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Autor:
Kerschbaumer, Gabriela [Red.] / [Hrsg.: Gemeinde Freienfeld. Koordination und Red.: Gabriela Kerschbaumer...]
Ort:
Freienfeld
Umfang:
639 S. : zahlr. Ill.
Sprache:
Deutsch
Anmerkungen:
Literaturangaben
Schlagwort:
g.Freienfeld ; s.Heimatkunde
Signatur:
III A-10.854 ; III 125.016
Intern-ID:
37976
Belluno seinen Dienst versah und daher nicht ab stimmen konnte. Demnach stimmten 96,5 % der Familienober häupter für die Abwanderung ins Deutsche Reich, 2,5 % stimmten dagegen und 1 % nahm nicht an der Abstimmung teil. Werden die betroffenen Fa milienmitglieder hier dazugezählt, verändern sich diese Prozentsätze. 89,5 % der Bevölkerung sollte also nach Deutschland abwandern, während 10,5 % in der Heimat verbleiben wollten. Diese Verzer rung der Zahlen liegt daran, daß viele Optanten
in der ungewissen Fremde neu zu beginnen. Die Entscheidungen für die Option wurden durch massive Propaganda beeinflußt, wobei vor Verleumdungen und Beschimpfungen der ande ren Gruppe nicht zurückgeschreckt wurde, was schwere Wunden in das Dorfgefüge gerissen hat, die bis weit in die Nachkriegszeit hinein das Klima vergiftet haben. Das Pariser Abkommen hat es ab 1946 ermög licht,daß alle Optanten ihre italienische Staatsbür gerschaft wiedererwerben konnten. Doch zog sich diese bürokratische Angelegenheit
bei einzelnen Fällen bis in die Mitte der fünfziger Jahre hin. Deutsche Besetzung 1943 ~ 1945 Der Sturz Mussolinis am 25. Juli 1943 brachte für Südtirol keine Veränderungen. Weiterhin herrschten in den Gemeinden die faschistischen Amtsbürgermeister. In Freienfeld war dies Enrico Clara, der 1941 Luciano Rivela abgelöst hatte. Erst die Besetzung des Landes durch die Deutsche Wehrmacht 1943 brachte die Befreiung vom faschi stischen Terror, ersetzte diesen jedoch durch den nationalsozialistischen. Ein Übel
