Revolution besitzt, waS sie nie besaß: eine Armee von 2V—3VMV Mann. Wenn aber Oesterreich einmal besiegt ist, so wird diese Armee, zusammengesetzt und befehligt, wie sie ist, wollen, waS keine gesetzliche Regierung in Frankreich, keine ehren hafte Politik wollen kann. Man überlege eS wohl: Ge wissen, Ehre, Interesse, die Gewalt der Umstände wer den die Regierung Frankreichs zwingen, in Italien daS hauptsächlichste, um nicht zu sagen daS alleinige, Hin- derniß gegen die Pläne der italienischen Revolution
zu werden. Kann man hoffen, daß die Armee deS Ge nerals Garibaldi, auS Auswanderern und Verbannten aller italienischen Staaten zusammengesetzt, sich willig dazu hergeben wird, in der Oesterreich abgenommenen Lombardei oder in den Herzogthümern für Rechnung PiemontS oder Frankreichs die Polizei auszuüben? Lo gischer dünkt eS unS, daß die niedergehaltene Revolution eS ganz einfach versuchen wird, sich Frankreichs zu ent ledigen. Sie wird berechnen, daß die sichere Folge einer Revolution in Frankreich sein wird: entweder
die fran zösische Armee nach Hause zu rufen oder Italien der re volutionären Partei zu überliefern. Im ersten Falle hat die Revolution große Aussicht auf Erfolg, im zweiten Falle ist ihr Sieg gewiß. So mißlich eS immer sein mag, diese Folgen zu enthüllen: unser Gewissen würde eS sür Schande und Verrath erachten, länger zu schwei gen. Frankreich wird von Menschen nach Italien ge rufen, welche Orsini alö einen Helden betrachten, die eö laut sagen, daß alle Throne umgestürzt werden müssen, sür
Italiens. Aber wäre eS wirklich so zu beklagen, sein größtes, unver gleichlichstes Unglück bliebe stetS: den politischen und socialen Erperimenten der Armee Garibaldi'S überliefert zu werden, und fällt eS ihr anheim, so wird eS, wie Frankreich im Jabr 1351, bald Kronen haben sür Jene, die eS von diesen Missethätern zu befreien wissen werden.' Paris, 16. April. Auch heute ist man um keinen Schritt klarer über die Lage der Dinge. Gewiß ist nur, daß Frankreich behauptet, eS habe nicht gerüstet, wäh rend
, in Villeneuve l'Etang mit seinen Marschällen Berathungen. General Fanti von der sardinischen Armee, der mit einer militärischen Mission nach Frankreich gekommen war, ist wieder nach Turin zurückgekehrt. Der genannte General hat mehrere Audienzen beim Kaiser und beim Prinzen Napoleon gehabt.' Paris, 16. April. Heute heißt eS hier, die Beant wortung der Interpellationen im englischen Parlamente sei deshalb verschoben worden, weil die französische Re gierung erklärt habe, sie könne nicht entwaffnen