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Bozner Zeitung
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Seite 4 von 8
Datum: 09.03.1903
Umfang: 8
. Borläufig that Ho. st gar nicht, als bemerke er sie. Mochte sich ihre Aufregung erst legen. In dem Augenblick, als sich der Notar empfehlen Wollte, schien er eist das Mädchen zu sehen und sagte: „Ach, da ist ja auch meines Vaters treue Wärtenn. Es muß ein wahres Vergnügen fein, sich von so schöner Hand pflegen zu lassen!' Jensen erwiderte schmunzelnd: „Ja, ja, da haben dcr Herr Baron schon recht. Doch ich will eilen, der H.-rr Papa erwarten mich. Empfehle mich, Herr Baron — hat mich sehr gefreut

es aber wirklich entsetzlich,' die Eingangsthüre schloß und nun Christine im halbdunklen Flur dicht gegen über stand. „Christine, können Sie mir verzeihen?' flüsterte er leidenschaftlich ihre Hände erfassend. Nasch riß sie diese aus den seinen nnd wich zurück. „Baron Tolsting, ich muß bitten, mich vorüber zu lassen. Wir haben Nichts miteinander zu sprechen.' Horst vertrat ihr den Weg. „Ist es möglich, daß Sie so hart sind? Sagen Sie mir doch ein Wort der Verzeihung, bitte!' Dieses „bitte' war so weich

auf. „Sie meinen, ich sei Ihretwillen hier, .Herr.LZaron?„Das. heißt allerdings die Anmaßung etwas weit getrieben.': ?» „Christine, ich beschwöre Sie, -nicht diesen Ton! Hören Sie doch auf die Stimme, die — ich bin dessen gewiß — in Ihrem Herzen zu nieinen Gunsten spricht, und — lassen Sie Ihren Groll!' „Das wird nie und nimmer geschehen. Und nun, Herr Baron, lassen Sie uns, bitte, diese uner quickliche Unterhaltung beenden!' Sie versuchte an ihm vorüber zu kommen, Horst jedoch befand sich in solcher Aufregung

auf das Bett. Indeß war der Notar Jensen vom Kammer diener angemeldet, an des Barons Lager getreten. „Wie leid thut es mir, mein verehrter Herr Baron, Sie so wiederzusehen', begann er in bedauern dem Ton, „ich mochte es gar nicht für möglich halten, daß Sie wirklich krank sind; aber so geht's, heute roth, morgen o, pardon! ich meinte, im Handumdrehen ist dem Menschen Etwas zuge stoßen. Na, 's ist nun einmal nicht anders, — wir wollen das Beste hoffen. Und was wünschen der Herr Baron von mir?' fragte

er dann. Dieser bat den Notar, vor seinem Bette Platz zu nehmen. „Eine heikle Angelegenheit. Wäre ich nicht krank geworden, so hätte ich Sie schon vor 4 Wochen aufgesucht. Ich wünsche die Scheidung von meiner Gattin einzuleiten.' Der Anwalt glaubte nicht recht gehört zu haben, er blickte den Baron geraume Zeit verständnißlos an. Dieser fuhr fort: „Seit Jahren sind Sie mein bewährter Rechtsfreund, deshalb wende ich mich zu erst an Sie, ehe ich in dieser Peinlichen Angelegen heit weitere Schritte thue.' Darauf

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Dolomiten
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Seite 4 von 6
Datum: 23.06.1941
Umfang: 6
wissen wollen — und zu viel wissen. Egon hat zu viel gewußt! — Zu deutlich wies er durch seine Beobachtungen und Aus sagen hinüber ins Herrenhaus, wo wir den Täter finden sollten. Dieser Übereifer, dieses Zuviel hat meinen Verdacht erregt. Die Tatsachen beweisen die Richtigkeit meiner Schlüsse. >■ Nicht Fra» von Lehrten war es, die das Gespräch in der Bibliothek zwischen Baron Hagen und Baron Eugen belauscht hatte — wie Egon Sie, Herr Ingenieur, durch den zufällig erteilten Auftrag von Frati

von Lehrten glauben gemacht hat, sondern Egon selbst. Er wollte das Waffenzimmer gerade verlassen, die Angel kreischte, er hörte Ihre Schritte, Baron Eugen, und tat das Klügste, was er tun konnte; er sprang zurück und ''(ft« sich hinter den großen Sessel beim Bister nieder.' > m.'.ndte sich zu Baron Eugen: licht wahr. Sie haben das Zimmer gar ui , betreten, Herr Baron, sondern sich mit einem Blick von der Türe aus begnügt?' „Das stimmt', bestätigte Eugen, „als ich die Türe geöffnet hatte, das Kreischen

Ihre Obsekiivität zu beeinflussen. Die ganze Reihe der Fehl kombinationen und Ihre falschen Folgerun gen find auf diesen rein zufällig erteilten Auftrag zurückzuführen und dadurch erklär lich. Als Egon durch das Abhören des Gesprä ches zwischen den Brüdern erfahren hatte, daß Baron Hagen das Gut an Baron Engen abtreten wollte, uw in die Welt zn gehen, mußte er den Entschluß fassen, .Hagen zu beseitigen. Er muhte fallen, erst der Akt beim Notar Dieize gefertigt morden war — ehe er Krannitz für immer verließ

. Ein Baron Rinkh. and) irgendwo drangen in der Welt, stand Egons Erbnnsprüchen auf Krannitz im Wege.' Absolut verständnislos sahen wir uns ge genseitig an. Baron Engen war derartig überrascht, daß sein Gesichtsausdruck beinahe komisch wirkte, er wallte sprechen — da gab ihm Dr.. Klodt durch eine Handbewcgung zu verstehen, daß er nicht unterbrochen werden wollte. „Sie werden bald vollkommen klar sehen, Baron', meinte er leicht lächelnd und wand te sich an mich: „Warum, glauben Sie, Herr Ingenieur, bat Eaa

» Gruß nickits von Haaens Zwi stigkeiten mit Setten und den falschen Wech seln erzählt?' Ich wußte nichts zu erwidern. Er beantwortete selbst die Frage: „Weil der Bcrdacht auf Baron Eugen ge fallen war. Baron Eugen sollte aber das zweite Opfer fein — wäre es auch fast ge worden. Der Verdacht dieses zweiten Bruder mordes aber sollte auf Baron Klaus fallen.' Die Wirkung dieser Worte war fast eine dramatische. Klaus war aus seinem Sessel aufgesprungen und versuchte unter Anzeichen höchster Erregung

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Bozner Zeitung
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Seite 6 von 8
Datum: 20.05.1903
Umfang: 8
nach dem Speisezimmer begab, geschah es mit einem festen, unerschütterlichen Entschluß, welcher die Seele ihrer Stiefmutter mit boshafte» Freude erfüllen sollte. ..Ja. ich will es thun!' murnielte das unglück liche Mädchen, in dessen Gemüth sich keine warnendk Stimme gegen einen Schritt erhob, der am besten ge eignet war. die unheimlichen Pläne der Baronin zu fördern. ö. Kapitel. Eine verhänguißvolle Bitte. Der Baron und seine Frau waren bereits im Speisezimmer, als Nina eintrat. Dem uneingeweihten Beobachter

der kleinen Gruppe wäre der Familien- Himmel heiter und wolkenlos erschienen. Dank den Einflüsterungen der jungen Frau, trug Baron von Harding seinen gewöhnlichen Gesichtsausdruck. Bei dem krankhaften Stolz seines Charakters hatte sie leichtes Spiel gehabt. Das Mahl ging ohne bemerkenswerthen Zwischen fall vorüber. Aber in dem Augenblick, in welchem die Baronin ihre Serviette bei Seite legte, elektrifirtc Nina ihre Stiefmutter, während sie ihren Vater mit bleichem Entsetzen erfüllte. „Papa,' rief

sie. mit einem Ton unbewußter Entschiedenheit in ihrer süßen, jugendlichen Stimme. «Papa, ich möchte mir Deine Erlaubniß erbitten, in's Ausland zu gehen.' Eine Minute tödtlichen Schweigens folgte. Baron von Harding starrte in hilfloser Bestürzung auf seine Tochter, die Baronin blickte auf ihren Teller nieder, um die teuflische Freude zu verbergen, die aus ihren Augen blitzte. ..Sie arbeitet mir selbst in die Hände!' dachte sie. „Du willst in's Ausland gehen?' wiederholte der Baron, von Nina nach der Baronin

hinübersehend. Aufschauend begegnete der Blick der jungen Frau dem ihres Gatten. Die ernste, kalte Mißbilligung, die aus ihren schönen Augen strahlte, war nicht mißzuverstehen. Der Baron wendeet sich mit einer Miene strenger Enschiedenheit seiner Tochter zu. Nina's Herz sank ihr im Busen. Auch sie Halle in dem Gesicht ihrer Stiefmutter gelesen. ..Er wird die Erfüllung meiner Bitte zurückweisen.' dachte sie niedergeschlagen. „Was aber beginne ich dann?' „Du solltest Nina eine Audienz gewähren,' lächelte

und —' „Verzeihung.' unterbrach Nina ihre Stiefmutter lzochniüthig, „Verzeihung. Papa, ich möchte Dir nicht in Dein Studirziinmcr folgen, da ich Dir leine beson deren Gründe für meinen Wunsch auzuiühren habe. Ich bitte Dich nur. ihn in Erwägung zu ziehen und mir Deine Einwilligung —' „Meine Einwilligung!' sprudelte der Baron in seiner Nathlongkeit hervor. „Wie soll ich Dir meine Einwilligung gewähren? Du weißt, daß Deine Mutier nnd ich beschlossen haben, den Continent nicht vor dem nächsten Jahre zn bereisen

