Wanderungen und Bilder in und aus dem österreichischen Küstenlande, Krain, Istrien und benachbarten Alpengebieten.- (Deutsches Alpenbuch ; 2,2)
feit einer Reihe von Jahren Zurückgewichen sei. Dies ist für einige Dörfer der Seitenthäler allerdings richtig, im Haupt thal, dem der Etsch, ist aber wenig oder nichts davon zu ver spüren. Ja, es läßt sich ohne Weiteres darthun, daß von Bozen abwärts bis Salurn, wo immer die Sprachgrenze war, das deutsche Wesen sich seit einigen Decennien ausgebreitet und gefestigt hat. Bozen selbst ist heute deutscher als vor dreißig oder vierzig Jahren. Gleichwohl giebt es in der Ferne eifrige Patrioten
, welche unablässige Klagelieder anftimmen, ohne daß Diejenigen, die an Ort und Stelle wohnen, merken, warum und wozu. Solche Eiferer wirken schädlich, weil sie mit all ihrem guten Willen unseren Gegnern, wenn wir solche haben, in die Hände arbeiten. Kommen wir auf das Küstenland zurück. Daß Oesterreich im Stande sein würde, aus den Küsten- gegenden, an welchen Antenor landete, wo sich am Timavus der Serapis-Tempel erhob, wo Denkmal auf Denkmal an die antike Civilisation mahnt, deutsche Gebiete zu machen, konnte
Niemand voraussetzen. Am Mittelmeerbecken wird das lateinische oder romanische Element in irgend einer Gestaltung immer fest wurzeln. Insbesondere hätten solches Jene nicht voraussetzen dürfen, welche Zusehen oder eingestehen müssen, daß in anderen Gegenden des deutschen Besitzes der Deutsche sogar vor dem Polen zurückweicht. Hier, im Küstenlande, bieten Klima, Über lieferungen, gesellschaftliche Einrichtungen und vor Allem die Formen der lateinischen Gesittung Hindernisse, welche wohl ernsthafter