Glstes Kapitel. Hans Fuggers Witwe war zur alten zitternden Ma trone geworden, und nachdem sie in immer gleicher milber Liebe ihre Söhne, ganz besonders aber den Jakob, die demütige und starke Stütze ihres Alters, gesegnet hatte, schlief sie, dem Himme! entgegen lächelnd, zum Todcs- Wmmner ein. „Andreas, Du bist groß geworden,' hatte sie mit brechenden Augen gesprochen; „der jetzt uoch klein ist, wird ungleich größer werden, als Du!' An des unvergeßlichen braven Hans Fuggers Seite, ist die gute
Elisabeth begraben worden. Bis dorthin gingen die Bruder schweigend nebeneinander; vom Grabe heimkehrend, schieden sie sich. — Andreas stieß den Jakob kalt von sich. Dieser ertrug den bitterer! Schinerz stille lind ge duldig. Aber gerungen, und gebetet hatte er viel; denn manchmal war es, als wollte sein, .Herz in, flammendem Zorne auflodern, und dann wieder, als wenn, es brechen, wollte. Jedoch niemals kam, eine Klage oder ein bitteres Wort über seinen Bruder aus seiuem Munde. Und wenn, andere tadelnd
vou ihm, sprachen, so wehrte er ihnen bittend ab. „Er ist gut, viel besser, als er scheint,' sagte er mit, gepreßter Stimme; „tadelt ihn uicht, er ist mein Bruder!' Jakob führte eine Gattin heim, saft so prächtig an Geist, und Seele geartet, wie die liebe Heimgegangene Mutter war. Andreas grüßte sie nicht, weun er ans