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Bozner Zeitung
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Seite 2 von 4
Datum: 06.11.1896
Umfang: 4
ihm mit einer gewissen wohlwollenden Freimüthigkeit die Hand. „Sie müssen mir schon verzeihen, lieber Siegfried, daß ich Sie vorhin so sans lnyon empfangen habe; wie hätte ich auch denken können, daß an Stelle dcö angekünrig ten BaugeschäflSdirektors Gebhard mein einstiger,' — der Baron hielt etwas zögernd inne — „Ihr einstiger Jäger- bursche zu Ihnen kommen würde,' vollendete der Direktor mit leicht ironischem Lächeln. „Nun ja, es überraschte mich, daS ist wohl natürlich, obgleich man an seltsame Spiele des Zufalls

gewöhnt fein sollte, wenn man, wie ich heute, seinen 5K. Geburtstag feiert. Doch haben Sie die Güte, jetzt in mein Zimmer zukommen, wir wollen über unsere Geschäfte sprechen.' Artig bot der Baron seinem Gaste einen Sitz an nnd ersuchte den Direktor, sich ans dem Zigarrenkästchen zu be dienen, IvelcheS auf dem Tische stand. „Ich beziehe meine Zigarren stets direkt,' sagte Rolheim, welcher da« Fenerzeng zur Hand nahm, „Sie dürfe» also überzeugt sein, daß diese Manila unverfälscht sind.' Gemüthlich ließ

sich der Baron Rolheim dann feinem Gaste gegenüber nieder und war schr verwundert, als dieser erklärte, kein Raucher zu sein. „O, das ist schade, diese Zigarren sind ein wahrer Genuß,' sagte der Baron bedauernd. „Es kommt nur darauf an, was wir für Genuß hallen, Herr öaron,' cntgcgnelc Siegfried, während er ein Notizbuch und eine schr umsängllche Brieftasche ans den Tisch legte. „Hm, das ist wahr,' bemerkte der Hausherr überrascht, „aber Sie mahnen mich, daß wir zu unseren Geschäften über gehen müssen; bitte

, sprechen Sie.' Der Direktor schlug sein Notizbuch aus, und sein Auge ruhte mit ernsten Sinn auf den dicht beschriebenen Blättern. „Herr Baron,' begann er, „gestatten Sie, daß ich Ihnen zunächst eine Anweisung auf die von Ihnen gewünschte Vor ausbezahlung im Betrage von siebentausend Gulden übergebe. Unser Kassierer wird, sobald es Ihnen gefällig ist, die Ehre haben, Ihnen die genannte Summe auszuzahlen.' Damit nahm Siegfried ein Blatt aus dem Notizbuch und reichte eö dem Baron. Mit höchster

Verwunderung hatte dieser zugehört. „Das muß ein Jrrtbnm sein, Herr Direktor,' sprach er, „ich habe keinerlei Vorauszahlungen gewünscht.' Nicht die leiseste Ver änderung zeigte sich in dcm Gesichte deS Direktors. „Ich bitte hier ist Ihr daraus bezüglicher Brief,' sagte er höflich, nnd legte vor den Baron ein osseneS Schreiben hin. „Der Brief trägt daS Datnm' — Siegfried unterbrach sich und horchte auf; eö war ihm, als wäre im Nebenzimmer eine Thür vor sichtig geöffnet und wieder geschlossen worden

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Zeitungen & Zeitschriften
Volksblatt
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Seite 4 von 12
Datum: 29.09.1900
Umfang: 12
ein. Besonders herzlich begrüßt wurden auch die zahlreichen Verwandten des Helden Peter Mayr. Von den anwesenden hohen Festgästen nennen wir die Excellenzen Statthalter Gras Merveldt, FML. Catinelli, Festungscommandant in Trient, als Vertreter des Erzherzogs Eugen, Landeshauptmann Gras Brandis, Minister a. D. Baron Di Pauli, Landeshauptmann stellvertreter Dr. K. v. Hepperger, Sectionschef von AnderlaN 'Hochbrunn, Rector der Universität Innsbruck Baron Myrbach, G.-M. Ettmayr mit zahlreichen Osficieren

, Statthaltereirath Baron Giovanelli, die Bürgermeister Dr. Julius Perathoner und Baron Giovanelli, Kreisgerichtspräsident Kölle, die Prälaten von Gries, Marienberg und Neustift, Mons. Decan Glatz, mehrere Abgeordnete u. s. w. Der Präsident des Denkmalcomits, Herr A. Told, begrüßte zu Beginn der Feier die Festgäste, und gab seiner Freude Ausdruck, dass es dem Museumvereine unter dem Protectorate des Erzherzogs Rainer gelungen, dem Helden aus den Befreiungskämpfen ein würdiges Denkmal zu setzen, gedachte

vor allem ein directer Nachkomme Josef Mayr-Köhl aus Siffian mit seiner Gattin, 11 Söhnen und einer Tochter. Um 1 Uhr versammelte sich der größte Theil der Festgäste im Bankettsaale des Hotels „Bristol' zum gemeinsamen Festdiner. Unter den Erschienenen waren zu bemerken: Seine Excellenz Statthalter Gras Merveldt, Seine Excellenz Landeshauptmann Gras Brandis, Seine Excellenz FML. Ritter von Cartinelli, Seme Excellenz Minister a. D. Baron Di Pauli, Rector Baron Myrbach, Sectionschef Hosrath von Anderlan. Die Prälaten

Weißensteiner und Ambros Steinegger und'Leo Treuinsels, Probst Trenkwalder, die Hofräthe und Kreisgerichts-Präsidenten Kürzel und Kölle, Vice» Präsident Baron Biegeleben, Vicebürgermeister Dr. von Hepperger, Reichsrathsabgeordneter Franz von Zallinger, Statthaltereirath Bezirkshauptmann Baron Giovanelli, die Landesausschüsse Dr. Wackernell und Dr. Pusch, Universitätsprosessor Dr. Hirn, Handelskammer-Vice- präsident Karl von Tschurtschenthaler, k. k. Oberst Ritter von Tschusi, Decan Glatz, und Pugneth

. Der Obmann des Museum-Vereines Baron Eyrl, Obmann Stellvertreter Dr. Paul Krautschneider, Comite-Obmann Alois Told, Architect Professor Hauberisser, Professor von Desregger, Erzgießer Ferdinand von Miller, Direktor Spielmann, Paul von Putzer-Reibegg, Josef Baron Giovanelli, mehrere Landtagsabgeordnete, Ver treter der Feuerwehren von Bozen, Gries und Zwöls malgreien u. f. f. Beim Festdiner brachte der Landeshauptmann Excellenz Graf Brandis folgenden Trinkspruch aus: „Wir feiern heute das Fest

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Alpenzeitung
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Seite 4 von 6
Datum: 05.07.1935
Umfang: 6
es in der Ewigkeit nicht an. Außerdem brauche ich noch ein paar lustige Seiten für meine Lebensge schichte. — Der Freiherr hatte sich dem dienernden Wirt^ als Baron von Philo vorgestellt. Nach dem hal ben garnierten Hahn bestellte er eine Flasche Wein „Haben der Herr Baron sonst noch Wünsche?' fragte der Wirt dienstbeflissen. „Männer meines Standes sind zufrieden ini dem, was das Schicksal bietet. Daß ich Heidelberg heute nicht erreichen würde, las ich gestern be reits aus meinen Handlinien.' „So etwas lesen

der Herr Baron ans der Hand?' Engel blickte erstaunt in seine Hände. „Würden der Herr Baron — dürfte ich bitten, Herr Baron . . .' „Haben Sie schweigen gelernt, mein Herr? Nu»? denn! Ihre Handlinien sind harmonisch. Aber Sie sind von Natur aus ängstlich, vorsichtig. Ein guter Zug! Seien Sie draufgängerischer, riskieren Sie etwas! Ihr Glück ist besiegelt. Hier steht da Glückskreuz, das hat selten einer. Sie lieben die Tochter einer hohen Standesperson. Ha! Man will Beweise Ihrer Güte. Zeigen

