Seite 4. Nr. 4. . „Der Südttroler" Innsbruck, 15. Februar igzz Zum 120. Todestag Andreas Kofers. Zum 20. Feber 1809—1929 Noch ist der Hofergeist nicht tot Im Dolomitenland. Flieg, roter Aar, 's ist höchste Not, Und weck den Wirt von Sand! Auf, Haspinger, Held Feuerbart, Auf, Peter von der Mahr! Auf, Sigmair, auf zur Heldenfahrt! Schon finket unsre Schar! Ihr Helden alle, stehet auf, Zum letzten, blutgen Tanz. Wir kämpfen um den Friedhof schon. Auf, Katharina Lanz! Heran, heran, was fechten
kann! Zum letzten Aufgebot! Wir wollen sinken Mann für Mann In einem freien Tod! Wir kämpfen um ein Heldengrab In freier, deutscher Erd, ,Da, Fluch! — in welsche Hände gab Man freien, deutschen Herd! Solang der Rosengarten loht Im Abendsonnenbrand: Wir schwören treu bis in den Tod Dem deutschen Hoferland! —c»— Der Geheimprozeh gegen Andreas Kofer. (Nach französischen Quellen) Bevor der von Verona kommende Eisenbahnzug, an den historischen Stätten Custozza (24. Juni 1859) und Villafranca (11. Juli 1859) vorbei
, in die Stabt Mantua einfährt, grüßt den Reisenden die große Zita- della di Porto bei der Porta Mulina. Diese Zitadella (Fort) war das M i l i t ä r g e f ä n g n i s, in dem am 5. Februar 1810 Andreas Hofer und feiil Schreib ber Kajetan Sweth (1785—1864) als „Staatsgefan gene von Rang" interniert wurden. Die Gerichtsver handlung gegen Hofer fand aber nicht in diesem Ge fängnis, sondern im Palaste des Grafen Franz von Arco-Chieppio-Ardizzoni, wo das Kriegsgericht sei nen Sitz hatte, statt
schen Sprache d er Hauptmann V a n d e r e r. Zur Verteidigung Andreas Homers wurde ihm als exoffo-Verteidiger der italienische Advokat Tr. Joachim Basevi beigeben. Tiefer, ein Israelit, 33 Jahre alt, war ein ungemein talentierter, strebsamer Jurist, Rechts gelehrter, der 1777 geboren, aus einer alten Triestiner Familie stammte und am 8. Februar 1867 in Mailand als Nestor der Mailänder Advokaten und bekannter wis senschaftlicher Publizist im hohen Alter von fast 90 Jah ren starb. Dr. Basevi stürzte
. Er zitierte die Unterwerfungs- Schreiben Andreas Hofers detato Steinach!, 4. No vember 1809, und Sterzing 8. November 1809, und erklärte, Hofer habe die genannten Proklamationen gar nicht erkannt, bezw. gar nicht verstanden. Er führte weiter aus, es fehle jeder Beweis, daß Hofer selbst diä b?m 28. Jänner 1810 in der Pfandleralm aufgefun denen Waffen dort versteckt habe. Hofer habe viel mehr bei seiner Ankunft auf der Pfandleralm am 12. Dezember 1809 die Waffen, nämlich 12 Gewehre, darunter fünf geladene