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Tiroler Volksbote
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Seite 1 von 28
Datum: 17.03.1915
Umfang: 28
nicht schreiben, da kann tnan iW reden, beten und auf Gott vertrauen; der schließlich immer noch auf Seite der Ehrlichkeit und oeS Rechtes gestanden^ wenn manchinal auch Hinter^ list und Bosbeit für eine Zeit zu obsiegen scheint. Zur HWeu Z-itM-«ber derPettMtt imn:er Schüher und Schirmer des Rechtes gewesen. Aller ding? sagt der Herr, meine Wege sind nicht deine Wege. Ein anderes Ereignis, das ebenso interessant als bedeutungsvoll ist, ist da? Verhältnis, wie es sich etwa zwischen Amerika und England infolge

des deutsch-englischen Krieges entwickeln dürfte. Von den eigentlich neutralen Staaten hat Wohl kaum einer so enttäuscht wie Nordamerika. Zu Beginn deS Krieges sebte man auf die Vereinigten Staa ten Nordamerikas, wie der eigentliche Titel des Staates lautet, die allergrößten Hoffnungen, n. zw. nicht bloß imVolke bei uns und im Deutschen Reiche, sondern offenbar auch in Negierungskreisen. Ein Zeichen hiefür war doch das, daß man Amerika, d. i. dessen Konsuln den Schuh der deutschen Untertanen

in den feindlichen kriegführenden Staaten über trug. Die größten Schönfärber sahen schon den Zeitpunkt in nächster Nahe/wo Amerika in den Krieg gegen England eintreten würde. Auf alle Fälle erwartete man sich aber von Amerika eine ausgiebige Zufuhr und Vermittlung deS Handels. Sehr bald kam aber die Ernüchterung und bald auch die vollständige Enttäuschung. Es war auf fallend, daß Amerika den Schutz der deutschen Untertanen äußerst lässig führte. Ein Staat von der Große der Vereinigten Staaten hätte wahrlich

die Macht gehabt. Verfolgunaen der ibm anvertrau ten Schützlinge, wie sie in Ruf'sand. Frankreich und England vorkamen, ohne große Mühe hintanzu- Kalten oder dafür Sübne zu verlangen. Amerika bat sich bei dieser Arbeit kein. Glied ansa-renkt. Man nahm es hin. weil man^ glaubte. es. lasse sich balt nicht m?kr machend Bedeutend mebr aba'eküdtt Kurde mmi schon durch die Beurteilung deS Krieges und der Kriea'lage in den amerikanischen Zeitun- 6?!?. M muß voran? b-merk-'n. daß die Unmanas

- und VerkebrSsvrache in Amerika noch von der Zeit ^r. da aanz Nordamerika enal'^cher Bend war, Erlisch ist. Dement'vi-^ch?nd er'ch'in-n o'ck> vier fünftel der aroßen Vlnkter in ennssscher Svra-He. M diese Blätter nun trieben in ibren Kriea-be- Richten und in der Beurteilung der KricgsrechtSlage eine geradezu schamlose Hetze gegen unser Vater land und Deutschland. Unsere Landsleute driiben, die Auslvanderer aus Oesterreich und Deutschland, wurden klein verzagt, denn nach all den Berichten wären wir schon im-ersten

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Südtiroler Landeszeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 04.03.1921
Umfang: 8
von Unsinn und Verdrehung, in dem sie erscheinen, wird noch dich- tcr werden Sei esl Die Sonne In Südtirol Ist kräftig und warm. Sie wird dafür sorgen, daß Nebel und Gespenster ln nichts zer- fließen. Der vierte Mürz. Don unserem —nt—-Berichterstatter. Wie 1917 vor dem Eintritt Amerikas in den Krieg» wie in den Katastrophentagen von 1918 blickt Europa in seiner furcht- baren Verworrenheit und Hilflosigkeit auch jetzt wieder nach Amerika, wo am 4. März Wilson die Amtsgeschäfte

an seinen — Hoffnungslosigkeit der , daß man trotz zwei- Rettung aus Amerika er hofft. Nach dem charakter- und Willensschwächen Blender Woo- drow Wilson soll nun Harding, der um alles in der Welt nicht ein Blender sein will und in seiner Neulahrsbotschaft sich sozu sagen präventiv als „Normalmenfchen - bezeichnet hat, den europäischen Staatsmännern aus der Patsche helfen. Hat man Nachfolger Harding übergibt. Die ganze ' europäischen Verhältnisse zeigt sich darin, maliger Enttäuschung wiederum die Rett eg In Europa schon

total verschwitzt, daß Harding ein good sel- low, aber wahrhaftig kein Kirchenlicht von überragender, epo chaler Bedeutung, gerade wegen seines Leitgrundsatzes der ' sten elt- cr allerdings ist auch Amerika daran erinnert worden, daß Nichteinmischung in europäische Verhältnisse zur hc Würde in den Vereinigten Staaten berufen worden ist? el keine Robinsoninsel, sondern in das Geflecht der chaftsbezlehungen eingesponnen ist. Die scharfe Wirt- e, die bereits zur Zeit der Wahlkampagne eingesetzt

hat, über den Berg ist Amerika immer noch nicht. Allein, es kommt weniger darauf an, ob, als wie sich Ame rika seines kleinen Bruders Europa annimmt. Die großen Spekulationen auf feine dicke Dollarbrieftasche werden wohl kaum in Erfüllung gehen, denn man erhofft von Amerika nichts Geringeres, als daß es Deutschösterreich souteniert, die deutsche Wiedergutmachunggschuld eskompttert und feine Dar lehen an die alliierten und assoziierten Regierungen bis zu den jüngsten und neuesten Gesellschaftern

ist und mit einem Aktienkapital von 100 Millionen Dollars und even tuellen Debenturen von einer Milliarde Dollars, unter Mit wirkung von 500 amerikanischen Bankiers und Großindustriel len, darunter Marburg, Hugh, Morgan, dem Bankgouverneur § arding und Herbert Hoover, das größte, ungeheuerlichste inanzkonsortjum ist, das die Welt je gesehen hat. Aus dieser Riesengründung, die die 30.000 Banken des Landes für sich agitieren läßt, geht deutlich die Erkenntnis hervor, daß Amerika ohne Europa, ohne den Handel mit diesen 400