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Bozner Zeitung
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Seite 6 von 8
Datum: 21.12.1869
Umfang: 8
dort in dem Sache lag ein Brief. (Fortsetzung folgt.) Eine reiche Frau. Original-Novelle von August Schrader. V. Fortsetzung. Doch schon nach einigen Minuten trat sie hastig Ävieder ein. —Gnädige Frau! — WaS willst du? — Der Herr Baron folgt mir auf dem Fuße. — Ich will ihn nicht sprechen! fuhr die junge Frau <mf. Sage, was du willst; aber sorge dafür, daß ich ungestört bleibe. In dem Augenblicke al« Susanne gehen wollte, 'ward die Thür geöffnet — der Baron, ungewöhnlich Hleich, trat «in. Schweigend deutete

er mit der Hand wn, daß Susanne sich entfernen möge. Eugenie hatte sich erhoben; sie stützte die Hand auf Äie Lehne des Sopha's. — Herr Baron, rief sie tonlos, in meinem Zimmer Ä>in ich die Herrin ! Albert verneigte sich. — So mag das Kammermädchen unsere Unterre« »Mlg hören, antwortete er in kalter Ruhe. — Meine Nerven sind angegriffen, ich bedarf der Muhe. — Verzeihung, wenn mich dieser Vorwand nicht veranlassen kann, meinen Besuch aus morgen zu ver schieben. Die Dringlichkeit der Angelegenheit . . . — Geh

', Susanne, aber bleibe im Vorzimmer z befahl Eugenie. Dann warf sie sich in den nächsten Sessel und wandte dem Baron halb den Rücken zu. Albert rollte -einen zweiten Sessel heran und ließ sich ihr gegen« äiber nieder.. Einige Augenblicke betrachtete er die reizende, elegante Frau, deren Besicht sich ihm im Hroftl zeigte. Wie rein und edel waren die Umrisse dieses jungfräulichen Antlitzes ! der Baron vermochte Zaum einen Seufzer bei dem Gedanken zu unterdrücken, 2>aß diese unschuldige Stirn eine Lüge

barg. — Wir wollen uns ruhig verständigen, begann er Gebend. Ich halte dafür, daß wir die P in abkürzen, 5>ie urs Beiden aus den eingetretenen Verhältnissen erwächst. zEugeme hob das schöne Haupt empor und blicke stolz zu ihrem Gatte» hinüber. Jede Rücksicht ver- I gessend, fragte sie: ^ — Sie fordern ein Arrangement, Herr Baron? — Ja Madamme! — So warten Sie, bis mein Vater kommt — ich bin uicht Banquier. Der Baron zuckte zusammen. Aber er blieb ruhig. >— Ich verzeihe Ihnen diese Beleidigung

antwor» tete er. Ihrem Geldstolze setzte ich meinen Adelstolz entgegen. Die so kalt gesprochenen Worte übten eine unbe schreibliche Wirkung auf die junge Frau aus, die ein anderes Auftreten ibres Mannes erwartet hatte. Die Phrase, die sie auSsprechen wollte, erstarb ihr auf den Lippen, die wie im Krampfe zuckten. — Es ist traurig, fuhr der Baron fort, daß Sie in Ihrer Verblendung mich zwingen, die einzige Waffe zu ergreifen, die mir bleibt. Wie die Sachen jetzt stehen, frage ich nicht nach dem Grunde

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Alpenzeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 22.11.1932
Umfang: 8
durch außerordentliche Maßnahmen: durch die Ent sendung von zwei Strasexpeditionen, die von Jrkutsk und von Chardin aus sich längs der Bahn näherten und schließlich in Tschita, dem Mittelpunkt der revolutionären Bewegung, zu sammentrafen. Die beiden Expeditionen standen unter dem Befehl der Generäle Rennenkampf und Baron Meller-Sakomelski. Diesen furchtbaren Episoden aus den Tagen der russischen Revolution von 1Sl>5 ist eine so eben vom Moskauer Zentralarch'v herausge gebene Dokumentensammlung gewidmet

die schändlichsten Grausamkeiten verzeichnet! Baron Meller-Sakomelskl begünstigte die Ausschreitun gen seiner Expedition, indem er bei jeder Ge legenheit darauf himries er werde seine Offi ziere „nur wegen Nachsicht und Milde, nicht aber wegen harter Strafen zur Verantwortung ziehen.' ^''Seinen Chef charakterisiert Ewetzki selbst fol gendermaßen: „Wird ein Name genannt, dann erwähnt der Baron sofort die schlechten Eigen schaften seines Trägers oder macht ihn lächer lich. Wenn man d?n Baron hört, muß man an Gogol

denken, nach dem der Russe entweder , ein Dummkopf oder ein Schuft ist. General Rennenkampf, so pflegte Meller-Sakomelski zu sagen, weiß immer, wo etwas zu finden ist: er findet auch gleich den Weg zur Staatskasse.' » Eine Seite im Tagebuch Ewetzkis notiert: „Bei Tisch wurde die Frage aufgeworfen, was mit den Verhafteten geschehen solle. Der Baron entscheidet: „Was soll mit ihnen geschehen, zum Teufel noch einmal, liefert sie den Gendarmen ausi' Ein Telegraphist der Expedition meldet dem General

, einer der Verhafteten habe sich geweigert, eine Depesche an den Zaren zu be fördern. Der Baron antwortete in aller Ruhe, sein Weinglas zum Munde führend: „Sonst nichts? Erschießen!' Und als der Telegraphsst noch zwei weitere Verhaftungen meldet, ant wortet Meller: „Nun, bann erstehen sie alli dreil Bei der Erschießung wurde nicht darauf ge. achtet, ob die Gewehre in Ordnung waren: manchmal versagten sie bei der scharfen Kälte. Die Exekution erfolgte bei dem schwachen Schein einer Handlaterne, so daß die Kugeln oft

hat. Mich, abwohl ich Aljuchin natürlich nicht bin!' „Weiß das Duscha?' stammelte der Baron. „Sie weiß es.' „Und billigt sie es?' „Auch das. Sie billigt es aus Mitleid mit mir, dem sie helfen will.' „In wieweit sind Sie hilfsbedürftig?' fragte Le Bac. „Insofern, Baron, als ich ein Interesse daran habe, nicht mehr zu leben. Ith möchte, daß jener Mann, Hochgesang mit Namen, der wegen versuchten Totschlags mit Gefängnis bestraft /wurde, tot sei für eine gewisse Zeit. Für jene Zeit etwa, die genügt, daß meine Frau

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Alpenzeitung
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Seite 3 von 6
Datum: 01.12.1935
Umfang: 6
von den Fließen zu trinken. Da auf diese Weise auch an jedem Tag des Jahre» durchschnittlich 200 Ziegen geopfert werden, kann man ermessen, daß an diesem einzigen Platz der Kali jährlich fast 100.000 Tiere dargebracht wer» den. Wiedersehe» aus Schloß TA Humoreske von Hans Riekau. Diese Geschichte hat sich vor kurzem in Holland zugetragen. Der alte Baron von Töl, Oberhaupt einer weitverzweigten Familie, war erkrankt, und es schien, als ob es diesmal ernst würde. Mehr als zwanzig Verwandte hatten sich bereits

