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Volksblatt
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Seite 4 von 8
Datum: 28.07.1917
Umfang: 8
kämpfenden Truppen begeben. Hoheit Prinzen Leopold von Bayern und dessen Generalstabschef Obersten Hoff mann wurde das Eichenlaub zum Orden?our 1s merite, dem Chef des Generalstabes eines Armee korps Major Franz dieser Orden verliehen. Nnss? Kormarsch Ln Gßgalixie«. Wien, 24. Juli, (Kriegspreffeqnartier). Die zwischen der Zlota Lipa und dem Sereth südwest lich gegen den Dnjester vorstoßenden Truppen der Verbündeten sind kaum einen Tagmarsch von der Eisenbahnlinie Monasterczyska—Baczaz entfernt. Unsere

, daß man in Petersburg den Mut nicht findet, die Truppen von der Front wegzunehmen, in der Angst, sie würden nach ihrer Rückkehr, die Fahne der so zialen Revolution entfalten. Das Weltgericht voll zieht sich weiter, bis es erfüllt sein wird. Die Zustände in der russischen Armee. Die Korrespondenz Wilhelm schreibt: Mehr noch als die Berichte über die Zustände in der russischen Armee, die in den letzten Tagen aus offiziellen Entente-Agenturen hierherkamen, zeigt die offizielle Depesche, die wie ein Hilferuf klingt

, wie sich das russische Heer in Auflösung zu befinden beginnt. Es ist dies das Telegramm der obersten militärischen Gewalten an der russischen Südwest front, dessen Text im Folgenden wiedergegeben ist. Der an zwei Stellen durch Lücken unterbrochene Wortlaut der Depesche, die uns vom Kriegspresse quartier mitgeteilt wird, lautet: Telegramm des Ausführungskomitees der russischen Südwestfront, des Armeekomitees der 11. russischen Armee und des Kommissärs der 11. Armee: „An den Kriegsminister und an die proviso rische

Regierung, an das Zentralkomitee des Rates der Arbeiter- und Soldatendeputierten, an das Ausführungskomilee der Bauernabgeordneten und an den Oberbefehlshaber des Feldheeres. Die deutsche Offensive, die am 19. Juli vor der Front der 11. Armee ihren Anfang nahm, entwickelte sich zu einer furchtbaren Katastrophe, die unter Umständen den Untergang des revolutionären Rußlands zur Folge haben kann. In der Stim mung der Truppen, die vor kurzem durch die heldenmütigen Anstrengungen einer zielbewußten

. Die Mitglieder des Armee- und Frontkomilees anerkennen, daß die Lage die äußersten Mittel und Anstrengungen erfordert, daß man vor nichts Halt macheu darf, um die Revolu tion vor dem Untergang zu retten. Heute haben 28. Juli 1917 die Oberbefehlhaber der Südwestfront und der Kommandant der 11. Armee in Übereinstimmung mit den Kommissären und des Komitees den Befehl erlassen, auf die Fliehenden zu schießen. Das ganze Land soll die volle Wahrheit über die vor sich gehenden Ereignisse erfahren, soll erschaudern

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Pustertaler Bote
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Seite 6 von 8
Datum: 03.08.1917
Umfang: 8
-Zloczow die Ereignisse auf dem östlichen Kriegsschau platze ab. Die 11. russische Armee hat offen sichtlich jeden inneren Zusammenhang verloren und jetzt hat der Vernichtungswirbel auch die 7. Armee voll ergriffen und pflanzt sich offen sichtlich südwärts auf die 8. Armee fort. Die Besetzung Tarnopols bestätigt sich, eilig räumt der Russe auch ostwärts das Land. Der Vormarsch starker Kräfte unseres Heeres gegen Buczacz bedroht die Rückzugslinie der 7. Armee so stark, daß diese Halicz, Stanislau

zu gelangen, kaum mehr an militärische Unternehmungen denken. Der Petersburger Mitarbeiter der „Morning Post' meldet seinem Blatte: Es scheint, daß die Todesstrafe in der russischen Armee wieder hergestellt worden ist. General Kornilow ließ eine ganze Division der 11. Armee an der galizischen Front durch die eigene Artillerie niederschießen. Diese Armee war außerordent lich gut mit englischen und französischen Ge schützen, mit Kanonierern. Fliegern und eng lischen Panzerautomobils ausgerüstet

