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Jedem Etwas
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Seite 3 von 8
Datum: 04.09.1891
Umfang: 8
zurück. Sein Rücken schmerzt noch ein wenig von den fünfzig Stockschlägen, aber der Reisesack ist gefüllt mit köst lichen Geschmeiden und den Brautgeschenken, die einst der Patriarch für die Edeltochter gewählt. „Freude, doppelte Fröhlichkeit, Ehre und An sehen, Wongli, Gattin des Pe-ku-long!' so ruft der Mann jauchzend dem jungen Weibe zu, Wongli, der gelbe Vogel, fliegt mit fröhlichem Gezwitscher in das Nest des Edelsalken. Baron Löwenstern. Ein Reise-Erlebniß von Arthur Achtleitner. — (Nachdruck

, der dann die Achseln zuckt. Dann revidirt der Blaue mehrere Koupee's, bis er eins aufreißt und Fellner mich heranwinkt. - Nanu ! Gerade will ich herausplatzen, was der Freund denn für Dummheiten mache mit dem weg genommenen Reisegepäck; doch Fellner zwinkert so lustig mit den Augen, der Schaffner salutirt höf lichst und sagt im größten Bedauern: Herr Baron! Thut mir sehr leid, Herr Baron, doch es ist Alles besetzt, Herr Baron, hier ist's noch am Besten, Herr Baron!' „Was?' konnte ich noch rufen, da meint

auch mein Freund schon: „Erlauben, Herr Baron!' und placirt Rucksack und Stock im Konpee, dabei die Damen um Entschuldigung für den „Herrn Baron' bittend. Hurtig springt er wieder aus dem Wagen und versichert mir in ehrerbietiger Weise - und Hen Hut in der Hand: „Der Hirsch wär' bestätigt, der Herr Baron möge ja gewiß nächste Woche kommen. Adjes, Herr Baron!' „Hol' Dich der Teufel!' konnte ich dem Schäker noch zurufen, dann war der Zug im Rollen. Nun ist es Zeit, sich die Reisegenossen anzusehen

, die mit Neugierde und 0,2 Prozent Indignation meine nackten Knie betrachteten. Zwei Damen sind's, wohl Tante und Nichte, mit einem alten Herrn, dem der Geheimrath der Reichshauptstadt Berlin vom rasirten Gesicht auf den ersten Blick abzulesen ist. Auch der Geheime mustert mich mit auffallendem Interesse und ehe ich mich dessen versah, war ich auch schon angesprochen: „Herr Baron! Jestatten Sie jütigst, Jeheimrath Minkwitz, meine Schwester, meine Nichte aus Berlin.' Himmelbomben und Granaten! Jetzt häng

' ich in der Patsche. Anstandshalber muß ich mich nun auch vorstellen und da die Leutchen durch den Ulk meines Freundes und die Ehrfurcht des Schaffners meine freiherrliche Würde kannten, kann ich doch nicht sagen, daß ich ein simpler deutscher Schrift steller bin. Aber um Himmelswillen, woher gleich einen unbekannten Baron-Namen nehmen. Die Ge schichte pressirt, also los: „Sehr angenehm! Baron — Ba—r—o—n Löwenstern!' — Gegenseitige Verbeugungen und für den Augenblick habe ich Ruhe. Ich freute mich, gerade

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Bozner Zeitung
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Seite 4 von 8
Datum: 06.03.1903
Umfang: 8
Nr. 5^! Vater unci Lokn. Originalroman von Freifrau Luile von feAttskck (Nachdruck Verbotes.) 14 ^ortievnng. Die sie vorausgesetzt hatte, wurden die Ein» Ladungen angenommen. Man kam aus Neugier, tuscheue, unterhielt sich, und beglückwünschte Frau von Tolsting zu der Genesung des zungen Barons. Baron Tolsting langte vor dem GesellschastSsaal an. Stürmisch wogte es in seinem Innern. Was wollte er thun? Durfte er in dieser Auf regung fremdm Menschen gegenübertreten? Semen Angehörigen

ob ihrer Taktlosigkeit Vorwürfe machen? Was hatte es ihm genützt? Besser, er beruhigte sich erst. Einige Schritte zurücktretend, hörte er Jemand rasch die Treppe herauf kommen. Er erkannte Lotte. «Machen Sie in der Galerie Licht!' sprach er kurz, «ich will mich für einige H«t dorthin begeben.'' Lotte erwiderte mit einem t Hm Knix. .Wollen der gnadige Her Ächt lieber in die Bibliothek treten? Dort ist bell...' ^leuchtet.' Die alte Frau meinte es gut, erstaunte aber sehr, als Baron Tolsting ganz entgegen

seiner sonst so güttaen Art. scharf sagte: .Nein, nach der Galerie wünsche ich zu gehen.' Schweigend folgte Lotte dem Voranschreitenden, scheue Blicke in die Ecken werfend, als mußten dort schattenhaste Gestalten hervortreten. Wie konnte der Baron nur in später Abendstunde die Ahnengalerie betreten wollen? Sie fürchtete sich sogar am Tage vor den großen Bildern, die den Be sucher anschauten als lebten sie. Die Thüre war erreicht. Als der Baron die Hand auf den Drücker legte, bemerkte er, daß sie offen war. Sonderbar

! Wer mochte hier gewesen sein? Lotte entzündete ein Streichholz und leuchtete dem Baron in das Gemach. In der Mitte des Raumes, aus einer langen Tafel standen zwei große, zehnarmige Leuchter aus schwerem Silber. Lotte mußte allen ihren Muth zu sammennehmen, um auf einem derselben die Kerzen auzuzündm. Flackernd zuckten die Flammen hin und her. unklar die Gegenstände in der Tiefe des Zimmers beleuchtend, die in dem fahlen Licht em gespenstisches Aussehen annahmen. Lotte schüttelte

sich, auf die Wände wagte sie gar nicht zu blicken. Aenastlich fragte sie den Baron, der sich meinem großen Ledersessel niedergelassen hatte, ob er noch Etwas wünsche. Ein kurzes «Nein' schallte ihr entgegen. Eilig entfernte sie sich, froh aus dem unheim lichen Raum fortzukommen. Aus dem Innern des Gesellschaftssaales tönte ihr lautes Lachen entgegen, es schien, als wolle Jemand heraustreten, werde aber zurück gehalten, denn der Lichtschein im Spalt der geöffneten Thüre schwankte hin und her. Lotte hörte

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Bozner Zeitung
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Seite 4 von 8
Datum: 16.01.1903
Umfang: 8
, welche man dem schwächlichen Mensche» nicht hätte zutrauen mögen, hatte Christian das widerstrebende Mädchen iu seine Arme gepreßt und hochgehoben. Ein lauter Aufschrei entlang sich den bebenden Lippen der so plötzlich Ueberfallenen. „Unsinniger', rief sie, „laß mich frei! Das nennest Du Liebe? Schmach ist's, wa^ Du mir anthust. Ist denn gar keine Hilfe, keine R^-ung?' „Hollah, hier ist Beides', <-ieß sich eine Stimme im Gebüsch vernehmen, und eine hochgewachsene Ge stalt sprang auf den Weg. Eö war der Baron von Bistritz

