16. Dezember 1914 Tiroler Bollsblatt Seite 7 Graf WratiSlaw (gestorben 1867), Erzherzog Albrecht und nunmehr Erzherzog Friedrich. Aus Belgrad. Wie bereits gemeldet, hat daS k. u. k. Armee- Kommando in Belgrad Mittwoch an die einheimische Bevölkerung die Aufforderung gerichtet, die in ihrem Besitze befindlichen Waffen, bei sonstigem statuv arischen Vorgehen gegen jene, bei denen Waffen und Munition gesunden wurden, abzugeben. Don nerstag morgen wurde, nachdem , ein großer Teil Her Belgrader
. Die elektrische Beleuchtung ist in Ordnung, selbst Hie elektrisch betriebenen öffentlichen Uhren find im Gange. Der Uebertritt von Semlin nach Belgrad wird Zivilpersonen heute nicht gestattet. Passier« scheine werden vom Etappenkommando deS fünften Armeekorps in Semlin nur au Militärpersonen oder an solche, die in dienstlichen Angelegenheiten in Belgrad beschäftigt find, ausgegeben. General Martina«» über die österreichisch- Ungarische «nd die rnsstsche Armee. Der Berichterstatter deS „Az Ujsag' meldet
der russischen Armee be sprach, gab er der Anficht Ausdruck, daß die Japaner unmöglich hätten siegen können, wenn der russische Generalstab sich nicht an die veralteten, heute un möglichen KriegSpläne gebunden hätte. Er stellte sich in seinem Werke auf den Standpunkt deS Generals Kuropatkin und äußerte, daß die russische Armee einen einzigen modernen Strategen befitze, und dieser sei Auropatkin. Nach dem Erscheinen seines Buches wurden sowohl er als auch Kuropatkin sofort pensioniert. Er wurde gelegentlich
verurteilt, die Aufstellung von Hunderttaufenden auf einem kleinen Platze feit jeher verworfen. Der ruffische Generalstab ist wieder diesem alten Fehler zum Opfer gefallen, dem auch ich eS verdanken kann, daß ich diesen Weltkrieg als Eremit in diesem Dörfchen miterleben muß. Die russische Armee wird wieder geschlagen werden und noch millionenmal unterliegen, wenn die veraltete Taktik nicht auSge» schaltet wird. General Martinow sprach schließlich mit Be wunderung von unserem Generalstab und gab
der Meinung Ausdruck, daß man mit so begeisterten Soldaten, wie sie daS österreichifch-ungarische Heer besitzt, unbedingt siegen müsse. Die Unterhaltung beendigte er mit den Worten, daß die österreichisch'ungarische Heeresleitung an scheinend viel mehr Lehren aus dem russisch- iapanischen Kriege gezogen habe ^ls die russische. Ausland. Kaiser Wilhelm an die Soldaten der Gst- armee. Der Chef des Generalstabes der Armeeabteilung Woyrsch übermittelte der „Schlesischen Zeitung' folgende Ansprache deS Kaisers