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Tiroler Land-Zeitung
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Seite 16 von 16
Datum: 01.07.1911
Umfang: 16
von einem Hotelbesitzer erzählt wird. Dieser sonst in bestem Gesundheitszustand befindliche Mann ließ eines Morgens in früher Stunde den Arzt holen, um ihm zu klagen, daß er während der letzten Nacht von den heftigsten Leib- und Magenschmerzen gequält gewesen wäre. Er beschrieb die Schmerzen als ein Schneiden oder Stechen, das namentlich in einer bestimmten Gegend fühlbar war. Im ersten Augenblick dachte der Arzt an den Beginn einer vielleicht ansteckenden Darmkrankheit, kam dann aber bei genauerer Untersuchung

nervösen Veranlagung zusammen, die der Arzt fest stellte. An eine Operation war angesichts dieser Sachlage nicht zu denken, und der Arzt mußte sich auf die Verordnung gewöhn licher Mittel und auf Verabfolgung von Morphium beschränken. Schließlich wurde teils durch Erbrechen, teils durch Ausspülungen, die von starken Blutungen begleitet waren, in sechs Tagen eine Heilung erzielt. Wahrscheinlich war der Mann nun auch von seiner Umrt ein für allemal geheilt. ßumorlfflfcftes, sc« Karl ist ungezogen

gewesen, und Mama sagt zu ihm: „Geh' in die Ecke und schäme dich!" — Nach fünf Minuten hört Karl seine Geschwister in der Kinderstube munter spielen. Die Sehnsucht treibt ihn vor und er sagt: „Mama, kann ich mich nicht in der Kinderstube weiter schämen?" * * * Durch die Blume. Gatte (der in die Bierkneipe geht)' Ein berühmter Arzt meint, die Frau brauche mehr Schlaf als der Mann . . — Gattin: Ja, was willst du damit sagen? — Gatte: Nun, ich meine nur, du sollst nachts nicht aufbleiben und mich erwarten

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Lienzer Zeitung
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Seite 11 von 34
Datum: 01.07.1911
Umfang: 34
großsprecherisch versicherte, daß Her Kostenpunkt bei ihm keine Rolle spiele, huschte ein pfiffiges Lächeln um des Doktors -ernste Züge und ruhig sprach er: „Nun, ich werde den Jungen untersu chen.' Der Maier warf seinem Buben einen war- inenden Blick zu, worauf der Florl ein noch dümmeres Gesicht machte und sich stocktaub stellte. „Wohin hat Dich der Lehrer geschla gen?' fragte der Arzt in gewöhnlichem Tone. Hlorl riß den !,I?und auf und schwieg. Der Doktor wiederholte seine Frage drei mal mit stets lauterer

Stimme und ebenso oft blieb der Florl die Antwort schuldig. „Jedenfalls wird er ungezogen gewesen sein,' sagte der Arzt gesprächsweise zu seinem Gehilfen, hoffend, damit den Florl zur Ver teidigung seines Ehrgefühls herauszufordern. Aber der Range spielte seine Rolle gut und schwieg. „Ich werde Dich untersuchen', sprach der Arzt laut. »Setz' Dich nieder!' Florl aber blieb stehen. „Schlingel, Dich krieg ich,' brummte der Arzt empört in seinem Bart hinein, „und der Alte soll mir's dann büßen

Dir zu wünschen!' Hierauf drückte er den Aorl auf einen Stuhl nieder und fingierte eine langwierige Unter suchung seines tiopses, wobei er eine sehr be sorgte Miene machte und öfters kopfschüttelnd ausrief: „Furchtbar! Entsetzlich!' Sr sah de n immer ängstlicher werdenden Burschen in den Mund und Rachen, miß seinen Aopf und seine Vhren ab, blies und horchte in den äuße ren Gehörgang hinein, kratzte darinnen mit einem stumpfen Instrumente herum, wobei der Florl öfters aufbrüllte und endlich ließ sich der Arzt