, welcher das Gewehr in der Hand plötzlich neben dem kämpfenden Paare stand. „Lassen Sie das', schnarrte er Christian an, „lassen Sie die Po^en, Sie jugendlicher Schwänner, und verduften S,e gefälligst, wenn Sie nicht Be kanntschaft mit diesem Gewehrkolben machen wollen.' Christian hatte entsetzt das zitternde Mädchen losgelassen und starrte dein boshaft lächelnden Baron in das Gesicht, der sich über das wenig geistreiche Aussehen des jungen Entführers höchlichst zu amüsiren schien, denn er schlug eine helle Lache

auf. Dieser Spott brachte Chnstian wieder zu sich. „Mit welche»! Rechte, mein Herr, mengen Sie sich in meine Angelegenheiten?' brauste er aus. „Was hier geschah, geht nur mich und meine Braut an. Verstanden? O Marie, warum hast Du mir das gethan ?' „Ah, Marie?' lachte der Baron. „Sie heißen Marie, mein schönes Fräulein? Ich verstehe —, Sie Jüngling sind der nächtliche Wanderer bei Monden- jchein? Ich ahnte nicht, daß ich bei einem so kurzen Aufenthalt in Stubenheim hinter einen so hübschen Roman kommen

würde.' „Also auch das haben Sie belauscht,' rief Christian außer sich, „Herr, Sie sind ein Elender!' Mit diesem Ausrufe trat der junge Mensch auf den Baron zu und schien nicht übel Lust zu haben, die hochadelige Bnist seines Gegners zu packen. Bistritz aber bewahrte seine ganze Ruhe. Als Christian kampfbereit auf ihn zugetreten war, erhob er phlegmatisch seine Hand und versetzte dem jungen Menschen — eine kolossale Ohrfeige. Dann wandte er dem Geschlagenen verächtlich den Rücken zu. Der Erfolg der Zurechtweisung war für Chnstian

sehr ernüchternd. Minutenlang schwankte er wie ein Rohr im Winde. Dann verbeugte er sich, eine Ent schuldigung stammelnd, vor dem Baron und schntt eilig den Waldweg zurück, den er gekommen. Ohne sich umzuschauen, verschwand er im Gebüsch. „Jetzt habe ich die Ehre, mich an Sie zu wenden, mein geschätztes Fräulein', sprach der Baron zu Marie, sobald sich Beide allein befanden. „Ich siehe ganz zu Ihren Befehlen und schätze es mir zu hohem Glucke, daß ich Sie vor dem rabiaten Ueberfalle dieses Burschen bewahren

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Alpenzeitung
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Seite 7 von 18
Datum: 23.08.1931
Umfang: 18
Der „schwarze Nitter' Skizze von Oleg Berting Stirn gegen die Fensterscheibe seines Slb- ,,-lg gelehnt. blickte Baron Bodo Hövden U «ermutig in die dunkle Regennacht hinaus. N kà f^n Studium beendigt und kehrte auf ^in Gut Seedorf in Estland zurück. So sehr -, auch die Scholle feiner Vater liebt« — der medanke an das Leben in der herbstlichen Ein. das ihm setzt bevorstand, stimmt? ihn zack traurig. Um so mehr, als es mit der groß, Aiaiqen. ländlichen Geselligkeit und dem frohen Linàetriebe

von früher vorbei war. Vielleicht s ir immer. Die eftländifche Regierung hatte die deutschen Gutsbesitzer nah und fern von ihren Gütern vertrieben und das Vätererbe un ter andersstaminige Bauern verteilt. Nur er und noch einige wenige Deutsche dursten einen kleinen Teil ihres Besitztums behalten, da si« sich «m Freiheitskriege gegen die Bolschewiken ausgezeichnet hatten. Der Unterschied von heute und gestern lastete schiver auf Baron Bodo. Das Geleise machte eine scharfe Biegung, und der Zug verließ

den Wald. Regentrübe Lich- ter tauchten in der Ferne auf. Der Baron fuhr pH aus leinen Gedanken empor und empfand ein leichtes Unbehagen. Cr war am Ziel. Cs wurde bell, und die Röder standen still. Ein Diener erwartete ihn und nahm das Ge päck Noch einen letzten Blick warf der Baron auf die ungleichmäßig erleuchtete Fensterreih« des Zuges. Dann tauchte er im Dunkel seiner altmodischen Kalesche unter. Nur langsam ging es weiter auf den durchweichten Wegen, in der stlirmstcpeitschten Finsternis

. Ein ekelhaftes Frieren kroch klebrig durch den Körper des Reisenden. Ab und zu versank er in einen unruhigen Halbschlummer. Dann sah er gräßliche Spukgestalten in tollem Rei gen an sich vorüber ziehen. Einige hielten, nahe und groß, vor ihm still und schnitten scheußliche Fratzen. „Ich muß wohl Fieber ha ben.' dacht« der Baron und fühlte seinen Puls, der hart und schnell daher sagt«. Wieder versank der Einsame in sein halbwaches Träu men. Endlich hielt der Wagen nach Durchquerung dez düsteren Parkes

?» rauschende Reqenfluten weinten. Ein Gefühl unendlicher Verlassenheit über kam den Baron. „Warum brennt kein Licht?' frante er den Diener. »Die Elektrizität ha» versagt und kann vor worgen nicht in Ordnung gebracht werden Mit »erzen aber müssen w>r sparen. Es sind we- da. und die Nacht ist lang.' Noch einsamer fühlte sich der Baron im gro ßen Svsiselaal. den zwölf Kerzen in altertüm- silbernen Tischleuckitern nur ungenügend klirrendem Licht erhellten. In der feuchten ànime des alten, noch nicht geheizten

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Lienzer Zeitung
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Seite 3 von 8
Datum: 22.03.1941
Umfang: 8
war sie bereit, den Baron zu empfangen. Sie würde ihm nicht ausweichen. Und Gaten kam. Sie empfing ihn in jener Laube, in der sie die Unterhaltung der beiden Männer be lauscht hatte. Der Baron aber kam selber nicht mit der alten Sicherheit. Jenes Ge spräch mit den Söhnen hatte ihn tiefer berührt, als er zunächst vermeinte, und nun war ihm durch Irmas Krankheit ein voller Tag zum Nachdenken geworden. Da klang denn feine Begrüßung nicht bis ins Letzte ungezwungen: „Teuerste Irma, Sie sind leidend

? Ich bin ernstlich besorgt.' Ihr geschärftes Ohr empfand seine Worte als geschraubt. „Ich danke, Baron, ich habe überwunden. — Sie hatten die Freundlichkeit, mir Blumen zu schicken, sie schmücken unsern Eßtisch', sagte sie in kühler Freundlichkeit. Er verwunderte sich: „Sie scheinen noch ein wenig matt, Irma, soll ich ein andermal wiederkommen?' „Nein, Baron Gaten. Was gesagt werden muß, kann auch gleich gesagt werden.' Er stutzte. Der Ton klang kalt. Aber doch erteilte sie ihm die Erlaubnis zur Werbung

doch recht haben? War sie wirklich so herrsch süchtig und wollte ihn in dieser Stunde erst einmal demütigen? Das Blut schoß ihm in den Kopf. Sie aber hielt es für Beschämung und sagte ruhig: „Verzeihen Sie, wenn ich vor greife! Sie wollen mich um meine Hand bitten, Gaten, nicht wahr? Weil Sie Geld brauchen? Warum heiraten Ihre Söhne nicht?' — Sehen Sie, Baron, ich war Ihnen ehrlich zugetan. Aber heiraten? Ich verstehe, daß Sie eine Vernunftehe schließen wollen, für die die Jungen noch zu heißblütig

, kerzengerade vor ihr. Was wollte die Frau? Was bedeutete das alles? Hatte er sich so gründlich in ihr getäuscht? „Gnädige Frau', begann er. Sie unterbrach ihn sogleich: „Kein über eilter Dank, lieber Baron! Uberlegen Sie es sich! Mein Anwalt wird Ihnen näher treten. Verzeihen Sie, wenn ich Sie jetzt ver abschieden muß, ich fühle mich doch noch ein wenig angegriffen.' Sie reichte ihm die Hand. Gaten übersah sie! Er machte eine steife, knappe Verbeugung. Dann kehrte er sich hart um und ging wortlos hinaus

? Was macht denn die Ruth schon wieder dort?' Lise fühlte, wie sie errötete. Rasch nahm sie den Brief: „Ruth wollte ein paar Tage ausspannen, — sie war nämlich krank. Dann geht sie gern dorthin, wo sie schon bekannt ist.' „So, so', sagte Zuppke und sah mißtrauisch in ihr glühendes Gesicht. Da sprang Mißtrauen auch in Frau Amalies Herz: „Die Ruth hat doch nicht was mit deinem Baron?' platzte sie heraus. „Deinem Baron? Deinem Baron??' Zuppkes Faust fiel dröhnend auf den Tisch. „Was redest

