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Bücher
Kategorie:
Belletristik 
Jahr:
1900
¬Die¬ Fugger und ihre Zeit : ein Bildercyclus
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Seite 126 von 738
Autor: Hacker, Franz Xaver / von Franz von Seeburg
Ort: Regensburg [u.a.]
Verlag: Pustet
Umfang: IV, 731 S.. - Unverkürzte Ausg., 4. Aufl.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Schlagwort: p.Fugger <Familie> ; f.Belletristische Darstellung
Signatur: I 63.195
Intern-ID: 166772
gräßlich lange und einsame Stunden, in welchen Er innerung und Gewissen der Vergangenheit vor ihm auf rollten, aber so ernst und wahr, daß seine Seele zitterte. Das Gold und der Glanz um ihn herum erblich immer mehr, und dachte er an das im Geldkasten a/ufgehäuste Metall, so ekelte ihn' aber ein Bild, das bisher nur düster und duukel in seiner Seele gedämmert hatte, stieg in Zu nehmendem Glänze in ihm auf. Das war der verkannte Bruder? Er sandte nach ihm. Andreas empfing schüchtern

den mit offener froher Seele zu ihm Gekommenen. Es ward da ein langes Zwiegespräch zwischen den Brüdern gepflogen, wo der Stolz sich zur Demut ueigte, und die Liebe neue Blüten trieb. Und als sie wieder eine Seele waren, wie damals, da sie noch als Kinder zu den Füßen des Vaters in un bewußtem Glücke spielten, rief Andreas aus: „Gott sei Dank! Nun bin ich endlich wieder froh!' Das waren seine letzten Worte. Mit Gott versöhnt nnd Jakobs .Hand in seiner kalten Rechten haltend, so war Andreas Fugger gestorben

. Der reiche, der stolze Fugger — aber doch der gute Andreas Fugger i — Seiu hochstrebender Sinn ging anch auf seine Kinder über, nicht aber sein rastloses Wirkeu. Denn war auch Andreas Fugger hochfahrend in Wort und äußerem Prunke gewesen, liebte er üppige Tafeln und glänzende Gelage, so gab es doch bei ihm hinwieder keinen Tag, an dem er nicht hinter seinen Rechitilngsbüchern und unter seinen Warenballen stand. Er hatte ein offenes Auge, der» nichts entging, und so strenge rechtlich er in seinem Handel

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Bücher
Kategorie:
Belletristik 
Jahr:
1900
¬Die¬ Fugger und ihre Zeit : ein Bildercyclus
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Seite 111 von 738
Autor: Hacker, Franz Xaver / von Franz von Seeburg
Ort: Regensburg [u.a.]
Verlag: Pustet
Umfang: IV, 731 S.. - Unverkürzte Ausg., 4. Aufl.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Schlagwort: p.Fugger <Familie> ; f.Belletristische Darstellung
Signatur: I 63.195
Intern-ID: 166772
Andreas konnte diesen Gründen nichts entgegensehen. Er mußte .dieselben als gerecht anerkennen; aber sein Herz konnte sich mit ihnen nicht versöhnen. „Du scheidest doch ohne Groll von mir?' fragte er leise. „Ja ? Ich lobe nicht alles, was Du thust und wie Du bist; aber Du bist nicht mehr ganz Herr Deines Willens und Deiner Entschlüsse; dies entschuldigt vieles. Bleibe gut, und die Liebe Deiner Mutter bleibt Dir .treu!' Die Wellen der Aufregung unter den unzufriedenen Bürgern legten

sich allmälig; aber,ohne Folgen blieb die Sache nicht. Während die Patrizier Andreas Fugger m ihrer Mitte freundlich aufnahmen, wie einen, den man um anderer willen nicht zurückstößt, Zogen sich die Bürger lmmer mehr von ihm zurück und trugen ihr ganzes Ver trauen auf Jakob über, der ihnen so ganz als das Eben bild des verstorbenen Vaters erschien. Andreas bemerkte wohl, daß ihm viele, die gegen Jakob voll aufmerksamer Freundlichkeit waren, nur nut finsteren Blicken den Gruß boten; das that ihn: anfangs

des An dreas ein Dorn im Auge, und Andreas fürchtete den Spott seiner hochmütigen Freunde, wenn er Jakobs Haus

