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Meraner Zeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 14.02.1877
Umfang: 8
Dame nun war noch eine jener Wenigen, welche eS mit eigenen, wenn auch blu tige Thränen vergießenden Augen mitanschen mußte, wie am 28. Jänner 1810 Andreas Hofer, der in der vorausgegangenen Nacht durch den Verrath seirus eigenen Vetters Nasfl auf der sogenannten Pfandler-Alpe in Passeier, sammt Weib, Sohn und seinem Schreiber Sweth durch ein französisches CorpS aufgefunden und gefangen genommen worden war, in Meran unter klin gendem Spiel eingeführt wurde während ihn die rohen Soldaten höhnten

und gewaltsam die Haare ans seinem ehrwürdigen Barte ausrauften, so daß das Blut überall herabrann und der ganze Bart bei der großen Kälte zu blutigem Eise erstarrte. Sie kannte Andreas Hofer sehr genau, in dem er öfters in das HauL ihres Vaters kam, mit dem er in reger Geschäftsverbindung stand; sie gab daher auch immer an, daß alle Portraits, die von Hofer im Umlauf sind, schlecht und un richtig seien. Es besteht bekannter Maßen von Andreas Hofer nur ein einziges Portrait, nach der Natur aufgenommen

. Aber dieS wollte nicht erzwungen sein. WaS sich im Wasser bildete, war eine formlose Masse der einzelne Tropfen. Die Großmutter schüttelte das Haupt. Sie konnte ZarauS nichts Gutes deuten. Niemand aber hörte mehr auf sie. Es war zehn Uhr — Zeit, daß man sich auf den Weg machte. AlleS rüstete sich zum Gange, mit Ausnahme der alten Großmutter und deS kleinen Krauskopses. Man schnallte sich die Schneereifen an die Schuhe. Die grauen banden sich schützende Wolltücher um den Kopf, vielem Zureden Andreas Hofer zu bewegen

, daß er ihm im Gasthause zur Krone in Innsbruck, das nächst der Triumphpforte gelegen ist, einige Male zum Portraitiren saß, es geschah daS im Jahre 1809 zur Zeit, als Andreas Hofer die gesammte Militär- und Civil-Verwaltung Tirols in Händen hatte und in der Hofburg zu Inns bruck refidirte. Genanntes Original - Portrait HoferS schenkte nun Hr. Schädler dem Museum in Innsbruck. auS dcm eS abei räthselhafter Weise verschwunden ist; Niemand weiß zu sagen, wohin es gerathen ist. Einige behaupten, es sei gestohlen worden

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