. Die Ar tillerie war ausgezeichnet aufgestellt. Aber die Infanterie schoß die Kanoniere nieder, um beim Rückzug die Pferde zur Verfügung zu haben. Die Folge war, daß die Artillerie in die Hände des Feindes fiel. Solche und ähnliche Taten sind die Ursachen gewesen, daß die gesamte Artillerie der II. Armee in die Hände des Feindes gefallen ist, und es ist keine Hoffnung, die Artillerie und das andere Hilfsmaterial der 7. und 8. Armee zu retten. Die Beute an Geschützen, Maschinengewehren, Minenwerfern

, Panzerwagen. Schießbedarf und Kriegsgerät ist nicht zu übersehen. Im befreiten Gebiet fielen den siegreichen Truppen, abge sehen von ungeheuren Lagern an Lebensmitteln, die reiche Ernte und größere Mengen Vieh in die Hände. Niemals in diesem Kriege haben dieRufsen eine so ungeheure Armee im Felde gehabt, wie an dieser Front, niemals zuvor waren die Russen so reichlich mit technischen Mitteln ausgerüstet. Bei vorsichtiger Bewertung der Gefangenenaus sagen gewinnt man den Eindruck, daß. von der herrlichen

, widrigenfalls Kronstadt belagert werden würde. „Daily News' meldet aus Petersburg, daß die 11. und die 7. russische Armee,. wegen Feigheit vor dem Feinde aus der Liste des Heeres gestrichen und die Truppen in andere Verbände verteilt wurden. (Allem Anscheine nach wird demnächst das ganze russische Feld heer aus den Heereslisten gestrichen werden, denn es will den Frieden!) Die Lyoner Blätter melden aus Kiew, daß die Ukrainische Rada den Namen „Landtag der unabhängigen Ukraine' annehmen wird. Dem „Rußkij

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Bozner Nachrichten
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Seite 2 von 4
Datum: 08.08.1917
Umfang: 4
mit Großfürst Nikolai Nikolajewitsch als Zaren zu gründen. Das Schreckensregiment Kornilows. Berlin, 6. August. Das Berliner „Achtuhrblatt' meldet von der russischen Grenze: In Peterburg wurden riesige Mengen ex tremistischer Propagandaliteratur bescklagnahmt. Darunter be findet sich auch ein Flugblatt „Der Massenmord in Galizien'. Darin wird unter Aufzählung der genauesten Daten erklärt, daß das Schreckensregiment Kornilows den Versall der russischen Armee beschleunige. Vom 26. Juni bis 18. Juli

von einander abweichen, wird im Einvernehmen mit dem Armeeoberkom mando, dem k. k. Ministerium für Landesverteidigung und dem kön. ung. Landesverteidigungsminister verlautbart: Als „Felddienstlei stung' hat der Dienst bei der Armee im Felde und bei .allen Perso nalreserven der höheren Kommenden der Armee im Felde zu gelten.' Die bloße Unterstellung einer Hinterlandsformation unter ein hö heres Kommando der Armee im Felde oder eine nur zeitliche Kom mandierung von der Armee im Felde nicht ungehörigen

Personen ist fedoch der Zugehörigkeit zur Armee im Felde nicht gleichzuhalten. Desgleichen gilt die Dienstleistung bei Militärkommanden, stabilen Ersatzkörpern und sonstigen zur Armee im Felde' gehörigen Komman dos und Formationen auch dann nicht als Felddienstleistung, wenn diese Kommandos im Armeebereiche oder in einem ausgerüsteten festen Platze sich befinden. AjD „Personalreserven' sind nur die be reits im Armeebereiche befindlichen Reserven an Gagisten und Mann schaften aufzufassen

. Personalreserven, die sich außerhalb der Armee bereiche befinden, und erst über fallweise Anforderung des Armee oberkommandos diesem zur Verfügung gestellt werden/ stehen nicht in Felddienstleistung. > Kartoffelbewirtschaftung 1917. Durch die Verordnung des Am ies für Wolksernährung vom 26. Juli 1917 Nr. 311 R.-G.-Bl. sind Kartoffel derösterr.Ernte 1917,welche nach dem 1. August 1917 ge erntet werden, mit dem Zeitpunkte der Trennung vom Ackerboden Zu Gunsten des Staates beschlagnahmt und dürfen dieselben daher

