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Bozner Nachrichten
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Seite 4 von 8
Datum: 18.01.1924
Umfang: 8
Seite 4 „Bozner Nachrichten', den 18. Jänner 1924 Nr. 15 Der Kassier öes Neraner Spiel kasino vor Gericht. Vor dein Tribunale in Bozen wurde am 14. und 15, d.s. ein Strafprozeß gegen Karl K aiser, ge boren 1888 in Bommersheim, Bezirk Wiesbaden, nach Frankfurt a. M. zuständig. Fleischergeselle von Beruf, wegen Betrug zum Schaden der ehemaligen Filiale der Tiroler Vereinsbank in Meran bezw. des damaligen Leiters dieser Anstalt Baron Paul Kober im Betrage von 50.00V Lire und 35.000 Lire

. Als Kassier hatte Kaiser eine Art Kaution zu stellen und da er über keine greifbaren Mittel verfügte, setzte er sich zur Erlangung solcher mit dem da maligen Leiter der Filiale der Tiroler Vereinsbank in Meran, Baron Paul Kober in Verbindung. Dem Baron Kober zeigte Kaiser mehrere Schreiben der Nationalbank für Deutschland in Berlin, aus, denen hervorging, daß er über ein Guthaben von mehreren Millionen Mark verfüge. Tatsächlich war Kaiser im Besitze eines Konto-Auszuges der Deut schen Nationalbank

mußte, um hinter die Schliche der Schieber zu kommen und hiezu war Geld, viel Geld nötig. Die Geldgeschäfte des Herrn Kabarettbesitzers. Außerdem gab Kaiser dem Baron Kober an, oaß er Teilhaber des Berliner Kabaretts Bergolese sei und bewies dies durch ein Schreibeil eines ge wissen Heinrich Lang aus Berlin. Diese Angabe stellte W später als glatte Lüge heraus. Um Ba ron Kober vollständig zu beruhigen, hinterlegte Kai ser in einem gemieteten Banksafes der Vereins- bank in Meran 10.000 Schweizer

: Die Vereinsbank hat in der Zeit von September bis Dezember 1920 50.000 Lire an Kaiser ausbezahlt, für die anscheinend durch die hinterlegten Schecks genügend Deckung war. Als jedoch zwei solcher Schecks nicht honoriert wurden, wurde Baron Kober stutzig. Doch Kaiser beruhigte ihn mit dem Versprechen, daß er bis längstens Ende Dezember 1920 Schecks im Werte von 480.000 Mark ans seinem Berliner Depot überweisen werde. Die Ueberbringnng der Werte von 480.000 Mark sollte ein Herr Widmer, der zur selben Zeit

von Meran nach Berlin snhr, bewerkstelligen und vereinbarte Kaiser mit Widmer, daß er ihm die hiezu nötigen Dokumente und den Safesschlüssel zur Abreise auf den Bahnhof in Meran bringen werde. Kaiser ver säumte, wie er selbst zugibt, absichtlich den Zug und Widmer mußte ohne Dokumente und Schlüssel fahren. Die Abreise von Meraik. Am 3. März 1921 reiste Kaiser nach Wien ab. vorher hat ihm Baron Kober noch ein Privatdar lehen von 35.000 Lire gewährt. Bald tras nun von Widmer der Bericht

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 5 von 8
Datum: 20.04.1925
Umfang: 8
von Meneville. ich Hobe einen Ga-ui Sie mitgebracht,' sagte Mrio. „Klettern v« «is seinen Rücken, wir werden auf vier «inen schneller vorwärts kommen, als aus zweien.' Schweigend stieg Baron Meneville in den Sattel und die Gruppe ritt langsam den IchmLen Felsenwog entlang, einer hinter dem In einer EntsormmH von etwa ^'Zig Schritten sollten der alte Jacobo zu Pserdz, die Lakaien des Herzogs Testa und der m der Buvg Tarent angestellten Aen«. Der Baron, dar dies wohl bemerkte, bch wmuMg die Zähne zusmmnen

Hoheit, die Affäre hier an der Mauer zu arrangieren? Da könnten wir Zuschauer bekommen und — doch wo find die Waffen?' „Am rechten Plötz-, ich bitte die Herren, mir zu foügen,' sagte der Prinz und trat durch die offene Tür der Mauer. Alle blickten erstaunt — es war die Tür des Friedhofs: gespenstisch starrten die Kreuze und Denkmäwr den Eintretenden entgegen. Baron Meneoille wischte sich iint dem Aermel über das feuchte Gesicht, ihm war. als tobe ein Fieber in feinen Adern. „Was ist das für sine

Spielerei?' fragte er. „Seit wann schlägt man sich in Fried höfen?' „Herr Barvn, Sie vergessen, daß ich das Recht habe, nicht nur die Zeit, sondern auch den Ort zu wählen, um mrt Ihnen abzurech- inn,' entgegnete der Prinz. Die Worte, in eisiger Ruhe gesprochen, machten einen erschütternden Gnbruck auf alle und schweigend sagten die Freunde des Prinzen: der Baron aber konnte sich eines Schauders nicht erwehren und hüllte sich fe ster in sonnen Mantel. Am HimOel stand die Scheide des Mon des, das fahle

Acht des Trabanten dsr Erde mochte die Szene um so schauerlicher. Der Pcknz ging schweigend feinen Weg durch die Gänge des Friedhofes. Bor einem mächtig sich auftürmenden Felsen, dessen Inneres Stufen zeigte, machte er Halt, die eisernen Türen, durch dje man treten mächte, um zu den Stufen zu gelangen, standen weit offen: aus dem Innern des Felsens drang der Schein von Lichtern. „Holl' und Teufel, ich gehe kernen Schritt weiter.' schrie Baron Meneoikl«. „Das ist der Gruft der Grafen Tarent

: mit welchem Recht treten Sie hier em. msin Herr?' Ein seltsames Lächebn zeigte sich in den Zügen des Angeredeten. „Mit dem besten Recht der Welt, wie ich Ihnen in den näch sten Augenblicken auseinandersetzen werde.' sag!» er dumpf. Der Baron zögerte, der helle Angstschweiß lief ihm über die Stirn. „Fürchten Sie sich vor Ihrem totem Freund Tavsnt?' fragte der Prinz und ssme Stimme klang schnei dend. Bicomte Bivio, Fürst Gmqtalla und der Herzog von Tesia blickten staunend und for schend auf. Wollte der Prinz

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 6 von 16
Datum: 31.05.1924
Umfang: 16
.St. SS.?b-RÄ 1 Dollar 22.75-ÄÄ l00 boll.<»uU>. Stk- Vsram wsvrwrsu As »Ivdt Im Herr Baron hoben keine Ahnung, welche un glaubliche Arbeit ich hinter mir habe. Immer w«der «m neuem angefangen, hundertmal umsonst. ganqe Nächte am Schreib ksch zuge bracht. Das verdient.. „Herr Petitpierve,' unterbrach ihn barsch der Baron, scheinen zu vergossen, daß Sch Sie vor dem Vagno gerettet habe..' „Herr Bavo«.flötete Petitpierre. »Ich habe hier mehr als nötig', und damit deutet« der Baron aus seinen Schreibtisch

der geknickte EMusmann. „Ich habe einen diplomatischen Schachzug eingeleitet. Sic werden mir Helsen, diesen zu Ende zu führen. Di« Dokumente, die ich nö tig habe, müssen Sic mir herbeibringen. Be halten Sie niemals eine oder die andere cder auch mir eine Abschrist für sich zurück, um eine W-aHe gegen mich in Händen zu haben. Das wäre vsrkmmc Mühe. Meine Vorsichtsmaß regeln sind getroffen. Sie würden sich ein fach selbst zermalmen, ohne mir auch mir dos Geringste anhaben zu können.- „Verstanden, Herr Baron

