1.768 Ergebnisse
Sortieren nach:
Relevanz
Relevanz
Erscheinungsjahr aufsteigend
Erscheinungsjahr absteigend
Titel A - Z
Titel Z - A
Zeitungen & Zeitschriften
Alpenzeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/AZ/1937/02_09_1937/AZ_1937_09_02_3_object_1868927.png
Seite 3 von 6
Datum: 02.09.1937
Umfang: 6
nahm, die Musiker flüchteten nach allen Selten. Die wilde Flucht erzeugte auch in der Zuhörermenge eine Panik. --Gel Inhlung von Karl Hans Strobl. Jahren stieg Andreas Holzinger wie- k vìe alte, dunkle, ausgetretene Treppe schoten Prager Hauses hinan. Und lä- leie er an der Tür, unter deren ovalen fhilü mit dem Namen Anna Steiner Besuchskarte befestigt gewesen war. I' Zwei andere Karten da: zwei Leute M,ßen Studentenstrom hatten als Hol- Wolger auf dieser Insel des Behagens k!nd Zuflucht gefunden

. ?>'.a Steiner öffnete selbst. Sie trug noch ! Ichwarzes Witwenkleid, nur noch et- schien es Andreas. Wortlos sah sie ?>cht mein Geist. Ich bin «s selbst', sagte se Sie sogleich erkannt, Herr Andreas» trecke so leicht.' i'u.' aus Italien, aus Griechenland . . . > war ich draußen . . . wie schön war kleiner! Sie haben ja keine Ahnung Mn ich etwas. Jetzt fahre ich nach Mei Tage Prag, und da muß ich doch B ^rau Steiner aussuchen.' Ib ^>e sind!' sie nicht vergessen. Es war ja sehr k'unr. aber diese Leute

haben ja keine k« ' Gemütlichkeit ist. Und immer, wenn '''gemütlich war, habe ich dankbar an bemerkte erst jetzt, daß Frau Steiner K,'» m langen Trauerschleier trug und .genschirm in der Hand hklt. „Sie I, ' Wenn ss dringend ist. lassen Sie 1^,/, le' ... Ich begleite Sie. Nur > chen möcht» ich mich. . . und die '''h sehen.' It n,,s ? Stauen Augen, die Andreas V. 'mhen, wuchs ein unmeßbares Leid. I 'ein ZVegji zur: Mau5'. sagte die nicht k-ì sich? Ja - wo rück. Graue Asche schien rasch und lautlos auf al les niederzusinken

, starr und drohend hob sich nur das Schwarz des Trauerkleides hervor. „Ja, Herr Andreas ... vor einesn halben Jahr . . . DiphHeritis! In drei Tagen war es vorüber. Mit sieben Jahren . . . und es war ein Kind so voller Lebenslust . . . voller Dankbarkeit für das Licht, für jeden Sonnenstrahl! Was erzähle ich Ihnen — Sie haben die Maus ja gekannt . . .' „Ich will Sie begleiten, Frau Steiner', sagte Holzinger, „ich fahre mit Ihnen zur Maus.' Sie stiegen aus und traten durch das große Tor in den Friedhof

. Die Frau kannte ihren Weg nur zu genau. Sie hatte ihn wohl unzählige Male zurückgelegt, in ihren Gedanken und in Wirklich keit; es war Andreas, als folge sie einer blutro ten Spur, der Spur blutiger Tränen, die sie auf diesem Weg geweint hatte, lange gingen sie zwi schen den Gräbern hin, bis in die entlegensten Gründe des Friedhofs, wo die unansehnlichen Hü gel der armen Leute waren. Frau Steiner stand still, und Andreas trat ne ben sie. Unter Hiesem Hügelchen lag die Maus, die lachende, plauschende

1
Zeitungen & Zeitschriften
Alpenzeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/AZ/1940/07_05_1940/AZ_1940_05_07_4_object_1878810.png
Seite 4 von 4
Datum: 07.05.1940
Umfang: 4
: Deamicis, GUF. Pavia: Säbel: Stagni, GUF. Bo logna. Boxen Der italienische Aliegengewichlsmeisler Anastasi siegt in Tripoll Tripoli, 6. — Gestern fand in der Arena von Scarascat ein Boxentreffen zwischen dem italienischen Fliegenge wichtsmeister Anastasi und dem deutschen Meister Hoffer m ans statt. Der Kampf endete mit einem klaren Punktsieg des italienischen Meisters An a^ st asi. Die ZllMötte Geschichte vön Hans Jüngst Andreas war wieder da, lind nun hätte es eigentlich Sommer sein müssen

, aber der Himmel schüttete an Schnee aus, was er die letzten Wochen der Erde vorenl halten hatte. Katharina konnte durch das Gestiebe von ihrem Fenster her kaum über Garten und Hecke hinweg bis zum Nachbarhaus sehen, und wenn es nicht eben Andreas' Heller, fester Kopf gewesen wäre, der drüben hinter den Scheiben flüchtig auftauchte und wieder ver schwand, sie hätte nichts erkannt. Am nächsten Vormittag kam Andreas her über und machte seinen Besuch. Katha rina war enttäuscht. Er sah ganz nach bevorstehendem

. „Vielleicht Eier mit Speck',' sagte der Vater; Andreas war es offenbar gleich gültig, was sie Herrichten würde. Nachher setzte es herbe Kritik, der Wein war nicht genügend angewärmt, der Speck zu trok- ken und zu braun geworden. „Wird aus unserer Katharina jemals ein tüchtiges Hausmütterchen werden?' Und Andreas lächelte wieder so hölzern dazu. Katha rina verließ das Zimmer. Später, als es sich fügte, daß sie mit ihm allein war, klimperte er mit einer Hand auf den Tasten des Flügels, vergaß wohl

, daß sie anwesend war und ging plötzlich hinaus. Hatte er denn ganz den Sommer ver gessen? Den Abend unter den Apfel bäumen? Sie lagen auf dem Rasen, nicht gar weit von einander, jedenfalls be hauptete Andreas, wenn er das Ohr ins Gras drückte, könne er den Schlag ihres Herzens hören, wie die Indianer den Schritt heranschleichender Feinde vom Boden ablauschen. Es wurde dunkel, ab und zu fiel ein Apfel schwer ins Gras. Katja? —Aber sie tat, als wäre sie eingeschlafen, er mußte fie am Ohrzipfel ziehen

! Oh, Katarina hatte jetzt allen An laß gehabt, anzunehmen, daß Andreas doch einzig ihretwegen zu dieser ausge fallenen Zeit auf ein paar Tage in der Heimat eingekehrt war —, in Wahrheit aber, stellte sich nun heraus, war er ge kommen, um zu rodeln! Er sagte das, als er ging, so nebenher, und nichts Eilige res hatte der Vater zu tun, als ihm die Jagdhütte oben im Wald zur Verfügung zu stellen, falls der junge Herr eine Nacht draußen bleiben möchte. Andreas fand das fabelhaft und steckte den Schlüssel

2
Zeitungen & Zeitschriften
Lienzer Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/LZ/1943/17_03_1943/LZ_1943_03_17_4_object_3317624.png
Seite 4 von 6
Datum: 17.03.1943
Umfang: 6
. Die Burgl freute sich zwar, daß jemand von drunten kam, aber sie hielt sonst im großen und ganzen m»hr aus den Klemens als auf den Andreas, denn schließlich war Andreas auch nur ihr Halbbruder. Allem Anschein nach hatte sie auf jemand gewartet, denn sie konnte die Enttäuschung nicht ganz verbergen. So sagte sie auch ziemlich langgezogen: .Ach, du bist es noch, Andreas?' .Warum, hast du dir jemand anderen erhofft?' .Kann schon sein! Daß du gar net drunten bist beim Mai» tanz?' „Drunt' war ich schon

, aber es hat mir nix gefallen drunten.' „War die Veronika net dort?' Andreas legte seine Büchse auf die Bank und tat, als habe er diese Frage nicht gehört. „Hast ein biß! was zum Essen?' fragte er. Die Burgl ging in die anstoßende Kammer, holte Butter und Brot heraus und stellte eine Schüssel Milch auf den Tisch. Dann nahm sie wieder hinten neben dem offenen Herd Platz, wo die Dämmerung sie fast verhüllte. „Was macht denn dann unser Stadtmädel drunten?' fragte sie nach einer Weile. „Ganz gut, warum

