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Alpenländer-Bote
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Seite 1 von 24
Datum: 21.03.1915
Umfang: 24
gestanden, wenn nranchnial auch Hinter- kittld Bosheit für eine Zeit zu obsiegen scheint, r rechten Zeit ist aber der Herrgott immer noch. ' Ätzer und Schirmer des Rechtes gewesen. Aller es sagt der Herr, meine Wege sind nicht deine ge..Ein anderes Ereignis, das ebenso iutereffaut i bedeutungsvoll ist, ist das Verhältnis, wie es etwa zwischen Amerika und England infolge des itsch-englischen Krieges entwickeln dürfte. Von > eigentlich neutralen Staaten hat wohl kaum icr so enttäuscht wie Nordamerika

. Zu Beginn st Krieges setzte man auf die Vereinigten Staa- ^ ' Nordamerikas, wie' der eigentliche Titel des j vtes. lautet, die allergrößten Hoffnungen, u. zw. I itbloß im Volke bei uns und im Deutschen Reiche, 1 dem offenbar auch in Regierungskreisen. Ein ^ Mi chiefür war doch das, daß man Amerika, d. i. ■ MKonsuln den Schub der deutschen Untertanen ■ den feindlichen kriegsübrendeu Staaten über- % Die grössten Schönfärber sahen schon den ihunkt in nächster Nähe, wo Amerika in den § gegen England

eintreten. würde. Auf alle ^ erwartete man sich aber von Amerika eine jetzige Zufuhr und Vermittlung des Handels. bald kam aber die Ernüchterung und bald E dio vollständige Enttäuschung. Es war auf- W. daß Amerika den Schutz der deutschen Manen äußerst lässig führte. Ein Staat von Grösse der Bereinigten Staaten hätte wahrlich mcht aehabt, Verfolgungen der ibm anvertrau- Schützlinge, wie sie in Russland. Frankreich und ^ and vorkamen, ohne große Mühe hintanzu- -] J oder dafür Sübne zu. verlangen. Amerika

!ich bei dieser Arbeit kein Glied ausaerenkt. N.nahm es hin. weil man glaubte, es lasse sich iÄ mebr machen. Bedeutend mebr abaeküblt . ^ nmn schon durch die Beurteiluna des Krieges M Krieaslage in den amerikanischen Zeitun- muss voraus bemerken, dass dieUumauas- stMkehrssvrache in Amerika noch von der Zeit | banz Nordamerika englischer Besitz war, j W ift. Dementsprechend erscheinen auch vier W der arossen Blätter in enalischer SvraRe. ’j Me Blätter nun trieben in ibren Krieasbe- I WÄ> in der Beurteilung

wieder weiter. ES brauchte viele Mühe von seiten der Deutschen und deutschsprechenden Oesterreicher drüben, bis es ge lang, unsere Berichte über die tatsächliche Kriegs- lage unters Volk zu bringen. Das sind Zwar un erfreuliche Dinge, aber schließlich hätte man sie ohne weiteres in Kauf genommen, da man wußte, daß in Amerika jeder schreiben kann, was er will, sei es Sinn oder Unsinn. Bald aber wurde inan um zwei bittere Erfahrungen reicher. Nach allen verbrieften Rechten ist bei Kriegszeiten der Handel neutraler Staaten

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Alpenländer-Bote
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Seite 1 von 16
Datum: 15.04.1917
Umfang: 16
EiMrlnr wSHrMcd. = Bezugsprrls Alle Bestellungen. Geldsendungen, GeschUstsempfehlungen t3nsei alr). Be schwerden wegen Nichrzustellunz des Blattes flnd »u richten an dle Ber- Bv!e", Baumklrchen (Llnrerinnlal) Telefon: Baumllrchen Nr. i. - Nr. Z5. Innsbruck Sonntag, den LF. Npril Vom Krieg. Krieg zwischen Deutschland und Amerika. Die große nordamerikanische Republik tritt nun offen auf die Seite unserer Feinde, im geheimen stand sie ja seit Kriegsbeginn auf deren Seite. Wir wollen nicht alte

Geschichten aufwärmen, unsere Leser wissen es alle nur all- zugut, weiche Rolle Amerika seit Kriegsbeginn gespielt hat. Wir hatten zu anfang große, ja -wochL-HchchEgen «uf bie normerikcmi- he Union (Vereinigte Staaten) gefetzt. Dies bezüglich war man im Deutschen Reiche noch weit hoffnungsvoller als bei uns. Man stand noch zu sehr unter dem Banne all' der verschro benen Weltansichten, von denen man sich zu ^Wiedenszeiten ködern und blenden hatte lassen. Man hielt die goldenen Ketten und Bande

ist das nördliche Nachbarland der ge nannten Staaten und ist englischer Besitz. Und so hoffte man, daß Amerika die Gelegenheit benützen werde, um den Engländern Kanada wegzuschnappen. In diesen rosigen Hoffnungen wurde man noch bestärkt, als Amerika mit einer gewissen Bereitwilligkeit den Schutz der deutschen Untertanen und der deutschen Gelder und Interessen in den feindlichen Staaten über nahm. Man sollte nur allzu bald sich in all die sen Hoffnungen bitter getäuscht sehen. Es stellte ßch sehr bald heraus

Bürgerkrieg nach Kräften geschürt, mit der Hoffnung, die Vereinigten Staaten ausein ander zu sprengen. Seitdem hat sich vieles, wenn nicht alles geändert. Männer von Rang und Stand haben ihren ganzen Einfluß und viel Geld aufgeboten, um die beiden Länder wieder einander näher zu bringen. Es gibt sogar maß- Dr. Wosdrow Wilson. Präsident der Vereinigten Staaten, gebende Verbindungen in beiden Staaten, die auf eine neuerliche vollständige Vereinigung beider Staatswesen hinarbeiten. Amerika

in den feindlichen Ländern, dann das merkwürdige Schweigen, da uns England als abgesperrt erklärte, dann das Dulden aller englischer Eingriffe in amerikanische und neu trale Schiffahrtsrechte und endlich der unver mutete und äußerst kräftige Einspruch gegen den deutschen U-Bootskrieg. Unsere Leser wis sen, daß Amerika nicht einmal bloß, sondern jedesmal mit dem Kriege drohte, so oft Deutsch land mit der Durchführung des U-Bootskrieges sich anschickte Ernst zu machen. Jedesmal gab Deutschland aus bisher

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Tiroler Wastl
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Seite 2 von 8
Datum: 27.07.1918
Umfang: 8
und gefördert. Amerika wurde als das Land der „unbegrenzten Mög lichkeiten" uferlosen Fortschrittes gerühmt, die Großbetriebe der rück sichtslosesten Geldmackier als Musterleistung angestaunt, für ameri- nische Ausfuhrwaren das Geld Europa's vergeudet, gewissen amerika nischen Spiel-Erfindungen die breitesten Wege in unsere Volksmen gen eröffnet, während man sonst in Oesterreich und Deutschland die einheimischen Erfinder bedeutsamster Neuerungen (es sei nur an den Komotauer 1. Hersteller des Schiffsschraube

— Ressel erinnert!) Ver ständnis- und schonungslos-'zugrunde gehen ließ. Amerikanische Schuhe, amerikanische Trachten und — Unarten, Tänze mw. wurden Mode bei uns; ja sogar amerikanische Wissenschaft und Kunst — sonst mit Recht nicht im besten Rufe — wurden den Deutschen anem- psohlen und Neuerungent der sogenannten „Austausch-Professoren" zwi schen Deutschland und Amerika geführt. Ter Antrieb zu dieser europäischen Amerika-Reklame kam von obenher, von der Leitpolitik, die Wiederum