, Herr Baron!' „Gut. Gühen Sie. Ich werde Sie benach richtigen, wenn es Zeit ist. Bis dahin setze« Sie Ihre Arbeiten fort.' Der Herr Petitpierre stand vor dem Ban kier wie angewurzelt und drehte verlegen seinen Hut in den Händen. Saint-Mvgloire sah ihn ungeduldig an mÄ> fragte rauh: „Was wollen Sie denn noch hier?' „Der Herr Baron verzechen. Ich möchte noch ein Wort sagen ...' Ohne die Antwort abzuwarten, fuhr er in jämmerlichem Tone sort: „Ich war gezwungen, meine Beschäftigung, die mich ernährte

, zu unterbrechen, und setzt soll ich abreisen. Dazu muß ich einige Vor bereitungen treyse» . . die . . - „Schon gut!' Saint-Magloire entnahm einer Schublade etwa fünfzehn Goldstücke, die er auf den Rand des SchveibHch» legte. Petitpierve streckte gierig die Hand danach aus und ließ die Geldstücke in seiner Tasche verschwinden. Er verbeugte sich ebenso tief wie beim Eintritt u. gewann rückwärtsgehend und fortwährend „dienernd' die Ausgangstür. „Welch ein niederträchtiges Individuum', murmelte der Baron

vor sich hin. „Verfault und vertiert. So ein Elender Hot nicht ein mal den Mut, die eigene Niedertracht zu ver bergen. Ich halte ihn an Hände und Fußen gefesselt! das genügt.' Der Kammerdiener erschien in der Tür. „Was gibt's noch?' „Herr Briancon, der alte Herr mit der Brille, den der Herr Baron schon gestern abgewiesen hat.' „Soll morgen wieder kommen! . . . Wei ter!- „Frau von Saint-Lai'. antwortet der Kam merdiener mit einem Blick auf die Liste. „Lassen Sie sie vor.' Der Kammerdiener entfernt« sich, um gleich

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Meraner Zeitung
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Seite 10 von 12
Datum: 09.02.1924
Umfang: 12
Posten erwerben. Der barometrbschs Msfftand 'des 0) Nachdruck verboten. Das Baronesserl. Bon Ida Segalta-Maksa. Bei Annäheruing der widen Herren schob sich der Wursiche flugs und der Baron gab ihm die Ordre, ihm zu sorgen. Bevor dies abür Aöschah, nahm ldwfer den Leulniant eiiiwias bei Sc!!^s wife! spDecheriv: „Bitite, lassen Sitz milch jetzt allem« nM -inÄnem NMlinlg die WWier- <hensfr-vude g«nichen/ Mein H«Micken mühte 'ich allzu schweren Zwange untwwersen, Mrfte ie mich nicht lttqch! Lust

abbusseln — und das kann sie ja in Gegenwart 'anderer -nicht als Dirndel.' Herr von d«r Hackte nickte nur: „Äch kämme, in einten Minuten nach.' «Aber nicht cmf Ihre Roll« vergessen, denn Si >e dürfen n»« gu!i:r Siiunde nicht a-us dem Biliös fallen.' „Ohne Sorge, Herr Baron.' D's SeMHWe Mid! diis Mimlwideise vor sich, wcrvipnste sich tüer jungie Krkyer so laNWi mit Ge- duli^ bis '!hm d'ese durchging. Seit es nun. ihm die Sehnsucht Flügel lgelivhen, oder Hatte er die Zckt des Wartens zu kurz bemessen

bvwundisrden «FsdngsWk den Usberraschten Zeit z»ir Sammlung lassen, daß er so beharrlich zur Mdv schaute, ms zW<, er die Grashalme? „Ahl Der.Ernst wmn wenn mÄbn Twge mich nicht Mufchti' MlMPte dos Baron. „Und mit « Las« der Büchse gccrl MM lieber Mann, Ms mei nem Ammdi midi BodeN lgibts -nichts zu pirschen.' »Hicken S'nuir tciink Smge, Herr Mron- Ach «ab mich noch nie Net «n fremder Goch vergrif fen. 's Gewehr! Äms ich nur -aus GiwvhnilM. — Grüß Gott, HannlÄil Hast dsnm hcut kein Gruß für milch

«sie sich von Gm weg Hu dem Baron, der indessen «von dem «vor ihm KveiHegerade stchenden Äursäzen vernommen havüei, daß «er dm RsHekvrb in das SMchen der Bawttesfe getan «und der Neugierde «der Ursula «die Gp!l«ö «abMvochen! habe, indem «er ihr gesagt, es iset «eine große Uc>b>ewaschillntz tm Werte, von Ba«wn«esse trotz «n Ai«ser«ssenhM tuum ÜÄsÄieten Ht, «Aedärt vMstmWs den Frsrn ^, u?<d «uf manchem Fes ^w als Vrvbeinigkeit ^ SMMmy, TÄa und« Hoxtrot« hwchchß und Dhampagner w Strömen Dicht, «hört man fall ttm ftMyössscha» Wort

«. dl«e du Mit dem Korbe hattest, cm»« rasten, «so wiUö W maM !Üm sechs Uhr ist Ab« maHch, «d!al HMis dich bewik' „Aul Befehllj, Herr Baron.' Gruß und HMvng de» sich entsenden Burschen Äßen auf svine «Mgs MtärW Motzen. > . Baron von Tandem^ «nuelchcr einigemal still vor sich hiinMHÄnid«» um lNN ÄvMinikntrvA hvKsm ^eäe ^eitsckritt 6es ln- unä -^uslanäe! besieken 8ie am besten ciurck ciie MWl-kWWlI gewmÄert «war, «als ob er sich «lMn Hauch« des plätschsrnidien Wassers «nach der Wärme bc; Wenges «wolle «aMWen Wen, nahm

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Alpenzeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 08.02.1927
Umfang: 8
Freun din, die berühmte Tänzerin Maria Taglioni. Im Laufe der Zeit wurden im Innern des Pa lastes auch allerhand bauliche Veränderungen vorgenommen, und zwar von einem nüchternen, praktischen Gesichtspunkt aus, um den lustigen PrunksaU 'wohnlicher zu gestalten. Daß d«bei die ursprüngliche Einheit unüi> Reinheit des Sti^s immer mehr verdeckt und entstellt wurde, ver steht sich wohl von selbst. Erst ali» im Jahre 1894 der Baron Giorgio 'Francheiti den Palast erwarb, begannen wieder ves>i>re Zeiten

siir das Palais Marino Contari'tis Mit tiefem..Ver- tändnis und 'eidenschastlicher Kunstliebe machte ich Baron Franchetti sofort ans Werk: ,alles, was späteres Beiwerk war, ließ er wieder be seitigen und aus dem Militärischen Wohnhaus schälte er in langjähriger, geduldiger Arbi'it die edlen Formen des alten, Mit fürstlicher Raum« Verschwendung aufgeführten Kunstbaues wieder heraus Dort, wo die zersetzende Wirkung des Salzwassers zerstörend gewirkt Halle, an dem Be'ag der Wände und ftir den Fußboden

orientalisches Farben spiel von dem vielfarbigen, harmonisch gestimm ten Marmormosaik, mit dem Baron Franchetti zum großen Teil eigenhändig den Fußboden und die Wände bekleidet hat. In dem ungedeckten Teil des Hofes, vor der stilvollen Marmorstieize, steht einer der schönsten Brunnenringe Venedigs, den noch Marino Con tarini selbst non den besten damaligen Stein metzen Venedigs, den Brüdern Bon, hatte meißeln lassen. Die Arbeit dauerte ungefähr acht Monate und der Künstler verdiente täglich eine Lira

