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Bozner Tagblatt
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Seite 4 von 4
Datum: 23.09.1943
Umfang: 4
Der Knecht und die Bäuerin Von der Macht des Wünschens - Von Georg Büsing jedes Schlagloch in der Straße Ob Vas. was sich ein Mensch mit hei ßem Herzen wünscht, in Erfüllung' geht, wenn er nie und nimmer von seinem Wunsche abläßt, Jahre hindurch? Mag Krieg Vas Land überziehen mit sein.er dunNen Kraft, mag die Ernte verha geln und die Wiese im Grund versauern. Dinge, die schlimmer sind für einen Hof äls aller Streit der Welt, — Andreas nimmt das alles hin wie etwas, das ge schehen muß

. damit der Mensch nicht übermütig wird. Aber dies ist ihm nicht recht: Der Hof hat keinen Jungen, nur drei Mädels, um die sich ein guter Knecht nicht kümmern kann. Die Kammer des Andreas liegt eben erdig, gleich neben dem Vieh. Sie ist niedrig und ärmlich, nur zum Schlafen, und mehr ist auch nicht not, denn wenn einmal Zeit ist zum Ausruhen, dann ist es unter der Eiche am Tor schöner, oder an de' Werkbank in der Scheune bei den Pflügen und Eggen, an denen es immer etwas auszubessern gibt. Die gute Stube

für Taufen und Beerdigungen hat der Bauer. Man sitzt dort an den Fest tagen auf der Ofenbank, nicht übel, aber man wartet doch darauf, daß man wieder hinaus kann. Unser Hof, sagt Andreas.. Unsere Pferde, unsere Kühe, unser Korn. Wenn er nach der Mühle fährt, oben auf den prallen duftenden Säcken, dann schaut er wie der Bauer selbst. Der Rübenschlag muß gehackt werden, die Wiese ist zu mähen,- die Kälber müssen vom Hof. Seit zwei Jahren ist der Bauer fort zum Mi' litär, es fehlen feine Hände

an allen Ecken und Enden, aber seine Gedanken und seine Pläne, seine Sorge und seine Andacht, die sind so gut in Andreas wie in ihm. Niemand spricht darüber, es ^ Auch der Wunsch nach dem Jungen ist in dem Knecht. Gewaltig ist dieser Wunsch, wie Saat, die aus der Krume will. Junge Füße müssen neben dem a schreiten und Knabenhände müssen rren helfen, wenn es in der Frühe aufs Feld geht. Ja, das muß so sein und bald, denn man möchte es,gern noch er leben. Die Bäuerin ist wieder gesegneten Leibes. Der Knecht

hat seitdem häufiger in der Küche zu tun. nimmt ihr die schwe ren Milchkannen ab, hebt Töpfe auf das und rieche. Die Bäuerin sagt kein Wort. Irgend wie ist es gut» so- durch die Nacht zu fahren und fest zu wissen, daß am Ende alles ganz einfach sein wird. Kühl ist die Hand des Knechtes, wunderbar kühl und still; die Nachbarin, die an ihrem Bett faß, hatte ein heißes Gesicht vor Aufregung und jammerte los, als die Hebamme nicht kam. Andreas sagte nichts. Er wußte aber, was zu tun war. Und darum muß

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Volksblatt
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Seite 9 von 14
Datum: 06.12.1902
Umfang: 14
Beilage zum „Tiroler Volksbiatt' Nr. 97. Tag «nd Macht. Ein Bild aus dem Bergwerksleben von E. H. . . (Schluß.) . - „Wo ist Vater Reich?' fragte ich rasch. „In dem Hause, das gegenüber dem Berge liegt.' „Ist dies kein Gasthaus mehr?' „O ja; die Herren mögen nur eintreten. Ich bin seit acht Jahren der Nachfolger des alten Reich, der jetzt bei seinem Schwiegersohne wohnt — wenn der brave Andreas nämlich noch lebt.' „Was soll das heißen?' Wir waren in die Gaststube getreten

es ist! Das ganze Dorf ist hinaus nach dem Schachte.' „Was ist denn geschehen?' „Schlagende Wetter haben die ganze Mann schaft verschüttet, die diesen Morgen sechs Uhr zur Arbeit eingefahren ist. Aus dem Schachte quillt dicker Rauch hervor; ich kann nicht hingehen, weil ich auf meine Wirtschaft Yachten muß. Wenn es nicht gelingt, den Brand zu löschen und dem Schachte frische Lust zuzuführen, so find fast alle Männer aus unserem Dorse verloren. Andreas, der Ober steiger, ist auch dabei. Das wird den alten Reich

, der so immer kränkelt, gewaltg mitnehmen. Die Leute standen sich gut, seit Andreas Obersteiger ist. . . . Der Alte wollte lange die Heirat mit seiner Tochter nicht zugeben; er hat sich endlich doch gefügt, als Andreas Obersteiger wurde und die verkrüppelte Life starb. Die Mutter des Andreas lebt noch.' Jetzt kannten wir die Schicksale aller derer, die uns lieb geworden waren. Bestürzt sahen wir uns an. „Gehen wir!' sagte mein Reisegefährte. „Wohin?' ' „Zu Vater Reich!' . Und so geschah

. Neben ihm stand ein sechsjähriger Knabe, der die Fremden neugierig anblickte. Im Lehnstuhle am Ofen bemerkten wir die Mutter des Andreas, die ein zartes Mädchen auf ihren Knien hielt. Zu ihren Füßen, mit der Puppe spielend, saß ein dreijähriges Kind, ein blond lockiges, hübsches Wesen, das freundlich die licht blauen Augen auf uns richtete. ,Vater Reich!' rief ich ihm zu. . Er war schneeweiß geworden und sein Gesicht zeigte tiese Furchen. „Sie bringen wohl eine neue Unglücksbotschaft?' murmelte

. . . . Und wer will eS wagen jetzt einzu- ahren?' „Andreas! Andreas!' jammerte das Mütterchen. Sie starrte uns an wie eine Wahnsinnige. Vater Reich nahm ihr das Kind vom Schoße und legte es in die Wiege. Nun setzte er sich auf den Holzschemel und wiegte es. „Als mein Schwiegersohn diesen Morgen früh ging,' erzählte er, „sah ich es ihm an, daß er mit schwerem Herzen schied, und Gretchen begleitete ihn bis an die Schlucht ... das war so etwas wie Ahnung. . . . Mir ließ es keine Ruhe; ich mußte ausstehen

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Alpenzeitung
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Seite 3 von 6
Datum: 17.08.1941
Umfang: 6
erworben habe: augenscheinlich habe der junge Künstler ein großes Talent und einen als eines Morgens eine Schwester bei ihm eintrat, die das gleiche sanfte helle Gesicht und die gleichen dunklen Äugen mit dem Wiederschein von Sonne, satten grünen Wiesen und dampfenden fruchtbaren Fel dern hatte wie jenes Mädchen auf dem Bild seines Elternhauses. „Veronika' sagte Andreas halb unbe wußt, und daß er es gesagt hatte, wurde ihm erst deutlich, als die Schwester ver wundert aufschaute. „Ja', sagte sie l heiße

Veronika, woher er das wisse, da ! doch erst gestern abend in das Lazarett eingetreten sei? „Nur so', meinte Andreas unbestimmt, er war sehr müde, und das Sprechen griff ihn immer noch an. Erst in den nächsten Tagen fand er Ge legenheit, mit Veronika zu reden. Er be richtete ihr — es war, als zwinge ihn je mand dazu — von dem Bilde des Mäd chens Veronika, das ihm so viel erzählt habe von Sonne und Wiesen, von Feldern und Staat, von Frucht und Ernte. Als er schwieg, sah er, daß um Veronikas Mund

ein Zucken war. Sie hatte die Hände ineinandergelegt und sah Andreas sehr an. „Meine Mutter', sagte sie, „ist einmal als ganz junges Mädel gemalt worden. Es mag wohl das Bild sein, das Sie in Ihrem Besitz haben. Der Maler hat die Mutter mich heiraten wollen, aber sie hat nicht fortgemocht von daheim.' Sie erzählte von ihrem bäuerlichen Leben, von den Geschwistern und den Eltern. Und während sie sprach, schien es Andreas, als komme alles oas auf ihn zu, als ge winne alles das Leben und Gestalt

rung an die einstigen schönen und gelieb ten Dinge wie ein verlorener Klang war. Lebendes Symbol dessen, was gewesen, blieb das Bild der Veronika, das man in das neue Dasein wie an ein anderes Ufer gerettet. Und es trug wohl auch dazu bei, daß Andreas, mittlerweile herangewach sen, ungeachtet der Abmahnungen be schloß, Kunsthistoriker zu werden und die ses langwierige Studium unter mancher lei persönlichen Entbehrungen auch durch führte. Es war im Jahre 19Z9. Andreas Sar ter hatte schon seit

geraumer Zeit eine Do zentur an einer Universität inne, und sein Leben verfloß wie ein sehr ruhiger Strom zwischen Vorlesungen und Führungen. Er hatte wohl auch daran gedacht, zu heira ten, schon, weil er sich Kinder wünschte, aber dieser Wunsch war noch nicht in Er füllung gegangen — da brach der Krieg aus. Andreas ging mit hinaus. Er verließ die Gipsabdrücke berühmter Meister werke, die Reproduktionen, die Kupfersti che und Silbvrstiftzeichnungen und wurde Soldat. Ein einfacher, entschlossener Sol

