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Volksblatt
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Seite 3 von 10
Datum: 28.11.1900
Umfang: 10
28. November 1900 Ticmer Voüsv.ait Und es ist doch sonnenklar, dass die Kandidaten für den zu wählenden Gemeinderath dabei am tiefsten in den Sack gegriffen haben, das Gegentheil wäre Schmutzerei. Wenn Baron Di Paüli einen Agitator für seine Wahl bezahlt, was thut er denn anders, als die Christlich socialen in Wien, die ihre Agitatoren. vielfach auch be zahlt haben, mit eigenem Gelde sowohl als mit in Parteikreisen gesammeltem? Wenn Baron Di Pauli alles aus Eigenem bestreitet, so handelt

er nur nobel. Wir meinen, auch Dr. Schöpfer hat schon manche Krone für Agitationen ausgegeben, nur mit dem Unterschied, dass er wahrscheinlich das Geld auf seinen Wahlreisen für sich selbst verwendet, während Baron Di Pauli, immer angenommen, dass es mit den 2000 Kronen richtig ist, einen andern an seiner Stelle wollte agitieren lassen. Wir finden das auch begreiflich, denn5 um sich in Versammlungen zu wagen, wo auch christlich-sociale Schöpferknappen auftreten, muss man etwas vom Geschmacke der Hotentoten

für Dr. Schöpfer in der Presse agitieren, und wenn Baron Di Pauli einem Wiener Geld gibt, dass er für ihn agitiere ? Sobald Sie den Unterschied gefunden haben, können Sie ihn an allen Häuserecken anschlagen. Das beständige Herum radeln wird doch auch dem Dr. Schöpfer Geld kosten, wie die Pusterer Bauern in der letzhin veröffentli hen Wirtshausplauderei meinten. Also gibt auch Dr. Schöpfer für sich Geldaus. Oder bestreitet ihm das alles die Parteicasse? Auch der Christlich-sociale Dr. Scheicher rühmte

sich einmal, dass er die Wahlkosten selbst ge tragen habe. Ist das etwas Unehrenhaftes? — Un ehrenhaft und unehrlich ist, wenn man Wähler besticht und mit Geld auf seine Seite bringt/ nicht aber, wenn man agitiert und agitieren lässt, auch nicht, wenn man Agitatoren ihre Ausgaben ersetzt und sie für ihre Mühe entlohnt. Das thun alle Parteien, die Christlich sociale nicht ausgeschlossen. Und nun noch etwas. Dem Baron Di.Pauli ist von christlich-socialer Seite schon wiederholt vorge halten worden, dass

würde. Die Haut aller Menschen ist eben nicht gleich zart. Baron Di Pauli hat sich fünfundzwanzig Jahre hin durch mit regem Eifer dem politischen Leben gewidmet und ebenso für das Wohl des Staates als seiner Wähler gearbeitet; er musste die Führung seines aus» gedehnten Geschäftes fremden Händen anvertrauen und diese dafür auch bezahlen, niemand hat ihm diese Kosten bisher erfetzt und so ist die Pension wohlverdient und wird ihm von jedem Edelgesinnten auch gewiss vergönnt. Dr. Schöpser hat es diesbezüglich

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Volksbote
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Seite 3 von 12
Datum: 24.01.1924
Umfang: 12
Donnerstag, den 24. Jänner 1924. ildi die Rede. Äaron Bratz war ein Viel- zereifter. Er hatte in Englgnd und Ame- lka berühlnte Detektivs kennen gelernt uyd prach gern von solchen Dingen. Nach jeden» llrialliobriefe, den er wieder In die Hände gekommen hatte, besprach sich Salviotti mit >ein deutschen Baron. Etwas war dem Poli- ietkolnmissär von Anfang an Arialdis Ärie- en aufgefaUen: das vollkommene Fehlen «des J-Tüpflcins. Diese Eigentninlichteit konnte vielleicht einen kleinem Anhaltspunkt

mieten. Aber seine Beobachtung teilte Sal- eiottr keinem mit. auch dem Baron nicht. Er volltc warten, ob der Baron nicht auch da rauf käme. Aber der Baron sagte nichts von den J-Tüpflein. Nur das besprachen sie zu sammen oft, das; die Briefe sichtlich in ge fälschter Schrift geschrieben seien. Wenn aber Salviotti die Hoffnung ausdrückte, daß die. Schrift eines Tages am Schreiber zur Ver räterin werden könne, dann zuckte der Baron die Achseln und gab ganz zart zu verstehen, daß man den Arialdi

noch lange nicht kriegen werde, und daß überhaupt die englische Po lizei der italienischen ganz gewaltig über legen sei. Und Salviotti biß sich auf die Lippen und schluckte den Spott; de»m die gute Tafel und die feinen Weine des deut schen Barons mochte er nicht vermissen. Einer aber war im Montebello, der gar nicht gut auf den deutschen Baron zu spre chen war, und das war Don Ttto, der Pfar rer. Der warnte sogar seine Pfarrkinder laut und leise, bei Baron Braß Dienste zu nehmen, denn deutscher Zucht

und Sitte machte dieser elegante Herr wenig Ehre. Mer trotz der Warnung des Pfarrers zogen die hohen Löhne, die man in der Villa Braß erhielt, viele Unerfahrene an. Das Landvolk von Montebello war blutarm und wurde von den MaUänder Herrschaften mit schniählichen Hungerlöhnen abgespeist. „Da gehn wir lie ber zum Tcdesco', sagten sie, „der läßt den armen Leuten etwas zukommen!' Was konnte also Don Tito, der kleine Landpfarrer, gegen den reichen Baron, dem alles zulief? Armer Don Tito! Fleisch kam kaum

Sonn tags auf feinen Tisch und eine neue Soutane lTalar) hatte er sich schon lange nicht mehr kaufen können. Und zu denken, das; der große Arialdi sich an solch einen heran machte! Aber freilich, Montebello war jetzt ww ausgestorbcn. Eine nach der andern waren die reichen Familien nach der Stadt geflohen, Nur der schneidige deutsche Baron saß noch auf seiner Billa und mußte sich, well er weder Bälle noch große Einladun gen geben konnte, mit einer allabendlichen Whistpartie begnügen

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Alpenzeitung
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Seite 7 von 18
Datum: 23.08.1931
Umfang: 18
Der „schwarze Nitter' Skizze von Oleg Berting Stirn gegen die Fensterscheibe seines Slb- ,,-lg gelehnt. blickte Baron Bodo Hövden U «ermutig in die dunkle Regennacht hinaus. N kà f^n Studium beendigt und kehrte auf ^in Gut Seedorf in Estland zurück. So sehr -, auch die Scholle feiner Vater liebt« — der medanke an das Leben in der herbstlichen Ein. das ihm setzt bevorstand, stimmt? ihn zack traurig. Um so mehr, als es mit der groß, Aiaiqen. ländlichen Geselligkeit und dem frohen Linàetriebe

von früher vorbei war. Vielleicht s ir immer. Die eftländifche Regierung hatte die deutschen Gutsbesitzer nah und fern von ihren Gütern vertrieben und das Vätererbe un ter andersstaminige Bauern verteilt. Nur er und noch einige wenige Deutsche dursten einen kleinen Teil ihres Besitztums behalten, da si« sich «m Freiheitskriege gegen die Bolschewiken ausgezeichnet hatten. Der Unterschied von heute und gestern lastete schiver auf Baron Bodo. Das Geleise machte eine scharfe Biegung, und der Zug verließ

den Wald. Regentrübe Lich- ter tauchten in der Ferne auf. Der Baron fuhr pH aus leinen Gedanken empor und empfand ein leichtes Unbehagen. Cr war am Ziel. Cs wurde bell, und die Röder standen still. Ein Diener erwartete ihn und nahm das Ge päck Noch einen letzten Blick warf der Baron auf die ungleichmäßig erleuchtete Fensterreih« des Zuges. Dann tauchte er im Dunkel seiner altmodischen Kalesche unter. Nur langsam ging es weiter auf den durchweichten Wegen, in der stlirmstcpeitschten Finsternis

