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Neueste Zeitung
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Seite 2 von 6
Datum: 03.02.1937
Umfang: 6
und Heilbehelfe müssen nach Art und Umfang in wirtschaftlicher Weise und in einfacher, zweckmäßiger Ausführung verordnet werden. Aber auch sonst soll der Arzt die Arbeitsgemeinschaft vor Ausgaben insoweit bewahren, als dies bei gewissenhafter Behandlung der Erkrankung möglich ist. Neben der kurativen Tätigkeit obliegen dem Arzt noch ge wisse V e rw a ltu n g s g es ch äft e. Er ist insbesondere ver pflichtet, die Arbeitsunfähigkeit der Erkrankten festzustellen und ständig zu überwachen. Die Aerzte

sind zur Auskunfterteilung über die Erkrankung von Versicherten an die zuständigen Sozialversicherungsträger verpflichtet. Der Arzt hat das An sehen der Sozialversicherung zu wahren. Er wird daher alles unterlassen müssen, was geeignet ist, die Einrichtungen der Sozialversicherung und deren Leistungen gegenüber den Ver sicherten oder der Oeffentlichkeit herabzusetzen. Dieser Verpflich tung steht jedoch die Wahrung berechtigter ärzt licher Interessen des zugelassenen Arztes durch an gemessene Kundgebung seiner fachlichen

Ueberzeugung nicht entgegen. Der Arzt hat seinen Dienst in der Regel selbst aus zuüben. Eine Vertretung darf nur erfolgen, wenn der zugelassene Arzt einen angemessenen Urlaub nimmt, wenn er durch Krankheit oder andere wichtige Gründe verhindert ist oder wenn die Vertretung in Ausnahmefällen vom Aerzte- ausschuß bewilligt wird. — Die neue Aerztevorschrift enthält eingehende Bestinmmngen über die Patientenbehandlung. Erkrankte, die mit Rücksicht auf ihren Gesundheitszustand in der Läge find, den Arzt

aufzusuchen, dürfen — dringende Fälle ausgenommen — nur i n der Sprechstunde behandelt werden. Andernfalls ist der Arzt zum Besuche des Erkrankten verpflichtet. Dieser Besuch hat ohne unnötigen Aufschub und unter besonderer Berücksichtigung dringender Fälle zu erfol gen. Eine gleichzeitige Behandlung durch m e h r e r e Aerzte ist u n z u l ä s s i g, wenn sie sich nicht aus den Umständen als nötig erweist, zum Beispiel fachärztliche Behandlung, Konsilien und dergleichen. Ein Wechsel des be- ' handelnden

Geldwertes des einzel nen Punktes zu bevorschussen. Spätestens bis 15. April jedes ! Kalenderjahres erfolgt die definitive Abrechnung, i Sozialversicherungsärzte. Eine Auszahlung für Arzthilse seitens des Versicherten darf nur dann vereinbart werden, wenn und insoweit vom Arzt auf ausdrücklichen Wunsch des Versicherten über das notwen dige Maß hinaus Sachleistungen von besonderem Material wert erbracht wurden. Derartige Vereinbarungen bedürfen jedoch der Schriftform. Die Austragung von Streitigkeiten

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 3 von 8
Datum: 03.08.1917
Umfang: 8
Lieber. Zu seinem 70. Geburtstag. Ein Mann, der weit über seinen engeren Be kannten- und FreundeMreis hinaus draußen in den breiten Bevölkerungsschichten unserer Stadt sich viele aufrichtige Verehrer erworben, über schreitet morgen Freitag den 3. August die Schwelle des Greisenalters: D r. A u g u st Liebe r lv i r d 7 0 I a h r e a l t l Dr. Lieber ist Arzt und Dichter. Der Poet lebt im Mediziner und der Helfer der Armen und Schwachen in dem Sänger, dessen tief schürfende Schöpfungen leider

nicht so bekannt ge worden sind, wie es Dr. August Lieber als Arzt ist. Vielleicht mag es unpassend erscheinen, den Arzt und den Dichter im Zusammenhänge zu nennen. Aber den ausgeprägten edlen Charakter des Jubi lars, sein warmfühlendes Herz, seine aufopfernde Hilfsbereitschaft und die tiefe Nächstenliebe, die ihn zieren, vermögen wir nur zu erfassen, wenn wir ihn als Arzt und Poeten kennen. Lieber ist Arzt und Dichter aus gleich tiefer Neigung, und für beides hat ihn die Mutter Natur mit hohen Gaben

ausgerüstet, die er freudigst mit den Menschen teilte. Als Arzt sah Dr. Lieber nicht Kranke und Krankheit schlechthin. Sein sehendes Auge schaute tiefer, erfaßte die persön lichen und sozialen Ursachen der Krankheit. Und den Leidenden, deren Krankheit in Schicksals schlägen wurzelte, ist Lieber ein warmer Tröster gewesen; den Armen aber, welchen die Not die Krankheit in die Behausung trug, ward er nach Kräften ein Helfer. Wir wissen aus vielen seiner Dichtungen, wie den Jubilar das Elend angriff

entgegen gebracht werden, möge das Bewußtsein, daß sein Name in den Gedenken vieler Familien einen Ehrenplatz erworben, ihm ein kleiner Lohn sein fiir seine Hilfsbereitschaft durch viele Jahrzehnte! Der Arzt lebt im Pveten. Auch in den Liedern, in welchen Dr. Lieber die Laute der Fröhlichkeit anschlägt, klingt der vornehmste -Charakterzug dieses Mannes: sein tiefer Ernst, der herangereift ist an den überreichen Erfahrungen eines langen Lebens, durch. Nie wird Lieber übermütig. Jede Zeile