?' „No ja, ich mein halt. Laß dir doch net jedes Wort raus betteln.' „Da gibt es net so viel zu sagen. Der Klemens ist mit ihr heut zum Maitanz.' Die Burgl verschränkte die Arme über der Brust und lachte. „Der Klemens, ja das glaub ich, das ist wieder was für ihn.' Andreas blickte rasch auf. Seine Brauen waren hart gewölbt. „Warum, wie meinst denn das?' „Kennst doch den Klemens.' Andreas gab keine Antwort darauf, löffelte seine Milch aus und griff dann wieder nach der Büchse. „So, gestärkt bin ich, jetzt mach

ich mich wieder auf de» Weg.' „So? Gehst schon wieder?' sagte die Burgl schnell und kam aus ihrem Winkel hervor. „Sagst halt ein schönen Gruß unten. Und die Bleß, jagst, die ist Bernhammer Simmerl hats Der Vater soll einmal rausschaun. wieder gut beinander jetzt. Der wieder ganz kuriert.' „Also, gut Nacht, Burgl.' „Gut Nacht, Anderl.' Als Andreas über de» Almzaun stieg, hörte er an der Hütten- wand in den Haselnußbüschen ein Geräusch. Seine Augen waren noch nicht ganz an das Dunkel gewöhnt, aber soviel sah er doch, daß eine Gestalt

um die Ecke huschte und dann in der Hütte verschwand. Die Burgl hatte alo eine heimliche Liebschaft, von der niemand etwas wissen sollte. Andreas war auch gar nicht so neugierig, nochmal ans Fenster zurückzugehen um zu lauschen, wer es sei. Er ging raschen Schrittes über den Almsteig hinunter und verschwand bald im nachtdunklen Wald. Wohl eine Stunde ging es so durch den Wald abwärts Mlv als er ihn verließ, sah Andreas das ganze Tal in silberner Schön heit vor sich liegen. Hoch stand der Mond am Himmel

3
Zeitungen & Zeitschriften
Alpenzeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/AZ/1928/15_07_1928/AZ_1928_07_15_5_object_2650946.png
Seite 5 von 8
Datum: 15.07.1928
Umfang: 8
Das Un ter haitun «»»«« Dritte Skizze von Erwin S e d d i ng Marias Augen waren blauer als der Juli himmel und ihre Haare goldener als der hohe Roggen. Wenn Andreas nicht so arm gewesen wäre, hätte er hingehen und sprechen mögen: „Ich habe mir immer einen Jungen gewünscht, Maria, aber wenn Du die Mutter meines Kindes werden willst, dann soll mir auch ein Mädel recht sein!' Diese Gedanken mochten von der glühenden Sonne kommen, die kein Wölkchen duldete in ihrer Erntelust. Mußte ein Tagelöhner

nicht zu frieden sein, wenn ihm Arbeit gegeben wurde? Tausende in der Heimat — Andreas mutzte es — darbten. Auch die Aehren, zu gleicher Stunde gesät, von «demselben Wind bestäubt, konnten nicht alle zum Brot reifen. Andreas holte lveit aus mit seiner Sense. Da kam der Stallbursche den Graben entlang ge laufen und rief: „Du sollst zum Inspektor kom men, er erwartet Dich auf dem Hof! Rasch, An- beeile Dich!' Der stellte das Hauen ein. ^Larum'? — „Weiß nicht. Wirst es schon hören. Aber mach, daß Du hinkommst

!' war die Antwort. „Mit Herrn Claus ist heute nicht zu spaßen. Dem geht alles zu langsam!' — Andreas knöpfte sein Hemd zu. Er legte die Sense neben den Wasserkrug und zog den Leib riemen an. Der Stallbursche war längst wie der fort, nur die Lerchen jubelten durch den stillen Tag. Plötzlich schrie jemand. — Andreas drehte sich um. Das war Marias Stimme ge wesen! Rief sie ihn? — Er schaute feldein. Am Ende des Ackers, mo die letzten- Garben ausgeschichtet standen, ent deckte er das rote Kopftuch des Mädchens

. Wie ein Klatschmohn leuchtete es in der Sonne. Andreas tricherte die Hände vor den Mund und schrie eine Frage hinaus. Dann trug der Wind die Antwort zurück: „Hilfe!' Nun gab es tc' ' >> mehr für ihn: er lief. Maria lag in den Stoppeln. Sie preßte den Fußknöchel mit brauner Erde, aber Andreas 'ich sofort, wie er geschwollen war. „Eine Kreuzotter? —' „Nein. Nur verstaucht. Bin über den Stein hier gefallen. Was soll ich tun, Andreas?' Er kniete nieder. Das Bein gehörte in einen festen Verband. Vielleicht'mar

auch-der Kno chen verletzt. Am besten wäre es > gewesen, die Tragbahre zu holen, die in der Remise stand. Aber um diese Zeit die Knechte von der Arbeit zu rufen, war unmöglich. „Ob Mutter Weidemann zu Hause ist?' „Ich glaube schon. Weshalb?' „Die versteht sich doch auf Krankheiten und so etwas. Die könnte Dir kalte Umschläge ma chen, was meinst Du?'' Das Mädchen nickle. Ihre Augen wurden feucht, die Schmerzen schienen immer mehr zu wachsen. Da hob Andreas sie kurz entschlossen auf seine Arme

4
Zeitungen & Zeitschriften
Lienzer Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/LZ/1943/10_07_1943/LZ_1943_07_10_4_object_3317822.png
Seite 4 von 6
Datum: 10.07.1943
Umfang: 6
Namen., war auch er geheiligt durch Opfer und Sieg. Nachdem die Sonne untergegangen war, erhob sich auf dem Feld ein größerer Feldherr und schritt mit langsamen Schritten das Land ab, um die zu zählen, die ihm geblieben waren. Allein die Sanitäter waren schneller als er und bargen manchen stummen Schläfer, den der Feldherr Tod schon voreilig zur Schar der Seinen gezählt hatte. Unter den Verwundeten, die besinnungslos und wie tot aus der Weihestätte lagen war auch der Unteroffizier Andreas Rieser

. Er erwachte nicht, als die Sanitäter ihn auf die Bahre legten, kam vielmehr erst zu sich, als die Sonne schon wieder hoch am Himmel stand. Da aber lag er in einem sauberen Bett und ein Mann im weihen Mantel neigte sich über sein Erwachen. „Was ist?' fragte Andreas und fuhr mit einem Ruck hoch. „Hat 's mich erwischt? Ich spür keine Schmerzen.' Der Arzt drückte ihn in die Kissen zurück. „Das Bein, Kamerad.' Andreas' Augen wurden starr. „Ganz — weg... ?' Der Arzt schüttelte den Kopf

. „Es wird alles wieder werden. Sie kommen heute noch in ein Heimatlazarett.' Andreas wollte Gewißheit haben. Er rührte zuerst die Zehen des linken Fußes und spürte gar nichts. Als er es beim rechten Fuß oersuchte, unterdrückte er nur mit Mühe einen Schrei. Seine Kiefer preßten sich hart aufeinander, Schweißperlen traten auf seine Stirne. Sein Kopf neigte sich in unendlicher Müdigkeit zur Seite. Und da blendete ihn etwas. Er zwang die Augen ge waltsam aus: da sah er es hängen an seinem Waffenrock, schlicht und einfach

, das EK l. Sein Mund lockerte sich zu der zärtlichen Linie, die ihm eigen war, wenn eine große Freude sein Herz bewegte. Die Augm fielen ihm zu und da hörte er jemand laut im Raum verkünden, daß Frankreich um Waffenstillstand nachgesucht habe. Er behielt das zärtliche, glückhafte Lächeln bei und nahm e« «it hinüber in seinen Schlaf. Nach bangen Wochen und Monaten traf endlich aus dem Kronwitthos die Nachricht ein. daß Andreas Rieser sein zer schossenes Bein halbwegs wieder gebrauchen konnte. Freilich

, mit dem Stürmen war es endgültig vorbei. Das Bein war etwas kürzer geworden, immerhin, es hatte nickt durch ein künstliches ersetzt werden müssen und der Soldat Andreas Rieser war schon wieder voll Zuversicht und kündete seine baldige Heimkunft an. Für ihn sei der Krieg nun aus. schrieb er. und er werde nun statt des Gewehres wieder den Pflug in die Hand nehmen. Gott habe es gut mit ihm gemeint, so schrieb er weiter. Er habe ihn zuerst für die Freiheit kämpsen lassen und nun dürfe er wieder Bauer