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Innsbrucker Nachrichten
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Seite 32 von 38
Datum: 01.07.1911
Umfang: 38
nW zu Antworten. „Eine sehr starke Gemütsbewegung!" sprach der Arzt M aus. Wellbach dachte an die Freude, die Magda bezeigt, als er ihr die Entlarvung und den Tod des Mjvrders Markmanns imitteilte. „T«as ist es!" dachte er. „Weiter kann es nichts sein.. Ich trage die Schuld, ich hätte vorsichtiger sein sollen!" „Sie sehen doch nichts Beunruhigendes in ihrem Zustand?" fragte er Ängstlich. „Nock) nicht!" lautete die Antwort. „Nun hoffe ich und smorgen

komnxe ich wieder, aber achten Sie sorgfältig auf Ihre Tochter!" Wellbach brachrte die Nacht an dem Krankenbett au. Sie Wen zu schlafen. Am Morgen kam der Arzt und fand sie besser. Tjas Fieber dauerte fort, aber sie phantasierte nicht mehr; nur erschien sie ihm unendlich traurig. Vergebens suchte er sie zu zerstreuen — sie antwortete kaum „Was hast du?" forschte er. „Ich bin krank, Papa, und müde, traurig zum Sterben

." „Was hat dich krank gemacht?" „Weiß man jemals, woher die Krankheiten kommen?" „Warum bist du traurig?" „Weil ich krank bin!" flüsterte sie nach langem Zögern. Er sah sie stillschweigend an, seufzte und schwieg. Tie Besserung hielt nicht an — das Fieber wurde stärker, Ms endlich der Arzt erklärte, es sei das Nervenfieber. Von Nun an lebte Wellbach fast nicht mehr. „Sagen Sie mir, daß sie genesen wird!" flehte er den Tvktor an. Tas zu versichern

, war dem Arzt unmöglich. Er ver¬ sicherte, daß er tun wolle, was in seinen Kräften stehe, aber >e 0 komme ganz darauf an, welchen Verlauf die Krankheit nehmen werde. Vorläufig sei es unmöglich, etwas Bestimmtes zu , äußern. „Sie muß unbedingt eine sehr starke Gemütsbewegung ge¬ habt haben!" sagte er noch einmal. „Eine Freude — eine sehr große, unverhoffte Freude.!" jghaubte Wellbach, bestätigen zu dürfen.

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Lienzer Zeitung
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Seite 29 von 34
Datum: 01.07.1911
Umfang: 34
Frau elegisch. „Versteht sich! Denn dann werde ich schon längst an meiner ent setzlichen Schlaflosigkeit selig entschlafen fein.' Der alte Arzt lachte fo hell, daß die Jugend nebenan aushorchte, und daß Referendar Kurt Werder lächelnd bemerkte: „Scheinen sich ja ausgezeichnet zu unterhalten, die Herrschaften.' „Lachen Sie nur, Herr Sanitätsrat', sagte Frau Hersselden. „Rechnen Sie doch mal nach: istzt bin ich achtunddreißig Jahre alt , in achtzehn Jahren bin ich scchsundsünfzig

? Das wn Sie? Aber das ist ja nicht möglich!' „Doch,' sagte der Arzt, „das ist möglich. Allerdings nur unter einer Voraussetzung.' „Nun', fragte Frau Hersselden gespannt. „Daß Sie, wie Sie verspro chen haben, genau meine Bor schriften befolgen.' „Schwör' ich Ihnen, Herr Sa-- nitätsrat. Mit tausend Eiden!' versicherte die Patientin lebhaft. „Schön', fagte Doktor Ru mann. „Morgen werd' ich Ihnen ein Rezept aufschreiben und fchik- ken. Es ist ein kräftiges Medika ment, aber außerordentlich wirk sam. Aber nun, meine gnädigste Krau

...' Er fah nach seiner Uhr. -Alle Wetter!' rief er aufspring end. „Bald elf Uhr! Höchste Zeit für Sie, schlafen zu gehen!' „Kommen Sie, Herr Referendar,' wandte er sich ins Zimmer hinein, „kommen Sie schleunigst! Ihre Frau Tante hat strengen Befehl, uns sofort nach Haus zu schicken.' „Mein Rezept nicht vergessen, Herr Sanitätsrat!' ermahnte Frau Hersselden, als die Tür sich hinter den beiden Gästen schloß. „I behüte,' lächelte der alte Arzt, „bin selber viel zu neu gierig, wie's Ihnen bekommen

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