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Volksbote
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Seite 2 von 16
Datum: 07.01.1932
Umfang: 16
doch einem Provisorium zu- ftimmen, weil er meint, England und Amerika würden sich damit einverstanden erklären, um zu nächst von Frankreich wenigstens dieses zu er reichen. Die „nationale Oppofltion' ist dagegen der Meinung, die angelsächsischen Mächte wurden Deutschland in der Streichungsfrage weiter gehend unterstützen, sobald es selbst energisch darauf beharrt. Sie ist bereit, die Derantwort- kichkeit für eine solche RegierungsfÜhrung zu übernehmen. Betrachten wir daraufhin zunächst einmal die Zusammensetzung

de» gegenwärttgen politischen Schuldenmora- toriums gesunde» werden kann. Abgesehen da von, daß Amerika keineswegs bereit scheint, einer solchen einfachen Verlängerung zuzustimmen, würde sie die finanzpolitische Unsicherheit ver ewigen und keine von den günstigen Wirkungen haben, die man von einer Beseitigung des reparationspolitischen Störungsfaktors all gemein erwartet. Es ist nicht zu leugnen, daß oie Versteifung auf dem reparationspolitischen Gebiete weitgehend von der amerikanischen Weigerung verursacht

, daß man auf deutsche Reparationsleistungen nur Zug um Zug mit amerikanischen Zugeständnissen verzichten könne und daß die sogenannte „Retto-Ent- schädigung' ein unverjähroarer Anspruch Frank reichs für Kinder «nd Kindeskinder fei. Es hat auch keineswegs einen guten Eindruck hinter lassen, daß Laval bei seinem Besuch in Amerika nicht den Gedanken der Weltsolidarität und des Ausbaues des ersten Hooverfchrittes, sondern die Forderung nach Verstärkung der französischen bas Leihkapital. Privateigentum wird an erkannt

schaftet werden. Bei Verkauf hat der Staat das Vorkaufsrecht. Rur deutsche Staatsbürger dürfe« ei» äffest» liches Amt bekleiden. „Staatsbürger kann «nr sein, wer Volksgenosse ist. Volksgenosse kann m»r sein, wer deutsche« Blute» ist, ohne Rücksichtnahme anf Konfession. K«a Jude kan» daher Volks- Vordergrund gerückt hat. Als die stärlste Trumpfkarte. die man der amerikanischen Dele gation zur Genfer Abrüstungskonferenz mit auf den Weg geben kann«, betrachtet man nach wie vor in Amerika das Druckmittel

der Schulde» Zahlungen, und der Kongreß scheint willen» zu sein, sich diese Kart« nicht einfach au» der Hand schlage« z» lasse«. Man macht eben keinen unterschied zwischen der „Heiligkeit' der Ver träge, die Frankreich für seine Revarations- forderunaen für sich in Anspruch nimmt und den jenigen, die Amerika mit seinen Schuldnern ab geschlossen kat, und so weit man bereit ist. Stun- dungsgesuchen stattzugeben, wird man wahr scheinlich einen Unterschied machen zwischen not leidenden und wohlhabenden

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Volksbote
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Seite 2 von 12
Datum: 14.01.1932
Umfang: 12
, daß ~ di« öffentliche Meinung Deutschlands durch eine solche Geste Frankreichs umstimmen liehe. Ebenso töricht ist zu glauben, dah Amerika auf sein Guthaben ohne weiteres verzichten würde. Alle Nachrichten aus den Vereinigten Staaten deuten auf das Gegenteil hin.' Der „Figaro' schreibt, dah die Initiativ« der „Depeche de Toulouse die Stärkung Hitlers zur Folge hätte. Die Nationalsozialisten könnten mit Stolz darauf Hinweisen, dah die Furcht, die ste dem Ausland rinslöhen, dt« Annullierung der „Tribute' be wirkt

- Di« französischen überrascht, empört oder auch befriedigt. „Depeche ve Toulouse' und die meisten Bl des Kartells (Radikale und Sozialisten), bereits seit längerer Zeit ln der Reparation»- frage eine revisionistische Haltung einnehmen, treten für eine weitgehende Eesamtregelung in Lausanne, möglichst in Verbindung mit einer Moratoriumserklärung gegenüber Amerika «in. Rationalistische Pariser Blätter, wie das ..Echo de Paris' und „Figaro' rufen nach Sanktion»- mahnahmen und nach Anrufung des Haager Ge richtshofes

zu einem Schuldner gewinnen, besten Besitz ständig der Gefahr einer Zwangs versteigerung ausgesetzt ist? Die Londoner „Times' hat es mit Recht als die Kernfrage der Lausanner Konferenz bezeichnet, ob Deutschland ~ ) erholen könne, solange über seinem Kops die öglichkeit schwebe, zur Wiederaufnahme der Zahlungen aufgefordert zu werden. Diese Er kenntnis darf aus englischem Munde um so höher gewertet werden, als England Amerika gegenüber zweifellos angesichts der deutschen Zahlungs unfähigkeit

dieses Kredites widersetzt. Die» könne als erste Auswirkung der Erklärung des Reichskanzlers Dr. Brüning über die Einstellung der Reparationszahlungen be trachtet werden. Bertraulich» Mitteilungen Die Reparationsgläubiger Deutschlands sind gleichzeitig di« Schuldner Amerikas, und es wäre nicht unmöglich, daß die Zahlungs unfähigkeitserklärung Deutschlands schließlich ein« gemeinsam« Mitteilung der Staaten, «elch« di« Gläubiger Deutschlands find, an Amerika zur Folge haben würde, sie seien, weil Deutschland

ihnen nicht zahle, auch nicht imstande, an Amerika zu zahlen. An einer solchen Einheitsfront der europäischen Gläubi ger Deutschlands gegenüber Amerika würde Deutschland sich nicht beteiligen, da Deutschland Amerika nur einen verhältnismäßig geringen Betrag schuldet und da es fa nicht Deutschlands Sache ist, wie stch die Staaten, di« Schuldner Amerikas stnd. mit Amerika auseinanderfetzen. Immerhin würde Deutschland es begrüßen, wenn ein solcher gemeinsamer Schritt der europäischen Staaten bei Amerika zustande

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Bozner Nachrichten
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Seite 2 von 8
Datum: 10.03.1922
Umfang: 8
Veiked ,>Bozner< Nachrichten', den 10. März 1922 Gegenansprüche können hier geltend gemacht u>er- lungsunfähigkeit geltend. England nimmt eine den. Die Schulden der Alliierten Amerika von den anderen etwas verschiedene Haltung ein. gegenüber stehen auf einer ganz anderen Grundlage ^ Denn andere Nationen schulden auch ihm Sum- als diese Schulden der europäischen Mächte unter» ^ men, die zusammen beinahe die Höhe seiner eigenen einander. Die Amerika geschuldeten Summen be- Schulden