. Das war im 15. Jahrhundertl Dank der unermüdlichen Liebe und Arbelt des Barons Franchetti verwandelte sich der ganz im Stile jener glorreichen Zeit wieder herge- gestellte Palast allmählich zu einer reinen Kunst stätte. Immer bestimmter reiste in wem Baron Agythe Christi e Der Mord auf dem Golfplatz !5t.u.chtlH,t« Uebersetzunß «us dem EnslilHen »>n Irene Lvp/lsxtit kìlìnotivn 1 Ä7 17) „Aber schauen Sie warten Sie eine» Au genblick —> ich kann es nicht tun. Niemand darf eintreten. Sie sind darin sehr streng

prächtiger Bilder' aus der venezianischen, der toskanischen und rnn- krischen Schule, mehrere schöne Büsten von Alessaào Vittori«, dem berühmten Trien- tiner Bildhauer des IS. Jahrhunderts, neben zahlreichen «ntiken Büsten. Sehr sehenswürdig ist auch die echte, teilweise restaurierte Holz stiege aus dem 15. Jahrhundert, die ìm Innern des Palastes vom ersten zum zweiten Stockwerk führt, und ebenes die prächtigen Deckentäselun- gen einzelner Säle Im Jahre 1S16 schenkte Baron Giorgio Fran chetti den Palast

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Lienzer Zeitung
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Seite 16 von 22
Datum: 05.09.1896
Umfang: 22
ist, weil Sie mich mit einer Einladung beehrten.' „Mein Bater meinte, daß Sie es uns nicht abschlagen würden, den Thee mit uns zu nehmen!' stotterte Emilie. „Ich begreife auch nicht, wo meine Mutter bleibt. Ich muß fürchten, daß Sie sich bald recht sehr laugweilen werden bei uns!' „Ich mich langweilen in Ihrer Nähe!' rief der Baron lächelnd. „So haben Sie denn keine Ahnung von meiner rasenden Liebe für Sie. So sind Sie denn wirklich so naiv, zu glauben, daß ich hier herkam, nm Ihren Eltern Gesellschaft zu leisten, die aufrichtig

entsetzt den Grafen, „o mein Gott, auch das noch!' stöhnte Emilie. „So darf ich also nicht einmal meinen eigenen Eltern vertrauen? Und nun begreife ich Ihr Betragen, Herr Baron und entschuldige es. Wo soll ich Schutz auf Erde« finden, wenn mein eigener Vater den Mut hat, mich zu verraten?' Sie brach iu heiße Thränen aus und sank, ihr Antlitz mit beiden Händen bedeckend, auf einen Stuhl. Der Baron näherte sich ihr und stammelte wiederholt einige Worte der Entschuldigung. „O ja, ich verzeihe

. „Ich will es glauben, daß Sie mich nun besser beurteilen, daß Sie mich nicht mehr verachten. Aber behalten Sie es fest in Ihrem Gedächtnisse, daß ich nur einen Frennd in Ihnen sehen kann, daß jedes wärmere Gefühl in mir schon einem anderen verpfändet ist.' „Ich bin resigniert!' erwiderte der Baron. „Sie sollen nicht vergeblich an den irauzösischeu Edelmann in mir appelliert haben.' Er beugte sich zu der Sängerin nieder uud küßte ehrfurchtsvoll ihre beiden Hände. „Auf Wiedersehen — bald!' sagte er, bevor

er das zierliche Bondoir verließ. Draußen auf der Treppe aber trat ein häßliches Lächeln aus seine Lippen. „Eine Tngendheldin also — diese Gattung ist nur durch etwas Verstellung und Gefühlsschwärmerei zu gewinnen. Die Contini beginnt mir langweilig zu werden!' Unter diesen Gedanken eilte der Baron nach Hause und ver faßte folgendes Billet an Emiliens Kunstrivalin: „Bedanre, heute nicht kommen zu können. Werde in den nächsten Tagen überhaupt sehr viel beschäftigt sein. Ich bitte Sie also, mich für die nächste

Zeit entschuldigen zn wollen. Mit herzlichem Gruße Franxois Dogner.' 10. Baron Dogner wußte Nur allzuwohl, auf welche Weise er sich die Gunst Emiliens erzwingen könne, weshalb er sich so eifrig be mühte, Emilie, nm ihren guten Ruf zu untergraben, der Verleum dung nnd den bösen Gerüchten preiszugeben. Er deutete nicht allzu versteckt daraus hin, daß er dem Bankier Fiorani den Rang beider Redenti abgelaufen habe. Und die Blumen und Applause, mit wel chen er sie auf der Bühne überschütten ließ

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Bozner Nachrichten
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Seite 5 von 8
Datum: 14.12.1920
Umfang: 8
zurück, als wollte sie diese Gedanken verscheuchen. Was ging Baron Lindeck sie an? Nichts — gar nichts! Er war Großonkel Heribert lieb und wert gewesen — das hatte sie Wohl veranlaßt, ihm einige Sym pathie entgegenzubringen. Ob Onkel Heribert es Wohl gutgeheißen hätte, daher heimlich mit Gitta, flirtete? Ach, sie wollte gar nicht mehr daran denken. Baron Lindeck war abgetan für sie — gründlich abgetan. Gitta beugte sich zu Ellinor herab. ^ „Da ist Baron Lindeck, Ellinor. Nicht wahr

ich um. Adieu, meine Herrschaften.' ^ So sagte Ellinor ziemlich brüsk, drehte zsich schnell um und ging davon. i Der Baron sah ihr einen Augenblick ^be troffen nach. Ihre schlanke, elastisch ausschrei tende Gestalt verschwand zwischen den BäuMen. Wie sicher und zielbewußt sie ihren Weg ver folgte. ' > '1 ,5, Sie schaute nicht mehr zurück. - » „Meine Kusine ist leider etwas formlos/ Herr Baron. Sie müssen ihr verzeihen,' sagte Gitta in seine Gedanken hinein. Er schrak zusammen. „Ich wüßte nichLMas

ich M'vörzeihen häM' mein gnädiges Fräulein,' antwortete er, wider willig an ihrer Seite weiterreitend. ' „O, das wissen Sie sehr gut, Hett Baron. Sie erhielten ja schon gestern eine Probe von Ellinors Formlosigkeit — bei Ihrem Besuch in Lemkow.' . ' , Seine Stirn' rötete sich. „Das war nichts weiter als eine UnkennMis nnserer Verhältnisse. Fräulein von Lossow handelte nach den Formen, die sie gewöhnt ist. aber nicht formlos,' verteidigte er energisch die Abwesende. < Gitta ärgerte sich darüber

. . . : „Es ist sehr anerkennenswert, Herr Baron, daß Sie Ellinors Partei nehmen. Man muß sie eben verbrauchen, wie sie ist. .Sie hat sozu sagen keine gute Kinderstube gehabt. Unter uns, Herr Baron — Ellinors Mutter war eiue ganz gewöhnliche Wäscherin, die mein Onkel uillx- greislicherweise geheiratet hat.', - Lauernd beobachtete sie die Wirkung ihrer Worte. Aber sein Gesicht blieb unverändert. Kejn Zug darin veränderte sich. Baron Lindeck merkte sehr wohl, daß Gitti ihm diese Eröffnung nur machte, um ihn gegen Ellinor