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Meraner Zeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 15.09.1917
Umfang: 8
, hat die Regierung unter der Be schuldigung der Rebellion die gerichtliche Verfolgung des Generals Kornilow, des Generals Deinkin, Kommandanten der Armeen im Südwesten, des Generals Luksky, Chefs des Großen Generalstabes, des Generals Markow, Chefs des General- stabcs der Südwestfront, und des Generals Kisliakow, Gehilfen im Verkehrsmini sterium, zugeteilt der Armee im Felde, ange ordnet. Nach der „Daily Chronicle' enthält das Ultimatum Kornilows an die Peters burger Regierung folgende Punkte: 1. Über tragung

der Frontgenerale, die sich General Kor- - nilow anaeschlossen haben, 43 beträgt. Die „Tägliche Rundschau' meldet aus Lu gano: General Kornilow verhaftete den Gene ral Worstky, der von Petersburg gesandt wurde, um mit Kornilow zu verhandeln, j Nach dem „Temps' wüten in Moskau t verhserende Brände, namentlich in den Fa- l briken, die für das Aerar und die Armee ! arbeiten. Die Brände sind gelegt. Die Fabrik i Precherow, eine d^r größten Heeresbedarss- ! Unternehmungen, ist eingeäschert. Der Schaden beträgt

5 Millionen Rubel. Das Reuter-Bureau meldet aus Petersburg: Die Verhaftungen dauern fort. Auch der frühere Kriegsminister Gutfchkow wurde verhastet. Ministerpräsident Kerenski, der Rechts anwalt, ist Generalissimus der russischen Armee geworden und hat in dieser Eigenschaft laut Meldung der Petersburger Telegraphen agentur einen Tagesbefehl an die Armee und Flotte hinausgegeben, worin es u. a. heißt : „Der Versuch einer starken Armeerevolte, der von dem früheren Generalissimus und einer Handvoll Generäle

organisiert worden ist, hat einen vollständigen Mißerfolg erlitten. Die . Schuldigen wurden dem revolutionären Kriegs- f gerichte ühergeben. Die Beendigung der Re- I volle ohne Blutvergießen hat den guten Geist t Rußlands dargetan. Die Armee und die Flotte, ' die Generale und Admirale, Ofiziere, Soldaten und Matrosen, die dem furchtbaren Feinde gegenüberstehen, sind ihrer Pflicht gegenüber dem Vaterlande und der rechtmäßigen Regie rung treu geblieben. Sechs Monate freien poli tischen Lebens

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Meraner Zeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 31.05.1917
Umfang: 8
Vorbereitung ver mochten nicht zu bewirken, daß die besetzten Departements in Belgien von der deutschen Armee geräumt werden mußten, und daß die Entscheidung im Kriege errungen wurde. Was war der Zweck der französisch-englischen Offensive? Es kann nicht angenommen wer-^ den, daß die Entente nicht wüßte, was in der russischen Armee vorging und wie unfähig die russischen Truppen! zu einer Offensive waren. Dennoch haben Frankreich und England allein und ohne Sicherung einer Mitwirkung seitens Rußlands

durch die Kraft der deutschen Armee, der Kriegsplan des Jahres 1917 ge scheitert. Nun ruft Herr Kerenski nach Dis ziplin, aber sie kommt zu spät. Denn die rus sische Revolution ist erst am Anfang und sie hat trotz der Umtriebe und der Mächeleien den! Erfolg, daß die Entente gezwungen ist, ihre Kriegsziele zu verändern. Me ersten fünf Mo nate des sogenannten Entscheidungsjahres sind ein Mißerfolg unserer Feinde. („N. Fr. Pr.) MM« SkiMMU Amtlich' wird vom 36. Mak gemeldet: Am Jsonzo verlief der gestrige Tag ver

der „Times', der sich mit der italienischen Offensive befaßt, der Hoffnung Ausdruck, daß diq russischen Armeen im nächsten Monate wieder in der Lage sein werden^ anzugreifen, und daß Brussilow die österreichisch-ungari schen Reserve» wieder auf einen anderen Kriegsschauplatz abberufen werde, wie er es im letzten Jahre getan habe. Jedenfalls halte Cadorna nun die Hälfte der ganzen österrei chisch-ungarischen Armee fest-, dieser Umstand störe Hindenburgs künftige Pläne schwer und verbreche, die russische