5
Zeitungen & Zeitschriften
Lienzer Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/LZ/1943/01_05_1943/LZ_1943_05_01_4_object_3317702.png
Seite 4 von 6
Datum: 01.05.1943
Umfang: 6
ja gar net! Da is dös Anerbengericht auch noch da.' „Ah. von der Seiten willst mir kommen? Da kennst mich aber schlecht. Dein Erbteil kannst ja haben, das mach ich dir net streitig, aber aus den Hof brauchst nimmer zu spekuliern.' In maßloser Erregung trat Andreas vor den Vater hin, „Und du willst den Hof dann dem Klemens geben?' „Dös is mei Sach. wie ich dös mach dann. Du kannst es dir ja noch überlegen. Drei Tag geb ich dir Zeit.' Andreas war blaß geworden. Er sah ein, daß er den Starr kops

, dann Verzicht ich aus den Hof, so schwer es mir auch wird, denn mein Herz hängt daran, wie das deine auch.' „Es zwingt dich kein Mensch, den Hof aufzugeben. Aber du kennst die Bedingungen jetzt und kannst es dir überlegen.' „Ist dös dein letztes Wort, Vater?' „Ja. das ist mein letztes!' „Gut — dann geh ich!' Langsam wandte sich Andreas zur Türe. Der Hartegger drehte sich ab und trat ans Fenster. Draußen rauschte der Regen und der Wind pfiff stöhnend ums Haus. Eine Weile stand Andreas unschlüssig

in der törichten Hoff nung, der Vater möchte es sich doch anders überlegen. Aber der Alte rührte sich nicht. Breitbeinig stand er am Fenster, die Schultern etwas hochgezogen, den Kopf etwas vorgebeugt, als suchten seine Augen draußen in der Finsternis etwas, was gar nicht vor handen war. Andreas gab sich einen Ruck und saßtc die Türe. Als er hinausschritt, taumelten ein paar Gestalten zurück und duckten sich an die Wand. Mit einem harten Auslachen ging Andreas an ihnen vorüber. „Ach so. habt ihr horchen müssen

. Hast gut ausgepaßt. Klemens? Den Hof sollst du kriegen jetzt.' Keine Antwort. Andreas sprang über d<e^N«gen hinauf und suchte Maria aus, die in ihrer Kammer saß, von einem harten Schluchzen geschüttelt. Andreas war einen Augenblick versucht, aN«» Mut und alle Energie zu verlieren. Er befand sich in einem gnadenlosen Wirr warrs in dem er sich nicht zurechtfand, in den er, angesichts b«» schluchzenden Mädchens, immer tiefer hineingeraten wollte. Mit zusammengepreßten Kiefern stand er da und fah

auf Marias gesenkten Scheitel hin. Ich habe ihr Leben zerstört, dachte er erschüttert. Ich hätte sie nie hereinziehen sollen in meine Welt, denn sie kommt aus einer ganz anderen Welt, und eine Grenze würde wohl immer da sein zwischen diesen zwei Welten. Eigentlich war es ihm gar nicht recht erklärlich, warum sie hier saß und weinte. Mit ein paar Schritten war er bei ihr und zog ihr die Hände vom Gesicht. „Was hast denn? Warum weinst denn?' „Ach, Andreas, wie kannst du noch fragen. Ich habe alle» gehört

6
Zeitungen & Zeitschriften
Bozner Tagblatt
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BZT/1945/08_02_1945/BZT_1945_02_08_4_object_2108759.png
Seite 4 von 4
Datum: 08.02.1945
Umfang: 4
V>»» « »BOZNER TAGBLATT« Donnerstag, den 8. Februar 1945 Trio ohne Barbara Von Hans Jüngst Onkel Andreas spielte die Trompete. \:ilni lieh, zu seinem forschen Krieger- üosiehi pussle nur die Trompete. t’Iii- iipp, den Harten ebenfalls Onkel n an nie. obwohl er nur entfernt ver wandt mit ihr war, bließ das llaßhorn; er war spindeldürr, und so batte im Vergleich zu den schweren Tönen seines Instrumentes, die Sache — wenn muh im umgekehrten Sinne — wie derum ihre Nichtigkeit. Ein Wald horn fehlte

Anziehungskraft aus. Außerdem fing sie Münzen, die aus den Fenstern ge worfen wurden, geschickt auf oder bückte sich behende nach ihnen — das wäre dem Onkeln Andreas, dem Wit wer. und Philipp, dem allen Jungge sellen. schon ein wenig sauer gewor den. Barbara sorgte für die Sauberkeit der Kleidung und für anständige Un- lerkunfl in den Gasthöfen: Waldhorn hin. Waldhorn her. Barbara mit ihrer Klarinette war unentbehrlich. Sie reisten von Ort zu Ort, jedes S'.i.liehen hatte seinen leslijcleglen Slraßenmusiklag

klimperten den Musikanten so lieblich wie den Leuten die Musik, und gelten Abend, wenn die Stille aus den Feldern und Wäldern zurüekkam über die Dächer, war man allerseits zufrieden . Wer hätte da je gedacht, daß Bar bara eines schlimmen Tages abtrünnig werden sollte! Da« geschah in jenem Städtchen am Fluß, in das Barbarä von jeher > besonders frohgemut, ja ausgelassen eingezogen war. Wenn die beinen Onkel. Andreas und Philipp, nicht so arglosen Herzens gewesen wären, hätte ihnen längst mancherlei

abends am Wirlstisch. „Am besten, ihr sucht euch nun ein Wald horn. Ich bleibe hier.' Sie fing an zu weinen. „Ich hätte es früher sagen sollen. Ich möchte euch nicht wehe tun...' Aber sie lachte schon wieder, sie war völlig unbeherrscht in ihrem Glückszustancl — Barbara wollte hei raten, morgen sollte das Aufgebot er gehen Dieser Schlag saß. Der kriege rische Andreas bekam weiche, trauri ge Augen, die Spitzen seines Schnurr bartes glichen das kaum aus; der dürre Philipp trank sich einen Rausch

—. und keiner war wie Barbara ein unaufdringlicher Kossenmagnet, ein zuverlässiger Geldsammler, von Barbaras bemutternden Tugenden ganz zu schweigen und von ihrem warmen Lachen... So musizierten sie lieber zu zweit. F.s blieb ein rechter Jammer. Onkel Andreas halle jeweils ein paar Takle unterschlagen dürfen. Barbara halte mit der Klarinette nusgeflickt. Wenn jetzt der gute Philipp alle Gewalt in den Brummbaß warf —: Volkslieder, Märsche, Tänze erhielten, ohne die ausgleichende Kla rinette. einen viel zu gewichtigen

7
Zeitungen & Zeitschriften
Meraner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/MEZ/1880/27_03_1880/MEZ_1880_03_27_4_object_621974.png
Seite 4 von 8
Datum: 27.03.1880
Umfang: 8
. Berah. Hülst und H. Klinkenberg, Holland. Lr. pircher. Carol. v. Schrader, Rendsburg. Villa Schnitzer. Kathi Schart, Amberg. Pension Schwarz. E. Kohn mit Tochter, Budapest. Frz. Bendler mitZrau, Baden-Baden. Zo>. Baumfeld, Wie». „Sinne.' H. Käyser, Berlin. H. Rissalt, Düsseldorf, o. Veinhardl. D. L. Steiner, Wien. über die Li-be. — Mit ihr aber war daö wshl etwas AudercS, — sie — sie! — Kurzum, sie beschloß, sich nun endlich ernstlich um diese Angelegenheit deü Andreas zu kümmern. Erschien

er ihr nicht gleichsam als ein Pflegbruder, für dessen Glück sie verantwortlich — und wie konnte das besser gesichert sein, als mit dem süßen Dirnd'l? Valerie unterbrach gewöhnlich daS Grübeln Lory'S über diese Dinge — durch ihre Projekte. Immer hatte sie etwas NeueL, diesmal war eS daS Versprechen deS Monsieur Andre, endlich einen Strauß von diesem »fameusen' Edelweiß zu holen. — . Man versammelte sich gerade zum Mittags mahle, als sie Händeklatschen» mit dieser Nachricht hereinstürzte. Andreas folgte ihr. Fragend

Schuce's. — Hatte er sie. die Lory, nicht sonst »sein lieb's Edelweiß' — genannt? — AlS Andreas den Blick wieder auf Lory wendete, lag'S drin wie ein stummes, unbewußtes, doch inniges Flehen. Sollte sie sich über ihn täuschen? Sie mußte Gewißheit haben! — Nach Tische rief sie ihn hinaus vor'S HauS und sagte ihm: »Andreas, — ich geh' mit nach dem Edelweiß! Ich aber ganz allein!' — Dunkle Gluth überfluthete seine. Wangen. Bebend murmelte er ein: »Gut!' und ging seine Flinte zu holen, ohne die er nie eiue