" der kürzesten schnellsten Fahrt über das große Meer hatten die Deutschen schon erreicht — mußte die deutsche Politik sich mit Amerika aus allen Kräften gut stellen. Kaiser Wilhelm II. förderte die Freundschaft mit Amerika zielfest. Er suchte Band um Band zu schlingen zwischen hüben und drüben. Es sei nur an die Amerika-Fahrt seines Bru ders Heinrich erinnert und an die Widmung des Denkmals Frie drichs II. für Amerika. Vielleicht tat Kaiser Wilhelm in Manchem schon zu viel an Freundschaftswerbung. Bismark

hielt es io, daß Deutschland niemanden nachzulaufen brauche. '• Die Freundschaft mit Amerika hielt nicht durch — trotz aller Bänder? Aber diie deutsche Politik hatte doch den großen Vorteil damit erreicht, daß Nordamerika in den ersten drangvollsten Kriegsiahren unseres Zweibundes wenigstens Waffenruhe hielt. Es verdiente mit den Kviegsgeschäften Milliarden. Das war ihm eine Hauptsache. Während das amerikanische Geschäfts-Raubtier Gold in Massen fraß, mußte es seine Tatzen gegen uns ruhen lassen

zu greifen, um das Zufammengerasfte zu bergen, die an die Westmächte verborgten Milliarden und deshalb auch die Schuld ner zu stützen, zu sichern und endlich — /vom britisch-amerikanischen Milliardentrust aufgestachelt!) den Endsieg der britisch-amerikanischen Handelsstaaten mit allen Mitteln zu erzwingen, um ihnen für alle Zukunft die volle und unbeschränkte Ausbeutungsfteiheft aller Völ ker auf Erden zu sichern. Dieses „Höchst"ziel britisch-amerikanischer Rasfsucht verlockte Amerika zum Kriege

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Tiroler Wastl
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Seite 6 von 24
Datum: 01.08.1921
Umfang: 24
WIDERHALL Amerika, England und Oesterreich. Vor kurzem kehrte Professor Josef Redlich, der Finanzminister des letzten Kabinetts Altösterreichs, von einer mehrmonatlichen Studienreise zurück, die ihn durch England und Amerika geführt hatte. Der berühmte Nationalökonom, der zu den wahrhaft europäisch orientierten Geistern Oesterreichs gehört und unermüdlich am Werke der Wiederannäherung und Verständigung der Völker arbeitet, hat sich einem Mitarbeiter der Wiener „Börse" gegenüber

Freundschaftsbeziehungen mit. England und Amerika durch den Krieg und dessen Nachwirkungen nicht beseitigt worden sind. Für Oesterreich und sein Schicksal fand ich in Ame rika und England mannigfache Sympathien. Oesterreich ist allerdings für den Westen eigentlich nur Wien mit einem territorialen Anhängsel. Die Schönheit Wiens hat wohl immer in denjenigen, die jemals diese Stadt besuchten, erfreuliche Erinnerun gen hinterlassen und so läßt das schwere Leid der ärmeren Bevölkerung und des Mittelstandes Wiens in Amerika und England

ein starkes Gefühl des Mit leids ausklingen. Man kann das, was die Gesellschaft der Freunde in England und Herbert Hoover in Ame rika für unsere Stadt an werktätiger Hilfeleistung ausgebaut haben, nicht genug preisen und dankbar anerkennen. *) Verbitterung gegen Oesterreich ist weder in England, noch in Amerika vorhanden. Viele daselbst halten das heutige Oesterreich nicht für schuld tragend an dem Kriege, sehen in ihm den Fahrtgenos sen Deutschlands, der zu gleicher Zeit ein- und aus steigen mußte

, ohne aber das Recht oder die Kraft zur Bestimmung des Fahrtzieles zu besitzen. Gegen Oesterreich will man in Amerika eigentlich nicht Krieg geführt haben, und daß der kunstvolle Organi sationsbau der Monarchie durch den Friedensschluß zerfiel, wird vielfach nur als einer der unvermeidli chen Zersetzungsprozesse betrachtet, die Europa in folge der furchtbaren Kriegskatastrophe ergriffen haben. Man möchte auch Oesterreich Helsen, speziell in Amerika. Aber Amerika weiß mit „filigranen" *) Eben in diesen Tagen

ist einer jener Männer, denen die österreichischen Kinder so unendlich viel zu danken haben, Dr. Otto Glogau, aus Nemyork in Wien eingetroffen, um das von ihm und seinen Freunden ins Leben gerufene große Kinder hilfswerk in Wien zu besuchen. Staatengebilden nichts Rechtes anzufangen und hat für ihre Behandlung auch nicht die geeigneten Instru mente. In charitativer Hinsicht hat Amerika viel für Oesterreich geleistet und es wird auch vorläufig seine Hilfs- und Rettungsstationen dortselbst noch nicht völ lig auslassen

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Alpenländer-Bote
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Seite 2 von 16
Datum: 12.03.1916
Umfang: 16
und frech England zu. Sie sollten aber das Land nicht erreichen. Un weit der englischen Küste wurde das Schiff von einem deutschen Unterseeboot torpediert und ver senkt. Ein Großteil der Fahrgäste, darunter auch einige Amerikaner, fanden in den Tiefen des Meeres ihr Grab. Wir haben seinerzeit berichtet, welch ein Spektakel daraufhin in den englisch- amerikanischen Zeitungen losbrach. Wenn halb Amerika wäre in die Luft gesprengt worden, hätte es nicht ärger können zugehen. Ein Krieg schien unvermeidlich

Ne gierung gab nach, obwohl das betreffende U-Boot offensichtlich im Rechte war. Aber man tat ein Uebriges. Der Grund war folgender: Oester reich und Deutschland hatten ein Protestschrei ben nach Amerika gerichtet und hatten darin Einspruch dagegen erhoben, daß Amerika gestatte, daß von dort aus unsere Feinde mit Unmengen von Muniton versorgt werden, ferner, daß Ame rika ganz einseitigerweise gestatte, daß England den amerikanischen Handel mit Nicht-Kriegs- ware sowohl nach Oesterreich und Deutschland

als auch nach deren neutralen Grenzländern in völ kerrechtswidriger Weise behindere. Der Herr Präsident Wilson hatte daraufhin erklärt, vor erst müsse die Unterseebootssrage mit Deutsch land bereinigt werden, dann werde Amerika den Engländern gegenüber sich Recht verschaffen und alle Welt k?erde ersehen, daß Amerikas Präsi dent nichts höher schätze, als Recht und Gerech tigkeit und Neutralität. Also geduldete man sich und verhandelte und verhandelte ohne Ende. Endlich schien alles in Ordnung. Am 4. No vember

in manierlicher Weise zu verstehen, es könne sich nicht in allern der amerikanischen Auffassung an schließen und behalte fick vor, die strittigen Punkte — nach Friedensschluß mit Amerika in Gemütsruhe zu besprechen. Mehr als einen Mo nat wartete man gespannt, was Wilson zu so- taner Antwort sage. Man wartete vergeblich. Amerika gab sich zufrieden. Nun geschah das Un erhörte. Var mehr als Monatsfrist kam von Amerika die Nachricht. Wilson habe in der „Lu- sitama"-Frage neuerdings ein Haar gesunden, und zlmr

von derartiger Schwere, daß, wenn Deutschland nicht nachgebe, ein Krieg wahrschein lich sei. Wilson hielt sehr kriegerische Reden im Lande herum. Der zöpsische alte Professor Wil son und seine rechte Hand, Staatssekretär Lan- sing, verlangte-! neuerliche Verhandlungen und neuerliches Nachgeben. Wieder hieß es, die lieber- rinstimrmmg sei nun fast vollständig hergestellt, es fehle nur mehr das Tüpfel auf dem I. Das Tüpfelmachen muß aber in Amerika ein schwie rig Ding sein, denn nach drei Wochen

