11.313 Ergebnisse
Sortieren nach:
Relevanz
Relevanz
Erscheinungsjahr aufsteigend
Erscheinungsjahr absteigend
Titel A - Z
Titel Z - A
Zeitungen & Zeitschriften
Neueste Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/NEUEZ/1929/21_07_1929/NEUEZ_1929_07_21_2_object_8160924.png
Seite 2 von 6
Datum: 21.07.1929
Umfang: 6
der Entente stehende Kerenski die Fortsetzung des Krieges „bis zum siegreichen Ende". Obwohl die Frontsoldaten von tiefer Kriegsmüdigkeit erfüllt waren, hetzte sie der „demo kratische" Präsident Rußlands in eine neue, verlustreiche Offensive, die nach einigen Anfangserfolgen sich in eine schwere Niederlage der rassischen Armee verwandelt^ in eine Katastrophe, die den gänzlichen Zusammenbruch des Russenreiches beschleunigte Ueber die Vorbereitung und den Verlauf dieser letzten russischen Offensive entneh

vor eine unerwartete Entscheidung. Am 12. Mürz betonte General Alexejew in seinem Schreiben an den Kriegsminister Gutschkow, daß Rußland, angesichts der beginnenden Zersetzung der Armee, in nächster Zeit zu aktiven Operationen großen Maßstabes nicht fähig sei. Am 18. März wurde auf einer Konferenz im Hauptquartier die fortschreitende Zer setzung der Armee, die bedrohliche Ernährungslage, die Zerrüttung des Transportwesens usw. festgestellt. Die Lage an der Front wurde immer schlimmer und am 29. März mutzte

vorzubereiten. Wochenlang be reiste Kerenski die verschiedenen Frontabschnitte und hielt zündende Reden, die die russischen Soldaten bewegen sollten, zur Rettung der neuerrungenen Freiheit, die vom deutschen Militarismus bedroht werde, die militärische Macht der Mittelmächte zu brechen. Aber die Begeisterung, mit der die Massen Kerenski huldigten, sowie die vielen Szenen, bei denen feierlich geschworen wurde, fürs Vater land zu sterben, waren illusorisch. Die russische Armee, vor allem ihr Kern, die Bauern

, wollten nicht wei terkämpfen. Zum Höchstkommandierenden wurde von Kerenski an Stelle des Generals Alexejew der Oberbefehlshaber der südwestlichen Front, General Brussilow, ernannt. Rußland sollte also die Offensive an der strategisch weniger wichtigen südwestlichen Front aufnehmen. An dieser Front befanden sich vier Armeen. Am 3. Juni gab der neue Oberbefehlshaber, General Gutor, die Direk tive für die Offensive. Danach sollte der Schwerpunkt der Operationen bei der 7. und 11. Armee liegen

, die die Front des Gegners in der Richtung auf G l i n i a n y — Lemberg durchbrechen sollten. Die „Besondere Armee" sollte durch Demonstrationshandlungen möglichst viele Kräfte des Gegners auf sich ziehen, während die 8. Armee den Auftrag erhielt, die Operationen von den Karpathen aus zu unterstützen und mit ihrem rechten Füge! das Tal des Flusses Lomnitza zu besetzen, um dann weiter vorzudringen. Am 16. Juni 1917 (russischer Kalender) begann an der Front der 7. und 11. Armee die artilleristische Vorberei

1
Zeitungen & Zeitschriften
Tiroler Wastl
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIWAS/1928/11_07_1928/TIWAS_1928_07_11_4_object_7955208.png
Seite 4 von 16
Datum: 11.07.1928
Umfang: 16
eines französischen Zuavenregimentes. Dann allerdings vermochte auch eine zweite österreichische Brigade die Lage nicht wieder herzustellen. Bei Magenta, am 4. Juni 1839, machte nur der unnötige Rückzug des österreichischen ersten Korps und im Anschlüsse daran der Rückzug der k. k. Armee, von der zwei Korps noch nicht eingegriffen hatten, den Gefechtstag zu einem Erfolge der Franzosen, von dem sie übrigens erst zwei Tage spä ter durch eine Deputation aus Mailand erfuhren. Die Piemontesen hatten an den: Kampfe

so gut wie gar keinen Anteil. Erst spät abends traten die Bergsaglieribataillone und die Divisionskavallerie einer einzigen Dion in's Ge fecht. Im schweren Kampfe bei Melegano am 8. Juni, in welchem Benedek die fünffache Uebermacht des nachorän- genden Feindes aufhielt, fehlten die Piemontesen gänzlich, und bei Solferino am 24. Juni, erlitt ihre Armee 5 Dio nen stark am nördlichen Flügel bei San Martina gegen das einzige Korps Benedek, eine vollständige Nieoerlage und wurde fast eine Meile weit

vom Schlachtfelde zu rückgeworfen. Als Sieger verließ Benedek abends unverfolgt das Schlachtfeld — hier wurde der tapfere Mann völlig zum Heros der Armee die ihn, auf ihren Schild erhob: „Dein Name klang wie Hörner Ansmunternd zum Gefecht, So wie ein Lied von Körner Soldatisch, wahr und echt..." Das war nach San Martina — welches die Italiener als Sieg ausgaben. Da wenige Wochen später der Kaiser von Oesterreich, des weiteren Kampfes müde nun, >vo endlich, die ganze Armee kriegsbereit war, Frieden schloß

und an Kaiser Napoleon die Lombardei abtrat, welche int Frieden samt den Fürstentümern Mittelitaliens an Sardinien fiel, war nicht auf den Schlachtfeldern des Jahres 1859 erwor benes Verdienst der Kgl. fardinischen Armee. Nun kam freilich eine Periode italienischer „Sieges läufe". A be r sie waren ganz intern. Welsche unter sich. Was kein Hindernis war, beispielsweise italienische Kriegsschiffe stolz nach beit hiebei erfochtenen internen „Siegen" zu nennen*). Leider verbietet der verfügbare Raum

hier diese Kämpfer näher zu behandeln, so lehrreich sie auch in Bezug auf die Eigenart italienischer Politik wären. Genug, das werdende Königreich Italien liest das italienische Königreich Beider Sizilien mitten i m Frieden vom Freischa- renführer' Garibaldi überfallen, dessen Freikorps im italie nischen Kriegshafen La Spezia mit Waffen der kgl. Armee ausgerüstet, dessen Truppen größtenteils aus Reservisten, die eben erst den Krieg mitgemacht hatten und dessen Führerschaft fast ausnahmslos aus königlichen

2
Zeitungen & Zeitschriften
Tiroler Wastl
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIWAS/1922/31_05_1922/TIWAS_1922_05_31_5_object_7952817.png
Seite 5 von 20
Datum: 31.05.1922
Umfang: 20
guthaben beschlagnahmte und das private Barvermä gen als Staatsbesitz erklärte. Gleichzeitig lösten die Bolschewisten die alte Armee völlig auf. Sie gaben je dem Soldaten, der in die Heimat entlassen wurde, und der seine Waffen ablieferte, reichliches Entlas sungsgeld und deckten die dazu notwendigen Beträge durch vermehrte Herstellung von Papiergeld. Die Soldaten, welche nach dem langen Kriege an und für sich nach Hause strebten, und der sinkenden Kaufkraft des Papiergeldes sich zunächst nicht bewußt

, sowie internationalem Gesindel gebildet. Auck diese Rote Armee wurde vorzugsweise ernährt, bezahlt und aekleidet. so daß die Soldaten mit ihrem Schicksal zufrieden waren. Die Disziplin in der Roten Armee wurde von der Sowjetregierung allmählich mit großer Vorsicht, aber auch mit ebenso großer Energie, und schließlich mit steigender Härte wiederhergestellt. Die Sowjetreaierung erkannte da bei. daß sie ohne energische und tüchtige Offiziere nickt anskommen könne. Sie stellte daher die frühe ren

