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Bozner Zeitung
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Seite 10 von 10
Datum: 29.10.1864
Umfang: 10
meine Gegenwart, und wenn Ihr mir des Morgens an der Straßenecke begegnetet, so schlugt Ihr gerade wie jetzt. Euer Auge zu Boden.' — Der Alte blickte scheu zur Erde, aber Albrecht nahm Hut, Mantel und Arzneibüchse. — „Nichts für nngnt, Herr Mayer,' sagte er gutmüthig, „der Arzt und der Mensch müssen wohl immer Hand in Hand gehen, soll das Gute gelingen; aber der Arzt muß ewig und ewig vergessen, waö dem Menschen UebleS zugefügt worden, denn der Arzt', setzte er stufend hinzu, „ist ja den Undank gewohnt

!' Er reichte dem Advokaten die angebrannte Laterne, und Beide gingen schweigend durch das Dunkel der Nacht der Gegend des Stadtthores zu, in die Gegend der Heugasse. Bald waren der Arzt und der Advokat am GlaciS angelangt. Die Nacht war mondhell, und trotz der Mitte des Dezembers fast warm zu ueunen. Eine drückende seltsame Atmosphäre lag über der Stadt, als ob der Todesengel mit seinem Gefolge unsichtbar seinen Thron ober den Ringmauern aufgeschlagen hätte. Unfern des Platzes, wo sich jetzt die herrliche

Karlskirche mit ihrer Rotunde erhebt, führte der Ad vokat den jungen Arzt in ein kleines Häuschen, unter dessen ärmlichen Dache das Elend seine Wohnung aufgeschlagen zu haben schien. „Ihr dül-ft Euch nicht wundem, Herr Magister,' sagte Mayer zu dem scheu um sich blickenden Albrecht. „Ihr dürft Euch gar nicht wundem ob der elenden Kajüte, in welche mein Vetter biigsirt worden ist. Zn dieser menschenverschlingenden Zeit ist eine sichere Pflege und Wartung in einem kleinen, verfallenen Hüttchen mehr werth

der junge Arzt vor sich hin, und trat näher an das Lager des Kranken. Der Fiebernde schlug die Augen empor und sprang, als er den Arzt erblickte, mit der letzten Kraft der er sterbenden Lebensgeister auf Albrecht zu. .Bruder! Bruder!' rief er, indem er seine beiden Anne um Albrechts Nacken schlang, und seine schweiß triefende Stirne an seinen Hals drückte, „o, so kommst du doch, du heiliger Brnderengel. und willst mich hm- übergeleiten in die ewige Heimat, o, ich will dem Vater von deiner namenlosen

' wollte, in dem Gewölbe veranlaßt hatte. „Die alte Seekröte soll den Arzt vergiften,' — diesen Gedanken hatte Mayer pfeilschnell zur That gestempelt, — nnd sie gelang, diese teuflische That, genau wie sie der Ad vokat berechnet hatte. Durch jene im Pestschweiße er folgte Umarmung des EapitainS war der Giftstoff der Seuche nur zu schnell in Albrechts Körper überge gangen; der Arzt fühlte sich am selben Tage unwohl,- und das Delirium stellte sich in wenigen Stunden ein. Drei Tage nach jenem Ereignisse war Albrecht

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Bozner Zeitung
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Seite 4 von 8
Datum: 24.11.1860
Umfang: 8
, war ein Mann von Geist, Energie, persönlicher Liebenswürdigkeit und großer Jovialität. Alle, die ihn kannten, wissen nicht genug voil seinem heiteren Wesen Md seinem Esprit in der Eonversation zu eMhleu. Es sind Fälle vorgekommen, wo er feine polirischen Feinde, welche, Erbitterung im Herzen, zu ihm in den Palast kamen, so bezauberte. daß sie als seine Freunde fortgingen. Der Arzt,' der ihn in seiner letzten Krankheit behandelte, sein Tod feind, welchen er jahrelang hatte einsperren lassen, hat ihn, ganz

abge büßt hatte. Er war ein starrer Republikaner. Man schicke nach Neapel und lasse diesen Arzt kommen. Er soll mich behandeln. Er hat in Paris studirt und viel gilernt. Die übrigen neapolitanischen Aerzte verstehen sämmtlich nichts.' Widerspruch war dem König gegenüber eine uner hörte Sache. Man schickte eiligst einen Courier nach Neapel. Der junge Arzt wurde durch die Polizei aufgefunven, von derselben festgenommen, und ohne daß ihm irgend weiter eine Eröffnung gemacht wurde, nach Apulien

nach dem Städtchen gesendet, wo der König krank lag. Zitternd kam der junge Mann bei dem Könige an. Er dachte natürlich nichts anderes, als er sollte von. neuem eingekerkert werden. Ganz verstört wurde er zu dein kranken König in das Zimmer geführt. „Fürchte Dich nicht.' sagte derselbe zu ihm. Der König hatte die Gewohnheit, wenn er jemand wohl wollte. ihn mit «Du' anzureden. «Ich thue Dir nichts. Ich bin krank Du sollst mich curiren, denn Du bist der einzige Arzt, der in Neapel etwas versteht. Tritt näher

.' Der Arzt trat zu dem Bette, auf dem der König- lag, h eran, und fühlte ihm den Puls. «Eure Majestät haben ein heftiges Fieber.' «WaS willst Du thun?' «Zuerst ist ein Aderlaß nothwendig. Majestät, und dann werde ich eine Medicin bereiten.? Der: König war ein abgesagter Feind alles Ader- lassens. «Geh' zum Teufel mit dem Aderlaß!' fuhr' er ihn an. Der Arztkthrte sich um. um daS Zimmer zu verlassen. «Wo willst du hin?' rief er ihm zu. «Nach Neapel.' erwiederte der Arzt «ohne Ader laß ist meine Anwesenheit

unnütz, und Eure Majestät sin» m wenigen Tagen todt.' Der König drohte, ihm lächelnd mit dem Finger. «Sieh', sich',' sagte er, «immer poch der alte Trotz. Haben meine Gefängnisse Dich nicht bekehren können? Du mußt ein guter Republikaner sein. Komm' her. laß mir zur Ader.' . - Als der Aderlaß stattgefunden hatte, verschrieb der Arzt eine Medicin, und sagte: «Wollen Eure Majestät mich nun durch zwei von Ihren Hofbeamten begleiten lassen, damit ich in deren Gegenwart die Medicin anfertige