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Der Bote für Tirol
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Seite 1 von 8
Datum: 08.01.1894
Umfang: 8
-Kammcrbezirke Tricnt und Bregens Bei der am 16. November l. Js. vorgenommenen Wahl der Kammermitglieder und deren Stellvertreter im Aerzte Kammerbezirle Trient und Bregenz wurden nachbenannte Herren Aerzte gewählt: I. Im Kammerbezirke Trient: Kammermitglieder: 1. Dr. Bruguara Julius, k. k. Sauitätsrath und Stadtarzt in Trient. 2. „ Rostirolla Anton, SpitalS-Primar-Chi rurg in Tricnt. 3. „ CaSna Johann, Gem.-Arzt in EleS. „ Colo Josef, Gem.-Arzt in Ragoli. 5. „ Mezzena Dominik, Gem.-Arzt in Arco. 6. „ Guella

Ludwig, Gem.-Arzt in Bezzecea. ?. „ Bezzi Comingio, SpitalS-Chirurg in Ro- vereto. 8. „ Lutteri Johann, Gem.-Arzt in Mvri. 9. „ Sette Karl, Gem.-Arzt in LaviS. 10. „ Sartori Ludwig, Gcm.--Arzt in Cavalese. 11. „ Prati Cäsar, Gem.-Arzt in Levico. L. Stellvertreter: 1. Dr. Castcllini Jnnoccnz, Gem.-Arzt in Trient. 2. „ Pergher Benjamin in Trient. I. „ Massari Angelns, Gcm.-Arzt in Malö. 4. „ Ballardini Paul, Gcm.-Arzt in Tricnt. v. „ BreSeiani Thomas, Gem.-Arzt in Chia- rano. .. Tanin.n>n5 7. „ Daloli

Demade. Gcni.-Ar;t in Calliano. 8. „ Giacometti SylvinS, Gem.-Arzt in Aldeno. 9. „ Baldagni AloiS, Gcm.-Arzt in Pergine. 10. Dr. Paoli Josef, Gem.-Arzt in Gardolo. 11. „ v. Bellat Karl in Borgo. II. Im Kammerbezirke Bregenz: Kamni er Mitglieder: 1. Dr. Schmid Theodor, Bahnarzt in Bregenz. 2. „ Huber Josef in Bregenz. 3. „ Schneider Alexander, Gem.-Arzt in Bludenz. 4. „ Waibl I. G. in Dornbirn. 5. „ Birn banmer Max,Gem.-Arz inFeldkirch. 6. „ v. Hepperger Heinrich, JrrknanstaltS- Director in Valdunn

. 7. „ He r b n rg er Leo, Gcm.-Arzt in Dornbirn. 8. „ Kohl er ikafpar, Gcm.-Arzt in Krnnimbach. 9. „ Dorn AloiS, Gem.-Arzt in Hörbranz. V. Stellvertreter: 1. Dr. Müller Julius iu Bregeuz. 2. „ Gmeiner Franz in Bregenz. 3. „ Hefel Ferdinand, Gem.-Arzt i» SchruuS. 4. „ Frick Johann, Gem.-Arzt in Nankwcil. 5. „ Feu e r st e in Engelbert, Gcm.-Arzt in Egg. 6. „ Pofch Paul, Gcm.-^lrzt in Thüringen. 7. „ Gantner Peter, Gcm.-Arzt in Lustenau. 8. „ Thalma n u Johann, Wundarzt in Dorn birn. 9. „ Fink Aitton, Gem.-Arzt

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Tiroler Post
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Seite 3 von 16
Datum: 30.07.1909
Umfang: 16
will ich für mich haben." Der junge Arzt machte dem Vater seines Liebchens erst am dritten Tage einen Besuch, als er von eingeweihter Seite verständigt worden lvar, daß ein gewisser Brief aus Triest seine Wir rung getan hatte. die bisher 6, sollen jetzt. 16, die Polen statt der bisherigen 4 jetzt 5, die Mittelpartei des Groß grundbesitzes soll 2, die Deutschen und Juden, die bisher 7, sollen jetzt 13 Mandate erhalten. Außer dem wird der Landtag 2 Virilstimmen neben dem Erzbischof und dem, Rektor der Universität

Sache fördern will, ihr aber auf der anderen Seite durch Aufrechnung von hohen Gebühren und Steuern den Todesstoß gibt, dann sieht die Förderung der Viehzucht keiner guten Zukunft entgegen. Man klagt jetzt schon mit Recht über die hohen Fleischpreise. Was soll es aber werden. „Sie wissen, ich habe persönlich gegen Sie nichts einzuwenden", sagte der alte Karnot, als der Freier seine Rede beendet hatte. „Aber eine junge Praxis! Das heißt nicht viel!" „Sie irren", sagte der Arzt