Offiziere der kaiserlich russischen Armee vor die Wahl, entweder getötet zu werden oder zu verhun gern. oder aber gegen eine glänzende Bezahlung in der Roten Armee zu dienen. Dabei wurde den Offi zieren eine Disziplinargewalt eingeräumt, wie sie die Offiziere der kaiserlich russischen Armee niemals auch nur an nähe rund besessen hatten! Viele dieser Offiziere sind daher in die Rote Armee einae- t^eten. Trokki, der von der Sowjetregierung an die Svike der Roten Armee gestellt morden ist. hat aber aesaat

hat die Sowjetregierung die Rote Ar mee sehr fest in der Hand. Die Armee fürchtet einer seits die Chinesenbataillone, welche der Sowietregie- run.a blindlings ergeben sind, und die Tfcke-Ka, und andererseits sehen die Soldaten der Roten Armee, daß sie mit Ausnahme der Sowjetkommissare. die in außerordentlichem Luxus leben, die einzigen Men schen in Rußland sind, welche hinreichend ernährt werden. Sie befürchten aus diesem Grunde, daß sie bei einem Sturz der Sowjetregierung ebenso hungern müßten wie die anderen Russen

3
Zeitungen & Zeitschriften
Lienzer Nachrichten
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/ZDB-3091117-5/1927/11_11_1927/ZDB-3091117-5_1927_11_11_1_object_8505583.png
Seite 1 von 16
Datum: 11.11.1927
Umfang: 16
, daß die Sowjetregierung die Depo siten- und Banknoten der Wohlhabenden mit Beschlag belegte und sie als Staatseigentum erklärte. Zu gleicher Zeit lösten die Bolsche wisten die alte Armee aus, indem sie jedem Sol daten, der seinen Abschied nahm und seine Waffen ablieferte, eine hübsche Summe aus zahlten. Die hiefür erforderlichen Banknoten lieferte die Notenpresse. Die Bolschewisten organisierten dann die rote Armee, deren Elitetruppe aus Chinesen bestand, die von der früheren Regierung zu nicbrigen Löhnen als Kulis

eingestellt wor den waren und die jetzt von den Bolschewisten mit reichlicher Nahrung und erstklassigen Uni formen versehen und außergewöhnlich! hoch be soldet wurden. Weitere Armeekorps wurden aus Letten und aus russischem und internatio nalem Gesindel zusammengestellt. Da alle gut bezahlt, bekleidet und beköstigt wurden, waren sie loyale Truppen. Um die in der alten Armee vorhandene Disziplin auch in der Roten Armee wieder herzustellen, wurdet! Offiziere der alten Armee mit außerordentlich hohem Gehalt

ein gestellt und ihnen größere Machtbefugnis über die Soldaten eingeräumt, als sie jemals in der zaristischen Armee gehabt hatten. Wenn ein Offizier sich irgendwie verdächtig erwies, ließ der Sowjet dessen Angehörige nach und nach erschießen. Ferner wurden die Offiziere durch die Tsche- ba, die Geheimpolizei, betvacht. Manche Mit glieder der Tscheka waren Verbrecher und Abenteurer. Die Tscheka und ihre Nachfolge rin, die Ogpu Apolitische Polizei), haben über Rußland ein Netzwerk von Spionage gespannt

, wie die Weltgeschichte Kein zweites kennt. Die Rote Armee' fürchtet die Ehinesenbataillone and die Tscheka, die beide der Regierung blind lings gehorchen,' aber da die Soldaten der Roten Armee mit Ausnahme der in großem Lurus lebenden Sowjetkommissare die ein zigen in Rußland sind, die stets über aus reichende Nahrung verfügen, so gehen sie für die Regierung durchs Feuer, weil sie wissen, daß sie bei einem Fall der Sowjetregierung dem Hunger preisgegeben sind. — Alle nicht- bolschewistischen Zeitungen

an einem einzigen Tage 3 0 0 0 streikende Arbeiter durch chine sische Truppen erschieße n. Die Beschlagnahme eines großen Teiles der landwirtschaftlichen Erzeugnisse für Zwecke der Roten Armee trug nicht dazu bei, die Bauern zu veranlassen, mehr Land, als nicht dringend notwendig war, zu bebauen. Eine Hungersnot war unausbleiblich. Der Sowjet scheint der Meinung zu sein, daß, wenn es der Bevölke rung schlecht geht, weniger Möglichkeit vorhan den ist, daß sie sich gegen seine Macht auf lehnt. Die russische

4
Zeitungen & Zeitschriften
Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIRVO/1929/26_07_1929/TIRVO_1929_07_26_3_object_7646820.png
Seite 3 von 8
Datum: 26.07.1929
Umfang: 8
des Sowjetheeres heißt, ist sowohl nach dem Grundsatz des stehenden Heeres wie der Miliz aufgebaut. Diejenigen Truppenteile, die den Grundsätzen des stehenden Heeres entsprechen, die sogenannten aktiven Divi sionen. erhalten von der Heeresersatzbehörde das erforder liche Truppenkontingent gestellt, das, wie im deutschen Bor- kriegsheer, zwei bis drei Jahre zu dienen hat. Die sogenann ten Territorialdivisionen stellen jedoch lediglich eine Kader armee dar, in der lediglich das Ausbildungspersonal an Offizieren

und Unteroffizieren ständig vorhanden ist. Die dort eingezogenen Reservisten und Landwehrleute dienen lediglich eine Hebung von mehreren Wochen ab und stehen dann der Ersatzbehörde von Fall zu Fall zur Verfügung. Den 29 aktiven Schützendiv:''onen stehen also 41 Territo rialdivisionen gegenüber, in denen rund eine Million Mann jährlich ausgeblldet werden. Die Friedensstärke der roten Armee beträgt 550.000 Mann. Die Kriegsstärke ist umstritten. Da jährlich ungefähr eine Million Menschen in der roten Armee

ausgebildet wer den, wird die Kriegsstärke der heutigen roten Armee, nach dem praktisch lediglich sechs Jahrgänge als Ausbildung in Frage kommen, sieben Millionen Mann betragen. Die technische Ausrüstung der roten Armee besteht aus 10.000 leichten und 5500 schweren Maschinengewehren, aus 350 leichten und 121 schweren Batterien, aus 100 Tankwagen und etwa 1000 Kriegsflugzeugen. Die Bekleidung per roten Armee ist nach dem überein stimmenden Urteil der westlichen Militärs zweckentspre chend. Die technische

Ausrüstung ist nicht unwesentlich ver bessert worden. Die bisher aus vier Batterien bestehende Artillerie der „Schützendivision" ist aus ein Feldartillerie regiment zu sechs Kanonen und drei Haubitzbatterien erhöht worden. * Trotzdem kann sich die technische Ausrüstung der roten Armee mit der der westlichen Armeen, der französischen, italienischen und Polnischen, nicht messen. Es fehlt vor allem an Flugzeugen und Kampfwagen sowie an dem nötigen „Potentiel de guerre", d. h. der industriellen Abwehrkraft

. Das Offizierskorps braucht nämlich absolut nicht mit Naturnotwendigkeit der Sprengkörper zwischen Armee und Arbeiterschaft zu sein; das hat uns die neueste Entwicklung der militärischen Organisation in Rußland ge zeigt. Oberste Kommandobehörde ist der „revolutionäre Kriegsrat", der unter dem Vorsitz des Kriegsministers alle Vierteljahre Zusammentritt. Der populärste sowjetrussische General ist der Reiter general Budjonny, der augenblicklich die Grenzschutzbewegun- gen im Fernen Osten in die Hand genommen

5
Zeitungen & Zeitschriften
Neueste Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/NEUEZ/1928/18_11_1928/NEUEZ_1928_11_18_3_object_8160545.png
Seite 3 von 8
Datum: 18.11.1928
Umfang: 8
3. Beim Generaiftab der Weißen Armee. Wie ruflisch« Generäle im Exil sich auf den Krieg gegen Gowjetrutzlanb vorbereiten. • In General Kntjepows Hauptquartier. Paris, Mitte November (United Preß). Die Generäle, die an der Spitze einer Weißen Armee ins rote Rußland einmarschieren möchten, glauben, daß diese Armee ihr Geschäft verstehen würde. Sie glauben, jene Armee würde die Fehler, die ein Wrangel und ein Denikin gemacht haben, nicht noch einmal machen. Keine Horden von begeisterten