. Ein ekelhaftes Frieren kroch klebrig durch den Körper des Reisenden. Ab und zu versank er in einen unruhigen Halbschlummer. Dann sah er gräßliche Spukgestalten in tollem Rei gen an sich vorüber ziehen. Einige hielten, nahe und groß, vor ihm still und schnitten scheußliche Fratzen. „Ich muß wohl Fieber ha ben.' dacht« der Baron und fühlte seinen Puls, der hart und schnell daher sagt«. Wieder versank der Einsame in sein halbwaches Träu men. Endlich hielt der Wagen nach Durchquerung dez düsteren Parkes

?» rauschende Reqenfluten weinten. Ein Gefühl unendlicher Verlassenheit über kam den Baron. „Warum brennt kein Licht?' frante er den Diener. »Die Elektrizität ha» versagt und kann vor worgen nicht in Ordnung gebracht werden Mit »erzen aber müssen w>r sparen. Es sind we- da. und die Nacht ist lang.' Noch einsamer fühlte sich der Baron im gro ßen Svsiselaal. den zwölf Kerzen in altertüm- silbernen Tischleuckitern nur ungenügend klirrendem Licht erhellten. In der feuchten ànime des alten, noch nicht geheizten

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Brixener Chronik
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Seite 4 von 8
Datum: 20.10.1900
Umfang: 8
: .Auch wir wollen von Baron DiPauli nichts mehr wissen er betont besonders auch, dass bei den Wahlen Freiheit herrschen soll, dass nicht mit Druck ge arbeitet werden dürfe. St. Lorenzen, 18. October. Die Nachricht der „Chronik', dass Baron Di Pauli am 27. October' hier eine Wähler- Versammlung abhalten wolle, hat bei uns große Ueberraschung hervorgerufen. Denn viele haben gar keine Ahnung davon gehabt; es muss also die Sache sehr geheim betrieben worden sein. Die aber davon wussten und daran betheiligt

der Herr Ritter auf den Plan, um einen Wahlkampf hervorzurufen. Er agitierte anfangs in kleineren Cirkeln, dann versuchte er es in größeren. Das „Angehört' redete er den Leuten recht ins Herz hinein, nämlich, dass sie nicht einem anderen Candidaten züstivimensollen, ohne Baron Di Pauli früher gehört zu haben. Freilich fragen manche, warum man denn Baron Di Pauli erst jetzt hören und dazu eigens rufen solle, nachdem er 3^ Jahre lang Zeit hatte und während dieser Zeit in ganz Pusterthal nirgends außer

habe ich gehört: So niedrig und grob spricht ein Baron, eine Excellenz, ein ge wesener Minister sonst nicht. Auch das in der Versammlung ihm nachgewiesene Doppelspiel ge fällt den Leuten gar nicht. Bei Ihnen glaubt man kaum, wie gierig der Bericht über die Brixener Wählelversammlung gelesen wurde, und wie auf klärend er gewirkt hqt. Bruneck, 17/October. Bruneck ist gewiss eine ruhige Stadt; der Wahlkampf, der um das Mandat der fünften Curie entbrannt ist, bringt allmählich auch unter uns zwar nicht Streit

, wohl aber Leben, denn hier ist sozusagen gar alles darin einig, dass Baron Di Pauli nicht mehr soll als Candidat aufgestellt werden. Diese Uebereinstimmung ist am Sonntag, 14. October in einer Wähler besprechung, an welcher über 30 Bürger und einige Priester theilgenommen haben, recht deutlich zutagegetreten. Einhellig erklärten sich die Bürger gegen eine Wiederwahl des Baron Di Pauli. Bei der Besprechung ließen einige Redner durch blicken, dass sie ^ in dieser Angelegenheit nicht umhin könnten

war das gleiche: In der Stadt Bruneck will man von Baron Di Pauli nichts mehr wissen. Es sei noch bemerkt, dass die bei der Besprechung anwesenden Priester auf die Wahl des Comites keinen Ein fluss genommen haben. Man kann daraus sehen, ob bei uns die Stimmung gegen Di Pauli — nur gemacht ist. Wie man vorsetzt. Das zeigt uns wieder so recht deutlich ein Angriff auf die christlichsociale „Post' in Inns bruck vonseite des Meraner „Burggräfler'. Die „Post' selbst schreibt hierüber: „Die ,PosV ist an allem schuld

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Alpenzeitung
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Seite 2 von 4
Datum: 07.08.1941
Umfang: 4
. das war doch der Baron!' „Der Baron....? Ich muß doch wirklich ein bißchen zuviel getrunken haben! brummte Tobas. „Hieß denn der Baron nicht Bruckenborg, mein liebes Kind?' „Ja, natürlich! Aber in Wirklichkeit ist es mein Onkel Patrick Fizs!' „Der Baron ?' „Ja, aber er ist mein Onkel!' „Ihr Onkel ? Hm.... ich bin mir zwar noch nicht gar» klar, aber warum heißt Baron Bruckenvora in Wirklichkeit Patrick Fips?' „Er ist ein Privatdetektiv!' „Was? Der Baron ' N„ein, mein Onkel!' schrie Mary fast. „Patrick Fips

also?' „Jawohl!' „Aha!' sagte Tobias in tiefstem Ein verständnis. „Und Ihr Onkel ist wohl als Privatdetektiv Baron Bruckenborg hinter her, wenn ich richtig ahne?' „Lieber Herr Kiepergaß'. bat Mary flehentlich, „verstehen Sie mich doch nur. Mein Onkel, nämlich Patrick Fips und der Baron Bruckenborg sind ein und die selbe Person!' «Jetzt wird's verwickelt!' stöhnte To bias. „Ich denke, Patrick Fips ist diesem Baron Bruckenborg hinterher?' „Aber wer sagte denn das?' «Mein liebes Kind, Sie sagten

es doch!' „Mein Gott, kein Wort habe ich davon gesagt! Mein Onkel hat sich nur unter dem Namen Baron Bruckenborg hier eingeführt, um den Sekretär Watkin Aktien abzunehmen, die jener dem Baron Kragström gestohlen hatte.' „Baron Kragström....?' ächzte Tobias. „Wer ist denn das nun wreder?' Mary lehnte sich erschöpft an die Wand. „Baron Kragström, flüsterte sie. „war der frühere Arbeitgeber des Sekretärs Watkin!' Tobias yab es auf. „Na schön! Und was ist mit Watkin?' „Er behauptet Ihr Neffe zu sein!' „Warten Sie mal

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Brixener Chronik
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Seite 1 von 8
Datum: 18.10.1900
Umfang: 8
v-ik-b...»' ' ^ >»<>>> >»>»»»>>1 Brixen, Donnerstag, den ^8. October ^Y00. xm> Zahrg ZU WlMvegmg in Tirol. Die Vo lksvereinsverfsmmlung in Mals. Die am 15. October in Mals abgehaltzne Versammlung des Kath.-polit. Volksvsreines für Deutschtirol war gut besucht. Excellenz Baron Di Pauli war nicht erschiene!?, wnl er in Boxen sprechen musste. Den Vorsitz führt? Dr. Pusch. Außer diesem sprachen die Abgeordneten Haueis und Prälat Treumfels, sowie Redacteur Dr. Jshly, welcher den bisherigen Abgeordneten Baron Di Pauli unter allgemeinem

deutschnationale oder liberale Candidaten namhaft machen. — Der „Weißwurzenbauer' Scham- berger von Oberösterreich bereist fchon das Ziller und Unterinnthal, um für Bachauer Stimmen zu werben. — Die Socialdemokraten candidieren in der fünften Curie für Nordtirol Josef Holzhammer, WsmhäMer in Wüten, für Südtirol Franz Mahra, Zugsrevisor der Süd bahn, und für Vorarlberg Koloman Makart, Schuhmacher in Rankweil. Baron Di Pauli im Pusterktzal. Wie uns mitgetheilt wird, soll Baron Di Pauli