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Bozner Zeitung
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Seite 10 von 10
Datum: 22.10.1864
Umfang: 10
, ein wohlgenährter und stattlicher Lebemann, sich mit den beiden Aerzten ein schloß und bis in die Nacht hinein mit ihnen deli bcrirte. Rosa liebte den jungen Arzt Albrecht Winkler mit dem ganzen Feuer der ersten Liebe. Am Kirchhofe, wo Rosa vor 8 Tagen ihren Vater begraben hatte, und dem Dahingeschiedenen das täg liche Todten-Opser von Thränen und Gebet dar brachte, hatte sie ihn kennen gelernt. Dort hatten sie einander Liebe gelobt und eine Nachtviole, welche am Rande des Grabhügels emporgeblüht

unter schwerem Röcheln hingesunken. „Derlei Gesindel' höhnte der Advokat, „liebt das Uebermaß zu sehr, als daß es einem ehrlichen Chri stenmenschen einfallen sollte, sich mit solchen Trunken^ bolden gemein zu machen. „Aber so helft doch,' bat Rosa, indem sie auf Albrecht deutete, „seht nur Herrn Winkler, wie er um den Annen bekümmert ist, Ihr seid ja auch ein Helfer in der Noth.' nLuwr ne ultra erepiäam — zum Kranken der Arzt!' lachte der Advokat und ging mit dem alten Bader seines Weges, während Rosa

und den Erfolg Eurer Kunst Auskunft erstatten möget. Gott jri mit Euch!' Albrecht hielt noch die Börse in der Hand und wollte Fragen an deu Fremden richten, aber dieser war schon verschwunden, und der Arzt trat in das niedere Bodenzimmer, das dem Kran ken für den Augenblick eingeräumt worden war. — Albrecht blieb die ganze Nacht bei dein Sterbenden. Als er aber des Morgens ans der Kammer getre ten war und dem Wirthe zur weißen Lanze daö Hin scheiden seines Pfleglings angekündigt hatte, war sein Auge glanzlos

hatte, hervorge zogen. Und er las die Adresse desselben, welche an den Grafen St Aulane, zu erfragen beitu kaiserlichen Gardelieutenant Prevot, lautete. Naschen Schrittes ging der Arzt, den ein schweres Geheimniß zu Boden drückte, in die kaiserliche Burg um nach dem Gardelieutenant Prevot zu fragen. Er traf denselben im Kontrollorgange, und wurde von ihm nach gepflogener Einsicht des Zettels duyh den rechten Flügel der Burg gegen das Andienzzimmer des Kaisers geführt, wo, wie Prevot den Arzt ach tn.lgsvoll

versicherte, St. Aulairc ihn erwarte. Eine Stunde harrte der Arzt im Gemache, bewun dernd die herrlichen Gemälde aller berühmten Städte des Reiches, welche hier in sinniger Ordnung an ein ander gereiht waren. Da trat sein Führer Prevot herein, verbeugte sich, und lud ihn mit großer Höflich keit ein, in den langen Audienzsaal zu treten. Dieser war leer, aber durch die offene Thüre des daran sto ßenden Gemaches bemerkte Winkler den Mann, wel cher ihn gestern bei dem Kranken gefunden und zu sich beschiedeu

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Der Bote für Tirol
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Seite 6 von 6
Datum: 03.09.1866
Umfang: 6
Selbsthilfe bei Schliß-, Hieb- u. Stichwunden ohne Arzt. Medicamente u. Operationen nach den Prinzipien des Naturarztes Joh. Schrvth. Preis 27 Fr. BN. Die wundärMchm Arankhetten. Gründliche Heilung derselben ohne Arzt, Medicamente und Operationen nach den Prinzipien des Näturarztes Joh. Schrvth. Mit Rücksicht auf Selbstbehandlung. Preis 1 fl. 33 kr. BN. In Innsbruck zu habeil in der ÄNu g u e r'schen Univerfituts -Buchhandlung, m Brixen und Feldkirch in der ÄVagner 'icke» - Buchhandlung, in Bruneck

bei Heinrich Voigt. in Kitzbichl bei»» Buchbinder Nlher, in Niedervorf bei I. Tassenbachcr. i» Hall bei Johann Zimmerling, in Lienz bei I. D. Hofumnv/ in Sterzing bei Friedrich Bäß. in Im st bei Franz Kröpf. ' in Meran bei Carl Jandl, Der G. A. W. Mayer'sche weiße Brust-Syrup empfohlen von einer sehr großen Anzahl medizinischer Autoritäten, unter Andern von vr. Weber, prakt. Arzt in Halle a. d. S.. vr. Lchrs, kön. Kreis-PhysikuS in Birnbaum, vr. Finkcnstcin d. alt., pr-ktischer Arzl in Brcslan

, vr. Koschate, praktischer und Kommnnal-Bezirks-Arzt in Brcslan. vr. Kriigelstcin, Medt- zinal-Rath und VhysikuS in Ohrdlllff bei Gotha, vr. Nnd^ Hcßlcr, Fürst Metternich'scher BezirkSarzt in KönillSwart in Böhmen, Alcä. vr. C. Gerstäcker, prakt. Arzt und Gerichtswundarzt in Oschay, (Königreich Sachsen), Jährig, Wund- und EntbindungSarzt in Meißen, »le-i. Nr. Josef Lang. kön. er^herzogl. DistriktS- und Eisenbahnarzt in Schwarzwasser (österr. Schlesien), Slecl. Vr. I. N. Auerliach, KreisphysikuS in Buka rest

. JgnatiuS Horvath, hercschaftlicher Primatial-Arzt in Komorn (Ungarn), vr. C. W- Klose. kön: KreiSphysikuS und SanitätSrath in Brcslan, vr. Schwand, prakt. Arzt in Brcslan, vr. Kanzler Kreis physikuS in Delihsch, vr. meä. Rudolf Wcinbcrgcr, praktischer Arzt und Mitglied der inedizknischtN Fakultät in Wien u. f. w. Dieser weiße Brust-Syrnp , allein ächt von Herrn G. A. W. Mayer in BreSlau erzeugt, ist zu haben in der alleinigen Niederlage für ' Innsöruck bei Herren TIMvrdsrKsr <A Vom?., KoZiöpfsr