, doch disziplinlosen nn-5 unwis senden Truppen würde es geben und keine Offiziere, deren Eignung lediglich in ihrem Mut besteht. Die alten Truppengenerttle, die unter den Führern der Weißen Armee gefochten haben, sind dabei, langsam den Kern einer modernen Armee zu formen. General L u k o m s k y, russischer Unterstaatssekretär des Krieges von 1915,10, Kommandant des ersten russischen Korps unter dem Zaren und später Denikins Kriegsminister, erzählte dem Vertreter der United Preß von bestehenden Plänen und davon

, wie man diese Pläne in die Wirklichkeit umzu- sitzen versuche. „Noch lange nicht erwarten wir den 5krieg," sagte er, „aber wir wachen uns bereit. Wir haben in allelt Städten der Welt Schulen errichtet, in denen alle Mit glieder der Weißen Armee Unterricht genießen können: kleine militärische Akademien, die des Nachts arbeiten. Die JnstruLtoren sind aus den großen russischen Militärschulen hervorgegangen. Die Pariser Schule wird geleitet von Professor Go low in, der zu seinem russischen Diplom

auch noch eines der französischen Ecole Militaire besitzt. Es gibt Schulen in M a r s e i l l e und Lyon, in England und Amerika und anderen Ländern. In diesen Schulerr wird Taktik, Topographie, militärische Mathematik, Waffenkunde usw. unterrichtet. Alle Kurse sind bloß theoretisch. Um eine Armee praktisch einüben zu können, brauchten wir viel 3^aum und den können wir nicht bezahlen. Das Hauptquartier der Weißen Armee," fuhr General Lukomsky fort, „ist in Paris, wo auch der Chef der Weißen Armee heute lebt. Dieser Chef

ist General Kutjepow, der in der alten russischen Armee Oberst war und sowohl in der Denikin- wie in der Wraugel- Armee im Range nur hinter diesen zwei Führern zurück- stanö. In General Kutjepows Hauptquartier treffen sich von Zeit zu Zeit die Generäle, um Organisatiorlsfragen zu erörtern und um Pläne zu entwerfen. Wir selielr uns regelmäßig einmal die Woche und nicht selten auch öfter. Uns alle behindert freilich der Zwang, Brot ver dienen zu müssen. Wir können nicht zu allen Tages zeiten zusammenkommen

6
Zeitungen & Zeitschriften
Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIRVO/1927/17_10_1927/TIRVO_1927_10_17_1_object_7644369.png
Seite 1 von 8
Datum: 17.10.1927
Umfang: 8
des Reichspartei vorstandes gesagt werden, daß er den Verhältnissen entspre chend sehr befriedigend ist. Freilich soll damit nicht gesagr sein, daß wir nunmehr die Hände in den Schoß legen und uns mit 'den erreichten Erfolgen abfinden sollen. Ganz im Gegenteil. Die Reaktion in Oesterreich rüstet unausgesetzt. FeuUeton. Die rote Armee in Rußland. Im „Schutzbund" schreibt im Anschluß an eine Ruß« landreise Genosse Rudolf Löw darüber folgendes: Von der Roten Armee sahen wir aus unserer Rußland reise

, daß die rote Armee bei Paraden einen guten Eindruck mache, leider konnte, ich aber eine /solche nicht scheu. Anläßlich des Abschlusses der Werbewoche für die Luftflotte sollte auf dem Ehodinkaseld eine große Parade stattsinden, die aber des Regens wegen nicht vor sich ging. Die Offiziere der Roten Armee sind bereits zum großen Teil aus dem Proletariat hervorgegangen, und man sieht ihnen dies auch an. Von dem geschniegelten und gestriegelten Pa radeossizier der Vorkriegszeit ist nichts zu sehen. Im allge

stehen zumindest mit den Kommunisten in enger Verbin dung. Bei unseren Empfängen waren mitunter Soldaten vertreten und haben an uns Ansprachen gehalten. Bei dem Spovtmeeting in Charkow hat der höchste Offizier der Sow jetukraine an die Sportler eine Ansprache gerichtet. Bei einem Cmpsangsabend in Krematorskaja hielt der Kom» Mandant der dortigen Abteilung der Roten Armee eine Rode, die aus die Notwendigkeit der Unterstützung Smvjetrnß- lands durch die westeuropäische Arbeiterschaft hinwies. In Moskau

wurden wir von dem Vorsitzenden des Moskauer Sportsoßvjets, einem Offizier im Range eines Korpskom mandanten. empfangen und begrüßt. An der. Spitze einer Sportvereinigung, mit der unsere Niederöfterreicher ein Wettspiel austrugen, steht ein Sanitätsinspektor 'der Roten Flotte. Auch sonst nimmt die Rote Armee an der Auf klärungsarbeit Anteil, was zum Beispiel in den Ausstel- Vu-nyen von Waffen, Kriegsmaschinen -und Kriegsbildern deutlich zum Ausdruck kommt. Wieweit die Popularität der Roten Armee

in die Massen eingedrungen ist, konnten wir natürlich während unseres kurzen Aufenthaltes nicht seststellen. Die Kreise, mit denen wir in Berührung kamen, haben die Rote Armee sehr gelobt. Ein sehr flottes Bud° jenny-Lied wurde wiederholt vor uns gesungen. Auch sonst sorgt die Regierung für die Popularität der Armee und ihrer Führer. Auf großen Werbeplakaten ist der Kriegs- Minister der U.S.S.R., Genosse Wotoschilow, mit den Kom mandanten der Armeen der einzelnen Unionsrepubliken abgebildet. Woroschilow

7
Zeitungen & Zeitschriften
Tiroler Grenzbote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIGBO/1926/23_10_1926/TIGBO_1926_10_23_9_object_7747689.png
Seite 9 von 12
Datum: 23.10.1926
Umfang: 12
. Wir werden ihnen die Stirne bieten! ... Mögen sie kommen, die Abkömmlinge Armins; sie werden nicht mehr die Legionen des Varus j finden! . . ." Capello, der Kommandant der ! 2. Armee, die unser Stoß getroffen hat, sagte: I „Die zweite Armee ist vorzüglich gerüstet." Und Cadorna, dieser größte Italiener, den der Krieg gezeigt hat, rief noch am 23. Oktober abends, also wenige Stunden vor dem Angriffsbeginn: „Es j ist nichts zu befürchten." Und vor der Unter- j suchungskommission sagte Cadorna aus: „Es hätte mr genügt

, wenn jeder Mann ein Magazin, jedes , Maschinengewehr eine Gurte und jedes Rohr einen Tchuß abgegeben hätte, und der Feind wäre nicht gekommen." Ia, das war eben das „Wunder", ! daß wir den Italienern sogar zu dieser einfachsten Kampfäußerung die Zeit nicht gelassen haben. So berechtigt es also für die Italiener ist, von einem „Wunder" zu sprechen, so falsch ist es, wenn j dies auch mit oder ohne Absicht von unserer Seite geschieht. Um das Armee-Oberkommando Baden gegen den aus den Ereignissen sich ergebenden

den Ruhm unserer alten, trotz allen Mängeln doch prachtvollen Armee, die nur richtig geführt zu werden brauchte, um die glänzendsten Siege zu erreichen, herabsetzen muß, ohne daß damit in den Augen der Kundigen und vor der Geschichte der Rettungsversuch Erfolg ha ben könnte. Es ist ein alter, österreichischer Fehler, rlles. auch das anerkannt Schlechte, gut zu finden, weil es „österreichisch" ist. Erst die tiefen Schatten, bie unser altes Oesterreich aufzuweisen hatte, die natürlich auch in unserem