, der sich sonst als Mandatsträger der fünften Curie nie im Pusterthal sehen ließ, jetzt doch daran denken, sich seinen ehemaligen Wählern dort vorzustellen, osfmbar nicht darum, weil er, wie er in Brixm feierlich erklärte, kein Mandat brauche. — Am 27. October foll in St. Lorenzen eine große Wählerversammlung auf Betreiben des Dr. Ritter von Gras statt finden, wobei Baron Di Pauli sprechen wird und scharf gegen Dr. Schoepf« losgezogen werden soll. Wir machen unsere Gesinnungsgenossen schon jetzt auf diese Versammlung

aufmerksam, die äußerst interessant zu werden verspricht. Nus dem Burggrafenamke. — 13. October. Die Zeitungen sind jetzt voller Wahlartikel für und gegen den Baron Di Pauli. Es wird die Leser Ihres Blattes gewiss interessieren, über die Stimmung in unserer Gegend etwas zu er fahren. Ich war auch am 29. September in der Versammlung des Volksvereins, weil ich eine Einladungskarte erhalten habe. Ich habe mir die Sache mit eigenen Augen ansehen können und habe auch darnach mit mehreren Bauern, die ebenfalls

gesehen, «och gut gehört. Die Bauern hielten sich recht kühl, thaten auch nichts dagegen. Befri- !gt giengen sie nicht fort, und es ist zu bezweif- lob die schönen Reden die Stimmung für Baron Di Pawti ge bessert haben. Den» ss ist keine Neigung, ihn zu wätzlen, einzelne Gesellschaft«!,, die dafür agitieren möchten, ausgenommen. Im Bezirke von Lana kann man die Missstimmung auch mit schlechten Ohren vernehmen. Im Ultenthale ist es vielleicht noch ärger als heraußm. Dass der Herr Baron sich so stark

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Bozner Zeitung
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Seite 7 von 8
Datum: 17.05.1871
Umfang: 8
, als ob ich Ihnen -Von jedem meiner Augenblicke Rechenschaft zu geben Hätte/ erwiederte er eilig, aber nicht ganz sicher. „O, wenn ich sie nun forderte?' fragte sie über« wüthig, aber die letzten Worte schon halb verschluck- «ob,.als. hätte, fi- etwaS Unrechtes gesagt.' Gärung gab .hierauf keine Antwort. Er stand auf, er müßte sich aus der Situation^ die ihn sonderbar zu drücken anfing, gewaltsam aufrütteln. Verzeihung, gnädiges' Fräulein,' sagte er hastig, „ich habe ja noch viel mit dem Herrn Baron zu be sprechen.' Adelheid erhob

durch einander. Gerung gab nach Lage dn Sache genügende Auf» schlösse) waS-dea Baron sichtlich noch besser stimmte. M, wenn die Ernte, wie Äe sagen, leidlich aus fällt, so haden wir im Herbste ja wieder Einnahme zL erwarten,' meinte er vergnügt, ohne zu bedenken, daß diese nur gering sein konnte und wieder in die Wirthschaft gesteckt werden mußte. - - l Gerung trat dann, von Adelheid auf das Lebhaf teste ! unterstützt, mtt seinen Plänen bezüglich der ^zFrnben- hervor. Als der Baron überhaupt von Äner niuen

«me wahre Goldgrube^ sondem. sie komme auch- den ^Bewohuom de» ganzen Landstrich» zn^ Gnte. Smz, Gerung sprach so lange und so eindringlich» daß der Baron endlich seme Einwilligung gab, die Grube« bald nach d-r Ernte wieder in Betrieb setzen zu, lassen. Adelheid hatte sich inzwischen entfernt. „Sagen Sie, Gerung?, fragte zder Baro« als sie allein waren, etwas unsicher, „die Geschichte da — Sie wisse» schon; die haben Sie doch irgendwie ap- planirt?' „Ja, Herr Baron,' war G rungS freudige Ant wort

, „das Geld ist bei Heller und Pfenning be zahlt. Hier sind Wechsel und Quittung.' Erreichte ihm Beides hin. Der Baron prüfte die Papiere sorgfältig und stockte sie schnell in die Tasche. Er war stutzig, das hatte er nicht erwartet. Woher hatte Gerung das Geld genommen? Auf seinen eigenen Kopf entliehen — keinesfalls; so mußte doch noch auf der Herrschaft selbst eme geheime Geldquelle stießen, die er nicht kannte, die aber der Director entdeckt hatte. Bei dem Gedanken regte sich sein alter Uebermuth

von Neuem, nnn hatte er wieder frohe Aussichten, noch war nicht Alles zu Ende. Er mußte zeigen, daß er noch Herr aus Rudzin war und nicht gynietheter Eindringling. „Wo haben Sie denn das Geld her?' fragte er kurz. „Ich bitte, Herr Baron, erlassen Sie mir daS' bat Gerung; „Genug, ^die Sache -ist abgethan, und ich freue mich, daß sie eS ist. ° „Gerung !' M der Baron heftig, „ich verlange zu wissen >i woher das. Geld - ist. -. Man hat mich immer glauben -gemacht, ich besitze gar nichts, meine Güter

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Bozner Zeitung
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Seite 4 von 8
Datum: 18.03.1901
Umfang: 8
Nr. 64. „Bo (Hochdruck verboten.) Atus der Neige des Jahrhunderts. Originalerzählung von Gregor Samarow. 121. Fortsetzung. „Kommen Sie, mein Freund, kommen Sie', rief der Baron. Roberts Hand drückend, „ich habe Sie lange nicht gesehen, aber doch oft an Sie gedacht, und jetzt zum Wiedersehen habe ich Ihnen eine frohe Nachricht mitzu theilen, die auch Ihnen Freude machen wird, da Sie uns ja so warme Theilnahme im Un glücke bewiesen. Freilich,' sagte er lächelnd. „Ihren Wald

werden sie nun nicht bekommen.* Eifrig erzählte er dem jungen Manne die wunderbare Wendung seines Schicksals und zeigte ihm den mit dem Hausministerium ab geschlossenen Vertrag upd die Stiftungsurkunde über das für seine Familie zu begründende Fideikommiß. Robert hörte immer ernster zu und seine Miene war traurig bewegt, als er die Doku mente durchgelesen und sie dem Baron zurückgab. „Ich wünsche Ihnen von Herzen Glück, Herr Baron,' sagte er, „auch ich kam, um Ihnen eine gute Nachricht zu bringen, die jetzt vielleicht

einen Theil ihres Werthes verliert. Sie erinnern sich,' fuhr er fort, „des Bohr kerns, der in Ihrer Gegenwart aus der Tiefe heraufgebracht wurde.' „Ich erinnere mich.' sagte der Baron er staunt über diesen Uebergang zu einem anderen Gegenstande, „ich habe für Ihre geologischen Swdien. die mir bis dahin so fern lagen, ein ganz besonderes Interesse gewonnen und nun, da ich Zeit habe, werde ich Sie bitten, mich mehr damit beschäftigen zu dürfen.' „Die Studien sind abgeschlossen,' sagte Robert

schwören, er habe etwas nicht gethan, obwohl er es gethan hat. wenn ihm aus dem Geständnis schwerer Schaden droht (L. 4, n. 156, Ed. Haringer, 2, 378). Wer ein Darlehen empfangen hat, das er aber schon zurückgegeben hat, darf schwören, er habe überhanpt kein Darlehen empfangen, in Zeitung' (Südtiroler Tagblatt) gekaust, den Begründern hohe Tantiemen an ihrem Betriebe sichert und mich persönlich zu ihrem Direktor ernennt.' „Bei Gott,' rief der Baron, „das ist wahr lich eine gute Nachricht, und ich freue

mich, auch Ihnen Glück wünschen zu können, wenn Sie auch freilich des Glückes nicht so bedürf tia waren, als ich.' „Alles ist zum Abschluß bereit.' sagte Robert, „die Verträge sind entworfen und ge nehmigt, es bedarf nur noch Ihrer Zustim mung. Herr Baron.' „Meiner Zustimmung?' sagte der Frei herr Rochus verwundert. „Das Lager, Herr Baron,' erwiderte Robert, „erstreckt sich von meinem Bohrthurm aus in seiner Hauptrichtung unter das Gebiet von Altenholberg. Die nach der anderen Seite hin liegenden Grundstücke

