe auch meinen Stolz.' „Den achte ich ganz gewiß. Aber er braucht doch nicht unbedingt zwei Menschen, die sich lieben, zu trennen.' „Ach so, lieben!' sagte Zuppke. „Das sollt ihr mir erst mal beweisen! Wenn Sie die Lise vom Fleck weg heiraten wollen, Herr Baron, ohne einen Pfennig Geld, und wenn die Lise darauf

groß oder klein, der eine Frau ganz ohne Geld heiraten könnte. Er kann es nicht, denn er hat Verpflichtungen gegen sein eigenes Stück Erde und die Menschen darauf. — Sie wür den uns höchstens zwingen, unverheiratet zu bleiben, mich, und ich glaube, auch Elisabeth.' „Was Sie tun, ist mir wirklich wurscht, entschuldigen Sie schon. Aber meine Tochter? Nee, Baron, die heiratet, da können Sie sich darauf verlassen. Und vorläufig studiert sie erst mal. Nee, nee, damit machen Sie mir nicht bange

! Wenn sie einen Beamten hei ratet, scheint mir ihre Zukunst jedensalls ge sicherter. Ick) sagte schon einmal: einen adli gen Herrn heiraten meine Töchter nicht. Mit meiner Einwilligung nicht! Da wäre mir ein tüchtiger Handwerker zehnmal lieber!' Er ging noch immer umher, jetzt blieb er vor Bodo stehen: „Da Sie meine Tochter ohne Geld nicht mögen, ist unsere Unter redung wohl beendet, Herr Baron. Ich werde Sie bei meinen Damen entschuldigen.' Er schellte. Anton, inzwischen vom Chauffeur zum Diener gewandelt, trat

ein. „Begleiten Sie den Herrn Baron hinaus', befahl Zuppke. Dann hielt er Bodo feine Hand entgegen: „Es hat mich gefreut, Ihre Freundlichkeit gegen meine Tochter erwidern zu können, Herr Baron von Gaten. Ich danke Ihnen für Ihren Besuch.' Die beiden Männer sahen sich kampfgewillt in die Augen. Bodo übersah die Hand. Er klappte militärisch die Hacken zusammen, ver neigte sich knapp und ging rasch hinaus. Zuppke -lenoß seinen Triumph mit einem tiefen, befreiten Atemzug. Dann ging er hin über zum wartenden

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Alpenzeitung
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Seite 3 von 6
Datum: 01.08.1934
Umfang: 6
Gewissen haftigkeit jede einzelne Einsendung geprüft wird. Nichts bleibt ungelefen, und alles Unbrauchbare wird dem Einsender wieder zurückgeschickt. Ost wird an uns die Frage gestellt, aus wel chen Kreisen die Manuskripte kommen. Darauf kann Man nur antworten:->aus,>allen. Kreisen, und aus allen Berufen. Das Stubenmädchen, die Gräfin, der Kellner, der Baron, der Ingenieur, der Stra- ßenbahnscl,assner, sie alle haben irgendeine Idee. Sie alle lockt die Welt des Films, und alle er hoffen

. In dem Disput versteigt er sich sogar zu der schrecklichen Beleidigung, der Herr von Stockei sei auch nicht mehr als ein ganz gewöhnlicher Kaminputzer, welche Bemerkung ein lähmendes Entsetzen der Korona hervorruft.- Ucicky, den wir nach längerer Pause ersreut be grüßen. ist sehr zufrieden mit dieser Szene, und auch seinem Kameramann Behn-Grund genügen diesmal zwei Ausnahmen. „Die hohen Herrschasten kommen erst später an die Reihe', mein Ucicky, „wir sangen mal mir den Subalternen an. „Der junge Baron Neu

durch die Luft, das eines anderen brauste daher wie Frühlingswind, ein drittes wieder war wie das unbekümmerte Aus atmen eines fröhlichen Herzens, das sich mit dem Atem der Erde mischte, der hier so urkräftig aus Wald, Gebirg und Wiese kam Beim Bergabs jüngsten, ein bla und sich ein wen eigen geschah es, daß einer der ses Knäblein, ins Purzeln geriet g den Fuß verstauchte. Auf seine Wanderkameraden gestützt, hätte es ganz gut den Weg fortsetzen können. Aber der Baron hob den Jungen empor und. trug

ihn auf seinen kräftigen Armen zu Tal. Es ward ihm wohl dabei. Nie hatte er seinen eigenen Knaben getragen. Der war erst einige Monate alt, als Petra sich vpn ihrem Man ne trennte. Während der Baron den kleinen Körper nahe dem seinen fühlte und der Wind ihm das dünne, ganz weiche Haar dieses Jungen bis an die Lip- ven wehte, dachte der Mann: „Ich hätte der Petra doch meinen Sohn abfordern sollen. Einen Sohn gibt man nicht her. Man hält ihn fest.' Plötzlich richtete sich der Knabe in seinen Armen staunend hoch