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Alpenländer-Bote
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Seite 2 von 16
Datum: 16.12.1917
Umfang: 16
, nicht um Englands willen, nein so weit reicht dre Freundschaft nicht, sondern aus anderen Grün den. Und der erste davon ist. das Geld. Amerika hat Unsummen Geldes unseren Feinden vorge streckt, oder für seine Lieferungen gut. Verlieren sie, so verlieren auch diese Schuldscheine an Wert. Wilson will weiters ernstlich den Sieg der eng lischen Sache, nicht so fast Englands.'Tie Welt soll englisch lverden, das ist auch Wilsons Ge danke, aber das Schwergewicht sowohl der Mackt als auch des H-ndels und Geldwesens

soll nicht mehr in England sein, sondern in Nordamerika. Darauf deutet schon der eine Umstand hin, daß Wilson den Auftrag gegeben hat, kein von Eng land während des Krieges in Nordamerika ge bautes oder bestelltes Handelsschiff darf an Eng-- land geliefert werden, alle müssen im Besitze Amerikas bleiben. Das will doch sagen, ich will nach dem Kriege die erste Handelsmacht sein. Was hat nun Wilson zur Erreichung seines Zieles ge tan oder wie hat Amerika bis dato in den Krieg eingegriffen. An Hindenburg wurde

kürzlich di? gleiche Frage gerichtet. Der berühmte Feldherr hat die bezeichnende Antwort gegeben, Amerika hat bis dato den Krieg mit einer Riesenreklamc, zu deutsch: mit dem Maul geführt. Amerika ist das Land, wo das Aufsehenmachen, das Erste und Notwendigste bei jeglichem Unternehmen ist. Je größer der Spektakel, der geschlagen wird, umso besser geht das Geschäft. Darnach geht man ,n Amerika in allen Dingen und ging auch hierin. Kaum war die Kriegserklärung erfolgt, ging der Spektakel los

. Tie Durchführung der allgemeinen Wehrpflicht scheint aber eine sehr lare zu sein und hat das Ding noch ein Riesenloch. Amerika hat einen Riesenprozentsatz von Leuten, die n'cht amerikanische Staatsbürger sind, sondern bloß Eingewanderte, also nicht dienstpflichtig. Man sucht nun leider mit allen Mitteln auch aus die sen Soldaten zu gewinnen. So werden wir das betrübliche Schauspiel erleben, daß unsere Aus wanderer gegen uns kämpfen müssen, Ivenigftelis znm Teil, denn bald wird cs bei diesen heißen

. Es ist die allgemeine Ueberzeugnng, daß Amerira wirklich mit einer großen Macht, sagen wir mit einer Mo- iion Mann, vor Herbst 1918 auf keinen Fall im stande ist. in den Krieg einzugreifen. Bis dort dürfte er. wenn Rußland gänzlich ausscheidet, doch ohne Zweifel zu Ende fein. Aus alle Fälle ist JumÜ/uihiiL älnfllail*v_ All exif*'" ~\ w schon aus dem Grunde, weil es uns nicht im Rücken angreifen kann. Zu allem kommt ab-'r noch die Frage, ob Amerika bei dem großen Man. gel an Schiffen imstande ist, soviel Truppen

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Tiroler Grenzbote
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Seite 1 von 4
Datum: 07.02.1917
Umfang: 4
, vor allem aber mit Amerika möglicherweise herbeiführen kann, hat sich be reits erfüllt. Amerika hat die Beziehungen zu Deutschland abgebrochen. Der amerika nische Botschafter hat Weisung erhallen, Berlin zu ver lassen, seine Pässe sind ihm eingehändigt, ebenso wie Graf Bernstorff, der Vertreter des Deutschen Reiches, die seinigen erhalten hat. Hingegen ist der Abbruch der diplomatischen Beziehungen zwischen den Vereinigten Staaten und Oesterreich Ungarn bis heute nickt erfolgt. Botschafter Penfield in Wien

hat auch bisher von der amerikanischen Regierung keinen Auftrag erhalten, seine Pässe zu verlangen, und von der österr.-ungar. Botschaft in Amerika liegen gleichfalls keine Nachrichten vor, die auf einen kommenden Bruch hindeuten wür den. Ob es dabei bleiben wird, ist allerdings zweifel haft. Außer diesem Abbruch der Beziehungen ist von Seite Amerikas noch die Beschlagnahme der in dortigen Häfen lagernden deutichen Schiffe erfolgt. Dies alles ist zwar noch kein Krieg, aber es sind die letzten Vorbereitungen

zu einem solchen und wir müssen jedenfalls mit der Wahr scheinlichkeit rechnen, daß jeden Augenblick ein „Zwischen fall" den offenen Kriegszustand herbeiführen kann. Das eine wissen wir aber heute: nämlich, daß Amerika und sein Präsident. Wilson. der so viel vom Frieden geschwefelt hat, mit England sympathisieren. Dieser Umschwung braucht uns nicht bange machen und wird die deutsche Regierung nicht im allermindesten veranlassen, den verschärften, rücksichtslosen Untersee- bootskrieg auch nur um ein weniges einzuschrünken

. Dieses Kampfmittel wird mit allen zu Gebote stehen den Mitteln durchgeführt werden. Wir dürfen aber auch nicht glauben, daß der Bruch mit Amerika Deutsch land überrumpelt und vor eine Tatsache stellt, mit der wir nicht gerechnet haben. Im Gegenteil, wir dürfen ganz bestimmt annehmen, daß dieser Schritt Deutsch lands nicht nur wohlweislich erwogen war, sondern, daß man an verantwortlicher Stelle in Berlin im vor hinein schon auf alle daraus entstehenden Folgerungen gerüstet ist. Im übrigen kann uns Amerika

nicht viel mehr schaden, als es bisher schon durch die von ihm be triebene schamlose Lieferung von Kriegsmaterial für unsere Feinde getan hat. Weder seine Flotte, noch sein Heer, das es in Amerika bis heute eigentlich fast gar nicht gibt, werden Deutschland etwas anhaben können. Hat doch bereits der amerikanische Generalstab erklärt, es sollen im Falle einer wirklichen Kriegser klärung das stehende Heer und die Nationalgarde als Kern für ein neu zu schaffendes Heer benützt, jedoch keine Truppen nach Europa

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Außferner Zeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 29.04.1916
Umfang: 8
und Ankündigungen nimmt entgegen die Geschäftsstelle der Außferner Zeitung (Franz Zhrenbergers Wwe.) in Neulte, sowie die Verwaltung in Innsbruck. Nr. 18. Nerrtte, Samstag, 2N. April 191tr. 4. Jahrgang. Amerika fordert die Einstellung des A-Bootkrieges. — Neue Angriffe auf England zu Wasser und zu Luft. — Das furchtbare Ringen um den Col di Lana. — Rückzug der Italiener im Suganertal. f Der hochmdst. Herr Mrstbischgs 8 vvn LriLkN K Dr. ssrsn; Lgger | tzsusprsist Sr. pspstl.tzeürgkrit, | Ssmlhur des f ran* Issef

wird. Die ganze 6 Diözese freut sich auch der seltenen Rüstigkeit, mit der der Oberhirte die Würde seines hohen y Amtes trägt. Ad multos annos! W <3aG5)QGX8)Q<3Xc><2X5)<3aGS><$ Amerika gegen Deutschland Dem Deutschen Reiche ist eine schlimme Oster botschaft zuteil geworden: die Note der Vereinig ten Staaten in Sachen des Unterseebootkrieges. Die Vorgeschichte des Falles ist folgende: Am 24. März 1916, nachmittags 3 Uhr, ist der franzö sische Kanaldampfer „Sussex" auf der Fahrt von Dieppe (Frankreich

Staaten die Antwort erteilt. Diese Antwort ist ein nacktes U l t i m a t u m an Deutschland, von dem Wilson unter Androhung des Abbruches derBezie Hungen das Aufgeben des Unter seebootkrieges gegen Passagier- und Frachldampser verlangt. Tie betreffende Stelle in dev amerika nischen Note lautet: „Soferne die kaiserliche Regierung nicht jetzt unverzüglich das Ausgeber: der gegenwärtigen Me thoden des Unterseebootkrieges gegen Passagier- und Frachtschiffe erklären und bewirken wollte, kann die Regierung