. „Von den ein gebildeten Kranken könnte man allein leben. Sobald ich verheiratet bin, lasse ich einen aus dem Süden zurückkommen, wohin ich ihn geschickt habe. Sie werden sehen, wie ergiebig der ist." „Ich hatte mit meiner Tochter andere Pläne", fuhr der Alte fort. „Ich weiß. Sie wollten sie mit einem Apo theker verheiraten. Aber Arzt und Apotheker, die arbeiten ja für dieselbe Küche." „Ein junger Arzt, der nach zweijähriger Praxis noch nicht den Humor verloren hat — ich denke, wir können es mit Ihnen wagen", sagte

der alte Karnot lächelnd. „Sie werden es nicht bereuen", erwiderte der Arzt. „Ich habe Reiseglück. Ich finde sogar im Coupe Patienten. Und welche Patienten! Ich fand einen, der war einen Schatz wert." „Der Schatz warst du!" sagte er später zu seinem Mädchen, als er sich den hundertsten Ver lobungskuß gestattete. wenn die Viehzucht immer mehr eingeschränkt wird und dem kleinen Landwirte die Möglichkeit genommen wird, mehr und vor allem anderen gesünderes und widerstandsfähigeres Vieh zu züchten! Ausland

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Neueste Zeitung
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Seite 4 von 4
Datum: 11.10.1921
Umfang: 4
dem Kleinen^ der vor Entsetzen keinen Laut von sich gab, in das kalte Wasser nach. Die Kleider behinderten ihre freie Bewe gungen zwar stark, aber dennoch gelang es ihr, die eine gute Schwimmerin war, das Kind zu packen und mit ihm das Ufer zu erreichen. Gerettet! Vom Schlosse war inzwischen Dienerschaft herbeigeeilt,' der erschütternde Schrei war gehört worden. Man trug die noch immer ohnmächtige Elisabeth von Balberg in ihr Zimmer und sandte nach dem Arzt im Dorfe. Auch Klein-Herbert wurde ins Bett

gepackt, aber er war schon wieder völlig vergnügt,- das unfreiwillige Bad hatte ihm nicht im geringsten geschadet. Ilse Haldow flihlte sich, nachdem sie in warme trockene Kleider geschlüpft, völlig wohl,- nur die junge Schlotzher- rin war noch immer von tiefer Ohnmacht umfangen. Der Arzt ließ nicht lange auf sich warten. Ilse Haldow befand sich am Lager der Herrin, als Doktor Hans Kursch- mann, von einem der Mädchen geleitet, in das Schlaf gemach der Schlotzfrau trat. Hans Kurschmann war jung

und schlank, und sein Aeußeres verriet, daß die Zeit, da er ein forscher Student gewesen, noch nicht allzu lange hinter ihm lag. Der Diener, der den Arzt gerufen, hatte ihm schon be richtet, was sich zugetragen. So stellte er jetzt zunächst gar keine Frage, aber als er sich grüßend gegen Ilse Hal dow verneigte, malte sich auf seinen hübschen Zügen deut lich ein schmeichelhaftes Erstaunen. vv Er beugte sich über die wie tot in den Kissen ruhende Schloßfrau und brachte sie nach wenigen Minuten

lassen. Er nahm es mit leisem Dank in Empfang und flößte dann der Kranken, so gut es ging, einige Löffel der zu rechtgemachten Flüssigkeit ein. Schon nach wenigen Minuten öffnete Elisabeth die Augen, murmelte mehrmals das Wort „Geisterglocke" und lag dann wieder ganz still. Der junge Arzt schüttelte den Kopf. „Plagt sich Frau von Balberg auch schon mit der alten Eckhofener Familiensage herum. Ich habe öfters von dem Unsinn gehört. Mein Vater war fast ein Menschenalter im Dorfe Arzt, und die Leute

nur meine Pflicht," dann wandte sie sich dem Bette zu. Frau von Balberg hatte sich eben aufgerichtet und blickte mit unnatürlich glänzenden Augen auf ihr Fremden. Doktor Kurschmann deutete den Blick nch' tig. Er hielt der Schloßfrau das Glas zum Trinken ent« gegen, drückte es ihr mit sanfter Gewalt gegen die Lippen „Trinken Sie, gnädige Frau, es wird Ihnen wohl tun. Ich bin der Arzt aus dem Dorfe, und ich wurde ge holt, weil Sie einen Ohnmachtsanfall erlitten." Elisabeth stieß das Glas zurück und wie ein wildes