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Tiroler Volksbote
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Seite 2 von 12
Datum: 15.08.1917
Umfang: 12
bedroht sind. Oestlich und süd östlich von Czernowitz stehen nämlich die Truppen der Deutschen und Oesterreicher bereits auf dem linken (jenseitigen) Serethufer und kommen bei weiterem Vordringen in den Rücken der russischen Armee. Darum zogen die Russen an dieser Stelle alle verfügbaren Truppen an sich und leisteten einen erbitterten Widerstand. Galt es doch, unter jeder Bedingung zu verhindern, daß unser Ein bruchsgebiet am nördlichen Sereth sich vergrößere. Es waren äußerst blutige Kämpfe

, die sich in den letzten Tagen in der südöstlichen Bukowina absviel« ten. Wohl gelang es den Russen, unseren Vor marsch stark zu verlangsamen, aber aufhalten konnten sie ihn nicht. Wir gewannen trotz allen Widerstandes doch einigen Raum. Vielleicht ist unser langsameres Vorrücken in der Bukowina auch dem Umstand zuzuschreiben, daß man der Armee Mackensen im Süden es ermöglichen will, mit der Nordgruppe gleichen Schritt zu halten. Im Süden, beiFocHani, (wo die siebenbürgisch- rumänischen Grenze nach Norden abbiegt

nun ihrerseits kräftig vor und ge' Wannen in wenigen Tagen unter heftigen Kämp fen, Wo der Feind ein paarmal in sieben Staffeln hintereinander geworfen wurde, einen Gelände- Winkel, der dreißig Kilometer breit ist und an der tiefsten Stelle zwanzig Kilometer vorspringt. Auch machten in wenigen Tagen 3V00 Gefangene. Mit dieser Teiloffensive verbanden die Unsrigen einen besonderen Zweck. Den Erkundigungen zufolge trifft in diesem Räume die rum. Armee bereits alle Vorkehrungen zum Rückzüge und sie gedenkt

langsam ihre Verbände und ihr Kriegsgerät hin. ter den Sereth zu bringen. Durch unsern Vorstoß ist nun innerhalb der großen Zange ein kleinerer Umfassungsarm angesetzt worden, der die rumä' nische Armee festhalten und ihr den Rückzug un» terbinden soll. So liegen die Dinge im gegen' wärtigen Zeitpunkte. Man kann sehr gespannt sein, ob die großzügige Aktion der Un^riaen ge lingt. Wenn sie gelingt, ist die nächste Folge eine regellose Flucht der Feinde Nach Osten und Näu- mung von ganz Rumänien

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Der Hausfreund
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Seite 4 von 4
Datum: 28.09.1917
Umfang: 4
die Meinungen eher zu einer pessimistischen Auffassung der Sache Hinneigen. Nicht daß man die Position Kerenskis für besonders stark halten würde. Ganz im Gegenteil. Alle Kenner der Lage in der Heimat halten sich über zeugt, daß Kerenski nach Ansehen und Autorität längst bereits int Nieder gang begriffen ist und daß er seine Macht nur noch durch künstliche Mittel aufrecht zu erhalten vermag. Anderseits glaubt man aber nicht, daß die Armee in ihrer gegenwärtigen Beschaffenheit für Unternehmungen

zu ge- branchen wäre, die unter allen Umständen den Verdacht erwecken müssen, daß sie letzten Endes revolntionsfeindlichen Zwecken dienen sollen. Alan kalkuliert in folgender Weise: Die russische Armee von heute ist in ihrem Wesen grundverschieden von der Armee aus der Anfangszeit des Krieges. Jene erste, wohldisziplinierte zarentreue Armee wurde im Zuge der ersten Kriegsphasen bis auf ganz geringfügige Spuren vom Erd boden vertilgt. Ihr bester Teil fand bereits in den beiden Masurenschlach- ten

ihren Untergang. Die Garden und die historischen Regimenter, die Petrograder, Preobrazener und Smolensker wurden dort entweder vollstän dig anfgerieben oder sie gerieten in Gefangenschaft — kein einziger Mann von dieser Blüte des russischen Heeres kam zurück. Ein anderer wertvol ler Großteil der russischen Armee ging während des ersten Winterfeldzuges in den Karpathen zugrunde und geradezu unfaßbar riesige Verluste hat der Rückzug nach Gorlice gefordert. Alles nun, was heute wieder in den Waffen steht, stellt