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 3 von 8
Datum: 24.02.1910
Umfang: 8
Donnerstag. 24. Februar 1910 Der Tirolrr' Seit« 3 und völlig aufzureiben. An der Spitze der unglück lichen Marschkolonne stand ein deutscher Elsässer, der Hauptmann Megenschuh. Außer diesem verloren ein Leutnant, ein Unteroffizier und über hundert Soldaten das Leben. DaS furchtbare Gemetzel dürfte das Vorspiel ernster und langwieriger Kämpfe der Franzosen gegen die Negerstämme im Hinter lande von Tripolis bilden. Jahrhundertfeier des Todestages Andreas Kofers. Innsbruck, 21. Februar. Gestern

fand in der Hoskirche, wo die Gebeine Andreas HoserS beigesetzt sind, zum Gedächtnis des 100. Todestages Andreas HoferS und des Mahr wirtes Peter Mayr ein feierlicher Gottesdienst statt. DaS Requiem zelebrierte Prälat Zacher von Wilten. Da» Grabmal HoferS und der ebenfalls hier bei gesetzten Landesverteidiger waren mit Blattgrün ge schmückt. Im Presbyterium war ein Katafalk auf gerichtet, auf dem der Hut und der Säbel, sowie der Stutzen Andreas HoferS lagen. Eine Abteilung Pafseirer Schützen

waren gekommen und legten am Grabmale Kränze nieder. Die Ver wandten HoferS, daS Offizierskorps der Tiroler Kaiserjäger-Regimenter, die Stadt Wien, die katho lische Studentenschast, der Andreas Hofer-Vercin in Wien, die Tiroler Vereine in Graz und Triest, sowie viele Veteranenvereine Tirols widmeten ebenfalls Kränze. Kastelruth, 21. Februar. Die Hoferfeier nahm einen glänzenden Verlauf. Den Glanzpunkt bildete abends die Feier im „Lamm'. Dieselbe hat einen Massenbesuch aufzuweisen. Die lebenden Bilder

sich dieselbe verpflichtet, dem hoch würdigen Herrn Dekan Lintner, genanntein Quartette, den Darstellern der lebenden Bilder, sowie jedem Einzelnen den herzlichsten Dank auszusprechen. Lau rein, Ä. Februar. Laut Zuschrift deS k. k. BezirkZ.Schulrates EleS sollte der 100jährige Gedächtnistag des Heldentodes Andreas HoferS durch eine Schulfeier gefeiert werden. Diese Feier in ausgedehnterer Form zu halten hin derte leider die Kürze der Zeit, da die Zuschrist erst am 1-1. Februar einlangte. WaS nnter den hiesigen

zu Werden, daß er Andreas Hofer als Beispiel eines Kämpfers für Gott, Kaiser und Vaterland hinstellte und die Kinder ermahnte, diese» heroische Beispiel zu befolgen. Herr Schulleiter Mitterer erwähnte darauf, daß wie durch daS den Kindern wohlbekannte Lied vom braven Manne, dieser brave Mann durch den Dichter verewigt worden fei, so auch Andreas Hofer und intonierte daS Lied: „Zu Mautua in Banden*, das die Kinder dann sangen. Es wurden noch das Herz Jesu-Lied und die VslkShymne ge sungen und zum Schlüsse Lieder

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Lienzer Zeitung
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Seite 4 von 6
Datum: 17.03.1943
Umfang: 6
. Die Burgl freute sich zwar, daß jemand von drunten kam, aber sie hielt sonst im großen und ganzen m»hr aus den Klemens als auf den Andreas, denn schließlich war Andreas auch nur ihr Halbbruder. Allem Anschein nach hatte sie auf jemand gewartet, denn sie konnte die Enttäuschung nicht ganz verbergen. So sagte sie auch ziemlich langgezogen: .Ach, du bist es noch, Andreas?' .Warum, hast du dir jemand anderen erhofft?' .Kann schon sein! Daß du gar net drunten bist beim Mai» tanz?' „Drunt' war ich schon

, aber es hat mir nix gefallen drunten.' „War die Veronika net dort?' Andreas legte seine Büchse auf die Bank und tat, als habe er diese Frage nicht gehört. „Hast ein biß! was zum Essen?' fragte er. Die Burgl ging in die anstoßende Kammer, holte Butter und Brot heraus und stellte eine Schüssel Milch auf den Tisch. Dann nahm sie wieder hinten neben dem offenen Herd Platz, wo die Dämmerung sie fast verhüllte. „Was macht denn dann unser Stadtmädel drunten?' fragte sie nach einer Weile. „Ganz gut, warum

?' „No ja, ich mein halt. Laß dir doch net jedes Wort raus betteln.' „Da gibt es net so viel zu sagen. Der Klemens ist mit ihr heut zum Maitanz.' Die Burgl verschränkte die Arme über der Brust und lachte. „Der Klemens, ja das glaub ich, das ist wieder was für ihn.' Andreas blickte rasch auf. Seine Brauen waren hart gewölbt. „Warum, wie meinst denn das?' „Kennst doch den Klemens.' Andreas gab keine Antwort darauf, löffelte seine Milch aus und griff dann wieder nach der Büchse. „So, gestärkt bin ich, jetzt mach

ich mich wieder auf de» Weg.' „So? Gehst schon wieder?' sagte die Burgl schnell und kam aus ihrem Winkel hervor. „Sagst halt ein schönen Gruß unten. Und die Bleß, jagst, die ist Bernhammer Simmerl hats Der Vater soll einmal rausschaun. wieder gut beinander jetzt. Der wieder ganz kuriert.' „Also, gut Nacht, Burgl.' „Gut Nacht, Anderl.' Als Andreas über de» Almzaun stieg, hörte er an der Hütten- wand in den Haselnußbüschen ein Geräusch. Seine Augen waren noch nicht ganz an das Dunkel gewöhnt, aber soviel sah er doch, daß eine Gestalt

um die Ecke huschte und dann in der Hütte verschwand. Die Burgl hatte alo eine heimliche Liebschaft, von der niemand etwas wissen sollte. Andreas war auch gar nicht so neugierig, nochmal ans Fenster zurückzugehen um zu lauschen, wer es sei. Er ging raschen Schrittes über den Almsteig hinunter und verschwand bald im nachtdunklen Wald. Wohl eine Stunde ging es so durch den Wald abwärts Mlv als er ihn verließ, sah Andreas das ganze Tal in silberner Schön heit vor sich liegen. Hoch stand der Mond am Himmel

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Volksblatt
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Seite 4 von 8
Datum: 10.01.1923
Umfang: 8
des Mieterschutzgesetzes bringen. Dieses Gesetz tritt mit 1. Juli 1923 außer Kraft. Das Dekret enthält die Ausdehnungsklausel für die neuen Provinzen nicht, doch besteht die Wahrscheinlichkeit, daß das selbe auch für unser Gebiet gilt. Mder Andreas Hssers verboten. Aus «der Meraner Gegend wird geschrieben: Als ein merkwürdiges Neujahrsgeschenk er hielten die Schulleitungen des Bezirkes Meran einen Erlaß der Sottoprefettura in Meran, It. welchem in Folge Erlasses der Präfektur in Tri-ent die Bilder Andreas Ho fers

und seiner Genossen Haspinger und Speck b acher in den Schulen verboten werden! Das Verbot lautet: R. Lottoprekettura No. 14.041. Nerano aääi 29. 12. 1922. An die Direktionen der Volksschulen im Bezirke. Zufolge Erlasses der R. Presettura in Trents (Ilkkioio seolastioo) vom 26. Dez. 1922, Zl. 24,515, wird die Schulleitung aufgefor dert, eventuell vorhandene Bilder Andreas Hosers, Haspingers und Speck- -Kochers aus den Schullokalitäten zu ent fernen, da solche nicht geduldet werden können dürfen