. Amerika hat schon seit Kriegs beginn eine den Zentralmächten offenkundige feindselige Politik betrieben, jetzt aber ist es voll ends zum willenlosen Diener Englands herabge sunken. Das große Osterereignis, diese Kund gebung Wilsons, soll in Deutschland vielen her vorragenden Persönlichkeiten keine eigentliche Ueberraschung gewesen sein; sie sahen diese Stunde schon lange kommen. Dennoch fällt der deutschen Regierung die Antwort schwer und man verhehlt sich im Reiche draußen nicht, daß die leitenden

und sein Parlament wirklich ehrlich gesinnt, so hätte er den Krieg schon nach einem Jahre zu Ende zu bringen und die Mensch heit von der furchtbaren Geißel des Völkerkrieges befreien können. Schon im ersten Kriegsjahre hat Deutschland mit seinen Verbündeten bewiesen, daß es militärisch nicht zu besiegen und durch die Völkerechtsbrüche Englands nicht auszuhungern ist. Hätte Amerika unseren Feinden nicht weiter Munition, Waffen, Geld, Lebensmittel und sogar Menschen geliefert, hätte Wilson mit dem ameri kanischen

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Tiroler Wastl
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Seite 2 von 20
Datum: 18.10.1919
Umfang: 20
England die Propaganda- und Bestechungsgelder, die es in Rom' und Bukarest ausgegeben hat, um Italien und Rumänien zum bewaffneten Eingreifen zu belvegen, von diesen Ländern auch mit Zinseszins zurückverlangen' Amerika wollte am Krieg nur verdienen; in dein Moment, da es sich mit seinen Schuldnern verbündete, waren alle voraufgegangenen Lieferungen michDarlehen nichts anderes als K r i e g s l e i st u n g e n f ü r bö £? gemeinsame Kriegsziel! Aber die italieni schen Staatslenker stützen

seiner Ausrüstung und Verpflegung zum Ersatz vorschreibt, ward noch nie er lebt oder auch nur erdacht! Wer i n den Vereinigten Staaten die Kosten für den gewonnenen Krieg tragen soll, ist eine rein amerikanische, europäische Interessen überhaupt nicht berührende, Frage, Es ist nicht wahr, daß Amerika Europa gerettet hat. Wahr ist, das; das Warten auf die amerikanische Hilfe dem ursprünglich ganz normalen europäischen Krieg eine Ausdehnung und Intensität verlieh, an der Europa zu grunde gegangen

ist! Nicht um das angefangene Re t t u n g s w e r k zu vollenden, soll Amerika die Dar lehen annullieren, sondern es muß dazu gebracht werden, damit das von ihm begonnene Bern ichtungswerk nicht vollendet tverde! Wenn Amerika es mit seinen Han delsinteressen vereinbar gefunden hat, Deutschs! and kapul zu machen, so wird es unbedenklich auch Italien und Frankreich kaput machen, wenn die beiden sich nicht selbst zur Wehr setzen . . . Es ist nicht wahr, daß die Vorherrschaft Deutschlands eine Gefahr für Europa

und für Amerika war. Wahr ist, daß es zur Vorherrschaft Deutschlands in Europa und damit zu einer Stärkung des e u r o P ä i s che n Einflusses i n der Welt zu kommen drohte! Be droht wurden dadurch nur das britische Reich und die Vereinigten Staaten, während der von deutscher Betriebsamkeit erfüllte Kontinent geblüht hätte mw e r ft a r k t wäre. Wenn also Amerika Deutschland niederwarf, bezwang cs zugleich Europa und verrin gerte Europas Weltgeltung! Es hat sich also nicht uw Europa verdien t gemacht

, bis die anderen ganz zur Be sinnung kommen. Tann wird in gemeinsamer Arbeit Europa wieder aufgebaut werden. Und dann können England und Amerika über das viele Geld, das sie sich die Niederringung Europas haben kosten lassen, end gültig das Kreuz machen. Südtirol wie es war und ist. Hl. Wehrmacht und Kirche. „Noi altri austriaci Portiam la beretta Fucil e baionetta Del nostro imp’rator. II nostro condottiere E l’arciduca Eugenio, Che col maggior’ ingenio L’ armata guiderä. Sul reggio Quirinale La nostra gialla

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Lienzer Nachrichten
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Seite 1 von 4
Datum: 11.09.1917
Umfang: 4
. Preisanfragen ,a. Annahme aller Anzeigen außerhalb Tirol u. Vorarl berg werden durch unser Anzeigen-Büros, Wien I Wollzeille 16. schnellstens erledigt. Nr. 68. Lienz, Dienstag, 11. September Amerika und Europa. Die Auffassung ist weit verbreitet, daß nach dem Kriege Amerika in außerordentlich gün stiger Wirtschaftslage Europa gegenüberstehen, Der Gläubiger ganz Europas werden und die HcmpLgesäMfte beirn Wiederaufbau aus deu europäischen Kriegstrümmern machen werde. Eine ganz nüchterne und vorurteilslose

Nachprüfung dieser allgemeinen Meinung wird vielleicht zu erheblich abweichenden Ergeb nissen führen. Ob die Riesengewinne, die Amerika aus dem Kriege gezogen, seiner Volkswirtschaft zu dauerndem Vorteil ge reichen werden, ist eine Frage, die man nicht unbesehen bejahen sollte. ' Einmal ist im Auge zu halten, daß die ameri kanische Industrie mit Riesenkrediten zu arbei ten gewohnt war. Auch die gewaltigen Kriegs- Gewinne der Munitionsfabriken waren zu nächst nicht so sehr amerikanische Gewinne wie Gewinne

der englischen und sonstigen euro päischen Aktionäre. Im weiteren Verlaufe des Krieges sah England sich allerdings gezwungen, zur Bezahlung feiner Schulden für die ameri kanischen Kriegslieferungen einen großen Teil seiner amerikanischen Papiere cm der Neu- Dorker Börse abzustoßen. Das geschah aber bei den Kriegsgewinnen entsprechend hohem Kurs stand jener Papiere. Hieraus kann Amerika stach dem Kriege eine schwere Last erwachsen. Bleibt die amerikanische Friedenswirtschaft nicht auf der Höhe

der aus der Kriegswirtschaft gezogenen Gewinne — und ein solches Verblet- 1 den erscheint ganz ausgeschlossen —, dann wer den an der Neu-Aorker Börse ungeheure Verluste vermerkt werden, bei denen viele wirtschaftliche Kräfte erliegen müssen. Nun glaubt Amerika, ihm würden ncch dem Kriege die Hauptlieferungen zum wirtschaft lichen Wiederaufbau Europas zufließen, so daß es seiner Industrie auch nach dem Kriege an reichlicher und lohnender Beschäftigung keines wegs fehlen wird. Sind die tatsächlichen Vor aussetzungen

dem 1. August 1914. Sasonow, der langjäh rige Botschaftssekretär und Botschaftsrat in Lon don, seit 1910 russischer Minister des Aeußern, ist in jeden: Zoll eine Kreatur Englands, und nicht umsonst erregte sein Rücktritt und seine Die zweite Tatsache, die man in Rechnung zu stellen hat, ist nämlich die, daß Amerika seinen hohen wirtschaftlichen Aufschwung vor dem Kriege nur nehmen konnte mit Hilfe der star ken europäischen Einwanderung. Die jährliche Zahl der Einwanderer reichte vor dem Kriege nal

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Alpenland
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Seite 2 von 12
Datum: 22.02.1921
Umfang: 12
WderBsrstufe zum englW-Merilanlkchen Krieg! Neu York, 20. Februar. (De na.) Das „Neuyorker Metropolitan Magazine" veröffentlicht eineaufsehenerreaen. den Aufsatz über daS Verhältnis der Vereinigten Staaten zu England. Marinewettrüsten zusammen mit internationalen Mißverständnissen bedeutet Krieg, und die beiden Länder sind Msnwärtig auf der Vorstufe zum Kriege: zu sagen, ein Krieg zwischen Amerika und England fei undenkbar, zeugt von Un. kcnntnis der Geschichte. Den» zweimal innerhalb

der letzten 26 Jahre standen sie vor dem Kriege wegen lächerlich gering, lügiger Dinge, um Venezuela und Alaska. Abrüstungskonfe renzen usw. helfen nur wenig. Die Kriegsordnung besteht, ßlm Ende des großen Krieges verhielten sich die Flottenstär, iken Englands, Amerikas und Japans wie 100 zu 50 zu 25. England hatte so eine Seeherrschaft, ausgeprägter als je. Aber Amerika und Japan haben beide Flottenprogramme, !und wenn 1925 das amerikanische, ausgeführt ist, werden die «msrikanischer» und englischen