Augenblick verdutzte Gesichter, als in die Stille der Halle plötzlich ein Sturm von fünfzehn strahlenden Jungen hereinbrauste. Doch jeder wurde satt und für jeden fand sich ein Schlafplatz. Die Jungen selbst schleppten die lange nicht gebrauchten Ma tratzen aus den Gästezimmern herbei, breiteten sie in der Halle aus, benutzten den Rucksack als Kopf kissen und wickelten sich in die Decken. Als sie schliefen, stieg der Baron noch einmal leise aus dem oberen Stock hinab und durchschritt lächelnd die Reihen

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Alpenzeitung
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Seite 2 von 4
Datum: 18.07.1941
Umfang: 4
hier Malchen und den „Baron Bruckenborg' vor, der zu Besuch gekom men war. „Herr Watkin', flötete Malchen, 'der Herr Baron bat mich um eine Gefällig keit. Sein Sekretär kommt erst nächste Wocbe nach hier, und Sie möchten daher für den Herrn Baron eine geschäftliche Angelegenheit ordnen.' „Ich stehe gern zu Diensten!' sagte Bert mit einer Verbeugung. „Hören Sie, Herr Watkin'. begann der Pleudobaron, „ich habe nämlich die Ab sicht, das Landhaus, in dem ich zurzeit auf Miete wohne, käuflich zu erstehen

den jungen Mann. Der angebliche Baron Bruckenborg hatte es durch ein geschicktes Wortspiel fertiggebracht, von der Dame des Hauses' zum Mittagessen eingeladen zu werden. Malchen bat ihn in großzügiger Weise, er möge sich ungeniert in der Villa be wegen. als ob diele seine eigene sei. Sie selbst, so sagte sie mit einem reizenden Lächeln, erwarteten Hausfrauenpflichten, und sie müsse in der Küche nach dem Rechten sehen. Nunmehr sich selbst überlassend knüpfte der Baron in der Bibliothek mit dem Hausherrn

ein Gespräch an, das aber infolge der Einsilbigkeit des letzteren bald im Sande verlief. Dann sprach er mit den sich im Park ergehenden Kiesewetter und Graf von Felseneck höchst geistreich über das Wet ter, wobei er immer nach seiner Nichte Mary Ausschau hielt. Kiesewetter und der Graf, die ganz im Banne ihres dunklen Planes lebten, ver blaßten auch bald als angeregte Unter halter, worauf der Baron ins Haus zu rückschlenderte. Hier stieß er auf Mary, die gerade mit den Kindern zu einem Spaziergang

und verließ mit den Kindern das Haus, während jener die Treppe emporging. Er hatte aber Watkin nicht gesehen der hinter den Palmen im Vestibül stand und mit Ichlauem Lächeln das Gespräch zwischen dem angeblichen Baron und der Erzieherin beobachtet hatte, ohne jedoch von dem geflüsterten Wortaustausch etwas zu verstehen. „Ohne Zweifel', brummte er zufrieden, „ist diese hübsche Erzieherin seine Kom plicin. Schlau eingefädelt haben die beiden das!' Und Herr Watkin schlich dem angeb lichen Baron

wieder zurück. „Ohne Zweifel', murmelte er in leisem Triumph, „birgt der Halunke das Aktien paket und die Uhr in dieser Kassette. Ich werde mir den dazu passenden Schlüssel anfertigen und damit sehr rasch an das Ziel meiner Wünsche kommen.' Patrick Fips überflog noch einmal mit prüfenden Blicken das Zimmer, ob er irgendwelche Spuren seines Eindringens hinterlassen habe, dieweil Herr Watkin draußen aufgeräumt davonschlich. Er hatte genug gesehen, um überzeugt zu sein, dag dieser Baron Bruckenborg

