Serie 4 Tiroler Volksblatt 29. August 1906 Eppan, 27. August. Am Samstag abends schreckte uns Sturmgeläute. Beim Wieser, Bauer auf Per donig, war in der Scheune Feuer aus gebrochen. Eine große Menge Futtervorrat und Getreide, das noch nicht aus den Garben gedroschen war, ging zugrunde. Das Wohnhaus wurde ge rettet. Die Versicherung soll nicht groß sein. — Das heurige Erträgnis des Weinbaues verspricht, was Qualität anbelangt, gut zu werden. Die Menge wird sreilich insolge des Rebtodes bedeu
tend geringer sein als in den letzten Jahren. Meran, 27. August. Herr Viktor Grois, gewesener Offizier, letzthin Kanzlist bei Herrn Dr. Max Putz, ist als zweiter Redakteur in die Redaktion der „Meraner Zeitung' eingetreten. — In Kuens wurde gestern nachmittags der fünfzig jährige, ledige Oekonomiebesitzer Johann Thaler auf einem Apfelbaume erhängt aufgefunden. Er hatte schon wiederholt das Delirium und dürfte die Tat im geistesgestörten Zustande vollbracht haben. — Der voraussichtliche große
eingetroffen. Radein, 24. August. (Schützenfest.) Die letzte Woche machte von dem ruhigen Altagsleben in unserer einsamen Höhe eine Ausnahme. Am Sonntag, den 19. August l. I., wurde unser neuer Schießstand feierlich eingeweiht. Unter üblichem Pöllerknall und den Klängen der Trudner Musik kapelle bewegte sich der Festzug zum Schießstande, wo nach einer begeisternden, patriotischen Festrede, gehalten vom hochw. Monsignor Joh. Pugneth, die Weihe vorgenommen wurde. Schön und malerisch gestaltete sich das Bild
Ehrenscheibe, sowie einen sehr schönen Ehrenbecher, Tafelobst u. s. w. spendete. Ferners den Herrn Alois Lageder, Weinhändler in Bozen, der durch die Spende von 40 Flaschen St. Justina-Wein Leben in die Fest gäste brachte. Endlich Herrn Adolf Springer, Restaurateur in Bozen, der uns mit ausgezeichnetem Tafelbier gratis versorgte. Der allfällig sich er gebende Reinertrag des Festschießens wurde vom Festkomitee zur Anschaffung einer neuen Schützen fahne bestimmt. Das Festkomitee. Innsbruck, 27. August. Herr
des Peitler, 25. August. Diese Woche war in Ladinien sehr abwechslungsreich. Am Sonntag traf der hochwst. Fürstbischof Dr. Alten weisel in Abtei ein, wo ein sehr seierlicher Empfang stattfand. Ungezählte Pöllerschüsse, welchen der asch graue Kreuzkofel, der in schimmernder Abendsonne wunderbar erglühte, energische Antwort gab, die schneidige Musikkapelle und die Feuerwehr von Abtei, vom herrlichen Glockengeläute gar nicht zu sprechen, verliehen dem Einzüge unseres geliebten Oberhirten einen besonderen