Wanderung antrat. — Auch Lory war bald marschfertig, da. sie zur Vervollständigung ihrer Toilette nur MullerlS großen runden Hut bedürfte. — Rüstig schritt sie neben ihm her.. »Ach, wie sehr habe ich mich nach diesen frischen Wanderungen gesehnt, Andreas!' Und nun erzählte sie von den verflossenen Jahren, er hörte still zu, bog hier und da überhängende Zweige auS ihrem Wege, oder streckte die Hand nach ihr auS. wenn'S Felsen klettern hieß, doch dann lachte sie und trieb Uebermuth

, bis sie bei einem unvorsichtigen Sprunge den Fuß verstauchte. »WsS ist geschehen!' rief Andreas erbleichend, als sie eine Thräne über den heftigen Schmerz nicht verbergen konnte. — »Nichts, nichts! Wir wollen weiter gehen!' Nach einigen Schritten jedoch war sie genöthig», d-S Geständniß zu machen, daß eS für heute mit dem AuSfluge vorbei sei. Ja, auf deS Andreas Schulter gestützt, konnte sie nur mühsam den Weg zum Forsthause zurücklegen. — Andreas war augenscheinlich untröstlich über den Unfall, er wich kaum von Lory'S Seite

8
Zeitungen & Zeitschriften
Meraner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/MEZ/1889/22_11_1889/MEZ_1889_11_22_2_object_592976.png
Seite 2 von 8
Datum: 22.11.1889
Umfang: 8
Andreasl, wie kei ner weit um. Er verstand die Worte zu setzen und zusam menzuklauben so fein und Ausreden wußte er, wenn es ihm gleim ging, schon garans. „Gelt', sagte das Lieserl, „Du hast mi schon so auf richtig gern, daß schon eine kommen möcht, so schön wie der Maientag und so reich wie eine ganze Kirch voll Goldstücklen.' Das hatte sie einmal in einer Rittergeschichte gelesen. „Aber Lieserl, wie nur so reden kannst', antwortete Andreas. „I hab di so gern, Wic der Baum seine Acst, Wie der Himmel

seine Stern Bist mei' Lieb immer gwesl.' sang der Bursche leise. Dasselbe hatte er gestern der Krämer Anna gesungen. Aber mit der war es etwas anderes. Das war so viel eine Stolze und Andreas hatte gewettet, er wolle in acht Tagen zum Fensterln kommen bei ihr. Und die Wette mußte er gewinnen. Erstens that man ihn schon tüchtig auslachen, wenn er nicht zukäme und dann war die Krämerische schon ein bildsauberer Kerl. Aber einisteigen ins Fenster wollte er nicht, das gelobte er sich fest, so lang

. Wenn sie ihren Schatz oft zur Frömmigkeit aneisern wollte, entgegnete er lachend: „Geh, schau Lieserl, du betest so viel, daß i vermein, es reicht für uns alle zwei.' Der alte Stückler wußte um die Liebelei seines Sohnes mit der Försterischen und es war ihm just nicht zuwider. Die Wilderei, hoffte er, wird dadurch ein Ende nehmen, 's könnt doch einmal ein Unglück herauskommen. Wenn die Mutter des Andreas noch gelebt hätte, die würde sich an der Liebe ihres Sohnes, dem sie leider zu früh gestorben war, nur erfreut

haben. Das Lieserl war ein braves und frommes Mädchen und arbeitsam und fleißig vom frühen Morgen bis in die späte Nacht. Nur an der fast gar zu großen Frömmigkeit hätte gewiß auch sie etwas auszusetzen gehabt, denn das Mädl hatte Tage, an welchen sie das Knödlessen für eine große Sünde hielt und so oft eine Gais meckerte, ein Wunder vermuthete. Sie verfiel dann oft in eine förmliche Schwärmerei und wurde fast tiefsinnig. Der Vater des Lieserl schimpfte zwar im Wirthshaus den Andreas einen „Himmel-Herrgott-Kreuz

tenfelsburfchen', dem er schon einmal „ein Licht ausstecken' werde, wenn er ihn erwische „beim Gamsen'. Innerlich aber schmunzelte er über die Liebschaft und zwar aus zwei Gründen. Sein Lieserl wär schon recht gut untergebracht auf dem Stücklerhof und so zwei, drei Paar Strümpfe des alten Bauern mit den noch ältern Thalern war kein schlechte Sach. Und wenn dann Andreas einmal sein Schwiegersohn war und unterm Ehejoch und daheim die Wiege schwingen muß, wird er auch 's Wildern fein bleiben lassen. Der Förster

9
Zeitungen & Zeitschriften
Brixener Chronik
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BRC/1918/04_08_1918/BRC_1918_08_04_4_object_129425.png
Seite 4 von 8
Datum: 04.08.1918
Umfang: 8
. ferner dem Oberarzt Dr. Ludwig Nowak. 1. KSchR. beim 150. FAR., dem Leutnant Dr. Gotthard von Eccher zu Marienberg. 162. Ldstb. — Das Signum laudis mit den Schwer- ? tern dem Leutnant Erich Kerschbau m er, 2. KSchR. — Das Signum laudis dem Tier - arzt Guido Dalpiaz, 14. Tb., den Oberärz- ! ten Dr. Georg Tauber, Dr. Binz. Pernt. ^ Dr. Andreas Schwendinger, Res.-Spit. i Bozen. — Das Goldene Verdienstkreuz mit der ! Krone und den Schwertern dem Standsckühew j Hauptleuten Josef Kröß Bat. Meran. Seb

bis zum Brenner und Reschen-Scheideck d-r Heimatgau Andreas Hofers, ist eines der Kriegsziele Italiens. Das Selbstbestimmung»-, recht der Viertelmillion Deutschtiroler iidlick des Brenners, im Etsch-Eisakgebiete, soll dem Sacro Egoismo preisgegeben werden. Da«or schützt uns nach außen die Wehrmacht der „er. bündeten Reiche, im Innern, vor allem ' rt« schaftlich, zielbewußte Selbsthilfe und Se'vst- sorge der Deutschen in Tirol, im übrigen Oesterreich und im Deutschen Reiche ohne Vn terschied der Parteirichtung

. Ohne feste Wirtschaftsgrundlgae auf den!» scher Eigentumserde kein dauerhaftes Deutsch, tum! Nur auf gesichertem deutschen Boden kann der der deutsche Volksbau im Süden dem zähen Gegner standhalten. Dieser wirts ycn't> liche Verteidigungskrieg bedarf großer Geld» mittel, welche durch deutsche Opferwilliqkeit leicht beschafft weren könnten. Um das Andenken Andreas Hofers und seiner Getreuen zu ehren, und den deuMen Boden in Südtirol, vor allem im Fest'ngs. dreieck Meran—Salurn—Briren, Et^laud

. Unter-Eisaktal, wirksamer zu schützen, beschloß die Bundesleitung des Tiroler Volksbundes eine Andreas Hofer-Sammlung für deutschen Vodenschutz im Süden. Die Sammlung besteht aus Bausteinen zu je. 200 Kr. und wird vom Tiroler Volkskunde^ ; der Angehörige aller deutschen Parteien M z Mitgliedern zählt, durch einen eigenen Fach» ausschuh unparteiisch und sachgemäß verwalkt Die Andreas Hoser-Sammlung dient in erster Reihe dem deutschen Bauernstande, dann de»! deutschen Gewerbetreibenden nebst der d»ut' schen

Arbeiterschaft dieser Berufskreise, schließ lich der ganzen übrigen deutschen Bevölk^ uiig. Deutsche Kriegsteilnehmer und aus »hnon Kriegsbeschädigte (Kriegsversehrte) sollen be vorzugt werden. Darlehensgewährung M Zinsenhaftung besonders bei Grundstücke werh, Güter- und.Häuserankauf, Schms ng bäuerlicher Rentengüter und gewerblicher Be triebsstätten sollen Hauvtverwendungsarten der Andreas Hofer-Sammlung sein. Bausteine von je 200 Kr. können von Em- zelpersonen wie von Körperschaften (Gemem- den, Vereinen

10
Zeitungen & Zeitschriften
Der Tiroler / Der Landsmann
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIR/1918/04_08_1918/TIR_1918_08_04_8_object_1962703.png
Seite 8 von 12
Datum: 04.08.1918
Umfang: 12
. ferner dem Oberarzt Dr. Ludwig Nowak. 1. KSchR. beim 15V. FAN., dem Leutnant Dr. Gotthard von Eccher zu Marienberg. 162. Ldstb. — Das Signum laudis mit den Schwer tern dem Leutnant Erich Kerschbaumer. 2. KSchR. — Das Signum laudis dem Tier - arzt Guido Dalpiaz, 14. Tb., den Oberärz ten Dr. Georg Tauber, Dr. Binz. Pernt. Dr. Andreas Schwendinger, Res.-Spit. Bozen. — Das Goldene Verdienstkreuz mit der Krone und den Schwertern dem Standschützen- Hauptleuten Josef Kröß Bat. Meran. Seb. Schlechter. Bat