, und die eventuelle Einwendung, daß es sich um artistische Bildnisse handelt, nicht angenommen werden kann. II Lotwpreketto: m. p. Der Kamps gegen die Tiroler Helden von 1809 ist neu und unbegreiflich. Bisher haben die staatlichen Behörden das Andenken Andreas Ho fers nicht bloß nicht mißbilligt, sondern ihm so gar Verehrung entgegen gebrocht. Die lokale Militärverwaltung in Meran ging so weit, daß sie die dortige ehemalige Landesschützenkaserne nach dem Tiroler Nationalhelden benannte und die Benennung „(ükserma

Andrea Loker' in großen Lettern am Gebäude anbrachte. Das war ein. Akt spontaner Pietät seitens der Mili tärbehörde, welcher in der Gegend einen freundlichen Eindruck gemacht hat und der Be völkerung gefiel. Selbst der König hat bei seiner Reise durch Südtirol im Herbst 1921 einen Akt der Verehrung für den heimatlichen Helden Andreas Hofer gesetzt. Als König Viktor Ema- nuel am 13. Oktober vom Jausen her durch Passeier nach Meran fuhr, ließ -er vor dem Sandwirtshaus, dem Geburtshaus und Anwe sen

Andreas Hofers, halten, ging in das Haus hinein, besichtigte es und zeichnete seinen Na- menszug in das Gedenkbuch vornehmer Per sönlichkeiten. Wer am Sandhof einkehrt, kann in dein Gemach, wo die Andreas Hofer-Erinne- rungen aufbewahrt sind, jederzeit das Buch mit der königlichen Unterschrist sehen. Der Kampf gegen das Andenken Andreas Hofers und seiner Mitkämpfer Speckbacher und Haspmger ist aber nicht nur neu, sondern auch unbegreiflich. Heldentum und Opfermut, Tapferkeit und Hingabe an Heimat

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Alpenzeitung
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Seite 5 von 8
Datum: 15.07.1928
Umfang: 8
Das Un ter haitun «»»«« Dritte Skizze von Erwin S e d d i ng Marias Augen waren blauer als der Juli himmel und ihre Haare goldener als der hohe Roggen. Wenn Andreas nicht so arm gewesen wäre, hätte er hingehen und sprechen mögen: „Ich habe mir immer einen Jungen gewünscht, Maria, aber wenn Du die Mutter meines Kindes werden willst, dann soll mir auch ein Mädel recht sein!' Diese Gedanken mochten von der glühenden Sonne kommen, die kein Wölkchen duldete in ihrer Erntelust. Mußte ein Tagelöhner

nicht zu frieden sein, wenn ihm Arbeit gegeben wurde? Tausende in der Heimat — Andreas mutzte es — darbten. Auch die Aehren, zu gleicher Stunde gesät, von «demselben Wind bestäubt, konnten nicht alle zum Brot reifen. Andreas holte lveit aus mit seiner Sense. Da kam der Stallbursche den Graben entlang ge laufen und rief: „Du sollst zum Inspektor kom men, er erwartet Dich auf dem Hof! Rasch, An- beeile Dich!' Der stellte das Hauen ein. ^Larum'? — „Weiß nicht. Wirst es schon hören. Aber mach, daß Du hinkommst

!' war die Antwort. „Mit Herrn Claus ist heute nicht zu spaßen. Dem geht alles zu langsam!' — Andreas knöpfte sein Hemd zu. Er legte die Sense neben den Wasserkrug und zog den Leib riemen an. Der Stallbursche war längst wie der fort, nur die Lerchen jubelten durch den stillen Tag. Plötzlich schrie jemand. — Andreas drehte sich um. Das war Marias Stimme ge wesen! Rief sie ihn? — Er schaute feldein. Am Ende des Ackers, mo die letzten- Garben ausgeschichtet standen, ent deckte er das rote Kopftuch des Mädchens

. Wie ein Klatschmohn leuchtete es in der Sonne. Andreas tricherte die Hände vor den Mund und schrie eine Frage hinaus. Dann trug der Wind die Antwort zurück: „Hilfe!' Nun gab es tc' ' >> mehr für ihn: er lief. Maria lag in den Stoppeln. Sie preßte den Fußknöchel mit brauner Erde, aber Andreas 'ich sofort, wie er geschwollen war. „Eine Kreuzotter? —' „Nein. Nur verstaucht. Bin über den Stein hier gefallen. Was soll ich tun, Andreas?' Er kniete nieder. Das Bein gehörte in einen festen Verband. Vielleicht'mar

auch-der Kno chen verletzt. Am besten wäre es > gewesen, die Tragbahre zu holen, die in der Remise stand. Aber um diese Zeit die Knechte von der Arbeit zu rufen, war unmöglich. „Ob Mutter Weidemann zu Hause ist?' „Ich glaube schon. Weshalb?' „Die versteht sich doch auf Krankheiten und so etwas. Die könnte Dir kalte Umschläge ma chen, was meinst Du?'' Das Mädchen nickle. Ihre Augen wurden feucht, die Schmerzen schienen immer mehr zu wachsen. Da hob Andreas sie kurz entschlossen auf seine Arme

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Alpenzeitung
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Seite 3 von 6
Datum: 30.03.1941
Umfang: 6
für sie, als jenes eine, einzige Wörtchen vorhin: „Wir...' zusehen. Doch schon am nächsten Abend kam sie zu der schilfumwachsenen Bucht, wohin sie sich verabredet hatten; und da sie sich sehr über sich selbst ärgerte, sagte sie gleich: „Aus uns kann nie ein Paar werden, Andreas. Du weißt, daß noch niemals eine «on uns zu euch herüber- geheirattt hat.' Andreas hörte das lächelnd an und meinte, daß es nun gerade die höchste Zeit sei, endlich mit dieser schlechten Gewohnheit Schluß zu machen.. Josephs war darüber so erstaunt

, das sei wohl wahr. Aber es sei doch sehr schön bei ihnen, und Waldblumen gäbe es in Hülle und Fülle. Sie redeten lange hin und her. Jeder pries die Vorzüge seiner Landschaft und seines Dorfes. Ob sie ihn denn nicht lei den möge, fragte Andreas Doch, sie glaube schon, antwortete sie, aber einan» der lieben oSer miteinander leben sei zweierlei. — Das sei wohl wahr, meinte Andreas, aber man gewöhne sich im Leben an alles. — Sie würde sich aber nie an ein Leben im Schatten gewöh nen, rief Josephs, sie sei

, diese Gärten zu vernichten. Und er folgte dem Rat. getan und wolle gern sein Frau werdeil. Ja, wenn der Bergsattel dort verschwin den würde, so daß die Sonne den gan, zen Tag scheinen könnte, dann wolle sie „Ja' sagen. Andreas schüttelte den Kopf und sagte bedenklich, was sie da rede, sei der bare Unverstand, so etwa» gäbe es nur in Märchen. Jofepha nickte dazu/ das war ganz ihr« Memung. So trafen sie sich öfter und «redete» miteinander und verstanden sich sehr gut, nur über den Hauptpunkt konnten

sie nicht ins reine kommen. Andreas war Steinbrecher, und er erklärte ihr seine Reich führen sollen, gerade über ganze löcher in die Felsen mache, sie mit Was ser schlemme, dann mit dem Löffel wie der ausschöpfe, die Sprengladung hinein> täte und die Zündschnur aylege. Eines Tages fand sie ihn bleich und aufgeregt in der Bucht auf sie wartend. „Josepha', sagte er, „es ist daran, daß ein Märchen wahr wird: Es werden Straßen gebaut, die durch das ganze Reich führen sollen, gerade über den Bergsattel fort