Sie eine offene Hand! Man lieht ro deutlich. Es hängt nur von Ihrer Freigebigkeit ab. Wie wür's, wenn Sie dem Völkchen morgen einen Beweis Ihrer Mildtätig keit liefern würden? Essen und Trinken umsonst? Laden Sie doch den Vater des Mädchens ein, da mit er sich von der Güte seines Eidams überzeu gen kann. Der Vater wartet darauf. Die Kopf- inie lügt nicht!' „Sapperment! Mein ganzes Leben schließen der Herr Baron auf. Es ist die lautere Wahrheit. Wie mag das zugehen?' Engel erzählte seine Geschich- e haarklein

. Dieser vortreffliche Rat mußte noch mit einer Flasche begossen werden. Die Stadt soll te ihr blaues Wunder erleben. Der Gast hatte sich sogar bereit erklärt, den Bürgermeister persön lich einzuladen. Mochte es ein Stückchen Geld ko sten, die Geldkatze eines Engels schrumpfte davon nicht ein. Baron von Philo rieb sich die Hände; das hatte er gut eingefädelt. ' Als die Köchin Sonntags in aller Frühe klotzig einkaufte und von der Gratisbewirtung erzählte, hieß es: Er hat wieder eine Frau. Bis zum Kirch gang

war das Märchen durchgesickert. Beim aus gedehnten Frühschoppen hatte man Gelegenheit, Baron von Philo kennen zu lernen. Engel schwän zelte um ihn herum, als wollte er einer Henne die Eier abfangen. Heute ließ er sich nicht in die Kar ten gucken. Lächelte nur. In der Wirtsstube scharte sich alles um den Stammtisch, wo man mit aufgesperrten Mäulern den Geschichten des Barons zuhörte, die sich alle zugetragen und deren Held er war. Auch der Bür germeister war erschienen und ergötzte sich an der liebenswürdigen

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Alpenzeitung
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Seite 2 von 4
Datum: 15.07.1941
Umfang: 4
lyzö d> Or. ^rtkur vom Dorp. Creila! Sk r« «v Malchen riß aufgeregt eine Tür auf, gebot dem Stubenmädchen ein Glas Was ser zu bringen, und führte den Baron klopfenden Herzens, aber stolz ins Wohn zimmer, roo sie ihn zum Sitzen auf einer Couch nötigte. „Sie sind zu liebenswürdig, gnädige Frau', versetzte Patrick Fips. „Ich danke Ihnen vielmals.' „Aber keine Ursache, bester Herr Ba ron', flötete Malchen. Ihr Herz schlug schneller. Erst hatte sie einen Grafen ken nengelernt

und nun auch noch einen Baron. Mit der Zeit bekam sie ja einen ganz feudalen Bekanntenkreis. „Ich habe das Landhaus 'Rosamunde' vorerst gemietet', klärte Patrick Fips auf. „und gànke es wahrscheinlich später zu kaufen. Ich möchte nämlich auf längere Zeit in Deutschland bleiben, da mein Sohn hier studiert. Und ich preise den Zufall, gnädige Frau, der mich Ihre be zaubernde Bekanntschaft machen ließ.' „Ob, die Freude ist ganz auf meiner Seite , versicherte Malchen strahlend. Und wenn Sie sich allein fühlen, lieber Baron

', oersicherte der Privatdetektiv. ..Selbstoer- ständlich nehme ich die Einladung mit Dank an. Ah, das ist nett von Ihnen, mein Fräulein!' Das Stubenmädchen war mit einem Tablett hereingekommen, und Fips trank das dargereichte Glas leer, was ihm nicht ganz leicht fiel, da er mehr für Whisky war. ..So, jetzt ist mir völlig wieder wohl, gnädige Frau', sagte er daraus. ..Dars mich jetzt bis heute abend — und bis um welche Zeit — empfehlen?' ..Wenn es Ihnen recht ist, so gegen acht Uhr. Herr Baron', versetzte

Malchen, die in einem Meer von Wonne schwamm. „Vielen Dank, gnädige Frau, vielen Dank! Ich freue mich!' sagte Fips, und Malchen brachte ihren' neuen, adeligen Bekannten hinaus. Dann war sie aber nicht mehr zu hal ten. und teilte allen Hausinsassen stolz mit. daß am Abend ihr alter Bekannter der Baron Bruckenborg, zu einer Partie Whist käme. Vruckenbora? dachte Herr Watkin. Hol mich der Kuckuck, aber der starb doch im vergangenen Jahre ohne Nachkommen zu hinterlassen. Komisch, höchst komisch

I Nach dem Abendessen erschien auch prompt der angebliche Baron Brucken- bcvg. Malchen stellte ihn vor. und Bert war es, als habe ihn dieser breitschultrige, monokeltragende Herr etwas länger an starrt, als man dies sonst bei einer Vor stellung tut. Herrn Watkin kam der Baron so son derbar bekannt vor. Cr grübelte und grü belte. Plötzlich tauchte vor seinem gei stigen Auge ein Gerichtssaal auf, in dem er jenen angeblichen Baron schon einmal gesehen hatte. Wie war denn das seiner zeit nur gleich gewesen? Richtig

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Alpenzeitung
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Seite 3 von 6
Datum: 01.08.1934
Umfang: 6
Gewissen haftigkeit jede einzelne Einsendung geprüft wird. Nichts bleibt ungelefen, und alles Unbrauchbare wird dem Einsender wieder zurückgeschickt. Ost wird an uns die Frage gestellt, aus wel chen Kreisen die Manuskripte kommen. Darauf kann Man nur antworten:->aus,>allen. Kreisen, und aus allen Berufen. Das Stubenmädchen, die Gräfin, der Kellner, der Baron, der Ingenieur, der Stra- ßenbahnscl,assner, sie alle haben irgendeine Idee. Sie alle lockt die Welt des Films, und alle er hoffen

. In dem Disput versteigt er sich sogar zu der schrecklichen Beleidigung, der Herr von Stockei sei auch nicht mehr als ein ganz gewöhnlicher Kaminputzer, welche Bemerkung ein lähmendes Entsetzen der Korona hervorruft.- Ucicky, den wir nach längerer Pause ersreut be grüßen. ist sehr zufrieden mit dieser Szene, und auch seinem Kameramann Behn-Grund genügen diesmal zwei Ausnahmen. „Die hohen Herrschasten kommen erst später an die Reihe', mein Ucicky, „wir sangen mal mir den Subalternen an. „Der junge Baron Neu

durch die Luft, das eines anderen brauste daher wie Frühlingswind, ein drittes wieder war wie das unbekümmerte Aus atmen eines fröhlichen Herzens, das sich mit dem Atem der Erde mischte, der hier so urkräftig aus Wald, Gebirg und Wiese kam Beim Bergabs jüngsten, ein bla und sich ein wen eigen geschah es, daß einer der ses Knäblein, ins Purzeln geriet g den Fuß verstauchte. Auf seine Wanderkameraden gestützt, hätte es ganz gut den Weg fortsetzen können. Aber der Baron hob den Jungen empor und. trug

ihn auf seinen kräftigen Armen zu Tal. Es ward ihm wohl dabei. Nie hatte er seinen eigenen Knaben getragen. Der war erst einige Monate alt, als Petra sich vpn ihrem Man ne trennte. Während der Baron den kleinen Körper nahe dem seinen fühlte und der Wind ihm das dünne, ganz weiche Haar dieses Jungen bis an die Lip- ven wehte, dachte der Mann: „Ich hätte der Petra doch meinen Sohn abfordern sollen. Einen Sohn gibt man nicht her. Man hält ihn fest.' Plötzlich richtete sich der Knabe in seinen Armen staunend hoch

Augenblick verdutzte Gesichter, als in die Stille der Halle plötzlich ein Sturm von fünfzehn strahlenden Jungen hereinbrauste. Doch jeder wurde satt und für jeden fand sich ein Schlafplatz. Die Jungen selbst schleppten die lange nicht gebrauchten Ma tratzen aus den Gästezimmern herbei, breiteten sie in der Halle aus, benutzten den Rucksack als Kopf kissen und wickelten sich in die Decken. Als sie schliefen, stieg der Baron noch einmal leise aus dem oberen Stock hinab und durchschritt lächelnd die Reihen