- j werden, um dieses Problem zu lösen. Alle Schuld dermaßen: Wir alle, Alliierte und Assoziierte, haben ^ ner würden heute gerne eine allgemeine Bereinigung Ms zu einem gemeinsamen Zweck verbündet. Es War für Amerika ebenso wichtig wie für die Alliier ten, daß der Krieg gewonnen würde. Ob mit Recht oder Unrecht hatte Amerika erst gegen das Ende am Kampfe tätig teilgenommen. Wie ausschlag- dieser Verbindlichkeiten sehen. Die meisten von ihnen haben sich in eine Geistesverfassung hineinge redet, in der sie nun schließlich

Zweifel an der An spruchberechtigung der Vereinigten Staaten in der Geltendmachung ihrer Forderungen hegen. Jek>en- gebend auch immer seine Hilfe gewesen sein mochte, salls aber ist es die Ansicht der Staatsmänner und es war das Empfinden, daß Amerika vor Beendi- Finanzleute, daß es für Europa unmöglich gung der Feindseligkeiten keine größere Waffentat sein wird, unter dieser Last internationaler Ver- äus dem Schlachtfelde ausgeführt hatte. Amerikas Pflichtungen zur wirtschaftlichen Ordnung znrückzu

- Schnldner erklärten weiter, daß Amerika vor Ein- gelangen. , tritt in den Krieg durch mehrere Jahre Lebensmit-1 England wäre Wohl sehr gen: bereit, seine Schul te! und Kriegsgerät für Billionen von Dollar der-, den zu bezahlen, wenn ihm seinerseits das zurück kauft hatte. Amerika hatte dafür hohe Preise ge- gezahlt würde, was man ihm schuldet; anderseits fordert: folglich große Gewinne, gemacht. Das aber herrscht in England auch wieder nur das eine Kriegsende fand die Alliierten verarmt, aufZ Gefühl

an Frank mehr und mehr nebelhaft. ! reich als eine geheiligte Stätte der Weltkultur so un- Jn dieser Geistesverfassung war es Amerikas erschütterlich, daß die Prüfung einer jeden Ange- Cchuldnern ein leichtes, mit einer Logik, die sie legenheit in Frankreich immer dem Axiom begegnet: selbst überzeugte und rührte, zu argumentieren, daß' „Frankreich ist geschädigt worden; dieser Schaden Amerika, weil es spät in den Krieg eingetreten war, muß gutgemacht werben. Frankreich muß wieder- vorher große

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Brixener Chronik
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Seite 1 von 8
Datum: 10.03.1916
Umfang: 8
Ae»terr«!«^ MKrWe M«« Teilung tür das katboliftbe Volk. I» »»!,«» täglich «« Kch«lt«r «»«yott: Movatl. X I.W. vierieü. « 8.?o. talbj. U x - «jipN« i», F««, ,»»,«,«. Mo«o5, « 1 V 4 »n s>„,^ V « led r««»?»-m.tSs««- Pos,W^«vvug: Movatt.» l.ev. viertel,. L 4.70. balbj. L S.L0. ^ov-i. r ip - - v- »r^».N«.r Vos'?vf,eVv«fl! MonÄ.«?Ä ?Vo . AIS,- ganzS.lb Nummer 57 Freitag, den 10. März 19lk. 89. Jahrgang. Amerika und der U-Boot-Krieg. Die Haltung des Präsidenten der Ver ewigten Staaten steht

setzte Völkerrechtsknebelung durch das britische Brigantentum zur See. Er versichert, unpar teiisch zwischen den beiden kriegführenden rade Äen Zentralmächten zu T^nsten Gngtands in den Arm, während er gegen die schamlose britische Meerestyrannei mit keiner Wimper zuckt. Er Verkündet von seinem Präsidenten stuhl aus, daß Amerika es seiner Würde schul dig sei, die Freiheit des Seehandels der Union mit jedem beliebigen Staate zu schützen, duckt sich aber sofort, wenn die Engländer und deren Verbündeten

. Es wird denn auch behauptet, daß die Gefahr des Abbruches der Beziehungen zwischen Amerika und den Zentralmächten noch nie so groß war wie gerade jetzt in Angelegenheit der Unter seebootkriegs-Frage. Ob hinter dem triegs- drohenden Gebahren Wilsons auch die innere Entschlußkraft vorhanden ist, ist freilich eine andere Frage. Selbst in Amerika glauben, viele, daß es sich mehr um Theaterdonner aus politischen Gründen handelt. Wilsons Präsi dentschaft geht nämlich mit dem heurigen Jahr zu Ende. Er möchte aber sehr gerne

neuerlich gewählt werden. Und so geht sein Bestreben dahin, für seine Wahl Stimmung zu machen. Es wäre zwar nicht das erstemal m der Geschichte, daß ein Land einen Krieg der Ehr sucht eines Einzelnen zu verdanken hatte, ob sich aber die amerikanische Bürgerschaft durch den Ehrgeiz eines Wibson in einen Krieg trei ben lassen würde, mag schließlich doch bezwei felt werden. Selbstverständlich rief die gefährliche Fun kenspielerei Wilsons in Amerika eine äußerst lebhafte Erörterung hervor, und es zeigt

amerikanischer Friedens freunde hat in Form einer Petition die An klage gegen Wilson erhoben, in der gesagt wird, er suche vorsätzlich Streit mit Deutschland und Oesterreich-Ungarn, trotzdem beide jährlich sür mehr als 800 Millionen Dollar in Amerika einkaufen. Mit Daten und Ziffern wird er wiesen, daß Wilsons Freund, der Oberst House, der seit Iahren Vertreter einer englischen Fi- nanzgruppe ist, zugleich mit Wilsons Schwie gervater umfangreiche Geschäfte in Amerika und Meriko machte. Die Anklage behauptet

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Brixener Chronik
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Seite 1 von 8
Datum: 24.05.1918
Umfang: 8
Wehrmacht als Schutz der kapitalistischen Gesell- kchaftsordnlmg. Die Stockholmer Zeitung „Politiken', das Organ der schwedischen Linkssozialisten, ent hält in ihrer Ausgabe vom 8. Mai 1918 unter der Ueberschrist „Amerika, das größte Mili tärlager der Welt' folgende interessante Aus führungen: ^ „Amerika trat in den Krieg! ein, um die Demokratie zu retten, und um für immer den preußischen MMärismus «zu vernichten. Gas war ^ sr-, diesem Kanrpf zu rüsten, hate^aöe demokrati schen Garantien in fein