Heerwesen wirken mußten, bie in Licht umzuwandeln auch einem Zauberer nicht gelingen kann, lassen den Ruhm unserer j alten Armee umso heller erstrahlen. Diese - Zeilen sollen das Licht in der alten k. u. k. Armee im herlichsten Strahlenglanz aufblinken lassen, wenn dabei auch die Vortrefflichkeit ber höchsten Führung in Frage kommt. Diese oberste Führung hat. wie jede andere, jederzeit Fehler gemacht — sie möge sie selbst verantworten. Zu chrer Entschuldigung aber den glänzenden Erfolg

als etwas Unfaßbares, als einen nicht zu erwar tenden Zufall hinzustellen, so als ob eben einmal eine blinde Henne ein Korn gefunden hat, unseren Sieg also auch zum „Wunder" stempeln zu wol len, ist eine freventliche Herabsetzung unserer alten k. u. k. Armee. Nein! Der Erfolg am Isonzo war für das k. u. k. 1. Korps in keiner Richtung ent Wunder. Die Führung des 1. Korps hat diesen Erfolg so, wie er errungen ist, als sicher erreichbar erkannt, hat ihn darum erstrebt, vorbereitet und gewollt, hat die Truppen

8
Zeitungen & Zeitschriften
Alpenländer-Bote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/ALABO/1924/24_02_1924/ALABO_1924_02_24_1_object_8266306.png
Seite 1 von 16
Datum: 24.02.1924
Umfang: 16
nun meinen mögen, daß die Sozialde- Wtzraten mit ihrem Erfolge zufrieden gewesen Aren und sich gerühmt hätten, daß wir nun des Nltärismus vollständig los wären. Weit gefehlt. Mt sollte der Moloch neuerdings auferstehen; al lerdings nicht als staatliche Wehrmacht, sondern als sozialistische Parteitruppe unter dem Namen Bolks- Ahr unseligen Angedenkens, gegründet vom sel ben Dr. Deutsch. Die Armee wurde so glänzend ein gerichtet, daß sie überhaupt zu nichts ?.u brauchen Äar. Die Kommandogemalt hatten in Wirklich

Truppe eine webrbarte Truppe M machen ist eine harte Nuß. Die ärgsten Unruh- Wer mußten ausgeschisst, verläßliche Leute neu Monommen werden usw. Die Arbeit war um so gieriger, da die Sozialdemokraten ihre Leute immer noch in einflußreichen Stellen in der Armee und im Heeresausschuß hatten, die alles kontrollier ten und alles mögliche so weit nur möglich behin derten. Im Heeresausschuß saß der berüchtigte , Jude Dr. Deutsch und an leitender Stelle in der Armee ein sicherer General Körner. Körner

war ein verdienter Offizier und hat sich am Jsonzo und in Serbien sehr hervorgetan. Beim Umsturz siel er auch um und wurde rot. Er fand daher Gnade bei Dr. Deutsch und wurde von ihm ZUM Heeresinspektor ernannt. Nachdem Dr. Deutsch das Kriegsministerium auf geben hatte müssen, übte er seinen verderblichen Einfluß in der Armee durch Körner aus. Dieser war es, der den Deutsch und die sozialdemokratische Partei über alle Vorgänge in der Armee aus dem Laufenden hielt, alle Erlässe des Ministers den So zialdemokraten

mitteilte, den Bestrebungen des Ministers insgeheim überall entgegenwirkte, den Sozialdemokraten das Material lieferte, um dem Minister Schwierigkeiten zu bereiten usw. Körner wurde nun heuer abgebaut und zwar mit ihm der ganze Jahrgang. Man kann sich denken, daß es darob Spektakel gab in der roten Häuslichkeit. Um sich darob zu rächen, veröffentlichte Körner eine Denkschrift, in der er die Tätigkeit des Mini sters, die Ausrüstung der Armee und den Geist des Offizierskorps bis in den Grund und Boden

hin ein bekrittelte. Das Offizierskorps ist ihm zu mon archistisch, die Armee zu schlecht ausgerüstet, ihre Kasernen sind ihm zu miserabel, und was das schlimmste ist, sie ist in der Betätigung ihrer politi schen Gesinnung behindert; sie wird zu wenig repu blikanisch, richtiger gesagt sozialdemokratisch erzo- zogen. Das Heer taugt überhaupt nichts als zu Paraden. Der Heeresinfpektor scheint es gar nicht zu merken, wie er sich selbst verspottet. Gings nach ihm, so dürste die Mannschaft nur einem Minister gehorchen

9
Zeitungen & Zeitschriften
Alpenland
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/ZDB-3059538-1/1929/06_09_1929/ZDB-3059538-1_1929_09_06_1_object_8091599.png
Seite 1 von 4
Datum: 06.09.1929
Umfang: 4
Ruffen, den Soldknechten Frankreichs befreit. Tannenberg bleibt in alle Ewigkeit ein stolzes, erhebendes Denkmal für das deutsche Volk. Wir wollen daher die Schlacht kurz skizzieren. Rußland mit französischem Gelde gegen Deutschland ge wonnen, brach den Krieg vom Zaun, setzte wider Erwarten, vorbereitet überraschend schnell zwei gewaltige Armeen je 300.000 Mann stark. Zangenartig gegen Ostpreußen ein. Die Rjemen-Armee unter General Rennenkampf längs der Eisenbahn Kowo — Insterburg — Königsberg

, die Rarew-Armee, geführt von Ssamsonow aus dem Raum Rowo-Georgjewsk—Lomscha—Allenstein, zwischen beiden Armeen eine 90.000 Man» starke Gruppe von Grodno ge gen Lyck. Die deutsche 8. Armee unter Generaloberst von Prittwitz sollte Ostpreußen schützen, die Ruffen aufhalten! Cs standen 750.000 Ruffen gegen 200.000 Deutsche! Fast vierfache Ueberlegenheit! Rach Cinleitungskämpfen entschloß sich Pritwitz, seine Armee hinter die mächtige Weichsel zurück zuziehen, so der übermächtigen Umklammerung zu entgehen

ritterlichem oder senatorischem Hause alterte bei einem deutschen Bauer als Hausknecht oder Herdenhüter. Und 2130 Jahre nach Cannae und 1905 Jahre nach Teutoburg, wurde das Ruffenheer unter Ssamsonow bei Tannenberg durch die deutsche 8. Armee unter Führung Hindenburg-Ludendorsf vernichtet, vom 26. bis 31. August 1914, also in sechstägiger Schlacht. Diese soll an dem *5. Jahrestage allen Deutschen in Erinnerung gebracht werden. „Die glänzendste Armee, die je die Welt gesehen hat", so nannten die Feinde

und Neider die deutsche Armee, gründlich. Der Entschluß war nun, nicht hinter die Weich sel zu gehen, sondern östlich vom Strom zu kämpfen. Schon während der Fahrt von Hannover nach Marienburg ergin gen Befehle, die Offensive wieder aufzunehmen. Am 23. August trafen nun die neuen Armeeführer in Marien burg ein. Durch schnelles Losschlagen sollten die beiden russischen Armeen an einer Vereiniguig gehindert werden. Die ruffische Kavallerie plünderte, dachte nicht ans Aus- klären. Die ruffische Führung

blieb daher im Unklaren. Die Armee Ssamsonow sollte zunächst abgetan werden. Die Mitte der deutschen Front hatte dem Drucke der Russen nachgebend, schmiegsam zurückzugehen, während die sehr stark gehaltenen deutschen Flügel im geeigneten Zeitpunkt gegen Flanken und Rücken der Ruffen zur Vernichtung ein zuschwenken hätten. Ssamsonow bemühte sich tatsächlich im Kampfe vom 25. bis 28. August die deutsche Mitte zu durchbrechen, zog hiezu starke Kräfte von seinen Flügeln zwischen Paris und London

10
Zeitungen & Zeitschriften
Alpenländer-Bote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/ALABO/1923/15_07_1923/ALABO_1923_07_15_2_object_8265851.png
Seite 2 von 12
Datum: 15.07.1923
Umfang: 12
führen. Voriges Jahr noch mehr als Heuer, konnte man deS öfteren von Ansammlungen russischer Truppen an der polnischen oder rumänischen Grenze lesen. Jeden Augen blick glaubte man, würde die rote Armee über die Nach barn herfallen. Jedesmal hat sich die Kriegsgefahr wie der verzogen, wie ein drohendes Hochgewitter im Som mer. Es hat sich daher vielfach die Meinung gebildet, die Bolschewiki seien heute nicht mehr das, was sie waren. Sie hätten sich gehäutet und sie seien heute ein friedlicher Staat