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Der Bote für Tirol
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Seite 3 von 6
Datum: 19.06.1856
Umfang: 6
eine Entschädigung zusteht. Frankreich« Paris, 15. Juni. Das Fest ist gestern in guter Ordnung dem Programme gemäß begangen worden. Der Kaiser und die Kaiserin verließen das Stadthaus um IM/) Uhr. Die Beleuchtung war glänzend, daS Gedränge außerordentlich. Niederlande. Eine Depesche aus dem Haag vom 11. Juni in der „Jndependance belge' lautet: „Eine ministerielle Krisis steht bevor. Der Minister deS Auswärtigen und Präsident deö KonseilS, Baron van Hall, hat seine Entlassung eingereicht. Der König soll morgen

Baron von Bourqueney, ist in Begleitung deS ersten GefandtschaflS- SekretärS Grafen v. Donville, am 14. Früh mittelst Nordbahn in Wien eingetroffen. Im Nordbahnhofe wurde derselbe von dem gesammten Gefandtschastöper- sonale erwartet und empfangen. — Nach der „Ostd. Post' haben von den österr. Schafzüchtern die nachstehenden folgende Preise erhalten: Herr Petry, der Inhaber der bekannten Musterschaf- züchterei in Theresienseld bei Wien, Herr GrafLarisch- Mönnich und Baron Mundi die goldene Medaille

. Die zweiten Preise in der österr. Schafzucht fielen GrafZichy Ferraris, Baron Mundi, Herrn v. Zesner, Graf Hunyadi, Graf Elam und Freiherrn v. Tosika zu. Dritte Preise erhielten: Graf Miko, Herr v. Tisza, Graf WalliS, Baron Bartenstein, Fürst Schwarzen berg , Graf Esterhazy und Herr v. Ezilchert auf der Insel Schütt. Vierte Preise wurden zuerkannt: Baron Sina, Herrn v. Zesner, Baron Mundi, Fürst KinSky, Graf Thu«, Herrn I. Tolmay in Debreczin und Hrn. Peter Stulter. Den fünften Preis erhielten: Graf

Walliö, Graf Walvstein, Fürst AuerSperg und Fürst von Lippe-Schaumburg. Der sechste Preis wurde er theilt: Herrn Podstazki-Tonsern in Mähren, Baron Riese-Stallburg, Fürst Lobkowitz, Fürst AuerSperg. Die Grafen Daun und Hompesch erhielten siebente, Graf Brenner den achten Preis. — Bei dem Besuche, den der Kaiser der Franzosen unlängst in der Lyoner Vorstadt la Gnillotiere machte, näherte sich eine fast dürftige alte Frau auö Neugier dem Kaiser, der ihr drei Goldstücke in die Hand drückte. Ueberrascht

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 3 von 6
Datum: 01.09.1922
Umfang: 6
. Atnn begann Varon Drewendt von der morgigen Gerichtsverhandlung zu sprechen. „Du hast wahrschenilich auch eine Vorla- ung erhalten Valentin, wie Sabine und Melanie, nicht wahr?' ..Leider! Es pagt mir schlecht morgen. Und eigentlich wäre es doch ganz überflüssig, daß die belanglosen Aussagen der Vorun tersuchung nun noch einmal mündlich wie derholen. Immerhin, es lägt sich nichts da gegen machen. Die Damen fahren doch mit mir zur Stadt?' Er sah Melanie an. Statt ihrer antwor tete der Baron

auf ihrem Nähtisch herum und legte dann zwei gefaltete Papiere auf den Tisch. „Da sind sie.' Im selben Augenblick trat Fernau sehr eilig mit Feder und Tintenfaß herein und sagte zu Baron David: „Herr Baron haben mir die Adresse des Leipziger Verlegers noch nicht aufgeschrieben, bei dem ich die neuen Bücher bestellen soll.' Er hantierte dabei so ungeschickt, dag er mit dem Aermel die beiden Vorladungen vom Tisch fegte. Offenbar aus Schreck dar über glitt ihm das Tintenfaß aus der Hand, so daß es mitten

aus ihrem Bereich zu ziehen. Fernau war inzwischen schon mit einem Tuch zur Hand und machte den Schaden, so gut es ging, unter tausend Entschuldigungen wieder gut. „Als ob das etwas ungeschehen machte!' grollte Valentin und wies dem Baron die Vorladungen. „Da. sieh her, wie sie jetzt aussehen. Als hätte sie ein Köhler in seinen schmutzigen Pranken gehabt. Und das sollen wir nun morgen abgeben drin in der Stadt!' „Du hättest mit deinen tintenbesudelten Händen nicht danach greisen sollen', wars die Baronesse

ein. „Damit sie ganz von der Tinte begossen wurden! Es tropfte ja gerade aus sie herab.' „Na. schließlich wegen der paar Klecken? Ist's denn so schlimm?' Baron David woll te danach greifen. Aber da streckte sich seines Kammerdieners Arm hastig vor und nahm sie ihm vor der Nase weg. „Sie würden sich nur auch noch schmutzig machen. Herr Baron', sagte er. „Lassen Sie die Dinger mir! Ich werde sie schon re'n kriegen.' Er verschwand eilig damit im Nebenzim mer. „Eine Art hat der Mensch!' brummte Pa- lenlin

wollte, war nur die oon der gnädi gen Baronesse dort!' „Na, erlauben Sie. das ist aber ein vin- che» stark! Sie wird doch nicht ins Feuer ge- sallen sein?' Fernau zuckte die Achseln, murmelte etwac. von „möglicherweise ein Luftzug beim Tur> öffnen' und machte ein höchst zerknirscht Gesicht. „Herrgott, was sollen mir denn nun tun?' „Sic werden Euch auch io hineinlassen, n. wenn sie Melanie den Zutritt weigern soll ten, um so besser!' sagte der Baron, den Zie ganze ärgerliche Sache ichon ungeduldig machte

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Bozner Zeitung
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Seite 2 von 4
Datum: 18.12.1896
Umfang: 4
geäußert. Nach den Aeußerungrn des Baron RokitanSky soll der Bund sowohl in wirthschaftlicher als auch politischer Beziehung eine Stütze bieten. Redner habe dem Abgeordneten Kaltenegger sauf Grund der stenographischen ReichSrathSprotokolle nachgewiesen, daß derselbe bei Berathung der wichtigsten Gesetzt fehlte. Kaltenegger habe sich um Gesetze, welche gerade für den Bauernstand von großer Wichtigkeit wa ren, gar nicht bekümmert. Redner erörtert mit treffenden Worten die Schäden der Fideikommisse

für den Bauernstand. Kalten egger habe vor einigen T-gen für ein neues Fideikommiß ge stimmt, wodurch abermals 2V.0V0 Joch Grund für den Bauern stand für iuillnr verloren giengen. Der Bauernbund wird Wanderversammlungen abhalten, mit den Bauern aller Art in Fühlung treten und dahin streben, die Bauern politisch selbstän dig zu machen. Alle? recht schön — wenn nicht an der Spitze wieder ein klerikaler Baron stünde. Tages-Neuigkeiten. Tageskalender für Freitag den 18. Dez.: Sonnen- aufgang: 7 Uhr 50 Min

nicht ehr- geizig.' „Du wirst aber wahrscheinlich auf diesen bescheidenen Posten verzichten müssen,' erwiederte Salberg bitter. „Vor läufig ist wenig Aussicht vorhanden, daß der Baron Salberg noch der Gemahl der Baronesse von Rotheim wird.' LouiS trat einen Schritt näher dem Baron. .Glauben Sie denn, ich gebe mein Ziel, dem ich so nahe war, beim ersten Widerstände lauf?' sagte er fast flü sternd. „Da irren Sie sich'. Wir müssen die verlorenen Posi tionen wiedergewinnen, ich sage Ihnen, wir müssen