. Er wird verschwinden, Josepha. Das Dorf wird in voller Sonne liegen!' Josepha fiel ihm um den Hals. „Oh, Andreas!' sagte sie nür. Die Arbeit begann. Die Mädchen in den Weinbergen hielten ihre Gesichter oft zu dem Bergsattel gewandt, wo die Schüsse und Sprengungen ertönten, der schrille Pfiff der Feldbahn und wo sich ein Ameisengekribbel von Menschen über den abgeholfen Berg ergoß. „Schon jetzt scheint die Sonne dort viel länger*, sagte die eine. Josepha sah mit klopfendem Herzen dem Wunder

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Lienzer Zeitung
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Seite 4 von 6
Datum: 12.05.1943
Umfang: 6
noch dein Vater, verstehst mich! Schämen tat ich mich wenn ich jemals so gehandelt hätt wie du. Hab ich dir damals in deine damischen Jahr' was reingeredet, wie du kommen bist und hast gesagt, daß du die Sennerin von der Brunnalm heiraten möchtest. Kein Wort Hab ich dagegen gehabt, und wenn du sie geheiratet hättst, dann war ich dir auch net im Weg gewesen Dös hast aber du alles vergessen, wie mir scheint. Aber damit du gleich im Bild bist, ersahrn tust es ja doch heut oder morgen. Der Andreas

war. Dieses, sein eigen Fleisch und Blut trotzte ihm. Aus den Kronwitthof will er sich setzen, direkt vor der Nase hier. Dieser Gedanke trieb dem Hartegger das Blut aus. Er war keine Minute im Zweifel darüber, daß dieser Sohn Andreas das verlotterte Anwesen da droben hochreißen werde. Kannte er doch die zähe Krass und den starken Willen dieses Sohnes. Dies be denkend, wollte sich etwas regen in ihm, das aussah wie Stolz. Aber er unterdrückte dieses Gefühl gleich wieder, denn jäh kam ihm in den Sinn, was wohl

nicht ganz zu Unrecht geschah. An diesem Abend ereignete sich noch etwas von besonderer Tragweite. Andreas war mit dsm Dunkelwerden von der Ver briefung zurückgekommen. Sie saßen zu Dritt in dem gemütlichen Stübchen des Alten, der gerade erzählte, was sich im Lause des Tages schon alles ereignet hatte. Andreas konnte sich nicht helfen, er mußte darüber lachen. Kannte er doch seine Stiefmutter. Wie oft schon war sie der schürende Teil gewesen. Dann erzählte er. wie es ihm bei der Verbriesung ergangen

an die Hosennaht, wo sein Messer steckte. Da traf ihn ein harter Schlag aus den Arm. daß das Messer weithin aus den Stubenboden kollerte. Der Ahndl hatte diesen Schlag mit seinem Eichenstock geführt. Klemens wollte fluchend davonstürzen. da faßte ihn Andreas an der Brust und riß ihn dicht zu ^sich her. „So. horchen hast müssen, du Lump, du trauriger. Komm du mir nochmal unter die Finger Dann kommst aber nimmer so gut weg wie heut. Und noch was will ich dir sagen bei der Gelegen heit. Wenn du mir oder der Maria

nochmal das geringste in den Weg legst, zeig ich dich an, daß du in der Grillschlucht aus mich geschossen hast. Und setzt geh mir aus den Augen, aber schnell, sonst mach ich dir FUß'. Diese Aufforderung war unnötig, denn Klemens war mit einem Sprung draußen So wie heimatlos gewordenen Flüchtlingen zumute gewesen sein mag, so ähnlich empfanden Andreas und Maria, als sie am andern Vormittag den Kronwitthos betraten Es war ein trauriger Einzug und als Andreas den Schlüssel in das verrostete Schloß

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Der Burggräfler
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Seite 3 von 15
Datum: 20.08.1902
Umfang: 15
v. Schierbrandt vom Kontingente Weimar, letzterer von Hildburg hausen. Errichtet vom I. Tiroler Andreas Hofer- Verein in Wien im Jahre 1902.' Nun gings zum sog. „Sachsenkreuz', wo hochw. Herr Theologieprofessor Dr. S. Waitz eine Festrede im vollsten Sinne des Wortes hielt. Redner behandelte eingehend die historischen Ereignisse, zog Parallelen mit der Gegenwart und schloß mit einem begeistert ausgenommenen Kaiserhoch. Auf dem Denkmale befindet sich folgender Text: „Sachsen kreuz zur Erinnerung

an die in den Kämpfen vom 4. und 5. August 1809 gefallenen Krieger des Regimentes der Herzoge von Sachsen, die zumeist in den Ackerfeldern begraben wurden. Errichtet vom I. Tiroler Andreas Hoser-Verein in Wien im Jahre 1902.' Zum Schlüsse erfolgte nach einer Ansprache des Herrn Costenoble die Enthüllung einer Gedenktafel am Gasthause in Unter au, welche an den dort am Morgen des 5. August 1809 stattgehabten Kampf erinnert. Auf der Station Franzensfeste und in der Militärhaltestclle staute sich eine riesige Menge

. Zahlreiche Separatzüge beförderten die Festteil nehmer in ihre Heimat, ein großer Teil derselben fuhr jedoch nach Brixen, wo sich überall lebhaftes Treiben entwickelte. Im Gasthof „zum Kreuz' spielte die bayrische Musikkapelle, beim Straffer die Algundcr, und auch an anderen Orten gab es Konzerte. Am 16. August war wieder ein prachtvoller Tag, geeignet, die Fahnenweihe des Wiener Andreas Hofervereines herrlich zu gestalten. — Von Ihrer Durchlaucht Frau Fürstin Hohenberg, der Ge mahlin des Herrn

Erzherzogs-Tronfolgers, war an diesem Tage früh folgendes Telegramm an den Andreas Hofer-Verein eingelangt: „Zu dem heutigen schönen Festtage sende ich Ihnen meine allerbesten Wünsche. Gott gebe Ihnen in angestammter, uner schütterlicher Treue für Seine Majestät unsern allergnädigsten Kaiser und zu unserer treuen Vater landsliebe seiner, Segen.' — Um 10 Uhr begann auf. dem großen Graben die Aufstellung der zahlreich anwesenden Korporationen, die um 11 Uhr unter klingendem Spiele zur Domkirche zogen

. Dort hatten sich bereits die Honoratioren einge- funden. Die Fahnenträger nahmen vor dem Pres- byterium Ausstellung. Die neue Fahne, geziert mit dem Bildnisse Andreas Hafers (vom bedeutenden Tiroler Künstler Albin Eg ger-Lienz) und dem roten Tirolcradlcr in Silbersassung, wurde von weißge kleideten Mädchen./in's Presbyterium gebracht, wo die Stellvertreterin der Fahnenpatin Fürstin Sophie Hohenberg. Baronin Irma Ap o r, bereits Platz ge nommen hatte. Die Weihe der Fahne vollzog der hochwdgst. Fürstbischof, Dr. Simon

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Tiroler Volksbote
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Seite 5 von 16
Datum: 29.09.1915
Umfang: 16
Mittwoch, sen Seplemver „Tiroler Vvirsvore.^ 1/cr. ÄU. lVrTuc ?. Wenn der Kaiser im Lande ist und in der Hof burg zu Innsbruck weilt, dann ist es das Ehren vorrecht der Schützen aus Passeier, die Ehrengarde zu bilden, zum ewigen Angedenken, daß Andreas Hofer die Treue zum Kaiser so ruhmvoll betätigt wt. In der Hofburg führte einst Andreas Hofer sein Regiment. Aber er übernahm es mit dem ausdrücklichen Vermerk: «Im Namen des Kaiser s.' Dem Kaiser dieneit, das Land ihm wiederbringen

, für ihn sein Leben lassen in uner schütterlicher Treue, war ihm Herzenssache. Andreas Hoser- war tief gerührt, als ihm Ehren kette und goldene Medaille des Kaisers Dank und Anerkennung brachte. Stolzer aber war sein Wort im Anblick des Todes: »Ich lasse nicht vom Haus Oesterreich und vom Kaiser Franz,' Damit lchnte er in einer Zeit, da es dem Kaiser durch die Kriegsereignisse unmöglich war, ihm zu Helsen, das Angebot ab, in franzosische Dienste zu treten und dadurch sich das Leben zu retten. Es ist glaub würdige