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Der Burggräfler
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Seite 2 von 8
Datum: 20.10.1900
Umfang: 8
in der Brixener und Bozener Gegend über Berg und Thal, verhetzt: da« leichtgläubige Volk, ver schrieb sich auf Grund seiner Verhetzungen Stimmung«berichte und proclamierte da» selbst- fabrizierte Urtheil: Niemand hat mehr ein Ver trauen auf Baron Di Pauli! Wir schämen un« fast die Frage zu stellen: Auf welcher Seite ist der Anstand, die Noblesse, die Ehrlichkeit und die Wahrheit? Ein sichere« Wahrzeichen soll jedem Tiroler da« sein, das« unsere hochwür digsten Fürstbischöfe

nur den Wählerversammlungen de« Baron Di Pauli, nicht aber den Wühlver- sammlungen der Schöpferpartei ihren oberhirtlichen Segen ertheilen. Wohin soll e« ''m Lande kommen, wenn der Brauch einreiht, das« die tüchtigsten und verdientesten Abgeordneten von Agitatoren, denen da«Land garnicht« verdankt al« den Un frieden, auf Schleichwegen überfallen und in der undankbarsten Weise ihrer Mandate beraubt werden? Er muss dann nothwendig dazukommen, das« Männer von Charakter und Arbeit-tüchtig keit aus da« Risico

eine« solche« Undankes keine Mandate mehr annehmen und das« Tirol, welcher bi«her um seine Abgeordneten vielfach beneidet wurde, im Reich-rathe nur mehr eine unterge ordnete Rolle spiele und einen moralischen Bankerott erleide. 1 Damit glauben wir da« un« vorliegende Räthsel hinreichend gelöst zu haben und wir sagen: „Wer noch auf Wahrheit und politischen Anstand hält, - wer er mit dem Lande und dem Volke gut meint, der stehe in diesem Kampfe für Baron Di Pauli ein.' Wir sind der gegebenen Aergerniffe im; Lande satt

. Spcciell liegt die Wiederwahl de« ^ Baron Di Pauli im hohen Interesse der politischen ! Bezirke Bozen und Meran, da Baron Di Pauli : al« ehemaliger Handel-minister derjenige ist, der die Fäden in seiner Hand hat, um gegen diel Weinzollclausel und für die Vinschgauerbahn am wirksamsten aufzutreten. Wenn die „Mer. Ztg.' ihren Geifer über Baron Di Pauli bet jeder! Gelegenheit ausschüttet, so liefert sie dadurch nur neuerding« den Beweis, das« sie nicht für da« Wohl und die Interessen der Bevölkerung

der Stadtgemeinde Sterzing und den Vertretern von 15 Landgemeinden de« Gerichtsbezirke« Sterzing, beschließt: Sr. Excellenz dem Herrn Josef Baron Di Pauli wird Dank und volle« Vertrauen für die bisherige Thätig keit im Reichsrathe ausgedrückt und e« wird an seiner eventuellen Candidatur in der V. Curie unbedingt festgehalten.' Dazu ist zu bemerken, das« der Vorsteher von Goffensaß, wie wir hören ein Deutschnationaler, hintennach erklärte, er für seine Person wähle weder den Di Pauli

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Bozner Zeitung
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Seite 4 von 8
Datum: 10.01.1901
Umfang: 8
aus seiner Mappe und füllte dasselbe aus, nachdem er ein kleines Taschenschreibzeug auf den Tisch gestellt. „Sie nehmen also diese Sachen nicht mit fort?' fragte der Baron mit zitternder Stimme. „Es fleht in meiner Besugniß,' war die Antwort, „die gepfändeten Gegenstände in Ihrer Obhut zu lassen und ich thue das in diesem Falle mit dem vollen Vertrauen, daß dieselben nicht bei Seite gebracht werden, was ohnehin schwer strafbar sein würde und Sie haben vierzehn Tage bis drei Wochen Zeit, — ich hoffe

kann sich Vieles ändern, wir dürfen die Hoffnung nicht sinken lassen.' Der Gerichtsvollzieher hatte das gedruckte Formular vollständig ausgefüllt und bat den Baron, dasselbe zu unterzeichnen, was dieser mit zitternder Hand that. „Der Name eines Holberg unter einem Pfändungeprotokoll,' sagte er schwer seufzend. Allerlei. — Das papstliche Staatshandbuch (l^a (?krarolüa (Zaiwliva) gibt die Uebersicht über den gegenwärtigen Stand der römischen Hierarchie. An ihrer Spitze steht Papst Leo XIII., erwählt

im 88. Lebens jahre. Gesund und fleißig von Jugend auf, arbeitete er von feinem 16. Jahre an mit gutem Humor im Felde, aber er lebte ent- „o mein Gott. Deine Hand liegt schwer auf mir!' Das Gesicht des Gerichtsvollziehers zuckte in tiefer Bewegung. „Glauben Sie mir, Herr Baron,' sagte er, „daß es mir. von Herzen wehe thut, so vor Ihnen zu stehen, es ist bei Gott ein hartes Amt, das unsereins zu führen hat und manch mal blutet mir das Herz, wenn ich die rück sichtslose Härte der Menschen sehe

, wo es sich um das elende Geld handelt, aber was hilft es, ich muß die Pflicht meines Dienstes thun.' „Muß das der Soldat nicht auch.' sagte der Baron, „wenn er im Kriege den Feind niederschießt, der ihm nichts gethan hat und um den vielleicht liebende Herzen brechen?' Er reichte dem Gerichtsvollzieher die Hand, die dieser, sich ehrerbietig verneigend, drückte. „Ich wünsche von ganzem Herzen, Herr Baron, daß sich Alles zum Guten weuden möge, und werde mir erlauben. Sie rechtzeitig zu benachrichtigen.' Der Baron zog

die Klingel. Der alte Friedrich trat unmittelbar darauf ein. Er mochte wolil draußen nahe an der Thüre gestanden haben, auch er war bleich und finsterer Ernst lag auf seinem Gesichte. „Gieb dem Herrn ein Glas Wein,' sagte der Baron, „er wird, nach dem anstrengenden Weg hier auf den Berg, einer Erfrischung be dürfen. Sie dürfen das wohl von mir an nehmen, Sie haben ja Ihre Schuldigkeit ge than.' „Und ich werde von ganzem Herzen.' sagte der Gerichtsvollzieher, „auf das Wohl des Herrn Baron trinken

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Bozner Zeitung
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Seite 6 von 8
Datum: 28.12.1869
Umfang: 8
. ' I ? z ^ — Was hat er Dir denn versprochen? fragte neu gierig der Schreiber. -- Daß er meinen Vater besuchen wolle. Julius, Dein Argwohn kränkt mich, fuhr Therese fort; wie soll eS werden,..wenn wir auf längere Zeit getrennt sind'? - - — Nun weinst Du, Therese — ich wollte Dich ja nicht kränken. Mein. Vertrauen L» Dir steht fest; aber hättest Du mich gefragt) so würde ich Dir abgeratheu haben, den Baron zu besuchen. -- Warum denn ? Warum denn ? fragte der Blinde. — Weil der Baron sich von seiner Frau scheiden lasse

