, die vor 1V Jahren zum Zusammenbruch sührten. heute eben 10 Jahre zu rückliegen, so ist doch mit aller Bestimmtheit anzu nehmen, daß der Geist im russischen Heere, den diese Tatsachen so schlagend enthüllen, sich im wesent lichen nicht geändert hat. Eine so abgrundtiefe, fest gewurzelte Korruption im gesamten höheren Offi zierskorps und allen höheren Stellen der Armee- Verwaltung läßt sich nicht in 10, nicht einmal in 20 Jahren ausrotten-—-wenigstens nicht im Heu- tigeh Rußland. Denn wer die Verhältnisse kennt
doch auf dem Papier, wenn da steht: »Die Armee ist frei von Typhus.' Wenn'S nur auf dem Papier stand t Als späterhin der TyhuS doch nicht mehr ver schwiegen werden konnte, besuchte ein KorpSarzt^ ein Spital. „Haben Sie die Desinfektion vorge nommen?' — „Desinfektion? Wir haben gar keine Desinfektionsmittel.' — '„Haben Sie die Desinfek tion vorgenommen?' wiederholte der Korpsarzt- nachdrücklich. — „Ich sage Ihnen ja . . . .' — „Ich hoffe, Sie haben die Desinfektion vorgenom^ men
ja auch da! Dann auf einmal die Katastrophe. DaS ganze korrumpierte Regime bricht nun in fich zuzusammen, die Rächer erheben fich, Japaner und — der eigene russische Soldat, der mit unglaublicher Geduld alles er tragen hat. Jetzt stehen 500.000 Meuterer da in Waffen, statt der russischen Armee. Es wird ge- blündert, geraubt, gemordet. Ueberall Leichen von Offizieren. Und die Offiziere selbst? Dasür ein Beispiel. Ein dicker, aus einer Kalesche steigender Ge neral schrie wütend einen Leutnant an. Dieser gab ihm Worte zurück. ES entspann
kunstvolle Darstellung macht den tiessten Eindruck: die unerhörten Tat sachen graben fich WS Gedächtnis, sie bohren sich hinein in unser Bewußtsem, sie nehmen unser Denke» so ganz gesangen. Und «au fragt sich: Kann Rußlands Armee heute, kann sie in den nächsten 5, 10 Jahren schlagfertig sein? „Rp.'