«? Staaten aufheben müssen. Er hat ganz Amerika zu einem einzi gen großen Militärlager gemacht. Er hat die Eisenbahnen und den Küstenverkehr übernom men und dort eine Zensur eingerichtet, die strenger ist als in irgendeinem anderen Lande: denn sie erstreckt sich auch auf private Unterhal tungen. Die angedrohten Strafen sind recht originell: sie bestehen hauptsächlich in der Kon fiskation des Eigentums der Uebeltäter zugun sten der Rüstungen. Es ist gar nicht ausgemacht, daß Wilsons Riesenrüstungen

den Alliierten in diesem Krieg von größerem Nutzen sein werden. Es hängt davon ab, wie viel Mann Amerika zur richti gen Zeit nach der Westfront überführen kann. - Wilsons Absicht ist offensichtlich. Amerika militärisch so stark zu machen, daß die Worte seines Präsidenten in der ganzen Welt für alle Zukunft ausschlaggebend ins Gewicht fallen. Wilson tut nicht nur mit, um den Alliierten in einer schwierigen Situation an der Westfront zu Hilfe zu kommen. Wilson will für alle Zu kunft mit dabei

sein. Sonst würde man nicht so systematisch für viele Jahre im voraus rü sten und trotz allem der notwendigen Unterstüt zung der Alliierten Hindernisse in den Weg le gen. Ein anderes Phänomen sind die großen Anleihen, die Amerika den Alliierten in Euro pa gewährt hat. Diese belaufen sich jetzt schon auf 5282 Mill. Dollars, die die amerikani schen Kapitalisten zurückbezahlt haben wollen. Europa wird der Schulder des Exportlandes Amerika, das nach dem Kriege den Import möolichst verhindern und den Export nach Kräften unterstützen

wird. Hiedurch wird die Rückzahlung der Schulden erschwert werden. Die gewaltige Militärmacht, die Amerika aufbaut, hat also zweifellos andere Ziele als nur die Vernichtung des Militarismus und die Rettnna der Demokratie. Amerikas Militär macht soll zugleich die kapitalistische Gesell - schaf^sordmma schüren, d^r nn M?ltkrienc hie schwersten Erschütterungen drohen.'

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 1 von 8
Datum: 10.03.1916
Umfang: 8
ge rade den Zentralmächten zu Gunsten Englands in den Ann, während er gegen die schamlose britische Meerestyrannei mit keiner Wimper zuckt. Er verkündet von seinem Präsidenten stuhl aus, das; Amerika es seiner Würde schul dig sei, die Freiheit des Seehandels der Union mir jedem beliebigen Staate zu schützen, duckt sich aber sofort, wenn die Engländer und deren Verbündeten erklären, sie würden die Verfrach tung amerikanischer Waren, auch wenn diesel ben nicht der Kriegführung dienen, nach dem Deutschen

zwischen Amerika und den Zentralmächten noch nie so groß war wie gerade jetzt in Angelegenheit der Uiner- seedoorkriegs-Frage. Ob hinter dem kriegs drohenden Gebahren Wilsons auch die innere Entschlußkraft vorhanden ist. ist freilich eine andere Frage. Selbst in Amerika glauben viele, daß es sich mehr um Theaterdonner aus politischen Gründen handelt. Wilsons Präsi dentschaft geht nämlich mit dem heurigen Zahr zu Ende. Er möchte aber sehr gerne neuerlich gewählt werden. Und so geht sein Bestreben dahin

, für seine Wahl Stimmung zu machen. Es wäre zwar nicht das erstemal in der > 5 Geschichte, daß ein Land einen Krieg der Ehr sucht eines Einzelnen zu verdanken hatte, e>b sich aber die amerikanische Bürgerschaft durch den Ehrgeiz eines Wilson in einen Krieg nei den lassen würde, mag schließlich doch bezwei fele werden. Selbstverständlich rief die gefährliche Fun kenspielerei Wilsons in Amerika eine äußerst ledhaste Erörterung hervor, und es zeigt sich auch bereits eine scharfe Agitation gegen Wil son

hat in Form einer Petition Die An klage gegen Wilson erhoben, in der gesagt wird, er suche ooisätzlich Streit mir Deutschland nno Oesterreich-Ungarn, trotzdem beide jährlich sür mehr als Millionen Dollar ui Amerika einkaufen. Mit Daten und Ziffer wird er wiesen, daß Wilsons Freund, der Odern Hoase, der seit Iahren Vertreter einer englischen Fi nanzgruppe ist, zugleich mit Wil'ons Sch'.vie gervater umfangreiche Geschäste in Amerika und Mexiko machte. Die Anklage behaupte! weiter, daß ununterbrochen

für England Re kruten angeworben werden, was gegen e>ie amerikanischen Gesetze vernößr. Wilson aber schweigt dazu! Sollte sür die mehr als sonderbare Hal- tung des Biedermannes Wilson nicht etwa gar i in folgender Meldung aus Amerika eine ^r > llärung zu suchen sein' ..Durch Geheimpapiere ! werde erwiesen, daß die englische Regierung in Amerika, vom Bankhause Morgan verwaltet, einen Reptilienfonds unterhält, um die Ame rikaner in den Krieg hineinzuziehen.' —

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Südtiroler Landeszeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 07.02.1921
Umfang: 8
wird diejenige Italiens beurteilt, das feit eini- ger Zeit bestrebt schien, die deutsche Regierung von seiner be- sonders freundlichen Gesinnung zu überzeugen. Die deutsche Regierung wird nicht verfehlen, der italienischen gegenüber zcim Ausdruck zu bringen, wie sehr ihre Haltung auf der Pariser Konferenz sie enttäuscht hat. Die große Hoffnung ist Amerika. Man glaubt in den maßgebenden Kreisen nicht etwa, daß Amerika sich plötzlich von der Entente abwendcn und eine deutschfreundliche Politik

machen wird, aber man hofft doch, Amerika werde einsehen, wie sehr es seinen eigenen Interessen widerstreitet, Deutschland vernichten zu lassen. Der Führer Partei sagte: „Die Cntenteforderungen haben für Frankreich und England nur Wert, wenn Amerika den Wech sel indossiert. Man verlangt von Deutschland die Ausstellung von Bons über die Wiedergntmachungssiimme. die dann wohl Amerika belehnen soll. Man sichert Deutschland einen acht- prozentigen Rabatt zu, wenn es seinen Verpflichtungen früher nachkomint

, durch welche Zusicherung Deutschland offenbar veranlaßt werden soll, sich um die Aufnahme einer Anleihe in Amerika zu bemühen. Mit einem Wort, die wirkliche Lösung der Wiedergntmachnngsfrage ist der Kredit, den Amerika Deutschland gewähren soll, und cs ist zu hoffen, daß Slmerika ihn nur gewährt, wenn von Deutschland nichts Unmögliches verlangt wird, und wenn die Rcvarationsschnld ihm nicht auf- gezwungen, sondern von ihm freiwillig akzeptiert wird. Die deutschen Kohlenlieserungen. Der Staatssekretär Bergmann