Ueberlieferung, daß er im Tode seinen letzten Gruß dem Kaiser Franz gesagt hat. Den Passeirer Schützen ober hat Andreas Hofer ein schönes Vermächtnis mit den Worten hinterlassen: „Meine herzallerliebsten Tiroler, in Sonderheit aufrichtige Passeirer. Ich hoffe von euch, daß ihr euch als wcchre Patrioten von Tirol hervortun tverdet.' Das Preislied Tirols klingt in seiner unüber troffenen Schönheit aus in dem Gelöbnis der Treue fürs Vaterland. »Vater Hofer* nannte man den Oberkommandanten von Tirol

, daß es ihnen an nichts gebreche, und sandte an die um liegenden Ortschaften um Speis und Trank, damit sie sich erholen könnten im Kampfe. Inniger noch war seine Redeweise für Weib nnd Kinder. Auch das ist am schönsten im letzten Schreiben verewigt. „Als gottergebener Christ und treubesorgter Wirt und Hausvater,' schreibt Hirn, „traf Andreas Hofer feine letzten Anordnungen für die Familie mit den Worten: „Die Gottesdienste soll die liebstemein, die Wirtin zu St. Martin, beim rofenfarbenen Blut halten lassen und bitten

. Das Gebet für die Angehörigen in der Heimat wird von selbst zum G^et für das Wohl des Vaterlandes. „Das teure Vaterland,' dieses Wort war das Zauberwort im Leben Andreas Hofers und seiner Getreuen. Und ist es nun wieder mehr, seitdem es dem Volke beschieden lvard, im Weltkrieg das Heimatland zu verteidi gen. Für das Volk von Tirol hätte in dieser Kriegszeit etwas gefehlt, wenn es Zu diesen! Kampf nicht auch noch gekommen wäre. Es ist der volks tümliche Krieg, ein Nachklang zum Krieg vom Jahre neun

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Lienzer Zeitung
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Seite 4 von 6
Datum: 03.07.1943
Umfang: 6
Kowsll-Verlaz, ktot»scke Vres6eo) 501 In München hatten sie noch reichlich Zeit, bis sein Zug ab ging. Sie aßen noch zu Mittag in einem kleinen Gasthaus in der Nähe des Bahnhofes und als sie dann den freien Platz über querten und die Stufen des Hauptbahnhofes hinaufschritten, hörte Andreas sich angerufen. Er kannte diese Stimme sofort heraus als eine derjenigen, die man nie im Leben vergißt. Wochen ge meinschaftlichen Beisammenseins in einem kleinen Kreis von neun Mann hatten das Ohr geschärft

für jeden Klang der einzelnen Stimme. Und so wußte Andreas Rieser auch schon, bevor er den Mann noch sah. daß es der Gefreite Wolfgcmg Klingerhamm sein mußte, der ihn im Gedränge erkannt und gerufen hatte. Da standen sie auch schon beieinander. Das Gemeinschaftliche eines Kricgscrlebnisfes drängte der Begrüßung jenen ungezwungenen Ton auf, der aus den Herzen kommt. Und die Frau des Andreas Nieser stand schlicht beiseite und dachte wohl, daß es besser gewesen wäre, wenn sie den Abschied von ihrem Manne

dort genommen hätte, wo ihre Welt jetzt war und nicht hier in der Stadl, wo die Erinnerung an ein früheres Leben ihr auf Schritt und Tritt begegnen konnte. Endlich erinnerte Andreas sich ihrer, indem er dem Kameraden von seiner Gruppe seine Frau vorstellte. Wolsgang Klingerhamm drehte sich hastig um, hatte ein Lächeln um den Mund, das sich im nächsten Äugenblick in einer strengen fremden Linie verlor Seine Augenbrauen bewegten sich nachdenklich Er konnte die Überraschung nicht ganz verbergen. Seine Absätze

knallten zusammen, er reichte ihr die Hand Kein Wort jagte er. daß er sie von früher her kenne, dann wandte er sich wieder an Andreas. „Du wirst einiges verändert finden in unserer Gruppe', sagte er so nebenbei. „Der Winkler ist zu einer anderen Kompanie ge kommen und ich werde, wenn mein Urlaub vorbei ist. auch zu > einem anderen Truppenteil kommen.' „Schade, daß wir nicht gleichzeitig in Urlaub haben fahren können', meinte Andreas. „Du hättest ein paar schöne Tage ver leben können auf meinem Hof

' Wolsgang Klingerhamm sah über die beiden hinweg, rückte an seinem Tornister und sah dann auf seine Uhr am Handgelenk. „Es wird Zeit für dich, Andreas.' Er streckte ihm die Hand ! hin. „Grüß mir die andern alle recht herzlich, wenn du hinaus kommst'. Seine Hand streckte sich Maria entgegen. „Leben Sie wohl ...' Wolfgang Klingerhamm verschwand im Gewühl der Menschen. Maria fühlte eine seltsame Unruhe in sich und es war das erste Mal, daß sie ihrem Andreas nicht gerade in die Augen schauen konnte

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Der Burggräfler
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Seite 5 von 8
Datum: 18.04.1914
Umfang: 8
durch Touristen gehört und sie konnten dann durch Seile gerettet werden. — In Salzburg hat sich der HandlungskommiS Johann Ullmann aus Furcht vor einer Strafe erschossen und die Viehhändlersgattin Maria Schneider versuchte sich ihr Leben zu nehmen, indem sie sich die Pulsadern ihrer beiden Hände durchschnitt. Lur Klatzfrsge des Andreas Hsfer-Sendmales geht uns nachstehendes Erklären aus Passeier zu: Bezüglich des Standortes, wo das Denkmal Andreas Hofers erstellt werden soll, ob auf dem Segenbühel

oder am Bahnhofplatze, erlauben wir Passeirer uns auch ein Wort mitzusprechen, war doch Andreas Hofer ein Passeirer, also unser engerer Landsmann, und leben noch viele Nachkommen Hofers in Passeier. Nach unserer Meinung ist der einzig richtige Standpunkt für das Denkmal die oberste Kuppe des Küchelberges, ein von Feindesblut getränkter historischer Bode», wo dasselbe, in etwas gigantischer Form gedacht, schon mit freiem Auge von allen Seiten, ja sogar von der Janfenstraße aus gesehen

es das kleine Bergvolk von Tirol mit ihrem Anführer Hofer, gegen den Weltbezlviuger aufzntretcn und zeigte, ivas Blut und Einigkeit vermag: 3 Mal wurden die Franzosen aus bei» Lande vertrieben. Diese Erfolge der Tiroler gab auch anderen Völkern Mut: und die Folge war die Einigung der Völker gegen deu Welteroberer, die schließlich auch zum Ziele führte. Möge nun Meran jenen ein Denkmal errichten, welche sich für Meran Verdienste erworben haben, Andreas Hofer war kein Meraner, er hat sich und Meran

die verschiedenen Kohlen- unb Benzingerüche die Luft verpesten, (?) ionst kann es Vorkommen, daß der in diese Umgebung verbannte Hofer über Nacht die Flucht in seine geliebten Berge ergreift. (!) Auch der verstorbene Karl Abart, dem Vieles und Großes die Merauer zu danken haben und der zuerst den Gedanken eines Andreas Hofer- Denkmales anregte, dachte sich dasselbe auf der Höhe des Küchelberges. Nur im Falle, daß das Denkmal, wie jeder wahre Patriot vorschlägt, auf der Hohe des Küchelberges aufgestellt

wird, werden nach Kräften Beiträge leisten und einer Einladung zur ErvssnungSseier freudig Nachkommen — die Pasjeirer. Passeier, im März 1914. Direkte Nachkommen des Andreas Hofer: Josef Haller, k. k. Postmeister und Urenkel des Andreas Hofer. Auto» Haller, Gemeindesekretär und Urenkel des Andreas Hofer. Alois Haller. Dekanal-Pfarramt Passeier: AlsonS Huber, Dekan, im Namen des Passeirer KleruS. Gemeindevorstehung St. Leonhard: Johann Tschöll, Vorsteher. Leonhard Koster, Land tagSkandidat. K. k. Bezirksschießstand