Quadratmeter), im soge nannten Weitenmoos in Terlan um 6200 K verkauft und an Herrn Rudolf Frank das Prastlgütl in Siebeneich um 70.350 X verkauft. — Fräul. Johann Jnnerebner, Buchhalterin, Poschotel in Bozen, hat an Herrn Hans Gost- ner, Kaufmann in Bozen, die Villa Gertrud in Gries, Haus Nr. 608, um 59.000 X ver kauft. M der »MW SM in MW Der italienische Minister Bissolati hat un seren Tiroler Volksbelden Andreas Hvf,> r kürzlich würdelos beschimpft. Deutsch-Südtn.il bis zum Brenner und Reschen-Scheideck

, der Heimatgau Andreas Hofers, ist eines der Kriegsziele Italiens. Das Selbstbestimmung, recht der Viertelmillion Deutschtiroler südlich des Brenners, im Etsch-Eisakgebiete. soll dem Sacro Egoismo preisgegeben werden. Di'or schützt uns nach außen die Wehrmacht der ver bündeten Reiche, im Innern, vor allem 'v'rt- .schastlich, zielbewußte Selbsthilfe und Se' ost sorge der Deutschen in Tirol, im übrigen Oesterreich und im Deutschen Reiche ohne l'n terschied der Parteirichtung. Ohne feste Wirtschastsgrundlgae

auf deut scher Eigentumserde kein dauerhaftes Deutsch tum! Nur auf gesichertem deutschen Boden kann der der deutsche Volksbau im Süden dem zähen Gegner standhalten. Dieser wirts hat liche Verteidigungskrieg bedarf großer Geld mittel, welche durch deutsche Opserwilligkei! leicht beschafft weren könnten- Um das Andenken Andreas Hofers und seiner Getreuen zu ehren, und den deutsei'en Boden in Südtirol, vor allem im Fest'ngs- dreieck Meran—Salurn—Brixen. Etschlaud, Unter-Eisaktal. wirksame? zu schützen

, beschloß die Bundssleitung des Tiroler Volksbundes eine Andreas Hofer-Sammlung für deutsche» Bodenschutz im Süden. Die Sammlung besteht aus Bausteinen zu je 200 Kr. und wird vom Tiroler Volksbunde, der Angehörige aller deutschen Parteien zu Mitgliedern zählt, durch einen eigenen Fach ausschuß unparteiisch und sachgemäß verwaltet Die Andreas Hofer-Sammlung dient in erster Reihe dem deutschen Bauernstande, dann den deutschen Gewerbetreibenden nebst der deut schen Arbeiterschaft dieser Berusskreise

11
Zeitungen & Zeitschriften
Volksbote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/VBS/1934/15_11_1934/VBS_1934_11_15_11_object_3133840.png
Seite 11 von 16
Datum: 15.11.1934
Umfang: 16
man a Mensch'n anständig sterb'n laßt! Dös is das Aergste. sag' i. daß t jetzt leo^n soll, nachdem i in a Eh' ein! bin!' „Acht! Reg' dl doch nlt so auf!' beruhigte der Doktor.' „Ah, d' TrauMg. iS , ststgWgl' schrie dar Andreas. „I. war scho a halbete Leich'.wia i Ja g'sagt Hab! Da hat ma ka frei'» und klar'n Willst mehr! Dia Eh' is ungültig! Hoamfchick'n kann t dös Weib auf. der'Stell?' „Dös geht nit! Was fallt dir denn ein?' (achte der Doktor. . „Do? is nix z'lachen!' eiferte Andreas. ,,D' Sach' ts ungültig

! Pfui Teuf'l! Alle Leut' fast elendige Heiratsvermittler! Und der Tod' is der ärgste!' ~ Der dem. Lebest Wiedergeschenkte bereitete seiner Fräst keine rosigen Tage. W er wieder fest auf beiden Beinen stand, stieg er zum Pfarrer, ins .Dorf hinab» Sein Bündnis mit Annerl bezejchnets er als eine „Ehe aus Versehen', der Tod sei dafür verantwortlich; er, der Andreas, habe nur aus Herzensgute geheiratet, damit dem Mädel fein Wunsch erfüllt werde. Der Pfarrer versuchte, ihm^ klar

zu machen, daß auch die, am Grabes rands geschlossen« Ehe . Gültigkeit habe wie jede anders, und. daß er sein Weib nicht weg« sagen dürfe, nur weil er nicht gestorben sei. Der Andreas qiga. fluchend nach Haufe. ,;Nie soll ma heiraten! Ntt. amal a Halbtoter! D' Eh' macht lebendig! So a Weib krallt st fest wie a^Klekt'n!' Die Annerl war demütig und sparsam und' duldete alle Schimpfworte ihres Mastnes. Aber sie fragte wie, ob sie gehen solle. Ihre DiWzeib hier M'r^hart/. ^ aber durch Ring Md Schwur gefestigt, das wußte

sie. Ein paar Monate gingen so hin. Eines Sonntags kam der- Doktor hinauf. Andreas stand mit quälmendrt'.Pfeife unter der Tür. „I woaß,, du möchst dei Weib los sein!' fing der Doktor äst.. ;,3- hätt' jetzt Berwen- hüstg für sie. Mei Frau ss^ krank, ich brauch' weNimHausi' ' Dia Ännerl; di«' dkinnen in der Stube war, hörte' es. Sie wartete auf einen Einwand ihres Mannes, aber der schwieg. So rief sie hinaus, daß sie bereit sei und packte ihr Bündel. Im Nu war die kleine Arbeit ge tan; Annerl wollte zur Tür

hinaus. Andreas stand breit darin, 'und Über feine Schulter hinweg qualmte ver Pfeifenrauch, dahinter sah 'Annerl das Besicht dir» wartenden Doktor«. . „Außer möcht' i!' sagte sie schüchtern. Andreas stand wie ein Holzklotz. ;,Du, de! Weib möcht' außer!' sagte der Doktor. *'''' A ' „Die bleibt drin!' entgegnete der Andreas mit schmalem Munde. „Was? Jetzt auf einmal gtbi's nit her? Por a paar Woch'n wolltest '« los werd'n um jed'n Preis.' . ' „Yetzt nimmer', brummte Andrea«. Der Doktor stjeg

12
Zeitungen & Zeitschriften
Südtiroler Heimat
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/Suedt/1936/01_07_1936/Suedt_1936_07_01_7_object_583970.png
Seite 7 von 8
Datum: 01.07.1936
Umfang: 8
, daß es für Italien besser wäre, den Staats- und Gemeindebediensteten, von denen die Verfolgungen ansgehen, klare Weisungen zu erteilen, als nachher Verfolgungen in Abrede zu stellen, die sich in einer Vielzahl von Fällen er eignet haben. Dom Andreas-Hoser-Bund. Innsbruck, Mrifeumstratze 21. Dank des Entgegenkommens der Schristleitung der „Südtiroler Heimat', ist es dem Andreas-Hoser-Bunde möglich, seinen Mit gliedern durch dieses Blatt Nachrichten über seine Arbeit zukom men zu lassen. Schon aus diesem Grunde

empfiehlt der Andreas- Hofer-Bund aufs wärmste den Bezug der „Südtiroler Heimat' und ihre Verbreitung bei allen Freunden unserer Sache. In den 13 Jahren ihres, nur zuletzt unterbrochenen Bestandes hat die „Südtiroler Heimat' und ihr Vorgänger „Der Südt'ro.'er' das größte Interesse für die Tiroler Frage in weitesten Kreisen zu wecken verstanden. Während der Monate ihres N:chter'chein:ns haben aber gerade auch aus der Mitte unserer Bundesgcuppen fortgesetzt Anfragen nach dem Wiedercrfchcinen des Blattes

be wiesen. tvelch starkes Band die „Südtiro.'er Heimat' .nnerhalb des Andreas-Hofer-Bundes hergestellt hatte. Wir hoffen, durch unsere Mitteilungen das Zusammenwirken im AndreaS-Hofer Bund zu vertiefen und immer mehr Mitglieder zu gewinnen. Heute bringen wir einen Bericht aus der Bundesgruppe Salz burg. Die Ortsgruppe Salzburg des Andreas-Hofer-Bundes für Südtirol konnte bei ihrer Jahreshauptversamm ung außer einer großen Zahl von Mitgliedern und Gästen auch den Bundesob- mann Univ. Prof. Dr. Rcut