Flotten einander gleich sein. Binnen vier Jahren wird also Amerika Englands Seeherr, schuft in Frage stellen. Mr. Wilson begann diese Politik, als tzr 1916 die größte Flotte der Welt verlangte. 1918 ging er Uach Europa mit seinem Bauprogramm ln der einen Hand und d§m Völkerbund in der anderen. Lloyd Georae wählte jden Völkerbund; aber der Senät verwarf den.Völkerbund, und so blieben Mr. Wilson und Mr. Daniels bei ihrem Bau- jprogramm. England hat bisher noch kein Bauprogramm aufgeftellt

. Doch angenommen, der Grundsatz einer Foltten- .Verminderung von 60 Prozent würde durchgehen, von wo soll man ausgehen? Soll Amerika die gegenwärtige Flotte hal bieren und für immer unterlegen bleiben oder soll es auch jdie Schiffe Les neuen Programms einrechnen und danach vex. Mindern? Es macht einen großen Unterschied. In dem seinen Falle behält England die Seeherrschaft, in dem anderen muß sie mit Amerika teilen. Doch der Versuch einer Eins. Äung darüber muß scheitern. Winston Ehurckiills Vorschlag zeineS

MarinefeierjahrS mit Deutschland schlug fehl, weil keines ?dem anderen trapste, und ebenso liegt die Sache jetzt. Amerika ^England und'Japan mißtrauen einander. Fragt man. wozu .Amerika baut, so ist es nicht, weil es die See beherrschen will, londexn weil es sich durch daS engllsch-japanische Bündnis bedroht fühlt. Es gibt Streitfragen mit Jgpan und eine Mer endlose Reihe von Streitpunkte» mit England und wen« Diese nicht gütlich beigelegt werden, gibt es weder Abrüstung ,'noch Friede. Das erste Erfordernis

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Alpenländer-Bote
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Seite 1 von 16
Datum: 26.03.1916
Umfang: 16
Amerika isoliert (allein) und muß gleichfalls jede Bedingung annehmen, die wir stellen, denn in den Friedensverträgen mit unseren europäischen Fein den könnten wir ganz Wohl u. a. auch die Ausliefe rung aller Goßkampfschiffe und Tauchboote verlan gen, wodurch unsere Flotte siebenmal starker würde als die amerikanische. Und wenn dann Amerika sich notgedrungen gleichfalls unterwerfen muß, versteht es sich von selbst, daß es nickt nur alle beschlagnahmten deutschen Handelsschiffe zu rückstellen

aber hat der an- ZHme kriegführende Staat das Recht, wenn eines Mer Kriegsschiffe ein solches Schiff aufgreift, es M beschlagnahmen, das heißt in einen heimiischen Wen zu schleppen, oder, wenn das nicht geht, A versenken. Die Mannschaft muß aber gerettet Mm. So haben es die Deutschen z. B. vor drei Wochen mit der „Appam" gemacht, die sie erbeuteten als ihr Eigentum in einen neutralen Hafen Kch Amerika schleppten. Die Zufahrt von Schif- P, die nicht Kriegsware fübren, ist frei. Nun hat Mland schon zü Beginn

aber steht auf km anderen, nämlich, bloß feindliche Han delsschiffe, und zwar bewaffnete ohneweiters und unbewaffnete erst nach Warnung, und von den neu- tralen solche mit Banntvare zu versenken. Rach der Darstellung eines hohen deutschen Seeoffiziers sind die Ansichten dafür und dawider folgende: „Die Staatsmänner sagen, wenn England als für jeden Schiffahrtsverkehr gesperrt erklärt und behandelt wird, so kommt es unfehlbar mit Amerika zum Bruche, d. i. zum Kriege. Amerika könnte im Fall eines Bruches

1. unsere dort liegenden Han delsschiffe, dern Wert an eine Milliarde betragen soll, beschlagnahmen, und so würden wir des Kerns unserer Handelsflotte beraubt, während umgekehrt Amerika dadurch in den Besitz einer schönen Han delsflotte käme. Dies wäre für die erste Zeit nach dem Frieden verhängnisvoll, weil sich dann Amerika des bisherigen deutschen Seehandels bemächtigen könnte. Wie man sieht, stecken hinter dieser Sorge wobl nicht die Staatsmänner, sondern die großen Geldmänner und Handelshäuser

, die für ihre Schiffe,für die in fremden Ländern angelegten Gel der und für den künftigen Handel bangen. 2. Könnte Amerika den Feinden einige Dutzend Mil liarden zur weiteren Kriegführung vorstrecken. 3. Könnte es doppelt so viele Kriegsbedürfnisse an den Feind liefern als bisher. 4. Würde das Beispiel Amerikas vielleicht auf Rumänien nnd Griechen land ungünstig wirken. Dagegen sagen wir Seeoffiziere aber folgendes: Sobald wir auf Amerika keine Rücksicht mehr zu nehmen brg'u^^n. können wir den Seekrieg

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Alpenländer-Bote
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Seite 5 von 16
Datum: 12.09.1915
Umfang: 16
geignete Fabriken sich mit der Herstellung von Kriegsmaterial beschäftigen, und daß dabei Unsummen verdient werden. Der Präsident Wilson, ein eingeschworener Freund Englands, erklärt auf alle Proteste von seiten Deutschlands und Oesterreichs hin, das kümmere ihn nicht, wer und wohin das Kriegsmaterial ver kauft werde. Wenn es Oesterreich und Deutsch land nicht recht sei, so möge es auch Kriegsma- terial bestellen soviel es wolle, möge aber sehen, wie es dasselbe ins Land bringe. Für Nord amerika sei

es zwar sehr unangennehm, daß es wegen der englischen Sperre (Blokade). mit Deutschland nicht Handel treiben könne wie in Friedenszeiten, aber schließlich sei halt Krieg und man müsse sich ins Unvermeidliche fügen. Das alles bringe der Krieg mit sich. Nicht in Ord nung aber sei der deutsche Unlerseebootskrieg. j Wie man sieht, ist der Standpunkt des amerika- ! nischen Präsidenten ein mehr als merkwürdiger. Auf demselben steht nicht bloß er, sondern fast alle Englisch-Amerikaner, die in der überwiegenden Mehrheit

selbswer- ständlich, daß Dem^-lauo gar keine große Freude empfinden würde, Amerika auch unter seinen er klärten Feinden zu sehen, wenn auch die gegen wärtige militärische Leistungsfähigkeit Nord amerikas keineswegs groß ist. Amerika hat zur Zeit ein Freiwilligenheer von 70.000 Mann und eine Flotte, von der die eigenen Admirale sagen, daß sie zwar schön und neu aber nicht kriegstüchtig sei. An und für sich wäre also bje militärische Stärke Amerikas nicht gerade zu fürchten

versenken, vorausgesetzt, daß sich dieselben nicht wehren. In Amerika ist man jetzt einmal zufrieden und sucht seinem Handel etwas Luft zu machen. Neuestens geht noch eine sehr gewichtige Persönlichkeit daran Englands Umtriebe zu stören, und das ist niemand geringerer als der in Nordamerika hochangesehene Kardinal Gib bons. Wir haben sckon mehrfach dargelegt, wie sehr dem Heiligen Vater daran liegt, daß der Krieg bald ein Ende nehme. Ein Eingreifen Amerikas würde nun den Krieg entschieden noch deutend

im Kriege zeigt, scheint einerseits in seiner Not an Geld und Mannschaft zu liegen, anderseits mag es wohl etwa sich beeilen wollen, ehevor in Nordamerika Neuwahlen kommen und vielleicht ein anderer Präsident. Ob England nicht auch den Hintergedanken hat Amerika nichr allzufett werden zu lassen in Geld und Handel, ist nicht ausgeschlossen. Die Partei, die gegen jede Teilnahme am gegentvärtiaen Kriege ist, ist meines Erachtens in Amerika doch derartig groß, daß eine solcher unvorhergesehene Umstände