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Zeitungen & Zeitschriften
Volksblatt
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Seite 7 von 12
Datum: 01.12.1900
Umfang: 12
, der „Rp.' i» einem anderen Puntte Bede zu stehen. Sie schreibt nämlich: UebrigenS „frag?« wir zum Schlüsse noch, ob die Herren des Linzer Organs. . vielleicht dem Papste auch noch die Absicht unterschieben wollen, dass der Dregnriu? Orden auch die von der Kältern er Kellerei- ^ensssenschsst so scharf gerügte Weinpantscherei, Wein- verschneidung und „noble' Coacurrenz deS reichen Weingroßhändlers Baron Di Pauli bedecken soll, wegen welcher bekanntlich die armen Weinbauern deS Di Panli'scken Wahlbezirkes schon seit Jahr und Tag

die Wiederwahl des Herrn Barons von Kältern schärfftenS bekämpft u»d abgewiesen haben? ' Gegen Letzteres wäre in erster Lime vorzubaue» gewesen; denn darin läg die ursprüngliche Wahl- ^Opposition gegen den Herrn Baron von Kältern, die durch seine bedauerlichen Schachzüge seither so wider liche Weiterungen angenommen lpt' W»r haben keine« Grund, hier mit einer Autwort/ ba die „Rp.' dies wünscht, zurückzuhalten. Wir hätte« nur gewünscht, dass das christlichsociale Organ eine bessere Form für seine Frage

gewählt hätte. Denn ob der Papst oder der GregsnuS - Orden eine Wein- Pantscherei ?e. bedecken soll, so sollte ein Organ, das sich wtholisch nennt, nicht fragen. Die „Rp.' will ja doch offenbar nur wissen, waS wir zu dem gkgen Baron Di Pauli erhobenen Bör- wurf der „Weinpatscherei' zu sagen haben. Nun, wir Erklären trocken, dass wir an die Weinpantscherei de» Baron Di Pauli oder vielmehr der Di Pauli'sche» Verwaltung nicht glauben. Wenn man sie Concurrenten der Weinhandlung Di Pauli um ihre Meinung

über Baron Di Pauli angeht, dann ist eS wohl sehr be greiflich, dass die Meinungsäußerung parteiisch gefärbt ist. Der O mann der Kellerei'Genossenschaft in Kältern fagte eS auch ehrlich heraus: Ja, den Baron Di Pauli schätzen wir, aber seine Weinhandlung, die schädigt unS. Aber das Urtheil eines Cocurrenten darf, mau nicht für voll nehmen. Wir sind überzeugt, rmm wir die W i e n e r Weinwirte sragen, was» sie für eine Meinung von den Weinen deS von den Christ? Ächsocialen geschaffenen RathhauS-KellerS

« wurde, in alle gegnerischen Organe, auch in die letzten Wmktlblätter übergegangen. Dies geschah nicht bloß aus politischer 'Gehässigkeit gegen Baron Di Pauli, sondern auch weil Hie vielen Concurrenten der Firma Di Pauli ein Interesse hatten, dass durch weiteste Ausbreitung dieser Verleumdung die renommierte Firma Di Pauli mög lichst geschädigt werde. Dies ist eine höchst be dauerliche Form eines politischen Kampfes, und für die katholische Seite umso peinlicher, als von allen gegnerischen Blättern

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 5 von 8
Datum: 06.08.1924
Umfang: 8
ein Mißverständnis entstanden ist. Ich erkläre, daß '.ch die fragliche Behauptung für eine Verleumdung halte und werde dies, falls es zu «ner Neuauflage meines Buches kommen sollte, darin zum Ausdruck bringen. Mt einer Veröffentlichung meiner Erklä rung in einem zwischen dem Sonder- generalsehrenrat und Herrn General Baron Lehar zu vereinbarendem Umfange bin ich einverstanden.' Gez. v. Stein, Kgl. pveuß. General der Artillerie a. D. und Kriegsminvster a. D. Die SlMer wehren sich. Die Absicht der fvanzösischen

, .welche sich freiwillig für das Erxperiment hergeben will... Sie, zum Beispiel, Herr Baron.' Der Bankier macht« eine ablehnende HanÄdervsHunZ. .Sie brauchen keine Angst zu haben.' IMe der Chef der Geheimpolizei lachend. Aber der Baron schien daraus bedacht, der -Nejsung aus dem Wege zu gehen. „Es wäre doch viel interessanter, eine Dame zu messen,' sagte er... Nur Le- moine und Cardec bemerkten, daß sein« Stimme leicht zitterte. Die Gäste, welche die ganze Geschichte für einen Scherz hielten, drangen in Saint

-Ma» gloire, sich der Messung zu unterziehen. „Jawohl, der Baron! Der Baron zu erst!' rief man von allen Seiten. „Geh mein Freund,' bat Germaine, „gieb ein gutes Beispiel.' „Der Baron! Der Baron! Der Baron!' klang es im Dreitatt durch den Raum. Saint-Magloire sah ein. daß es unvor sichtig sei, sich länger zu weigern. „Hier bin ich! Hier bin ich!' ries er lächelnd. „Ich beug« mich dem Willen des schönen Geschlechts... Ich habe den Frauen niemals eine Bitte abgeschlagen.' „Immer galant!' „Ah! Sehr gut

der Polizeipräsektur ist...' und zum Baron gewandt: „Ich bitte Sie um Verzeihung, Baron: es ist nur so eine Redensart...' „So habe ich es auch aufgefaßt', sagte Saint-Magloire und zwang sich zu einem Lachen. „Wir haben hier eine ganze Reihe authen tischer Maßkarten.' fuhr Cardec fort, „wel che mir der Direktor der anthropometrrschen Abteilung in liebenswürdigster Weise über lassen hat.' Als Cavdec die Einladung Germaines >o bereitwillig angenommen, hatte er bereit» jeknen Pkm m großen Zügen entworfen

diejeni gen heraus, die in der Größe, der Form der Arme, der Farbe der Augen und Haare usw. mit den entsprechenden Eigenschaften des eben Gemessenen, die meisten Uobereinstiinmungen ergeben, bis wir nur noch sin« geringe An zahl von Karren zurückbehalten, unter welchen sich die befindet oder befinden könnte, die uns über die tatsächliche Identität der Persönlich keit ausklärt, welche diese uns sorgfSlttgst ver- ! schweigt.' ! Cardec verlor, während er so sprach, den Baron keinen Augenblick

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Zeitungen & Zeitschriften
Alpenzeitung
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Seite 3 von 6
Datum: 01.08.1934
Umfang: 6
Gewissen haftigkeit jede einzelne Einsendung geprüft wird. Nichts bleibt ungelefen, und alles Unbrauchbare wird dem Einsender wieder zurückgeschickt. Ost wird an uns die Frage gestellt, aus wel chen Kreisen die Manuskripte kommen. Darauf kann Man nur antworten:->aus,>allen. Kreisen, und aus allen Berufen. Das Stubenmädchen, die Gräfin, der Kellner, der Baron, der Ingenieur, der Stra- ßenbahnscl,assner, sie alle haben irgendeine Idee. Sie alle lockt die Welt des Films, und alle er hoffen