. Zu diesem Zwecke haben sie das ganze Kirchenvermögen und alte Schätze eingezogen, Ueberall sitzen ihre Sendlinge. So in England und Indien, in Frankreich und Italien, und in Polen und Rumänien ufw. Neuestens z. B. ist man wieder einer Bolschewikiverschwörung in Bulgarien und in Ungarn auf die Spur gekommen. Ihr Hauptagitationszentrum ist zur Zeit aber Berlin, wo sich mindestens 400 russische Agitatoren befinden. Die Welt soll sturmreif gemacht werden, bis die rote Armee soweit ist, daß sie ein taug liches

Instrument darstellt, der Revolution in Europa zum Siege zu verhelfen. Die Bolschewiki arbeiten mitt lerweile an der Ausstellung einer schlagfertigen Armee. Die Armee, die sich nach der großen Revolution gebildet, hat sich für die Länge als untauglich erwiesen. Sie er hielt durch die Niederlagen in Polen vor drei Jahren einen Schlag, von dem sie sich nicht mehr erholte. Zudem begann es an Ausrüstung und namentlich an Munition hausweit zu fehlen. Die Bahnen waren auch in einem Zustand, daß man gar

nicht reden kann. So konnte man außerhalb der großen Städte von einer Armee kaum mehr reden. Dazu kam noch die vorigjährige Hungers not. Ueber den gegenwärtigen Stand der russischen Armee erfahren wir WZ absolut sicherer Quelle folgen- deS: Die russische Armee ist in der letzten Zeit an Zahl be deutend vermindert worden. Währen- sie am 1. Jänner 1922 einen Bestand von 950.000 Mann hatte, zählte sie am 1. Jänner 1923 deren nur 800.000. Ihre Zahl be trägt gegenwärtig nur 710.000

und soll nach den vor liegenden Plänen Ende dieses Jahres auf 600.000 einge schränkt werden. Diese Verminderung hat ihren Haupt grund im Geldmangel, doch spielt auch der Gedanke mit, daß eine kleinere Armee leichter und fester in der Hand zu halten ist, als eine große. Die Rote Armee zählt gegenwärtig an Infanterie 280.000, Kavallerie 60.000 technischen Truppen 75.000, irregulären Formationen 155.000, Marine 30.000, Grenztruppen 50.000 und an Militärpolizet 60.000, insgesamt also 710.000 Mann. An Bewaffnung sind zwei

11
Zeitungen & Zeitschriften
Neueste Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/NEUEZ/1922/14_05_1922/NEUEZ_1922_05_14_2_object_8152001.png
Seite 2 von 6
Datum: 14.05.1922
Umfang: 6
Heeres befriedigen zu sollen. Dadurch, und durch die rasche Demobilisierung und durch den gründlichen Abbau der englischen Armee (auch eine Forderung der englischen öffentlichen Meinung) machte Lloyd George Frankreich zn der alleinigen großen Militärmacht des eurv- pärfcherr Kontinents. Er befestigte damit endgültig das militärische Gleichgewicht in Europa, flrr dessen Herbeiführung und Erha-ltimg die großen Staats männer der englischen Geschichte mit so viel SovgsaU gearbeitet

Verbindungen mit der polnischen Armee und mit den Armeen südost- enropäischer Staaten noch verstärken konnte. Das alles mag Lloyd George wenig bedenklich erschienen sein. Er hat sich daran gewöhnt, in Frankreich ehmt Staat zu sehen, dessen Gefolgschaft England gesichert rvar, und zwar ans dem Grunde, weil Frankreich, solange die deutsche Armee bestanden und die französische Negierung diese Armee als Gegner angesehen hat, tatsächlich ge zwungen war, einen Rückhalt an England zu suchen. Lloyd George

hat aber dabei vergessen, daß mit dem Verschwinden der deutschen Armee auch die Voraussetzungen beseitigt. wurden, die Frankreich ge zwungen hatten, sich dem Willen Englands anzupafferr. Mit der Auflösung des deutschen Heeres wurde Frank reich gegenüber England nicht nur vollständig s e l b st- ständrg, sondern es mutzte darüber hinaus England in dem Verhältnis überlegen werden^ in dein die deutsche Armee aufgelöst und verkleinert nnrrde. Die Wirkungen dieser Politik begannen langsam, aber sicher

mit einem Male erkennen, daß er nicht nrehr in der Lage war, der französischen Politik auf öenl europäi schen Kontinent irgendwelchen Widerstand entgegenzn- setzen, denn England könnte einen solcher: Widerstand nicht bis zu einer ä u tz e r st e n Konsequenz, bis zu einem englischen Kriege gegen Frankreich, durchhalten. Da die Armee Englands bis auf schivache Kräfte abgebaut wurde, könnte England eine ebenso zahlreiche Armee, wie sie Frankreich besitzt, zu einem Kriege gegen Frankreich schon aus dem Gründe

kaum ausstellen, weil Lloyd George dem englischen Volt seit Jahren eingeprägt hat, daß England Frankreich verteidigen müsse.-Selbst wenn es aber gelänge, eine große englische Armee neu aufzustellen, dann wären die Aussichten eines Krieges gegen Frankreich für England wenig günstig. Militärische Sachverständige halten den englischen Sol daten für Nicht so gut wie den französischen und sind besonders davon überzeugt, datz der englische Generalstab viel weniger ansgebklö-öt, als der französische fei

12
Zeitungen & Zeitschriften
Neueste Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/NEUEZ/1930/10_08_1930/NEUEZ_1930_08_10_2_object_8163502.png
Seite 2 von 8
Datum: 10.08.1930
Umfang: 8
Gerichtes endgültig degradiert und als Landes verräter gebrandmarkt wurde, der gefeierte Held, dessen Brust mit vielen Orden der Ententestaaten geschmückt ist, wurde verhimmelt. Dieses Lobpreisen der tschechischen Masse wurde durch Bücher tschechischer Staatsmänner ge billigt und in die ganze Welt hinausgetragen. Masaryk weiß in seiner „Weltrevolution" zu erzählen von der „undemoralisierten" tschechischen Armee in Sibirien, er rühmt ihren Geist, der auch nach der nicht militärischen Tätigkeit beurteilt

werden mutz, er preist ihre wirtschaft liche Tätigkeit und den heroischen Ruhm der Anabasis. wie auch er frei nach dem griechischen Geschichtsschreiber Xenophon den Marsch der Legionäre durch Sibirien nach Wladiwostok nennt. Und nach dem Buch des tschechoslowa kischen Außenministers Dr. B e n e s ch, „Der Ausstand der Nationen", verdient die wissenschaftliche, finanzielle und kulturelle Arbeit der tschechisch-sibirischen Armee beson dere Anerkennung,- in ihr äußert sich — so sagt er wört lich — am besten

, gestohlen und geraubt? die Stimmung ihrer Armee sank auf den Nullpunkt. Diebstahl und Fahnenflucht waren sanktioniert". Heimlich verließen sie, „ohne auch nur einer Menschen seele non dieser Absicht Mitteilung zu machen", das Gebiet von Kasan, so daß die Stadt wieder in den Besitz der Bolschewisten kam, „schleppten alles, was sie an Hab und Gut der russischen Regierung erreichen konnten, mit sich fort, beluden alle vorhandenen Züge mit ihrer Beute und zogen nach Osten ab und haben es so verschuldet

eine Rußland anferlegte Kontribution von mehreren Hundert Millionen Gold- rubel". Den Winter 1918/1919 verbrachten die Tschechen in den reichsten Städten Sibiriens, und während die weitzrussische Armee ihre Pflicht tat und dabei den größten Entbeh rungen ausgesetzt war, „lungerten die Tschechen faulen zend herum, schacherten und spekulierten". Zu seinem Unheil hatte Reichsverweser Kolisch akin blinder Ver trauensseligkeit Gajda zum Kommandanten der ersten sibirischen Armee gemacht. Als im Frühjahr 1919

die Weiße Armee ihren Vormarsch zur Wolga begann, blie ben die Tschechen untätig, rührten sich nicht und blieben mit der Waffe in der Hand vor ihren warenstrotzenden Waggons sitzen, ja auch die große russische Sibirische Armee unter dem Befehl Gajdas lag untätig da, zog sich während der Kämpfe sogar immer mehr zurück und „das unsterbliche Bataillon des Generals Gajda lief ztt den Bolschewisten über". Das russische Volk — diese furchtbare Anklage erhebt Sakharow — wäre von der blntigen Diktatur befreit