» will, von seiner schönen und guten Frau. Das ist ein böses Zeichen ! Und gerade jetzt gehst Du zu dem Manne .. . — Mein Freund, rief Therese, was Du va sagst, ist mir Allerdings neu, ich habe das bis jetzt nicht gewußt; aber wirf die Schuld nicht aus den Baron. Wer die Baronin gesehen hat, die ein wahrer Drache sein muß, ^ln ych den Grund der Scheidung leicht erklären. Himmel, wie glüheten ihre Augen, wie zitterte sie vor » ZV?« und wie kniff sie die Lippen zusammen — eine 1 solche Franskann den Mann wohl dahin

bringen, daß' er an Scheidung denkt. Die Dame ist schön, sehr schön, aber ich mochte nicht immer um sie sein. Wenn mir mein Mann einmal in solcher Aufregung entgegenträte, in der ich die Frau Baronin gesehen, ich bliebe auch nicht bei ihm. Bertha zog Eugeuien zurück. — Dort kommt ein Mann! flüsterte sie. Ich glaube, eS ist der Baron. 5 Sie verbargen sich hinter den starken Stamm des Baumes, der in der Näh: stand. Ein Aiann bog von der Straße ab und klopfte an die Thür des Hau- seS, die rasch geöffnet

ward. Der Mann, der einen kurzen Mantel und einen Hut mit breiter Krampe trug, verschwand, die Thür schloß sich wieder und Alles war still. Bertha zog die Freundin, die willenlos folgte, an das Fenster zurück. — Nuu werden wir die Katastrophe eines Fami- liendramaS sehen! flüsterte die Wittwe. Eugeuie athmete kaum, als sie den Baron sah, der den Greis nnnrmt hielt. — Ach, Herr Baren, wie glücklich macht mich Ihr Besuch! rief dewezt der Alte. Verzeihen Sie mir. wenn ich mit den Händen tasten muß

— aber ich bin blind, ich kann meinen lieben Schüler nicht sehen — aber er steht immer noch vor meinem innern Auge mit s inen offenen, treuen Zügen, und seine Stimme erkenne ich wieder ' — Mein würdiger Lehrer, ries gerührt der Baron — so muß ich Sie wiederfinden! Ein hartes Schicksal hat Sie schwer heimgesucht — und Sie haben sich Mr nicht früh-r genähert, daß ich eine heilige Schuld der Dankbarkeit abtragen konnte. Er führte den Greis zu dem Stuhle zurück. Ju lius und Th-refe hatten das Stäbchen verlassen

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Alpenzeitung
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Seite 5 von 6
Datum: 26.06.1934
Umfang: 6
. Dr. Emilio Conforti, politischer Sekretär des Fascio von Merano und Gemahlin; Ing. Luigi Piombo und Gemahlin; Ing. Gerolamo Allegro; Prof. Dr. Gian Carlo Perràcchia, Primararzt des Meraner Spitales; Dr. Ing. Giovanni Acuto mit Fan und Tochter; Eav. Dr. Ferdinando Lo Presti, Direktor des Nationalkonvikts; Cav. Gerardo Gi< rardi und Gemahlin; Cav. Michele Tcrlizzi, Se kretär der Gemeinde Merano; Cav. Uff. Camillo Giannotti und Gemahlin; Dr. Francesco Pozzi u. Gemahlin. Baron Dr. Giuseppe Di Pauli; Fräulein

De Lachmüller, Notar und Gemahlin; Dr. Adv. Gualtiero Lutz und Gemah lin; Dr. Teodoro Köllensperger; Giovanni Leibi; Kommandant Cav. Augusto Della Posta dei Duchi di Cioitella, Präsident der Knrvorstehung Bolza no; Oberst Coinm. Camillo Comolli, Präsident des Arinenfondes Bolzano; Ing. Enrico Maestranzi, Direktor der Azienda Elettrica von Bolzano und Gemahlin: Baron Dr. Pietro Buffa und Baro nesse; Ing. Emilio Zikcli, Direktor der Azienda Elettrica Consorziale Merano; Adv. Dr. Federico Sperk; Dr. Ugo

der Herzogin. Gräfin Dia- liardi di Sandiliano, Hofdame der Herzogin von Pistoia. Zum Empfange waren erschienen: die hochwür- !ngsten Fürstbischöfe Möns. Celestino Endricci von Trento und Möns. Giovanni Geisler von Bressa none; Divisionsgeneral Grand Uff. Alberto Pa riani mit Gemahlin; Verbandssekretär Eav. Emilio Santi; S. E. Baron Leo Dipauli; Graf Federico oggenburg; Senator On. Grand Uff. Prof. Ettore olomei; On. Eomm. Luciano Miori, Podestà von Bolzano, mit Gemahlin: On. Comm. Ing. Carlo Carretto

und Gräfin: Baronesse Maria Luisa Di pauli; S. E. General Andrian Felice; N. H. Dr. Giuseppe Hipoliti; Comm. Avv. Emanuele Giaco Comm. Dr. Mariano Noria, Quästor; Baron Ado. Aloise Fiorio mit Baronesse; N. H. Luigi Steffe- nelli mit Gemahlin: Graf Dr. Ing. Antonio Sar dagna und Gräfin; Marchese Renato Pallavicini und Marchesa: Hochw. Möns. Giuseppe Kaiser, Propst von Bolzano; Hochw. Don Giovanni Vitti, Sekretär des Fürstbischofs von Trento; Hochw Möns. Giuseppe Kögl, Provikar des Fürstbischofs von Trento

Olita, Kommandant der 45. Milizlegion, mit Gem.; Baron Luigi Dipauli; Baron Andrea Dipauli; Graf Giovanni Pompeati und Gräfin; Graf und Gräfin Volmaro Spaur; Comm. Dr. G. Filippi, Finanzintendant, mit Frau; Cav. Ing. Egidio Roncati, Präsident der Jndustriesektion des Pro vinzialwirtschastsrates, mit Gemahlin: Cav. Ant. Cembran; Comm. Ing. Giov. Battista Dalla Valle, Chefingenieur des Genio Civile, mit Gemahlin u. Tochter; Baron Prof. Danilo Altenburger, Präsi dent des Liceo Ginnasio; Enrico Amonn

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Meraner Zeitung
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Seite 3 von 12
Datum: 28.11.1874
Umfang: 12
euch doch . . unS täuscht ihr nicht. - Das Rollen eines Wagens, welcher auf dem Fahrweg in raschem Trabe einhergefahren kam, der aber dem Auge durch die dichte Gebüschhecke verborgen wurde, unterbrach das Gespräch der Drei ... i ,AH, daS wird mein Freund sein!' rief der Baron Riccordi ans, indem er einige Zweige bei Seile bog. Er hatte Recht. ES war Göring. Doch war er nicht allein. Ein junger Mann mit blondem Schnurr- und Knebelbart begleitete ihn. ,WaS ist das?' raunte de^ Vicomte, ^-der sich unbeobachtet glaubte

, dem Baron zu, .noch «in Dritter? DaS ist fatal und erschwert die Partie...' Muhig, ruhig, Bauwi,' raunte der Baron zurück, „eS ist noch nichts verloren, laß mich nur Machen.- »Spät komme ich, aber ich komme, spreche ich mit Graf Jsolan,' rief Göring, als er sei nes Gegners, sowie der beiden Zeugen ansichtig wurde, .allein die Schuld liegt nicht an mir, sondern au dem Herrn Doctor hier,' und er Aäsentirte damit seinen Begleiter» den jungen Mann mit blondem Bart. . «Herr Doctor Medicin» Berg auS Wiesba

und in Vertretung der Stadt der Bürger- Baron von Riccordi und Herr Bankier und Handelsconsnl Landan.'. Die Herren verbeugten sich gegenseitig. „Ich habe den Doctor in der Voraussetzung, daß es doch nicht ohne kleinen Aderlaß abgehen werde, gebeten, mitzufahren und er war so freundlich, meine Bitte sogleich zu erfüllen. Sie sind doch damit Alle einverstanden, meine Herren?' Landall, der in dem Doctor einen willkom menen Succurs erblickte, rief ein lauteS, freudi ges: ,Ja!' /während sich die beiden andern Herren

, der Vicomte und der Baron, förmlich verneigten. «Und nun, meine Herren,' fuhr Göring mit vollkommenster Unbefangenheit und Heiter keit fort, »nun, meine Herren, dächte ich, wäre e^Zeit.. au die Arbeit zu gehen .... ES ist vier Uhr vorbei und ich habe einer sehr liebens würdigen Dame versprochen, spätestens mit ihr um süns Uhr in daS französische Tivoli-Theater zu gehen.' Diese Unbefangenheit und Sorglosigkeit deS Schriftstellers machte einen sichtlichen Eindruck auf den Vicomte von Vandrecourt