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Volksblatt
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Seite 6 von 8
Datum: 23.02.1910
Umfang: 8
aller Resolutionen. Dr. Schorn teilte mit, daß nach Hinzurechnung der Bedeckung durch die Steuern noch ein Betrag von 8792 Kr. unbedeckt bleibt.. ISchwß de» Landtage». Der Landtag wurde in der Nacht vom Freitag auf Samstag geschloffen. Er hatte mit kurzer Unter- brechung seit Weihnachten getagt. (Fortsetzung von Seite 3.) Kalter«, 20. Februar. Andreas Hofers 100. Todestag wurde auch hier heute nach Tiroler Art geseiert. Die Veteranen rückten mit der alten Kriegerfahne vom Jahre 1797 und mit jener von 1848

aus und marschierten unter den Klängen des Andreas-Hoser-MarscheS vom Pfarrplatze in die Pfarrkirche, wo um 9 Uhr hochw. Herr Dekan Huber ein Hochamt zelebrierte, bei welchem Herr Bürgermeister mit dem Gemeindeausfchuffe, die k. k. Beamten, Gendarmerie und Finanzwach-Ab- teilung, sowie die Veteranen in den sür sie reser vierten Stühlen Platz nahmen. Nach der kirchlichen Gedächtnisfeier nahm unsere Musikkapelle gegenüber dem Magistratsgebäude Ausstellung und intonierte die Volkshymne. Es war ein ergreifender Moment

, die durchlöcherten Fahnen wurden geschwungen, die in Uniform Anwesenden salutierten und mit be geisterter Ruhe und entblösten Hauptes stand die Volksmenge am Pfarrplatze und gab so ihrer alten Tiroler Kaisertreue sichtbaren Beweis. Nach der Volkshymne defilierten vor den Honoratioren die Veteranen unter den Klängen des Marsches „Hoch Habsburg!' vorbei und diese Andreas Hofer-Feier war beendet. Nachmittags konzertierte unsere Musik kapelle am Platze in Mitterdorf, wo auch der Andreas Hofer-Marsch zu Gehör

gebracht wurde. Zahlreiche Zuhörerschaft lohnte die vortrefflichen Aufführungen unserer Kapelle. Meran, 21. Februar. Am Sonntag vor mittags sanden in der Stadtpfarrkirche zu Meran und in der Pfarrkirche zu Mais Gedächtnisgottes dienste anläßlich des 100. Todestages Andreas HoserS statt, dem die Garnisonen, daS Offiziers korps, die Spitzen der Behörden, die Gemeindever tretungen, die Veteranen, Reservisten, Standschützen und zahlreiches Publikum beiwohnten. In Meran hielt Feldpater CajuS

eine Gedächtnisrede. Die Bürgerkapelle spielte Meffelieder und zum Schlüsse das Hoferlied. Vor dem Kurhause defilierten die ausgerückten Korporationen bei dem Spiele der Bürger- und der Reservistenkapelle. Brixen, 20. Februar. (Binzen tinum.) Auch in unserem Institute sand heute um 10 Uhr vormittag in Anwesenheit der Herren Vorstände und Zöglinge eine kleine Andreas-Hoser-Feier im Theatersaale statt. Recht Paffend zur ernsten Stim mung der Feier wurde dieselbe durch den ergrei senden Chor aus HändelS Oratorium

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Lienzer Zeitung
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Seite 4 von 6
Datum: 20.02.1943
Umfang: 6
» «na' c/en ö5/sn?'s/c/!^c/?sn //on/iäm/)/en /»n <?no/- ^e«/Lc^/anc?. Nach der Schlacht von Wagram hieß es zuerst im Land Tirol, die Österreicher hätten gesiegt, und es brannten schon Freudenfeuer. Bald aber kam die Nachricht dawider, der Waffenstillstand von Znaim habe dem Kaife^ seine getreuen Tiroler an die Franzosen verraten. Über dem Hin und Her der Gerüchte, daß von allen Seiten schon die Bayern, Sachsen, Fran zosen und Italiener ins Land einrückten, wurde' Andreas Hos er im Passeiertal unsicher und entwich über den Laufenpaß

in das Land, und das österreichische Heer war schon dabei, Tirol zu ver lassen. Amnestie sei zwar verheißen, aber er selber, Andreas Hofer, fei geächtet, der Speckbacher auch. „Am klügsten, Herzbruder', sagte der Wirt, „ge winnst du über Villach das Freie!' „Am klügsten vielleicht, am redlichsten sicher nicht!' gab der Sandwirt Antwort, der das Ge sicht des Wirtes in der halbhellen Nacht sah, er selber aber saß dunkel gegen das Fenster! denn, sie hatten kein Licht gemacht in de^ Kammer: „Da der Kaiser

auf der abwärts führenden Straße anzutreiben. Als er aber über die letzte der drei großen Schleifen, die der Fahrweg da machte, gegen den Talgrund angerollt kam, sah er den steilen Fußweg hinab einen Mann mit einem Stutzen springen, der nach den stakigen Beinen nur der Speckbacher sein konnte und es auch war. Er hatte, ii^. trüben Träumen aus dem Leiterwagen sitzend, es zunächst für Einbildung gehalten, daß ihn der Andreas Hofer gerufen haben könnte, Während er dem schwarzen Lederdach nachsah, war ihm der Ruf

doch zu leibhaftig in den Ohren geblieben, so daß er vom Wagen sprang und nnn, aus den Landwirt wartend, dastand, den sein Jägerblick schon von weitem trotz dem dunklen Verdeck erkannte. Aber eö kam nicht zu der Begrüßung, die der Speckbacher sich erwartet hatte. „Hand weg vom Roß!' rief Andreas Hoser, der nicht aus dem Trab siel und mit der Peitsche zu einer Kapelle hinauf zeigte, die weiß auf grünem Hügelrand stand. „In einer Stund'!' befahl er im Vorbei fahren und tut einen Peitschenknall, den Trab

kann ich das nicht!' sagte Andreas Hofer, und hielt ihm die Hälften des Rmgeö zur Wahl zwischen den Fingerspitzen hin: „Willst dn den Hinterkopf oder den Schnabel? Die Wel schen werden uns nicht einlassen wollen! Du mußt mir Helsen, soviel Aufgebot mitzubringen, daß wir trotzdem nach Innsbruck hineinkommen!' „Was?' schrie der Speckbacher so laut, als Ein Wort steht...! Ein Wort steht hoch in den Himmel gebrannt, es leuchtet hell über deutsches Land und seuert uns an zur höchsten Tat: Staliugrad! Ein Wort ist tief

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Alpenzeitung
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Seite 4 von 6
Datum: 29.11.1938
Umfang: 6
Seelengottesdienst !n der UZ Pfarrkirche mit heil. Amt und vi« messen brachte der Kirchencho? à nes Requiem mit Libera unter A t Leitung zur Aufführung. Der à ihm die ewige Ruhe! Installation des neuen kuralen v»« ragno I Am Mittwoch, den 30. November! Patroziniumfeste der Kurati.'kirch« Maragno-Castelbello, wird nach dem > mittägigen Gottesdienst der neue^ sorger. hochw. Herr Kurat Ena.1 Profanter in der Ortskirche ài ligen Andreas feierlich eingefM s den, nachdem diefer seit.bald einem nat dort segensreich

, und à Germanen ìsahen in à Winternächten am Jahresschlüsse überall Spuk und Zau berwerk. Beide Völker.hatten ein.sehr ent wickeltes Orakelwesen. Die Gedächtnis feier ckes Andreas Pel ziemlich genau auf den NeHahrstag Her Kirche, den Advent, und .sein Name wurde somit an diesem Feste qft genannt. Da es fernerhin Sitte war, am Advent^feste von der Kanzel ei nen Bericht.über die Geburten, Taufen, àntungen' und TodeqMe zu verlesen, .so liegt es auf der Hand, dqß man diese Ereignisse, besonders das Mr die .jungen