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Außferner Zeitung
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Seite 1 von 10
Datum: 13.05.1916
Umfang: 10
. — Bezugsanmeldungeu und Ankündigungen nimmt entgegen die Geschäftsstelle der Anßferner Zeitung - (Franz Zhrenbergers Wwe.) in Reutte, sowie die Verwalt,mg in Innsbruck. Nr. 20. Reutte, Samstag, 13. Mai 1916. 4. Jahrgang. Irr «K ÄkWit Höhe 304 von den deutschen genommen. — Erhöhte Fliegertätigkeit an allen Fronten. Deutschland und Amerika. Deutschland und Amerika. Las Entgegenkommen Deutschlands im Untersee bootkrieg. Wilson ist im Besitz der deutschen Antwort note, und der deutsche Reichskanzler hatte ge ilem

Willen, einen offenen dmch mit Amerika zu verhindern, fehlt es der Äschen Negierung nicht. In der Note wurde Ä auch im entschiedenen Tone den Amerika- Am zum Vorwurfe gemacht, daß sie bei ihrem Eintreten für Humanität und Menschenrechte E emem ungleichen Maßstabe messen: Wäh lend ein furchtbares Wehegeschrei anhebt, wenn Mtschland von der Waffe des Unterseebootes Wien _ rücksichtslosen Gebrauch macht, begnügt W dieselbe ^ Regierung mit leeren, papierenen fitesten, sobald England Millionen

von ; { ? eit mt ^ Kindern den Aushungerungskrieg Ert. Auch in dieser Note wird darauf hin- Dieieip daß die deutsche Regierung sich schon ,£t ^eginn des Krieges auf die Grundlagen !er , londoner Seekriegserklärung stellen wollte, "v auch an Amerika wiederholt das Ersuchen iMllf wurde, England zu zwingen, den See- A m einer Weise zu führen, der die Frei- E der Meere verbürgt, daß aber gerade Eng- «7 V K all diese Forderungen nur ein starres f ltt ^be. Trotz dieser schlechten Ersahrun- r mit der angeblich

durchschaut und da her mit schwerem Herzen d-ie neuen Weisun gen an die Kommandanten der Unterseeboote hinausgegeben. Die deutsche Regierung hat sich von der Siedehitze der Scharfmacher, die um jeden Press den verschärften Unterseebootkrieg verlangten, nicht beeinflussen lassen. 'Es ist aber ju begrüßen, daß ein ehrenvoller 'Ausweg gesunoen würbe, um bie gegenwärtige Krise glücklich zu überwinden. Amerika lenkt ein? Ueber die Aufnahme der Note bei der ame rikanischen Regierung sind bereits die wider

spruchsvollsten Nachrichten erschienen. Dem W.olffsbüro in Berlin, wurde von dessen Ver treter in Washington durch Funkenspruch ge meldet: _ Heute spät abends wurde von maßgebender Seite erklärt, daß, wenn der amtliche Wortlaut der Note Deutschlands der nichtamtlichen Wie dergabe in den Depeschen der Zeitungen ent spricht, die Vereinigten Staaten von Amerika die Versicherungen, die sie enthält, annehmen und die Erfüllung der Versprechen abwartcn werden. Reuter dagegen veröffentlichte zu Anfang die ser Woche

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Seite 4 von 16
Datum: 20.04.1917
Umfang: 16
nur an Wech seln, Schuldscheinen und sonstigen Beweisurkun den Werte von 200 Millionen Rubeln verloren gegangen sein. Ter Wert der dabei vernichteten Beweisurkunden für schwebende Zivilprozesse wird auf mindestens eine halbe Milliarde ge schätzt. Der elfte Feind. Amerika scheint nun wirklich gesonnen zu sein, das Kriegsbeil gegen Deutschland auszugraben. Unsere Feinde hätten dann fast die Apostelzahl erreicht, nur mit dem Unterschiede, daß unter den Zwölf Aposteln nur ein Judas war, während die elf Feinde

Zwei auftveisen und außerdem noch einen Pharisäer, und letzterer ist Wilson. dem anfangs April abgehalteneu Kongresse Mb Wilson den Rat, der Kongreß möge, da be waffnete amerikanische Handelsschiffe im Sperr gebiete von den U-Booten versenkt worden sind, beschließen, den Kriegszustand zwischen Amerika und Deutschland anzuerkennen. In sieinerweichenden Worten und wohl auch mit Krokodilstränen in den Augen schilderte Wilson dem Kongreße die „Mistetaten" der bösen deut schen U-Boote, gegen deren

„Barbareien" Ame rika zum Schutze der Freiheit und Menschlichkeit eingreifen müsse. Der Kongreß nahm am 5. April den Vorschlag Wilsons mit 82 gegen 6 Stimmen an. Das Repräsentantenhaus hat 7 Milliarden Dollar (1 Dollar in Friedenszeiten bei 5 K) für Kriegszwecke beschlossen. Nach Pa riser Meldungen sollen vorläufig k e i n e T r u p- Pen nach Europa gesendet werden, nur in Geld und Kriegsschiffen soll unseren Feinden von Amerika Hilfe werden. So hat sich aus denc Abbruche der diplomati schen Beziehungen

der Kriegszustand entwickelt. Mithin erscheint Wilson vom Kongresse aus er mächtiget, den Krieg an Deutschland zu erklären. Man braucht sich darüber absolut nicht aufzu regen, denn, wie wir schon öfters besprochen ha ben, kann Amerika uns als offener Feind nicht mehr schaden, als es unter der Maske der Neu tralität getan hat. Ebenso wie England, Frank reich und Italien bisher noch nicht vermochten, gegen die deutschen U-Boote wirksam aufzutreten, wird dies auch Amerika nicht fertig bringen. Auch in Amerika

des Ausschusses für aus wärtige Angelegenheiten bezeichnet die Befreiung der Welt von dem deutschen Herrscherhause Hohenzollern als den Hauptzweck der Teilnahme am Kriege. Wie deckt sich dies mit den geheuchel ten Versicherungen des Erzfreimaurers Wilson, Amerika müsse zum Schutze der Freiheit und Menschlichkeit eingreifen? Die Feinde der Mittelmachte schlagen geradezu Purzelbäume über den Kriegseintritt von Ame rika, insbesondere schwelgen die welschen Blätter im Vorgefühle des vielen Geldes

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Tiroler Wastl
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Seite 2 von 16
Datum: 01.05.1920
Umfang: 16
und jeder Milderungsversuch von unseren zitternden Staatsmännern prodeutsch genannt worden wäre. Wir glauben es, tveil Amerika keine Diplo maten hat, die fähig wären, durch Zusammenwirken mit den Alliierten das französische Veto zu überwinden. Wir glauben es, weil der Vertrag so konstruiert ist, daß die Revision, fromme Hoffnung, die Zwangsdurchführung aber feierliche Bindung ist. Wir glauben nicht, daß der Präsident den Willen, die Fähigkeit, die Kenntnisse und die Macht besitzt, im September das durchzuführen

doch nur dem Kontinent zu. Amerika kann und will und soll nicht an ihr teilnehmen. Es hat andere Auf gaben in der Welt. Alle Behauptungen, daß Amerikas Isolierung beendet sei- beweisen noch lange nicht, daß es seine nächste Generation der Wacht am Rhein aufopfern müsse. Diese Theorie von Amerika als dem Wächter europä ischer Ordnung ist ganz offenbarer und gefährlicher.Be trug. Man kann nicht von Washington ans Europa in Ordnung halten! Die einzige Ordnung, die in Europa möglich ist, ist eine Ordnung

durch die Europäer selbst, durch ihre gemeinschaftliche Arbeit als gute Europäer. Daß Amerika, init eigenen schweren Problemen über bürdet, ein unordentliches Europa daran hindern müsse, sich selbst zu ruinieren — diese Behauptung ist eine ganz armselige Doktrin, aus der keine sich selbst achtende Zivi lisation wird erwachsen können. Es würde unsere Auf gabe werden, Frankreich vor Angriffen zu schützen, den französischen Ehrgeiz aber würden wir nicht Niederhalten können. ^ Das ist keine Rolle für Anierika

und der Senat hat, unserer Ansicht nach, ungeachtet all seiner Motive und Manöver, dem amerikanischen Volke und schließlich sogar der Welt einen großen Dienst erwiesen, als er diese Ver pflichtung ablehnte. Die Rolle, die Amerika zu spielen versprach, war durchaus anderen Charakters. Sie setzte einen anständigen Frieden voraus, einen Frieden europäischer Kooperation, auf den Zusiche rungen beruhend, die mit dem Waffenstillstand besiegelt wurden. Auf dieser Basis und nur aus dieser übernahm sie Amerika

