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Bozner Nachrichten
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Seite 3 von 12
Datum: 22.02.1910
Umfang: 12
und ^rzerhebend, wie ihn Tirol noch nicht erlebt. Wer wie vor hundert Jahren Sieg und Jubel sich zu-- letzt verkehrten in Mederlage und Trauer, so sind auch wir heute nicht-mehr versammelt zu Jubel und Festesfreude, son dern um in MM Md? Wehmut des Tages zu gedenken, an die Männer, die einst mit kühnem Sinne die glorreiche ErhebMg des Landes herbeigeführt, ebenso mutig und ' 'Sptterge^' zum'Tqde^ Dritten. - ' - G^aderheute,smd.es' hundert Jahre, daß Andreas Hofer, der Sandwirt von Passeier, der Oberkommandant

von Tirol, und Peter Mahr, der Wirt an der Mahr, sein treuer Waf- fengefährte, fast zur selben Stunde antraten zum letzten Gange; Andreas Hofer drunten auf den Wällen von Man tua und Peter Mayr hier, im Wsichbilde der Stadt Bozen. ^ Feierlich brausten am 47 Oktober des Jahres 1809 dic Uänge des Tedeums durch die Hofkirche in Innsbruck, als der Prälat von Wilten den Andres Hofer mit der goldenen Kette schmückte, die der Kaiser dem treuen Manne als Dank und Anerkennung gesendet hatte. Es war ein Dag

gelang es, sich durch die Flucht zu retten, so Haspinger, Speckbacher, Eisenstecken und anderen. Andreas Hofer und Peter Mayr konnten sich nicht ent schließen, das Land zu verlassen, die heimatliche Scholle hielt sie festgebannt. ' In der unwirtlichen Gegend der Pfandler Alpe hatte Andreas Hofer sein Versteck gewählt; der getreue Sweth und später auch seine Frau und sein zunger Sohn teilten mit ihm die Einsamkeit in der winterlichen Bergwildnis. Nicht lange sollte ihr Versteck verborgen bleiben

Frau und sein Sohn ihre Freiheit wieder. Dank der menschen freundlichen Gesinnung des Generals Grasen Baraguay; Hoser aber und Sweth, denen die düsteren Mauern von St. Afra das letzte Obdach auf heimatlichen deutschen Boden währt hatten, wurden weiter geliefert in die Kasematten der Festung Mantua. Hier trat das Kriegsgericht zusammen und nach kurzer Beratung fällte es den Todesspruch über Andreas Hoser. Gefaßt nahm Hofer den Urteilsspruch entgegen und die legten ihm vergönnten Stunden benützte

er um feine welt lichen Angelegenheiten zu ordnen und sich vorzubereiten für die Reise in die Ewigkeit. In jenen Stunden schrieb er den schönen Mschiedsbrief an seinen Freund, den Landrichter Pühler von Neumarkt, der den schlichten Mann in seine c ganzen Größe offenbart: Ade meine schnöde Welt, so leicht kommt mir das Sterben an, daß mir nicht einmal die Au gen naß werden; geschrieben um 5 Uhr in der Früh und um 9 Uhr reise ich mit Hilfe aller Heiligen zu Gott. Am 20. Februar gegen 11 Uhr schlug Andreas

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