; wir können sie deshalb unseren Lesers nicht dringend war ihm ein gleich furchtbarer Beistand, als seuie Waffe und sein geübter Arm. Auch der Baron bemerkte den Eindruck, und als er sich jetzt niederbeugte, um die Mensur abzumessen, flüsterte er dem Vicomte zu: „Ruhiges Blut, Baudri, er spielt nur Ko mödie.' Die Meusur war abgesteckt, die beiden Käm pfer hatten Hut, Rock und Weste abgelegt und der Baron näherte sich ihnen jetzt mit den Waf fen, zwei eleganlen Pariser Stoßdegen. „Sie können sich auf die Klingen

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Der Bote für Tirol
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Seite 2 von 8
Datum: 07.08.1884
Umfang: 8
, aber auch für kräftige, ausgiebige Unterstützung des letz teren in finanzieller Beziehung im Sinne des Ma joritätsantrages aus. Hofrath Baron Giovanelli beantragt Schluss der Debatte. Es sprechen noch kurz die beiden Berichterstatter, von denen jeder un erschüttert durch alle die Reden auf seinem Stand punkte bleibt. Ueber Antrag des Rector Magnificus Dr. Huber erfolgt über Punkt I des Minorität s- Antrages die namentliche Abstimmung. Für den I. Punkt der Minoritäts-Anträge stim men 24 Abgeordnete

und zwar: Dr. Armellini, v. Ausschnaiter, Dr. Bertolini, Dr. Blaas, Canella, Dr. Debiasi, Dr. Dordi, Dr. Falk, Graf Fedrigotti, Dr. Gilli, Dr. v. Hellrigl, Dr. Heppcrger, Rector Magnificus Dr. Huber, Graf Lodron, Dr. Lorenzoni, Dr. Parolini, Payr, Baron Sternbach, Graf Ter- lago, Graf Thun, Don Valentin elli, Dr. v. Wildaner, Graf Wolkenstein und Dr. Würzer. Gegen diesen Punkt stimmen 35 Abgeordnete und,zwar: Agethle, Baron Biegeleben, Graf B^andiS, Franz Dordi, Fürsterzbischof Eder von Salzburg, 'Eiterer, Probst

Erler, Euchta, Prälat Foffa, Don Gentilim, Baron Giovanelli, Dechant Glatz, Dr. v. Graf, Dechant > Grander, Msgr. Grcuter, Heidegger, Baron Hippoliti, Dr. Kathrein, Kirchberger, Köfler, Curat Lorenz, Don Marini, Baron Menghin, Platzer, Pöll, Rainer, Dr. Johann Rapp, Dr. v. Riccabona, Dechant Rauch, Stadler, Graf Spaur, Tutzer, Dr. Wackernell, Prälat Wildauer und Don Zortea. Abwesend sind 7 Abgeordnete und zwar: Msgr. Arvedi, ^raf Crivelli. Fürstbischof Dellabona. Baron Fedrigotti. Baron Malsatti

, Graf Melchiori und Baron Prato. Die übrigen 3 Punkte deS Minoritäts-Antrages werden durch Erheben von den Sitzen von der Rechten abgelehnt, und dann bie Majoritäts Anträge angenommen. Dafür stimmen auch die meisten von der Linken. Um 1 Uhr wird die Sitzung geschlossen. UolitisHe Lages-Gyronik. Ausland. Innsbruck, 7. August. Aus Berlin wird der „Nöln.Ztg.' geschrie ben: „Gutem Vernehmen nach soll sich d^r Admi ralitätschef dazu entschlossen haben, bei den nächsten Berathungen des Marinebudgets

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Bozner Zeitung
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Seite 9 von 10
Datum: 23.01.1864
Umfang: 10
noch zehn Jahre Lebenszeit?' Die Zigeunerin sah scharf in seine Hand, dann ihm in« Geficht und sagte düster: „Nicht zehn Tage, junger Spöttvogel!' Wir lachten dazu, aber wahrhaftig, der Bursche fiel sieben Tage darauf von einem Eichenbamne und brach da» Ge nick.' „Sonderbar, sehr sonderbar!' riefen einige Zu hörer. „Hat sie Ihnen auch etwas gewahrsagt,Herr Baron?' fragte ein Herr den Erzähler. „Mir? Nun, sie warnte mich vor einer nahm Lebensgefahr, der ich aber durch kluge Vorsicht entgehen könne

^erwiederte- der Angeredete. „Neberhaupt,' fuhr er fort, „man soll sagen, was man will, der 'Sinn dieser Wahrsagungen läßt sich nicht immer weg spotten; ich halte etwa» darauf, selbst auf die Gefahr hin, daß Sie mich für abergläubisch oder albern er klären. Viele Zigeunersprüche haben sich so wunderbar erwahrt, daß unsere gesammte Philosophie nicht da gegen auskommt.' „Der Herr-Baron habe« ganz recht'/« sägte eine tiefe, sonore Stimme. Sie gehörte einem ««sehnlichen fremden Herrn, der am entgegengesetzten

: „Werden Sie vielleicht länger in unserer Stadt, und Gegend verbleiben?,, .Je nachdem. Ich erwarte hier Priese an» Trieft und Wien.' „Und logieren, wenn ich bitten , dürste —' „Im goldenen Adler Herr Baron!' „Nun wohl! Wenn Sie eben nicht» Besseres zu thun und Langeweile empfinden sollten, so würden Sie mir ein Vergnügen machen, wenn Sie mich auf meinem Schlosse besuchen. E« liegt an dieser Shaße die hier vorbeifahrt, aufwärt» und kaum eine halbe Stunde von der Stadt entfernt. Eine Allee biegt von der Straße dahin

ab.' „Ich danke für, die freundliche Einladung, Herr Baron!' sagte der Unhekannte unter einer Verbeugung: „ich werde mir die Freiheit nehmen« davon Gebrauch zu machen und aviflre Sie im Voran», daß ich vor längerer Zeit zum Bergnügen-ein wenig Nekromantie trieb und auch allenfalls einHorascop zustellen weiß. Da Sie Freude an solchen Dingen zu haben scheinen, so—' „Werden Sie mir voraussagen müssen,, wie rang ich noch zu leben habe,' scherzte der; Baron unter herzlichem Lachen und winkte seinem Kutscher

, der nicht ftrn vom Caffeehause im Schatten eiste»! Aastamen- baumeS mit einem eleganten Brown seiner wartete. Pfeilschnell fuhr dieser herbei. Der Baron verab schiedete sich von der Gesellschaft und dem Fremden höflich, setzte sich ein und fuhr davon. Die Gäste bliebe» noch längere Zeit, theil» durch verschiedene Spiele, theil» Lurch Gespräche sich unter haltend, auf ihren Plätzen. Der Fremde, den man mit in die. Unterhaltung gezogen hätte, nsuhr, daß Baron

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Brixener Chronik
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Seite 4 von 8
Datum: 13.12.1892
Umfang: 8
er als einfacher Landesgerichtsrath zum Minister ernannt, und kaum ein Jahr später verschwindet er vom Schauplätze. Er ist der 22. Minister des Cabinets Taaffe. Es ist nicht uninteressant, die Veränderungen im Ministerium des Grafen Taaffe seit seinem Antritte am 12. August 1879 Revue passieren zu lassen. Die ersten Mitglieder des Cabinets Taaffe waren: Graf Taaffe, Präsidium und Inneres; v. Stremayr, Justiz und interimi stische Leitung des Ministeriums für Cultus und Unterricht; Baron Horst

, Landesvertheidigung; Baron Korb-Weidenheim, Handel; v. Prazak und v. Ziemialkowski, ohne Portefeuille, beziehungs weise czechischer und polnischer Landsmannminister; Sectionschef Chertek, interimistische Leitung des Finanzministeriums. Am 16. Februar 1880 wurde Chertek seines Amtes enthoben und Baron Kriegsau zum Finanzminister ernannt, während v. Stremayr das Justizportefeuille behielt und das Unterrichts portefeuille an Baron Conrad-Eybesfeld abtrat. Vier Monate später gab es einen förmlichen Minister krach