. In dem Disput versteigt er sich sogar zu der schrecklichen Beleidigung, der Herr von Stockei sei auch nicht mehr als ein ganz gewöhnlicher Kaminputzer, welche Bemerkung ein lähmendes Entsetzen der Korona hervorruft.- Ucicky, den wir nach längerer Pause ersreut be grüßen. ist sehr zufrieden mit dieser Szene, und auch seinem Kameramann Behn-Grund genügen diesmal zwei Ausnahmen. „Die hohen Herrschasten kommen erst später an die Reihe', mein Ucicky, „wir sangen mal mir den Subalternen an. „Der junge Baron Neu

durch die Luft, das eines anderen brauste daher wie Frühlingswind, ein drittes wieder war wie das unbekümmerte Aus atmen eines fröhlichen Herzens, das sich mit dem Atem der Erde mischte, der hier so urkräftig aus Wald, Gebirg und Wiese kam Beim Bergabs jüngsten, ein bla und sich ein wen eigen geschah es, daß einer der ses Knäblein, ins Purzeln geriet g den Fuß verstauchte. Auf seine Wanderkameraden gestützt, hätte es ganz gut den Weg fortsetzen können. Aber der Baron hob den Jungen empor und. trug

ihn auf seinen kräftigen Armen zu Tal. Es ward ihm wohl dabei. Nie hatte er seinen eigenen Knaben getragen. Der war erst einige Monate alt, als Petra sich vpn ihrem Man ne trennte. Während der Baron den kleinen Körper nahe dem seinen fühlte und der Wind ihm das dünne, ganz weiche Haar dieses Jungen bis an die Lip- ven wehte, dachte der Mann: „Ich hätte der Petra doch meinen Sohn abfordern sollen. Einen Sohn gibt man nicht her. Man hält ihn fest.' Plötzlich richtete sich der Knabe in seinen Armen staunend hoch

Augenblick verdutzte Gesichter, als in die Stille der Halle plötzlich ein Sturm von fünfzehn strahlenden Jungen hereinbrauste. Doch jeder wurde satt und für jeden fand sich ein Schlafplatz. Die Jungen selbst schleppten die lange nicht gebrauchten Ma tratzen aus den Gästezimmern herbei, breiteten sie in der Halle aus, benutzten den Rucksack als Kopf kissen und wickelten sich in die Decken. Als sie schliefen, stieg der Baron noch einmal leise aus dem oberen Stock hinab und durchschritt lächelnd die Reihen

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Der Burggräfler
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Seite 2 von 8
Datum: 20.10.1900
Umfang: 8
in der Brixener und Bozener Gegend über Berg und Thal, verhetzt: da« leichtgläubige Volk, ver schrieb sich auf Grund seiner Verhetzungen Stimmung«berichte und proclamierte da» selbst- fabrizierte Urtheil: Niemand hat mehr ein Ver trauen auf Baron Di Pauli! Wir schämen un« fast die Frage zu stellen: Auf welcher Seite ist der Anstand, die Noblesse, die Ehrlichkeit und die Wahrheit? Ein sichere« Wahrzeichen soll jedem Tiroler da« sein, das« unsere hochwür digsten Fürstbischöfe

nur den Wählerversammlungen de« Baron Di Pauli, nicht aber den Wühlver- sammlungen der Schöpferpartei ihren oberhirtlichen Segen ertheilen. Wohin soll e« ''m Lande kommen, wenn der Brauch einreiht, das« die tüchtigsten und verdientesten Abgeordneten von Agitatoren, denen da«Land garnicht« verdankt al« den Un frieden, auf Schleichwegen überfallen und in der undankbarsten Weise ihrer Mandate beraubt werden? Er muss dann nothwendig dazukommen, das« Männer von Charakter und Arbeit-tüchtig keit aus da« Risico

eine« solche« Undankes keine Mandate mehr annehmen und das« Tirol, welcher bi«her um seine Abgeordneten vielfach beneidet wurde, im Reich-rathe nur mehr eine unterge ordnete Rolle spiele und einen moralischen Bankerott erleide. 1 Damit glauben wir da« un« vorliegende Räthsel hinreichend gelöst zu haben und wir sagen: „Wer noch auf Wahrheit und politischen Anstand hält, - wer er mit dem Lande und dem Volke gut meint, der stehe in diesem Kampfe für Baron Di Pauli ein.' Wir sind der gegebenen Aergerniffe im; Lande satt

. Spcciell liegt die Wiederwahl de« ^ Baron Di Pauli im hohen Interesse der politischen ! Bezirke Bozen und Meran, da Baron Di Pauli : al« ehemaliger Handel-minister derjenige ist, der die Fäden in seiner Hand hat, um gegen diel Weinzollclausel und für die Vinschgauerbahn am wirksamsten aufzutreten. Wenn die „Mer. Ztg.' ihren Geifer über Baron Di Pauli bet jeder! Gelegenheit ausschüttet, so liefert sie dadurch nur neuerding« den Beweis, das« sie nicht für da« Wohl und die Interessen der Bevölkerung

der Stadtgemeinde Sterzing und den Vertretern von 15 Landgemeinden de« Gerichtsbezirke« Sterzing, beschließt: Sr. Excellenz dem Herrn Josef Baron Di Pauli wird Dank und volle« Vertrauen für die bisherige Thätig keit im Reichsrathe ausgedrückt und e« wird an seiner eventuellen Candidatur in der V. Curie unbedingt festgehalten.' Dazu ist zu bemerken, das« der Vorsteher von Goffensaß, wie wir hören ein Deutschnationaler, hintennach erklärte, er für seine Person wähle weder den Di Pauli

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Zeitungen & Zeitschriften
Bozner Zeitung
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Seite 2 von 4
Datum: 07.08.1878
Umfang: 4
.' „Und nicht der Bries hier!' sagte der Baron. „Ich halte es doch für das Einfachste, Hedwig über Alles zu befragen!' entgegnete Victor. „Warten Sie nur noch einen Augenblick; — wir wollen zusammm zu ihr gehen!' rief der Baron. Ha! — Jetzt habe ich's! Wo waren meine Gedanken? Wie konnte ich nur nicht gleich darauf kommen?' — Dieser Ausruf des Barons geschah mit einer Heftigkeit, die Victor an seinem Schwiegervater nie zuvor bemerkt hatte, so daß der junge Mann fast darüber erschrack. Der Baron aber faßte Victor's

dern als Einer, dem bei diesem Briefe ganz eigenthüm liche Gedauken gekommen sind. Sagen Sie mir, waren Sie mit der Londa vertraut?' Victor's Gesicht verfinsterte sich. „Nein, nie! — Ein einziges Mal zog man mich form» lich mit Gewalt in ihr Haus. — Diese Frau hatte für mich etwas so Verächtliches, ich konnte mich damals nicht beherrschen und sprach mich in diesem Sinne aus. — Seit dem sah ich sie nie wieder.' „Nun ist mir Alles klar!' entgegnete der Baron. „Sie haben die Kokette in ihrer Eitelkeit

verletzt; sie hat es nicht vergessen und sucht sich zu rächen; — dieser Brief ist von Frau von Londa!' „Daran kann ich nicht glauben,' entgegnete Victor, „denn ich verstehe diese Räche nicht.' „Das verstehe ich auch noch nicht!' sagte der Baron, „aber daß dieser Brief von ihr ist! Bald sollen Sie Beweise haben. Verbergen Sie nur einstweilen das Arm band; wir wollen die Frauen mit den Intriguen dieser Person nicht beunruhigen, am wenigsten Bertha damit verletzen, die einmal unglücklicher Weife immer

ihre Tante bleibt.' „Ja, aber wäre es nicht besser, wenn, wir Hedwig fragten?' fiel Victor ein. ^ Der Baron Leß ihn nicht ansspy««!. glauben nicht, daß in der kurzen Zeit Dufaure ein Anderer geworden ist, als da ihn bei seiner Wieder berufung an die Spitze der Regierung ein so allge meiner Jubel empfing. Wenn er besonnen und maß voll vorgeht, so nützt er damit der Republik offenbar mehr, als wenn er sich durch das unpolitische Drängen gewisser Leute zu jenem Sturmschritte verleiten ließe, der keineswegs