Bart und seiner vorbildlichen geheimrätlichen Würde angemessen war. Ruhigen Schrittes be gab er sich in das Krankenzimmer, bat alle Ver wandten, den Raum sofort zu verlassen, und brei tete alsdann die Arme aus, um den Baron und den Arzt an die Brust zu drücken- „Jungens', rief er, „welch ein seltsames Zusammentresfenl Wie lange haben wir uns nicht gesehen? Zwanzig Jahre? Dreißig Jahre' „Dreißig Jahre', lächelte Doktor Klaansen, „und ich hätte gar nicht gedacht, daß mein berühmter Kollege

sich seiner Studienfreunde überhaupt noch erinnern würde.' Nun, der Geheimrat beugte sich zunächst einmal über das Bett, stellte fest, daß der Baron lediglich von einer lokalen Muskellähmung —- und nicht etwa von einem Schlaganfall -- befallen war, behob die Lähmung innerhalb weniger Minuten durch eine Einspritzung, und dann fing man an — indes die Verwandten mit bleichen Gesichtern im roten Salon warteten — alte Erinnerungen aufzufrischen. Der Baron war, angesichts seiner so plötzlichen Genesung, vergnügt wie seit

vielen Jahren nicht. Man schlug sich aus die Schulter, man lachte, der Baron wußte sogar einen hundert jährigen Genever zu beschossen, und schließlich waren sie in der Rückschau auf ihre studentische Jugend so lustig und ausgelassen geworden, daß der Geheimrat einer Ritterrüstung, die im Zim mer ausgestellt war. Speer und Schwert entnahm und seine Freunde damit bedrohte. „Warte nur!' lachte der alte Baron, sprang aus dem Bett, nahm den zu der Rüstung gehörenden Helm und stülpte ihn Baals

Männer mit hochgeschlagenen Mantelkragen die schwere Last in den großen Wagen des Geheimrats. Die Verwandtschast schritt die Treppe hinunter. Sie wollte wissen, was denn geschehen und was nunmehr geplant sei. Aber der Wagen -- so eilig hatte es der Geheimrat — fuhr wie der Blitz davon. Tante Oradella wandte sich an den Diener. „Warum haben Sie nicht bei dem Transport geholfen?' „Ich durfte es nicht', stotterte der Diener, „Doktor Klaansen war völlig verzweifelt.' Am nächsten Tag schon war Baron

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Bozner Nachrichten
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Seite 4 von 8
Datum: 24.04.1896
Umfang: 8
Deutsche ReichSbanknotcn.>: . für 100 Mrk. b. N.-W. 53.80 20-Mark-Stücke /. 76 2()-Francs-Stücke . . 9.54'/, Italienische Banknoten . 44.10 ! Naud-Dukaten ^ . 5.66 > Interessante Neuigkeiten. ' Vom Verstorvenen Baron Hirsch. Wie gemeldet, ist am 21. d. Mts. auf dem ungarischen Schlosse des Großgrundbe sitzers Ehrenfeld in O-Gyalla Baron Moriz Hirsch plötzlich einem .Schlaganfalle erlegen. Baron Hirsch weilte seit Kurzem als Gast in O-Gyalla; zwei Stunden vor seinem Tode befand sich Baron Hirsch

noch in animirter Stimmung in großer Ge sellschaft. Die Leiche wurde nach Paris überführt. Baron Hirsch war nicht nur als Finanzmann, sondern auch in Folge seiner großen Humanitären Acte eine bekannte Persönlichkeit. Seine namhaften Schenkungen, ^welche ex ^ fast alljährlich wohlthätigen Zwecken widmete, verschafften ihm einen viel' weiterreichenden Ruf als seine finanzielle Thätigkeit, von welcher er sich schon seit Jahren zurückgezogen hatte. Baron Hirsch wurde als Sohn des bayerischen Hofbankiers Joseph

1818 adeln. Baron Moriz Hirsch wohnte ehedem in Brüssel, wo er sich am 28. Juli 1855 mit Frl. Claire Bischoffsheim, Töchter des weiland langjährigen belgischen Senatsmitgliedes M. Bischoffsheim vermählte. Am 11. Juli 1856 wurde > ihnen, in Brüssel - ein Sohn geboren, welcher nach Erreichung der Majorennität die zur Erlangung der belgischen Staatsbürgerschaft erförderliche, im Art. 9 des „Code Civil' vorgeschriebene Declaration abgab und auf Grund der Entscheidung des Brüsseler Tribunals ^ erster

Instanz die Bewilligung erhielt, seinem Namen i de Hirsch das Prädicat „de Gereuth' beifügen zu dürfen. Baron Hirsch erlebte den Schmerz, daß ihm sein Sohn im Älter von 30 Jahren im Tode Voran ging. —^ Der Schwerpunkt der finanziellen Thätigkeit, 'von welcher sich Baron Hirsch, wie schon erwähnt, seit Jahren zu rückgezogen hat, lag in der Türkei, und es ist erinnerlich, daß das Netz der Betriebsgesellschaft der.orientalischen Bahnen von Baron Hirsch finanzirt wurde. Ueberhaupt war er längere Zeit

einer der Hauptbankiers der Pforte, i Baron Hirsch gehörte jedenfalls zu den reichsten Persönlich keiten des europäischen Continents und man darf darauf' ge spannt sein, welchen Umfang in seinem Testamente die Humani tären Zuwendungen einnehmen. So weit es schon bis nun bekannt ist, soll der größte Theil des riesigen Vermögens von circa 600 Millionen Francs für Wohlthätigkeitsacte bestimmt sein. Die erste Idee zu seinem umfassenden Schenkungswerke soll Baron Hirsch gekommen sein, als sein Sohn in jungen Jahren starb

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Bozner Nachrichten
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Seite 4 von 8
Datum: 30.12.1920
Umfang: 8
. anlegtest, konnte man un-Z kaum unterscheiden.' , „Ja, bloß deine schönen Zöpfe konnte ich nicht vortäuschen, Ellinor.'. i » . ^ q- ' Am nächsten Tage sollte der Baron du Ge- . schwister zum gemeinsamen Spazierritt in Lent^ low abholen. . . . / Sorglich kor.trolüertc er Favorit und gab Fred allerlei gute Ratschläge, wie er das Tier zu behandeln habe.' ^ ^ ^ - „Ich habe >S zu Lebzeiten Ihres.. Herrn Großonkels manchmal geritten,' sagte er, dabei beobachtete er zugleich Diana, die unter Ellinor» Führung

Eisplätze so viele Eisläufer. Auf manchem Dreitausen der fänden sich vielköpfige Partien zusammen, so insbesonders ans dem Schwarzenstein und au; deni/ Großen Löffler. Es herrschte in allen Höhffn- und Talstationen sebr bewegtes Leben und Treiben urcd die strahlenden Gesichter der Heimkehrer zeigten am besten, wie viel. Gesund heit, dieser-Sport fördern Hilst. — In der hl. worden wäre. Sie behielt jedoch ihre Geistes gegenwart und behauptete ihren Platz. Schon hatte auch der Baron Diana am Zügel gefaßt

. Als Ellinor in sein Gesicht blickte, merkte sie, daß er bleich geworden war und daß seine Auaen in heißer, zärtlicher. Sorge -auf ihr ruhten. ^ ^ ^ Da schwankte sie vor heimlicher Erregung einen Moment haltlos im Sattel. Aber sofort hatte sie sich wieder in der Gewalt. „Lasse Sie bitte den Zügel los, Herr Baron Diana will sich einmal auslaufen,' sagte sie hastig. Dann jagte sie davon. - ' / l . Fred und der Baron folgten ihr. >> Auch Fred hatte in des Barons Antlitz die heiße, zärtliche Sorge

um die Schwester ge sehen. ^^ ^ ^ „Sie sollten Ihren Einfluß geltend machen, Fred,- daß Ihr Fräulein Schwester Diana nicht mehr reitet,' stieß der Baron erregt hervor. , Der' Knabe sah ihn mit hellen Augen an. Es lag wie eine warme Freude in seinen» Blick. „Ich will es versuchen, Herr Baron.' Sie hatten Ellinor inzwischen erreicht. Diese wandte sich anscheinend ganz ruhig, lächelnd um. /.Sehen Sie, Herr Baron, Diana ist' nun wieder, zufrieden, weil man ihr den Willen ge tan hat.' . /' / ) i Die Hetren ritten

von der Außenwelt vollkommen abge schlossen. Alle Straßen mußten mit großen Schneepflügen geöffnet werden. ! ° Dritter Spendenausweis des Kriegsinvalidenvereines Gries, zu. < gunsten der Christbaumfeier. > Meisterverein Gries IM L.. Turnverein Gries L. 1M.M, Marktgemeinde Gries 2W L.. Benedik- tinerstist Gries 100 L., Mayrgündter. LederhLndler, dung. Aber während Fred und der Baron sich lebhaft unterhielten, blieb sie merklich still. Sie muß immer daran denken, daß der Baron so blaß ausgesehen