13
Zeitungen & Zeitschriften
Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIRVO/1920/27_10_1920/TIRVO_1920_10_27_4_object_7619939.png
Seite 4 von 8
Datum: 27.10.1920
Umfang: 8
litt Velluno auf den Bergen zwischen Brenta und .Piave. ^ . ' Die zehnte Armeefront (zwischen der Sckftvet- zergrenze und der Etsch südlich Rovereto stand ! noch die elfte-Armee) hatte aus taktischen Grün den eine Rückwärtsbewegung ontretcn müssen. [ Die sechste Armee war, durch alliierte Truppen 'vom Piave zurückgedrängt, im Rückzug nach 'Norden und Osten, dem sich auch die Jsonzo- -armee anschließen mußte. Die Truppen ^Jsonzo- : armee befanden sich noch zum großen Teil in der [Hand

i Wirren; so wollten das rein ungarische Infan terieregiment 68 auf der Piave-Insel Papa- dopoli und das ungarisch-stowenische Regiment 'Nr. 25 auf der Hochfläche von Aiiago nicht mehr , kämpfen. Am 25. und 26. Oktober nahmen die Meutereien der Truppen immer mehr zu; im ! Bereich der elften Armee auf der Hochfläche von Asiago verlangten zum Beispiel die ganze un garisch-slowenische 27. Infanteriedivision und hie ungarisch-rumänische 38. Honvedinfanterie- [division dringendst ihre Ablösung

haben vlohlich bei der Armee im Felde zahlreiche Truppen gemeutert, so daß' wir tatsächlich vor der Auf lösung der Armee stehen. Die ersten Anzeichen sind an der Südwest- sront am 24. Oktober, an der Süd front einige Tage früher ausgetreten. Die Bewegung er streckt sich auf alle Volrsstämme. Die ungari schen Truppen geben mit auffallender Ueber- einstimmung an. nur noch für die Verteid'- gung ihres Vaterlandes zu kämpfen und be rufen sich hiebei auf durch Zeitungslektüre be kannt gewordene Reden voit

verlassen. Von der Armee im Felde sind, bis auf ein zelne Fälle von Plünderungen, noch keine Ge walttaten gegen Offiziere, Bevölkerung oder, Sabotageakte gemeldet worden. (Schluß folgt.) ins AM Md Lmd. ; Innsbruck, 26. Oktober. Lr'sokWnisstio« Frnnbruck. Donnerstag den 28. Oktober, abends 8 Uhr. ; im Saale des Arbeiterheims BsrteivsrssMMlmg. Tagesordnung: 1. Berichte. 2. Stellungnahme zum Parteitag. Referent: Nationalrat Simon Abram. 3. Verschiedenes. Zu zahlreichem Besuch ladet ein Der Ortsausschuß

14
Zeitungen & Zeitschriften
Neueste Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/NEUEZ/1920/23_11_1920/NEUEZ_1920_11_23_1_object_8148861.png
Seite 1 von 4
Datum: 23.11.1920
Umfang: 4
haben wir die Grenze der neutralen Zone erreicht'. In der Krim Rühe. Unterbrechung der russisch-polnischen BerHandtMlgen. KB. Paris, 21. November. Nach einer Meldung aus Riga seien die polnffch-rusMcl-en Verhandlungen unter brochen worden. Joffe habe Samstag der polnischen De legation eine Note überreichen lassen, worin es heißt, daß wegen der Nichtausführung der Zusatzklausel zum Proto koll vom 14. dS., betreffend die Zurückziehung der polni schen Armee bis an die Grenze seitens der Polen, die Ver handlungen

-e hnntn. Man ÄMrrhstt schwere Repressalien. Die Armee Wrangel. Nachrichten aus Rußland melden, daß'die geg-8- revolutionäre, von Frankreich unterstützte Wrcm- gel-Lrmee von den Roten endgültig geschlagen sei. Ueber die Entstehung und die wechselnden Schick sale dieser nationalistischen Armee brachte kürzlich „Der Vorwärts" nachstehende Ausführungen, die aus den Aufzeichnungen einer menschewistischen Sozialistin stamme«. Die russische „Weiße Armee", die neuerdings den be scheidenen Namen „Armee Wrangel

zwar direkt aus dem Hauptquartier des Oberkowmandierende.n, — nachts, au einem düsteren Novembertage, der dort inLeruierte Ähcs der gesamten Kerenski-Armee, General Korniloff, nrit einer kleinen Schar von Anhängern. Eiserner Mist, bedingungsloses Spotten jeder Gefahr fchutiedeten, MgefichlS des stets lauernden Todes, die wenigen hundert Mann zu einer kühnen Schar zusaur men, die fest geschlossenen Willens der harten Außenwelt trotzte. Innerlich aber war schon dieser erste Keim der Frei- willigen

der Existenz der Freiwil- ligen Armee, wobei sie ihre Führer, die Hälfte ihrer Leute und ihr halbes Kriegsmaterial verlor. Mit dem Sommer 1918 fängt die zweite — rein äußer lich angesehen sehr günstige — Periode Freiwillige an. Sie gewinnt Anhänger innerhalb de§ von ihr besetzten Gebietes, ihre Aufrufe, nach denen mit so verschiedenen Gefühlen ganz Rußland gespannt lauscht, bleiben nicht unbeantwortet- Manche Tausende aus den von den Bol. schewisten unbesetzten Gebieten stellen sich unter die plötzlich

auferstandenen nationalen russischen Fahnen. Manche Hrrnderts von Kopfarbeitern, unter ihnen Ber. treter fast aller politischer Nuancen von den National- Russen bis zu den Menschewiki, wollen es versuchen, dem neugeborenen und noch rätselhaften Phönix ihre Kräfte zu widmen. Hterrntt gewinnt dst Armee allnrWttch ein neues, klar ausgeprägtes Gesicht. Sie wird stark national und mit einem offiziell verschleierten tatsächlich sich aud. wirkerröen monarchistischen Einschlag.

15
Zeitungen & Zeitschriften
Tiroler Wastl
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIWAS/1928/11_07_1928/TIWAS_1928_07_11_3_object_7955207.png
Seite 3 von 16
Datum: 11.07.1928
Umfang: 16
, nach dem Eingreifen von Teilen des österrei chischen Gros die Schlacht und die Krone. 60.000 Piemonte sen waren von 41 000 Oesterreichern vernichtend geschlagen worden. Der Sohn Karl 'Alberts, Victor Emanuel I., schloß Waffenstillstand und Frieden — das Gros der Armee Ra detzkys wurde zu anderweitiger Verwendung frei. Während Teile derselben nach Ungarn abgegeben wur den, durchzogen zwei Korps im raschen Siegesläufe die mittelitalienischen Herzogtümer, die Lonnnellina und die Romagna, erstürmten Livorno, Bologna