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Seite 3 von 8
Datum: 25.08.1955
Umfang: 8
wirklich in einen Sumpf, aus dem cs kaum mehr einen Ausweg gibt. Da höre ich schon, wie Sie knurren: „Gottschalk, davon verstehst du nichts." Gebe ich gerne zu, dafür hätte ich gerne, daß wir einmal nachdcnkcn, wie es mit uns um die Dankbarkeit dem gegenüber be stellt ist, von dem wir alles haben und von dem auch der Staat abhängig ist. Wie schaut es mit unserer Dank barkeit aus? Angenommen, ein Arzt heilt uns von einer schweren Krankheit, von einem aussichtslosen Leiden. Du hist schon von Arzt zu Arzt

und von Spital zu Spital ge zogen, hast Bäder aufgesucht und dein halbes Vermögen für deine Gesundheit geopfert und jetzt würde dir ein Arzt helfen. Wie würdest du ihm dankbar sein! Red einmal mit Ärzten über die Dankbarkeit seiner Patien ten, du wirst staunen, was die dir erzählen. Am Sonntag wird so eine Geschichte erzählt. Ein Arzt, nein, der Arzt heilt mit einem Wort zehn Männer, die von einer Krankheit befallen waren, die nicht nur kein Arzt heilen konnte, sondern die diese unglücklichen Menschen

ansstieß und hinausbannte in die Höhlen der Berge. Von den zehn Geheilten findet es nur einer der Mühe wert, zuriiekzukommen, um zu danken. Dieser „Arzt“ ist keine Märchengestalt. Der lebt noch mitten unter uns. Er übt sein Heilungswerk noch heute aus. Er lut noch mehr. Er heilt die Menschen von einer viel schlimmeren Krankheit als Tuberkulose, Krebs oder Aussatz, er heilt sie von den unsichtbaren Leiden der Seele, ja, macht sogar Tote lebendig, und zwar nicht mit irgendwelchen Medikamenten

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Neueste Zeitung
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Seite 3 von 4
Datum: 06.08.1926
Umfang: 4
, der sich auch in den Beziehungen der Staaten mehr und mehr durchsetzen möge. Die Regierung begrüße die Zu sammenkunft so vieler Rechtsgelehrter als bedeutungs volle Kundgebung für eine aufrichtige Verständigung der Völker und den Sieg des Rechtsgedankens, den wir ans ganzer Seele erhoffen. Hieraus begrüßte Bürgermeister Seitz den Kongreß in Mer längeren Rede. Arzt M Weilt. Professor Dr. B. M., ein bekannter ungarischer Gelehrter und Arzt, der bisher nur fachwiffenschaftliche Arbeiten geschrieben hatte, qat> kürzlich

ein winzig kleines Bäirdchen Aphorismen heraus, die sich auf seinen Berus beziehen. Das Büchlein ist als Privatdruck erschienen. Die zwei bis vierzeiligen Bemerkungen sind spöttische Notizen eines klugen Arztes, der nicht nur sich selbst und sein Gewerbe, sondern auch den Kranken verspottet. Dichter, die im Privatleben Aerzte sind, haben schon oft über den Beruf des Arztes geschrieben. Dies kleine Buch aber hat dokumentarischen Wert, denn der es schrieb, ist mehr Arzt als Dichter. In feinen Augen besteht

die Menschheit aus zwei Gruppen: aus Aerzten und Patienten. Einige der Bemerkungen feien hier für die größere Oeffentlichkeit aus gewählt. ^ Das sicherste Zeichen der Genesung des Kranken ist seine Undankbarkeit. ^ Daß er nicht operieren kann, darf nicht die einzige Qualifikation emes Arztes für innere Leiden sein. Wir dürfen keine apvetiterregenden Mittel verschreiben, wenn der Patient nichts zu essen hat. ^ Am leichtesten verliert der Arzt den Patienten, mit dem er m intime Beziehungen tritt

. ^ Die Honorierung zerstört immer die Stimmung zwischen Arzt und Kranken. Biele Kranke helfen dem in der Weise ab, daß sie über haupt kein Honorar zahlen. ^ Die tierärztliche Praxis hat den Vorteil, daß nicht die Patienten selbst die Arbeit des Arztes bewerten. Bei Kondolenzbesuchen wird oft als Mangel empfunden, daß man seine Teilnahme nicht gerade dem Toten persönlich aussprechen kann. Der Kranke ist niemals unheilbar, nur die Krankheit. Krankheiten, die heilen, sind heilbar. Nicht alles nützt dem Menschen

, daß vielleicht das Thermometer nicht in Ordnung ist. Manche Aerzte sagen, nachdem sic die Klagen des Kranken angehört haben: „Die richtige Diagnose wäre gefunden. Jetzt gilt es nur noch darauf zu achten, daß die vorzunehmenden Unter suchungen diese Diagnose nicht stören." Aus einem militärärztlichen Attest zur Zeit, des Krieges: „Zum Marschieren untauglich. Nur für den Nahkampf verwendbar." Das Honorar benötigt der Arzt nicht nur um zu leben, sondern auch, damit seine Tätigkeit nicht wertlos erscheine

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Tiroler Land-Zeitung
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Seite 8 von 18
Datum: 26.11.1910
Umfang: 18
erstaun licher ist es nun, daß die hohe k. k. Statthalterei mit Auflassung des ersten Vorschlages einen zweiten brachte, welcher ganz Zwischentoren mit einziger Ausnahme Heiterwangs, welches zu Reutte ge schlagen werden soll, unter einen Hut bringen will. Der Sitz dieses großen Sprengels wäre Lermoos. Man mag die Sache nun drehen und deuten wie man will, etwas für den Bezirk praktisches ist da absolut nicht drinn. Der Sprengel ist so groß und ausgebreitet, daß ein Arzt allein