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 5 von 8
Datum: 14.03.1922
Umfang: 8
ist leit einiaen Women eine >i«li 'ortwähreud ileigende Taiigkeii zii deobachteil: ani Ii>,-istcii geiucht wer- !>cii die iu-eii. iillaiw!. .ichen -.'V' ine, >ie init l^i bis 'N per eezal?!: .nerden: - ir die w?- Die Erbin von Hohenbüchen. Roman von O. Elster. Fortsetzung. Rachdruck verboten. sah sie neue Wolken, neue Schatten her ausziehen? 6uri vor fünf Uhr lieh- sich Jürgen bei 5cm Baron melden. Dieser empfing ihn sehr Avorkommcnd. lud ihn ein. Platz zu neh men und bot ihm eine Zigarre

der Baron ?hne weiteres Jürgens richtiges Verwandt- ichaftsverhältms zu Johanna bezeichnete, ^nd Iolxuma und ich. wir sind Ihnen und Ärer Familie dafür zu Dank v-»rp?!ichtet.' »Ritte sehr — wenn Ihnen die Verhält. ^Ise genau bekannt waren, würden Sic fin- daß wir mir nach Pflicht und (gewissen hobelten, indem wir Joham» bei uns ausnahmen utid erziehen ließen. Sie Wilsen wohl nicht, daß Johanna da.> illegitime Kind eines Vetters meiner ,^ra>l ist'.'' „Das illegitime. >,err Baron.'' „Allerdings

— sonst würde sie ja die Lr- bin von Hohenbüchen sein.' Jürgen wußte im ersren Äl'omeiit nich:. was er sagen sollte. Der Baron sprach mit einer solchen Sirlzerheit, daß man anneh men mußte, er befinde sich selbst in einer Täuschung — oder er war ein ganz gerie bener. schlauer Schurke, dem nicht so leicht beiznkommen war. Aber konnte das. was der Baron behaup tete, nicht auf Wahrheit beruhen? Waren die Briefe des Rechtsagenten, die Jürgen gefunden hatte, erwa ein Beweis für die legitime Abstammung Johannas? Diese Briese machten leinen

sehr vertrauenerwek- keitden Eiitdruck, und der Rechtsagent konnte die legitime Abstammung Johannas nur zorgeschützt haben, um von dein Baron de sto leichter Geld zu erpressen. „Woher wissen Sic, daß Johanna die il legitime Tochter des letzten Herrn von Ho henbüchen war, Herr Baron? Ich will Ih nen offen gestehen, daß ich Grund habe, das Gegenteil anzunehmen,' sagte Jürgen schließlich nicht ohne Besangenhcil. Der Baron lachte leicht auf. „Das ist luftig,' rief er. „Aber so fragen Sie doch Ihren Vater

'. nicht. Ich !?abe Ihrem Vurer allerdings eine kleine Nente ausgeielzl, ans Erkenntlichkeit dasür. daß er sich Johannas angenommen hat: ein Bankhans in Ham burg ist angewiesen worden, oieru'ljnhrlich diese Rente gegen Quittung Vaters auszuzahlen, aber seine 'Adresse -.sr inir nicht bekannt. Vielleicht kann das Bankhaus Hammer u. Eo. in Hamburg dieselbe nen nen.' „Ich werde mich bei dein Bankhaus er kundigen. Aber, Herr Baron, ich bitte die Zahlung dieser Renre zu sistieren. Mein Bater hat für die Erziehung

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Volksblatt
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Seite 4 von 10
Datum: 28.11.1900
Umfang: 10
Seite 4 Tiroler Volksblatt 23. November 190 katholischer Grundlage die Vereine organisieren und die „Kuntschakpartei' stürzen wollte. Scholdan erhielt von Baron Di Panli bloß Schadloshaltung Hraby's, keines wegs eine bestimmte Summe zugesichert. Ebenso unwahr sei es, dass Baron Di Pauli dem Hraby eine sichere Stellung versprochen habe, wohl aber habe Hraby Baron Di Pauli um Vermittlung einer solchen gebeten. Unwahr sei es, dass Ti Pauli dem Hraby für jede Ver sammlung einen Hunderter

versprochen habe. Unwahr sei es, dass Hraby von der Nichteinmischung der Christlichsocialen in den Streit Schöpser-Di Pauli nichts gemusst habe. Noch nach der.Erklärung am 15. November habe Hraby versichert, er werde auch ohne Einwilligung Scholdans nach Tirol kommen und für Baron Di Pauli agitieren. Nun, wenn das Hraby wirklich alles behauptet hätte, was ihm die „Rp.' in den Mund legt, dann hätte Baron Di Pauli freilich einen großen Fehler be begangen, dass er einem solchen Christlichsocialen

wird es uns ver übeln, wenn nun auch wir der guten Sache wegen das Schweigen brechen. Wir lesen dort: „Wie man nun mit Sicherheit vernimmt, steht der ganze Reggl- berg geschlossen für Herrn Schraffl ein.' Dem gegenüber sei festgestellt, dass die Wahlmänner für die V. Curie, sowohl von Deutschnoven als von Eggenthal, voraussichtlich, nicht gegen, sondern für Baron Di Pauli stimmen werden. Das nämliche lässt sich von den in Petersberg gebürtigen Wahlmännern er warten, soweit die Gesinnung derselben hierorts

bekannt, wenn sie sich nicht bevormunden lassen. WeiterS steht im nämlichen Artikel: „Von Di Pauli will in unserer Umgebung niemand etwas wissen u. s. w.' Nun aber steht fest, dass nebst anderen auch angesehene Bauern von Deutschnoven und Eggenthal sich sür Baron Di Pauli erklärten, ja ausdrücklich sagten: „Der Di Pauli ist ja gut.' Ferner schreibt der Correspondent aus Weißenstein: „Unbegreiflich erscheint hier in dieser Frage die bisherige Haltung des so genannten „Tiroler Volksblattes

der katholischen Volkspartei kurzweg: „Volksbe- trüger und Verführer.' Nun darauf gibt uns der Artikelschreiber selbst die beste Antwort in die Feder: „Wen die Götter verderben wollen, den schlagen sie mit . ... . . . Unerklärlich schein es uns, dass der Redacteur des „k a th ol i s ch e n Tiroler' sür eine so gemeine Beschimpfung in seinem Blatte ein Plätzchen gefunden. Kältern, 25. November. (S chlechtes Ge wi ss e n.) Samstag den 24. November früh sandte Baron Di Pauli mit dem 6 Uhr Zuge einen Be diensteten

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 4 von 12
Datum: 14.02.1914
Umfang: 12
Schult' ge macht. Immer und immer wieder fallen leichtgläu bige L-eute speziell auf klingende Namen, Titel und elegantes Lluftreten hinein, lassen sich blenden und glauben einem vornehm tuenden Fremden so sehr, daß sie dein Betreffenden K^vdite verschaffe«., selbst gewähren, für ihn Bürgschaft leisten oder ihm Wa ren kreditieren. Zu Ende des Jahres 1ö12 hat sich in der Nähe von Bozen ein ähirlicher Fall ereignet. Der falsche „Baron Annrdingcr'. „Besitzer' des Schlosses Freu- denftein bei Eppan

. Er ließ selbstverständlich alles auf Kredit das Schloß renovieren, eine Zufahrtsstraße bauen, hieli sich sein eigenes seines Zeug und livrierte Diener, und die Geschäftsleute ließen sich vom Scheine blen den imd rechneten cs sich sogar zur Ehre an. dem „Herrn Baron' gefällig sein zu können. Als das Geld - jene !D000 Viark, mit deiren er gelomnien ivar zur Neige ging und der Kredit endlich doch Löcher bekam, wollte der „Herr Baron' auf die Tu- che nach einer reichen Frau g?hen, welche die ganzen

sich dann selbst die Ba- ronie und der Herr Baron v. Benskow-Radosch, Be sitzer des Schlosses Pinznau, war fettig und nun koiiine der Raubzug auf die Taschen leichtgläubiger Menischen, üisbesonders Damen, beginnen. Damit cs seinem „Adel' an nichts gebreche, wußte sich der Pseudobaron aus Borg in den Besitz von antiken Möbeln mit Wappen und Fmnilienpor- tvaits einer hohen italienischen Aristokraten zu setzen und dekorierte damit sein Schloß. Er führte einen großen Haushalt und hatte einen ganzen Troß von Di«mboteu, insgesamt

