Sette «. «r. W. Aus SestemW großen Zagen (Fortsetzung.) Mit Anfang des Jahres 1702 war Eugen schon wie der bei der Armee und es beginnt nun der Krieg der großen Allianz. Den fast 400.000 Mann, die Frankreich unter Waf fen hatte, stellten die Verbündeten 360.000 entgegen, aber nur auf dem Papier; denn in Wirklichkeit waren es nur gegen 230.000. Andere geben etwas geringere Zahlen an, jedenfalls aber waren die Franzosen in der Uebermacht. In glänzender Weise begann Eugen in Italien den Kampf
hatte, so war es doch ein Meisterstreich, den Oberkommandanten gleichsam aus der Mitte seiner Armee herauszuholen. Die Franzosen meinten, es sei ein Glück, daß Cremona behauptet worden und Ville roi verloren gegangen sei. Ludwig XIV. sandte nun den Marschall Vendome nach Italien mit neuen Ver stärkungen, so daß die französische Armee daselbst eine Stärke von 80.000 Mann erreichte. Eugen konnte ihnen nur 25.000 entgegenstellen, und doch sollte er gleichzeitig noch 10.000 nach Neapel sen den, wo viele die österreichische Herrschaft
bei der fünften vom Schlachtfelde weabringen lassen. Die Oesterreicher konnten sich den Sieg zuschreiben in die sem Kampfe bei Luzzara, weil sie oas Schlachtfeld be haupteten und Venoome keinen neuen Kampf wagte, sondern sich noch fester verschanzte. Eugen hatte das Menschenmöglichste geleistet, die kleine Armee vorläufig gesichert, aber so konnte es unmöglich fortgehen. Er übergab also das Kommando an Starhemberg und eilte nach Wien, um eine Aende- rung in der Armeeverwaltung herbeizuführen. An der Spitze
und die Bürgerschaft legten ihre Opfer auf den Altar des Vaterlandes und die Beamten des Hofmarschall amtes stellten allein 180 Mann. Das beste aber, was in der Sache geschehen konnte, war wohl, daß Eugen nun selbst zum Präsidenten des Hofkriegsrates ernannt wurde. Leben und Zuversicht kam dadurch von neuem in die Armee, sie kannte ja die väterliche Fürsorge des Prinzen für seine Soldaten. Es war aber auch höchste Zeit, daß eine Aenderung eintrat; denn allenthalben sammelten sich gleich verderbenbringenden
schwarzen Gewitterwolken wieder die Feinde gegen das alte Habsburgerreich mit der ziemlich festen Ueberzeugung, der Stoß ins Herz müsse gelingen. In Ungarn schürten französische Emissäre; der Kur fürst von Bayern trat jetzt offen gegen Kaiser und Reich auf mit einer schlagfertigen Armee; die Kuruzen streiften bald bis in die Nähe von Wien und in kür zester Frist konnten Franzosen und Bayern ihnen die Hand reichen. Doch über allen menschlichen Berechnungen waltet Gott, der das Schicksal der Reiche