. So wenig Pie mont die Krim anging — das Blut seiner Soldaten war dort noch nicht vergebens geflossen. Napoleon III. nahm sich nun der Sache Italiens an und um seine wacklige Kaiserkrone mit neuer „Gloire" zu umgeben, zog ec ein Jahr nach dem Tode Radetzkys, im Frühjahre 1859, für Italien das Schwert. Eigentlich war Oesterreich stark genug, um den Angriff der beiden Mächte abzuwehren. Als Vermächtnis des Heldenmarschalls hatte es eine Armee von nahezu einer Million Soldaten im Falle einer allgemeinen

im Falle eines allgemeinen Kräfteaufgebotes richtig einschätzend fast seine ganze Armee am Friedensstand (der allerdings sehr hoch war) in mustergültiger Schnelligkeit überraschend nach Italien warf, mobilisierte man in Oester reich erst nur die italienische Armee mit ihren fünf Armee korps (von 12 im.Frieden und 16 im Kriege verfügbaren!) und dann nach und nach, buchstäblich „mehr oer Not gehor chend als dem eigenen Triebe" ein Armeekorps nach den: anderen bis endlich im Juli, mehr als drei Monate

nach Kriegsausbruch, die ganze Armee uwbil nlacht. Dergestalt war es den von Napoleon überdies recht gut geführten Verbündeten während der Kümpfe stets möglich, eine an sehnliche Uebermacht in die Wagschale zu werfen, welche durch die weittragenden uno präzise Granaten schießenden Geschütze der Verbündeten, welchen die Oesterreicher mir glatte, mit Ausnahme der Haubitzen nur Vollkugeln schießende Geschütze entgegenstellen kounteu, wirkungsvoll verstärkt wurde. Aber trotz dieses Uebergewichtes — die Piemonte- sen

16
Zeitungen & Zeitschriften
Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIRVO/1926/06_09_1926/TIRVO_1926_09_06_2_object_7636685.png
Seite 2 von 8
Datum: 06.09.1926
Umfang: 8
wird 4. der Bundeskanzler, wie er angekündigt hat, die Frage der Notstandsaushilfe sür die Beamten zur Sprache bringen. Politische Rundscha«. Sie „Echwarzhemden" gegen die Armee. Die Pariser Zeitung „Ere Nouvelle" erfährt aus Rom. daß in Genua ernsthafte Zwischenfälle zwischen Mitgliedern der faschistischen Miliz und Offizieren der italienischen Armee sich ereignet haben. Ein Centurio (höherer Offizier) der Mussolini-Miliz stellte in völlig betrunkenem Zustande einen niederen Offizier der Armee auf hellichter Straße

we gen der Unterlassung des Grußes zur Rede und schlug schließlich diesen, der sich damit entschuldigte, ihn nicht be merkt zu haben, zweimal mit seiner Reitpeitsche ins Gesicht. Um die in seiner Person angegriffene Ehre der Armee zu rehabilitieren, zog der Offizier in ^der Notwehr seine Pistole und schoß seinen feigen Angreifer nieder. Diese in der Not wehr begangene Tötung war für die Faschisten von Genua das willkommene Signal, neue Zwischenfälle gegen die Of fiziere der Armee zu inszenieren

. Diese Zwischenfälle und Belästigungen wuchsen sich nur wegen des energischen Da- zwischentretens der Polizei nicht zu einem offenen Kampfe aus. Aber sie sind bezeichnend für den latenten Kriegs zustand, der schon seit langem zwischen den Offizieren der Armee und den Führern der Miliz besteht. Der Faschismus verachtet die nationale Armee, deren Sympathien ihm nie gehört haben. Die Offiziere der Armee sind ihrerseits über die schnelle Beförderung der Offiziere der Miliz verschnupft, die ihre Grade oft genug

durch die dunkelsten Unternehmun gen, selbst durch Mord und andere Verbrechen, erlangen und ihnen im Range gleichgestellt werden. Aber mehr noch als die Interessen der Laufbahn und des Metiers entrüstet die Offiziere der Armee und beleidigt sie in ihrer Würde die Tatsache, die „Centurionen" und anderen Führer der M'liz als ihresgleichen oder Ranghöhere grüßen zu müssen, die aus der Hefe des Volkes herausgewählt worden sind, dar unter wegen Unwürdigkeit aus dem Heere ausgeftoßene Offiziere und selbst zweifelhafte

Persönlichkeiten, die ein langes Strafregister wegen der gemeinsten Verbrechen auf zuweifen haben. Man kann ohne Uebertreibnng behaupten, daß die faschistische Miliz -der Unterschlupf von verbrecheri schen Elementen ist, vom gemeinen Mann an gerechnet bis zu den Spitzen ihrer Hierarchie. Die Offiziere der Armee empfinden den Grußzwang ihnen gegenüber als eine Be- leidigung und erfüllen ihn daher nur gezwungen. Die Miliz offiziere wißen, wie sie von ihren Kollegen in der Armee über die Schulter angesehen

17
Zeitungen & Zeitschriften
Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIRVO/1929/05_02_1929/TIRVO_1929_02_05_3_object_7645199.png
Seite 3 von 8
Datum: 05.02.1929
Umfang: 8
Eine der größten Lumpereien, die die bürgerlichen Par teien gegen die Sozialdemokratie in den ersten Friedens jahren verbrochen und wohl auch hier und da heute noch begehen, ist die Legende vom Dolchstoß in den Rücken der siegreichen Armee. Es wurde da behauptet, wir hätten den Krieg gewinnen müsten .wenn nicht die sozialistische Pro paganda das Heer so zersetzt hätte, daß es sich weigerte, weiterzukämpfen. und es so den Gegnern ermöglichte, den Krieg siegreich zu beenden. Was aber in Wirklichkeit die Ursache

war. daß es speziell in Oesterreich zum Zusammen bruch der Front kam, geht mit aller wünschenswerten Deutlichkeit aus einem Brief hervor, den der verstorbene Mdmarschall Boroevrc an seinen Freund Geheimen Rat Franz von B o l g a r einige Zeit nach der Piaveschlacht sichtete und darin mit aller wünschenswerten Offenheit aus zeigte. wie es um die k. u. k. Armee in Wirklichkeit stand iind '-er die Schuld daran trägt, daß bei der Piave-Offen- ive 1. '8 zirka 100.000 Oesterreicher getötet oder verwundet vurden

. Boroevie bestätigt wahrheitsgetreu, daß die Soldaten i>et den gewöhnlichsten Ausrückungen vor lauter Hunger Ämgefallen seien, daß die Armee nur mehr bis 15. Juni 1918 verpflegt war. weiter, daß pro Tag und Geschütz nur mehr 4.9 Schuß Munition.infolge des Nahrungsmangels der Munitionsarbeiter erzeugt werden konnten. Endlich, daß die Nachschübe erst acht Tage vor der Piaveoffensive eintrafen, so daß die Leute nicht mehr recht aufgefüttert werden konnten. (Mästen zum Schlachtgebrauch.) Boroevie bestätigt

aber auch das eine, daß es ein bodenloser Leicht sinn und eine Oberflächlichkeit war, mit solchen ausgehun gerten Soldaten und ohne genügende materielle Vorberei tung eine Schlacht gegen gut verpflegte und gut ausge rüstete Truppen einzugehen. wie es gerade die Franzosen und Engländer an den italienischen Fronten, aber auch die Italiener selbst waren. Nichts illustriert deutlicher das Ver brechen, daß das österreichische Armee-Oberkommando an der österreichischen Armee und an dem österreichischen Volke beging, daß nicht weniger

aufzupulvern, diesen Versuch mit total unzulänglichen Mitteln hat die sterreichische Armee mit einem Verluste von über 100.000 . ioten und Verwundeten bezahlt und statt den Zusammen- ! ruch aufzuhalten, ist derselbe noch mehr beschleunigt wor- en. Die Piaveoffensive 1918 war daher ein bewußtes Ver- ! rechen, das von Boroevie am besten mit den Worten ge- ! mnzeichnet wurde, «daß man so keinen Krieg führen ' wne". Die Veröffentlichung des Briefes ist durch Hofrat Ju- 5an Weib in der «Neuen Freien Presse

18
Zeitungen & Zeitschriften
Neueste Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/NEUEZ/1929/26_02_1929/NEUEZ_1929_02_26_2_object_8160768.png
Seite 2 von 8
Datum: 26.02.1929
Umfang: 8
Pl essen hat sich nach Kabul begeben, um diese Sache in Ordnung zu bringen. Ist die Rote Armee zuverlässig? Die Rückwirkungen des SLalinkurses. Moskau, 25. Februar. Anläßlich des elften Jahrestages des Bestehens der Roten Armee nimmt der Volkskommissär für das Heer wesen W o r o s ch i l e w in der Moskauer Presse das Wort zu bemerkenswert offenen Ansführungen über Schwie rigkeiten innerhalb der Armee und ihres KommaiU>o- stabes, die sich insbesondere im letztet: Jahre zeigten