- und Personal-Nachrichte«.) Der König Franz von Neapel ist unter dem Namen eines Herzogs „Lieber Victor, hier ist mehr zu ergründen!' sagte er, „erlauben Sie mir nur, daß ich so lange sür sie handle, bis wir Alles genauer wissen. Bertha soll kommen und uns sagen, von wem dieser Brief ist.' Und ehe noch Victor dagegen einen Einwand erheben konnte, klingelte der Baron und ließ Bertha bitten, einige Augenblicke zu ihm auf Victor's Zimmer zu komme«. Victor machte den Baron daraus aufmerksam, daß es wohl

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Alpenzeitung
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Seite 3 von 6
Datum: 15.02.1934
Umfang: 6
Hand im Spiel sein. Wer? Der Baron? Möglich. Er hatte außer dem jeweili gen Kummer, den er, wenn auch mit Anstand, so doch immer recht deutlich zur Schau trug, den Vor teil davon. Jedesmal erbte er ein stattliches Ver mögen. Renaud ließ sich die Akten kommen, die man über den Baron besaß. Es war nur sehr we nig. Denn der Baron war niemals mit den Behör den in Konflikt geraten und hatte nur die notwen digen Papierd für ein paar Auslandsreisen, zur Naturalisierung in Frankreich, verlangt. So mußte

. Renaud berief den Gerichtsarzt, setzte ihm seine Zweifel auseinander und ließ die Leiche der letzten Baronin ohne das Wissen ihres Gatten sezieren. Nichts war zu finden. „TroMem', meinte der Gerichtsarzt, „kommt mir die Herzgeschichte bei einer so gesund und nor mal veranlagten Frau recht sonderbar vor, zumal doch in diesem Falle keine äußeren Gründe mit sprechen, wie Aufregungen, materielle Sorgen, see lische Erschütterungen.' „Wir werden den Baron auf alle Fälle etwas im Auge behalten.' Der Baron

man die beiden fa't jede Nacht bei „Ciro' sehen. Bis eines Abends de Boule und die Auburne bei „Ciro' Verlobung fei erten. Strahlend saß Jeannette neben dem Baron und nahm die Huldigungen entgegen. Ihre Wan gen glühten lind auf der Brnst trug sie das Berlo- oungsgeschenk, einen großen Amethysten, der an einer hauchdünnen Plannkette hing. Renaud kannte das Schmuckstück. Die tote Baronin hatte es immer getragen. Ein feingearbeitetes Werk. Das Fami lienstück der de Boule. Und die gab es gar nicht. Das emzige

und den Amethysten dein Kriminalbeamten in ei nem Postpäckchen zugeschickt. Renaud untersuchte den Schmuck und fand nichts, Juweliere untersuch ten ihn, Chemiker und fanden ebenfalls nichts. Der Baron hatte sich sofort mit der Kriminalpo- lizet in Verbindung geletzt und eine hohe Beloh nung ausgeschrieben. Man hatte ihn an Renaud gewiesen. Jeden Tag kam der Baron, war sichtlich nervös, erhöhte Tag für Tag die Belohnung und ahnte nicht, daß der Schmuck in der Schublade des Schreibtisches lag

ist mit seltenem Geschick in die Fassung eine winzige Menge Radium eingeschmug gelt.' — „Na, und?' — „Wenn es nur ein Milli gramm oder noch weniger ist, so genügt die dau ernde Einwirkung der Ausstrahlungen auf den Körper, einen Menschen in absehbarer Zeit zu tö ten. Wenn der Baron morgen kommt, um nach sei nem Schmuck zu fragen, dann behalten Sie ihn gleich hier. Dieses Pünktchen genügt, um ihm drei Morde u- einen begonnenen Versuch nachzuweisen.

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Der Burggräfler
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Seite 4 von 8
Datum: 15.10.1926
Umfang: 8
in die Augen. Der Baron schüttelte lebhaft mit dem Kopf. „Nein, nein. Du erregst dich unnütz, mein Kind! Das Nächstliegende ist. datz Mortimer in irgendwelche Händel verwickelt ist. Die Bewegtheit deines Mannes erklärt sich leicht aus dem Umstande, daß -er wahrscheinlich als Sekundant betelligt» und daß der eine Duellant dein Bruder ist. Uebrigens, ich werde mal mit Herrn Hein rich Lubenow sprechen. Vielleicht kann der uns Ausklä rung geben.' Er ging eilig in Karls Arbeitszimmer, in dem sich ein Telephon

befand, Edith folgte ihm auf dem Fuße. Nach dem die Verbindung mit der Fabrik an der Frankfurter Chaussee schnell hergestellt worden war, rief der Ba ron in den Apparat: „Ist Herr Heinrich Lubenow zu sprechen?' „Bitte einen Augenblick zu warten,' tönte es zurück. Mach wenigen Sekunden, die der Baron mit dem Schall rohr am Ohr verbrachte, hörte er sich von einer be kannten Sümme angerusen: „Hier Heinrich Lubenow! Wer dort?' „Baron von Langwitz. Guten Morgen, Herr Lubenow! Ist mein Schwiegersohn

draußen?' „Mein, Herr Baron.' „Er ist wohl auf «einer Geschäftsreise?' „Geschäftsreise? Nein! Karl macht überhaupt keine Geschäftsreisen für unsere Firma.' „So?' ' Der Baron wandte sich schnell zu seiner Tochter herum und flüsterte ihr hastig zu: „Es ist richtig, die Ge schäftsreise ist nur ein Vorwand.' Dann legte er seinen Alund wieder an den Apparat und sprach weiter: „Sagen Sie einmal, Herr Lubenow, gestern war mein Schwieger sohn doch draußen?' „Ja, draußen ivar er.' „Haben Sie vielleicht

etwas Auffälliges an ihm be obachtet, Herr Lubenow?' Es folgte eine kleine Pause, dann kam die etwas sar kastisch klingende Antwort: „Ich hatte eigentlich gar keine Gelegenheit, etwas an ihm zu beobachten.' „Keine Gelegenheit? Wenn er doch draußen war!' „Er war wohl draußen, aber nicht in der Fabrik.' „Nicht in der Fabrik? Ich verstehe Sie nicht, Herr Lubenow.' . „Er amüsierte sich mit Ihrem Herrn Sohn auf einem unbebauten Grundstück neben der Fabrik. Die jungen Herren betrieben ritterliche Uebungen.' Der Baron

zuckte leicht zusammen. „Ritterliche Uebungen?' ftagte er mit dem Ausdruck Spannung. „Die Herren knallten einander etwas vor. Sie schos sen miteinander um die Wette. Bei jungen Kavalieren handelt es sich ja immer um Wetten. Diesmal ging es um einen Korb Champagner.' Der Baron nickte, ein Lächeln flog über seine Züge, das jedoch rasch wieder von düsterem Ernst abgelöst wurde, während er sich jetzt abermals zu seiner Tochter herumdrehte. „Es scheint sich richtig um ein Duell zu handeln,' flüsterte

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Bozner Zeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 25.07.1878
Umfang: 8
, seien Sie menschlich; — später sollen Sie Alles wissen.' „Vielleicht weiß ich schon genug,' sagte der Professor. Bertha sah ihn an. „Ich verstehe nicht —' „So wird Frau von Reimar mich verstehen.' „O, nicht diesen Namen in diesen Räumen! — Nicht wahr, wir kennen uns nicht? — Der Baron kehrt zurück, — Herr Professor!' „Beruhigen Sie sich! — Hier meine Hand, ich kenne Sie nicht!' entgegnete der Professor. Aber ich danke dem Zufall für das Zusammentreffen. Victor ist wieder leidend, und dieses Mal

glaube ich sicher, seine Mutter wird bald von dieser Last befreit sein.' „Herr Professor, Sie verkennen diese Mutter.' rief Bertha, tonnte aber nichts mehr sagen, da der Baron mit den Tropfen zurückkehrte. Bertha dankte mit einem stummen Blick für seine Auf merksamkeit. Ihr Aussehen war so, daß Niemand glau ben konnte, ihr Schme^ vorhin sei erheuchelt gewesen, der Baron war voller Sorgen um sie und gab ihr selbst die Tropfen ein, da er sah, daß sie zitterte. „Mir ist ein wenig besser