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Der Bote für Tirol
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Seite 5 von 6
Datum: 22.09.1862
Umfang: 6
Amtsblatt zum Tiroler Bothen, , 1SS Innsbruck, den S». September Erledigungen. L Erledigte Nr. 2073 Geineinde-ArztensteNe. Zu Zell im Zillerthale ist die Stelle eines Arztes für sämmtliche Gem'inden des Bezirkes Zell unier folgenden Bedingungen ?u besetzen: 1. Der Bewerber hat sich auszuweisen, daß er ein an einer f. k. österreichischen Universität graduir- ter Doktor der Medizin und der Chirurgie, und Magister der Geburtshilfe ist 2. Der Gemeinde-Arzt bezieht aus der Bezirkskasse

Umgebung auch unentgeltlich zu besuchen. 4. Bei zahlungsfähigen Personen darf der Gemeinde- Arzt für jede Ordination, mag diese auch oh»e Rezept erfolgen, in seiner Wohnung 10 kr. Oest. W., für jeden Krankenbesuch sammt Or dination IN der Gemeinde Zell und Zellbergebene 20 kr. Oest. W., bis auf die Entlernnng einer halben Meile SV kr. Oest. W , einer Meile l fl. Oest. W. und bei weiterer Entfernung 1 fl. So kr. Oest. W. per Meile mit Einschluß des Ruck' Weges verlangen. 5. Die bezüglichen

Ortsentsernungen werden dem Gemeinde-Arzt in einem amtlich bestätigte««'?!»?» weis zu Handen gestellt werde»«- 6. Für einen Krankenbesuch bei der Nackt von 10 Ubr Nachts bis 5 Uhr früh darf als Galig- geld um die Hallte mebr bezogen werden- 7. Besondkre wnndärztliche, over geburtshilfliche Verrichtungen werden dem Aerzte von Seite zahlungsfähiger Personen noch besonders, und zwar nach dem suli II. angeführten mit dem Ministcrial - Erlasse vom 17- Februar ^ >855 (L. G. B. S. 137) publizirte», gerichtSärztlichen

Gebühren-Tarif, jedoch mit Weglassung der Postzahl 37 und mit Modifizirung der Postzahl 38, die je «lach der Schwierigkeit des Falles nur mit c.ncm bis 4 sl. tari'rt wird, vergütet. Bei armen Kranken darf für solche Verrich» tungen nichts gefordert werden. 8. Der Gemeinde-Arzt ist wegen Mangel einer öffentlichen Apotheke in Zell verpflichtet, eine ordentlich eingerichtete Hausapotheke zu halten, und hat sich mit einem für alle vorkommenden Fälle berechneten ganz vorzüglichen inslrumeotarium zu versehen

werden, l l. Die Besuche zu armen Kranken außer dem Wohn orte des Arztes werden nur mit der Hälfte des sul, 4 angesetzten Gang^eldes, und zwar auch dann nur vergütet, wenn er dazu von der be treffenden Armen- bcziehungswcise Gemeindevor» stchung ermächtiget worden ist. 2. Wi«d der Gemeinde-Arzt zu einem Krankenbe such außer seinem Wohnorte gerufen, und tlifft es zu, daß sich dort bei ihm auch andere Kranke melden, so kann die volle Ganggebühr nur von derjenigen Parthet bezogen werden, welche den Arzt zu sich berufen

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Der Bote für Tirol
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Seite 5 von 6
Datum: 19.09.1862
Umfang: 6
Amtsblatt zum Tiroler Bothen. SIS.) ^ 1«4 Innsbruck, den RS. September Erledigungen. j Erledigte Nr. 2073 Gemeinde-Arztenstelle. Zu Zell im Zillerthale ist die Stelle eines Arztes für sämmtliche Gemeinden deS BcziikeS Zell mtter folgenden Bedingungen zu besetzen: 1. Der Bewerber hat sich auszuweisen, baß er em an einer k. k. österreichischen Universität gradnir- ter Doktor der Medizin und der Chirurgie, und Magister der Geburtshilfe ist 2. Der Gemeinde-Arzt bezieht auS der Bezirkskasse

Umgebung auch unentgeltlich zu besuchen. 4. Bei zahlungsfähigen Personen darf der Gemeinde- Arzt für jede Ordination, mag dies- auch ohne Rezept erfolgen, in seiner Wohnung 1V kr. Oest. W., für jeden Krankenbesuch sammt Or dination in der^Gemeinde Zell und Zellbergebene 20 kr. ^>e>t. UU., bis auf die Entfernung einer halben Meile SV kr. Oest. W , einer Meile ! fl. Oest. W. und bei weiterer Entfernung l fl. So kr. Oest. W. per Meile mit Einschluß des Rück weges verlangen. 5. Die bezüglichen

Ortsentfernnngen werden dem Gemeinde-Arzt in einem ämtlich bestätigten Aus- . weis zu Haudcn gestellt werden- 6. Für einen Krankenbesuch bei der Nacht von 10 Uhr Nachts bis 5 Uhr früh darf als Gang geld um die Hälfte mekr bezogen werden. 7. Besondere wundärziliche, ooer geburtshilfliche Verrichtungen werden dem Aerzte von Seite zahlungsfähiger Personen noch besonders, und Zwar nach dem suli II. angeführten mit dem Ministerial - Erlasse vom 17- Februar 1855 (L. G. B. S. 137) püblizirten gerichteärztlichen

Gebühren-Tarif, jedoch mit Weglassuug der Postzahl 37 und mit Modifizirnng der Postzahl 33, die je nach der Schwierigkeit des Falles nur mit einem bis 4 fl. tarirt wird, vergütet. Bei armen Kranken darf für solche Verrich tungen nichts gefordert werden. 3. Der Gemeinde-Arzt ist wegen Mangel einer öffentlichen Apotheke in Zell verpflichtet, eine ordentlich eingerichtete. Hanöapotheke zu halten, uiid hat sich mit einem für alle vorkommenden Fälle berechneten ganz vorzüglichen instrumentarium zu versehen

werden. 11. Die Besuche zn armen Kranken außer dem Wohn orte des Arztes werden nnr mit der Hälfte des suli 4 angesetzten Gangqeldes, und zwar auch dann nur vergütet, wenn er dazu von der be treffenden Armen- beziehungsweise Gemetndevor» stehnng ermächtiget worden ist. 12. Wird der Gemeinde-Arzt zu einem Krankenbe such außer seinem Wohnorte gerufen, und trifft es zu, daß sich dort bei ihm auch andere Kranke melden, so kann die volle Ganggebühr nur vou derjenigen Parthei bezogen werden, welche den Arzt zu sich berufen

