— sie war eisig kalt — er war tot.' Wieder brach die Stimme ab, wieder flössen die Tränen. Der alte Arzt faß wortlos da bei.» Aus dem Nebenzimmer durch d!e halb offen gebliebene Tür tickte der Schlag einer Uhr, sonst wars still, ganz still. Nun stand er auf. „Ich habe hier bei mei nem alten Freunde nichts mehr zu tun.' sagte er. «Er braucht mich nicht mehr, aber Sie brauchen mich. Sie sind krank, liebes Kind, tränker als sie wissen, und um meines toten Freundes willen muß ich mich Ihrer an nehmen. Ich muß
ich als Arzt hin.' Sie besprachen noch einiges, dann verab schiedete sich der alte Herr, sein baldiges Wie dersehen in Aussicht stellend. Klara aber nahm wieder am Sterbelager des Vaters Platz. Wie wenig friedlich, wie erbittert dies Gesicht aussah, dies sonst so milde, so gute Gesicht. Sie vertiefte sich in die Rätsel dieser durch den Tod erstarrten Runenschrift. Welch furchtbare letzten Gedanken eines Le benden hatten sie geprägt, und Jan Volkmar war der Besuch gewesen, den der nun Ver storbene mit solch
erbittertem Ingrimm er wartet hatte! Ihm hätte Sie schreiben sollen, seinen Trost suchen?! Eine innere Stimme sagte ihr immer wie der: Jan Volkmar wußte früher um diesen Tod als irgend ein anderer in der Welt und war nicht unschuldig an ihm. „Herzschlag' hatte der alte, erfahrene Arzt festgestellt, schloß das Jan Volkmars Schuld aus? Für sie nicht! Aber Herbert mußte Kenntnis haben, ehe er es von fremden Menschen erfuhr. Er durfte kommen, er durfte helfen und trösten. Jetzt durfte er, dieser Tod