; ein zweiter Gemeindearz^t nach Reutte ergibt hie- mit den vierten Arzt; wenn das nicht zu viel ist, ist überhaupt nichts mehr zu viel. Die Bayern zu gelegenen Gemeinden wenden sich zudem bereits seit vielen Jahren nach Füßen und Pfronten um ärztliche Hilfe und werden den altgewohnten Rat auch nicht über Nacht aufgeben. Da wäre es doch viel einfacher, statt des zweitprojektierten Ge meindearztes von Reutte, der dort überflüssig die Ordination verteuern würde, in Zwischentoren einen Arzt zu lassen

, der hier sehr notwendig ist, und so wäre man von selbst wieder beim erstgemachten Vorschlag der Statthalterei. Wenn schon Lermoos unbedingt als Arztsttz konsigniert werden soll und Bichlbach übergangen als solcher, so setze man den Lermooser Arzt in die Lage, den Beruf für ganz Zwischentoren in der Weise ausführen zu können, daß bei eventuell längerer Abwesenheit vom Unter tal, selbes von Ehrwald aus versehen werden kann. Ehrwald ist stets Arztsitz gewesen und will es unter allen Umständen bleiben. Es muß

dann also der zweite Arzt für Zwischentoren in Ehr wald sein. Die Gemeinde ist groß genug, um faßt mehr als die Hälfte der Einwohner des Untertales und ist als Sommerfrischort in der Entwicklung begriffen. In Lermoos darf man froh sein, daß bei langer Abwesenheit ihres Arztes vom Orte (er kann in Namlos unfreiwilligen Ein- fchneiungsarreft bekommen), selber in Ehrwald Hilfe findet. So wäre die Wage gerechter ver teilt zwischen Zwischentoren und Reuttener Umkreis. Dort 3, hier 2; nicht dort 4, hier 1. Diese Sach

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 5 von 12
Datum: 03.04.1954
Umfang: 12
BUCK IN DIE WELT M 4m fiasse weu doaitteu Kampf gegen Krankheit und Aberglaube. — Fortschritt mit Hindernissen. — Das Auge“ bringt den Tod. — Der Arzt muß älter sein als der Ehemann Böse In vielen Teilen der Welt hungern Men schen, sterben zu Tausenden an Malaria oder gehen in schmutzigen, licht- und luftlosen Dörfern an Infektionen zugrunde. In den meisten dieser Gebiete wird hart an der Ver besserung der Lebens Verhältnisse gearbeitet, aber der Weg zu einem besseren Lebensstan dard ist mühsam

für die erfolgreiche Behandlung und die Leute waren einfach nicht dazu zu über reden. zu einer Kontrolluntersuchung zu kommen oder weitere Injektionen an sich vornehmen zu lassen. Ein kompliziertes Kapitel ist auch die Untersuchung und Behandlung der Frauen durch den Arzt. Mohammedanische Frauen werden sich niemals von einem Mann unter suchen lassen, wenn in der betreffenden Ge gend nicht bereits ausgezeichnete Aufklä rungsarbeit geleistet wurde. In Westafrika ist es dem Arzt nur dann gestattet, eine Frau

zu behandeln, wenn er älter ist als ihr Mann. Mancherorts muß der Arzt für seine Tätig keit entweder durch eine höhere Macht oder durch Bezahlung legitimiert sein. In den bri tischen Kolonien in Afrika konnte die Be völkerung nur für die ärztliche Betreuung gewonnen werden, weÄ man ihr garantierte, daß sie durch ihre Steuern bereits dafür ge zahlt hatte. Ein chirurgischer Eingriff steht oft im krassen Widerspruch zu der religiösen For derung, daß der menschliche Körper unter allen Umständen vollständig

nach dem Durchbruch zum Arzt ge kommen waren. Trotzdem unterzog sich je der bereitwillig dieser Operation. Auch in Afrika unterziehen sich die Eingeborenen nach den Erfahrungen Dr. Schweitzers be reitwillig einer Operation, selbst einer Ampu tation, und sind von einer Heilung außeror dentlich beeindruckt. Ein Mann wanderte einmal 480 Kilometer, um sich operieren zu lassen. Die Nahrungsmittel und die Art ihrer Zubereitung sind meist durch die Tradition geheiligt und es genügt nicht, einfach die Nahrungsquel len

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Zeitungen & Zeitschriften
Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 5 von 8
Datum: 04.03.1938
Umfang: 8
der General ein Soldatenleben 'der -verpaßten Gelegenheiten. Um nicht sterben zu müssen, ohne jemals eine 'Schlacht erlebt zu haben, ließ er sich nun nach dem Kollektive MafsemrerlwWt führt rum Krieg Das Buch des ungarischen Arztes Dr. Franz Bölghesi: „Botschaft an die nervöse «Welt", ist für alle Zeitgenossen, die mehr oder weniger unter nervösen Störungen -leiden, sehr aufschlußreich. Der ungarische Arzt behauptet, daß die Nervosität eine unmittelbare Begleiterscheinung des heutigen gesteigerten