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Volksbote
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Seite 2 von 12
Datum: 26.01.1928
Umfang: 12
Seite 2 — Nr. 4 „Voltibote' Donnerstag, den 26. Jänner 1928 amerikanischen MarineöfsiKere. erklän, daß man heute dem Krieg näher stehe als zuvor, uni) dich England dsr einzig mögliche Geg ner lei. Die Bereinigten Staaten, sagte der Admiral, treiben eine weitausgreifende Han delspolitik und drängen dadurch andere Völ ker in den Hintergrund. Diese Politik kann kaum anders als mit Krieg enden. Aber Amerika wird sich dadurch nicht abhalten las sen, nach der Herrschaft aus dem Meere zu streben

. Die Rede des Admirals Plunkett hat in Amerika, wie in England, enorme Ex regung hervorgeryM. Nachdem Noch bis vor wenigen Wochen die Staatsmänner und di« Presse ans beiden Seiten des atlantischen Welttneeres immer wieder erklärt haben, daß ein kriogerischer Konflikt zwischen England und Amerika „undenkbar' sei, wich heut« ganz affen von einer solchen Möglichkeit ge- sprachen. An englischen politischen Kreisen nimmt man die Wandlung der Stimmung außerordentlich ernst. Einer der schärfsten englischen

Beobachtet in Amerika, der „Times -Korrespondent in Washington, kabelt eine ernste Warnung. Ls sei notwendig, die bisherige Meinung über die Lage in Amerika zu zerstören. Nach gründlichen Informationen könne ziemlich bestimmt vorausgesagt werden, daß das un- gcheure Mvttenprvgramm, nach welchem 71 große Kriegsschiffe mit einem Kostenauf wand von 740 Millionen Dollar in Ans Jah ren aufgelegt werden sollen, im Kongreß und Senat angenommen werden würde und auch die Zustimmung des Präsidenten Coo- lidge

finden werde. Zwar werde sich aus den Kreisen des Senators Bvrah ein- stark« Opposition ergeben, aber sie werde erfolglos bleiben. Es würde töricht fein, zu übersehen, dqß dir öffentliche Meinung Amerikas weit davon emfernt ist. di« drohende Möglichkeit, die die Größe der Flottenbaupläne in sich schließt, klar zu sehen. Driands Rückzugsgefecht In ihrer letzten Note bezüglich des Anti- trjeaspaktes verlangte die amerikanische Regierung, der Pakt müsse nicht bloß zwi schen Amerika und Frankreich

der Völkerbundsmitglieder nicht weiter gehen will, ebenso gebunden, wie durch unsere Bündnisverträge, so daß wir in dem Augenblick, in dem die Bereinigte» Staaten nicht' nur mit uns, sondern auch mit anderen Großmächten einen derartigen Vertrag ab- schließen wollen, gezwungen wären, uns auf dresen Standpunkt zurückzuziehen. Briand sucht also sein Rückzugsgefecht jo gut wie möglich zu entschuldigen und gibt auch zu verstehen, daß er sich erner Verhand lung mit den von Amerika genannten Groß mächten nicht widersetzt, vorausgesetzt

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Dolomiten
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Seite 2 von 6
Datum: 03.11.1941
Umfang: 6
auf Island. Ihre Aufgabe besteh! darin, die Möglichkeiten siir die Lagerung von Kriegsmaterial zu schaifeu sowie Quartiere vorzuüereiten, da die Was hingtoner Regierung beabsichtige, die amerika nische Besatzung bis Ende des Jahres auf den Stand von einer halben Million Mann zu bringen. Engiiictze und nocdamcrikaniiche Sachverständige seien sich darüber einig, das; diese Truppen für bestimmte Angriffsoperatio nen gedacht seien. _ Die isländische Koalitionsregierung unter .Hermann Jonasson wird so lange

t. I. 1870 au Toten, I und Gerangenen. Der Bi'einer fügte fin:»-. 15.SU an Verwunde:ur. ‘-S.<77 an Verm.itzren | da« die eng! sichen Mannickra?tsverluste auf d-n und (i5‘-n an Gefangenen betragen Die eng- j übrigen Schiaailseldern dieü's Krieges vngeräbr lifchcn Verluste in den e'Nrben 'llbsärnitten be- 70.000 beim Heer. 22.50,, b-e, der Marine »no laufen sich auf 2st.i75 Mann und jene der 8500 bei der Luskwaffe betragen. Dominien auf 25.025 an Toten. Verwundeten I Zwischen Europa uttb Amerika Amtliche

denlsche Entgennnnn an Roosevelt Berlin, 1. 'November. Die Neichsrcgicrnng gibt folgende amtliche Mitteilung bekannt: „Der Prästdent der Bereinigten Staaten von Amerika hat in einer Rede vom 28. Oktober behauptet: 1. Die Regierung der Vereinigten Staaten ijt im Besitz einer geheimen Landkarte, die im Deutschen Reich von der deutschen Re gierung gedruckt worden sein soll. Es handle sich um eine Landkarte von Mittel, und Süd amerika, auf welcher üargesicllt ist, wie der Führer dieselben ncuorducu möchte

sen haben, wer als erster geschossen hat, so das, Amerika angegrisseii worden wäre. In Wahr heit geht aus den Meldungen der Kommandan ten der deutschen lluterseeboote und aus ver- össentlichten amtliche,, Erklärungen der ameri- kauischen Marine solgendes hervor: Beim Zwischenfall vom 1. September han delte cs sich um den amerikanischen Torpcdo- bootjägcr „Grecr' und bei dem vom 17. Okto ber um de» niiicriknnischen Torpedobootjäger „Kearni,'. Der Torpedobootjäger „Grcer' hat in enger militärischer

einiger Z X' gegen dieselbe drei Torpedos ab- geschnellt wurde», deren eines den Torpedoboot jäger traf. Diesbezüglich erklärt die deutsche RegieruiG an erster Stelle, das, die vom Präsidenten Roose- velt aufgestellte Behauptung, wonach der ame rikanische Torpedobootjäger angegrissen worden wäre und das, dies einem Angriff des Deutschen Reiches auf Amerika gleichkomme, nicht den Tatsachen entspricht und sogar durch die Er klärungen der norüamerikanischen Marinc- bes.'irden widerlegt wird und an zweiter Strlle