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Bozner Zeitung
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Seite 4 von 8
Datum: 10.01.1901
Umfang: 8
aus seiner Mappe und füllte dasselbe aus, nachdem er ein kleines Taschenschreibzeug auf den Tisch gestellt. „Sie nehmen also diese Sachen nicht mit fort?' fragte der Baron mit zitternder Stimme. „Es fleht in meiner Besugniß,' war die Antwort, „die gepfändeten Gegenstände in Ihrer Obhut zu lassen und ich thue das in diesem Falle mit dem vollen Vertrauen, daß dieselben nicht bei Seite gebracht werden, was ohnehin schwer strafbar sein würde und Sie haben vierzehn Tage bis drei Wochen Zeit, — ich hoffe

kann sich Vieles ändern, wir dürfen die Hoffnung nicht sinken lassen.' Der Gerichtsvollzieher hatte das gedruckte Formular vollständig ausgefüllt und bat den Baron, dasselbe zu unterzeichnen, was dieser mit zitternder Hand that. „Der Name eines Holberg unter einem Pfändungeprotokoll,' sagte er schwer seufzend. Allerlei. — Das papstliche Staatshandbuch (l^a (?krarolüa (Zaiwliva) gibt die Uebersicht über den gegenwärtigen Stand der römischen Hierarchie. An ihrer Spitze steht Papst Leo XIII., erwählt

im 88. Lebens jahre. Gesund und fleißig von Jugend auf, arbeitete er von feinem 16. Jahre an mit gutem Humor im Felde, aber er lebte ent- „o mein Gott. Deine Hand liegt schwer auf mir!' Das Gesicht des Gerichtsvollziehers zuckte in tiefer Bewegung. „Glauben Sie mir, Herr Baron,' sagte er, „daß es mir. von Herzen wehe thut, so vor Ihnen zu stehen, es ist bei Gott ein hartes Amt, das unsereins zu führen hat und manch mal blutet mir das Herz, wenn ich die rück sichtslose Härte der Menschen sehe

, wo es sich um das elende Geld handelt, aber was hilft es, ich muß die Pflicht meines Dienstes thun.' „Muß das der Soldat nicht auch.' sagte der Baron, „wenn er im Kriege den Feind niederschießt, der ihm nichts gethan hat und um den vielleicht liebende Herzen brechen?' Er reichte dem Gerichtsvollzieher die Hand, die dieser, sich ehrerbietig verneigend, drückte. „Ich wünsche von ganzem Herzen, Herr Baron, daß sich Alles zum Guten weuden möge, und werde mir erlauben. Sie rechtzeitig zu benachrichtigen.' Der Baron zog

die Klingel. Der alte Friedrich trat unmittelbar darauf ein. Er mochte wolil draußen nahe an der Thüre gestanden haben, auch er war bleich und finsterer Ernst lag auf seinem Gesichte. „Gieb dem Herrn ein Glas Wein,' sagte der Baron, „er wird, nach dem anstrengenden Weg hier auf den Berg, einer Erfrischung be dürfen. Sie dürfen das wohl von mir an nehmen, Sie haben ja Ihre Schuldigkeit ge than.' „Und ich werde von ganzem Herzen.' sagte der Gerichtsvollzieher, „auf das Wohl des Herrn Baron trinken

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Volksblatt
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Seite 4 von 10
Datum: 28.11.1900
Umfang: 10
Seite 4 Tiroler Volksblatt 23. November 190 katholischer Grundlage die Vereine organisieren und die „Kuntschakpartei' stürzen wollte. Scholdan erhielt von Baron Di Panli bloß Schadloshaltung Hraby's, keines wegs eine bestimmte Summe zugesichert. Ebenso unwahr sei es, dass Baron Di Pauli dem Hraby eine sichere Stellung versprochen habe, wohl aber habe Hraby Baron Di Pauli um Vermittlung einer solchen gebeten. Unwahr sei es, dass Ti Pauli dem Hraby für jede Ver sammlung einen Hunderter

versprochen habe. Unwahr sei es, dass Hraby von der Nichteinmischung der Christlichsocialen in den Streit Schöpser-Di Pauli nichts gemusst habe. Noch nach der.Erklärung am 15. November habe Hraby versichert, er werde auch ohne Einwilligung Scholdans nach Tirol kommen und für Baron Di Pauli agitieren. Nun, wenn das Hraby wirklich alles behauptet hätte, was ihm die „Rp.' in den Mund legt, dann hätte Baron Di Pauli freilich einen großen Fehler be begangen, dass er einem solchen Christlichsocialen

