1. Mittagsausgaben
wieder herzustellen. Red¬ ner spricht dann der tapferen Armee den Dank aus und gedenkt auch der Mitglieder des Hauses, die im Felde stehen. Besonders stolz könne das Haus sein, daß der Bezwinger Antwerpens ein Mitglied des Hauses sei. Der Präsident brachte dann ein Hoch aus auf den Kaiser, die Armee und Marine. Südrußland mit Verwundeten überfüllt. Odessa, 23. Okt. Südrußland ist mit Ver¬ wundeten überfüllt. In Odessa allein waren mit Beginn dieses Monats
des Meeres bereits über die englischen und russischen „Sie- gesberichte" lustig zu machen. So spottet darüber ein kalifornisches Blatt folgendermaßen: Die österreichische Armee bricht den Rekord. Die merkwürdigste Armee, die je unter einer Fahne marschierte, ist die österreichische Macht in Galizien. Eine genaue Untersuchung der Nach¬ richten aus Petersburg enthüllt die wunderbare Tatsache, daß diese einzige Armee neunmal an derselben Stelle schwere
Niederlagen erlitten hat, fünfmal total geschlagen, elsmal in kopflose Flucht getrieben wurde, daß ihr die Kanonen, Munition und Proviant vielmal weggenommen wurde und daß sie zweimal über die Karpathen getrieben ! wurde. Ferner, daß bei einer totalen Stärke von ? 350.000 Mann diese Armee in verschiedenen ! Schlachten 80.000, 130.060, 90.600, 300.600, ! 150.000 und 67.000 Mann verloren hat, die alle getötet, verwundet und gefangen wurden
, und daß noch eine unbestimmbar große Anzahl übrig bleibt, die die russischen Truppen mit großer Begeiste- j rung angreift. | Eine Armee, die all dies binnen dreißig Tagen ! durchmachen und dann einen viertägigen schweren z Kampf auf dem Platze bestehen kann, wo sie zuerst vernichtet wurde, hat sicherlich einen Rekord auf¬ gestellt. Rückkehr des Thronfolgers auf den Kriegsschauplatz. Wien, 23. Okt. Der Erzherzog-Thronfolgeu ,Äar>l Franz Joses, der dem Kaiser Be¬ richt
", das sonst ausschließlich die Interessen des Dreiverbandes vertritt, gibt zu, daß die Lag e der russischen Armeen einigerma¬ ßen zweifelhaft sei. Es sei wahr, daß die RussenUn garnverlassen und sich auf die Hauptmacht ihrer Armee zurückziehen mußten. Ebenso sei es wahr, daß ihre Truppen die Stellun¬ gen zwischen P r z e m y s l und Krakau verlassen und sich auf den San zurückziehen mußten. Die Russen hätten angekündigt, daß sie einige Zeit Stillschweigen