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Alpenzeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 22.11.1932
Umfang: 8
durch außerordentliche Maßnahmen: durch die Ent sendung von zwei Strasexpeditionen, die von Jrkutsk und von Chardin aus sich längs der Bahn näherten und schließlich in Tschita, dem Mittelpunkt der revolutionären Bewegung, zu sammentrafen. Die beiden Expeditionen standen unter dem Befehl der Generäle Rennenkampf und Baron Meller-Sakomelski. Diesen furchtbaren Episoden aus den Tagen der russischen Revolution von 1Sl>5 ist eine so eben vom Moskauer Zentralarch'v herausge gebene Dokumentensammlung gewidmet

die schändlichsten Grausamkeiten verzeichnet! Baron Meller-Sakomelskl begünstigte die Ausschreitun gen seiner Expedition, indem er bei jeder Ge legenheit darauf himries er werde seine Offi ziere „nur wegen Nachsicht und Milde, nicht aber wegen harter Strafen zur Verantwortung ziehen.' ^''Seinen Chef charakterisiert Ewetzki selbst fol gendermaßen: „Wird ein Name genannt, dann erwähnt der Baron sofort die schlechten Eigen schaften seines Trägers oder macht ihn lächer lich. Wenn man d?n Baron hört, muß man an Gogol

denken, nach dem der Russe entweder , ein Dummkopf oder ein Schuft ist. General Rennenkampf, so pflegte Meller-Sakomelski zu sagen, weiß immer, wo etwas zu finden ist: er findet auch gleich den Weg zur Staatskasse.' » Eine Seite im Tagebuch Ewetzkis notiert: „Bei Tisch wurde die Frage aufgeworfen, was mit den Verhafteten geschehen solle. Der Baron entscheidet: „Was soll mit ihnen geschehen, zum Teufel noch einmal, liefert sie den Gendarmen ausi' Ein Telegraphist der Expedition meldet dem General

, einer der Verhafteten habe sich geweigert, eine Depesche an den Zaren zu be fördern. Der Baron antwortete in aller Ruhe, sein Weinglas zum Munde führend: „Sonst nichts? Erschießen!' Und als der Telegraphsst noch zwei weitere Verhaftungen meldet, ant wortet Meller: „Nun, bann erstehen sie alli dreil Bei der Erschießung wurde nicht darauf ge. achtet, ob die Gewehre in Ordnung waren: manchmal versagten sie bei der scharfen Kälte. Die Exekution erfolgte bei dem schwachen Schein einer Handlaterne, so daß die Kugeln oft

hat. Mich, abwohl ich Aljuchin natürlich nicht bin!' „Weiß das Duscha?' stammelte der Baron. „Sie weiß es.' „Und billigt sie es?' „Auch das. Sie billigt es aus Mitleid mit mir, dem sie helfen will.' „In wieweit sind Sie hilfsbedürftig?' fragte Le Bac. „Insofern, Baron, als ich ein Interesse daran habe, nicht mehr zu leben. Ith möchte, daß jener Mann, Hochgesang mit Namen, der wegen versuchten Totschlags mit Gefängnis bestraft /wurde, tot sei für eine gewisse Zeit. Für jene Zeit etwa, die genügt, daß meine Frau

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Alpenzeitung
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Seite 2 von 4
Datum: 24.07.1941
Umfang: 4
tausendmal um Entschuldigung!' stotterte er darauf und machte die Tür wieder zur. Er hatte Ki.esewetter gesehen, der in dem Bett des Grafen herumwühlte. „Alle Teufel de? Hölle haben sich gegen mich verschworen! ' murmelte Herr Wat- kin in düsterer Verzweiflung. „Es bleibt mir im Augenblick nichts übrig, als ab zuwarten.' Und er stieg ganz tiefsinnig hinunter nach dem Erdgeschoß. « Baron Bruckenborg nahm im. Erker zimmer von Bert die Lifte in Empfang, die jener auf der Schreibmaschine ange fertigt

hatte. „Vielen Dank, für Ihre Mühe, Herr Watkin'. sagte er. „Und wenn es Hhnen nichts ausmacht, könnten Si; die Liste gleich zum Briefkasten bringen.' „Das will ich tun', versetze Bext. den die besehlshyberische Art des Barons all mählich verdroß. Der Baron nahm einen Umschlag vom Schreibtisch, setzte die Anschrift darauf, frankierte ihn und übergab alsdann den fertigen Brief Bert zur Beförderung. Bert ging, und der Baron blieb allein in dem Erkerzimmer zurück. Eine Minute saß der Privatdetektiv bewegungslos

. Dann sprang er auf und begann eiligst den Schreibtisch zu unter suchen. Draußen kam an das zu ebener Erde gelegene Fenster Tobias Kiepergaß heran, der mit seinem Neffen sprechen wollte. Er sah den Baron in dem Schreibtisch herumwühlen, und mit großen erschrak kenen Augen verfolgte er dessen Tun. Himmelt dachte Tobias entsetzt. Das sieht doch gerade wie ein Diebstahlsver- such aus! Er beobachtete den emsig tätigen Baron weiter, bis dieser mit einem Kops- schütteln seine Durchsuchung abbrach und das Zimmer

doch recht merkwürdig. Bert?' Bert nickte. Seine Gedanken kreisten. Plötzlich fuhr er zusammen. Er dachte an den gestrigen Tag u:'.d an das Zusam mentresfen mit Mary, die in dem Land Hause des Barons gewesen war. Wenn Mari, und der Baron etwa zusammen arbeiteten und der Baron gar kein Ba ron, sondern ein gemeiner Hochstapler war, der Mary durch irgendwelche Dinge in der Gewalt hatte und sie. daher zwin gen konnte, für ihn tätig zu sein? Das plötzliche Auftauchen des Barons kam ihm mit einem Male ziemlich

verdächtig vor. „Ach, ich erinnere mich', sagte er, um den Onkel zu beruhigen. „Baron Brucken bora fragte mich nach Briefpapier, und ich sagte ihm, baß er dieses im Schreib tisch finde. Aber immerhin werde ich die sen Baron etwas im Auge behalten.' „Ja, das solltest du tun', mejnte To bias und verließ das Zimmer. Bert überlegte weiter. Jedenfalls hatte der Baron den Schreibtisch durchsucht. Das stand fest. Und was tonnte er suchen? Sicher doch nur Geld, Geld, das er im Schreibtisch barg

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Bozner Zeitung
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Seite 3 von 4
Datum: 30.11.1885
Umfang: 4
Sodann wurden die Comit6wahlen Vorgenom» men. Für das Comitä zur Nedigirung der steno graphischen Berichte erscheinen gewählt die Herren: Baron Sternbach, Dekan Grander. Probst Erlcr Baron 'Prato, Dr. Armellini, Canella, Dekan Valentinclli und Dek. Gentiliui. Für das Finanzcomite die Herren: Dr. Graf, Decan Glatz, Eiterer. Dr. Wackernell, Curat Lorenz. Prälat Foffa, Dr- Lorenzoni. Don Ma- rini, Baron Hippolitti, Baron Malfatti, Dr. v. Hepperger. Graf Lodron und Dr. v. Hellrigl

. Für das Petitionscomite die Herren: Euchta, Heidegger. Dr. Kathrein. Kofier, Dr. Schorn. Dr. Wackernell, Don Gentilini, Don Zortea, Dr. Parolini, Dr Gilli, Baron Sterubach, Graf Crivelli und Graf Fedngotti. Für das Gemeindecomite die Herren: Dr Kathrein, Dr. Rapp, Kirchberger, Baron Giova- nelli, Baron Biegeleben. Tutzer, Baron Meng hin, Franz Dordi. Canella. Dr. Armellini, Dr. Würzer, Baron Prato und Dr. v. Hellrigl. Für das volkswirtschaftliche Comite die Her ren: Graf Brandts. Abt Wildauer, Dr. von Riccabona

gewordenen Reguliruugs-Arbeiten zu betrauen. Abg. Graf Brandts stellt den Zusatzantrag, daß die Berathungen dieses Ausschusses sämmt lichen Mitgliedern des Landtages zugänglich sein sollen. Beide Anträge werden genehmigt und in den Ausschuß gewählt die Herren: Graf Brandts, Dr. Kathrein, Dr. Schorn, Dr. Rapp, Euchta Baron Sternbach, v. Aufschnaiter, Graf Terlaqo. Baron Malfatti. Dr. Lorenzoni, Dr. Gilli. Graf Thun. Baron Hipvoliiti und Don Zortea. Nächste Sitzung Dienstag. Lokalts und Provinzielles

Grohherzogin von Zaihsen-Wimar) ist nicht, wie die „Ällg. Ztg.' schon vor acht Tagen zu melden wußte, von Bozen abgereist, sondern weilt noch in Gries. welches sie. da das Befinden der Prinzessin Elisabeth das denkbar günstigste ist, am 4. December verlassen wird, um sich zum Be such ihrer Tochter, der Prinzessin Reuß, nach Wien zu begeben. (Der Landcscainmandirendr Baron Truchert» Kauf mann) ist zur Jnspicirung der Necrnten gestern hier angekommen. (Zellhoeriinderung.) Frau Wendtland in Kr.es