wird es uns ver übeln, wenn nun auch wir der guten Sache wegen das Schweigen brechen. Wir lesen dort: „Wie man nun mit Sicherheit vernimmt, steht der ganze Reggl- berg geschlossen für Herrn Schraffl ein.' Dem gegenüber sei festgestellt, dass die Wahlmänner für die V. Curie, sowohl von Deutschnoven als von Eggenthal, voraussichtlich, nicht gegen, sondern für Baron Di Pauli stimmen werden. Das nämliche lässt sich von den in Petersberg gebürtigen Wahlmännern er warten, soweit die Gesinnung derselben hierorts

bekannt, wenn sie sich nicht bevormunden lassen. WeiterS steht im nämlichen Artikel: „Von Di Pauli will in unserer Umgebung niemand etwas wissen u. s. w.' Nun aber steht fest, dass nebst anderen auch angesehene Bauern von Deutschnoven und Eggenthal sich sür Baron Di Pauli erklärten, ja ausdrücklich sagten: „Der Di Pauli ist ja gut.' Ferner schreibt der Correspondent aus Weißenstein: „Unbegreiflich erscheint hier in dieser Frage die bisherige Haltung des so genannten „Tiroler Volksblattes

der katholischen Volkspartei kurzweg: „Volksbe- trüger und Verführer.' Nun darauf gibt uns der Artikelschreiber selbst die beste Antwort in die Feder: „Wen die Götter verderben wollen, den schlagen sie mit . ... . . . Unerklärlich schein es uns, dass der Redacteur des „k a th ol i s ch e n Tiroler' sür eine so gemeine Beschimpfung in seinem Blatte ein Plätzchen gefunden. Kältern, 25. November. (S chlechtes Ge wi ss e n.) Samstag den 24. November früh sandte Baron Di Pauli mit dem 6 Uhr Zuge einen Be diensteten

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 6 von 24
Datum: 12.12.1920
Umfang: 24
ich nicht, aber ich werde mich freuen, liebe Freunde wiederzusehen. Wenn es Ihnen recht ist, — und auch Ihnen, Herr Baron, werde ich mir erlauben, morgen nachmittag tn Dalheim vorzusprechen.' Die Herren verneigten sich »«stimmend. „Bei dieser Gelegenheit bin ich ganz zufällig Hinter ein Geheimnis gekommen, Fräulein von Ro- Nach.' bemerkte der Gras lächelnd. Sie sah ihn fragend an. ,,Ein Geheimnis?' ,La,ein Geheimins. das Sie mir vorenthalten haben. Ich hörte von Baron Dalheim, daß Sie die Schwester seiner Braut vor dem Ertrinken

gerettet haben.' Grifeldis errötete sah, als sei sie auf einer schlimmen Tat ertappt worden. „Ach — das ist doch nicht der Rede wert,' sagte sie verlegen. „Erlauben Sie. mein gnädiges Fräulein — da muß ich doch sehr widersprechen. Die Schwester meiner Braut und ihre Familie sind durchaus nicht der Ansicht, daß Ruths Leben nicht der Rede wert sei/ sagte der Baron scherzhaft entrüstet. Griseldis lachte leise. „So ist es natürlich nicht gemeint, Herr Baron. Ich meine nur. was ich getan, ist nicht wert

umklammerte. Sie sehen, ich bin genau orientiert' warf der Baron ein. „Ja — ergeben Sie sich nur Ihrem Sckicksal. als Lebensrettenn gefeiert zu werden,' neckte der Gngf. Griseldis lachte. „O, es war wirklich weiter nichts als eine et was überanstrengende Schwimmtour. Ruth war allerdings in ihrer Todesanast. kaum zu bändigen, aber ich besitze ja gottlob starke, gesunde Arme und habe sie zu ihrem Heil bezwungen.' „Sie wollen Ihr Verdienst abschwächen. Meine Braut hat mir die Sache doch wesentlich dramati