, daß die aus Laienerfahrungen, Zauberei und- Kurpfuscherei sich nährende Volksheilkunde die Quelle der offiziellen Medizin ist. Aus ihr hat «sie sich zur Größe entwickelt, und sie kann auch heute noch viel von ihr lernen." Dieser Arzt nun versucht — und das ist ein Novum — den Nachweis, daß die in der Nervosität verborgenen in neren Kräfte eigentlich das heiligste -Ur-Erbgut jedes heu Fernen Osten abkommandieren. Aber auch diese letzte Chance nalhm dem 76jährigen der — Tod aus der Hand. Er starb auf der l leberführt

sagt dieser Arzt da her: Allein nicht der Krieg verursachte die Nervosität, son dern allgemeine, kollektive «Massennervosität war Ursache des Krieges. Er sieht den Weltkrieg als eine Eruption der Nervosität der europäischen Völker an. Es gilt, das ganze Fundament unseres Seelenlebens umzugesta-lten. Dieser Arzt will nun mit seinem Buch dem Kranken einen Leitfaden in die Hand geben, mit «dessen Hilfe «das har monische Gleichgewicht der «Seele wieder hergestellt werden kann. In den Vereinigten

Begleiterscheinung seeli'chen Reichtums«. „Der nervöse Mensch von heute erhielt in der Schule keine seelische Grundlage, die ihn im Leben vor inneren: Zwiespalt schützen könnte." Der seelenkundige Arzt führt da ein treffendes Wei'piel an, wenn er sagt: „In der einen« Lehrstunde trägt der Religionslchrer vor, daß Gott die Welt in sechs Tagen erschuf (Genesis), in- der näich- sten, der naturgeschichtlichen, pfropft man dern «Schüler die Weltanschauung der istnfenweifeni Entwicklung (Evolution

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Alpenzeitung
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Seite 4 von 6
Datum: 25.12.1928
Umfang: 6
Cisrsge für slle l-sotek von Venedig uncl l.lclo clie game I^Isckl lelef. 147 öe5.: Angelo Islisni Soll dcr kranke die Wahrheit über sich crfah» ren? Viele Meeschen hegen die törichte Ansicht, der Arzt sage dein Kranken in der Regel nicht die Wahrheit über seinen Zustand. Er täusche ihn aus Schonung, oder,um ihn Aicht als Patienten SU verlieren oder aus wissenschaftlichem Hoch mut. oder 'aus sonstigen wichtigen/Gründen. Solche unvernünftige, hinterhältige Vermu tungen rauben dem Kranken das Vertrauen

öuin Arzt mrd damit eine der wichtigsten seeli schen Grundlagen der Heilimg. In anderen Fallen fürchtet sich der Kranke vor der Offenbarung über seme Krankheit und .scheut mitunter geradezu den Weg zum Arzt, um nicht die Wahrheit über sich hören zu müs sen. nmg auch das Leiden taksächUch harmloses Art lsein. Soll als» der Arzt dem erwachsenen Kranken die Wahrheit über dsn Erkrankungssall, iomcit .sie ihm seM bekannt ist, offenbaren? Die Ent scheidung höingt von der Erwägung ab. wie man dem Kranken

am meisten nützt. Handelt es sich «in eine nicht das Lebon be- drnheMe Erkrankung, so hat der Arzt zweifel los die Pflicht, dem Kranken durch Sluikläning üb-r.lseinen Zustand die quälende Unsicherheit zu nehmen, ihn dadurch zu beruhigen, aber auch für die notwendige Behandlung geneigt zu ma chen. Wieweit die Mitteilung am Einzelheiten wissczM«Dicker Art einzugehen hat. wird von «dem Bildìmgsstande und der Aufiassungsgabe i>es Kranken a'll'änpen. Lehnt allerdings der Kranke ausdrücklich

ab, sich über seinen Zu- stanid unterrichten zu lassen, so wird die Mittei lung sich auf einige beruhigende Wendungen Kränken müssen. Diese Nachgiebigkeit ist nicht am Platze, wenn die Erkrankung ansteckend ist. I>n diesen, Falle lsordert die Rücklicht am das öffentliche gebieterisch, den Kraken über die Gefahr a',1^.1. klären, der durch Ansteckung seine Umge-o 'im ausgesetzt ist und ihm sein Verhalten unter die sem Gesichlspun 'kt vorzuichreibeu. Für'manche Erkrankungen z. B. Cessàchtàankkeitsn 'ud Tuberkulose ist dem Arzt

.seiner Verhältnisse zu er«, möglichen. Ganz der Wahrheit eni'sprecheà -wird »er Arzt dem Kranken klar machen kon< >nen, daß Hie Möglichkeit der Lebensgefahr dnng noch nicht dasselbe ist, wie ihre Wah>,'- 'scheinlichkeit, un>d daß gerà durch die Ord nung seiner Angelegenheiten der Kranke uch beruhiat fühlen wird. Kann dic'se Festigkeit des Wcifens mcht vor ausgesetzt werden, lo wird der Ar^t trok^ein 'versuchen, dem Kranken wenigstens den Srnlt ,der Lage anzudeuten, ohne gerade den Tod a,5 'den siecherem Ausgang