-Nicolussi aus Innsbruck begrüßen. Dieser entwickelte in einstündiger, glanzvoller Nede die Grund sätze des Andreas-SoseriBundes, der trotz schwieriger Verhält- Nisse bestrebt ist seiner Aufgabe „Gerechtigkeit für Südtirol', nachzukommen und diese bis jetzt auch erfüllt ^hat. Dabei wurde immer darauf gesehen, daß die heilige Sache Südlirols ncht als Vorspann für irgendwelche parteigebundene Bestrebungen in.n- braucht wurde. Begeisterter Beifall folgte den Ausführungen des Bundesob- mannes, dessen edle

13
Zeitungen & Zeitschriften
Lienzer Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/LZ/1943/24_02_1943/LZ_1943_02_24_4_object_3317588.png
Seite 4 von 6
Datum: 24.02.1943
Umfang: 6
dann in Sie Streu, Der Bauer machte eine knappe Wendung mit dem Kopf zu Maria hin. „Das ist die neue Hilfe. Maria heißt's.' Andreas antwortete nichts darauf, sondern »Kirf nur einen kurzen Blick her. Ihn schien das nicht weiter zu interessieren. Jetzt ging er auf das Haus zu. an Maria vorbei. Er nickte ihr mit dem Kopf einen Gruß zu. Nur für eine Sekunde trafen sich Hre Augen. Ja, es war fast, als wäre in die Dunkelheit seines Blickes ein Lichtschein gekommen. Aber das konnte auch Täuschung fein. Er ging

ja so teilnahmslos vorbei und verschwand im Haus, Das also ist der' erstgeborene Sohn, dachte Maria. Der Andreas. Wie diese Brüder doch verschieden waren. Der Andreas muhte den Klemens fast um einen Kopf überragen. Beim Essen saß er ihr gegenüber. Keinen Blick gönnte er ihr und Maria hatte das Gefühl, als sei sie sür ihn völlig Luft, oder als sei ihm ihre Gegenwart gar nicht erwünscht. Da war doch der Klemens ein anderer Kerl. Er machte gern einen Spaß mit ihr und es kam ihm nicht darauf an, einen Witz

dich nur mit keinem ein.' Maria spähte auf einmal scharf zum Waldrand hinüber. Dort trat ein Mann aus dem Dunkel heraus, die Büchse auf dem Rücken, den Schweißhund zur Seite. Aber war das nicht der Hausmann, der sonst drunten an der Kette hing und das Haus bewachte? „Geht der — Andreas auf die Jagd?' fragte si«. Die Kathl nickte, „Der Anderl und der Klemens. Alle zwei. Manchmal geht auch der Bauer naus, Haben ja die eigene Jagd.' Als Andreas sich dem Haus näherte, trat Maria vom Fenster zurück. Er hatte bis heute

noch kein Wort mit ihr gesprochen. Nur wenn er sich unbeobachtet glaubte, dann waren seine Augen aus Maria gerichtet Einmal waren sich ihre Blicke wie zufällig be gegnet, Und dann war es so, als könnten ihre Augen nicht von einander lassen, als wären sie magnetisch angezogen. Aber da hatte Andreas mit einem Ruck den Kops in den Nacken geworfen und war davongegangen. Die Kathl gähnte laut und ging dann hinüber in ihr« Kammer. Maria blieb am Fenster stehen. Drüben im kleinen Zuhäusl, wo der Ahndl wohnte

, in das sie sich hartnäckig hüllten. Nach einer Weile hörte Maria einen Schritt über die Stiege kommen. Das mußte der Andreas sein. Niemand im Hause hatte sonst einen solch festen und gemessenen Schritt. Sie verloren sich in der Tiefe des Ganges. Burgl war mit der Herde auf die Alm gezogen. Sirmnerl, der Knecht, mußte sie begleiten und einige Tage oben bleiben. Maria mußte jetzt fester mitangreifen, denn die flinken Arme der Burgl wurden in dem großen Haushalt sehr vermißt, zumal die Kathl mehr im Freien arbeitete. Maria

14
Zeitungen & Zeitschriften
Alpenzeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/AZ/1926/21_10_1926/AZ_1926_10_21_2_object_2647082.png
Seite 2 von 8
Datum: 21.10.1926
Umfang: 8
, kescliaut mit tief Sckaribllclc einer decieutenàen äeulscken SdirMstellerln. Das ktlnsllerlsetie u. iitstorlsctie Interesse verwebt »leb mit äem Interesse, à >nis rler romuntiatton Sciillclerunx tiervoreeiit, cile mit »nxe^vülinllcber ssrlsclie unä ^nmut bis ru äen Oesckeknlssen von beute, clic eine eanrs z) >Velt In Staunen verseken, tortsebreltet. eil» In, »Inn« «I«» Ilse »ton von, Z»n»anA t»I» »un« T«KIu»»o in volloe Apsnnung SNW» L»>!>»I« M z « Ä (Nachdruck verboten,.) Zie Wunder des hl. Andreas

Von Mmlo BuzzlchinI. Was für ein Heiliger der hl. Andreas war und warum er sich gerade mit solchen Dingen zu befassen hatte, das war der guten Frau Er silia vollkommen unbekannt. Was sie aber ganz genau wußte und worauf sie tausend feierliche Eide schwur, war eben, dag dieser Heilige den Mädchen zu einem Mann verhalf. „Tu' es, Katherina, tu' esl' sprach die dicke lebhafte Frau und setzte dabei eine ganz feier liche Miene auf. „Drei Dings gibt es, die man nie auf die lange Bank schieben soll: seine Lei

den heile», sich die Schulden bezahlen lassen und einen Mann suchen. Und was das Letztgenannte betrifft, so merk' es dir wohl, daß in diesen Sachen einzig und allein der hl?-Andreas maß gebend ist. Hör' zu, wie man das macht; die Mutter braucht es ja nicht zu wissen. Aber selbst wenn, — was ist denn auch dabei? Also paß aus! Du kaufst dir zuerst eine Porzellanvase, denn die ist unbedingt notwendig, verstehst du? Dann kaufst du violette Tinte, —, wohlgemerkt, violette, nicht vielleicht schwarze

du vielleicht, daß alle Mädchen, die einen Mann finden, dies nur ihrer Schönheit zu ver danken haben? Wenn dem so wäre, da müßtest du längst schon unter der Haube sein und wir könnten den hl. Andreas in seiner himmlischen Nà lassen!' Dei diesem etwas übertriebenen Kompliment errötete Katberina bis in die Haarwurzeln und hatte sich plötzlich etwas aus den Augen zu mischen, womit das Gesvriich über das inter essante Thema sein Ende fand. » «- Uebrigens, welcher Meinung auch immer die gute Frau Ersilia

. „Was sagst du, was? ... Du hast keine Hoff nung? . . . Aber geh'! Gibt es denn keinen hl. Andreas, der den heiratslustigen Mädchen beisteht?' „Frau Ersilia, Sie gießen den Zucker auf Papas Zigarren.' „Entschuldige, »nein« Liebe... Aber sag' mir, wie konntest du auch so lange auf den hl. An dreas vergessen? Hör' mich doch: „Heiliger Andrä, heiliger Andrä, ich bitte dich innigst, daß dein Wunder gescheh'.. » » Und in der Tat: die Nelken färbten sich ganz langsam violett. Sie standen im Fenster

15
Zeitungen & Zeitschriften
Alpenzeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/AZ/1937/27_06_1937/AZ_1937_06_27_3_object_2638176.png
Seite 3 von 8
Datum: 27.06.1937
Umfang: 8
war. Aber sonderbarerweise machte ihr diese Aussicht kein besonderes Vergnügen. Das tat sicher die Nähe der Begegnung. Diese seltsame Verabredung war ein Einfall von Christiane gewesen, auf den sie sogar stolz war. 'Schließlich', so Hatto sie ihm aus Ancona ge schrieben. „sind wir moderne, bewußte Menschen. Und es liegt wirklich kein Grund vor, daß wir uns auf eine häßliche und geschäftsmäßige Weise tren nen, wenn wir auch nicht mehr miteinander leben können.' Andreas hatte von seiner Geschäftsreise aus England

zustimmend geantwortet. Sehr kurz, natürlich, er hatte ja niemals Zeit für seine Frau, steckte immer in Gedanken und Ueberlegungen für den Betrieb, machte Pläne, lebte in einer ei genen, fremden und feindlichen Welt. War Chri stiane nicht im Recht, als sie sich dagegen aufge lehnt hatte? Ein Mann wie Andreas, der so we nig Sinn für die heiteren Seiten des Lebens be saß, der hätte eben niemals eins, junge verwöhnte Frau wie Christiane heiraten sollen. Nun versau erte sie in der langweiligen, engen Stadt