, selbst auf Kosten der Wahrscheinlichkeit. In wvhlberechneter Weise von verschiedenen Seiten angefaßt, wird bei der Majorität der Gebirgsbewohner bald auf jene Empfänglichkeit zu rechnen sein, welche „O. ich bin lein Hinderniß. Herr Baron, da auch meine Anwesenheit in wenigen Stunden in Dresden nothwendig ist, ich muß mit dem nächsten Zuge fort, — ich war in der Nähe und wollte mir erlauben, Ihre Galerie, von der Sie mir schrieben, in Augenschein zu nehmen, dies nimmt mir jedoch nicht viel Zeit

, wenn sie gestatten, daß ich so fort daran gehe.' „Dann können wir ja zusammen fahren.' siel Bertha wieder eiii.Z „Denken Sie jetzt nicht daran, daß ich Sie fahren lasse, wenn Sie leidend sind. Erst ruhen Sie, dann sprechen wir weiter davon/ sagte der Baron. Bertha sügte sich schweigend, machte dem Professor eine stumme Verbeugung, begleitet von einem bittenden Blick, der ihn mahnte, sein Versprechen zu halten, nnd ließ sich vom Baron bis zur Thür führen,'wo er sie, da sie jede weitere Begleitung ablehnte

, entließ, und ihr dann nach rief, daß er bald bei ihr fein würde. Der Professor war nach Bertha's Entfernung so zer streut, daß er kaum auf die Fragen des Barons achtete und ihm mechanisch nach dem Saale folgte, wo die Bil der hingen, die er restauriren sollte. Er konnte sich nicht zurechtfinden; er mußte sich sagen, daß er vor einem Räthsel stand. Was war diese Dame hier im Schlosse de? Barons? War sie eine Verwandte von Frau von Reimar? —Und stand auch diese mit dem Baron in Verbindung? — Wer

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Meraner Zeitung
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Seite 4 von 16
Datum: 14.05.1897
Umfang: 16
, Schwaz. 3. Johann Egg-r, Meran. 4. Stanislau» Prtm, W>rfen. S. Aloi« Prantl, Bozen. L. Christian Kuntner, LaaS- 7. Baron v. Boldegg, Partfchlns. L, Mich. Jefacher, Gillian. Am Schlecker: 1. u. 1ü. Aloi« Eilli, Meran. 2. Mich. Senn jun-, Meran. 3. Baron v. Tiller. Innsbruck. 4. Baron von Goldegg, PartfchiaS. S. u. K Josef Draßl, Meran. 7. Johann Egger, Meran. L. Karl Rieper, Meran. 5. u. 2V. Anton Beiger, NatterS. 10. Joses Wielander, Latsch. 1l. P. Berkmann. RiefenS b. 12. Just. Wtefer, Stilfe

«. IS. Karl NSgele, Meran. 14. AloiS Auserer, Eppan, 1K. u. 18. Jng. Ritzl, Zell a. Ziller. 1L. Eduard Pattie. Wetsch. 19. HanS PrSm, Innsbruck 21. Fr Ritzl. Fügen, Serienbeste: 1. Franz Ritzl, Fügen. 2. Joses Egger, Meran. 3. Baron v Goldegg, PartschtnS. 4. Jak. Pedroß, Latsch. S. Mich. Senn sen., Meran. k. R. Berkmann, RiekenS b. 7. Aloi« Auserer, Eppan. 8. Anton Geiger, Natter». Prämien für dle meisten Schlecker: 1. Baron von Goldegg. 2. Oskar Braune. Meran. 3. Karl NSgele, Meran. Prämien

für die meisten Schwarz: 1. Baron von Goldegg, Partsch. 2. Karl NLgele, Meran. 5. Oskar Braun», Meran. An Merauer Zett«vg. der Haupteinlage betheiligten sich 8V Schützen und zieht der Krei« Sl Kreuzer. Bestgewiimer beim Freifchießen den 19., 2V. und 21. April d«. I. in Marling. Am Haupt die Herren: 1. Baron v. Goldegg. Partschin«. 2. Anton Fürst, Partschin«. 3 Josef Ladurner, Algund. 4. Georg Prantl, SchSnna (LooS). Am Schlecker: I. Job. Swukawetz, Meran. 2. und 6. Karl NSgele, Meran. 3. Aug. Ott, Mittenwald

. Am Schlecker: AloiS Gilli, Ant. GStsch, Jos. Egger, Joh. llvterhuber, Jos. Bergmann, Joh. Smukawetz. AloiS Hiller, Jos. Wagner. Fr. Mikutta, Prämien: Alol« Gilli. — Sonntag, 16. d«. Kcanzl-Schießen. Distanz LVO Schritt. lHohe Gäste auf der Mendel.j Vorgestern weilten Herr Erzherzog Ernst mit seinem Adjutanten Baron De Vaux, das Fülstenpaar von Eampo- ranco mit Gefolge, serner Baron und Baronin le! sing er, Frau Chamband-Tharrie, auf der Meadel. Die hohen Gäste stiegen in Spreter't Hotel .Mendelhos

, Schweine (Ferkel) 10—14 fl. da» Paar. Ziegen 9—12 fl. Die K>ämer tonnten bei dieser Witterung nicht recht autpacken. — Letzten Sonntag fand in feierlicher Weise die Grundsteinlegung für da« neu zu erbauende Jüngling»heim in Gegenwart de« Herrn BezirkShauptmanne« Baron Rung, de« Herrn Bürgermeister», der gesammten Geistlichkeit de» mit Fahne und Musik ausgerückten JkngltngSvereineS und vieler hundert Zuschauer statt. Die Zereminie der Weihe nahm Herr Dekan Wibmer vor. sWitterung im PuAerthale

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Bozner Zeitung
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Seite 6 von 8
Datum: 28.12.1869
Umfang: 8
. ' I ? z ^ — Was hat er Dir denn versprochen? fragte neu gierig der Schreiber. -- Daß er meinen Vater besuchen wolle. Julius, Dein Argwohn kränkt mich, fuhr Therese fort; wie soll eS werden,..wenn wir auf längere Zeit getrennt sind'? - - — Nun weinst Du, Therese — ich wollte Dich ja nicht kränken. Mein. Vertrauen L» Dir steht fest; aber hättest Du mich gefragt) so würde ich Dir abgeratheu haben, den Baron zu besuchen. -- Warum denn ? Warum denn ? fragte der Blinde. — Weil der Baron sich von seiner Frau scheiden lasse

» will, von seiner schönen und guten Frau. Das ist ein böses Zeichen ! Und gerade jetzt gehst Du zu dem Manne .. . — Mein Freund, rief Therese, was Du va sagst, ist mir Allerdings neu, ich habe das bis jetzt nicht gewußt; aber wirf die Schuld nicht aus den Baron. Wer die Baronin gesehen hat, die ein wahrer Drache sein muß, ^ln ych den Grund der Scheidung leicht erklären. Himmel, wie glüheten ihre Augen, wie zitterte sie vor » ZV?« und wie kniff sie die Lippen zusammen — eine 1 solche Franskann den Mann wohl dahin

bringen, daß' er an Scheidung denkt. Die Dame ist schön, sehr schön, aber ich mochte nicht immer um sie sein. Wenn mir mein Mann einmal in solcher Aufregung entgegenträte, in der ich die Frau Baronin gesehen, ich bliebe auch nicht bei ihm. Bertha zog Eugeuien zurück. — Dort kommt ein Mann! flüsterte sie. Ich glaube, eS ist der Baron. 5 Sie verbargen sich hinter den starken Stamm des Baumes, der in der Näh: stand. Ein Aiann bog von der Straße ab und klopfte an die Thür des Hau- seS, die rasch geöffnet

ward. Der Mann, der einen kurzen Mantel und einen Hut mit breiter Krampe trug, verschwand, die Thür schloß sich wieder und Alles war still. Bertha zog die Freundin, die willenlos folgte, an das Fenster zurück. — Nuu werden wir die Katastrophe eines Fami- liendramaS sehen! flüsterte die Wittwe. Eugeuie athmete kaum, als sie den Baron sah, der den Greis nnnrmt hielt. — Ach, Herr Baren, wie glücklich macht mich Ihr Besuch! rief dewezt der Alte. Verzeihen Sie mir. wenn ich mit den Händen tasten muß