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Bozner Zeitung
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Seite 3 von 8
Datum: 02.08.1884
Umfang: 8
Geschäft ist, dann hat Rothschild auch kein schönes Geschäft, sondern bloS eine mittelmäßige Bude. Trotzdem kann sich Herr Rothschild noch immer einen größeren Luxus erlauben als Herr Hagen beck. der Fürst Schwarzenberg aber, der kann sich einen größeren Luxus erlauben als selbst Baron Rothschild, wenigstens zeigt er ihm jetzt, daß nicht nur die Rothschild ein Vermögen von Hunderten Millionen besitzen, sondern daß auch die Schwar zenbergs ein hübsches „Kleingeld' beisammen haben. Baron Rothschild

hat sich in der Heugasse ein Palais erbauen lassen, wie in ganz Wien kein zweites mehr «xistirt und wie sich eben mir ein Mann eines bauen lassen kann, dem es auf ein paar Millionen mehr oder weniger nicht ankommt. Der Grundnachbar des Baron Rothschild ist der Fürst Schwarzenberg, nur ein einziges dreistöcki ges Haus stand zwischen dem beiderseitigen Besitz. Dieses Haus wollte nun der Fürst Schwarzenberg »zu irgend einem Zwecke ankaufen, allein Baron Rothschild kam ihm zuvor, er kaufte das Haus und ließ das ganz neue

Gebäude niederreißen, weil er eine „bessere Fernsicht' haben wollte. Den Fürsten Schwarzenberg wurmte dies gewaltig und er beschloß sich zu rächen. Diese Rache kostet zwar einige Millionen, aber man hat's, man kanns thun. Baron Rothschild hatte das vom Fürsten schwarzenberg erwünschte Haus angekauft und niederreißen lassen, weil es seiner Fernsicht im Wege war, nun kommt aber der Fürst Schwarzen berg und baut, um sich zu rächeu. neben dem Pc^ lais Rothschild solche mächtige Zinskasernen

: „Das ist meine theure kleine Natalie!' ihrer reizenden Cousine um den Hals. Beide, hielten sich eine Zeitlang innig umschlungen. „Natalie. ich liebe Dich jetzt schon,' sprach daS junge Mädchen euttillsiastisch. „und wie sollte ich auch nicht? Du bist entzückend, Natalie!' arme Baron Rothschild von seinem PalatS aus nicht einmal ein Stückchen Himmel zu sehen be kommt. Aber selbst hiemit ist die Rachsucht des erzürnten Fürsten Schwarzenberg nicht befriedigt. Wie eS heißt, sollen in den riesigen Zinskasernen

dnrchgehends nur „gewisse Damen' Wohnung er halten, sodaß der Baron Rothschild, wenn schon nicht der mangelndeu Fernsicht, ss dych gewiß der angenehmen Nachbarschaft wegen, aus feinem eige nen Palais durchgehen wird. Wenn auch die Rothschild» und Schwarzenberge Millionen zum Fenster hinauswerfen, so gibt eS in Wien immer noch Millionäre, welche gar nichts verschwenden und ihre „Sparsamkeit' lieber zum Stadtgespräche werden lassen, bevor sie auch nur ganz kleine Snmmen opfern. Ein solcher ist der Baron

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 1 von 8
Datum: 08.04.1924
Umfang: 8
Baron Sternbach sich in die Richtung der Straße gegen Bruneck begaben. Baron «sterndoch, welcher auf dem Nachhausewege die gleiche Straße zu passieren hatte, wurde in der Nähe seines Hauses von zwei Fasci sten, deren einen er als den Bahnbeamten Beltrami aus Bruneck erkannte, mit den Worten airgehalten, er inöge etwas warten, denn der Kommissär wünsche ihn zu sprechen. Der Angesprochene erwiderte darauf, er be gebe sich nach Hause und werde dort den Kommissär erwarten. Bald darauf pochte

es an der Eingangstür seiner Wohnung iin Ansitze Stock zu Utten heim und auf die Frage Baron Sternbachs, wer draußen sei, wurde erwidert: Der kgl. Kommissär. Baron Sternbach öffnete fofori die Eingangstür und bemerkte unter dersel ben einen äußerst robusten jungen Mann in schwarzem Hemde, hinter welchem sich noch weitere 5 oder 6 Fascisten. darunter der ge nannte Beltrami, befanden. Der angebliche Kommissär forderte Baron Sternbach auf, mitzukommen, da der Abgeordnete Ciarlan- tini und einige andere Herren

haftungsbefehl vorzuliegen, da ja nur ans frHcher Tat ertapp« Uebettäter verhaftet wer den können, wurde n-u.? «n gerinOchätzigez Achselzucken entgegengebracht. Als donmach die FafÄsten, jähen, daß Baron Stornbach stch auch durch d°o Drohung ihn m Ketten ,;u legen >md fortzufahren, nicht einschüchtern ließ, entpuppte sich d«r ai«gobtiche kH. Kom missär, wie «r oorgab, als «n Mmosor, den» s«me Hobe gerauin worden sei. dräng»? Baron Stambach gegen die Wattd und indem er zum Schlage aushotte, «Märte

er jetzt, mit Baron Sternbach seine Abrechnung machen zu wollen. Daraufhin regnete es Zuschiebe imks und rechts gegen Gesicht und an den Kops Bown Steambachs, der vollständig wehrlos nüKg sei nem AnMvrfor ins Gesicht blickte. Er konnte bis 20 Faustschläge zählen und äef. ats it»n die Sinne zu schwinden begannen, um Hilfe. „Was HäHe' schrie d«r tapfere Zasnst, stieß dem HatbohnmächtiUen mir Fuß und M»e mehrmals in den Magen und Unterteil» und forderte ihn imt dome Nachdrucke noch «tmger Faustschiäge ms Gesicht

Aufforderung lieft «r ein fach ulnboalrtworwt. Bettnau« und sein Ge- noffe faßten mm Baron Stern dach am Aer- mÄ. immer mit dem Revolver m der Rechten drohend, doch ließen fie offenbar, weiil im der Zwischenzeit sich die Kunde von dem Angriff rwrbrsitet und der im selben Hause mit nende Pächter Anton Groebor Lsute herbei rief. von ihm ab und wandten sich zum Ge hen. Baron Sternbach hörte unmittelbar darauf einen Schuß knallen und hatte noch die Kraft, zum Fenster zzu gehen um ,pi sehen, wie die Fascisten

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Volksblatt
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Seite 2 von 8
Datum: 12.04.1924
Umfang: 8
Seite 2 12. April ML Demokratia soziale Republikaner Deutsche Slawen Landarbeiter Sardinier 11 7 2 2 3 2 Vorzugsstimmen bei uns. Die Abgabe von Dorzugsstimmen hat ander Reihenfolge unserer Kandidaten nichts geändert. Dr. Tinzl erhielt 221. Baron Sternbach 18 und Herr Ignaz Mumelter 7 Vorzugsstimmen, so daß auch vermöge' der Vorzugsstimmen wie nach der ursprünglichen Reihung die Wahl der Herren Dr. Tinzl und Dr. Frh. v. Sternbach per fekt ist. Aus Grund der Wahlergebnisse verlieren die Popolari

gewählt. schlage ms Gesicht auf, nunmehr mit ihm zu kommen. Auf das verneinende Kopfschüttei^ des so schwer Zugerichteten wandte er sich ^ die hinter ihm wartenden Faschisten mit der Ausforderung „verhaftet ihn'! Bettramini «nd die andere» Faschisten zogen mm aus ihren Manteltaschen die Browning- Revolver heraus und schritten mit vorgehaltener Waffe aus Baron Sternbach los. Ihrer Aufforderung, sich verhasten zu lassen, kam Baron Sternbach, die Gefahr klar erkennend, nicht nach, sondern er klärte

, nur der physischen Gewalt zu weichen. Eine zweite ähnliche Ausforderung netz er ein! fach unbeantwortet. Beltrami und sein Genosse faßten nun Baron Sternbach am Aermel. im mer mit dem Revolver in der Rechten drohend, doch ließen sie offenbar, weil in der Zwischen zeit sich die Kunde von dem Angriff verbreitet und der im selben Hause wohnende Pächter An ton Gröber Leute herbeirief, von ihm ab und wandten sich zum Gehen. Baron Sternbach hörte unmittelbar darauf einen Schuß knallen und hatte noch die Kraft

