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Autor:
Michaeler, Helmuth / hrsg. im Auftrag des Verkehrsvereines Natz-Schabs von Helmuth Michaeler
Ort:
Natz [u.a.]
Verlag:
Verkehrsverein Natz-Schabs
Umfang:
96 S. : zahlr. Ill.
Sprache:
Deutsch
Schlagwort:
g.Natz-Schabs ; s.Heimatkunde
Signatur:
II A-7.674
Intern-ID:
139227
die deutsche Staatsbürgerschaft besessen hatten, das Land, ebenso über 60.000 Optanten, vor allem Arbeiter und andere Besitzlose aus den Städten und Märkten, in erster Linie aus Bozen und Meran. Unter den „Dableibern“ war Kanonikus Michael Gamper, einer der führenden Persön lichkeiten: „Wir bleiben in der Heimat für jene, die einmal wieder zurückkehren werden“, meinte er. Er sollte recht behalten. Aufgrund der Kriegsereignisse entwickelten sich die Dinge anders als vorgesehen. Als Südtirol
hatten — gleichgültig, ob sie abgewandert waren oder nicht —, die Möglichkeit gegeben wurde, in die Heimat zurückzukehren (sofern sie ausgewan dert waren) und die Staatsbürgerschaft wiederzuerlangen. Ein großer Teil der Abgewanderten kehrte dann im Laufe der Zeit wieder in die Heimat zurück. Nur die „Dableiber“, als italienische Staatsbürger, durften sich in den ersten Jahren nach 1945 politisch betätigen. Nur sie genossen das Vertrauen der Großmächte. In unserer Gemeinde waren sieben Bürger, denen
und schlugen ihren Sitz im Schulzimmer im Gemeinde haus auf. Ihre Tätigkeit bestand in der Verwaltung der Lager von Kriegsüberbleibsel aller Art, im Hausdurchsu chen besonders dort, wo deutsche Einheiten einquartiert waren und deutsche Soldaten Koffer eingestellt hatten. Dann wurde auch mit solchem Kriegsmaterial ein lebhafter Handel betrieben. Um sich mehr Autorität zu verschaffen, ritt das Komiteemitglied Brusco hoch zu Roß durch die Gegend. Zur Zeit der Option war Johann Überbacher, Schabs