, denn am 26. Juni 1880 traten Stremayr, Kriegsau, Korb und Horst zurück und wurden durch Baron Streit, Dr. v. Dunajewski, v. Kremer und Graf Welsersheimb ersetzt. Am 14. Jänner 1881 traten aber v. Kremer und Baron Streit schon in den Ruhestand, v. Prazak wurde Leiter des Justizministeriums und v. Pino Handels minister. Nun war 4^ Jahre Ruhe. Am 5. No vember 1885 wurde Baron Conrad-Eybesfeld verabschiedet und der gänzlich unbekannte v. Gautsch dessen Nachfolger. Im Jahre 1886 zog sich Baron Pino zurück

desselben Jahres beschritt Graf Kuenburg den dornenvollen Weg eines deutsch liberalen Ministers ohne Portefeuille, und am 9. August d. I. zog sich Baron Prazak als zweites Opfer des linken Grolles zurück. Wie lange wird die Liste der Taaffe'schen „Getreuen' wohl noch werden? .... Körnten. Dem Klagenfurter Magistrat ist aufgetragen worden, slovenische Eingaben nicht nur anzunehmen, sonoern auch in slovenischer Sprache zu erledigen. Das hat die Wuth der deutschen Liberalen aufs höchste erregt. Die „Neue

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Alpenzeitung
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Seite 4 von 6
Datum: 13.07.1941
Umfang: 6
Uhr und einen wertvollen Sie?elring' „Mein Gott!' schrie Mary erschrocken auf. „Einen Siegelring sagst du?' „Ja. er trug die Insignien B K und gehört Baron Ben Kragström.' Mary war es, als wollte ihr das Herz stillstehen bleiben. Richard Wattin hatte ja diesen Ring getragen! Und der Ring trug auch jene Insignien B K. Ganz richtig. Richard Watkin war verlegen geworben, als sie ihn über diese Insignien befragte! Mary zuckte zusammen. S.'it jenem Abend trug er den Ring auch n cht mehr! Erst gestern

der Kiepergaßschen Villa Sturm. Das Stubenmädchen stürzte hinaus und fand einen älteren, äußerst vornehmen auslebenden Herrn mit einem goldgeröu- delten Monokel mi Auge vor. der sich etwas hinfällig an die Tür lehnte. „Ach, mein Fräulein, sagte er mit etwas schwacher Stimme. 'Mir ist plötzlich übe! geworden. Ein Glas Wasser und etwas Ruhe wird mich wieder auf die Höhe bringen. Mein Name ist Baron Brucken- borg.' Erschrocken hat das Stubenmädchen den vornehmen Herrn in dos Innere des Haules. wo sich Baron

Bruckenborg auf ein Sofa fallen ließ. „Bitte, mein Fräulein', begann er wie der, „ein Glas Wasser und zugleich bitte ich Sie..er brach ob. Frau Malchen kam, um sich nach der Ursache des starken Läutens zu erkundigen. „Ach, gnädige Frau', sagte das Stuben mädchen, „der Herr hier...' Patrick Fips erhob sich. Es Haitz den Ansche-.n, als ob ihm dies Mühe machte. „Die Dame des Hauses?' forschte er, indem er sich leicht verneigte. „Mein Name ist Baron Nikolaus Bruckenborg, ich wohne seit kurzer Zeit

in Ihrer Nähe, gnädige Frau. Mir wurde plötzlich etwas übe!. Deshalb klingelte ich und bat um einen Stuhl und um ein Glas Wasser. Aber mir scheint, es ist schon wieder bes ser. Ich möchte Ihnen wirtlich keine Um stände machen.' Malchen hatte die Ohren gespitzt. Ein Baron? Ein Baron Bruckenborg war dieser wirtlich aristokratisch aus sehende Herr? Nein, so rasch durfte sie den nicht weglassen. „Ich bin Frau Kiepergaß', sagte sie tiefgeregt. „Ich bitte Sie, Baryn Brucken» borg, ruhen Sie sich erst

etwas aus. bevor Sie weitergehen. Bitte, bitte, kommen Sie herein in das Wohnzimmer.' „Wirklich, gnädige Frau', begann Pa trick Fips zu stammeln. „Sie sind zu lieb.' „Aber bester Herr Baron, genieren Sie sich doch nicht. Es ist mir einfach ein Ver gnügen, Ihnen so ein kleines bißchen be hilflich zu sein.' tKortlekuna kolat)

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Volksblatt
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Seite 5 von 8
Datum: 28.10.1925
Umfang: 8
Vertretungen der hiesigen Wohltätigkeits anstalten, eine starke Abordnung des Franzis- Tanerkonvents, da der im Vorjahre verstorbene Rennwetten. Baron Berg war einmal ein flotter Herrenrei ter gewesen. Und wie alle flotten Herrenreiter hatte «er es zu nichts gebracht. Aus Krieg und Revolu tion hatte er auch nichts gewonnen; weniger weil er nicht wollte, als weil er die richtige Anlage dazu micht besaß. Kausen und Verkaufen war nicht seine Sache. So verlegte er sich denn, seit es mit dem Rei hen nichts mehr

war, auss Wetten. Gerade kein ganger Ersatz, aber doch ein halber. Und von Zeit Hu Zeit warf es doch einen Brocken ab, daß man Wieder eine Zeit lang leben konnte. Mit der Gewandtheit, die sich aus der Uebung ergibt, schlängelte er sich durch die Reihee der Zu schauer, um aus seinen Platz zu kommen. Ein Nei- mer, fetter Mann hielt ihn an. „Was meinen Sie zum dritten Rennen, Herr Baron?' „Totila,' sagte Berg kurz. „Gar kein Zweifel.' „Glauben Sie? Ich wollte auf Roderich setzen.' „Setzen

können Sie wie Sie wollen, Aber wenn Wie mich fragen, sage ich: Totila.' „Ich danke vielmals, Herr Baron!' Die Worte, mit denen Berg im Weitergehen auf 5>en Dan? erwiderte, waren keineswegs schmeichel haft; es war etwas von Halsabschneider heraus zuhören. Aber der, dem sie galten, beachtete sie Nicht. Er ging eilig zum .Schalter und setzte auf Koüla. Als er zurückging, traf er einen Bekannten. »Auf was hast du gesetzt?' fragte dieser. »Auf Totila im dritten Rennen.' »Du bist ein Narr! Totila fällt durch.' „Wird .sich zeigen! Baron Berg

: Dr. R. Binder, 1. Vizepräsident: Altbm. Josef Gemaßmer. Beiräte: Bauduin Ferdinand, Berger Paul, Bezzola Eduard, Eck mayer Paul, Fiorio A. Bar. Dott. Avv., Foche- rini Mario, Fuchs Frank, Gentile Alessandro, Herrglotz Julius, Kleißl Dr. Hans, Landtmann „Wenn ich es sage. Und Berg kennt doch die Pferde.' „Allerdings. Dann will ich doch auch auf To tila setzen.' Es war kein sehr aufregendes Rennen. Roderich führte von Ansang an und gewann wie er wollte. Totila Mrde letzter. Als Baron Berg, der auf Roderich

gesetzt hatte, seinen Gewinn abhob, stellte.ihn der kleine, fette Mann zur Rede. „Wie können Sie mir Totila empfehlen, Herr Baron? Ich habe hundert Mark verloren.' „Schadet Ihnen nichts!' entgegnete Berg see lenruhig. „Sie haben anderen Leuten genug Geld abgegaunert; da ist es ganz in der Ordnung, wenn sie einmal hereinfallen. Und hundert Mark spüren Sie doch nicht.' „Ich muß Sie bitten, die Worte vom Abgaunern zurückzunehmen!' sagte der ändere gereizt. „Sonst müßte ich weitere Schritte unternehmen