, jetzt aber im wesentlichen nach seiner Ansicht überwunden seien. Woroschilews Ausführungen zeigen, daß er selbst entgegen mancherlei anderslautenden Gerüchten die Lime des Partetzeutralkomttees genatr cinhält. Er bezeichnete als wichtigste Ausgabe innerhalb der Armee zur Erhalttrug ihrer Verteidigungskraft, daß 5k Arnreeleitung mit Unterstützung des Zentralkomitees der Partei alle schädlichen Meinungsverschiedenheiten, jede Abweichung von der streng lentnischen Linie unter den Parteimitgliedern innerhalb der Arrnee

energisch liqui diere, und er glaubt schon heute feststellen zu können, baß die Mehrheit der kritisierenden Armee-Parteimitglieder an leitenden Stellen den Mut gefunden hätten, ihre Jrr- tümer einzufehen und auf den rechten Weg zurückzukm- men, indem sie von dem Gedanke:: ansgeben, daß tutt eine einmütige trn-d einmütig Lenkende Partei der Amec die volle Schlagkraft sichere. Die von Woroschilew erwähnten Vorgänge beziehet! sich auf die Anzeichen des sogenannten Opportunismus

, die sich nach der „Liquidierung" der trotzkischen Oppo sition auch innerhalb der Armee und gerade unter dem leitenden Kommandenren ziemlich lebhaft zeigten. Es gab dort eine nicht geringe Anzahl bewährter Führer, die an der Zuverlässigkeit der Armee zweifel te rr, die ßfi p. H. Bauern hat, wenn man den jetzige« außerordentlichen scharfen Knrs gegen das Bauerntum fortsetze. Aus verschiedenen Komnmndobezirken sind in diesem Sinne Denkschriften an S t a l i n gerichtet worden, die derartige Befürchtungen sehr freimütig

aussprechen. Woroschilew hält demgegenüber ebenso wie die Partei leitung an der These fest, daß sich die Schürfe des Kurses nur gegen die „G r o ß b a u e r n" richte und teilt in seinen Aeußerungen mit, daß man aus der Armee im letzten Jahre die Elemente entfernt habe, die aus Großbauern kreisen starnmten und daß mar: sich nur auf kleinbäuer liche oder mtttelbänerliche Kreise stütze. Bei Einhaltung dieser Linie und bei Ausmerzung aller opportunistischen Strömungen werde mar: krankhafte Erscheinunget

19
Zeitungen & Zeitschriften
Neueste Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/NEUEZ/1925/08_05_1925/NEUEZ_1925_05_08_1_object_8155330.png
Seite 1 von 4
Datum: 08.05.1925
Umfang: 4
durch die Kommunisten nicht beantwortete. Den „Münchner Neuesten Nachrichten" wird aus Prag ge schrieben: Immer wieder wird von der tschechischen Presse und Oeffentlichkeit über angebliche irreguläre deutsche Truppenfor mationen gesprochen und behauptet, daß das kleine deutsche Reichs heer zusammen mit diesen Formationen eine militärische Gefahr für die Tschechoslowakei bilde. Aus diesen Behauptungen wird dann die Notwendigkeit abgeleitet, in der Tschechoslowakei eiue^ unverhältnismäßig große Armee zu halten

. Diese Angriffe sind ganz unverständlich für den, der weiß, daß das stehende Heer in der Tschechoslowakei, das mit seinen 150.000 Mann im Ver hältnis zur Bevölkerungsziffer größer ist als die Armee Sowjet rußlands, und um die Hälfte größer als das deutsche Reichsheer, nicht die einzige Kampforganisation der Moldaurepublik ist. Diese Armee wird noch vermehrt durch gewisse irreguläre Verbände, deren Bestehen und Zweck der Oeffentlichkeit bisher sorgsam varenthalten, bezw. verschleiert worden

ist. In der Tschecho slowakei wird eine Armee von 350.000 Sokolturnern unter halten, die vom Staate Millionensubventionen erhält und unter dem Deckmantel der körperlichen Erziehung und Ertüchtigung mili tärische Zwecke verfolgt. Daß die Organisation militärischen Charakter trägt, ist durch die Tatsachen bewiesen. Die Sokols haben nach dem Umstürze von 1918 als nationale Armee gewirkt und find überall unter einheitlichem Kommando bewaffnet aufge treten. Sie haben als geschloffene militärische For mationen im Jahre

1919 gegen die ungarischen Sowjettruppen in der Slowakei gekämpft. Schon ihre Verfassung und ihre Kommandosprache, die von der tschechoslowakischen Armee über nommen worden ist, trägt ausgesprochenen militärischen Charakter. Das läßt sich auch aus den Schriften ihres Gründers, Tyrs, Wort für Wort Nachweisen. In der Tschechoslowakei wird gegenwärtig ein Gesetz über die militärische Erziehung der Ju gend noch vor der regulären Dienstpflicht vorbereitet. Diese militärische Erziehung

soll den Sokolvereinen und den tschechischen Schützenverbänden überlassen werden. Erst vor einigen Tagen ist in Prag der Zentralverband der tschechoslowakischen Schützenschaft konstituiert worden. Hierbei waren tschechische Generale, Vertreter der Re gierung und Vertreter der französischen M i l i t ä r m i s s i o n, die die tschechische Armee organisiert und ihren Generalstab leitet, anwesend. Die bei dieser Gelegenheit gehaltenen Reden lassen deutlich erkennen, welchen Zwecken die tschechischen Schützenverbände

20
Zeitungen & Zeitschriften
Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIRVO/1922/01_07_1922/TIRVO_1922_07_01_9_object_7626079.png
Seite 9 von 16
Datum: 01.07.1922
Umfang: 16
, weil ihr alles so widerspruchsvoll schien, daß sie den Menschen «nstlich böse ward. Alles liebte die Sonne, nur nicht die Umvahrhastigkeit, die von den Men schen geklebt wird. Was hatte man sich beim Erbauen des Hauses nicht für Mühe gegeben, wenigstens äußerlich ganz den Charakter eines Irrenhaus«-; w vermeiden! Man halt- weite Park später dann in irgend einem Dorfe der schwärze sten Oststeiermark sozusagen einen „Aufstand" organisiert uno, diesen zum Vorwand nehmend, mit einer Armee ungarischer Rotgardisten in die Steiermark

hervor, was sich noch einigermaßen mit Anstand bewegen konnte, genau so wie man an anderen Tagen des Jahres männ liche und weibliche Kranke in den großen Saal berief, uni sie einen halben Tag lang tanzen zx lassem Wer Jahrgänge, demobilisierte sie noch im Dezember, also zlvei Monate vor dem russischen Ueberfall, einige Jahrgänge der Armee, entminierte dies einzige Eisenbahnbrücke bei Poyli an der Grenze Aserbeidschans und nahm ihre Truppen vom Engpaß Darial auf der einzigen Heerstraße

über den Kaukasus zurück. Die Russen aber zogen in- Mischen große Teile der neunten Armee an dvr nordöstlichen, der achten Armee an der nörd lichen, der zehnten Armee an der südlichen, ar- menischen, und die Kavallerie des Kosakengene rals Boudenny von der dreizehnten Armee, die in Aserbe lösch an lag, an der westlichen Grenze zusammen. Und als die Umzingelung Georgiens vollendet war. brachen ohne Anlaß, ohne vorhe rige Kriegserklärung , die Armeekorps in einer Gesamtstärke von zn>eihunderttausend Mann

in das wehrlose Land ein. Am 1. Februar 1931 setzte, für die georgische Regierung völlig uner wartet, die Offensive der elften und der Bouden ny scheu Kavallerie der dreizehnten Armee, am 22. und 23. Febr. die Offensive der achten und neunten Armee ein. Gleichzeitig fielen kemali- sche Truppen in Artwin und Ärdahan ein und bemächtigten sich Votums. Am' 18. März war der Feldzug nach einer Reihe blutiger Gefechte, denen annähernd dreißigtausend Mann zum Opfer fielen, beendet. Die Türken räumten Be- tum

21