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Bozner Zeitung
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Seite 6 von 6
Datum: 22.10.1867
Umfang: 6
«r Pilscheidcr, caut. Auctions- <d Commissions-Geschäft. Neueste in Paris prämiirte für Familien und Gewerbe. Fabriks-Mirderlage ^uotioos-Sallv w L0200, Karnergasse. S76 Ljl Der G. A. W. Mayer'sche weiße Nruft-Syrup empfohlen von einer sehr großen Anzahl medizinischer Autoritäten, unter Andern von Dr. Weber, prakt. Arzt in Halle a. d. S>, Dr. Leehrs, Königl. Kreis-Phy- sikuS in Birnbaum, vr. Finkenstcin d. ält., prakt. Arzt in Breslan, 11r. Koschate, prakt. und Commu- nal«Bezir!S-Arzt in Breslan

, l)r. Krügelstein, Me- diziualrath und PhysikuS in Ohrdrnff bei Gotha, Dr. And. Keßler, Fürst Mctternich'scher Bezirksarzt in Kömgswart in Böhmen, Ueä. Dr. C. Gerstäckcr, prakt. Arzt und GerichtSwnndarzt in Oschatz, (Königr. Sachsen), Jahria, Wund- und Entbindungsarzt in Meißen, Neä. Dr. Jos. Lang, k. erzherzogl. Di- 'triktS- und Eisenbahn-Arzt in Schwarzwasser (österr. chlcsien), Dr. I. N.^Ancrbach, D S in Bukarest, Agnatins Horvath, herrschaftlicher Pri- matial -Arzt in Komo.n (Ungam), Vr. C. W. Klose, Königl

. KreisphysiknS und Samtätsrath in Bresla«, vr. Schwand, prakt Arzt in BreSlau, vr. Kanzler, KreisphysiknS in Delitzsch, vr. ^leä. Rnd. Wrin- beraer, präkt. Arzt und Mitglied der medizinischen Fakultät in Wie« n. s. w. ist stets ächt und unver fälscht zu haben in der alleinigen Niederlage für Gbnel: und Fort. Lazzari. Mscht zu Habens Bozen bei F. « vr. I'aUK««8 KivIitnsllA lmdert sofort und heilt schnell 1 aller Art, Gesichts-, Brust-, Hals- und Hand- und Kniegicht, Magen- und Unterleldslchmerzen

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Der Bote für Tirol
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Seite 2 von 4
Datum: 27.08.1867
Umfang: 4
von Zara einlief, verbreitete sich das Gerücht, an Bord desselben befinde sich ein Cholerakranker. Vier Militär-Aerzte und ein von Wien nach Ragusa bestimmter Cholera- Arzt befanden sich an Bord und erklärten die Krank heit für unverdächtig. Da naht sich ein Herr der hie sigen SanilSts.Kommission, erklärt ohne jede Unter suchung aus der Ferne den armen Matrosen für cholera- krant und läßt ihn in dir Quarantaine bringen. Diese besteht in einem kleinen Garlrnhäuschen, ohne bretlernen Fußboden, ohne Bett

, ohne Wasser, ohne Ösen. Kein Arzt naht sich dem Cholerakranken; selbst der in Zara befindliche Cholera-Arzt ertheilt seine Rathschläge nur durch das Fenster. Ohne jedes Medikament, ohne jede Pflege stirbt um Mitternacht ein Mensch, gleich einem zur Keulung bestimmten pestkranken Thiere. Was der Muth der Aerzte nicht wagte, that am Abend desselben Tages einPsarrer; er nahte sich dem Bette des Kranken und ertheilte ihm das Sakrament, Wie aber auch schon hier auf Erden die Tugend be lohnt

und Angst, sowohl bezüglich des all gemeinen Wohles als auch des eigenen theuren Ich, zeigte sich bei einem zweiten ähnlichen Falle in einer nahezu heitern Weise. Ein Zögling der Militärschule kommt am 6. d auf Urlaub zu feinen Eltern. Er erkrankt an demselben Tage unter stürmischen Symptomen; der gerufene Militär-Arzt (ein wegen seiner Kenntnisse in weiten Kreisen geachteter Regiments-Arzt) konstatiri eine Gehirn haut-Entzündung und veranlaßt die Uebertragung des Kranken in's Militärspital

, wo derselbe um Mitter nacht stirbt. Am nächsten Tage in der Früh erscheint dteSanitäts- Konimijsion und verlangt die Leiche zu sehen; aber keiner der Herren hat die Courage, das Leintuch zu entfernen; ein Spitalwärter muß das thun. Nach der aus be scheidener Ferne vorgenommenen Untersuchung — wenn man Anschauen so nennen darf — ersuchen dieHerren den Regiments-Arzt. die Sektion vorzunehmen, was derselbe bereitwilligst thut. Sämmtliche graduirten Militär Aerzte der Garnison beschäftigen sich mit der kleinen Leiche

ausgeplündert'. Für die Ge bliebenen waren keine Lebensrnittel vorhanden, da die wohlhabenderen Einwohner, wozu in der Regel die Bäcker und Metzger gehören, ebenfalls geflohen waren. In solchen Orten mußte nun das Militär Alles sein: Arzt und Krankenwärter, Bürgermeister und Gemeinde- rath. Richter und Polizeibehörde, Bäcker und Metzger, Todlerigräbcr und Straßeureiniger; Alles mußte von den Truppen gethan werden und sie thaten es ohne Klagen, obgleich nur Schimpf und Undank ihr Lohn war, und gar Biele