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Bücher
Kategorie:
Belletristik 
Jahr:
1900
¬Die¬ Fugger und ihre Zeit : ein Bildercyclus
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Seite 91 von 738
Autor: Hacker, Franz Xaver / von Franz von Seeburg
Ort: Regensburg [u.a.]
Verlag: Pustet
Umfang: IV, 731 S.. - Unverkürzte Ausg., 4. Aufl.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Schlagwort: p.Fugger <Familie> ; f.Belletristische Darstellung
Signatur: I 63.195
Intern-ID: 166772
um ihn, aber was man an ihm verloren hat, das zeigt erst die nächste Zeit, Tag für Tag. Am schnellsten fand sich Andreas in die neuen Ver hältnisse, und wenn er auch aufrichtig um den Vater trauerte, so gefiel ihm doch die plötzlich erlangte Selbst ständigkeit zu wohl, um sich lange trüben Gedanken hin zugeben. Bedeutend älter als sein Bruder Jakob, nahm er die Geschäfte seines Vaters mit dem ihm eigenen Feuer eifer auf, nnd während er die Webstühle der Leitung und Aufsicht des Bruders überließ

, verlegte er sich fast ganz ans den von seinem Bater begonnenen Handel mit ver schiedenen Tüchern. Der Name Fugger hatte bereits bei den Kaufleuten der bedeutenderen Städte Deutschlands einen so guten Klang, daß er hinreichte, um jedem, auch dem weitgehendsten Plane Andreas Fuggers die Thüren aller Kaufstuben zu öffnen. „Es ist der Fugger von Augsburg,' sagten die Handelsherren zu Nürnberg, Ulm, Köln und Staßburg und schenkten diesem Namen Ver trauen in überreichem Maße. Die Klugheit, womit An dreas

Fugger alle sich bietenden Gelegenheiten zu be nützen verstand - die Energie, vermöge welcher er, kein Hindernis scheuend, auf sein Ziel lossteuerte; das Lob, welches in allen Städten der Fngger'schen Ware gespendet wurde: — dies alles half nicht nur den Ruhm, sondern auch den Reichtum des jungen Handelsherrn rasch ver mehren. ' Allein mit jedem Goldgulden, den Andreas fast mühelos verdiente, wuchs auch sein Stolz und sein Selbst bewußtsein. Er war nicht der freundliche, gegen jeder mann gefällige

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Kategorie:
Belletristik 
Jahr:
1900
¬Die¬ Fugger und ihre Zeit : ein Bildercyclus
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Seite 124 von 738
Autor: Hacker, Franz Xaver / von Franz von Seeburg
Ort: Regensburg [u.a.]
Verlag: Pustet
Umfang: IV, 731 S.. - Unverkürzte Ausg., 4. Aufl.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Schlagwort: p.Fugger <Familie> ; f.Belletristische Darstellung
Signatur: I 63.195
Intern-ID: 166772
Glstes Kapitel. Hans Fuggers Witwe war zur alten zitternden Ma trone geworden, und nachdem sie in immer gleicher milber Liebe ihre Söhne, ganz besonders aber den Jakob, die demütige und starke Stütze ihres Alters, gesegnet hatte, schlief sie, dem Himme! entgegen lächelnd, zum Todcs- Wmmner ein. „Andreas, Du bist groß geworden,' hatte sie mit brechenden Augen gesprochen; „der jetzt uoch klein ist, wird ungleich größer werden, als Du!' An des unvergeßlichen braven Hans Fuggers Seite, ist die gute

Elisabeth begraben worden. Bis dorthin gingen die Bruder schweigend nebeneinander; vom Grabe heimkehrend, schieden sie sich. — Andreas stieß den Jakob kalt von sich. Dieser ertrug den bitterer! Schinerz stille lind ge duldig. Aber gerungen, und gebetet hatte er viel; denn manchmal war es, als wollte sein, .Herz in, flammendem Zorne auflodern, und dann wieder, als wenn, es brechen, wollte. Jedoch niemals kam, eine Klage oder ein bitteres Wort über seinen Bruder aus seiuem Munde. Und wenn, andere tadelnd

vou ihm, sprachen, so wehrte er ihnen bittend ab. „Er ist gut, viel besser, als er scheint,' sagte er mit, gepreßter Stimme; „tadelt ihn uicht, er ist mein Bruder!' Jakob führte eine Gattin heim, saft so prächtig an Geist, und Seele geartet, wie die liebe Heimgegangene Mutter war. Andreas grüßte sie nicht, weun er ans

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