14 (!) um sich. Eine erst klassige Köchin, welche nur für das Ehepaar die fein sten Menüs zwaiiunenzustellen hatte, eine Repräsen- tationsdame, ein Privatsekretär, ein Obergärtner, drei Untergärtner uud anderes DienftpersoiwI sorg ten für des Herrn Baron und der gnädigen Frau Gemahlin Bequemlichkeiten und waren stets der Winke der Herrschaft gewärtig. Aus Passion wandte der Herr Baron besonde res Interesse der Calvilleäpfelzucht zu. die er sozu sagen als Sport betrieb. Er legte ein diplomatisch- reserviertes Verhalten

, den Typus eines ostelbischrn Junkers und preußisck?en Gardeoffiziers an den Tag. Doch war diese angebliche noble Passion nur die Falle für die reichen Fremden in Meran, welche von den schönen Anlagen des Herrn Barons ganz ent zückt ivaren. Wenn der Baron sah, daß vornehme Kurgäste sich ihren Bedarf an Obst selbst deckten, ließ er seinen Sekretär abivesend sein und übernahm gnädigst persönlich die Führnng der Fremden durch seine Anlagen. Die reichen Kurgäste sikhlten sich von der Leut seligkeit

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Meraner Zeitung
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Seite 9 von 12
Datum: 09.06.1897
Umfang: 12
Nr. K9 Seite 9 Aik Holjrtlhtltr. S,»l>itl»li» Roman au? dem Fichtelzeiirgt von TchäHler-Perastnt. «achrru-k »erboten,> „Guten Abend, Herr Baron', sagte er halblaut, mit dem Zeigesinger an seinen schmierigen Hut greifend. „Sie sehen, ich komme sehr pünktlich!' Ohne Thüngens Einladung erst abzuwarten, setzte er sich auf die Holzbank, Thüngen rückte unwillkürlich etwas bei Seite. „Keine Sorge, Herr Baron!' lachte der Strolch; „ich färbe nicht ab! Haben Sie daS Geld mit gebracht

?' „Hier ist es!' Thüngen reichte dem Menschen die drei Hunderter, welche der Franzosen-Hies hastig ergriff und beim Auf flammen eines Schwefelholzes kontrollierte. „Stimmt!' nickte er. „Haben Sie mir sonst vielleicht noch etwas mitzutheilen, Herr Baron?' „Ja, allerdings! Seid Ihr bereit, für einen kleinen Dienst, den ich von Euch verlange, noch einige Hundert Mark zu verdienen?' antwortete der Baron. „Das will ich meinen; rücken Sie nur rasch heraus mit der Geschichte! Um was handelt es sich?' „Kennt Ihr vielleicht

zufällig den Bauer Lechner und seinen Hof in Fuchsberg?' „Kenne ich,' sagte Hies unter leisem Lachen. „War eist neulich in der Nacht dort und hab' eine Kleinigkeit mit ihm abgemacht!' „Mit ihm selber?' „Nein, ohne ihn. Aber lassen Sie das, Herr Baron. DaS thut gar nichts zu unserer Sache.' „Kennt Ihr auch die Marei, Rechners Tochter?' „Freilich kenne ich die! Ich bin überhaupt im Dorfe viel besser bekannt, als Sie vielleicht denken!' > „Das ist mir nur lieb!' nickte Thüngen. „Nun ^ hört

, was ich von Euch verlange.' > Der Baron entwickelte dem Franzosen-Hies seinen, Plan. Als er geendet hatte, kratzte sich Hies bedenklich hinterm Ohr. „Das ist ja eine ganz verdammte Geschichte!' nieinte er. „Ich soll das Mädchen weglocken und dann gewalt sam festhalten und irgendwo verstecken. Was wollen Sie mit der Marei anfangen. Sie ist ja noch ein halbes Kind?' „Das ist meine Sache. Ich will ja auch gar nicht wissen, zu welchem Zweck Ihr Euch nächtlicherweise in den Lrchnerhof eingeschlichen habt.' „Sie sind wohl

.' „Ist auch gar nicht nöthig; der Zweck wird dadurch vollständig erfüllt.' „Was trägt die Geschichte?' fragte Hies. „Zweihundert Mark sofort, wenn Ihr darauf eingeht, das gleiche, wenn der Zweck erreicht ist.' „Hm! Hm! Hm! Verdammt wenig bei der gefährlichen Geschichte.' „Sagt, ob Ihr darauf eingeht oder nicht!' „Gut, ich thue es. Morgen Nacht ist das Mädel in meinen Händm oder der Teufel hat mir einen Streich gespielt. Aber wo finde ich Sie, Herr Baron?' „Könnt Ihr schreiben?' fragte Thüngen. „Wär nicht übel

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Alpenzeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 07.03.1926
Umfang: 8
In der Bu- d-apester Waitzmerstraße- zu flanieren, ist sie be gegnet, -a-l« er -noch tu-ng war. Baron Fegyverneky -von Kis-K-apus umd Ws- pok Laidlany wiar -nicht mir Eigenimmer Zweier Herrschaften, deren Namen er -als iMels- pradità führte, sondern -5ssaß -auch Me tleine, ungemein schüne Fra-u. Baronin Sarolta war wegen ihrer ungewöhnlichen Anmut im gan zen Ungarland beirühmt -und -galt -außerdem für einen Stenn erster Größe -am vaterländi schen Tugendhimmel. Wenn der Papst von ihrem Dasein Kenntnis -gchabt bädte

vor, daß Baron Pista ab -und zu vom T-ugend- pfaldie etwas «abwich. Aber -nur sü-r kurze Zeit, und nur ausnahmsweise, wie gesagt. „Heute wird es ein bißchen spät werden,' sagte eines Tages der Baron zu seiner -Gattin. «-Der Fe-rry und- der Jenö sind !aus Afrika von ihren Äagjd'parlie heirngekehrt und wsàn heute dm àsino feierlich beMßt.' „Laß dich nur nicht aufhalten,' erwiderte das reiizeà Frauchen -mit dem -herzigsten Sàbbs- n-äschen von der WM, nur ein ganz wenig schmollend. 5-er Freiherr küßte, gaàlt

, «uf ms Saal- tllre hin. Baron-Pista schwamm in SeNgke-it. Ein fàsci iHiorvsckMswrvgett «ahm Ue beiden aus und- mit -msendev -Schnellig-keiit fausten sie, ohne ein Wort M -sprechen, durch die mensche» leeren Straßen «er Hauptstadt. Wohin der Weg ginA -tvar dem stàstollen Baron ganz einerlei. Da Gelt das Gàbrt mit àem jäh-en Ruck vor dem Kerepeser -FriedHofstor. Der Liener sprang ab -und öffnete mit einem -mitgebrachten Schlüssel à-rlos das schwarze Elsengitter. Die Dame huschte hinein

. Gr ihr nach. Noch immer rang sich kein Laut -von -ihren lQippen. Baron Pista, d-em-Geiswrerscheinuingen au» spirMsbischsn Versammlungen -nichts Neues -waren, erwartete Nichts Anderes, -als sich dm nächsten Augenblicke einer solchen gegeniliberzuischen. In solchen Mo menten . pflegt ibn ähnlichen «ErziMmMN der Monid -au» den Wolken zu- treten, um die wich tige Szene zu beleuchten. Das -geschah auch jetzt, das Gewölk machte, mie bei solchen -Anlässen stots, höflich -Platz. Also d-ie Dame nahm vis Larve

ab, -und... à Totenkopf -grinste dem Varon entgegen. àliblWg sah er seinem Ge genüber -In di-e hohlen -Augenigrubeni, -aber nur «in paar Sàràn lang, dann faßte er die Mei nung, das KnochenanMtz sài àr eine zweite, gut -gsmachte -Larve. Scho-n im. Hinblick viuf den Ort des Stelldicheins hielt sich der Baron für ge narrt -und um das ersehnte Schäferstündchen ge prellt. Das versetzte -ihn -in namenlose Wut. Er ließ sich sogar hinreißen, mit- dem Spagjierstocke nach dem «knöchernen Gesicht «u Wagen, so daß der Stock