, zum Fenster zu gehen, um zu sehen, wie die Faschisten zu ihrem Auto, das auf der Straße angekurbelt stand, liefen und gegen Bruneck davonfuhren. Die ins Haus kommenden Ortsbewohner beruhigte Baron Sternbach, der am Gesichte und am Kopfe die Merkmale dieser brutalen in unseren Landen noch nicht dagewesenen Verge waltigungen trug, mit der Bitte, sich nur nach Hause zu begeben, sich völlig ruhig zu verhalten und durch keinen Angriff provozieren oder gar sich zu Tätlichkeiten hinreißen zu lassen. Kurz

nach diesem Vorfalle erschien ein Eara- biniere mit einem Soldaten, welche in ganz all gemeiner Weise Baron Sternbach befragten und erklärten, sie hätten bereits einen Boten zum Carabinierikommando gesendet mch würden die Erhebungen sofort gepflogen werden, sie selbst hätten im Wahllokale ihre Pflicht zu erfüllen. Tatsächlich erschien nach etwa einer halben Stunde der Earabinieribrigadiere aus Gais. welcher sowohl Baron Sternbach als auch den Pächter A. Gröber einvermchm und sich die Stelle zeigen ließ

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Der Burggräfler
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Seite 2 von 10
Datum: 12.04.1924
Umfang: 10
- 12. April 1921 Seite 2 Demokratia soziale 11 Republikaner 7 Deutsche 2 Slawen 2 Landarbeiter 3 Sardinier 2 Vorzugsstimmen bei «ns. Me Abgabe von Vorzugsstimmen hat an der Rechenfolge unserer Kandidaten nichts geändert. Dr. Tinzl erhielt 221, Baron Sternbach 18 und Herr Ignaz Mumelter 7 Vorzugsstimmen, so daß auch vermöge der Vorzugsstimmen wie nach der ursprünglichen Reihung die Wahl der Herren Dr. Tinzl und Dr. Fch. v. Sternbach per fekt ist. Auf Grund der WcchlergÄrnisse verlieren

. schlage ins Gesicht auf, nunmehr mit ihm zu kommen. Aus das verneinende Kopsschütteln des so schwer Zugerichteten- wandte er sich an die hinter ihm wartenden Faschisten mit der Aufforderung „verhaftet ihn'! / SJeltrmnini und die anderen Faschisten zogen nun aus ihren Mantettaschen die Browning- Revolver heraus und schritten mit vorgehaltener Waffe auf Baron Sternbach los. Ihrer Aufforderung, sich verhaften zu lasten, kam Baron Sterndach, die Gefahr klar erkennend, nicht nach, sondern er klärte

, nur der physischen Gewalt zu weichen. Eine zweite ähnlich Aufforderung ließ er ein fach unbeantwortet. Beltrami und sein Genoste faßten nun Baron Sternbach' am Aermel, im mer mit dem Revolver in der Rechten drohend, doch ließen sie öffenbar, weil in der Zwischen zeit sich die Kunde von dem Angriff verbreitet und der im selben Hause wohnende Pächter An ton Gröber Leute herbeiries, von ihm ab und wandten sich zum Gehen. Baron Sternbach hörte unmittelbar darauf einen Schuß knallen und hatte noch die Kraft

, zum Fenster zu gehen, um zu sehen, wie die Faschisten zu ihrem Auto, das auf der Straße angekurbelt stcmd, liefen und gegen Bruneck davonsuhren. Die ins Haus kommenden Ortsbewohner beruhigte Baron Stern bach, der am Gesichte und am Kopfe die Merkmale dieser brutalen in unseren Landen noch nicht dagewesenen Verge waltigungen trug, mit der Bitte, sich nur nach Hause zu begeben, sich völlig ruhig zu verhalten und durch keinen Angriff provozieren oder gar sich-zu Tätlichkeiten hinreißen zu lasten. Kurz

nach diesem Vorfälle erschien ein Cara- biniere mit einem Soldaten, welche in ganz all gemeiner Weise Baron Sternbach bestagten und erklärten, sie hätten bereits einen Boten zum Carabinierikommando gesendet und würden die Erhebungen sofort gepflogen werden, sie selbst hätten im Wahllokale ihre Pflicht zu erfüllen. Tatsächlich erschien nach etwa einer halben Stunde der Carabinieribrigadiere aus Gais, welcher sowohl Baron Sternbach als auch den Pächter A. Gröber einvernahm und sich die Stelle zeigen ließ

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Alpenzeitung
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Seite 3 von 6
Datum: 01.08.1934
Umfang: 6
Gewissen haftigkeit jede einzelne Einsendung geprüft wird. Nichts bleibt ungelefen, und alles Unbrauchbare wird dem Einsender wieder zurückgeschickt. Ost wird an uns die Frage gestellt, aus wel chen Kreisen die Manuskripte kommen. Darauf kann Man nur antworten:->aus,>allen. Kreisen, und aus allen Berufen. Das Stubenmädchen, die Gräfin, der Kellner, der Baron, der Ingenieur, der Stra- ßenbahnscl,assner, sie alle haben irgendeine Idee. Sie alle lockt die Welt des Films, und alle er hoffen

. In dem Disput versteigt er sich sogar zu der schrecklichen Beleidigung, der Herr von Stockei sei auch nicht mehr als ein ganz gewöhnlicher Kaminputzer, welche Bemerkung ein lähmendes Entsetzen der Korona hervorruft.- Ucicky, den wir nach längerer Pause ersreut be grüßen. ist sehr zufrieden mit dieser Szene, und auch seinem Kameramann Behn-Grund genügen diesmal zwei Ausnahmen. „Die hohen Herrschasten kommen erst später an die Reihe', mein Ucicky, „wir sangen mal mir den Subalternen an. „Der junge Baron Neu

durch die Luft, das eines anderen brauste daher wie Frühlingswind, ein drittes wieder war wie das unbekümmerte Aus atmen eines fröhlichen Herzens, das sich mit dem Atem der Erde mischte, der hier so urkräftig aus Wald, Gebirg und Wiese kam Beim Bergabs jüngsten, ein bla und sich ein wen eigen geschah es, daß einer der ses Knäblein, ins Purzeln geriet g den Fuß verstauchte. Auf seine Wanderkameraden gestützt, hätte es ganz gut den Weg fortsetzen können. Aber der Baron hob den Jungen empor und. trug

ihn auf seinen kräftigen Armen zu Tal. Es ward ihm wohl dabei. Nie hatte er seinen eigenen Knaben getragen. Der war erst einige Monate alt, als Petra sich vpn ihrem Man ne trennte. Während der Baron den kleinen Körper nahe dem seinen fühlte und der Wind ihm das dünne, ganz weiche Haar dieses Jungen bis an die Lip- ven wehte, dachte der Mann: „Ich hätte der Petra doch meinen Sohn abfordern sollen. Einen Sohn gibt man nicht her. Man hält ihn fest.' Plötzlich richtete sich der Knabe in seinen Armen staunend hoch

Augenblick verdutzte Gesichter, als in die Stille der Halle plötzlich ein Sturm von fünfzehn strahlenden Jungen hereinbrauste. Doch jeder wurde satt und für jeden fand sich ein Schlafplatz. Die Jungen selbst schleppten die lange nicht gebrauchten Ma tratzen aus den Gästezimmern herbei, breiteten sie in der Halle aus, benutzten den Rucksack als Kopf kissen und wickelten sich in die Decken. Als sie schliefen, stieg der Baron noch einmal leise aus dem oberen Stock hinab und durchschritt lächelnd die Reihen

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Der Burggräfler
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Seite 3 von 16
Datum: 27.11.1897
Umfang: 16
deutschen Abgeordneten in der Sprachenfrage standen. Baron Dipauli hat bei diesen Herren keinen anderen Titel als „Verräther des deutschen Volkes'. Die ganze 20jährige segens reiche parlamentarische Thätigkeit Dipauli's ist ver gessen. Und doch hat Baron Dipauli sich gerade in der letzten Zeit der abgelaufenen Legislatur periode sehr hervorgethan. Baron Dipauli hat eine große Reihe von Unrichtigkeiten und Ungesetzlich keiten der Finanz aufgedeckt, wodurch einer großen Anzahl von Steuerträgern