, in der man wohnen mußte, weil die Fabrik es verlangte, war fast den ganzen Tag allein, und abends, wenn Andreas aus dem Geschäft kam, war er viel zu abgespannt, um noch auszugehen. Dann saß er am liebsten daheim, las oder kramte in seinen Papieren herum, ordnete alte Reifephotos — lau ter Dinge, die seine Frau nicht im mindesten in teressierten. Alle Versuche, ihr diese friedlichen Abende zu zweien erträglich zu machen, waren ge scheitert. Christiane hatte nicht einmal den guten Willen ihres Mannes bemerkt

mit den umständlichen, unge schickten Bewegungen, die sie so gut an ihm kannte, in einem Berg seidener Pyjamas. Sie hatte über haupt nicht darüber nachgedacht, daß auch er, wie sie, schon vor der verabredeten »Stunde in Zürich eintreffen könnte, hatte ihn sich immer frisch vom Bahnhof kommend, in der Hotelhalle vorgestellt. Ohne auf die verdutzte Verkäuferin zu achten, eilte sie in den Nebenraum. „Soll ich dir beim Ausstichen helfen?' fragte sie plötzlich. Andreas fuhr herum, starrte seine Frau sprachlos an, stam

...' „Also', erklärte Christiane mit gespielter Energie ''9 mit. einein ihr selbst nicht ganz erklärlichen Älucksgesuh., „dann will ich dir wirklich Helsen.' Und bald hatte sie mit sicherem Geschmack ein schö- nes Modell aus dicker hellblauer Seide mit dun kelblauen Rändern ausgesucht, mit dem er denn auch lehr einverstanden war. Beide fanden es ganz in der Ordnung, daß Andreas seinerseits nun die Damenabteilung hinüberging, um auch Christiane bei ihrer Auswahl zu beraten. Sie war keineswegs erstaunt

16
Zeitungen & Zeitschriften
Dolomiten
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/DOL/1940/20_04_1940/DOL_1940_04_20_8_object_1196331.png
Seite 8 von 12
Datum: 20.04.1940
Umfang: 12
, in der Luft, zu Lande. Ferner läuft der Film .Una lamvada allafinestra' — „Eine Lamp« am Fenster' mit R>''ero Ruggeri, Lcurra Solcrri ,md Oswald Vakenti. (Für jedermann geeignet. D. Sch.). Andreas Dicrrdo litt unter dem Umstand, daß sein Sohn Danl ein Thu- »ichtgut war Ms Bau! im Sviel 15.000 Lire ver loren hatte und sie von seinem Vater verlangte, ver weigerte chm dieser daS Geld. Bald b<v— c entdeckte Andreas, daß hm aus seiner Sammlung «in wertvoller Stein entwendet worden war >md be schuldigte

seinen Sohn des Diebstahls. Dieser war unschuldig und verließ daS LauS deS DaterS. Bald daraus fand er bei einem Autormglick de« Tod. Rim war der Vater von Gewissensbissen geauäll. umso mehr als eS sich mittlerweile herauSaestevt hatte, daß der Stein von einem Diener gestoUen worden war. Andreas verlor baüiwch einen Verstand: er lebte in den Wahn, daß sein Sohn nicht tot. sondern weit weg sei und stellte icten Abend ein Licht an? Fenster damit der Sohn Heimsinden könne. Eines Nachts wird durch das Licht

der munter Vagabund Dick anaezogen rmd betrifft die Billa. Er wird von Andreas überrascht, der glaubt, dast der verlorene Sohn zurückgekchrt sei. Dick, der cm? ganz anderen Gründen eingetrrte« war, verliebte stch in Dianella, Andreas Tochter, die diese Liebe erwidert. Dick be> schlleßt. wieder forftugehen. doch wiederiedten sich diesem Vorhaben Vater und Tochter. Trotzdem ver- lästt Dick da» Kcnch. Durch dieses Erlebnis geläistert. saht« er den Vorsatz, ein anständiger Menlck, ,« werden, um dann Vlanella

betraten »u können. Lang sam begriff auch Andreas, dast Dick nicht fein S'bn sei, doch hofft« er. dast Dick wiederkommen und Licht tn sein trübes Laus bringen werde. Bcginnzciten 5. 7, g. 10. Sonntag 2. 3.80. 8.40. 7.30. 0.30 ItBr Lure-Kln». Ab heute -Sei ore di vermesso' — »Urlaub auf Ehrenwort', «in an der Reichssilmkannner Berlin und an der Film-Biennale in Venezia prämiierter Nfa-Standardftlm mit Mols MoebtuS. Jngeborg Theek, Fritz KamverS. Rene Deltgen und weiteren 48 namhaften Darsteller

17
Zeitungen & Zeitschriften
Der Tiroler / Der Landsmann
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIR/1900/24_05_1900/SVB_1900_05_24_6_object_1936278.png
Seite 6 von 8
Datum: 24.05.1900
Umfang: 8
, bin ich ja doch schon kräf tig genug, es zu hören,' begann mit bittendem Auf blick Berthold, „welchen Erfolg die gerichtlichen Nach forschungen hatten.' „So wisse denn,' erwiderte Hartmann, allen Weitschweifigkeiten abhold, „das Gericht hat den Bösewicht bereits dingfest gemacht. Nur leider, dass es ein Mensch ist, dem niemand eine solche Unthat zugemuthet hätte, kein anderer, als Andreas Früh- ivirt, der Köhlerssohn?' „Wie, Vater, ist das wohl scholl krystallhelle Wahrheit? Andreas — — der Raubmörder

?' „Noch läugnet er hartnäckig, es zu sein. Aber die Umstände sprechen so erschwerend gegell ihn, dass ihm endlich nichts als ein offenes Geständnis wird Übrig bleiben.' „Vater, ich bitte Dich, erzähle mir den Hergang, eröffne mir alles, was Du in Erfahrung gebracht!' Und Hartmann gab die vom Dr. Giesebrecht bei seinen täglichen Besuchen erhaltenen Einzelberichte wieder, die alle dahin übereinstimmten, dass Andreas Frühwirt, der Berthold früher wiederholt bei gleichen Anlässen durch den Forst begleitet

!, 20. März und Montag nach Rosari in St. Pauls (Eppau) am Montag vor Ulrich am 24. Jänner, in St. Michael (Eppan) erster Donnerstag in der des Andreas frommes Wesen nur die Ausgeburt ver werflicher Scheinheiligkeit sei.' „Erlaube mir, Vater, dass ich meine Meinung dahin äußere, dass Andreas Frühwirt keineswegs der eigentliche Verbrecher ist. Es muss ihm doch auch nachgewiesen werden, dass er zur Stunde des un seligen Ereignisses am Thatorte sich ausgehalten hat.' „Dessen ihn zu überführen', entgegnete

der 'An geredete, ist freilich bis heute dem Richter nicht ge lungen, zumal der Häftling und seine Eltern auf der Behauptung verharren, dass Andreas keinen Schritt weit vom Weiler sich entfernt habe'. „Ilnd das Geld, Vater?' „Das ist und bleibt wohl verschwunden: denn alle die vielen Hansdursuchnngen sind erfolglos ge blieben'. Ein heftiger Windstoß, der über die Riesen wipfel niederfuhr, mahnte zur Heimkehr. Stunnn und in sich gekehrt betrat Berthold die Wohnstube, sah lange schweigend durch das Fenster

auf den Wiesen plan, durchdachte und erwog all das vom Vater Vernommene und plötzlich, wie zu einem endgiltigen Abschlüsse seiner Erwägungen gelangt, trat er zu Vater und Mutter und sagte: „Auch wenn das Ge richt den Andreas verurtheilt, ich werde und kann nicht an seine Schuld glauben.' (Fortsetzung folgt.)