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Bozner Zeitung
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Seite 6 von 8
Datum: 09.04.1869
Umfang: 8
er sich los, öffnete mit fester Hand den Sekretär, holte den Brief aus dem geheimen Fache und reichte ihm dem Greise, in» dem er sagte: — Hier ist die Quelle meines Leidens. Prüfen und handeln Sie, aber schonen Sie Doris, die arme, arme Frau. Walburg lehnte sich mit verschränkten Armen an den Sekretär. Der Arzt las still folgende Zeilen: „Karl!' Ich vermag es nicht, dir mündlich den schon oft ausgesprochenen Wunsch noch einmal an das Herz zu legen, darum ergreife ich die Feder. Willst du dos Glück

ich keine Antwort, wohl aber muß ich schließen, daß Simons, der den Brief empfangen, ihn aus irgend einem Gründe aufbewahrt hat. Doktor, ich habe gezweifelt, habe lange mit mir selbst gekämpft; jetzt kann ich es nicht mehr. Wenn ich die Liebe des allen Mannes zu mir bedenke, der mir das Handelshaus und das Vermögen erhalten wollte, das Doris zusteht, weil es von der Familie ihrer Mutter kommt . . . — Halt mein Freund! rief der Arzt. Da sind wir bei einem wohl zu beachtenden Punkte angekommen. Hängen die Dinge

die Ruhe ihres Mannes verscheucht hat. Diesen Mittag bin ich Ihr Gast — wir speisen mit Doris und entwerfen den Plan zu der Sommerreise, die jedenfalls stattfinden wird. Franz, feien Sie ein Mann! Adieu, um drei Uhr sehen wir uns wieder. Der Arzt ging und bestieg semen Wagen. Hätte Walburg die sorgliche Mieue des braven Alten sehe» können, er würde sich nicht der Hoffnung mit der Freude eines Bräutigams hingegeben haben, der nach unsäg lichen Schwierigkeiten endlich die geliebte Braut heim führen

kann. Zur großen Verwunderung des alteu Christian ließ er sein Pferd fälteln und machte einen Spazierritt nachdem Landhaufe, das er in kurzer Ent fernung von der Stadt besaß. Er fühlte sich wirklich krank, und hoffte Stärkung von der frischen Früh- lingsluft. Um drei Uhr erschien der Gast und nahm mit den beiden Gatten das Mittagsmahl ein. Das Glück, das Doris empfand, als der Arzt Arm in Arm mit Walburg in das Zimmer trat, lävt sich nicht be schreiben. Taktvoll bemahlte sie indeß die Zurück haltung

, den sie mit Leidenschaft liebte. Der Vater hatte also das Glück seiller Kinder gemacht. So dachte und schloß mit Entsl tzen der würdige Arzt. Was konnte er unter nehmen, um Walburg's gegründete Zweifel zu zer streuen, Zweifel, die er mit ihm theilen mußte, und die arme Doris vor schrecklichen Aufllärungen zu be wahren, die bei dem betlaqens werthen Gemüthsleidm ihres Gatten nicht ausbleiben würde» ? Und welchen Eklat mußte der Jammer der beneideten Familie iu der Stadl hervorbr ngen ? Die traurigen Conseqnenzen ließen

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Der Bote für Tirol
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Seite 1 von 8
Datum: 29.11.1866
Umfang: 8
, CommiS „ „ Dr. Baur Sebastian, Arzt, ' Dr. Stieler Josef, Arzt, „ „ Dr. Hepperger Josef, Arzt „ Dr. v. Troyer Philipp, Arzt in Ritten. Pechlancr Peter, Gemeinde-Sekretär in Ritten. Regli Adalbert, Hochw. Prälat des Stiftes GrieS. Nuß baumer Josef, Mondscheinwirth in Bozen. SadowSky Jakob, Eifenbahnstationöches in Innsbruck. Grünzweig Albert, in Hall. Kerl August. „ in Kufstein. Partol Alois, EisenbahnmagazinSarbeiter in Inns bruck. , - Bieber Johann, Bahnwächter in Hall. ' l Dornaus Anton

, KreiSwundarzt in Pension zu Roveredo. . Dr. Fedeli FranccSco, städt. Arzt in Riva. Dr. Armani FranccSco, städt. Wundarzt in Riva. Stadt magist rat in Trient. (?omil!ilc> tli -.ocicorso per i leriti in Roveredo. Morelli Daniele, Gemeindevorsteher in Eanezza. Polli i^arlo, Geometer in Riva. Don Olivieri Bortolo, Benefiziat „ Don Mvrandi Angelo, „ Don Riolfatti, Giov. Batta , Pfarrcoop. „ Dr. Steffanini Andrea, Gemeindevorsteher in Tione. Rizzonelli Ma-tia, „ in Roncoue. Simonini Giovanni, Wirth in Tre Arche

Josef, Wundarzt „ „ Dr. Glatz Josef, prakt. Arzt „ „ Dr. Malsertheiner Anton, Arzt „ „ Dr. Fischer Joses, UniversitätS-Prof. „ „ Welzhoser Johann, Wundarzt „ „ Domanig EliaS, Postmeister in Schönberg. Rost Karl, .Professor der Oberrealschule in Innsbruck. Frau Ruch Anna, Tiefenbrunnerbräuin in Kitzbichel. „ Baronin Nieger Josefa, NittmeisterSwittwe in Aschach bei VolderS. I Graf Eristalnigg Alfred, Privat im Schloß Fried berg (VolderS.) Arnold Josef, Postmeistc^ in Innsbruck. Unterberger Franz

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Der Bote für Tirol
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Seite 5 von 6
Datum: 24.09.1862
Umfang: 6
Amtsblatt zum Tiroler Nöthen. , «>» M t«8. Erledigungen. 3 Erledigte Nr. 2073 Gemetnde-Arztenstelle. Zu Zell im Zillerthale ist die Stelle ti'n«s Arztes für sämmtliche Gemeinden deS Bezirkes Zell uuter folgenden Bedingungen zu besetzen: 1. Der Bewerber hat sich auszuweisen > daß er ein an einer k. k. österreichischen Universität graduir- »er Doktor der Medizin und der Chirurgie, und Magister der Geburtshilfe ist 2. Der Gemeinde-Arzt bezieht aus der Bezirkskass? ein jährliches Wartgelv

auch unentgeltlich zu besuch«». 4. Bei zahlungsfähigen Personen darf der Gemeinde- Arzt für jede Ordination, mag diese auch ohne Rezept erfolgen, in seiner Wohnung ll) kr. Oest. W., für jeden Krankenbesuch sammt Or bination in der Gemeinde Zell und Zellbergebene 29 kr. Oest. W., bis aus cie Etitiernüng einer halben Meile KV kr. Oest. W , einer Meile l fl. Oest. W. und bei weilerer Entfernung l fl. 50 lr. Oest. W. per Meile mit Einschluß des Ä?ück- Weges verlangen. 5. Die bezüglichen Ortsentfernungen

