und Tapferkeit bald ein Ende. Er eroberte an der Spitze einer ziemlich starken Armee Gondar und riß dort die Macht und die Krone an sich. Doch konnte er weder die eine noch die andere auf die Dauer halten, da ihm das Verständnis für die durch die 'Beziehungen zu den Großmächten geschaffenen diplomati schen und politischen Erfordernisse völlig abgingen. In jenen Jahren — es war gegen 1860 —, als man kurz vor der Eröffnung des Suez-Kanals stand, hatten sich die Beziehungen Abessiniens zu England und Frankreich
dieses Vorgehen natürlich nicht. Und sie schickte dem Negus eine Abordnung, die aus einem Armenier namens Rasiam und dem Leutnant PrSdeaux bestand. Theodor ließ sich von die sen beiden Abgesandten keineswegs von dem Unrecht über zeugen, das er nach englischer Ansicht dem Konsul und den Missionaren angedeihen ließ, im Gegenteil: er nahin den Leutnant der indischen Armee und den Armenier ebenfalls fest und schickte sie aneinandergekettet in die an der Grenze der Gallas liegende Festung Magdala. England sah
Der- 'bindungsmöglichkeiten und die aufständischen Stämme den abessinischen König während drei bi? vier Monaren zurück- halten würden, bevor er in Magdala eingetroffen fein , könne. Sie landeten deshalb am Roten Meer in der Nähe von Zula, eine Armee von 41.000 Hindus, von denen 14.000 ge- sechtsfähige Truppen waren, und beschlossen, ohne weitere Verzögerung die Hochebene zu erobern, um von dort aus «über Ancalo und den Achanghi^See nach Magdala zu mavschieren. Dadurch befand sich die englische Armee sofort in einem erträglichen und gesunden
Klima und in leicht zu durchquerendem Gelände. Daß auf diese Weise die Relais- Stationen im Rücken der vorwärtsmarschierenden Armee leicht zu beschützen waren, spielte natürlich auch eine wich- kge Rolle. Zum Kommandanten der Expeditions-Armee wurde Sir Robert Napier, der in Indien seinem Lande viele und wertvolle Dienste geleistet hatte, ernannt. Während acht Monaten, von November 1867 bis Juni 1868, nahmen 291 große Handelsschiffe, mehrere Kriegs- schiffe und viele kleine Schisse den regelmäßigen
, die Photographie usw. seiner Zeit weit voraus war. Auch die politische Vorbereitung nwr sehr geschickt. Die englischen Emmissäre erklärten den Häuptlingen und der Bevölkerung Abessiniens ausdrücklich, daß England nichts anderes bezwecke, wie den Negus für die England ge zeigte Mißachtung zu bestrafen. Wenn die Gefangenen be freit seien, würde sich die englische Armee zurückziehen und würde es den Abessiniern selbst überlassen, ihre eigenen An gelegenheiten allein zu ordnen. Dadurch erwarben sich die englischen