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Volksbote
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Seite 7 von 8
Datum: 15.05.1941
Umfang: 8
und stellte die Ver. trauensfrago. • Die Abstimmung erbrachte denn auch , das gewünschte-Ergebnis. — An Bord eines amerikanischen Dampfers haben sich drei weitere hohe sowie vier ranqniedrige amerika nische Offiziere mit «inein Sonderauftrag nach London begeben. — In den nationalistischen Kreisen der Südafrikanischen Union befürchtet man, die südafrikanische Regierung. könnte den Vereinigten Staaten »icht nur Floitensiütz. punkte, sondern auch den südafrikanischen Erd teil für militärische Operationen

und Zerstörer zu liefern. Hitler — führte Willkie weiters aus — könne diesen Krieg nicht gewinnen, ohne England zu erobern und er könne leinen erfolgreichen Ein fall in England unternehmen, solange die See wege zwischen Amerika und England offen ge halten würden. — Die für den Krieg einge stellten Zeitungen bemühen sich durch die Ver öffentlichung von -.-Zahlen der amerikanischen Kriegsproduktion den Stolz der Amerikaner aufzustacheln und flößen dem Volk die Ileber- zeugung ein, der jetzige Krieg sei

ein Krieg der Mittel und daher seien die Vereinigten Staatett vermöge ihrer gewaltigen Industrie des Sieges sicher. Gleichzeitig malen sie in düstern Farven die Gefahren an die Wand, welchen Amerika ausgesetzt sei, falls England unterliegen sollte. — Zur Bekämpfung dieser kriegerischen Propaganda haben die Führer der Isolationi sten. Senator Ry« und Wheeler. einen Aufruf an das amerikanische Volk gerichtet, in welchem fle die Amerikaner darauf aufmerksam machten, daß di« Bereinigten Staaten ans

Roosevelts auf dem Präsidentenstuhl, der Vereinigten Staaten, Herbert Hoover. Der alt-Präfident setzt« sich zwar auch für die Unter stützung Englands durch Kriegsmaterial ein. versicherte' aber, für einen Kriegseintrttt seien die Amerikaner heute noch viel zu wenig ge rüstet. Die amerikanische Rüstungsindustrie werde erst in zehn Monaten so weit sein, daß sie genügend Kriegsmaterial für Amerika und England zusammen liefern könne. Gegenwärtig besitze Amerika überhaupt nur ein Heer von 800.000 Mann

, das mit Flugzeugen. Panzern und Geschützen genügend ausgerüstet sei. Sollte Amerika sich trotz alledem zum Eingreifen mit' seiner Militärmacht gezwungen sehen, so sollte man wenigstens warten, bis es genügend ge rüstet sei. Und die Entscheidung darüber müßte im Rahmen der Verfassung, nämlich durch einen Entschluß des Kongresses getroffen werden. — Präsident Roosevelt berief am 0. Mai das so genannte Kriegskabinett zu einer Sitzung ein, der auch der stellvertretende Ghef de« General- stabes beiwohnte

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Der Burggräfler
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Seite 2 von 12
Datum: 11.09.1901
Umfang: 12
» „delegiert' wurde, kam nun ein amerikanischer Mörder — die „deutsch-polnische' Abkunft dürste sich nur auf die Vorfahren beziehen, der Mörder selbst ist geborener Amerikaner — um seiner Unzufriedenheit mit den bestehenden Verhältnissen dadurch Aus druck zu. geben, dass er dem Präsidenten der Republik Wei'Kugeln in den Leib schos». Amerika und England huldigen bekanntlich der Anschauung/dass die Freiheit der Meinung», äüßerung auch dem Verbrechen zuzugestehen sei, so lange eS sich nur um Theorie

oder um die Vorbereitung zur That. nicht um die That selbst handelt. Man tröstet sich dieSfall» mit dem Ge danken, dass es sich da nur um den Export von Verbrechen handelt/gegen welche sich die anderen Staaten wehren Mögen, wir sie e» können, wenn nur da» Verbrechen nicht daheim begangen wird. Während man aber in England die inter nationalen Anarchisten wenigstens unter einer halbweg» hinreichenden Polizeiaufsicht hält, haben dieselben in Amerika absolut freie Hand. Nun verspüren auch einmal die Amerikaner

selbst die Folgen einer Politik, welche die Sicherung der Gesellschaft gegen da« internationale Berbrecher- thum perhorreSciert. Er sind zwar in Amerika schon zwei Union- Präsidenten der Mörderhand unterlegen, aber der erste Mord dieser Art, begangen vor 36 Jahren an Abraham Lincoln, entsprang au« politischen Motiven, indem ein fanatischer An hänger der niedergeworfenen Conföderierten an dem Führer der Unionisten Rache nahm, während da» Mordattenlat, dem 1881 der Präsident Garfield erlag, einem Privatmotiv

handelt, der auf die Geschicke seine» Baterlande» einen Einfluss ausgeübt, welcher jenem der mäch tigsten Eroberer zur Seite gestellt werden kann. Mac Kinley hat mit der Politik, welche zwar Amerika für die Amerikaner forderte, aber sich sonst auf Amerika beschränkte, gebrochen und für Amerika den Anspruch auf die Weltherrschaft er hoben. Nicht nur, dass er die Politik der geschlossenen Thür siegreich durchgeführt, d. h. die Vereinigten Staaten der Einfuhr ausländischer Erzeugnisse verschloss

, und dann Heuer am 6. August, als er die amerikanische Industrie jeder aus wärtigen Concurrenz vollständig gewachsen glaubte, die Grenzen wieder öffnete, er hat auch durch die Kriege auf Cuba und den Philippinen Er oberungen gemacht und strebt, die Herrschaft der Union über ganz Amerika auszudehnen. Frei lich war der Weg zu diesem Ziele die Revo lution von Oben, indem die Vereinigten Staaten auf Cuba und auf den Philippinen gegen die rechtmäßige Herrschaft gehetzt und alle revolutio nären Bestrebungen

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Pustertaler Bote
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Seite 2 von 8
Datum: 09.04.1926
Umfang: 8
Seite L »Pupertaler Bote', Freitag, 9. April 19L6 Nr. IS in England. Amerika hat auch abgerüstet, seine Flotte ist heute aber größer als die englische, sein Landheer größer als das französische. Man sagt, daß Amerika große Streitkräfte wegen seiner Aus dehnung braucht. Zugegeben, aber die Flotte wäre nicht in diesem Umfange notwendig und ein Friedensfreund in den Bereinigten Staaten wies nach, daß die Union, wenn es nötig sei auch mit einem Drittel des gegenwärtigen LandheereS aus kommen könne