werden dem Gemeinde-Arzt in einem amtlich bestätigten AuS- weis zu Handen gestellt werden- 6. Für einen Krankenbesuch bei der Nackt von 10 Uhr Nachts bis 5 Uhr früh darf als Gang geld um die Hallte mebr bezog.n werden. . 7. Besond re wundärzlliche. over geburtshilfliche Verrichtungen werden dem Aerzte von Seite zahlungsfähiger Personen noch besonders, und zwar nach dem suli ll. angeführten mit dem Ministerial - Erlasse vom 17- Februar 1855 (L. G. B. S. lZ7) Publizisten 'gerichteärztlicheii Gebühren-Tarif, jedoch

werden. 11. Die Besuche zu armen Kranken außer dem Wohn orte des Arztes werde« «ur mit der Halste des suli 4 angesetzten Gang^eldes, und zwar auch dann nur vergütet, wenn er dazu vou der be treffenden Armen» beziehungsweise Gemeindevor» stehung ermächtiget worden ist. 12. Wird der Gemeinde-Arzt zu einem Krankenbe such außer seinem Wohnorte gerufen, und trifft .es zu, daß sich dort bei ihm auch andere Kranke melden, so kann die volle Ganggebühr nur von derjenigen Parthei bezogen werden, welche den Arzt zu sich berufen

hat, den übrigen zufällig sich meldenden Partheien darf nur die für die Ordination zu Hause bezeichnete Gebühr von kr. Oest. W. ausgerechnet werden. Innsbruck, ben S4. September 13. Der Gemeinde Arzt darf sich ohne Bewilligung deS Amtes nicht über n'uen halben Tag aus dem Bezirke entfernen, und für den Fall einer längern nothwend gen Abwesenheit hat er auf eigene Kosten für eine geeignete Substitution zu sorgen.» 14. Wird bei.der B.setzuug auf jugendliche Kraft und Körpersrüstigkeit. welche durch glaubwür dige

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Bozner Zeitung
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Seite 5 von 12
Datum: 20.03.1869
Umfang: 12
lachte er so seltsam, daß es mir durch Mark und Bein ging. Dann mußte ich ihm verspre chen, das, was ich gehört und geiehen, zu verschwei gen. Aber ich sehe wohl ein, daß ich nicht schweigen darf, daß es meine Pflicht ist, zu reden. — Ja, mein alter Freund, es ist Ihre Pflicht, sagte der Arzt, denn wenn ich nicht die Aeußerungen der Krankheit Ihres Herrn kenne, ist es mir unmög lich, die richtigen Mittel zu ergreifen. — Das sehe ich wohl ein, Herr Doktor. — Was geschah weiter? — Herr Walburg warf

bei der Arbeit auf suche«. Der Arzt verließ das Zimmer und stieg die Treppe hinab. Er trat in die Komptoirs, die sich in dem Erdgeschosse befanden. Die Kommis, der Buchhalter und der Kassier waren in voller Thätigkeit. Wohin das Auge sah, entdeckte es eine musterhafte Ordnung. Nichts verrieth, daß die Seele dieses wohlorganisirten kaufmännischen Körpers leide oder in der Ausübung ihrer Funktionen ermattet sei. Durch ein Glasfenster sah man in das Kabinet des Chefs. Walburg stand an seinem Pulte und arbeitete

. — Wie geht es Ihnen, mein wackerer Urban? fragte der Arzt einen alten Kommis, der die Kor respondenzen besorgte. — Gut, Herr Doktor. Es gibt viel zu thun. — Gerade jetzt? — Herr Walburg läßt uns nicht zu Athem kom men. Ein großes Geschäft ltreibt das andere. Ich beklage mich nicht, denn ich bin an Thätigkeit ge wöhnt — aber ich möchte Ihnen eine Bitte an's Herz legen, Herr Doktor. — Sprechen Sie, Freund Urban. — Herr Walburg überarbeitet sich, flüsterte er ihm zu. Sehen Sie ihn an, er muß krank

sein. Gern nehme ich einen Theil seiner Geschäfte auf mich; aber ich wage es nicht, ihn zu erinnern, denn er ist sehr reizbar. Wenn wir kommen, stelzt er an seinem Pulte, und wenn wir geben, steht er noch da. Er muß auch des Nachts arbeiten. Rathen Sie ihm ab, Herr Doktor, es geht sonst nicht gut. — Das wird geschehen. Und nun antworten Sie mir, Urban. Der Arzt fragte flüsternd: — Begeht Walburg bei der großen Abspannung nicht geschäftliche Versehen? — Im Gegentheil; ich bewundere die Acuratesse

, mit der er arbeitet. Seine Briefe sind kurz und bündig und die Aufträge, die er ertheilt, so präcis, daß ein Irrthum nicht möglich ist. Auch in der Wahl der zu machenden Unternehmungen vergreift er sich nicht; er nimmt die herrschenden Conjuncturen mit einem wunderbaren Scharjblicke wahr. Diesen Mit tag will er selbst, nach langer Zeit wieder einmal, die Börse besuchen. Der Doktor Martini druckte dem Korrespondenten die Hand und ging grüßend durch die Reihe der Kommis. Als der Freund und Arzt vom Hause trat

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Bozner Zeitung
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Seite 4 von 4
Datum: 04.08.1864
Umfang: 4
. Unter denselben befand sich der Dr. EliSha GrrMy. ein berühmter Arzt aus St. Louis welcher vor einigen Jahren vom Protestantismus zur kathol. Kirche übergetreten ist. Indem ihn der Bi schof von Cbarlefton vorstellte, erwähnte er die hohe Stellung, welche der genannte Arzt in seiner Geburts? stadt einnehme und seinen Eifer für die Werke der christlichen Barmherzigkeit Dcr hl. Vater riätele mehrere Fragen an den Arzi. '.nSbesonderr über feine Besuche in den Hospitäler» Roms. Dann, den Arm ausstreckend, sagte

er in jenem scherzhaften Tone, dcr ihm io eigen ist: „Sie sind Arzt, befühlen Sie mir den Puls.' Der Arzt, mit feiner ganz amerikanischen Kallbtüligkeit. that es sofort und zwar mit einer Aufmerksamkeit, als wenn er in Mitte seiner gewöhn lichen Kranke» gewesen wäre. »Die Zeitungen — fuhr der hl. Vater fort — sagen mir täglich, daß ich auf dem Punkte stehe, zu sterbe»; was halten Sie davon. Hei r Doctor?' Der Arzt schwieg und gebück ten Hauptes schien er in tieseS Nachdenken versunken zusein.«Ich weiß — fuhr

der l>I- Vater fort — daß ich sterben muß. wenn es Gott will; aber gegenwär tig fühle ich mich nicht im Geringsten todlkrank.' Endlich erhob der Arzt seinen Kopf: „Normaler Zu- stand — sagte er; .der Puls ist ruhig und kündet mir vollkommene GesundlM an; es ist nicht das ge ringste Anzeichen von Krankheit vorhanden/' — Alls — fügt der Korrespondent des „Monde' bei—^ welche die Haltung des hl. Vaters während der lan gen und anstrengenden Ceremonien der letzten Tage beobachten konnten tind welche seine eben