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Der Bote für Tirol
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Seite 2 von 8
Datum: 28.11.1900
Umfang: 8
kr Bitte, diesen Dank an die Stufen de» Allerh. Throne« gelangen zu lassen. Hierauf dankte er auch seinen Lehrern und sammt' lichen erschienenen Festgästen, womit die Feier ihren Abschluss fanV Zur Wahlbewegung in Tirol. Der Pächter Sr. Excellenz des Herrn Barons Di Panli in Wien, Heinrich Scholdan, hat an ein dortiges christlichsocialcS Blatt eine Berichtigung gesendet, in Welcher eS u. a. heißt: „1. Es ist unwahr, dass ich im Auftrage Baron Di PauliS Hraby für seine ge forderte Thätigkeit

als chrlstlichsocialer Agitator in Tirol ein Honorar von 1000 fl. versprochen habe; wahr ist, dass Hraby sich dem Baron Di Pauli gar nicht als christlicksocialer Agitator, sondern auf dem Boden der katholischen A>.beite> vereine fußend ausgegeben hat; wahr ist, dass Hraby sich als im Zwiespalt mit seiner Partei darstellte, als Organisator der auf ka tholischer Ginndlage befindlichen Vereine, „um die Kunlschak-Partei zu stürzen', wahr ist, dass ich von Baron Di Pauli die selbstverständliche Bewilligung erhielt, Hraby

schadlos zu hallen, ohne Nennung einer Summe. 2. ES ist unwahr, dass Baron Di Pauli durch mich Herrn Hraby eine gesicherte Stellung versprochen hat; wahr ist, dass Hraby in meiner Gegenwart Baron Di Pauli um seinerzeitige Vermittlung einer solchen gebeten hat. 3. Es ist unwahr, dass Hraby für jede Versammlung ein »Hunderter' versprochen wurde; wahr ist, dass Hraby mir und Baron Di Pauli wiederholt erklärte, dass er ohnedies nach Tirol reise, der dortigen Vereine wegen, also zur Reise nicht gedrängt

wurde. 4. Es ist unwahr, dass Hrayb bei seiner Anwesenheit bei Baron Di Pauli von der Nicht einmischung der christlichsocialen Partei in den Streit Schöpser-Di Pauli nichts gemusst habe; wahr ist, dass Baron Di Pauli ihn ausdrücklich darauf auf merksam machte und es als seine Pflicht erklärte, ihm die etwaigen Folgen vor Augen zu stellen, woranf Hraby erklärte, „ganz unabhängig' zu sein. 5. ES ist unwahr, wenn Hrady sein Bedauern über die Unter handlung erklärt; wahr ist, dass Hraby

mich seiner etwaigen Dankbarkeit versicherte, dass ich ihn Baron Di Pauli zu dieser Thätigkeit empfohlen; wahr ist, dass Hraby noch nach Abgabe seiner Erklärung vom 15. November 1900 mich versicherte, dass er trotz allem, auch ohne meine Einwilligung, noch nach Tirol fahren werde, für Baron Di Pauli zu agitieren.' »US ^)eul»ci,»cn»d. Der „ReichSanzeiger' veröffentlicht eine Bekannt machung, wonach die in Oesterreich bis zum Schluss des Jahres 1367 geprägten Vereinöthalcr vom 1. Jänner 1901 ab nicht mehr

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Meraner Zeitung
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Seite 5 von 6
Datum: 12.07.1889
Umfang: 6
und sich auch im Gastzimmer bei ihm nach ihr erkundigt habe, als ihm aber der Baron vorgestellt ward, mußte er zugeben, daß dieser mit jenem nicht die entfernteste Ähnlichkeit habe. Noch mehr, es gelang dem Baron sogar nachzuweisen, daß er zu jener Zeit gar nicht in Berlin gewesen sei, sondern sich einige Wochen in Dresden aufgehalten habe; das Fremdenbuch eines der ersten dortigen Hotels bezeugte ihm das. So stand Behauptung gegen Behauptung. Melitta blieb dabei, der Baron sei derjenige, der unter der Maske

zum Doppelmörder,' wandte er ein, „und Niemand würde mir schlechteren Dank für einen solchen Freund schaftsdienst gewußt haben, als der Oberamtmann selbst; aber das Ungeheuerliche als wahr angenommen, woher hätte ich denn wissen solle», daß Edgar Werner und seine Schwester die Miterben waren?' „Sie haben selbst zugegeben, und es ist auch von anderen bezeugt, daß Sie Edgar Werner gekannt haben,' bemerkte der Richter. „Gewiß,' versicherte der Baron lebhaft, „ich habe ihn in Norderney und auch später

noch in Hamburg gesehen, aber er hat mit keiner Silbe darauf hin ge deutet, daß er Anspruch auf die Senkra'fche Erbschaft habe. Dieses hartnäckige Schweigen ist um so auffäl liger, als er sich viel in der Gesellschaft von Fräulein Antonie Gerstenberg befand, es wäre so natürlich ge wesen, sich ihr als Verwandter erkennen zu geben, wenn nicht — ' Der Baron stockte und schwieg. „Was wollten Sie noch sagen?' fragte der Richter. „Ich möchte nicht gern anklagen, weil ich angeklagt werde,' sagte der Baron zögernd

unglaublicher, daß der Baron der Mörder sein sollte. War er auch, wie sich bei näheren Nachforschungen herausstellte, nicht der reiche Mann, für den man ihn gehalten, so hatte er sich selbst auch nie dafür ausgegeben und es ließ sich ihm nichts nachweisen, was einen solchen Verdacht recht fertigte. Ja, es fehlte der eigentliche Antrieb für die That. Für die Annahme, daß der Baron im Auftrage des Oberamtmanns Gerstenberg gehandelt habe, ließ sich weiter kein Anhalt finden, als daß diesem Vortheil daraus

erwachsen war und daß er gewünscht hatte, seine Tochter möge den Baron heirathen. Das waren aber doch nicht Gründe, welche es gerechtfertigt hätten, einen völlig unbescholtenen, überall als Ehrenmann be kannten Herrn eines so ungeheuren Frevels zu beschul digen. Gerstenberg kam mehrmals nach Berlin, um in der Untersuchung wider den Baron als Zeuge vorge nommen zu werden; er fand dabei auch Gelegenheit, darauf aufmerksam zu machen, wie eifrig er nach den Verwandten, die in England leben sollten

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Sonntagsblatt/Illustriertes Sonntagsblatt
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Seite 3 von 14
Datum: 03.12.1915
Umfang: 14
der Baron dem Veteranen zu, der indessen di rekt auf den Krüppel zuschritt und ihm die Land schüttelte. Fragen wurden dann ge stellt und Antworten erlauscht, die beredt von dem erzählten, was im Herzen dieses, kleinen Künstlers vorging, von den Hoff nungen, die die Sonne auch in diesem träu menden Herzen weckte... Als sie die Torfstraße zurückgingen, brach der Baron das Schweigen, in das er sich lange gehüllt hatte. Aber seine Worte ka men wie im halben Selbstgespräch heraus: „Das größte Leid

dieser Armen ist unver schuldete Krankheit!' sagte er. „Bei rechter Pflege würde man hier Wunder wirken... ah, da muß der Arzt helfen. Krankenpflege Und gute Krankenkost, — und für die Seele die Wohltat der Liebe und der Ab lenkung, Gute Lektüre—- — Geselligkeit Aufmunterung Ah, wenn er ein besseres Instrument hätte! — —' Als man dann vor der Wohnung des Ve teranen stand, sagte der Baron: „So, alter Freund jetzt gehen wir zu Tisch! Einen Happen Mittagessen werdet Ihr mir nicht abschlagen

! Ich würde zu viel Zeit versäumen, noch erst zum Schlosse hinaus zu gehen...' Der 'Alte wurde rot' vor Freude. „Viel Ehre, Herr Baron!' sagte er. „Aber das Wenige, das ich bieten kann, gebe ich von Herzen gern!'— — „Nicht viel Worte machen!' begütigte der Adelige den Pensionär. „Und am Nach mittag kommen die Männer zusammen?' „Sie sind bestellt, wie Sie es gewünscht haben, Herr Baron! Ich bin gewiß, daß Keiner fehlen wird. Die Idee der Urbar machung der Haide Hit schon gezündet...' » » » Schmelzende, mit berückender

war, eine liebe Gewohnheit ge blieben. Doppelt gern aber kam fie, seitdem der Baron verwittvet war. Ihre Tochter Alfriede einmal an dieser Stätte als Herrin wirken zu sehen, das war der liebste Wunsch der Gräsin. Gewandt und liebenswürdig seine Gäste be grüßend, schaltete sich der Baron bald in die allgemeine Konversation ein. Aber die Gräfin wechselte bald das Thema, und fragte den Schloßherrn: „Und Ohre neuen - Haidekulturen — wie geht's damit voran? Sind Sie zufrieden, Baron?' , , „Sehr, Frau Gräfin