, die kann ihm nicht geschrieben haben. Hast Du vergesien, daß sie bald nach jenem Unglück in der Fabrik Du weißt ja vollständig er blindet ist?' Dieses Mal schwieg sogar LouiS einige Augenblicke be troffen „Also eS ist nicht bloßes Gerede gewesen. DaS ist satal,' sagte Louis; doch läßt sich schließlich auch das verwenden — Schön-Lenchen lebt doch bei ihrer Mutter in Lindenthal?' „Ich glaube, aber ich weiß es nicht genau,' versetzte Salberg. „Nun, Herr Baron!' rief Louis händereibend. „Das sind die ersten Glieder der hübschen

Kette, welche ich gedenke üem Direktor zum Christkindchen zu verehren. Doch Sie müssen unbedingt wieder abreisen.' „Unmöglich, ehe ich Hella gesehen, gesprochen habc. Ich kann nicht früher fort, Louis,' rief der Baron leidenschaftlich aus. „Ich werde mich sofort umkleiden, und dann gehe ich zu ihr und werde sie fragen —' „Wenn Sie einen Schritt ohne mein Vorwifsen thun, gebe ich das ganze Spiel verloren und rühre nicht mehr den kleinen Finger für Sie. Heule bleiben Sie hier in Ihrem Zimmer

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 2 von 12
Datum: 22.03.1924
Umfang: 12
wir. daß der sascistische Redner in Latzfons Herr Zorzi, Schuldirektor im Gries, gewesen. Wählerversammlungeu. Meran: Samstag, den 22. März. 8Z/5 Uhr abends, im Cafe „Paris'. Redner: Dr. Tinzl. Baron Sternbach und Ignaz Mumelter. Exzellenz Gras Toggenbürg hat sein Er scheinen zugesagt. Meran: Sonntag, den 23. März. 10 Uhr vormittags, im Cafe ..Paris'. Redner: Die Kandidaten. Exzellenz Graf Toggen bürg hat sein Er scheinen zugesagt. Lana: Sonntag, den 23. März, 3>^ Uhr nachmittags, beim Theiß. Redner: Baron Sternbach

, nach den, nachmittägigen Gottesdienst beim Hirsche», wirt. Redner: Dr. Erich Mair. Stilfs: Dienstag, 25. März, nach dem 00:2 mittägigen Gottesdienste im Vereinshau-. Redner: Dr. Erich Mair. Glurns: Dienstag, nach dem nachmittägig Gottesdienste im Gasthaus „Sonne'. Redner: Dr. Erich Mair. Bruncck: Montag. 24. März, 8 Uhr abends im Hotel „Post'. Redner: Dr. Karl Tinzl, Baron Pa>^ Sternbach und Ignaz Mumelter. Innichen: Dienstag. 25. März, nach dem oor> mittägigen Gottesdienste, im Gaschau- Wiesthaler. Redner: Dr. Karl

Tinzl, Baron Paul Sternbach und Ignaz Mumelter. Toblach: Dienstag, 25. März, 2^ llhr noch mittags, im Gasthaus Baumgartner. Redner: Dr. Karl Tinzl. Baron Paul Sternbach und Ignaz Mumelter. Velsberg: Dienstag, 25. März, 7>/. lihi abends, im Gasthaus Rieder. Redner: Dr. Karl Tinzl. Baron Pmz Sternbach und Ignaz Mumelter. Deutsche Wähler aller dieser Orte und!l» gebuag, erscheint zahlreich zu dm Versammlungen! Ter Hitler-Prozeß. Die Slrafanlräge: für Hitler acht, für Lvdm dorff zwei Jahre Festungshaft

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Meraner Zeitung
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Seite 5 von 6
Datum: 12.02.1924
Umfang: 6
in Girlan 16) Nachdruck verboten. Das Baronesserl. von Ada Segalt/a-Matlso. ldlas /F»M/Io uns/eves Streiches.' „Wienn «s nur lschion movllWr /wäre!' . UMLäWhger Th-vmasi Wv soll's dem? hjappsm«? Wts ich Ohmen Mt sew muß, so wild es «h HlMMen müssend t,Horv Baron, wölben Si>e Milch eitel machen?' „Nein, nur zuversichtlicher.« „Wo D diie Baronesse /geblieben?' „DvMßen, bs!M Brunnen. Sie Mrld darüber gvllbelln, daß ich Eis msilnen liehen Fmund na7mt>e. Und mm trinken Siel „Du,' Ochtets der Gutsherr

das Wort an die ewtvvtende Dralle, den „Jäger' mit vollwimlfsvollen Blicken an- sehende Wim«!, als sile ein Mas «vor Hhn> hins ch o b : »du/, Urschkl, riWo um eidn «feines Mchl her- sollst es nicht hsveiuen.' „'s wird nix dvain aussetzen sein.' Nach gewiumev Zeit trat Hannes w gedrück ter Stluununla hewiiv. Mus ein« Neckerei des Varons neckische Antwort gu /geben, «yoMe der sonst so schlagfertigen Sennerm ulW gllMnoen. »tnter den Eilugetretenen ge- l Baron die 'Kalmmlertürs schlössen^ fiel

die Baronesse dem Baron um den Hals: „Äch bitte, dich, singda süßer Papa, laß uns heimgehen. Kami So/Weichl' ^ „Kindchen, ich /verstehe dich nücht, was M /dir?' Ein brunnentielfer Seufzer mar die einzige AnltworH. S-mst di« Arme von ifeikmn Haffe lösend, die ihn so fest umtlialmmeirt hielten, a/ls igelte es, Schutz /vor Äner Gefahr dvrt-zui >fuchen, sprach der grausam lächelnde Vater: „Na, na, Mäderi. Näharbeit zur Hamid /nehmend. Der Baron zog die Uhr und dmm rieif er Han- >«erl zu: „Du, Kinidl^ komm

auf» 1 lge/hen Wkd, denn scckch ein SböviMn ste«t in- je- bem Frvuenherzen. Es /schwellen, wachsen, blü hen machen, dlM gsMgt oft /nur vdn Gich-ins- AulgeMckew Doch mm höre mich am. Der Be° Msrlber /kennt dich /vom Gehen, trägt dein Bild schon lange in seinem Hemen. gch habe ihn ?en» nien und «schätzen g/elevnt. Di« BaronÄse machte eine adnzch/rende Hand- bewsgung: „Aichs Ich mag ihn nicht fthen-1 „Das wird kaum angehen, mem Schätze!, denn er wird um vier Uhr hleir in der Hütte f< in,' wairf der Baron

' 'n a, «ms cm- ftspüln, da kann dös Awidre MannleUt an 'd Bant anwachsn, ehndr i an Finger riihr, daß er 's Hsnnerl niMschwenten M;'' das maren die Gedanken, Ns hinter der «Kurzen Stirn Ursulas 'arksiteten, als «sie die Zither auf /den Stuhl legte und sich hinter dem Ofen mit dem aulfg/öschichie- ten Holz zu tun Machte. „Mar' und 'JosesI eh hwn i >mr « vrndlichs Trumm Holz in d' Hand eiMgisagtl' rief sie, wie lim SchMerg, /als sie der Baron aufforderte, einen Wallster zum Besten zu g/sben. „Zeig her, Nischel