. Die Abrüstung wird wohl nicht so schnell kommen. Jnsolange nicht, als man Furcht hat die Grenzen könnten nicht fest sein oder insolange man gerne möchte, daß die Grenzen ein wenig weiter gezogen würden. Das ist in Amerika nicht anders als in Europa. Or. (Z. WM. In der auswärtigen Politik wird vor allem der Wechsel in der Berliner Botschaft viel besprochen. Die Worte, die anläßlich des Beglaubigungs schreibens des neuen Botschafters, des Grafen Aldovrandi Marescotti gewechselt wurden, haben in der ganzen

kann warten. Die sranzöfische Kammer nahm nach fast 24 ständiger Sitzung den Steuergesetzentwurs der Regierung bei Stimmenenthaltung der Sozialisten mit 2SS gegen ISS Stimmen an. Nach der .Chicago Tribüne' soll Peking für neulral erklärt werden. Die Garnison verläßt dte Stadt und die Militärpolizei wurde von einem nichlmilitärtschen Oberbefehlshaber über« nommen. Während der Schuldendebalte im amerik. Senat am 30. März erklärte Senator Reed, daß Amerika genügend Möglichkeiten habe säumige Schuldner

zur Zahlung zu bringen. Frankreich könne seine westindischen Besitzungen an Amerika abtreten und so seine Schulden begleichen. Der Besitz dieser Inseln sei für Amerika von größter Bedeutung, da von hier aus feindliche Angriffe gegen das amerikanische Festland gerichtet werden könnten. Amerika brauche die Insel zum Schutz seiner Küste. Wie dte Blätter melden, soll das besetzte linke Rheinufer unler einem alliierten Generalkom mando. dem vier Infanteriedivisionen und eine Kavalleriedivision angehören

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 1 von 8
Datum: 24.05.1918
Umfang: 8
und noch dazu eine sehr kräftige Ohrfeige, das läßt sich nicht leugnen. Leider, daß sie nicht als unver dient bezeichnet werden kann, denn Teleszky hat nur die Wahrheit und nichts als die Wahrheit gesprochen. Amerikas Wehrmacht als Schutz der kapitalistischen Gesell« schaftsordzmng. Die Stockholm er Zeitung „Politiken', das Organ der schwedischen Lintssozialisten, ent hält in ihrer Ausgabe vom 8. Mai 1913 unter der Ueberschrift „Amerika, das größte Mili tärlager der Welt' folgende interessante Aus führungen: „Ämerika trat

in den Krieg ein. um die Demokratie zu retten, und um für immer den preußischen Miiltärismus zu vernichten. Das war Präsident Wilsons Schlagwort von der er sten Stunde des Krieges an. Aber unr sich zu diesem Kampf zu rüsten, hat er alle demokrati schen Garantien in seinen Staaten aufheben müssen. Er hat ganz Amerika zu einem einzi gen großen Militärlager gemacht. Er hat die Eisenbahnen und den Küstenverkehr übernom men und dort eine Zensur eingerichtet, die strenger ist als in irgendeinem anderen Lande

: denn sie erstreckt sich auch auf private Unterhal- tungen. Die angedrohten Strafen sind recht originell: sie bestehen hauptsächlich in der Kon fiskation des Eigentums der Uebeltäter zugun sten der Rüstungen. Es ist gar nicht ausgemacht, daß Wilsons Riesenriistungen den Alliierten in diesem Krieg von größerem Nutzen sein werden. Es hängt davon ab. wie viel Mann Amerika zur richti gen Zeit nach der Westfront überführen kann. Wilsons Absicht ist offensichtlich. Amerika militärisch so stark zu machen, daß die Worte

seines Präsidenten in der ganzen Welt für alle Zukunft ausschlaggebend ins Gewicht fallen. Wilson tut nicht mir mit. um den Alliierten in einer schwierigen Situation an der Westfront zu Mfe zu kommen. Wilson will für alle Zu kunft mit dabei sein. Sonst würde man nicht so systematisch für viele Jahre im voraus ni sten und trotz allem der notwendigen Unterstüt zung der Alliierten Hindernisse in den Weg le gen. Ein anderes Phänomen sind die großen Anleihen, die Amerika den Alliierten in Euro pa gewährt

hat. Diese belaufen sich jetzt schon auf 3282 Mill. Dollars, die die amerikani schen Kapitalisten zurückbezahlt haben wollen. Europa wird der Schulder des Exportlandes Amerika, das nach dem Kriege den Import möglichst verhindern und den Exvort nach Kräften unterstützen wird. Hiedurch wird die Rückzahlung der Schulden erschwert werden. Die aewaltige Militärmacht, die Amerika aufbaut, hat also zweifellos andere Ziele als nur die Vernichtung des Militarismus und die Rettung der Demokratie. Amerikas Militär macht

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Dolomiten
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Seite 1 von 20
Datum: 12.11.1932
Umfang: 20
, ' dessen Mitarbeit die Regierungsmaschinr 1;' »gelegt ist. . eder diesen künftigen Rcgierungskurs gibt die Aadlplattform der Partei einen ebenso unvoll- smndigen Ueberblick, wie die Reden Rooscvelts und seiner Freunde, denn sie dienten vorwiegend wvhingitatorischen Zwecken und liehen gerade tn dc» wichtigsten Punkten die künftigen Entschei dungen offen. $tt Amerika pflegt man eben in rrsier Linie Männer und erst in zweiter Pro- griunmc zu wählen, und diese Programme und die hinter ihnen stehenden Parteien

über einen langen Zeitraum erstrecken, und öie europäischen Alkoholproduzenten. dir es nicht abmorten können, bis Amerika wieder „naß' Wird, werden noch einige Geduld haben müssen. Was wird Roosevelts Wahl für Europa be deuten? Hoovers Name wird stets mit jenem «chuldenmoratorium verknüpft ’ sein,, mir dem Washington dem Deutschen Reiche in schwerster -tunde ->u Hilfe kam. Darüber hinaus hat voovcr eine Linie arund'ählicher. wirtschaftlicher und politisch«-! Abschliehung des Landes ver boten und nur anläßlich

. eine gewisie Auflockerung der amerika nischen Abstinenzpolitik gegenüber Europa wird gerade angesichts der bevorstehenden Verhand lungen über die Schuldenfrage und den Herriot- plan von Nutzen sein. Die Schuldenentscheidung. die am 15. Dezember fällig ist, und welche dem nächst die englischen und französischen Unter händler nach Amerika führt, wird kaum vor dem Regierungsantritt Roosevelts eine Lösung fin den. und auch die amerikanische Anteilnahme an Herriots neuen Planen steht noch in weiter Ferne

und wird von dem Verlauf der mandl^n- rischen Krise abhängen. Nachdem jetzt Klarheit über Amerikas künftige Etaatsführung geschaffen ist. spitzt sich Im übrigen alles auf den Zeitpunkt und bas Programm der Weltwirtschaftskonferenz S , zu deren Gelingen Amerika positive Vor« läge hinsichtlich des Zoll- und Schuldenabbaues beitragen kann. Der Wahlausgang des 8. No vember ist eine offene Fraae an die neue Staats- führung, sich der groben Verantwortung gegen über der Welt und Europa bemüht zu fein. Roosevelts Lebenslaus