!' „Famos das mit der neuen Wissenschaft!' meinte hier Graf Herbert. „Früher Moor, — heute Weizenland,- früher Haide — heute schönster Kartoffelboden! Da steigt ja Fun kendorf noch im Werte?' „Deswegen tut's der Baron nicht !' schmei chelte hier die Komtesse Alfriede. „Na, warum denn?' beharrte der Offizier. „Nicht wahr, Herr Baron!' wandte sich das Edelfräulein an den umschmachteten Hausherrn. „Nicht wahr, Sie haben die Haide kultiviert für die armen Bauern und Kötter?' „Jawohl!' entgegnete Frhr

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Bozner Zeitung
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Seite 2 von 6
Datum: 09.09.1876
Umfang: 6
. Dergleichen journulistische Windbeul leien waren während der letzten Jahre des AaiserlhumS stark in der Mode. Jetzt erregen sie nur Achselzucken. Die russische Regieruag scheint jetzt energischer als bisher gegen die KriegShetzereien der Presse vorgehen zu wolleu; soeben wurde der „RuSki Mir' , wegen verzeihe, schütz-, rette Du mich vor den Fürchterlichen, die mich von Dir reißen wollten!' Der Baron erbebte. Dieser Blick, diese Stimme übten uoch einmal ihre magische Gewalt über ihn aus ; ober er wandte

der Blick de« Baron« aus Ehmig, der absichtlich etwas in den Hintergrund getreten war. „Wer find Sie, mein Herr? waS wollen Sie hier?' fragte er heftig. „Ich bitte, die Frau Baronin zu befragen, ob sie mich kenne,' autwortcte Emig und heftete seinen Blick mit zwingender Gewalt auf Hortense. Antworten Sie: .Kennen Sie mich?' Hortense neigte stumm bejahend daS Haupt. „Wenn meine Frau Sie kenn», so ist daS immer noch kein Grund, in dieser Stunde io diesem Zim mer anwesend zu sein,' sigte der Baron streng

« einige Andeutungen ge geben. „Ich kam, am Ihnen einige Papiere vorzu legen.' „Hätte das nicht Zeit, Sie sehen —' „Verzeihen Sie, Herr Baron, die Sache ist dringend.' „Aber in Gegenwart der Damen?' „Die dürste fich vielleicht al» nützlich erweisen. Wollen Sie gefälligst von diesen Wechseln Einsicht nehmen?' Er hatte bei diesen Worten eine Brieftasche her- vorgezoge», derselbe« einige Papiere entnommen und legt sie vor de« Baron hin. Mechanisch griff dieser danach und sah sie durch. ^WaS heißt daS ?' rief

er auS. .Wechsel mit mei ner Unterschrift Mer fünftausend, über zehntausend, wiederum über fünftausend, über zehntauserd, widerum über fünftausend Thaler und noch etliche kleinere und größere Beträge? Ich habe alle diese Wechsel nicht ausgestellt.' „DaS dachte ich mir, Herr Baron, ich weiß, Sie stillen keine Wechsel aus.' Der Baron wurde verlege«. „Doch,' sagte er endlich, „ich sah mich genöthigt, die» zu thun,' weil —' „Weil Dir Summen aus Deinem Bureau ent- schwuode« waren, Onkel,' fiel Ulrich

ein, .Du wirst den verbleib kennen.' Der Baron winkte abwehrend. „Genug, Ulrich, Frankreich. Die Erzbischöfe mid Beschwer. uuter deren Schutz die katholische Uaivir« fitSt von Soger» steht, habe» dort am 23. und 29 Rug»st ihre Jahre«,ers»»ml«»g gehalten. E« wurde beschlösse» die UniverHM- um einen neuen Lehrstnhl, nämlich für Völkerrecht und LAchtSgeschichte, zu vermehren, und ^die phIlölogische^Facultät im 'MvchPr zu er- Hfsuey^D«Wfür dAUalversitit von ÄtgerS' iw Wege fxeiwmiger Aeichnmigen'bia jeßt aufgebrachte Capital

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Alpenzeitung
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Seite 7 von 8
Datum: 19.10.1930
Umfang: 8
seinen Mann ernährt, vielleicht auch.. Am Freitag, dem 12. ds., treffe ich auf dem Stettiner Bahnhof in Verlin mit dem Zuge 1? Uhr 32 ein. Sollten Sie es möglich machen kön nen, mich dort zu treffen, so bitte ich um eine Zeile mit Angabe eines Erkennungszeichens. In aufrichtiger Verehrung Wolf Gneo- mar Baron v. d. Mollwitz.' In ihreck ganzen viernndzwanzigjährigen Le ben hatte sich die gute kleine Gerda Müller noch über keinen Brief so gefreut. Er kam wie vom Himmel geflogen und verwandelte ihr armseli

vor ihr ein kleiner Herr !mh dienerte mit gelüftetem Strohhut. Im zwei ten Knopfloch seiner hechlblauen Weste glühte wie dag Katzenauge eines Fahrrads eine kar minrote Nelke. Und der glattrasierte Herr wie derholte in sichtlicher Verlegenheit: „Entschul digen Sie. meine Dame, sind Sie's vielleicht doch? Ich lanfe schon wer weiß wie lange hier herum, und da ist weiter keine Dame mit einer roten Nelke.' „Mein Gott', stammelte Gerda, „sind Sie vielleicht der Herr Baron v. d. Mollwitz?' „Nee. das nn gerade nich

'', feixte der kleine Herr: „Mein Name ist Waldemar Nettich, Kof fer und feine Lederwaren, aus Stettin. Entschul digen Sie freundlichst, da sind Sie wohl auch nicht Fräulein Hulda Puhlmann?' „Nein, aber ganz und gar nicht!' erwiderte Gerda mit verzweifeltem Hohn. „Aber jetzt ver stehe ich . . . ich kann Sie aufklären. Ihr Fräu lein Hulda Puhlmann ist mit dem Baron v. d. Mollwitz davon — und wir haben beide das Nachsehen. Würden Sie so freundlich fein, mich irgendwohin zu führen? Ich kann mich nimmer

auf den Füßen Halen.' Waldemar Rettich vermochte einen saftigen Fluch nicht zu unterdrücken. Aber er tat doch, wie er gebeten wurde, und geleitete die ver setzte kleine Gärtnerin in ein Kaffeehaus und spendierte ihr einen Kognak und eine Limonade. Die Aufklärung war naheliegend: Der Baron hatte offenbar die erste sich ihm darbietende rote Nelke sür die richtige genommen und war mit ihr abgezogen, ohne sie zunächst um ihren Na men zu fragen. Was nun? Der Irrtum mußte sich doch sehr bald herausstellen

. Was tat er dann? Ließ er die Dame einfach laufen und kehrte nach dem Bahnhof zurück? Das war sehr unwahrscheinlich. Aber wie sollte Gerda Müller nun wieder mit ihm zusammenkommen? Ein Berliner Quartier hatte der Baron nicht ange geben. Und sie ebenso wenig. Sie hatte ja auch noch gar keines, war selber erst vor einer Stun de angekommen. Nach seinem Gut zu telegra phieren, hcrtte keinen Zweck, denn ehe das Tele gramm in seine Hände gelangte, konnten meh rere Tage vergehen, und sie halte la kein Geld

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Brixener Chronik
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Seite 3 von 8
Datum: 23.01.1900
Umfang: 8
. Vor der Sitzung waren an sämmt liche Stadträche Pamphlete gegen den Bürger- Meister vertheilt worden. In Steiermark machte kürzlich der Proeess des chamäleonfarbigen -Bauernbundführers Baron Rokitansky gegen den ehemaligen Reichsrathsabgeordneten (des Hohen- wart-Clubs) Baron Morsch Aufsehen. Rokitansky war zuerst „clerical', dann christlichsocial, darauf gieng er zu den Deutschnationalen über und ist zuletzt Gründer einer neuen Partei, des (an geblich) „christlichen Bauernbundes' geworden. Baron Morsey

schuldig gemacht zu haben. Als Zeugen wurden u. a. am 15. Jänner einvernommen: Prälat Karlon, Abgeordneter Wagner, die Redacteure Puchas und Dr. Schöppel, welche unter Eid er klärten, dass Baron Morsey lediglich eine poli tische Rede gehalten und die citierten Verse nur auf das politische Verhalten des Barons Rokitansky angewendet habe. Abgeordneter Hagenhofer gab an, dass der Katholisch-conservative Bauernverein Ichon zur Zeit der Constituierung 19.000 Mit glieder besessen habe; der Vertheidiger

des Barons Morsey, Dr. Max Anton Loew aus Wien, kon statierte, dass der Bauernhund Rokitanskys zur Zeit der Sistierung nur 1700, gegenwältig gar nur 800 Mitglieder zähle. Es wurde auch das Politische Üeben und Treiben des Bauernbund führers aller Welt offen gelegt, so dass er durch oen Process auf keinen Fall viel Ehre aufgehoben hat. Baron Morsey wurde vom Richter frei gesprochen, weil er nicht das Privatleben Roki- -tanskys, sondern nur desfen politische Thätigkeit einer erlaubten Kritik unterzogen

