verfrüht. Selbst Der Eindruck der Berliner Ereignisse: bin unblutiger 30. Zuui Die großen Umbesetzungen in der Regierung und im Heer werden in diplomatischen 'Kreisen als „ein unblutiger 30. Juni" bezeichnet. Es wird darauf hingewiesen, 'daß sieben Generale der Armee und- sechs Generäle der Lust- Waffe am 28. -Februar aus dem Dienst auSs-cheiden,. Im Augenblick läßt sich nicht übersehen, wie sich die ga-nze Um schichtung auswirken wird, doch herrscht die Meinung vor, daß die Partei ihre Stellung
i-n, der Armee und- der Außen politik weitgehend -befestigt häbe. Auch in der Wirtschaft ist schon mit entsprechenden Umstellungen begonnen worden, und man erwartet, daß Minister Funk, der soeben das Reichswirtschäftsministerium übernommen hat, in Kürze weitreichende Schritte in der gleichen Richtung unternehmen wird. In diesem Zufälm menhang mißt man d-er Ernennung von 'Major v. Jagwitz zum Leiter der Außenhandels-, Devisen- und Exportabtei- lung im Wirtschastsministerium besondere Bedeutung
wird, in dem neben der Partei auch weiterhin das konservative Element und -die -Armee stark vertreten sind. -Viel beachtet wird, daß Neurath zwar zum Präsidenten des Rates ernannt wurde, daß die -laufenden Geschäfte dagegen von Lammers geführt werden-, der auch zusammen mit Hitler und Keitel den Aufruf an die Armee Unterzeichnete. Im allgemeinen hat es jedoch den Anschein, als ob die Zusammensetzung des geheimen Kabinettsrates „neutral" sei und daß man weder bon einem Uebergewicht dev Partei
noch der konservativen Elemente sprechen kann. Die entscheidende Frag-e für die Zukunft dürfte jedoch weder in -der Auswirkung der „Verjüngung-" in der Reichs- -wehr noch im Funktionieren -des Geheimen Kabinettsrates zu suchen sein, sondern darin, wie sich die zukünftige Zu sammenarbeit von Armee und Partei bezüglich des Ober kommandos der Wehrmacht, dessen- Chef Keitel ist. gestalten wird. Bisher wurde Blomberg als „Bindeglied- zwischen Partei und Armee" angesehen, zu welcher Rolle er sich „dank eines gewissen
Mangels an prinzipieller Starrheit" besonders gut eignete. Ob sein- Nachfolger in der Funktion äl-s „Brücke zwischen Partei und Armee" sich für diesen Posten ebensogut eignet, kann allein- die Zukunft lehren. Durch die Uebernahme -der obersten Befehlsgewalt durch Hitler seien, wie es in der' deutschen Presse heißt, sachlich jedensälls alle Voraussetzungen für -eine möglichst -enge Zu sammenarbeit und- „Verschmelzung" d-er beiden „Sänken" des Staates, Armee und Partei, gegeben. lr neuen deutschen