— aber ich bin blind, ich kann meinen lieben Schüler nicht sehen — aber er steht immer noch vor meinem innern Auge mit s inen offenen, treuen Zügen, und seine Stimme erkenne ich wieder ' — Mein würdiger Lehrer, ries gerührt der Baron — so muß ich Sie wiederfinden! Ein hartes Schicksal hat Sie schwer heimgesucht — und Sie haben sich Mr nicht früh-r genähert, daß ich eine heilige Schuld der Dankbarkeit abtragen konnte. Er führte den Greis zu dem Stuhle zurück. Ju lius und Th-refe hatten das Stäbchen verlassen

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Alpenzeitung
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Seite 3 von 8
Datum: 18.10.1936
Umfang: 8
aus der Wohnung links kam und Fräu lein Maria-Anna gehörte, die ebenfalls telepho- nierte. Fräulein Maria-Annas Stimme sagte also: HutenMorgen, Herr Baron, ich wollte Ihnen nur sagen, daß ich das Armband wiedergefunden habe, es hing am Verschluß meiner Handtasche.' „Sich — sieh, ein Baron', dachte Georg, „Fräu lein Maria-Anna hat einen Baron aufgegabelt,' »nd er dachte lächelnd an den blonden Lockenkopf der kleinen Modistin. Zu seinem Erstaunen antwortete die Stimme von Hern Braun: „Darüber bin ich ja ganz

: „Nun, haben Sie sich gestern noch gut amüsiert, Herr Ba ron?' » Und der Herr Baron antwortete: „Es war eine reichlich fade Angelegenheit. Man tut, was man muß.' „Sehr richtig!' dachte Georg — und dann rede ten beide noch etwas hin und her, aber es war kein rechter Zug in der Geschichte. Schließlich häng ten beide ab. „Einen Augenbi darf ich Sie vielleicht heute sehen und sprechen?' Eine Pause ent dann sagte sie m Stimme: „Ich b ick', bat Herr Baron Braun, tand in Maria-Annas Zimmer, t einem kleinen Zittern

nach. Dann schlich er sich zum Telephon, drehte ganz leise die Nummernscheibe und wählte die Nummer Maria-Annas. Als sie sich meldete, flüsterte er in den Apparat hinein, so daß Herr Braun drüben es auf keinen Fall hören konnte: „Wissen Sie schon) daß der Herrn Baron gar kein Baron ist!' Als Antwort geschah drüben ein kleiner Schrei. Dann rief ihre Stimme: „Wer sind Sie denn?' Wer da hatte Ge org schon wieder abgehängt. Nach einer kleinen Weile wählte er ebenso leise die Nummer des Herrn Braun: „Wissen Sie schon

mit Ihnen sprechen.' Beide schwiegen ein Weilchen. Dann begann Herr Braun: „Ich wollte Ihnen nur sagen, daß ich kein Baron bin, sondern Braun heiße; ich glau be, Sie haben mich da bei der Vorstellung miß verstanden.' Maria-Anna atmete tief auf. „Und ich wollte Ihnen sagen, daß ich gar kein Auto besitze. Ich sagte das nur, weil mich der Titel so eingeschüch tert hatte, da wollte ich Ihnen imponieren.' Beide fingen herzlich an zu lachen. Georg lachte lautlos mit: „Darf ich Sie vielleicht besuchen?' fragte Herr

Braun. „Aber bitte', antwortete Maria-Anna, „Garten straße Nr. 7, vier Treppen'. „Wie?' rief Herr Braun, „da wohne ich ja auch.' „In der geteilten Wohnung?' „In der geteilten Wohnung!' Beide lachten wieder. „Ich habe mich so geschämt,' sagte Herr Braun, „ich hätte mich nicht gemeldet, aber irgend jemand hat bei mir angerufen und mir gesagt, daß Sie Modistin sind.' „Bei mir hat auch jemand angerufen,' rief Ma ria-Anna, „er sagte, daß Sie kein Baron seien.' Eine Stille entstand. „Und jetzt weiß

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Bozner Nachrichten
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Seite 17 von 20
Datum: 30.04.1903
Umfang: 20
haben schon vor einer halben Stunde das Früh stück genommen, sie befinden sich mit den gnädigen Fräulein im Gartensalon. Wenn der Herr Baron sich dorthin bemühen wollte, lvürde ich sofort einen reitenden Boten nach dem Vor werk schicken, um den gnädigen Herrn zu benachrichtigen. In spätestens einer halben Stunde kann der gnädige Herr hier sein.' . - „Gut, Herr Upsen, schicken Sie nach dem Vorwerk. Einst weilen tverde ich meiner Kousine meinen Besuch machen.' Er nickte dem Inspektor zu und ging dann direkt

nach dem Schloß „Sie brauchen sich nicht mit der Begleitung zu inkommodieren', fuhr er fort, als er bemerkte,, daß der In spektor neven chn: herdem Schloß zuging. „Ich finde den Weg nach dem Gartensalon schon selbst und denke, daß ein- -förmliche Anmeldung bei meiner Kousine kaum nothwendig sein wird.' . „Gewiß nicht, der Besuch des Herrn Baron wird der gnä digen Frau sicher auch ohne Meldung hochwillkommen M. Aber von inkommodiren keine Rede, es ist mir die höchste Ehre, dem Herrn Baron das Geleit geben

zu dürfen. Auch wollen zu Gnaden halten, wenn ich mich erdreiste, eine Frage an den Herrn Baron zu wagen?' sind so seltsame Geriichte nach Schloß Dahlwitz ge- kcmmm. Man erzählt, der vepckckte alte Förster Knöwe ver breite überall die merkwürdigsten Nachrichten über das große Unglück, dem nach Gottes unerforschlichem Rathschluß der gnädige Herr zum Hpfer gefallen ist, und auch die Brmlden- berger Leute sprächeii nach, was der Knöwe erzähle, es werde eine gerichtliche Untersuchung eingeleitet

werden. Es ist vie« leicht vennessen, wenn ich es wage, den Herrn Baron zu fra gen, ob das wahr ist-, aber es ist für mich von größter Wich, tigkeit, dies zu erfahren, denn jedenfalls würde auch ich ge richtliche vernommen werden, da ich wohl einer der letzten Men schen bin, die den gnädigen Herrn Baron vor seinem schreck lichen Ende geseben und gesprochen haben.' - „So? Das wußte ich nicht.' »Ja. Ich stand gerade auf dem Felde, dort, wo der lxuß - steig in den Wald mündet, der Herr Baron

habe sich selbst erschossen. Aber das ist alles nicht wahr, einen Eid könnte ich darauf leisten. In unserer friedlichen Gegend gibt es keinen Mörder oder wenigstens nur einen, der hat bisher nur Wild- und Holzdiebe gemordet. Noch viel weniger glaube ich, daß den gnädige Herr Baron sich das Leben genommen habe. Er war so heiter, als er von mir Abschied nahm. So spricht kein Selbst mörder. Nein, ein unseliger Zusall war es, öder vielmehr die unerklärliche, unerforfchliche Fügung Gottes! Gerade da, wa der gnädige Herr

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