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Bozner Zeitung
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Seite 3 von 6
Datum: 04.02.1868
Umfang: 6
ein Wartegeld hat. Unterdessen- kann der ilrzt wie die deutschen Dichter von Nektar und Am- »rosia leben, da man die Medicamente auch nicht iezahlen will. Wenn der Arzt jedoch eine Klafter Holz braucht, da kommt das Bänerlein hübsch sein am nächsten Tage taS Geld zu holen, weil er «S angeblich braucht. Der Doctor Hit aber darum 13 Jahre studirt, damit er die Leute umsonst kurirt. Hergebens wurde der Vorschlag gemacht, die Ge meinde solle ein Maulthier halten , damit der Arzt, der auch drei Stunden Weges

nur mit 75 kr. bezahlt. Daß aber der Arzt auf eigene Kosten «in olcheS Thier halten könnte, ist ganz undenkbar. Man will nun einmal den Dr. k. von Tramin forthaben und eS sind deßhalb lange schon Agitationen im Gange. In der denkwürdigen Gemeinderathssitzung hat sich nur Einer der Ausschüsse erhoben. ES war dies Hr. Zanoll, welcher seine ehrenfrsten College» daraus aufmerksam machte, daß man doch nicht Klä ger und Richter in einer Person sein könne, man solle den Arzt vorrufen, ihm die eingelaufenen Klagen vorlegen

und auf den Wünsch mehrerer Gemeinde- Vertreter ich wieder compttirte, in welchem Borgange, glaube ich, weder für die Gemeinde noch für mich etwas Entwürdigendes lag. Sie werden übrigens nicht läugnen können^ daß bei gegenseitigem freien Kündigungsrechte zwischen Gemeinde und Arzt der letztere immer in» Nachtheil sich befindet, und^ sein Schicksal blos vom guten ode« bösen Willen der betreffenden Gemeindevertretung oder einzelner Glieder derselbe» abhängt, wem» der Arzt das Unglück

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Der Bote für Tirol
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Seite 2 von 6
Datum: 17.09.1867
Umfang: 6
der Republik wußte Niemandem vollere» Vertrauen zu schenken, als feinem bewährten Freund«. Und die Freundschaft ist im Laufe der Jahre so fest geworden, wie es nach unsern menschlichen Verhältnissen überhaupt möglich ist. Die bescheidene Weisheit de» Genannten, nie mehr als Arzt, und in erster Reihe der Arzt seines Souveräns werden zu wollen, und jedem StaatSamte sich fern zu halten, hat ihm gestattet, der Freund zu bleiben und im Kaiser den Freund zu finden. Was Napoleon in der Tiefe feines Herzens birgt

, fei es an Plänen dcr Politik, fei es an dcn so zahlreichen eigenen Ideen, dem sozialen Uebel aufzuhelfen, vertraut er feinem Leibarzt an. Der Kaiser liebt eS, Armen und Unglücklichen unerkannt als Retter zu erscheinen, und in Hunderten von Fällen ist sein Arzt die aus führende Hand. Es sind nicht Märchen, sondern es ist Wahrheit, daß der kaiserliche Arzt oft genug in dcm schlechtesten Stadtviertel an dem Bett eines Fieberkranken steht und beim Verlassen dem Leidenden unter dcm Kopfkissen

Etwas zurückläßt, was in den meisten Fällen besser als Medizin ist. Die schöne Jdce, den Kaiser und die Kaiserin bci Cholera-Epidemien in die Hospitäler und an das Lager der Kranken treten zu lassen, ist Dr. Connean'S Werk. Hier gab dcr Arzt einen Rath, welcher eines Staatsmanns würdig war., Dr. Conneau wohnt in den Tuilericn und ist einen großen Theil des Tages um dcn Kaiser. Was der Vater an ihm erfahren, das soll derSvhn nicht missen in seinem Leben, dachte Napoleon, und so hat er seinem Erben, dcm privat

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Der Bote für Tirol
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Seite 3 von 8
Datum: 22.07.1864
Umfang: 8
zu der Zeit, da die Verrückung dauerte; oder v) in einer anderen Sinnenverwirrung, in welcher der Thäter sich seiner Handlung nicht bewußt war, begangen wurde.' Stützt sich der Richter auf den Wortlaut deS Ge setzes, der im Punkte a) ausgesprochen ist, so fragt er den Arzt, falls einer beigezogen wird, nicht, ob der An geklagte unzurechnungsfähig oder geisteskrank, sondern ob derselbe deS Gebrauches der Vernunft ganz be raubt ist. Bei welch' einer großen Zahl von Geisteskranken w rd aber der Arzt

diese Frage mit „Nein' beantworten müssen! Unier hundert Geisteskranken ist kaum Einer, der des Gebrauches der Vernunft ganz beraubt ist. ES gibt unter den Irren äußerst Wenige, bei Venen die Nernunstthätigkeit gänzlich erloschen ist. Wäre die>eS nicht der Fall, so wäre jeder psychische Einfluß auf die Irren und jede Convcrsation mit ihnen rein unmöglich. Der von dem Richter berufene Arzt kann fich alle Mühe geben, nachzuweisen, daß der Angeklagte melan cholisch, partiell verrückt, periodisch wahnfinnig

nicht aus, eben weil das Gesetz gänzliche Beraubung deS VerminftgebraucheS voraussetzt. Sollte der Arzt bewirken, daß der Angeklagte als unzurech nungsfähig betrachtet wird, so müßte er nachweisen, daß jede Spur der Vernunftthätigkeit in demselben erloschen sei. Diese Bedeutung scheint uns der Ausdruck zu haben: deS Gebrauches der Vernunft ganz beraubt sein. Ist aber ein solches Gesetz ein dem Geisteskranken günstiges zu nennen? — EiwaS milder scheint der Wortlaut des Gesetzes 5ei den Punken