, als einer letzten Versicherung unerschütter licher Wahrung eines wahrhaft unerschütterlichen Fxi^ dens. Das war eine Verpflichtung, die ein amerikanischer Patriot von seinem Lande, als nationalen Beitrag zum internationalen Frieden, verlangen konnte. Aber es tW kein Teil des Handels, Amerika Verpflichtungen auszu- erlogen, die aus vollständig anderen Grundlagen ruhen k und vollständig andere Resultate zu zeitigen drohen. Tip! amerikanische Verantwortung für Europa mußte durch? die Natur des europäischen

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 30.03.1920
Umfang: 8
kann gegen iEnde April in Triest erwartet werden. Der im 'Laufe der Verhandlungen von österreick^ckier Seite geäußerte Wunsch, daß anstatt von Mehl ^ Getreide geliefert werde, konnte trotz dem beson ders seitens der amerikanischen Vertreter bekun deten Entgegenkommen nicht erfüllt werden, da die Grain-Korporation derzeit lediglich über freie Mehllager verfügt. Es bleibt Oesterreich allerdings die Möglichkeit offen, wenn einmal größere Mengen, des zu erwartenden amerika nischen Mehles eingelagert

der !aus Jugoslawien zu erwartenden Getreideliefe- rungen die Mehl- und Brotversorgunq Oester- 'reichs unter Zugrundelegung der Vellen Brot- und Mehlquote bis in den September hinein gedeckt. Die regelmäßige Versorgung mit Mehl und Brot im Monat April hängt von hem Einlangen der von uns gekauften Getreide mengen ab; die teilweise in Holland lagernden, teils bereits über Deutschland instradierten »Mengen würden die Versorgung bis Ende April 'ermöglichen, so daß der Anschluß an die amerika nischen Mehlsendungen

wien und Rumänien hätten von den Alliierten die dringliche Weisung erhalten, sogleich den notleidenden Gebieten mit Lebensmitteln aus zuhelfen. Sogar Zwangsmaßregeln seien im Weigerungsfälle in Aussicht gestellt. Die furcht bare Lage in Wien, die zur Hungersnot von selbst wohlhabenden Kreisen geführt habe, sei der Anlaß dieser Maßnahme der Alliierten gewesen. Zer Friedeu-zustand zwischen Amerika vd Deutschland. Haag, 28. März. „Nieuwe Courant" mel det aus Washington: Der Ausschuß des Reprä

, i Die Volksvertretung der Vereinigten Staaten! von Nordamerika hat die Ratifizierung des Friedens von Versailles abgelchnt. Damit ist' Europa auf sich selbst gestellt; denn der Kampf,! der im Weißen Haus gegen den Friedensv^rtrag! geführt worden ist, galt nicht seinen gewalttätig gen Bestimmungen, die das deutsche Volk kne-, beln. Die Gegner des Vertrages erklärten viel!-! mehr, daß Amerika in Europa keine politischen! Interessen zu verfolgen habe; wie hier die Staa-g ten ihre Beziehungen zu einander regeln

, kann Amerika, das auf seinem Boden Raum zu jeder Tätigkeit hat, völlig gleichgültig sein. Dieses Prinzip der Nichteinmischung hat den Sieg da von getragen. Amerika wird sich von den euro päischen Händeln loslösen und keinerlei Ver pflichtungen und Verantwortungen übernehmen. Damit wird auch die Befürchtung zur Wahr scheinlichkeit, daß die Vereinigten Staaten als solche Europa keine Kredite mehr geben. Tat sächlich hat das halbamtliche Blatt frer amerika-^ nischen Regierung, nachdem die Ratifizierungj

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Alpenländer-Bote
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Seite 1 von 12
Datum: 27.11.1921
Umfang: 12
eine himmelschreiende Sünde ist, daran denkt Amerika nicht Als unser Herr und Heiland noch auf Erden weilte, rief er angesichts der hungernden Menge aus: „Mich er barmet das Volk!" Und er segnete ein paar Brote und speiste damit Taufende. Heute aber erlaubt ich Amerika, während Millionen Menschen hun- »«rn, Tausend^ von Trmnen Brotgetreide scham- s zu verbrennen, mit der Begründung: „1 Tonne ohle — 16 Dollar, 1 Tonne Getreide — 10 Dol lar. also verbrennen wir das billigere Material." Und die Regierung findet

nichts dagegen einzu- ivenden. „Gib uns heute unser tägliches Brot, da mit wir damit billig Heizen!" Es ist zum Gotter barmen! In Oesterreich wissen viele nicht, wie sie ihr tägliches Stücklein Brot sich kaufen können, ebrssalls in Deutschland, in Rußland verhungern nicht bloß Tausende, sondern Millionen und in Amerika wird das Getreide als Brennmaterial verwendet. Die Sache ist übrigens durchaus nicht neu. Schon vor zwei Jahren wurde aus Süd amerika gemeldet, daß man dort die Türkenkolben samt den Körnern

Wilson. In Nord amerika traf man gerade die Vorbereitungen für die Präsidentenwahl. Hie Friede, hre Krieg, hieß der Schlachtruf, das heißt, dre einen traten dafür ein, daß Amerika sich an: Kriege gegen uns betei lige, die andern aber für die Beibehaltung des Friedenszustandes. An der Spitze der letzteren stand Wilson. Er wurde daher auch zum Präsiden ten gewählt. Als solcher erklärte er bald, er wolle noch viel weiter gehen, nicht bloß Frieden halten wolle er. sondern auch aller Well den Frieden ver

, allerdings gegen ihren Willen. Die Folge war und ist eine sehr böse für uns und nicht minder für die Sieger. Sie bringen ihre Erzeugnisse, ihre Fa briksartikel. ihr Getreide (Amerika) nicht mehr an. Mit uns ist nämlich noch jemand zusammenge- brochen, und zwar einer, der ein Hauptkäufer eng lischer und amerikanischer Waren war und das ist das ungeheure Rußland. — England hatte auch diese Revolution angestiftet und mutz es jetzt büßen. — Die Folge davon ist, daß in England und Amerika sich immer weniger

Arbeits- und Verdienstmöglichkeit ergab. Nebst unserem Nie- derbruche trüg hiezu noch ein anderer Umstand we sentlich bei. Die heutigen Siegerstaaten hatten sich im Kriege, zum Teil notgedrungen, mit aller Macht auf die Herstellung von Munition und Kriegsmaterial geworfen. In Amerika entstanden ganze Fabriksstädte wie aus dem Boden ge stampft. Mit Aufhören des Krieges hörten auch diese Ver.dienstmöglichkeiten auf. Nun aber waren die Fabrikanten nicht geneigt, ihre Munitions fabriken einfach