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Alpenzeitung
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Seite 4 von 8
Datum: 27.12.1936
Umfang: 8
ßenden Nachrichten vor. Ihnen müßte die den Tal- chnee schädigende Sonne nur mehr Besucher zufüh ren. Anfall Durch Umsturz des von ihm geführten Streuwa gen verunglückte am 22. ds. der Seeberbauer von Rodengo, Pietro Tschaikner. Durch den Arzt aus Rio di Pusteria wurde er in das städtische Spital überführt, woselbst ein Beckenbruch festgestellt wurde. In Tips gelegt, konnte der Bauer heimge bracht werden. Aus der Valle Venosta Für Mutter und Kind ^ ^ Silandro, 2S. Dezember Der.vierte Jahrestag

ach!;e!)n bei mir nichts zu machen. Nichts zu innchen! Dcu'> sieht auch der Arzt ein. zu dem ich gegan ge» bin. Ich mvhne hier noch nicht lange, ich kenne liier keinen Arzt, ich bin einfach zu dem nächsten gegangen. Cr sagt: „Machen Sie sich mal frei!' Aber es ist zum Lache», und es reizt mich geradezu zum Widerspruch, wie der fremde Arzt nur an mir herunchorcht und klopft und fühlt und drückt. Ich bin ihm so wenig bekannt, wie er mir, und er möchte mich zunächst gern kennenlernen

. Zu dem. was „ich' bin. gehört in erster Linie meine Konstitution. Konstitution ist das. was ein Mensch anshält oder was man ihm lieber doch nicht zumuten sollte. An der Konstitution haben die vielen langen Lebensjahre mitgewirkt, die Zu taten von den Eltern und Großeltern her, die Hei matluft, die früheren Krankheiten, das innerste Ge müt, der gegenwärtige Stand der Dinge, die Kraft der Hoffnungen und die Gegenkraft der Mutlosig keit. Das alles muß er wissen und abschätzen kön nen, der fremde Arzt, wenn er es unternehmen

soll, gegen meine Krankheit mit Erfolg zu Felde zu ziehen. » In der Stadt, in der ich vordem wohnte, hatte ich einen Arzt, der das Klopfen und Fühlen nicht nötig hatte. Er kannte mich. Er kannte meine Frau und das Kind. Er wußte alles. Von dem, was ich klagte und stöhnte, zog er die größere Hälfte ab und grinste meiner Frau vergnüglich zu: „Es ist natürlich in erster Linie, mal wieder die lebhafte Phantasie!' Und damit befreite er sie von den hauptsächlich sten Aengsten und Sorgen, denn was Aehnliches hatte sie selber

kennt, so kennt er auch das Kind, und er ist nicht nur Arzt für die je weilig ausgebrochene Krankheit, sondern Haus arzt, welcher für die ganze Familie auf Ordnung achtet. Manchmal reden wir zornig über ihn, denn er komm zur Tür herein und ist manchmal derart deutlich und peinlich, daß ich mir vornehme: „Der Kerl ist zu grob; dem komme ich auch mal grobl' Aber olche Vorsätze ersticken schon in der Geburt, denn dieser Mann kann zaubern. Er sieht nur äu ßerlich wie ein auter Onkel aus, im Innern

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Zeitungen & Zeitschriften
Bozner Zeitung
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Seite 4 von 14
Datum: 05.01.1912
Umfang: 14
ab, wo sie sich noch jetzt befindet. — Wie man gesund »vird. Auf sechs verschie dene Arle», kann, wie jüngst iu einen, deutschen Wlatte ausgerechnet wurde, eiu Kranker gestiiid wenden. ?> mnlich: T-er Kranke bernst kenien Arzt — Ein neuer Liebesronmu des Herzog? der Abrnzzen. Ter Herzog der Abruzzen kain, wie ons Turin -gemeldet wird, vor kurzem im Kmst- wageu von Turin über den Col di Teirda in San Nemo am und -nahm im strengsten Inkognito im Savoy-Hotek Wohmurg. Man vermutet, daU der Herzog mit einer amerikanischen Familie

de Grot ziiiammentrcffen werde: anderseits wird behaup tet, daß ctz sich um dem Besuch einer vornehmen russischen Familie handle, die der Herzog in Sal- fomaggiore kennen gelernt habe. — i>nd wird gesuud: 2. Der Kranke beruft einen Arzt, der Arzt kommt nicht — und der Patient wird gesund. 3. Der Kranke beruft einen Arzt, der Arzt kommt, verschreibt.nichts — und der Pa tient wird gesund. 4. Der Kranke beruft einen Arzt, der. Arzt kommt, verschreibt eine Arznei, der iKvanke läßt

sie. nicht machen — und wird gesund. 5. Der Kranke kernst einen Arzt, der Arzt kommt verschreibt eine Arznei, der Kranke läßt sie «la ichen, nimmt sie aber nicht ein — und wird ge sund. 6. Der Kranke beruft cinen Arzt, der Arzt kommt, verschreibt eine Arznei, der Kranke läßt sie maäx'n, nimmt sie ein — uud wird trotzdem gesund. — Der Hungerstreik des Niesen. Große Män ner kosten Geld. Das beweist eine Klage, die der augenblicklich in Chicago auftretende Riese Per- mow gegen soineu Impresario Jerusalemski ange strengt