scher geschildert und — ich bitte um Entschuldigung — es ist meine Pflicht, ihr mehr zu glauben, als Ihnen ' scherzte der Baron. Griseldis lachte. „Also begraben wir das Thema lieber, Herr Baron, damit ich Ihnen nicht länger widersprechen muß.' Die Herren plauderten noch eine Weile mit Griseldis. Zwischendurch erneuerte Baron Dalheim seine Bekanntschast mit der kleinen Komtesse Gilda. Sie erkannte in ihm sofort den früher viel und gern gesehenen Onkel Baron, der stets allerlei klei ne Scherze

mit ihr getrieben hatte. Das tat er auch heute zu Gildas Belustigung. »L>u warst so lange nicht in Treuenfels, OnkÄ Baron,' hatte sie vorwurfsvoll gesagt Er v«> I sprach ihr. i'tzt wieder seh? oft zu kommen. Im besten Einvernehmen ginaen die beides Herren dann nach dem Scklaß zurück. Griseldis sab ihnen m»t kroben Auaen nM und Gilda plauderte vergnügt von Onkel Baron, Erst bei Tisch sah Griseldis dann Graf Hon» w'-'der, und sie ki-ente ein daß er etwas frober frischer aus den Auaen blickte. Er gab mich s-'ner

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Volksbote
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Seite 3 von 12
Datum: 13.08.1931
Umfang: 12
das Verlangte und er kundigte sich: „Wie geht es eurer Herrlichkeit, Herr Baron?' „Scher dich zum Scheitan, du Hund!' er widerte der Bettler. „Oder gibst du knir Esrar?' ^ „Wenn der Herr Baron Piaster genug haben!' sagte der Wirt merklich kühler. „Werd mir Piaster verdienen . .-. wart nur! Dann bekommst du von mir die Kar batsche. . Fort, du Aas!' Die beiden Freunde hatten das Gespräch mit angehört und Leo fragte verwundert: „Der Wirt nennt diesen Mann in Lumpen Baron! Ist das Ironie — oder Wahrheit

?' „Er ist wirklich ein Baron!' erwiderte Hassan; „es ist der ungarische Magnat Splenyi, ehemals einer der reichsten Kava liere von Budapest, der über ein Rittergut, Equipagen, Pferde und Diener verfügte. In ihm siehst du eines der schrecklichsten Opfer, die je dem Opium verfielen. Zum Skelett abgemagert, in Lumpen gehüllt, ungewaschen und ungekämmt, halb irrsinnig, zieht er durch die Straßen Stambuls, um sich soviel zu erbetteln, daß er abends dem Laster des Opiumessens frönen kann.' „Schrecklich

nicht mit Unrecht —, daß die Derwische ihn ' ausgeplündert und systematisch zugrunde gerichtet hätten. El Ehadan hat gewiß auch hier die Hand im Spiel —* „Dieser Schurke!' rief Leo. „Wieviel Menschenleben mag El Chadan auf dem Gewissen haben!... Dieser Baron ist ret tungslos verloren. Das sieht man auf den ersten Blick. Cr ist verblödet, feine Organe sind erschlafft, er gleicht einer umndelnoen Leiche —' „Und doch hat er Augenblicke, wo sein Geist aus seinem Stumpfsinn erwacht, wo er eine geistreiche

Menschenverstand zweifle... Baron Spleny war inzwischen näher ge- kommen, er vermochte sich kaum aufrecht zu. halten, gab das Honneur ab, wie ein Ofsi- zier, und sagte in reinstem Französisch: > „Verzeihen Sie, Messieurs, wenn ich Sie anrede. Aber die Umstände rechtfertigen mein Vorgehen. Sie sehen, daß ich etwas i ramponiert bin! — Wenn Sie mir ein kleines Darlehen geben wollten... o, ich bettle nicht! — Später zahle ich es zurück! Ich habe Paris gesehen und Wien und hundert Städte... Aber Stambul

, die fleischlose Totenhand streckte sich bittend aus — Leo hatte sein anfängliches Grauen vor diesem Totenkopf überwunden und ein tiefes Mitleid mit den Armen erfaßte ihm. Statt eine Gabe in die Bettlerhand zu legen, ergriff und drückte er sie. „Armer, armer Mann!' sagte er *tn deutscher Sprache. Baron Spleny zuckte zusammen, und riß, seine Hand gewaltsam los. „Sie sind ein! — Deutscher?' fragte er in deutscher! Spräche. „Ja ich bin ein Deutscher — und möchte j Ihnen helfen...' „Mir — helfen? — O Herr

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