schmerzen!' „Vielleicht gestatten Sie, dass wir die Sache bei Ihnen besprechen,' unterbricht sie der Arzt, dem die lachenden Gesichter der Passanten das Gleichgewicht zu rauben drohen. „Ja, ja, gewiss, bester Doctor, nur sollen Sie erst erfahren, wie es um mich steht; Sie ahnen ja nicht, mein Freund, wie elend ich bin — mit meinem Schlaf ist es aus — mein Appetit ist hin, sage ich Ihnen. Wie Sie mich hier sehen, habe ich heute ein einziges Stückchen Häring zu mir genommen.' „Bedenklich, bedenklich
!' ruft der Arzt, dem ein Heller Gedanke gekommen ist, „ich halte es für rathsam, dass Sie sich unverzüglich nachhause be geben!' „Herr, du mein Himmel!? schreit die ge- ängstigte Frau, indem sie bebend des Mannes Arm umklammert, „ich ahnte es ja — es ist gewiss ein Nervenfieber im Anzüge oder eine Maffereit vor dem Ar, Lungenentzündung — ach du mein Gott — diesen Schwindel, den ich habe, und dieses Fieber dabei — und in den Händen und Füßen klopft es wie rasend — und der Magen! Wenn ich hier drücke
, liebster Doctor! — Ich sehe es Ihnen an, Doctor, Sie befürchten das Schlimmste; dabei wissen Sie noch nicht einmal alles. Ich habe es Ihnen ver schwiegen, dass mir meine Galle zusetzt — ich habe einen Geschmack im Munde — o, wenn Sie wussten, was für einen Geschmack ich im Munde habe.' Hilfesuchend sieht sich der Arzt um. Was soll er thun? Er fühlt den Spott der Manschen. Er muss entkommen, wie, das gilt ihm gleich. >e. (Siehe Text Seite 12.) Der letzte Rest von Rücksicht und Geduld ver schwindet beim
erneuten Klang der Stimme seiner Gönnerin. „Mein Pulsschlag steht auf hundertzwanzig mindestens,' klagt sie wehmüthig, „und dabei friert mich, und das Geschwirre, das ich vor den Augen habe — das entsetzliche Geschwirre.' — Der Arzt hatte einen entsetzlichen Entschluss gefasst. „Machen Sie mal die Augen zu,' sagte er, entschlossen um sich blickend, „machen Sie sie recht fest zu!' Zitternd gehorchte sie.