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Maiser Wochenblatt
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Seite 9 von 12
Datum: 14.12.1912
Umfang: 12
einem der beiden jungen Leute, die im Zimmer waren, neben der Schlag ader in den Hals. Stadtarzt Dr. Rkader legte dem verletzten einen Notverband an und ver- anlaßte dessen Ueberführung ins Spital. Sein Befinden ist nicht unbedenklich. Der falsche Baron. Ein gewisser Franz Ainedinger hat in Ueberetsch einen unver schämten Schwindel durchgeführt. Er legte sich den Baronstitel bei und wußte sich mit telst desselben das Vertrauen verschiedener Geschäftsleute zu erschwindeln. Nun ist er mit Hinterlassung

von Schulden in der Höhe, von mehreren tausend Kronen verduftet. Franz Ainedinger kaufte unter dem Titel „Baron Ainedinger' vor zirka zwei Monate» das romantische Schloß Freudenstein, wobei er eine kleine Anzahlung leistete. Durch sein selbstbewußtes Auftreten gelang es ihm, überall Vertrauen zu erwecken. Mehrere Architekten in Bozen, Gries und Ueberetsch beauftragte er mit der Ausarbeitung von Plänen für eine eigene Zufahrtsstraße zum Schloß. - Es wurde auch mit der Restaurie rung uud dem Umbau

man es auch nicht, sich nach den Vermögensverhältnissen des Herrn Barons zu erkundigen. Man hatte ja zu demselben allgemein Vertrauen, um so mehr, da er äußerst nobel aufzutreten ver stand. Er fuhr stets in einer feinen Equipage aus, meist nach Bozen, wo. er in Gesellschaft seines Dienstpersonals (!) die Nächte durch zechte. Einmal wollte der Herr Baron, ohne zu zahlen, ein Hotel in Bozen verlassen- Doch der Piccolo des betreffenden Hotels ließ sich nicht verblüffen durch den „Herrn Baron.' Als der vornehme Herr gehen wollte und zum wartenden Piccolo sagte

: „Alles in Ordnung!'. antwortete letzterer: „Ja. Herr Baron, bis aufs Zahlen I' Da aber der „Herr Baron' nicht zahlen konnte, mußten sein angeblicher Sekretär und der Kutscher alle Taschen durchwühlen, um die Zeche zu begleichen. Mit solchen Stückchen trieb sich der „Herr Baron' fast zehn Wochen hier herum. Endlich ist ihm aber der Boden unter den Füßen doch zu heiß geworden, und so ist er heimlich abgedampft, unbekannt wohin. Die geprellten Geschäftsleute — es sind deren eine ganze Reihe — haben das Nachsehen

. Der falsche Baron entstammt einer Greislcrfamilie in einem Vororte von Trautenheim (Deutschland), wo seine Ange hörigen ein kleines Geschäft betreiben. Seine Verfolgung ist im Zug. Vereins-Nachrichten. Tiroler Bolksbund Ortsgruppe Obermais. Montag, den 16. ds. 1 lt 8 Uhr abends Vortrag des Herrn Wanderlehrers des Tiroler Volksbundes im Hotel Post. Um zahlreiches Erscheinen wird gebeten. Schietzstands-Nachrichten. 8. k. Hauptschießstnnd Meran. Bestgewinner beim Gnadengabenschießen am 8. ds. Haupt: Kroll

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Volksblatt
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Seite 1 von 8
Datum: 07.11.1900
Umfang: 8
auch, dass man die Wähler nicht so leichthin ignorieren darf. In zahlreichen öffentlichen und vertraulichen Versammlungen haben die Wähler dem Baron Di Paul i ihr Vertrauen geschenkt und erklärt, dass sie ihm das Mandat wieder übertragen wollen. Jetzt, nachdem .man an die Wähler apelliert hatte, und diese sich bestimmt und klar für DiPauli ausgesprochen haben, geht eS nicht an, sich darüber hinwegzusetzen. . . . . Die Wähler haben wichtige In teressen zu vertreten, und diese wissen sie in der Hand

Di Pauli's am besten gewahrt, Das sind That sachen, und vor diesen dars man, wenn man es mit der Bevölkerung ernstlich gut meint und sie achtet, die Augen nicht verschließen.' Köstlich sind wieder einmal die Auslassungen der über die Tiroler Verhältnisse so eigenthümlich unterrichteten „Reichspost.' Sie nennt die Worte der „T. St.' („Lieber einen ehrlichen Kampf, als einen solchen Frieden') die „Selbstanklage' der Conservativen. — Ja, wer ist denn in das Revier des Baron Di Pauli eingebrochen

, und zwar auf Wegen und mit Mitteln, die nicht ganz einwandfrei sind? Wie viel hat man auf allen Ecken und Enden gehetzt und gelogen und verleumdet, um die Wähler gegen Baron Di Pauli aufzureizen? Was hat man nicht für ein Wesen daraus gemacht aus der „Visite' bei Badeni, wenn man sie so heißen darf? Durch die Ausschrotung der „Reichs wehr'- und Duellgeschichten suchte man sogar Zweifel a<- der katholischen Gesinnung Di Paulis zu erregen. Die „Reichspost' ist nicht gerade unschuldig, daher hat. sie umsoweniger

Ursache zu klagen über Friedens störung. Ob die päpstliche Auszeichnung, die Baron Di Pauli gerade in diesen Tagen erhielt, gerade zu fällig mit den heftigsten Angriffen, denen er fortwährend ausgesetzt, zusammentrifft, oder auch nicht? Wir wissen es nicht. Jedenfalls ist sie eine glänzende Genugthuung für den Vielgeschmähten. Man wird über die Selbstlosigkeit und Groß müthigkeit der Brixner, die sie beim bekannten Com promiss an den Tag legten, billig staunen müssen, wenn man die „Rp.' hört

scheidung zu Ungunsten des Baron Di Pauli getroffen hat, obwohl diese Thatsache mehr als hin- Seppl, was meinst denn du? (Eine Wahlgeschichte aus den Tiroler Bergen von A. P.) Klein war daS „Ambacher' Häuschen, aber recht niedlich und schön. An steiler Bergeshalde gelegen, lugte eS zwischen den knorrigen Testen zweier Kastanien bäume gar lieblich ins Thal hinab. Es war nur aus Holz gebaut und hatte kleine Fensterchen, «ber alles war so nett: Die blanken Fenster mit den Geranien, Nelken und Fuchsien

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Bozner Zeitung
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Seite 5 von 6
Datum: 11.01.1901
Umfang: 6
Beilage zu Nr. 9 der „Bozner Zeitung' vom 11. Jänner 1901. (Nachdruck verboten.) Aus der Neige des Jahrhunderts. Originalerzählung von Gregor Samarow. 65. Fortsetzung. „Ich verbiete Dir. weiter zu sprechen!' sagte der Baron. »Hier, stärke Dich; die trübe, unruhige Zeit greift Dich an. — Du bist es wohl werth, auS dem Pokale meiner Ahnen zu trinken.' Er füllte den Becher und reichte ihn dem alten Diener. Dieser berührte ehrerbietig den Nand mit den Lippen. Dann aber sagte er mit zitternder