! Leute Wichtigste, die Heirat, mit dem an Hiysem Tage gefeierten Andreas in Be-! zichung.fetzte. Die Zeit der Weihnachtens war.überdies immer die des Wünschen? und Hoffens. Wie man heute am letzten Tage des Jahres Sankt Silvester gern den Schleier der Zukunft lüften läßt, so! verteilte früher der heilige Andreas am Ende des alten Kirchenjahres die Schick ! falslofe. wie es die Sitten des Landvolkes' überall noch zeigen. Der Vorabend des Andreastages, alsol die Nacht vom 29. zum 30. November,^ spielt

gebildet hat, lieft das Mädchen die An fangsbuchstaben vom Namen des.künfti gen Gatten heraus. Manche Jungfer spricht vor dem Schlag sengehen einen Vers, in dem der heilige! Andreas gebeten wird, den Herzallerlieb- .sten erscheinen z» lassen. Solche Verse iheHen: Bektbretl. .i.tritt di, hl. Andreas, .i bitt di, Lqß erscheinen, den Allerliebsten meinen!' Sollt' ich leben mit ihm in Not, So schenkt er mir ein Stückchen Brot. Sollt ich mit ihm glücklich sein, So gibt er mir ein Gläschen Wein. Oder: Meas

decis. Heiliger Sankt Andreas. Laß mir erscheinen den Herzallerliebstenj meinen, In meiner.Gewalt, in seiner Gestalt, Wie er geht, wie er steht, Wie er mit mir vor den Altar geht. Laß ihn erscheinen bei Bier und Wein, Soll ich mit ihm glücklich sein: Soll ich mit ihm leiden Not, Laß ihn erscheinen bei Wasser und Brot. In manchen Gegenden setzt man mit Namen bezeichnete und mit einem Lichts versehene Näpfchen oder Nußschalen in ein mit Wasser gefülltes G?fäß. Nähert sich eines der kleinen Fahrzeuge

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Südtiroler Heimat
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Seite 3 von 4
Datum: 01.11.1930
Umfang: 4
das Tragen einiger Waffen aus der Andreas-Hofer-Zeit, das Singen unid Spielen alter Marsche und das Andreas-Hofer-Lied erlaubt. Vom frühen Morgen an konzertierten Musikkapellen aus allen Stra ßen und Plätzen und am Nachmittag wohnten dem Umzug etwa 6000 Kurgäste bei. Grün-weiß-rote Fahnen und Wim pel schmückten die Wege des Kurparks. Mit einigem staunen verfolgte man die Abwicklung dieses Festes; denn man konnte nichr recht verstehen, warum die Faschisten sich plötzlich zur Genehmigung eines derartigen

Festes herbeiließen. Der Kur kommissar von Meran, der Faschistenführer und gleichzeitig Folge 21. Seite 3. der dortige Vertreter des Bozener Präfekten ist, äußerte sich dazu in einer Unterredung mit unserem Sonderbericht erstatter: Das Trachtenfest finde im Zeichen der Andreas- Hoser-Jdee statt. Das sei keine Kundgebung gegen Julien, sondern eme Demonsttation gegen Frankreich und dagegen hätten die Faschisten nichts einzuwenden. Davon, daß man bie Jtalienisierung Südtirols aufgebe, könne keine Rejde

unter den Zu schauern waren, so lassen sich mit der Formulierung „Demonstration gegen Frankreich' bie Zusammenhänge und die Genehmigung der ,,Andreas - Ho fer - Idee' ‘ erklären. Pater Innerkoflers Andreas Hofer-Kalender wieder er schienen. Soeben ist im Verlage Eckart, Wien, V., Sprenger gasse 43, der neue Andreas Hofer-Kalender, herausgegeben von Pater Adolf Jnnerkofler, für das Jahr 1931 erschienen. Die Reichhaltigkeit dieser Kalender kennt man bereits und ebenso das gute Bildmaterial, das auch diesmal

wieder gute Verwendung fand. Und trotzdem müssen wir sagen, wir haben bisher noch keinen Andreas Hofer-Kalender gesehen, der dem neuen Ka lender an die Seite gestellt werden könnte. Es ist nicht möglich, im Rahmen dieses kurzen Hinweises auf den Inhalt der 180 Seiten näher einzugehen; es seien nur die Namen einiger Mit arbeiter genannt, die Gewähr dafür bieten, daß die Südiiroler Sache in ernster und einwandfreier Form behandelt ist. Wenn wir Namen lesen wie: Kolb, Stolz, Voltelini, Straffner, Ellen bogen

. Lamp, Milius, Reut-Ricolussi, Heidegger, Ammende, Mumelter, Verhouz, Kranewitter und viele andere, so wissen wir, daß wir den Ausführungen dieser Aufsätze Glauben schenken dürfen. Der Kalender enthält nicht bloß politische und geschichtliche Artikel über Südtirol, sondern es ist auch dem Belletristiichen entsprechend Rechnung getragen. Wir können die Anschaffung des Kalenders, der im Aufträge des Südtiroler Volksschutzes und Andreas Hoserbundes, Gruppe Wien, erschienen ist. nur wärmstens

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Lienzer Zeitung
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Seite 4 von 6
Datum: 13.03.1943
Umfang: 6
von bisns Trust l1rdeber-keckt««j>ut-! 0eut»cker Itom-o-V«!»?, lllot-wcdv K«. vr«,ck»a» '1 .Das kann doch nicht gut möglich sein. Damals hat ja der Andreas selber noch gar keinen Willen gehabt und hat sicher noch gar nicht verstanden, was da über ihn oerhandelt worden ist.'' Klemens lachte belustigt auf. „Wenn es sich ums Geld dreht, dann hats der Ändert allweil schon verstanden. Auf's Geld ist er versessen wie der Teusl auf «ine arme Seel.' .Ach so ist das', sagte Maria langsam und schwer. Ihr Mund zog

und plattelte mit. Und Maria drehte sich wie die anderen Mädchen hinter den Burschen im Kreise. Sie lachte wie ein ausgelassenes Kind, ihr blondes Haar flog auf, als hätte es ein Sturmwind gepackt. Dann ließ sie sich von Klemens wieder einsangen. Zum Schluß stemmte er sie mit einem gellenden Iuchschrei über seinen Kopf und als sie dann wieder mit zappelnden Füßen zur Erde kam, sah sie gerade, wie Andreas den Saal verließ. Der letzte Dämmerschein des Tages war erloschen und über den Bergen glühten die Sterne

in stiller Pracht. Da erhob sich Andreas Rieser von dem Platz, auf dem er seit dem Spätnach mittag gesessen hatte, schwang die Büchse auf den Rücken und stapfte talwärts über das Latschenfeld hinunter. Sein Rucksack war leer, obwohl ihm ein schöner Bock vor den Lauf gekommen war. Aber er hatte gar nicht daran gedacht, ihn aufs Korn zu nehmen. Die prickelnde Jagdleidenschaft hatte heute keine Ge walt über ihn bekommen können. Den ganzen Abend faß er da droben, hatte die Hände um die aufgezogenen Knie

, daß kein Weg zu ihr führen konnte u? d unterdrückte standhaft jedes Be gehren nach ihr. Und doch und doch! Wie hatte dieses Mädchen sich in sein Inneres eingeschrieben. Cr kannte längst jede ihrer Bewegungen, hatte im Traum oftmals jede Linie ihres Gesichtes nachgezeichnet, es war, als leuchte ständig ein freundliches Licht vor ihm her, seit sie ins Haus gekommen war. Andreas war ver nünftig genug, sich zu beherrschen und sich einzureden, daß dies alles ein schöner Traum bleiben müsse, der niemals zur Wirklich keit

. An beide Frauen zugleich zu denken vermochte Andreas nicht. Das war, wenn er es tat, wie ein schwerer Zusammenprall in seinem Herzen. Und so legte er sich zurück in die Almrosenbüsche, schloß die Augen und ließ zuerst die eine, die Blonde zu sich herantreten. Sie sprach so schlicht zu ihm, ihre Stimme war so herzlich wie ihr Blick und er dachte, daß er sie nun bei der Hand nehmen müsse, um mit ihr hügelaus und hügelab zu gehen, immer zu, bis die große Nacht von den Bergen steige und kühler Reif

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Volksblatt
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Seite 4 von 10
Datum: 12.08.1899
Umfang: 10
kniete, weinte Thräne um Thräne, welche gleich den Perlen eines Rosenkranzes hinabfielen auf den Sarg des Sohnes. Aus Girot. (Die Andreas Hoser-Kapelle beim Sandhof in P a f s e i e r.) Am 27. Septemb. 1867 fand in Sand in Passeier, der Wohnstätte Andreas Hosers, die Grundsteinlegung der obbenannten Gedenk- Kapelle statt und zwar im Beisein der höchsten geist lichen und weltlichen Würdenträger des Landes, sowie zahlreicher Schützen, Veteranen und einer großen Volks menge. In Folge eines Aufrufes

hochansehnlicher patriotischer Männer des Landes, mit dem Herrn Landes hauptmann an der Spitze, zur Förderung eines nach dem Entwürfe des Herrn Architekten Josef von Stadl zur Ausführung zu bringenden National-Denkmals an den gefeierten Oberkommandanten von Tirol, Andreas Hofer, in nächster Nähe von dessen erbgesessenem Besitz- thum, dem Sandwirtshause, liefen zahlreiche freiwillige Geldspenden von Tirolern im Jnn- und Auslande ein. Als dann der Gedanke zur Errichtung eines würde vollen Collosal-Standbildes