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Zeitungen & Zeitschriften
Alpenländer-Bote
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Seite 9 von 12
Datum: 08.06.1924
Umfang: 12
. Menschliches Leichengift hat schon manchem Arzt das Leben gekostet. Es ist ein fürchterlicher Anblick, eine offene Leiche, sei es auch die eines Kindes, in einem Zimmer voll Fliegen — oft mehrere oder viele Menschen drinnen, auch Lebensmittel, Speisen — —. Gehen wir schnell zu Gegenmitteln. In der Apotheke kriegt man um geringes Geld ein Flaschl Salmiakgeist, man lasse sich vielleicht ein altes Medizinglas oder ein sauber geputztes Tintenglas füllen. Sobald sich Spuren eines lästigen Bisses zeigen

, zu einem nassen „Wasele", noch besser ein Brocken Lehm und drücke dies auf die gebissene Stelle. Von Schlangenbiß und Hilfs mitteln dagegen wird so viel geredet, daß es überflüssig ist, sich darüber zu verbreiten. Ein Schlangenbiß — bei uns kommt nur die Kreuzotter, selten die Viper, in Be tracht — wirkt heftiger bei großer Hitze oder wenn der Gebissene überhaupt stark erhitzt ist. Deshalb soll ein Ge bissener auch nicht schnell nach Hause oder zum Arzt lausen, denn durch rasche Bewegung kreist das ver

ein kleines, kaum sicht bares Klüftl bekommen, dem sie gar keine Bedeutung bei legte. Eine Woche darauf saß sie zwei Tage im Zimmer bei der Näharbeit. Am Abend des zweiten Tages spürte sie an diesem Finger einen Schmerz, der sich rasch ver stärkte, am nächsten Morgen war der Finger stark ge schwollen, es schwoll die Hand an unter rasenden Schmerzen, tags daraus zeigte sich der berüchtigte rote Streifen über den Arm hinein, die Achselhöhle schmerzte. Das Mädchen ging zum Arzt — Blutvergiftung schlimm sten

Grades, schnell ins Spital! Natürlich fragte der Arzt auch nach der Ursache. Nichts bekannt, sie habe nur ge näht, sich weder gestochen, noch geschnitten usw. Wieder holtes Kopfschütteln — rätselhafter Fall. — Das Mädchen wurde wieder gesund, nach' monatelangem Leiden und entdeckte, nach Hause znrückgekehrt, selber die Ursache der Vergiftung — der Messing-Fingerhut war innen voll Grünspan. Weil ich schon bei der Blutvergiftung bin, muß ich noch etwas ansügen. Wodurch entsteht eine Blut vergiftung

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 5 von 16
Datum: 19.04.1924
Umfang: 16
und Da- terland. Sie erklärten, sie gingen nicht früher, bevor sie nicht die Sicherheit hätten, daß sie dort, wohin man sie bringen wolle, dieselbe Pflege hätten wie auf dem Gal- litzinberg. DaS Ministerium erklärte: .Ihr vierzehn seid Re bellen. Mit Rebellen wird nicht verhandelt.* Die vierzehn .Rebellen"' blieben im Schloß. Herr Schmitz hat sich zur Behandlung Invalider eine eigene Art und Weise zurechtgelcgt. Er entzog ihnen das Essen, er entzog ihnen den Arzt nnd die Pflegerinnen, e, sperrte

nicht ins Schloß zurücklaffen wollten, nach langem Verhandeln doch frei. Bier Tage dauerte die Belagerung. Die Frauen der eingeschlossenen Invaliden versetzten Kleider und Wäsche, um den Eingeschloffenen Nahrung Dringen zu können. Sie durften nur bis ans Gitter des sich die Invaliden über das Gitter hinweg, ohne mit ihren Ungehörigen sprechen zu dürfen, das Essen reichen laffen. Am achten Tage waren vierzehn schwer tuberkulöse Kriegsopfer noch immer ohne Essen, ohne Arzt, ohne Pflege. Als Herr Schmitz erfuhr

, daß die Presse die Sache auf greifen würde, ließ er das Gas öffnen und auch den Arzt schicken. Die Unglücklichen haben mittlerweile mit dem Minister verhandelt. Sie stellen acmz bescheidene Forde rungen. Forderungen, die im Rahmen des Jnvalidenge- setzes liegen. Sie haben acht Tage gehungert, sie sind durch die fehlende ärztliche Behandlung in ihrem Zu stand zu rückgeworfen. Inzwischen sind die Invaliden ausgezogen, weil ihnen einerseits etwas entgegengekommen wurde, andererseits sie Furcht vor der schwarzen

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