Stimme: „Was hilft mir solche Ehre, die mir der Herr Baron erweisen, wenn Sie mich für zu schlecht halten, um von mir das elende Geld anzunehmen, ich verlange es zurück, in vierzehn Tagen müssens Herr Baron mir geb^n oder, beim Himmel l ich werde Sie auch ver klagen wie die Schufte, die Ihnen da heute den Gerichtsvollzieher geschickt haben.' Er drehte sich kurz um und ging hinaus. Der Baron sah ihm lange nach. „Auch das wird aussterben und vergehen.' sagte er bitter — „sie werden doch wohl Recht

den Berg hinab. „Ein braoer Mann, der Baron Holberg l' sprach er vor sich hin. „Einem alten Soldaten thut das Herz weh^tvenn man so viel Sorge und Kummer in das Haus bringen muß und bei Gott, ich würde lieber etwas anderes thun — aber was will man machen, man muß leben und froh sein, wenn man ein sicheres Brod findet. Etwas Anderes ist's, wcnn man mit bösen Schuldnern zu thun hat. da hat man wenigstens das Bewußtsein einer gerechten Sache, aber so der blinden Geldgier zu dienen, das kommt mir hart

an und das hübsche Frculein so bitterlich weinen zn sehen, das hat mir auch ans Herz gegriffen. Da unten, da ist's freilich anders bei dem Fabrikanten, da liegt das Geld haufenweis und immer noch mehr kommt dazu. Da habe ich ihm müder einen protestirten Wechsel zu bringen über eine füufmal größere Summe, als der Baron Holberg zu zahlen hat. Der Möbelhändler, den er nun verklagen wird, hat schwer mit der schlechten Zeit zu kämpfen, aber er wird wohl noch zahlen können und das Geld wird in den Kassen des Herrn

gegangen. Geben Sie die Sachen nur dort ab. mein Prokurist wird die Kosten be zahlen.' „Sie kommen von dort oben —' fragte er dann, „das ist ja nicht der Weg vom Bahn hofe ?' „Ich habe oben zn thun gehabt,' sagte der Gerichtsvollzieher finster. „Zu thun gehabt', fragte Geldermann, „bei dem Baron Holberg?' „Leider, Herr Geldermann, und ich wollte, ich hätte den Weg nicht zu machen gehabt.' Geldermann wurde ernst. .So, so.' sagte er. „wissen Sie wohl.es ist doch bisser, wenn Sie mir selbst das Papier

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Dolomiten
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Seite 4 von 6
Datum: 14.05.1941
Umfang: 6
Sie die Bclästiguna, Herr Doktor, aber ich wollte Ihnen den Schuster Marx zeigen, den Mann der das Alibi Ba ron Eugens bisher verheimlicht hat, aus Furcht, wegen Wilddiebstahls eingesperrt zu werden. Er ist jetzt geständig, und Sie kön nen ein Protokoll mit ihm aufnehmen. Die Unschuld von Baron Engen ist damit klar- gestellt.' „Das Protokoll hat norderhand noch Zeit', sagte, Dr. Klodt, „aber erzählen Sie mir wahrheitsgetreu — wie vor Gericht — was Sie von der Sache missen!' Fest und der Situation gewachsen begann

der Schuster seinen Bericht: „'S G'schäft geaht holt net so guat, wie's sollt, und da geh i seit a paar Iahrln icho auf's Wild.' „Bitte, sich kurz zu lassen! Wo waren Sic am Tage, an dein der Herr Baron 5)agen erschossen wurde?' „5)inter der Koldkopp'n drüben hoab i 's G'wchr versteckt und so um a acht wollt ! niif'n Back gehn, o Prachtstiickerl. der gegen Lauterboch 'niibcrwechselt. Vorher sollt i nc» a Paar Schnach drüben in Linaen bei'm Bnani vom Vermalter nbgeb'n. Wiar i so durch die Fichtn kenuna

bin. hör i auf nmo( an Schuß. I bleib sieh,, und Iiorm: so a achtzig bi? hundert Schritt weiter obn hör i. wie n Wild einbricht ins Dickicht, und gleich nachher kiinnit der Hund und verbellt die Spur. An Alzerl nachher fimmt der Baron, pfeift auf'n Hund — der fimmt aber net zruck Der Baron schimvft und pfeift wiader aui'n Hund, der Hund kimml a zruck. bleibt aber net stehn, rennt minder auf d' Spur ins Dickicht. I wart n Weiler! ruhig, d' Schuach in der Hand. Da hör i den Baron zruckkemma — er schimpft

aus und trog'n so a sünshundert Schritt gegen die Wolfsschlucht abi. Dort san a paar Steinbrockn, dart hoab i eam versteckt. I bin no nach Lingen 'nübergangcn, hoab d' Schuach abg'licfert. Mit'n Geld in der Taich'n woar i na beim Bröschlwirt auf zwaa oder drei Glas Bier, und uma fünfe bin i hoam gangen, 's G'wehr hob i lossn, wo's woar. So uma sieben woar i dahoam. In der Nacht drauf hob i den Bock hoamlich g'halk itnd forlg'schafst. Dös is alles, woas i maß.' „Sic haben sich gegen den Baron schwer vergangen

', sagte Dr. Klodt streng. „Io. dös woaß i, ober — wenn i fcmst ins Kriminal kemme war!' „Und wenn, dann hätten Sie es mehr als verdient', sagte Dr Klodt grob. „Dem Baron is do bis heut nix passiert', entschuldigte sich Marx schüchtern. „Dös hält i scho net zug'lassen. Dös b'stimmt net. Da war ! linder g'mandert'. sagte er aufrichtig. „Kann iein! Aber die ganze Untersuchung ist durch Ihr Schweigen aus falsche Wege gckomnlen — das ist das Schlimmste!' ant wortete Dr. Klodt erregt. Marx

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Alpenzeitung
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Seite 3 von 6
Datum: 17.09.1935
Umfang: 6
und bei der Feier selbst den das Zepter haltenden Arm des Herrschers zu stützen, daß der Herzog von Beaufort in der Grafschaft Badmington jeden beliebigen D-Zug auf freier Strecke anhalten darf, daß der Markgraf Owen Mowbray Lloyd das Recht hat, den Bürgermeister von Newport zu er nennen, und daß die irischen Baron« Forester und Tourey of Kinsale die einzigen sind, die in Ge genwart des Konig den Hut aufbehalten dürfen. Der Herzog von Acholl besitzt da» Recht, «in« tausend Mann starte, mit Geschützen

helfen. Das Haus Suraga-tscho Nr. 1 in Tokio ist zwar klein und architektonisch bescheiden, verbirgt aber hinter seinem anspruchslosen Äußeren di« größte Geschäftsmacht Japans, die Firma Mitsui Gomei Kaisha. Als Baron Takuma Dan, der leitende Direktor der Mitsui-Gesellschaft, am Morgen des S. März 1S32 vor dem Haufe aü» dem Auto stieg, sprang ein junger Mensch mit einem Revàr vor und schoß auf ihn, Takuma Dan starb «in« halbe Stunde später, während die Polizei die Schmähun gen anhörte, die der Mörder

gegen die großen Geschäftskonzerne Japans ausstieß. Trotz aller gebührenden Achtuüa vor der SaMurai-Seele des Bàron» Dan ließ sich die Mitsui Gom«i Kaisha >urch den Verlust nicht im Fortgang der Geschäfte 'tören. Baron Dan war wichtig» aber nicht uNer- etzlich. « » « là geschlagen, diesem. Verkehr eben freigegeben. I lvurd« ; eine außerordentliche Erleichterung, da der iMoskauer Bahnhof auf der Messeseite ist. I Zehn Minuten stromaufwärts liegt Ssormowo, leine der wichtigsten Fabriksstädt« Rußland»^ mit iRecht

Muser, ruhig über den Ström ziehen. Die Sonne Wegelt sich im Wasser in den weißen HäUser- und Ioampst»rwänden, wirft/breit«'Lichter über die ISiadt. In dem Schaum d«! Schaufelräder spielt Ider Regenbogen. Der Südwind umfängt einen, Die Familie Mitsui fetzt sich au» elf blutsver wandten Linien zusammen, von denen j«d« Mit glieder besitzt, die gut ausgebildet und fähig sind, das Geschäft weiterzuführen. Baron Dan war nur ein bezahlter Leiter, und als er zu seinen! Ahnen einging, berief der Mitsui

, bei denen,sich Industrielle, Po litiker und die diplomatische Welt zusammenfinden. Der fünfzehnte Baron Mitsui, geschmückt mit dem Kaiserlichen Verdienstorden, einer sehr exklusiven Auszeichnung, führt den Vorsitz bei diesen Veran- 'taltungen. Die Veranstalterin , aber ist die Fann ie, im Verkehr mit der Regierung, in den Ge- chäftsbeziehungen, in der Philantropie ist es immer tte „Familie. die handelt. Die „Familie' gibt Millionen von Jen an die Opfer von Erdbeben. Die „Familie' subventioniert die Keio

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