Dich doch um Dein« Weiber- angelegenh'iteil und lasse es Dir mit Deiner Beschränktheit nicht «insallen. Dich in meine Sachen zu mischen!' Nun, in gewissem Sinue ist es ja auch rathsam, «in« zu große Zuversicht, ein zu unbedingtes Selbstvertrauen bei den Müllern herabzustimmen, denn die allelerfohrenst« ist noch lange kein Arzt und kann, wenn sie als solcher auftritt, unermeßliches Unheil anrichten. Aber deßhalb sollte man doch auch nicht unbedingt das ärztlich« Wissen bei den Frauen nnd Müttern verweisen, denn ebenso
gefährlich, wie ihr keckes Eingreisen in Fällen, die nur der Arzt beurtheilen und be handeln kann, ist Ihre absolute Unkennlniß und Unerfahren- heit am Krankenbett. Da sind zunächst die plötzlichen Erkrankungen, die nament lich bei Kindern so häufig vorkommen, die Verwundungen, Verbrennungen und anderen Unfälle. Bei ihnen kommt ge wöhnlich alles auf schnelle, ja auf augenblickliche Hilfe an, und da die Herbeischassung des Arztes immerhin »ine Ver zögerung mit sich bringt, so ist es von höchster
Wichtigkeit, daß die Hausfrau in der Lage ist, die erste Hilfe zu leisten. Sie muß unbedingt wissen, was in jedem einzelnen solchen Falle zunächst zu thun ist; der Arzt kann dann das Weitere besorgen. Und serner muß eine Frau und Mutter beurtheilen können, ob eine leichte Erkrankung alltäglicher Art vorliegt oder ob «In« ernstere im Anzug« ist. Im ersteren Fall wird sie die ihr bekannten und als bewährt befundenen Mittel an wenden und die Zuziehung des Arztes vermeiden, im letzteren Fall sogleich
die Genesung ab; ja manchmal muß sie sogar in Abwesenheit des Arztes bei Plötzlichen Veränderungen, die in seinen Verhaltungsmaßregeln nicht vorbedacht waren, selbstständig denken und handeln, weil nicht abgewartet werden kann, bis der Arzt kommt und neue Anweisungen gibt. Die Herren Aerzte sollten also die Frauen nicht ent- muthigen, die danach trachten, sich jene nothwendtgen Kennt nisse in der Heitkunst anzueignen, auch nicht mit Gering« schätzung ihre Mitwirkung zurückweisen, vielmehr nach «rästm
zu ihrer Belehrung und zur Erweiterung ihrer Erfahrungen und Kenntnisse beitragen. Eine so ausgerüstete Frau und Mutter ist die beste Gehilfin, die der Arzt bei seiner Thätig, keit sich wünschen kann, ja die mütterlichen Erfahrungen können sein Wissen in sehr sörderlicher Weise ergänze», denn wenn auch der Arzt an Kenntnissen in seinem Fache der gebildetsten Frau weit überlegen ist, so kennt die einsachste doch die Naturen ihrer Kinder und Angehörigen besser, weiß, was Ihnen am besten gedient