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Dolomiten
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Seite 8 von 16
Datum: 05.07.1930
Umfang: 16
eines Charakters. Ein Schrei ben ist mir oft eine wunderbare objektive Charakterstudie, von deren Genauigkeit der Schreiber selbst nichts ahnt.' „Beweisen Sie uns ihre Kunst, Mister Blackfield!' „Gern', verneigte er sich zustimmend. „Kunststück — Sie kennen uns alle, mit unseren Sonnen- und Schattenseiten.' „Baron Malward ist Ihnen doch fremd?' Mister Blackfield nickte. „Ich habe den Herrn soeben zum ersten Male gesehen.' „Famos! — Baron, schreiben Sie ein paar Zeilen. Einen Liebesbrief, oder, wenn Sie darin

keine Übung haben, etwas anderes. Es kommt nicht auf den Inhalt an, nicht wahr, Mister Blackfield?' „Gewiß nicht.' „Prinzessin', wandte sich Malward an sie, „ich bin ein Gegner der graphologischen Scharlatanerie, glaube nicht an den Hum bug. Wählen Sie ein anderes Opfer zum Schreiben! Besser einen der Herren, die sich dafür interessieren.' „Keine Ausrede, Baron! Wir wollen ihr Charakterbild; es gibt kein Entweichen.' Malward empfand eine unbewußte Furcht, witterte Unheil. Seine Bitte blieb ungehört

; ohne Aufsehen zu erregen, konnte er die Ablehnung nicht begründen. „Keine Schüchternheit vorgeschützt, Ba ron. Wenn's gefährlich wird, bleibt Mister Blackfield diskret, wird Eie nicht kompro mittieren.' „Wenn er es nicht selbst tut; Mister Blackfield ist ein Gentleman.' Mister Blackfield lachte laut auf. „Ich verspreche, feierlich zu schweigen, wenn es gefährlich wird. Genügt Ihnen das, Baron?' „Danke, das ist nicht nötig; ich verzichte auf das Schweigen.' „Um so besser!' warnte ein Dritter. Prinzessin

; die Buchstaben sahen merkwürdig genug aus. Worte wurden hörbar. „Danke, Baron, die Probe genügt!' Mister Blackfield streckte seine Hand nach dem Bogen aus. killet Augen ruhten gespannt auf ihm, in lächelnder Erwartung: Was würde er sagen? Schon beim Anblick der ersten Worte stutzte der Engländer; eine starke Span nung kam in seine Züge. Er vergaß die Umgebung: seine Augen wurzelten sich fest in diese Schrift. Vor ihm wurden die Buch staben lebendig. Wildheit, Gier, Haß, Ver brechen bargen

: „Ich denke, das genügt.' „Vollkommen, Mister Blackfield', ver sicherte Mister Malward höflich. „Ich be wundere Ihren Scharfsinn, der mich be schämt; denn es ist einigermaßen peinlich, vor den Augen der Gesellschaft entkleidet zu weroen.' „Pfui, Baron!' „Ich meine seelische Entkleidung, Prin zessin.' Lachen. Nur Mister Blackfield blieb unbewegt, ernst. In Gedanken verloren, sann er vor sich hin, steckte mechanisch die Schriftprobe ein, die ihn über alle Maßen interessierte. Malward bemerkte es. Gern hätte

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Meraner Zeitung
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Seite 3 von 16
Datum: 01.01.1901
Umfang: 16
zahlen muß und daß so das noth wendige Geld herauSgepreßt werde. Ja, hat Baron Dipauli als Minister keinen Einfluß gehabt oder hat am Ende der Großhändler Dipauli sür das arme, von Steuern erdrückte Bolt kein warmsühlen- Herz? .... Am 14. Juli des JahreS 1899, hielt Baron Dipauli im Wiener Abgeordnetenhause eine schöne Rede für die Tiroler Bauern und gegen den Abt TreuinselS von Marienberg. Der Prälat von Marienberg hatte nämlich mit Bezug auf die neuen Lasten, welche die Einführung der Soldwährung

dazu: die Zuckersteuer, die neuen Ausgleichs- und Goldwähcungslasten. DaS heißt man schön reden, bis man schön droben ist!' Zur Herabsetzung der Grundsteuer meint zitier tes Blatt: „Die Grundsteuer wurde thatsächlich um ein paar Millionen herabgesetzt. Dabei stillte der Jungtscheche Dr. Kaizl den ganz vernünftigen Antrag: die kleinen und mittleren Bauern sollen diesen Steuernachlaß bekommen, die Besitzer der großen Herrschaften aber sollen vom Steuernachlasse gar nichts bekommen. . . . Baron Dipauli erklärte

hingegen, daß die Bauern ein solches Almosen (!) nicht brauchen und daß die Besitzer der großen HerrschastSgüter auch Steuernachlaß bekommen müssen. Baron Dipauli, der „Einflußreiche', setzte eS durch, daß seine hochadeligen Freunde vom Steuernachlasse sehr viel bekamen, di» kleineren und mittleren Bauern aber fast gar nichts Dr.Lueger protestierte hierauf in gerechter Entrüstung dagegen, daß einer, der im Abgeordnetenhause so spreche, wie Baron Dipauli, noch die Kühnheit habe, zu erklären, er spreche

im Namen der Bauern. Wir fragen: „Ist eS in den letzten Jahren nicht fort und fort schlechter geworden? Ist nicht der schlechte Ausgleich mit Ungarn, die drückende Zuckersteuer, daS schlechte Viehseuchengesetz und vieles andere Schlechte gekommen?' Wenn Baron Dipauli wirklich einen alles vermögenden Einfluß besitzt, dann hat er die Schuld, daß er, obwohl er unser Abgeordneter war, dies alles nicht verhinderte, da er eS doch bei seinem großen Einflüsse verhindern konnte.' politische Nachrichten. Meran

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Meraner Zeitung
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Seite 6 von 10
Datum: 26.06.1910
Umfang: 10
des Kaisers Franz Josef Und den freundschaftlichen Gefühlen für Oesterreich-Ungarn Ausdruck. Tier österr.-kngarische Geschäftsträger Graf Nemes dankte für diese Kundgebung. Hierauf hielt der Rodaktsur Steinher? einen interessanten, von Lichtbildern begleiteten Vortrag über das Tvlo- Mitengebiet. (Spende für die Hochwasserkata strophe.) Baron. Albert v. Rothschild hat für die Ueberschwemmten in Tirol und Vorarl berg den Betrag von 10.000 X gespendet. (Ein Tiroler KorpskoM'mando.) Ter Bereich des 14. Korps

hat. (Luftschi ff verkehr durch die ganze Welt.) In London weilt zUr Zeit ein russischer Ingenieur, Baron. Roenne, der mit dem aben teuerlichen Plane umgeht, eine Flottille von Allftfchiffen M bauen, nnt welch«: weite Reisen Unternommen werden sollen. Baron Roenne denkt dabei nicht än.Aeroplane, sondern an LenkbalÄns, weil ihm diese verläKicher scheinen. In einem Jahre soll der erste Lenkballon fertig sein, der 300 Meter lang sein, 20 Meter im! Durchmesser und 16 Schrauben Haben wird; er soll ein lebendes

GewW von 38 Tonnen, tragen können. Man glaubt, daß es sich um ein ernstes Projekt handelt, weil, eine OrUppe einflußreicher Finanz männer es aU' sich genommen hat, Vorverhand lungen zur Gründung einer anonymen Gesell schaft mit großen Kapitalien einzuleiten. Nach dent ersten Lenlballon wird mindestens noch ein Tutzeild konstruiert werden. Baron Roenne hcch. schön.den ganzen Plan zur Durchführung seineA wunderbaren, Planes bis jn alle Einzelheiten, ausgearbeitet. Tlie Reise von.So»chon nach Berlin

wurde^ nicht.länger dauern als 36 Stunden, wo^ bei auch schon dein Umstände Rechnung getragen^ Ware,' daß die Fährt durch einen Sturni' vom '88 Mowetern rn der Stunde vez^ögert würde.. Jedes Luftschiff wird mit acht Motoren versehen sein,. von welchen 'aber' nUr vier. oder.fünf. zu. gleicher ZÄ jfüMÄnierÄ,. so daß im! Falle ein ev Beschädigung die Reise. Mit Mfe der .Reservi^- motoren fortgesetzt werden kann. Was die Ueber-z sehung des Atlantischen OzeMs bekisst, fö glaubd Baron^Roenne, leicht