Entschädigungen erstattet werden mußten. Baron Dipauli hat zuerst hinge wiesen auf die Thatsache, daß in Tirol 319 Mann hohen Hause Tag für Tag in einer Weise, die i jährlich über die gesetzliche Zahl ausgehoben werden; Dr. Lueger mit vollem Recht als .gaffenbuben-! er Hai den Antrag auf Trennung der Handels- mäßig' bezeichnete, und droht in der gesetzgebenden ! kammern in Handels- und Gewerbekammern gestellt; Körperschaft selbst fortwährend mit der Hundepeitsche! j er hat sich für die Trennung

der Gehilienausschüsse Und ein solcher Mann wird von den feingebildeten ! in solche der gelernten und ungelernten Arbeiter Herren in Bozen „mit frenetischem Beifallssturm j eingesetzt. Erwähnt sei der Kampf, den Baron begrüßt'. — Fürwahr, ein nobler Gusto! — In j Dipauli gegen die Handelszölle und speziell gegen Patriotischer Beziehung muß er und seine Partei im j die italienische Weinzollklausel geführt hat. Wir ver- Reichsrathe sich offen des HochverratheS beschuldigen | weisen ferner auf die energische Bekämpfung

der lassen. Wolf drohte im Frühjahr im Parlamente! Goldwährung. Unermüdlich hat Baron Dipauli mit der „Germania irredenta', das heißt, mit der i auch hingewiesen auf die ungerechte Belastung Tirols „Widerrechtlichen Losrcißung der deutschen Pro- \ durch die Grundsteuerregulirung, und er hat es vinzen von Oesterreich und deren Vereinigung mit \ auch erreicht, daß eine hohe Summe zur Behebung Deutschland'; Wolf war es. der im Reichsrathe j dieser Ungerechtigkeit in Tirol angewiesen wurde, drohte

angenommen wurde und circa 1 Million jährlichen Steuernachlaß bewirken wird- Ausland. £$¥*£<« wird von den Schiffen und Truppen der Mächte allgemach verlassen. England hat sich zurückgezogen und Oesterreich ist im Begriffe j Abgeordnetenhaus gethan: .Warum sollen die deutsch- Wahlrechte desgleichen zu thun. Geirernl ist von Kuba unter Festen der österreichischen Volkshymne demonstrativ : Es sei ferner erwähnt, die Tüchtigkeit des Baron Verachtung zeigen, welche die schwarzgelbe öfter- z Dipauli's

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Bozner Zeitung
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Seite 4 von 8
Datum: 10.01.1901
Umfang: 8
aus seiner Mappe und füllte dasselbe aus, nachdem er ein kleines Taschenschreibzeug auf den Tisch gestellt. „Sie nehmen also diese Sachen nicht mit fort?' fragte der Baron mit zitternder Stimme. „Es fleht in meiner Besugniß,' war die Antwort, „die gepfändeten Gegenstände in Ihrer Obhut zu lassen und ich thue das in diesem Falle mit dem vollen Vertrauen, daß dieselben nicht bei Seite gebracht werden, was ohnehin schwer strafbar sein würde und Sie haben vierzehn Tage bis drei Wochen Zeit, — ich hoffe

kann sich Vieles ändern, wir dürfen die Hoffnung nicht sinken lassen.' Der Gerichtsvollzieher hatte das gedruckte Formular vollständig ausgefüllt und bat den Baron, dasselbe zu unterzeichnen, was dieser mit zitternder Hand that. „Der Name eines Holberg unter einem Pfändungeprotokoll,' sagte er schwer seufzend. Allerlei. — Das papstliche Staatshandbuch (l^a (?krarolüa (Zaiwliva) gibt die Uebersicht über den gegenwärtigen Stand der römischen Hierarchie. An ihrer Spitze steht Papst Leo XIII., erwählt

im 88. Lebens jahre. Gesund und fleißig von Jugend auf, arbeitete er von feinem 16. Jahre an mit gutem Humor im Felde, aber er lebte ent- „o mein Gott. Deine Hand liegt schwer auf mir!' Das Gesicht des Gerichtsvollziehers zuckte in tiefer Bewegung. „Glauben Sie mir, Herr Baron,' sagte er, „daß es mir. von Herzen wehe thut, so vor Ihnen zu stehen, es ist bei Gott ein hartes Amt, das unsereins zu führen hat und manch mal blutet mir das Herz, wenn ich die rück sichtslose Härte der Menschen sehe

, wo es sich um das elende Geld handelt, aber was hilft es, ich muß die Pflicht meines Dienstes thun.' „Muß das der Soldat nicht auch.' sagte der Baron, „wenn er im Kriege den Feind niederschießt, der ihm nichts gethan hat und um den vielleicht liebende Herzen brechen?' Er reichte dem Gerichtsvollzieher die Hand, die dieser, sich ehrerbietig verneigend, drückte. „Ich wünsche von ganzem Herzen, Herr Baron, daß sich Alles zum Guten weuden möge, und werde mir erlauben. Sie rechtzeitig zu benachrichtigen.' Der Baron zog

die Klingel. Der alte Friedrich trat unmittelbar darauf ein. Er mochte wolil draußen nahe an der Thüre gestanden haben, auch er war bleich und finsterer Ernst lag auf seinem Gesichte. „Gieb dem Herrn ein Glas Wein,' sagte der Baron, „er wird, nach dem anstrengenden Weg hier auf den Berg, einer Erfrischung be dürfen. Sie dürfen das wohl von mir an nehmen, Sie haben ja Ihre Schuldigkeit ge than.' „Und ich werde von ganzem Herzen.' sagte der Gerichtsvollzieher, „auf das Wohl des Herrn Baron trinken

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Alpenzeitung
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Seite 3 von 6
Datum: 15.02.1934
Umfang: 6
Hand im Spiel sein. Wer? Der Baron? Möglich. Er hatte außer dem jeweili gen Kummer, den er, wenn auch mit Anstand, so doch immer recht deutlich zur Schau trug, den Vor teil davon. Jedesmal erbte er ein stattliches Ver mögen. Renaud ließ sich die Akten kommen, die man über den Baron besaß. Es war nur sehr we nig. Denn der Baron war niemals mit den Behör den in Konflikt geraten und hatte nur die notwen digen Papierd für ein paar Auslandsreisen, zur Naturalisierung in Frankreich, verlangt. So mußte

. Renaud berief den Gerichtsarzt, setzte ihm seine Zweifel auseinander und ließ die Leiche der letzten Baronin ohne das Wissen ihres Gatten sezieren. Nichts war zu finden. „TroMem', meinte der Gerichtsarzt, „kommt mir die Herzgeschichte bei einer so gesund und nor mal veranlagten Frau recht sonderbar vor, zumal doch in diesem Falle keine äußeren Gründe mit sprechen, wie Aufregungen, materielle Sorgen, see lische Erschütterungen.' „Wir werden den Baron auf alle Fälle etwas im Auge behalten.' Der Baron

man die beiden fa't jede Nacht bei „Ciro' sehen. Bis eines Abends de Boule und die Auburne bei „Ciro' Verlobung fei erten. Strahlend saß Jeannette neben dem Baron und nahm die Huldigungen entgegen. Ihre Wan gen glühten lind auf der Brnst trug sie das Berlo- oungsgeschenk, einen großen Amethysten, der an einer hauchdünnen Plannkette hing. Renaud kannte das Schmuckstück. Die tote Baronin hatte es immer getragen. Ein feingearbeitetes Werk. Das Fami lienstück der de Boule. Und die gab es gar nicht. Das emzige

und den Amethysten dein Kriminalbeamten in ei nem Postpäckchen zugeschickt. Renaud untersuchte den Schmuck und fand nichts, Juweliere untersuch ten ihn, Chemiker und fanden ebenfalls nichts. Der Baron hatte sich sofort mit der Kriminalpo- lizet in Verbindung geletzt und eine hohe Beloh nung ausgeschrieben. Man hatte ihn an Renaud gewiesen. Jeden Tag kam der Baron, war sichtlich nervös, erhöhte Tag für Tag die Belohnung und ahnte nicht, daß der Schmuck in der Schublade des Schreibtisches lag

ist mit seltenem Geschick in die Fassung eine winzige Menge Radium eingeschmug gelt.' — „Na, und?' — „Wenn es nur ein Milli gramm oder noch weniger ist, so genügt die dau ernde Einwirkung der Ausstrahlungen auf den Körper, einen Menschen in absehbarer Zeit zu tö ten. Wenn der Baron morgen kommt, um nach sei nem Schmuck zu fragen, dann behalten Sie ihn gleich hier. Dieses Pünktchen genügt, um ihm drei Morde u- einen begonnenen Versuch nachzuweisen.