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Seite 7 von 16
Datum: 08.10.1915
Umfang: 16
die Bedin gung geknüpft haben, daß das Volksparlament die Geldaufnahme billigen müsse. Es müßte also das vertagte Parlament wieder einberufen werden. Recht oft wird der englische Krämer aber N'cht mehr dem Geldgeber spielen können, denn auch der englische Kredit in Amerika ist bereits stark erschüttert. Bei Kriegsausbruch hatte England Geld in Hülle und Fülle und außerdem nock> an Amerika einen fetten Schuld ner. Wie der Staatssekretär des deutschen Reichs schahamtes, Dr. Helfferich, kürzlich

sich äußertes machte England bei Kriegsausbruch Amerika da durch seinen Wünschen gefügig, daß es drohte, seine Gujhaben in Amerika zurückzuziehen. In folge der amerikanischen Kriegsbedarfslieferun gen und Geldrückzahlungen ist Amerika der eng lischen Schuldknechtschaft nicht bloß entronnen, sondern ist selbst Gläubiger Englands geworden. Der streitsüchtige, protzige englische Bauer hat nun sein Geld verpulvert und geht zu seinem ehema ligen .Schuldner pumpen. Erst in letzterer Zeit bemühen sich die Eng

länder und Franzosen wieder, in Amerika eine Milliardenanleihe zu machen. Es Haben sich in Amerika zu diesem Zwecke die großen Banken zu sammengetan, um das nötige Geld aufzubringen, aber die Sache scheint sich doch zu spießen. Seit neuerer Zeit hört man, daß man in amerikani schen Finanzkreistn dieser Anleihe immer mehr Widerstand entgegensetzt. Dieeine Bankfirma erklärt, aus Gründen der Neutrttlität nicht mit tun zu können. Verschiedene große Bankeinleger llen ihren Banken gedroht

haben, die Einlagen gurückzuziehen, wenn sich ihre Bank an der eng lisch-französischen Anleihe beteilige usw. Wenn die Engländer und Franzosen die Anleibe trotz dem erhalten sollten, so sieht man doch daraus, daß die Amerikaner gegenüber ihren westlichen Freunden in Geldsachen immer widerhaariger werden, denn in Geldsachen hört sich bekanntlich die Freundschaft aus; dies hält man auch so in Amerika. Bei den Zentralmächten liegt die Sache ganz anders. Auf allen Seiten von Feinden umgeben, können sie aus Amerika

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Alpenländer-Bote
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Seite 3 von 12
Datum: 19.03.1922
Umfang: 12
die wahren Gründe und Gefühle sind, so ist das sehr schön vonleite Amerikas, das nicht zum wenigsten die Schuld trägt, daß in Europa solche Zustände eingerissen haben. Ich kann mich aber des Verdachtes nie g-anz enk- schlagen. daß der eigentliche Grund. warum Amerika nicht teilnimmt, ganz ein anderer ist, Amerika will näm lich von seinen Forderungen an Europa genau so wenig abhandeln lassen, wie Frankreich an den seinen gegen über Deutschland. Sei dem wie ihm wolle, näher liegt die Frage

, was Amerika mit seiner Absage bezweckt, ob es überhaupt sich von der Konferenz davon schrauben will, oder ob es nur einen Druck ausübcn will, daß die Konferenz sich viel ernstlicher mit der eigentlichen Kern frage der Wiederaufrichtung Europas befasse, statt dar- über verhandle, wie man aus Deutschland Geld heraus- bringe. Will es Letzteres, so zweifle ich, ob das der rechte Weg ist, daß es sich fern hält. Wenn man die Tagesordrmng der Konferenz in Genna betrachtet, so möchte man meinen, Amerika

macht man mit folgender Geschichte: Auf der Konferenz der Ententefinanzminister in Paris erhob sich Unvermutet der Vertreter Amerikas, H. Boy dens. und erklärte trocken. Amerika verlange, ehevor man an die Verteilung der deutschen Zahlungen gehe, daß ihm die noch ausstehenden Kosten für die Erhaltung sei ner Truppen am Rhein (Besatzungskosten) in der Höhe von 960 Millionen Mark samt 66 Millionen Mark Zin sen, ausgezahlt werden. Die Ententesinanzrmnister wa ren ob dieser Forderung, deren

Rechtmäßigkeit sie nicht bestreiten konnten, einfach baff, denn bisher waren sie der Meinung, Amerika mache keine Ansprüche. Man zerbricht sich nun die Köpfe, was diese Forderung bedeuten soll. In Deutschland ist man der rosigsten Hoffnung, da man glaubt, Amerika will damit sagen, wenn ihr in euren Forderungen euch nicht mäßiget, so bestehe ich auch auf meinen Schein. Man hofft, daß Amerika damit Frank reich zum Nachgeben zwingen wolle. Die Geschichte kann auch anders fein, nämlich, ich schau

mir um meine Sache, tut ihr was ihr wollt. Uoberhanpt kann das ganze Vor-, gehen Amerikas vielleicht gerade de'n Zweck haben, Frank reich aus der Klemme von Genua zu Helsen. Mag es nun sein, wie ihm wolle, sicher ist, daß mit Amerika die ganze Frage steht und fällt. Amerika braucht Europa, das ist richtig, ober unentbehrlicher noch für Europa in seiner heutigen Lage ist Amerika mit seinem Reichtum, mit sei nen Rechtstiteln, Mt seinem großen moralischen Ge- "icht. Revolutionen in Südafrika. In Johannesburg

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Tiroler Land-Zeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 13.04.1918
Umfang: 8
Der Weltkrieg. dieses eindringliche Ultimatum Gottes an die Völker fast der ganzen Welt, soll, wie der deutsche. ErkanzLer Dr. Michaelis kürzlich sich äußerte, in diesem Jahre zu Ende gehen. Hoffentlich bsvährt er sich als guter Prophet, auf den man sich der», lassen kann. Die Friedenssehnsucht wird immer größer, weil die Not immer größer wird, nicht bloß bei uns, nein, überall, nicht nur in Europa, auch in Amerika. Wer sich heute noch nicht nach dem Frieden sehnt, verdiente es gar

entgegen gehen. Seine Blut schuld ist riesengroß. Ein Jahr Krieg mit Amerika. Am 5. April war es ein Jahr, daß Wils o n den Mittelmächten den Krieg erklärte. Wilson tat zwar vorher schon, von Anfang des Krieges an, was in seiner Macht lag, um den Mittel mächten zu schaden. Er geberdete sich zwar lange Zeit, als ob er den Friedensvermittler spielen wollte, aber es war alles nur Schein und . Täu schung. Der falsche Fuchs hielt vom Anfang an zu England. Wer wußte, daß Wilsqn Frei maurer ist, konnte

, ja mußte fast, auch sofort sich denken, daß er es nicht ehrlich meinen könne mit den großen europäischen Monarchien, an deren Spitze christliche Herrscher stehen. Das „Aftonbladet" in Stockholm schreibt zum Jahrestag der amerikanischen Kriegserklärung: „Ein Jahr ist verflossen, seitdem Amerika die Entscheidung herbeiführen sollte. Was aber ge schah in dieser Zeit? Rußland und Rumänien mußten aus Not um Frieden bitten, Italien, das noch vor einem Jahre Truppen in Görz hatte, verlor nun sechzig

Quadratmeilen fruchtbarsten Landes sowie eine Menge prächtiger Bergstellun gen. Tie Engländer, die sich immer damit brü steten, daß sie in keiner Schlacht besiegt wurden, haben nun ihre halbe Armee verloren, so daß sie die französische Hilfe anrufen müssen, aber außer dem sind auch die großen Schätze und Naturgüter, die die Ententeländer ansammelten, während des verflossenen Jahres zusammengeschmolzen. In Amerika trat, wie überall, ein fühlbarer Mangel an allen Lebensmitteln ein.. Wann Vier

den die Kriegshetzer der Entente Vernunft an- nehmen? Oder glauben Wilson, Lloyd George und Clemenceau noch, daß das Kriegsglück sich wendet? Das ist unmöglich. Vor nun bald vier Jahren prophezeite England, Deutschlands Nie derlage treffe demnächst ein. Ein Jahr lang sagte Amerika dasselbe voraus. An eitlen Verspre chungen fehlte es der Entente niemals, aber da durch gingen Belgien, Serbien, Montenegro, Ru mänien und Rußland unter. Ist es notwendig, daß auch Frankreich und Italien die gleiche Ka tastrophe erreicht

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