Tiroler Minister. Der neuernannte Ackerbaummister Karl Baron Giovanelli entstammt einem alten, i. I. 1619 in die Tiroler Adelsmatrikel aufgenommenen Adelsgeschlechte. 1847 in Brescia als ältester Sohn des langjährigen verdienten ReichSrathS- abgeordneten Baron Jgnaz Giovanelli (f 1889) geboren, trat er 1869 in Tirol in den Justiz dienst, wurde 1880 Bezirksrichter in Fossa und 1881 Rathsseeretär beim Oberlandesgerichte in Innsbruck. 1885 wurde er Landesgerichtsrath in Bozeu und 1892 Rath

und vertrat 1848 die südtirolischen Landgemeinden im Reichstage zu Wien als Abgeordneter. Alois Baron Call ist der Großvater des jetzigen Ministers. Der Vater Adolf Freiherr v. Call war zu Innsbruck geboren, trat in den politischen Dienst, zog sich aber bald nach St. Pauls zurück, wo der jetzige Minister, der am 6. September 1849 in Trieft geboren ist, seine Jugendjahre verlebte. Erst als die Söhne heranwuchsen, übersiedelte die Familie nach Graz, worauf auch der Bloßhof in andere Hände übergieng. — Guido

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Alpenzeitung
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Seite 2 von 4
Datum: 06.05.1941
Umfang: 4
noch weiter vertiefen könne. über die Einfassung des Parkweges und seine Hände machen schon von weitem heftig abwinkende Bewegungen durch die Lust. Das wäre jetzt so die passende Ge burtstagsüberraschung für seinen arpien Freund. „Ja, was treibt denn ihr da? Um Got tes willen, nur das nicht! Nur jeA nicht auch noch ein Weib aufstellen. Der Herr Baron ist nicht in der Stimmung. Wenn ihr ihm einfach Glück wünscht, wird, ihm das viel lieber sein.' Dafür starrt er auf die Venus nieder, die beide Burschen enttäuscht

von Bolzano und die Rionalgruppen Lagundo, Bressanone und Terlano. Den langen Zug beschließt die große Gruppe des Dopolavoro „Lancia'. Die Defilierung ist eine mu- können wir's wieder wegschleppen, das Frauenzimmer! Was hat er denn, der Herr Baron?' Da macht der Kutscher eine wissende, Kinnbewegung zur Frau Schwengel hinüber: „I kann mir's schon denken!' „Ja!' nickt die Wirtschafterin erbittert, „Wissens, Anton, ich glaub', das hat ihm der alte Herr Onkel aus Bosheit g'macht weil er fchon g'wußt

hat, daß unser Herr Baron aufs Heiraten nicht aus ist. Aber das war ihm recht. dyß er mit lauter Arbeit da heraüßen nichts an ders im Sinn g'habt hat, als daß die Wirtschaft wieder in die Höh, kommt, deny er hat sich ja um nichts bekümmert, der alte Herr. Er ist allweil in München g'sessen, hat in die Archiver umg'sucht und Stammbäumer g'malen... Ich mein', da ist ihm auch das Testamenta rische so eing'fyllev mit der Fortpflan zung.' Aber darin scheint der Anton wieder nicht das Furchtbare der Dychsensteiner

Tragödie zu ?ehen. Er macht eine gering fügige Handbewegung: »Ah, fortpflan zen kann man sich leicht. Wer jetzt ist der Herr Baron halt noch wild über das Ganze; jetzt g'sreut ihn halt nichts/ Hingegen die Frau Schwengel scheint sterhaste und jeder einzelne Teilnehmer fährt mit der zum römischen Gruße er hobenen Hand vor den Autoritäten vorbei. Der ganze Ausmarsch der über 2l)0l) Dopolavoristen mit ihren blanken Stahlrössern und verschiedenfarbigen sportlichen Anzügen bietet vom Glänze der Sonne

. Ich mein', das brmgt den Herrn Baron noch ganz um die Nerv'n.' „No und? Was sagt denn der Herr Heinz? So ein Testament laßt sich doch ansecht'n!' Aber die Frau Schwengel zuckt hoff nungslos die Schultern: «Der Herr Heinz meint, da kann man nichts machen. Dachsenstein hat den Onkel seine Frau in die Familie g'bracht — ny, und Kin der waren keine — und da hat er sich immer eingebildet, nach sein'm Tod muß er die ihrige Verwandtschaft auch wieder bedenken: und da ist jetzt auf der anderen Seit'n eine Dame da, hie

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 2 von 8
Datum: 29.12.1900
Umfang: 8
sich erkundigen um die Verhält nisse, und es werden ihm die Ohren gellen von den Klagerufen der häufigen Noth, des allgemeinen Steuerdruckes.' Go schön hat einstens,, nämlich im Jahre 1892, Baron Dipauli für die Bauern geredet. Wir haben gemeint, es sei und bleibe sein Ernst. Darum haben wir ihn auch 1897 fast einstimmig in der 5. Curie gewählt. Aber der Herr Baron hat seitdem leider seine schöne Rede vom Jahre 1892 und viele andere ganz vergessen! Gerade Baron Dipauli, der es so genau wusste, dass

wir die alten Steuern nicht mehr zu zahlen vermögen, ver ordnete uns mit den anderen Ministern noch neue Steuern dazu: die Zuckersteuer, die neuen Aus gleichs- und Goldwährungslasten. Wie heißt man das? Das heißt man schön reden, bis man schön droben ist! Und jetzt, lieber Wahlmann, sollst du ihm wieder hinaufhelfen. Haben nicht jene Recht, die ihn nicht mehr wählen wollen? Ich meine Wohl! 3. Der Hrundsteuer-Wachtass. „Aber die Grundsteuer ist doch herabgesetzt worden, und dabei hat sich Baron Dipauli

Almosen (!) '.Mcht ^-MchM^/uuo dasZ ''die 'Besitzer der großen . HerrfchaftsaMor auch Steuernachlass bekommen müssen. Barm, Dipauli, der „Einflussreiche', setzte . es ^ -eine hochadeligen Freunde vom >^'hr viel bekamen, die kleineren und >^!ern aber sast gar nichts. Das heisjt niin-. h nobel sein, aber auf Kosten — ide:- Bauen:, ans kosten seiner Wähler. D-nnals stand Dr. Lueger, der Führer der Christlichsvclnlen, zu denen auch Bürgermeister Schraffl gehört, gegen Baron Dipauli als Beschützer

-md Vertheidiger ^des Bauernstandes auf und hielt eine der zündendsten und glänzendsten Reden, die im Merroi'chischm Aögeordnetenhause je gehört wurden. ?LWchMosem Spotte fiel er über die win digen Beweise des seltsamen „Bauernvertreters' her und protestierte in gerechter Entrüstung dagegen, dass einer, der im Abgeordnetenhaüse so spreche, wie Baron Dipauli, Noch die Kühnheit habe, zu erklären, er spreche im Namen der Bauern. — Wir müssen uns schon auch bedanken für eine solche Bauernvertretung. Bürgermeister

Schraffl wird die Bauernvertretung ganz anders angreifen. Die altconservativen Zeitungen versichern alle Wochen einigemale, dass Baron Dipauli einen unge heuern Einfluss besitze, dass Se. Excellenz so ziemlich alles und Bürgermeister Schraffl ganz gewiss gar nichts erreichen könne. Nun gut! Wir nehmen diese Zeitungen beim Wort und erlauben uns die Frage; „Ist es in den letzten Jahren nicht fort und fort schlechter geworden? Ist nicht der schlechte Ausgleich mit Ungarn, die drückende Zuckersteuer

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