Al di là del ponte : Vadena: storia e immagini = Pfatten: Bilder und Geschichten = Über die Brücke
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Autor:
Miori, Fabrizio / [coordinamento generale Fabrizio Miori ...]
Ort:
Bolzano
Verlag:
La Fabbrica del Tempo
Umfang:
256 S. : zahlr. Ill.
Sprache:
Deutsch; Italienisch
Anmerkungen:
Text dt. und ital.
Schlagwort:
g.Pfatten ; s.Heimatkunde ; f.Aufsatzsammlung<br>g.Pfatten ; f.Bildband
Signatur:
II 305.880
Intern-ID:
555919
von den Gutsbesitzern zur Selbsthilfe, eröffnete 1900 in Piglon und 1903 in Pfatten eine italienische Privatschule. Dafür wurde auch ein eigenes Schulgebäude aus Spenden errichtet. 1908 folgte ein Kindergarten, der dem in den 1880er Jahren gegründeten deutschen Kindergarten an die Seite trat. Die Mehrzahl der Kinder besuchte nun diese Schule. Mit dem Kriegseintritt Italiens wurde sie behördlich geschlossen und nur mehr die deutsche Gemeindeschule zugelassen. Nach Kriegsende und Annexion wurde die öffentliche Schule
1919 ausschließlich italienisch und blieb es bis zum Herbst des Jahres 1943. Nachdem die Machthaber aus dem Dritten Reich die Kontrolle übernommen hatten, wurde wieder eine deutschsprachige Schule eröffnet, die italienische we nige Tage nach Schulbeginn geschlossen. 1945, nach dem Ende des II: Weltkriegs, wendete sich die Lage wieder. Die Schule wurde wieder italienisch, die deutsche Schule 1945/46 lediglich als Privatschule geführt. Nach einigen Konflikten und Anfangsschwierigkeiten haben beide
auf Italienisch geführt worden. 1867 sollte sie auf Antrag der Innsbrucker Behörden aufgehoben werden, doch einigte man sich 1869 auf einen Kompromiss: drei Tage in der Woche Unterricht auf Deutsch, drei Tage Italienisch. Dieses Abkommen wurde in der Folge nicht eingehalten, weshalb mit Erlass aus dem Jahr 1873 der italienische Unterricht völlig eingestellt wurde. Die Gemeinde protestierte zwar dagegen, setzte aber keine wei teren Maßnahmen, sodass es bei der deutschen Schule verblieb. Erst 1897 ersuchten
auch un terstützt von deutsch gesinnten Seelsorgern, suchten die Ansiedlung deutscher Bauern zu fördern. Damit sollte die Minderheit gegen die von den Grundbesitzern favorisierten italienischen Pächter gestärkt werden. 1897 wurde die Hälfte des Mairhofes, im Besitz der Gebrüder Rocchetti, versteigert. Kurat Nikolaus Malpaga und der deutsche Lehrer Alois Pedoth ersteigerten die 12 Hektar Kulturgrund und 13 Hektar Wald mit reichsdeutschen Geldern. Die Gründe wurden aufgeteilt auf vier Höfe und diese an vier
deutsche Südtiroler Bauern weiter verkauft. Gestützt wur den diese durch eine langfristige Hypothek und günstige Zinssätze. 1915, kurz vor Kriegsausbruch, begaben sich die italienisch gesinnten Gutsbesitzer Ferrari, Dal Lago, Miori und Viesi nach Italien und leisteten dort Kriegsdienst, ein weiterer Ferrari, Borgognoni und ihre Anhänger wurden interniert. Ihr Besitz wurde von der österreichischen Militärverwaltung beschlagnahmt und Invaliden und verlässlichen Personen aus dem Eisacktal zur Bearbeitung