75 Franken zahlen. Tie drei Kapitäne Und neun Maschinisten, die die Bem'airnung jedes Luftfahrzeuges bilden, werden jährlich zusammen einen Gehalt von 125.000 Franken beziehen. Baron Roenne hat schon in der Nähe von London einen großen Platz erworben, wo in einigen Tagen eine Menge von Arbeiten! mit dem BaU der Luftschiffstation beginnen wird. Meran, 25. Juai.. Beamtenschaft Und Arbeiter, ein. Man M-, Wösfeii^ in' 'KremK' UK,MeÄ H z lmrg e. i .PrM^ede^ den des 'I^Mni.'MrüiKehrt.' Wv Boywtt^Mcht

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Maiser Wochenblatt
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Seite 3 von 10
Datum: 05.10.1907
Umfang: 10
. An seinem Grabe trauern außer der Gattin zwei Söhne, beide Steueramtsbeamte, eine verheirateteToch- ter, sowie noch andere Verwandte. —Don nerstag 3 U 4 Uhr nachmittags war vom Pfarr platze aus die Beerdigung des 47 Jahre alten (nicht wie es in unserm ersten Berichte heißt, 45 Jahre alt) Kanzlei-Offizienten Joh. Mayr; an derselben nahmen teil: Herr Bezirkshaupt- mann Baron Freyberg, Oberkomnnssär Nossi, Graf Esterhazy, Baron Dipauli, Baron Hart- > lieb, Gendarmerieleutnant Schwarzer, eine Abordnung

die doppelte Nor malgebühr. Der Antrag des Friedhofs komitees, für den Weiterbestand der Gräber am alten Friedhof für je 10 Jahre von Ein heimischen 25 X, von Fremden 50 X einzu- geraubt werden soll, war es nicht mehr mög lich der Empörung Einhalt zu thun — alles gerieth in Entusiasmus — und in ein Paar ..... Tagen ward das ganze Land okkupiert — Hauptmann Baron Freyberg, Oberlandes a/« »t» IU a(« Aft AW (UawAM OY) AAA? («AU ^ C+IX/X+4 heben, wird nach längerer Debatte abgelehnts dagegen ein Antrag

den Sonntag, 6. Oktober. Zur Aufführung kommt „Andreas Hofer' (Tirol im Jahre 1809) von Karl Wolf und I. G. Husterer. Für das Andreas Hofer-Denkmal in Meran. Das vorbereitende Komitee hielt am Montag abends im Hotel „Stern' unter dem Vorsitze des Herrn Alois Walser eine Sitzung ab, welcher als Gäste die Herren Exzellenz Feld- marschalleutnant v. Urich, Bezirkshauptmann Baron Freybcrg, Oberst Hecht, Oberst Reitzner v. Heidelberg, Dr. Wcinberger und kaiserl. Rat Dr. Prünster beiwohnten. Das Ergebnis

der'Sitzung war die Wahl eines Zentral komitees, in welches berufen wurden: Exzel lenz v. Urich (Präsident), die Bürgermeister von Meran und Untermais und die Ge meindevorsteher von Obermais und Grätsch, Msg. Glatz und Pfarrer Noggler, Bezirks- jedoch in möglicher Ordnung und soviel wir laßen ohne Exzesse - den Tag, als Ew. Ex- cellence von Innsbruck abgereiset sind, haben gerichtsrat Baron Mages, Oberst Hecht, Oberstleutnant von Reitzner, Kuroorsteher Dr. Huber und kaiserl. Rat Dr. Prünster

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 5 von 8
Datum: 07.09.1922
Umfang: 8
Volontär, hat der Herr Baron gesagt, dem der Verwalter Landwirtschaft lehren soll. Und fein hat der Herr Baron alles Herrichten lassen! Lauter neue Möbel und Teppiche und Bilder, so daß es ebenso vornehm aussieht wie drüben die Zinnner im Schiaß. Wollen Sie es vielleicht an sehen?' „Nein, ach nein,' wehrte Melanie schau dernd ab, während sie an Valentin v. Her- gsell dachte, der hier so lange gewohnt hatte. Posch verzögert« durch sein- Umständlich keit die Geschenkoerteilung wirklich so lange

, ' daß es gerade zwölf Uhr schlug, als die Schlitten wieder m Wiesental anlangten. Baron David stand unter der Haustür und schob aufgeräumt seinen Arm in den An dreas. als sie ausstieg. „Na also, jetzt komm' nur schnell ms war me Zimmer, Mädel! Mußt ja ganz ausge- Voltswirtschast. Iis KüMeiSe -ZNöNft?!-:. Vor ZS Iahren erschien zum erstemnal auf dem Dtarkt die. Aur'-stseid«. Ss ist beivimd^snxrl, -ueiche Fonfchrirte dieses moderne Industrie- prodiik' in de» kurzen Jahren gemacht hat. Die Idee, künsttich Fäden

. Und da in dem war men traulichen Raum standen schüchtern lächelnd zwei Personen, bei deren Anblick A^tdrei: laut aufschrie. „Maina! Willy!' Dann lagen sie einander in den Armen, lange, wortlos. „Na — habe ich's gut gemacht?' fragte Baron Drewendt nach einer Weile. ..Bist du zufrieden mit meinem Weihnachtsgeschei^? Wirst du nun endlich mit ganzem Herzen auf Wiesemal bleiben wollen?' Andrea konnte nicht antworten. Sic legte ? nur die Arme um des alten Herrn Nacken und küßt« ihn wieder, so innig und dankbar

, wie sie es bisher noch nie getan halte. „Wir haben uns «ich schon ausgesprochen und angefreundet,' sprudelte der Baron dann lebhaft heraus, um über die eigene Rührung hinwegzukommen. „Du darfst nicht denke», dah alles bloß dir zuliebe geschah. u»S im J»i,re l«! ZV Millionen Mlo-.iramm st reicht«, während Nü'.urseide .in Äahre tS2I iL Millionen K^loiranun erze^t wurSen In de» Kreisen von frcnzösi-'chen NalurseH»- erzel^iuiz nimmt di« Än-^'r svr vorherr schen aer Kunlt-etde ftSndig zu. 'Sis^r di «se Furcht

