zu Schimpfereien zwischen russischen und serbi schen Gefangenen. Am 21. September ging es den Serben besonders übel. Die Russen gingen auf sie mit den Schaufeln und Hauen los und schrien : „Ihr Hunde, euretwegen müssen wir hier in der Fremde sein, weit von Frau und Kindern!' — Das beweist klar, daß die Völker der russischen Steppen'mit der Knute (Peitsche) auf die Schlachtbank gezwungen wurden. Eine Armee von Brüdern. 'Ein Gefreiter eines württembergischen 'Landwehrregimentes gibt folgende herzerfreuende
Schilderung über den Geist, der in der oeutschen Armee herrscht: „Die Begeisterung, der Glaube an den Sieg, ist in Deutschland unbeschreiblich. Was zuversichtlich die Bevölkerung glaubt, glau ben auch wir Soloaten. Deshalb mußten auch die Franzosen so oft daran glauben. Mannschaften und Offiziere sind eins, beide haben Zueinander eisernes Vertrauen. Wir kennen keine Vorgesetzten, sondern mir kommandierende Ka meraden. Wir wickeln uns in eine Decke, wir schlafen nebeneinander, wir essen oft aus einem Topfe
und wir trinken aus einem Becher. In der ganzen Armee gibt es nur mehr einen Titel, den alle führen, das ist das Wort „Kamerad', Die Offiziere bis zum Major tragen im Gefechte Ge wehre, sie schießen mit uns aus den Schützengrä ben, sie stürmten mit uns mit-erhobenen Ge wehrkolben und des gab nach manchem heißen Gefechte unglaubliche Ausbrüche der Kamerad schaftlichkeit „. . . . Offiziere -und Mannschaft küßten vor den eroberten Kanonen, den Führern rannen vor Freude die Tränen in die Wangen
, einige Soldaten haben dabei , die: Fla schen verwechselt und acht Mann sind an Vergiftimg gestorben. Nie in meinem Leben, erzählt ein Bericht erstatter, sah ich solch eine Verwüstung, wie in dieser Apotheke, Hunderte Flaschen am Boden, der .Inhalt ausgeschüttet, eines vermengt mit dezn anderen, Sal be^ Karbol, Zyankali und Arsenik in Mengen, daß man ein Armeekorps hätte vergiften können. Vor dem Feldzug wurde für die russische Armee ein Alkoholverbot erlassen, aber wenn man die Spuren der russischen Armee