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Zeitungen & Zeitschriften
Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 5 von 8
Datum: 07.02.1905
Umfang: 8
allmählich ab, Baron Arnold erteilt mir jetzt Befehle, die gnädige Frau hat sich von mir losgesagt. Der Baron ist so gut,' fügte sie warm hinzu. „Habe ich nicht immer gesagt, nur nicht ver zagen! Und bald ist ja dein Geburtstag, dann kommst du zu uns.' - „Zu euch, nein, Tante, dann muß ich einmal anfangen, aus eigenen Füßen zu stehen/ „DaS geht noch nicht, mein Kind, erst studieren wir noch fleißig und dann: kommt Zeit, kommt Rat.' „Wann kommt denn Fräulein Nieden?' „Deinen Geburtstag feiert sie schon

bei uns. Soll das ein prächtiges Fest werden!' „Ein doppeltes, Schwester, will ich hoffen!' „Ich kam, dich zu fragen, Tante, was ich doch anfangen soll, mein Vormund feiert am 20. seinen Namenstag und zugleich ist eS sein 35. Wiegenfest. Da hat Baron Arnold mir gesagt, eS sei meine -Pflicht, an diesem Doppelfest dem Herrn Doktor Gemeinde-Arzt in Mölten angestellt worden. Zuletzt wirke er in Stumm im Zillertale. R. I. ?. Kattern,4.Februar. (Einen originellen Aufsitzer) hat Baron Biegeleben erlebt. Die jetzige Faschingszeit

benützte ein Spaßvogel in Kältern, dem Baron Biegeleben — ein land- und marktbekannter Anti-Christlichsozialer und Bauern buudhasser — hinterbringen zu. lassen, er (der Herr Baron Biegeleben) sei dem Tiroler Bauern bund beigetreten und habe anderen sogar die Mitglieder« beitrage bezahlt. Der Herr Baron wurde hierüber so ungehalten, daß er im „Tiroler Volksblatt' dagegen sofort eine „Oeffentliche Erklärung' losließ, daß eS nicht wahr sei, er sei dem Tiroler Bauern bund beigetreten und eS sei

auch nicht wahr, daß er anderen Leuten etwas bezahlt habe. Die Redaktion lehnte ihrerseits sowohl für den Inhalt, wie auch für die Form dieser öffentlichen Erklärung jede Verantwortung ab. Sie wußte somit wohl schon, daß die ganze Geschichte ein Auffitzer ist? Herr Baron Ludwig Biegeleben frägt jetzt immer, warum die Bauern lächeln, wenn ihnen der Herr Baron begegnet, der nicht Mitglied des Tiroler „Bauern'-- bundes sein will und für an d ere Leuteauch nichts bezahlt. K«rt5nig, 3. Februar. (Allerlei

, schon allein darum, weil der Baron es wünscht.' ^ „Ihr ahnet eS nicht, wie schwer eS mW wird.' „Kind, mir ist manches noch schwerer geworden und doch habe ich eS getragen.' „Gut denn, Tante, ich will.' Der Morgen des 20. August war angebrochen. Tora stand am Fenster des Mansardenzimmers manchmal lehnte sie sich weit hinaus, als wolle sie die brennende Stum kühlen. Sie wär heftig erregt und wiederholt nahm sie den prächtigen Blumenstrauß und neigte ihr glühendes Gefichtchen über die duf tenden Blüten

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Volksblatt
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Seite 4 von 10
Datum: 28.11.1900
Umfang: 10
Seite 4 Tiroler Volksblatt 23. November 190 katholischer Grundlage die Vereine organisieren und die „Kuntschakpartei' stürzen wollte. Scholdan erhielt von Baron Di Panli bloß Schadloshaltung Hraby's, keines wegs eine bestimmte Summe zugesichert. Ebenso unwahr sei es, dass Baron Di Pauli dem Hraby eine sichere Stellung versprochen habe, wohl aber habe Hraby Baron Di Pauli um Vermittlung einer solchen gebeten. Unwahr sei es, dass Ti Pauli dem Hraby für jede Ver sammlung einen Hunderter

versprochen habe. Unwahr sei es, dass Hraby von der Nichteinmischung der Christlichsocialen in den Streit Schöpser-Di Pauli nichts gemusst habe. Noch nach der.Erklärung am 15. November habe Hraby versichert, er werde auch ohne Einwilligung Scholdans nach Tirol kommen und für Baron Di Pauli agitieren. Nun, wenn das Hraby wirklich alles behauptet hätte, was ihm die „Rp.' in den Mund legt, dann hätte Baron Di Pauli freilich einen großen Fehler be begangen, dass er einem solchen Christlichsocialen

wird es uns ver übeln, wenn nun auch wir der guten Sache wegen das Schweigen brechen. Wir lesen dort: „Wie man nun mit Sicherheit vernimmt, steht der ganze Reggl- berg geschlossen für Herrn Schraffl ein.' Dem gegenüber sei festgestellt, dass die Wahlmänner für die V. Curie, sowohl von Deutschnoven als von Eggenthal, voraussichtlich, nicht gegen, sondern für Baron Di Pauli stimmen werden. Das nämliche lässt sich von den in Petersberg gebürtigen Wahlmännern er warten, soweit die Gesinnung derselben hierorts

bekannt, wenn sie sich nicht bevormunden lassen. WeiterS steht im nämlichen Artikel: „Von Di Pauli will in unserer Umgebung niemand etwas wissen u. s. w.' Nun aber steht fest, dass nebst anderen auch angesehene Bauern von Deutschnoven und Eggenthal sich sür Baron Di Pauli erklärten, ja ausdrücklich sagten: „Der Di Pauli ist ja gut.' Ferner schreibt der Correspondent aus Weißenstein: „Unbegreiflich erscheint hier in dieser Frage die bisherige Haltung des so genannten „Tiroler Volksblattes

der katholischen Volkspartei kurzweg: „Volksbe- trüger und Verführer.' Nun darauf gibt uns der Artikelschreiber selbst die beste Antwort in die Feder: „Wen die Götter verderben wollen, den schlagen sie mit . ... . . . Unerklärlich schein es uns, dass der Redacteur des „k a th ol i s ch e n Tiroler' sür eine so gemeine Beschimpfung in seinem Blatte ein Plätzchen gefunden. Kältern, 25. November. (S chlechtes Ge wi ss e n.) Samstag den 24. November früh sandte Baron Di Pauli mit dem 6 Uhr Zuge einen Be diensteten

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Sonntagsblatt/Illustriertes Sonntagsblatt
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Seite 3 von 12
Datum: 26.11.1915
Umfang: 12
. Dann, sich besinnend, sagte er mit apathischer Stimme: „Ich lasse bitten ' Und zu sich selbst gewandt, flüsterte er: „Eine Hute Haut, — aber mir kann er nicht helfsB.^ Wie sagt doch der Westfalendichter: Lindern mögen Wnrz' und Worte, — Wundenweh und Herzbeschwerde, — Bester Arzt für meinen Jammer Ist die stille, kühle Erde.. .' Leise, fast lautlos, war Dr. Zumbusch ein getreten. . „Herr Baron!' sagte er herzlich, „finden Sie nicht, daß solch ein Sonnenuntergang, wie Sie ihn hier vom Fenster aus genießen

nicht zu sprechen. In diesen: Sinne, Herr Baron, bin ich nie glücklich gewesen, — und habe es auch nicht ver langt. Wäre ich es, und'das Glück wäre mir verloren gegangen, so würde ich versuchen, den Schmerz zu überwinden in dem Gedanken, daß der Mensch vollkommenes Glück auf Erden nicht findet nnd daß Taufende, ja Millionen, gezwungen sind, sich mit dem zu trösten, was der Himmel über sie verhängt hat.' „Sie philosophieren mit dem Verstai^, nicht mit der Herzen...' murrte der Schloßherr. „Mag sein!'-entgegnete