Andreas Hosers aus Erz nach dem Modelle des heimatlichen Künstlers, Bild hauer Tratter in Wien, auf dem Berg Jsel, der blut getränkten Wahlstatt von anno 1809, in den Vordergrund trat, und die weitesten Kreise in und außer Landes interessirte und reichliche materielle Förderung fand, erlitt die Sammlung für die Erbauung der Hofer- Kapelle starke Einbuße, infolge dessen auch der Bau derselben und die innere tunstvolle Ausschmückung eine Verzögerung von über 30 Jahren erfuhr. Die im romanischen Style

erbaute Kapelle wird von der unter halb derselben vorbeisührenden Fahrstraße aus nach Er öffnung eines Eisengitters der Umfriedung auf dreißig stemenen Stusen erreicht und zeigt oberhalb des Ein ganges nachstehende Aufschrift: Zu Ehren des heil. Herzen Jesu hat das dankbare Vaterland dem Helden Andreas Hofer dieses Denkmal errichtet 1896. Wir betreten nun das^ Innere der Kapelle mit einem Altare, auf welchem eine kunstvolle Herz Jesu-Statue in Lebensgröße aufgestellt ist. Den Besuchern der Tiroler

Landes-Ausstellung v. I. 1893 find noch die Cartons vom berühmten einheimischen Historienmaler Edmund von Wörndle in bester Erinnerung, nach welchen der Genannte die Kapelle an den Seitenwänden bemalen hat. Derselbe hat eS verstanden den Geist und die Art unserer Heldenväter, besonders unseres vaterländischen Haupthelden und patriotischen Blutzeugen Andreas Hofer in seinen farbendufteten Gemälden wiederzugeben. Die neue Hofer-Kapelle am Sand wird nun nach er- folgter kirchlicher Einweihung

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Meraner Zeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 22.11.1889
Umfang: 8
Andreasl, wie kei ner weit um. Er verstand die Worte zu setzen und zusam menzuklauben so fein und Ausreden wußte er, wenn es ihm gleim ging, schon garans. „Gelt', sagte das Lieserl, „Du hast mi schon so auf richtig gern, daß schon eine kommen möcht, so schön wie der Maientag und so reich wie eine ganze Kirch voll Goldstücklen.' Das hatte sie einmal in einer Rittergeschichte gelesen. „Aber Lieserl, wie nur so reden kannst', antwortete Andreas. „I hab di so gern, Wic der Baum seine Acst, Wie der Himmel

seine Stern Bist mei' Lieb immer gwesl.' sang der Bursche leise. Dasselbe hatte er gestern der Krämer Anna gesungen. Aber mit der war es etwas anderes. Das war so viel eine Stolze und Andreas hatte gewettet, er wolle in acht Tagen zum Fensterln kommen bei ihr. Und die Wette mußte er gewinnen. Erstens that man ihn schon tüchtig auslachen, wenn er nicht zukäme und dann war die Krämerische schon ein bildsauberer Kerl. Aber einisteigen ins Fenster wollte er nicht, das gelobte er sich fest, so lang

. Wenn sie ihren Schatz oft zur Frömmigkeit aneisern wollte, entgegnete er lachend: „Geh, schau Lieserl, du betest so viel, daß i vermein, es reicht für uns alle zwei.' Der alte Stückler wußte um die Liebelei seines Sohnes mit der Försterischen und es war ihm just nicht zuwider. Die Wilderei, hoffte er, wird dadurch ein Ende nehmen, 's könnt doch einmal ein Unglück herauskommen. Wenn die Mutter des Andreas noch gelebt hätte, die würde sich an der Liebe ihres Sohnes, dem sie leider zu früh gestorben war, nur erfreut

haben. Das Lieserl war ein braves und frommes Mädchen und arbeitsam und fleißig vom frühen Morgen bis in die späte Nacht. Nur an der fast gar zu großen Frömmigkeit hätte gewiß auch sie etwas auszusetzen gehabt, denn das Mädl hatte Tage, an welchen sie das Knödlessen für eine große Sünde hielt und so oft eine Gais meckerte, ein Wunder vermuthete. Sie verfiel dann oft in eine förmliche Schwärmerei und wurde fast tiefsinnig. Der Vater des Lieserl schimpfte zwar im Wirthshaus den Andreas einen „Himmel-Herrgott-Kreuz

tenfelsburfchen', dem er schon einmal „ein Licht ausstecken' werde, wenn er ihn erwische „beim Gamsen'. Innerlich aber schmunzelte er über die Liebschaft und zwar aus zwei Gründen. Sein Lieserl wär schon recht gut untergebracht auf dem Stücklerhof und so zwei, drei Paar Strümpfe des alten Bauern mit den noch ältern Thalern war kein schlechte Sach. Und wenn dann Andreas einmal sein Schwiegersohn war und unterm Ehejoch und daheim die Wiege schwingen muß, wird er auch 's Wildern fein bleiben lassen. Der Förster

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Volksblatt
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Seite 3 von 8
Datum: 20.08.1902
Umfang: 8
20. August 1902 Tiroler Volksblatt. Seite 3 Durchlaucht Frau Fürstin Hohenberg, der Gemahlin des Herrn Erzherzogs-Thronfolgers, war an diesem Tage früh folgendes Telegramm an den Andreas Hoser-Verein eingelangt: „Zu dem heutigen schönen Festtage sende ich Ihnen meine allerbesten Wünsche. Gott gebe Ihnen in angestammter uner schütterliche Treue sür Se. Majestät unsern aller- gnädigsten Kaiser und zu unserer treuen Vater landsliebe seinen Segen.' Um 10 Uhr begann aus dem Großen Graben

die Ausstellung der zahlreich anwesenden Korpora tionen, die um 11 Uhr unter klingendem Spiele zur Domkirche zogen. Dort haben sich bereits zahlreiche Honoratioren eingesunden. Die Fahnen träger nahmen vor dem Presbyterium Aufstellung. Die neue Fahne, geziert mit dem Bildnisse Andreas Hofers (vom bedeutenden Tiroler Künstler Albin Enger, Lienz) und dem roten Tiroleradler in Silbersassung wurde von weißgekleideten Mädchen ins Presbyterium gebracht, wo die Stellvertreterin der Fahnenpatin Fürstin Sophie

, reichgestickte Widmungsschleife ein gelangt. — Se. Exzellenz der hochwürdigste Fürst bischof behandelte in seiner Ansprache die Bedeu tung der Fahne und der Fahnenweihe und betonte, daß die Mitglieder des Wiener Andreas Hofer- Vereines sich als Tiroler fühlen und die bewährten Tiroler Prinzipien hochhalten wollen. Die Fahne trägt tirolischen Charakter, das Bild Andreas Hofers, welcher der ausgesprochene Typus eines treuen und religiösen Tirolers ist. Der Oberhirte wünschte zum Schlüsse dem Vereine

aus dem Dom platze eine Gedenktasel solgenden Inhalts enthüllt: „Für Gott, Kaiser und Vaterland! Am 23. Dezember 1809 wurden hier die vom franzö sischen General Severoli verurteilten heldenmütigen Landesverteidiger Johann Kircher, Gerichtsanwalt und Kircher in St.Leonhard, Bartholomäus Püchler, Razöfer in Milland, und Johann Haller, Müller in Neustift, erschossen. Ihrem Andenken gewidmet vom I. Tiroler Andreas Hoser-Verein in Wien. Enthüllt am 16. August 1902.' Bürgermeister Mittermaie r übernahm

enthüllt wurde: . „Der Erinnerung an die Kämpfe in der Sachsenklemme am 4. und 5. August 1809, an welchen die Bevölkerung der Gegend von Brixen den hervorragendsten Anteil genommen, widmet der I. Andreas Hofer-Verein in Wien dieses Ge denkzeichen an dem Hause, weiland des Gastwirts Martin Schenk, des Vertrauten Andreas Hofers, als der Stätte erfolgreicher Vorbereitungen jener Entscheidungskämpfe.' Nach dieser letzten Enthüllungsfeier erfolgte eine Defilierung der Korporationen vor Sr. Exzel lenz FML

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