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 5 von 8
Datum: 15.03.1922
Umfang: 8
. Aber vielleicht hat der Rechtsagent Mppermann Sie getäuscht?' Ts! Rennung dieses Namens erblaßte der «awn leicht. .Woher kennen Sie diesen Mann?' fragte er. und seine Stimme hatte den sicheren Klang verloren. .Aus seinen an meinen Vater gerichteten «ncfen. die vi^r zufällig in die Hünde gefahr le' snS.' ^>ch errnner? niichdunkel, mit diesem Wip- einhemal »arrespvnd'iert z» haben, »h brach die Verbindung mit ihm jedoch ab. ^il «Ä fs« t?hac«?t«r nicht emvxmdf«! krschu-?,/- l^-un gut, Herr Baron.' sagt« Jürgen

zeitlebens unglücklich machen.' „Wenn Sic Ioliairnci Ihr Hans verschlie ßen wollen, so werde ich für sie sorgen.' „Ich verschließe ihr mein Haus nicht! Im Gegenteil, ich hoffe sie noch enger an meine Familie zu fesseln.' Wie soll ich das verstehen?' „Nun,' antwortete der Baron mit einem boshaften Lächeln, „sind Sie über Ihrem ei genen kleinen Flirt so blind geworden, dah Sie nicht bemerkt haben, wie mein Sohn und Johanna zu einaicker stehen?' Jürgen errötere heiß. Er sah seine geheim sten Gedanken

entdeckt und stand beschämt oor Tillys Vater. „Herr Baron,' stammelte er verwirrt, „Sie körrnten — Sie haben — ich weiß nicht, Herr Baron — M« ich Ihre Worte deuten soll..' „Daß ick noch nicht alt zeimg bin, um nicht m den Herzen junger Menschenkinder l«s«n zu können, mein liicker Freund.' eut. gegwet» Stalten in biedermännischem Tone und legte ILrcxm «»ff '55 „Die Jugend mit ihrer lebhasten Phan tasie.' fuhr er fort, „fliegt gleich über dl- Wolken hinaus. Wenn man aber älter ist, junger Herr bleibt

, recht licb haben.' „Herr Baron!' „Still — lassen Sie uns heute nicht weiter davon sprechen. Wir verstehen uns jetzt. Han deln Sie nun. wie Sie cs nicht nur vor Ih rem Gewissen, sondern auch vor Ihrem Her zen verantworten können Ich sehe Ihren ferneren Mitteilungen mit Nuhe entgegen. Einstweilen sind Sie mir ein willkommener Gast als Bruder unserer Johanna. Und wenn Sie uns in Höhet,buchen besuchen Wullen, sol len Sie nicht minder willkommen sei». Tilly wird sich gewiß sehr treuen, wen

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 3 von 10
Datum: 26.08.1922
Umfang: 10
alles auf den Beinen. Man eilte mit der Spritze hinaus zum Sägewerk, teils um zu helfen, teils nur aus Neugierde. Bald war das Schloß leer bis auf den Pförtner, die Damen. Baron David und Fernau. Niemand dachte «n Schlaf, von Baron Davids Arbeitszimmer aus sah man über einen Waldstreifen hinweg die Feuerröte am Nachthimmel. Dort hatten sich die Damen «ingefunden. Sie beobachteten aufgeregt die wachsende Helle. Am aufgeregtesten war Frau Ludowika, die jammernd den Schaden berechnete, wel cher entstehen

könnte, wenn es nicht gelänge, das Sägewert zu retten. Baron David, der die Sache viel nahm, unterbrach sie endlich ungeduldig: „Es gibt schlimmere Verluste als diesen. Zu dem ist die Sägemühle ja versichert. Balen- tin trug sich ohnehin schon immer mit der Idee, den veralteten Betrieb aufzulassen und eine moderne Dampssäge zu bauen.' „Aber das Heu! Bedenke doch nur! Damit geht ja ein großer Teil der heurigen Ernte verloren! Valentin wird außer sich darüber fein!' Fern-' beobachtete sie scharf. Wußte sie wirklich

nichts? Ahnte sie nicht, was da drau ßen verbrannte? Es schien so. Denn in ihren kalten Züg -'N wzr nichts ^u sehen als hab^ riger Aerg?r über einen unerwarteten Verlust an Geld und Gut. „Na, schließlich trisst ja der Schaden nicht Valentins, sondern meine Tasche,' bemerkte der Baron etwas anzüglich, wonach sich Frau Ludowika beleidigt abwandte und in Schwei gen hüllte. Um Mitternacht kam die Nachricht, daß da» Sägewerk trotz aller Gegenanstrengungen brenne; zwei Stunden später, daß es verlo ren sei

voran beim Löschen. Jetzt ist er mit den Spritzleuten nach dem Meierhof zurückgefah ren. um sich erst mal ein wenig auszuschla fen.' Frau Ludowika warf einen stolz trium phierenden Blick auf ihre Verwandten. „Als erster voran! Habt Ihr es gehört?' stand darin. Baron David nickte beifällig lächelnd. „Das wußte ich! Wo es gilt, Kraft und Tütt^ gkUi zu beweisen, ist Vale: un ja im mer allen anderen voran. Aber nun wollen wir zu Bett gehen und suchen, noch ein paar Stunden Schlaf zu erhasch-n. Guts

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 6 von 10
Datum: 08.04.1922
Umfang: 10
die Disa?ia:a gcürich-.'ii. b: lomme» wir dei: österreichischen Jahre l!>t^ — das ist beispielsweise 2lli ..Besuch? Wer denn'.'' ..Ich wM es uich'. — >-!» alter ^>crr und eiuc junge Dame - sie üiMi im Wohnzim mer.' Johanna eilte 1:1 das >>^us. ^:'.um hatte sic jedoch die Tiirv zum Gohnzimmcr ge offiret, als :y: Tilw '.iinrr dachen ulid Äkcinci! uni den Hals siil. tuäi)rend sich der Äaron von der Osenbauk erhob uiid sich lä chelnd dic Hündc rieb. ..Dülti — Herr Baron - Sie !ne! ri.-s Johanna erjchr

, dich zu finden, indom du nich: nach Lreslau und Berlin fuhrest, sondern mich Dresden, und Hnmounz. Nach dem u>ir diese Tcmachr aber erst einmal s.s^gl.'steUi harten, umr es ziemlich leicht, deiner Spur zu folgen. Herr Senator Io- !>ailnsen gab uns b^teilivillilift Ausiunft und dann kam Tilly aus die glückliche Idee, du lii'Mitest ditl> !>irr in Alt-Haide vergra ben haben. Eine Ansragc bei dem Gemein deamt genitale, um das sesr,zustelle». Und nu« sind wir da, um dich wieder heimzu- «holen.' „Nein. Herr Baron

.' saftte sie ernst und Mi: fester Stimme. „Das kann nicht sein — ich iann Hol>enb:ichcn nickst wieder betre ten.' „i!>or allen Dingen nenne mich nnr wie der Qniel,' entgegnete dcr Baron liebms mtirdiZ, ..wie du das srüher getan l>est. Und dami überlege dir deine ?lntworr noch einmal, liebes Kind. Meine Frau lzar ihr Unrecht einzusehen, sie bittet dich ihrer Hes- :ix!ci! wegen urn Verzeihung und wünsch: ebenfalls, das- du zu uns zurückkehrst.' ..Bitte, bitte, Johanna.' flehte Tilln. „Du weiht

, zu ersah- ren, was dich vier festhalten könnte.' be merke dcr Baron lauernd. „üebrigens möchte ich noch etwas mit dir besprechen, was dich gewiß interessieren wird. Dillti, willst du die Freundlichkeit haben, uns auf einige Minuten allein zu lassen?' Tüln sah ihren Vater erstaunt an. ..Geh nur.' suhr dieser lächelnd fort. „Kinder brauchen nicht alles zu wissen.' Bei diesen Worten schob er sic mit sanstcr Gewalt zur Tür hincms. Dann lehrte er zu Johanna zurück und sagte gütig'. .Laß uns ein ernstes Wort

eurer Neigung m«! benierkt hätten. Ich wußte schon längst, nc > mit ench stcnüi. Und ich gebe nich meinen ^ väterlichen Ssgen.' „perr Baron?' . , „Du stshst daraus, d«s ich es gut mi! du ^ meine, »nd a«f das Geheimnis deiner Ge burt keinen Wert lege. Ich kenne d<>n-n Charakter und weiß, daß du Arno glscklich ^ machen und uns eine gute Tochter sein — dos genügt mir.''

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