, daß dem so ist...' „Also halten Sie für möglich, daß ich — auch in meiner „hartnäckigen Trauer' — selbst die Schuld tragen könne an dem Ver lust meines Glückes?' „Theoretisch: ja!' rief der Arzt. „Hören Sie, Herr Doktor, ——- Sie sind grob heute! Ich möchte mich mal mit Ihnen zanken.' »Lieber nicht, Herr Baron! Wenn Sie mit jemanden zanken wollen, so finden Sie leicht andere Leute. Ein Arzt muß sich ein ruhiges Gemüt und ein heiteres Tem perament bewahren, den Kranken zuliebe! Also müssen Sie sich schon

einen anderen „Blitzableiter' suchen!' . „Ist ja keiner da! Mich flieht ja alle Welt. Jeder geht mir aus dem Wege...' „Weil Sie sich von den Menschen zurück ziehen, Herr Baron. Aber ich freue mich, daß Sie bereit sind, ein Original zn suchen. das Ihrer — verzeihen Sie — traurigen Laune standhalten soll. Wenn ich einen sol chen Menschen Mde, schicke ich ihn her!' „Schön, — tun Sie das!' meinte der Baron. Aber sein Herz war schon nicht mehr bei seinen Worten: er sprach nur, um die Konversation aufrecht zu erhalten

können, der würde Zeuge eines seltsamen Selbstgespräches ge worden sein „Mau nehme eine Dosis Mutterwitz, eiue Prise Gehirnschmalz, eine Portion Ahnen- stollz, ein Quäntchen Mitleid, eine Messer spitze Soldatenblut, — — mische alles fein säuberlich im Zungentiegel und gebe diese Medizin tropsemveise — will doch mal sehen, ob ich's dem braven Pflasterkasten nicht recht mache. Armer Baron das Herz ist ein schnurriger Artikel —— man muß selbst gefühlt haben, wie's zuckt und blutet, um andere trösten

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Sonntagsblatt/Illustriertes Sonntagsblatt
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Seite 3 von 14
Datum: 03.12.1915
Umfang: 14
der Baron dem Veteranen zu, der indessen di rekt auf den Krüppel zuschritt und ihm die Land schüttelte. Fragen wurden dann ge stellt und Antworten erlauscht, die beredt von dem erzählten, was im Herzen dieses, kleinen Künstlers vorging, von den Hoff nungen, die die Sonne auch in diesem träu menden Herzen weckte... Als sie die Torfstraße zurückgingen, brach der Baron das Schweigen, in das er sich lange gehüllt hatte. Aber seine Worte ka men wie im halben Selbstgespräch heraus: „Das größte Leid

dieser Armen ist unver schuldete Krankheit!' sagte er. „Bei rechter Pflege würde man hier Wunder wirken... ah, da muß der Arzt helfen. Krankenpflege Und gute Krankenkost, — und für die Seele die Wohltat der Liebe und der Ab lenkung, Gute Lektüre—- — Geselligkeit Aufmunterung Ah, wenn er ein besseres Instrument hätte! — —' Als man dann vor der Wohnung des Ve teranen stand, sagte der Baron: „So, alter Freund jetzt gehen wir zu Tisch! Einen Happen Mittagessen werdet Ihr mir nicht abschlagen

! Ich würde zu viel Zeit versäumen, noch erst zum Schlosse hinaus zu gehen...' Der 'Alte wurde rot' vor Freude. „Viel Ehre, Herr Baron!' sagte er. „Aber das Wenige, das ich bieten kann, gebe ich von Herzen gern!'— — „Nicht viel Worte machen!' begütigte der Adelige den Pensionär. „Und am Nach mittag kommen die Männer zusammen?' „Sie sind bestellt, wie Sie es gewünscht haben, Herr Baron! Ich bin gewiß, daß Keiner fehlen wird. Die Idee der Urbar machung der Haide Hit schon gezündet...' » » » Schmelzende, mit berückender

war, eine liebe Gewohnheit ge blieben. Doppelt gern aber kam fie, seitdem der Baron verwittvet war. Ihre Tochter Alfriede einmal an dieser Stätte als Herrin wirken zu sehen, das war der liebste Wunsch der Gräsin. Gewandt und liebenswürdig seine Gäste be grüßend, schaltete sich der Baron bald in die allgemeine Konversation ein. Aber die Gräfin wechselte bald das Thema, und fragte den Schloßherrn: „Und Ohre neuen - Haidekulturen — wie geht's damit voran? Sind Sie zufrieden, Baron?' , , „Sehr, Frau Gräfin

!' „Famos das mit der neuen Wissenschaft!' meinte hier Graf Herbert. „Früher Moor, — heute Weizenland,- früher Haide — heute schönster Kartoffelboden! Da steigt ja Fun kendorf noch im Werte?' „Deswegen tut's der Baron nicht !' schmei chelte hier die Komtesse Alfriede. „Na, warum denn?' beharrte der Offizier. „Nicht wahr, Herr Baron!' wandte sich das Edelfräulein an den umschmachteten Hausherrn. „Nicht wahr, Sie haben die Haide kultiviert für die armen Bauern und Kötter?' „Jawohl!' entgegnete Frhr

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Bozner Zeitung
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Seite 6 von 8
Datum: 28.12.1869
Umfang: 8
. ' I ? z ^ — Was hat er Dir denn versprochen? fragte neu gierig der Schreiber. -- Daß er meinen Vater besuchen wolle. Julius, Dein Argwohn kränkt mich, fuhr Therese fort; wie soll eS werden,..wenn wir auf längere Zeit getrennt sind'? - - — Nun weinst Du, Therese — ich wollte Dich ja nicht kränken. Mein. Vertrauen L» Dir steht fest; aber hättest Du mich gefragt) so würde ich Dir abgeratheu haben, den Baron zu besuchen. -- Warum denn ? Warum denn ? fragte der Blinde. — Weil der Baron sich von seiner Frau scheiden lasse

» will, von seiner schönen und guten Frau. Das ist ein böses Zeichen ! Und gerade jetzt gehst Du zu dem Manne .. . — Mein Freund, rief Therese, was Du va sagst, ist mir Allerdings neu, ich habe das bis jetzt nicht gewußt; aber wirf die Schuld nicht aus den Baron. Wer die Baronin gesehen hat, die ein wahrer Drache sein muß, ^ln ych den Grund der Scheidung leicht erklären. Himmel, wie glüheten ihre Augen, wie zitterte sie vor » ZV?« und wie kniff sie die Lippen zusammen — eine 1 solche Franskann den Mann wohl dahin

bringen, daß' er an Scheidung denkt. Die Dame ist schön, sehr schön, aber ich mochte nicht immer um sie sein. Wenn mir mein Mann einmal in solcher Aufregung entgegenträte, in der ich die Frau Baronin gesehen, ich bliebe auch nicht bei ihm. Bertha zog Eugeuien zurück. — Dort kommt ein Mann! flüsterte sie. Ich glaube, eS ist der Baron. 5 Sie verbargen sich hinter den starken Stamm des Baumes, der in der Näh: stand. Ein Aiann bog von der Straße ab und klopfte an die Thür des Hau- seS, die rasch geöffnet

ward. Der Mann, der einen kurzen Mantel und einen Hut mit breiter Krampe trug, verschwand, die Thür schloß sich wieder und Alles war still. Bertha zog die Freundin, die willenlos folgte, an das Fenster zurück. — Nuu werden wir die Katastrophe eines Fami- liendramaS sehen! flüsterte die Wittwe. Eugeuie athmete kaum, als sie den Baron sah, der den Greis nnnrmt hielt. — Ach, Herr Baren, wie glücklich macht mich Ihr Besuch! rief dewezt der Alte. Verzeihen Sie mir. wenn ich mit den Händen tasten muß

— aber ich bin blind, ich kann meinen lieben Schüler nicht sehen — aber er steht immer noch vor meinem innern Auge mit s inen offenen, treuen Zügen, und seine Stimme erkenne ich wieder ' — Mein würdiger Lehrer, ries gerührt der Baron — so muß ich Sie wiederfinden! Ein hartes Schicksal hat Sie schwer heimgesucht — und Sie haben sich Mr nicht früh-r genähert, daß ich eine heilige Schuld der Dankbarkeit abtragen konnte. Er führte den Greis zu dem Stuhle zurück. Ju lius und Th-refe hatten das Stäbchen verlassen

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