. „Die Aerzte können,' laut deS 8. 95 der St.P.O. „in ihren Gutachten, alle auf die Beurtheilung des Geistes - und GemüthSzustandeS deS Beschuldigten Einfluß neh menden Thatsachen zusammenstellen, und falls sie eine Seelenstörung als vorhanden betrachten, die Natur der Krankheit, die Art und den Grad derselben bestimmen' u. s. w. Diese gan<e Arbeit wird aber dem Richter, der sich an den Wortlaut deS Gesetzes hält, häufig ganz gleichgiltig lassen, wenn der Arzt nicht auch im Stande ist, laut

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Der Bote für Tirol
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Seite 3 von 6
Datum: 23.07.1864
Umfang: 6
aber, ob in einem bestimmten Falle eine solche von dem Arzte nachgewiesene Krankheit derart vorwalte, daß sie wirklich die ZurechnungSfähigkeit aufhebe, wird der Nichter immer wieder nach dem Wortlaute deS 8. 2 des Strafgesetzes zu fällen haben. Kann der Arzt nicht auch zugleich beweisen, daß der Geistes- oder GemüthSkranke sich seiner Handlung nicht bewußt war, so wird der Richter wohl eine „verminderte' Zurech nungsfähigkeit, nicht aber die Aushebung derselben aus sprechen müssen. Ist der Arzt überzeugt

, nicht aber für die Zeit der Jntcrmission oder der lichten Zwischenräume auf.' Da, wie bekannt, bei gar vielen Geisteskranken solche lichte Zwischenräume eintreten, so können auf diese Weise den Meisten ihre Handlungen, welche sie während die ser Zeit verüben, zugerechnet werden. Weist der Arzt nach, daß bei einem an einer inter- mittirenden oder periodisch auftretenden Geisteskrankheit Leidenden die Krankheit ihrem Wesen nach fortbesteht, so kann er, wenn er die That, als während der Jnter missionen oder lichten

, den bösen Vorsatz annehmen zu müssen, wenn nicht zu gleich die im 8- 2 angeführten „Gründe, die den bösen Vorsatz ausschließen,' erfüllt sind. So hätte der Arzt auch dier wieder den Beweis zu liefern, daß der Ange klagte sich seiner Handlung nicht bewußt war. Und wie verstehen die Kommentatoren diesen Satz? Dr. Plaseller sagt Seite 37: „Gänzliche Aufhe bung deS Bewußtseins ist die Bedingung deS Aufgeho- benfeinS der Jmputation.' Da daS Gesetz auch nicht sagt, wodurch sich die „Sinnenverwirrung

ist aber, ob auch der Richter, der sich an den Wortlaut des Gesetzes hält, sich mit einem solchen Glauben begnügen wird. Der 8. 263 der St. P. O. sagt zwar: «WaS durch den Befund mehrerer, oder nach Umständen, auch nur Eines Sachverständigen in der gesetzlichen Form bestätiget wird, kann für rechtlich bewiesen gehalten werden.' Ob aber der Arzt in seinem Gutachten wirk lich die „gesetzliche Form' beobachtet habe, wird der Richter immer wieder nach dem Wortlaute deS 8. 2 beurtheilen. Die Richtschnur, »ach der daS Gutachten

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Seite 3 von 4
Datum: 07.08.1863
Umfang: 4
eine Irrenanstalt. Sie hatten in diesem traurigen und doch wieder in mancher Beziehung für vie leidende Menschheit so wohlthätigen Institute schon viele Zellen besucht, und wollten sich eben zurückziehen, als der sie berumsührende Irrenarzt bat, nur noch zwei Zellen zu betreten, da die Indai er derselben, als Opfer der krankhaften Auswüchse unserer Zeitrichtung, in psycho logischer und sittlicher Beziehung höchst interessant seien. Natürlich willigte der junge Arzt ei». Sie fingen eine» langen

Gang hinunter und der Irren, arzt össncte die Thüre. Da saß eine kleine schmächtige Gestalt, mit hohl- liegenden Augen, die glanzlos, starr und ohne Regung vor sich hinstierten. Tie Züge deS Mannes halten etwas schauerliches; man sah, daß eine ungestillte Leidenschaft hier gewühlt, diese Furche» gegraben, den Organismus dieses Gehirns zerstört hatte. Die Krone und der göttliche Stempel deS Menschen — das freie Selbstbewußtsein — war dahin; der Unglückliche konnte seine inncrcn Empfindungen

zu ihrem Manne — »eS ist mir, als wenn ich daS Gesicht des Unglücklichen schon einmal gesehen hätte.- »Wie sollte das sein!' — meinte dieser und der Wärter öffnete eine andere Zelle. Die junge Frau zögerte, aber der Arzt beruhigte sie mit den Worte»: »Treten Sie nur ein. er ist unschädlich!' Da stand ein langes, knochendürres. skelettariigeS Wesen ver ihüen. Sein Scheitel war völlig kahl, das Gesicht so mager, daß eS nur eine runzliche. ledig artige Haut bedeckte, ^die ihm fast daS Ansehen e neö TovtenkopfeS

!' »Was Besseres hast du gesunden? — frug ihn miloe ver Arzr. Damia» nlckte. „WaS denn?' „Tabak — - »Ja so!« — suhr der Arzt mit sich selbst red.no fort — „Er will Tabak; das ist noch sein einziger Genuß aus der Welt.' Und der Doktor reichte ihm seine Schnupftabaks dose hm. Damian nahm eine Prise, scviel er nnlcr seine fünf dürren Finger bringen ko>.n:e. hob dann langsam den Arm — fuhr aber plötzlich, als er in d.e Nähe dcS Mnndes gekommen, in diese», statt in die Nase und verschluckte len Tabak. „Pfni!' rief

der Arzt, und schlug ihm leise aus die Hand. »Du bekommst keinen Tabak mehr von mir. ' Damia:: hielt stille wie ein Kind und vas blöt- sinnige Lächeln zeigte sich wiever. Dann lallte -r; „Allen Tabak — allen Tabak;' — aber da riß schon wieder ver Gedankenfaden ab. „WaS ist'S mit allem Tabak?' — frug ver Arzi weiter. Die traurige Menschengestalt verstand ihn nicht. Unbeweglich stand sie da. daS blödsinnige Lächeln um den Mund. War daS ein Mensch? war es auch nur ver Schalten eines Menschen

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