18
Zeitungen & Zeitschriften
Der Burggräfler
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BRG/1901/11_05_1901/BRG_1901_05_11_9_object_761451.png
Seite 9 von 18
Datum: 11.05.1901
Umfang: 18
Ladurner heiß', und die Frau vom Andreas hofer, die plonertochter unserer Gemeinde, auch Anna Ladurner heißt — ob uns nicht allen Beiden dasselbe bittere Los trifft — ich hab' so eine Vorahnung, lieber Peter, hab' mir nichts für übel, es wird mir oft nicht gut!' „Ja, in Gott's Namen, was hast denn du für schwere Gedanken, ich geb' schon acht, Nani, dass mir nichts geschieht, und wenn mir etwas passiert, wird man dich nicht im Stiche lassen! Jetzt sei gescheit und beruhige dich, ein braves Tirolerweib

, der un besetzt ist, bis Goffensaß vor, wo er durch einen Boten des Andreas hofer, der auf dem Schnee berg sich aufhält, ein Schreiben erhält, worin gegen das weitere Vordringen im Lande Protest erhoben wird, widrigenfalls das Volk sich er heben werde. Roujer rückt vorwärts gegen Briren zu — hofer ruft das Volk zum Kampfe auf; die tirolischen Führer, welche schon auf dem Wege waren, mit dem durchs pusterthal abziehenden österreichischen Militär das Land zu verlassen, kehren wieder und stellen

spielte AndreasH 0 fer,***) wenn er auch eine angesehene Persönlichkeit im Thale war und wegen seines Handels den Namen eines Biedermannes auch in weiteren Kreisen erlangt hatte, noch keine hervor ragende Rolle. Seine Stunde sollte bald kommen. Bereits *) Jnnerhofer 0 . a. O. 14. Vgl. bes. Stampfer, Kriegsereignisse im Binschgau. Jnnsbr. 1893. **) Vgl. Stampfer, Andreas Hofer 16 und Jnnerhofer a. a O. 14. ***) Hofers Leben wurde oft und von verschiedenen Gesichtspunkten dargestellt. DieHofer-Literatur

ist gesammelt in der „Tirolensien-Bibliothek', Meraner Progr. 1899. Bergt, dazu bes. Hirn, Andreas Hofer und Hör- mayr; in der Cultur, 1. <1900), wo die Gegensätze beider Männer scharf und treffend gezeichnet sind. — 73 — Revolution, mit ihren schrecklichen Folgen auch in das abgelegene Thal Passeier zu ergießen begann. Aber gerade hier bereitete sich eine mächtige Gegenströmung vor, welche das stolze Gebäude Kaiser Napoleons I. erschütterte und dessen Sturz vorbereitete, dem Thale aber einen Ruhmes glanz

verlieh, der nie untergehen wird. Die belebende Seele und der Mittelpunkt dieser glaubensvollen Patrioten im Thale Passeier war der bekannte Sandwirt. dessen Auf treten für Passeier einen neuen Zeitabschnitt bedeutet, das Kekdeuzeitatter Andreas Käfers.*) Der Ausbruch der französischen Revolution (1789) fiel gerade in Hofers Heiratsjahr. Die aus derselben sich ent wickelnden Folgen traten mit rascher Schärfe ins Leben. In Passeier, wie in Tirol überhaupt erwachte tiefer Abscheu gegen die Wuth, womit

19
Zeitungen & Zeitschriften
Volksblatt
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/SVB/1878/07_08_1878/SVB_1878_08_07_4_object_2489001.png
Seite 4 von 8
Datum: 07.08.1878
Umfang: 8
von Krokodilen, Mastodontm und andern vorsündfluthliche« Thieren ge funden. Das Brüsseler' naturwissenschaftliche Mufeum hat einige semer Beamten dorthin geschickt. „Andreas Hofer.' Die verehrten Leser des „Tiroler Volksblattes' finden in der heutigen Nummer ein neues Volksblatt für Tirol angekündigt und es dürste angemessen fein, auch an dieser Stelle ein Wort darüber zu reden. Der „Andreas Hofer' soll seinem Inhalte nach alle Bedürfnisse des Volkes befriedigen. Es wird einen Leitartikel enthalten

soll Alles Interessante und Wissenswerthe vorkommen, ohne daß der entsittlichende Klatsch geför dert wird. Aber auch für den unterhaltenden Theil soll Sorge getragn werden durch eine fortlaufende Erzählung, wenn möglich aus dem Tiroler Volksleben und durch hübsche Illustrationen. Mehrere bekannte Schriftsteller haben für diesen Theil Beiträge zugesagt. Wir nennen nur den so beliebten Erzähler Joses Praxmarer, welcher den Lesern des „Tiroler Volksblattes' schon lange bekannt ist. Endlich soll der „Andreas Hofer

Konkurrenz zu vermelden, hat die I. Wohlgemuth'sche Buchdruckerei in Bozen sich entschlossn, das neue Blatt ebenfalls in Verlag zu nehmen, so daß auch l Bozen der „Andreas Hofer' bestellt werden kann. Die bishmge Abonnenten des „Tiroler Volksblattes' mögen demselben treu blei e Können sie den „Andreas Hofer', der so billig ist, daneben ha ^ so mögen sie das kleine Opfer nicht scheuen, sonst aber sollen sie ^ möglichst empfehlen. Anfangs September werden die Probeblätter „Andreas Hofer' versandt

. Wir rechnen bei diesem Unternehmen die Unterstützung aller Patrioten! Bestellungen werden sog entgegengenommen. Georg Ithly, Redakteur der „Neuen Tiroler Stimmen' „Andreas Hofer' und des LelexrMsoker Oours von Wien vom 6. 1L73- Lwkeitlleds LtsatssekiM m Lloteu — S x(Zt. . . üto. äto. w Silber— L pvt. . > - Soläreots . . . . . . . . . 18L0sr Stsats-^üskensloss . . . . . . - L«ck-4kt!eu . . . . . . . . Stües Lreäit-^ktiell . ... . . . . » IZouäou, Kr 10 LtsrlmZ . . . . ' Südsr . ... . . ... . ' ' I?»volso

20
Zeitungen & Zeitschriften
Volksbote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/VBS/1940/19_09_1940/VBS_1940_09_19_8_object_3139243.png
Seite 8 von 10
Datum: 19.09.1940
Umfang: 10
, nach fast einem Jahr, war sie wieder heimgekommen. Mft, durchsichtig. Nicht» mehr von der früheren kraftstrotzenden Gret! „Euer Weib braucht Schonung und Pflege und gute» Essen, wenn ste wieder werden soll.' Da arbeitete Andrea» mit doppelter Kraft und atz sich nicht mehr satt — für sein Weib? Und er sah. datz es vorwärts ging mit ihr. Aber das Geld, das fehlte an allen Ecken. Die Feuerver sicherung war zu bezahlen. Andreas hott« die dafür zufammengefpatte» Kreuzer auf rückstän- dige Stenern

wieder hergeben müssen, weil man ihm mit der Pfändung drohte. An einem Spatherbflabend war es. Andreas hatte den ganzen Tag draußen geschuftet und war am Abend todmüde auf sein Laaer gefunken. Da plötzlich erwachte er. Feuerschein lohte an seinem Fenster vorbei, di« Rinder brüllte» im Stall — die Pferd« wieherten und um ihn herum war ei» unheimliche. Knistern. Feuer! Sein Hof stand in Flammen. Eine mächtige Lohe schlug empor und färbte den Himmel blntigrot. Da» ganze Anwesen brannte nieder, kaum

daß sie ihr nacktes Leben und ein paar Rinder und die Pferde retten konnten. All ihre Habe ein einziger rauchender Trümmerhaufen, des Com- mers Elbweiß und harte Arbeit ein bißchen glimmende Äsche! Und der Bauer war dabei gestanden, mit verkrampften Fäusten und leerem Blick. Und seine Lippen beteten leise: „Herr, nicht mein, sondern dein Wille geschehe!' Andreas hatte wieder ausgebaut — vom Mit leid der Menschen und seiner Hände Arbeit: denn die Versicherung hatte nichts ausbezahlt. Die anderen Bauern

, dann immer näher kommend, hörte man tn die be ängstigende Stille hinein ein deutliche. Rauschen. „Heiliger Gott, steh uns bei!' betete die junge Magd laut. Da war es auch schon da. Mit furchtbarer Kraft brach es los. Zerfetzte, zerschlug und vernichtete alles, was der Mensch ein ganze. Jahr lang mit Fleiß und zäher Ausdauer ge schosst halle. Nicht, blieb. Die eigroßon Schlossen hatten die ganze Ernte zerstört. Da stand Andreas vor «einem Felde, preßte die geballten B l« an die brennenden Augen uno sprach

Wstvort. Nur in seiner Brust arbeitete e. so | mächtig, daß der starke Mann säst schwankte. Dann nahm er die Hände seine. Weibe», das laut schluchzend neben ihm stand, und sprach: »Der Herr hals gegeben, der Herr hat', genom men. Der Name des Herrn sei gebenedettk' Andreas hatte alles Lieh verkauft, bi» auf zwei Kühe, eine Ziege, ein paar Hühner und da. Pferd, da. noch von feinem Vater stammte, der schon in der kühlen Erde ruhte. Auch den Dienstboten hatte er entlassen. Und sie hungerten und darbten

21