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Volksblatt
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Seite 5 von 8
Datum: 15.09.1917
Umfang: 8
werden und zwar nicht mehr auf die pro visorische Regierung, sondern auf das russische Baterland. Eine Untersuchung über die Nieder lage bei Riga. Ein Mitglied des SoldatenkomiteeS der 12. russischen Armee, die Riga verteidigt hatte, er staltete dem ZevtralvollzugSausschusse der Arbeiter und Soldatenräte einen Bericht über die Ereignisse an dieser Front. Es heißt darin: Brussiiow war seit längerer Zeit durch eine besondere Abordnung davon unterrichtet worden, daß die russische Front längs der Düna in der Gegend von Riga

. Ein Kosakenoffizier, der um Schutz vor der Gewalttätigkeit der Kosaken gebeten wurde, erklärte, er sei ihnen gegenüber machtlos. Ein Kosak äußerte sich dem wiederholt genannten Pfarrer Szelijewicz gegenüber, daß es in der russischen Armee nunmehr keine Unterschiede zwischen Soldaten und Generalen gebe. Der Pfarrer teilte dies sofort einem russischen General mit, worauf dieser mit Kopfschütteln bemerkte, daß seit der Revolution im russischen Heere keine Disziplin zu finden sei. Er würde sich hüten, einen Soldaten

zur Rede zu stellen. Die Stadt Kalusz brannte von Donnerstag, den 12. Juli, bis Sonntag, den 15. Juli, nachts. Der Geist der Demogagie hat in Reihen der russischen Armee Einzug gehalten und seine beab sichtigte Wirkung geübt. Allerdings zum Teil eine andere, als sie dem „Volksbeglücker' Kerenski und seiner französischen Assistenz vorschwebte. Immer näher kommt der Tag, an dem Rußland erkennen wird, daß es von der Entente nur gebraucht worden, um Schleppdienste zu verrichten

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Volksblatt
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Seite 1 von 8
Datum: 15.09.1917
Umfang: 8
Armee ist also eine vollz»gene Tatsache und vielleicht sind, während wir diese Zellen niederschreiben, die Kampfe zwischen den Truppen deS SeneralS Kornilow und regierungs treuen HeereSteilen bereits entbrannt. Wir kennen aber bloß die Wirkungen einer uns noch fremden Ursache. Herr Kerenski verfügt über den Peters burger Draht und daher erfahrt wohl die Welt seine Aufrufe und seine Kundgebungen, aber sie weiß nichts von den Absichten und. Plänen des Ge nerals Kornilow. Daher ist allen Kombinationen

. Unter solchen Umständen wäre eS wohl über« eilt und vermessen, schon heute ein Urteil über die wahren Beweggründe, die den Bürgerkrieg in Ruß land entfachten, abgeben zu wollen. Wir wissen nur, daß der Gegensatz zwischen dem Oberbefehls haber von Rußland und dem Oberbefehlshaber der russischen Armee nicht aus z den letzten Tagen stammt, sondern daß er bereits auf der Moskauer Staatskonferenz deutlich zutage trat. Vielleicht haben wir eS bloß mit der Rivalität zweier herrschsüchti ger und ehrgeiziger Männer zu tun

— eine Er scheinung, die in der Geschichte der Revolutionen keineswegs zu den Seltenheiten gehört. Es kann aber auch sein, daß die Zustände in der russischen Armee den Generalissimus zur Ueberzeugung ge bracht haben, die Fonsetzung deS- Krieges wäre für sein Vaterland von den unheilvollsten Folgen begleitet, und daß die Katastrophe von Riga seinen Entschluß, den Krieg möglichst rasch zu beenden, zur Reife gebracht hat. - Ob General Kornilow ein Träger der Gegen revolution ist, ob zwischen ihur -und dem Hause

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