Weltkrieges. Gegen Ende des Krieges war er der Inspektion der amerika nischen Flottenstreitkräfte zugeteilt. Im Jahre 1010 weilte er in Europa, um an der Demobili sierung der amerikanischen Truppen mitznwirken. 1628 wurde Roosevelt zum Gouverneur des Staates Rewyork gewählt. Eine heimtückische Krankheit, von der Roosevelt vor vielen Jahren befallen worden war. hatte eine Lähmung an Händen und Fühen zur Folge. Er kann sich auch heute nur mit großer Mühe fortbewegen. Seine Füße sind geschient. Trotz

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Volksbote
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Seite 2 von 6
Datum: 23.01.1941
Umfang: 6
, sowie daß der Kongreß die Kon trolle über alle Ausgaben in seiner Hand be-i halte. Marineminister Knor erklärte vor dem Äußenpolittschen Ausschuß des Abgeordneten- hauses, Amerika wäre im Falle einer voll ständigen Vernichtung Englands unberechen baren Gefahren ausgesetzt. Er glaube nicht, daß die Engländer den Krieg durch einen Einfall auf dem europäischen Festland gewinnen könn ten, hoffe aber, daß die Deutschen, wenn sie ein mal mit derselben Heftigkeit aus der Lust bombardiert

würden wie jetzt die Engländer» nicht imstande seien, die Probe zu bestehen. — Präsident Roosevett bezeichnete auf einer Presse konferenz die Gerüchte, wonach Amerika die Absicht habe, seine Flotte an England abzu- aeben oder die nach England fahrenden Schiffe durch die amerikanischen Kriegsschiffe geleiten zu lassen, als Kindermärchen. — Das amerika nische Außenministerium gibt bekannt, daß sich die amerikanische Regierung mit der englischen über die Errichtung amerkanischer Stützpunkte auf der englischen Insel Santa Lucia

(Mittel amerika) geeinigt habe. — Rach schwedischen Meldungen wären zwischen England und beit Vereinigten Staaten Verhandlungen im Gcmg zur Errichtung einer englischen Kontrolle über oen Verkehr durch den Panamakanal. Der Zweck dieser Kontrolle wäre der, den Engländern die Beschlagnahme der durch diesen Kanal geliefer ten Waren zu ermöglichen, die mutmaßlich für Deutschland bestimmt wären. — Präsident Roofevelt hat das Mitglied des Direktoriums des Internationalen Arbeitsamtes in Genf,! Johann Winant

diesem Korps angehörten, werden noch die Er gebnisse der weiteren Verhandlungen abgewartet. Schweizer Finanzkreise sind durch Nachrichten aus Amerika stark beunruhigt, wonach die Ne gierung von Washington beabsichtige, alle in den vereinigten Staaten liegenden europäischen Gelder au sperren. Die schweizerischen Einlagen in den Banken der Bereinigten Staaten belaufen sich auf 432 Millionen Dollar (ein Dollar --- 19 Lire). — König Gustav von Schweden hat- die Zeichnung für die zweite schwedische Landes

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Meraner Zeitung
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Seite 2 von 12
Datum: 10.02.1917
Umfang: 12
von Belang. Der Stellvertreter des Generalstabschefs: FML. v. Höfer. Meldung des Großen Hauptquartiers: Von der mazedonischen Front nichts Neues. M den MM KWU Eine neutrale Stimme über Wilsons Blutschuld. „Ekstrabladet' schreibt zur Note Wilsons: „Es ist nicht unbekannt, daß der Weltkrieg jetzt zwei Jahre dauert, ohne daß es Wilson jemals einfiel, als Beschützer der neutralen Staaten aufzutreten. Ganz gewiß aber ist. daß in dieser Zeit Amerika an dem Krieg auf Seite Englandsfür gute Bezahlung teil nahm

. Wenn wir angeben sollten, wie viele Tausende Tote und Verwundete Amerika auf dem Gewissen hat, so würden wir sicher zu einer hohen Zahl gelangen. Amerika lieh England Geld und liefert unzählige Millionen Granaten und Patronen, unzählige Mengen Geschütze ' und Gewehre sowie anderes Kriegsmaterial an England und Rußland. Ist es nicht eigentlich eine Verzerrung des Begriffes „neutral', die Vereinigten Staaten eine neutrale Macht zu nennen? Wenn Amerika im August 1916 alle Ausfuhr von Kriegsmaterial verboten hätte

, wie es Dänemark tat, dann hätte man in Verbindung mit der Republik Wilsons von Neutralität sprechen können. Aber Amerika hat förmlich die ganze Industrie umgelegt, um für eine Partei des Weltkrieges Waffen zu schmieden: und die Republik wt dies im Schutze der Neutralität. In dieser ganzen Zeit war die Lage der kleinen neutralen Staaten Europas nicht angenehm, aber Herr Wilson kam uns nicht zu Hilfe. Er rührte sich nicht eher, als bis ein paar amerikanische Schiffe beleidigt. und' einige amerikanische Bürger

getroffen waren. Da stand plötzlich die aanze Welt in Flammen. Und als die deutsche Seesperrnote erschien und jetzt endlich der amexikanischen Waffenausfuhr ein Ende gemacht werden sollte, da zeigte sich plötzlich das Interesse Wilsons für die Keinen Staaten so lebbaft. daß er sie einlud, das Schick sal Serbiens. Montenegros und Rumäniens zu teilen. Ist das nicht ein großartiaer Gedanke! Amerika erklärt Deutschland den Kriea in einer Weise, daß Dänemark, Norwegen, Schweden, Holland, die Schweiz

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Volksblatt
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Seite 4 von 8
Datum: 26.05.1923
Umfang: 8
. Kirche für die Armen Rußlands nicht auf halten. Die Allokution des Papstes schließt mit der Erklärung, daß die Unverletzbarkeit der Rechte der Kirche sür ihn stets eine unübersteig- bare Linie bilden werde. Nach beendigter Ansprache konsekrierte Pius XI. die beiden neuen Kardinäle: Johann Graf Nasalli-Rocca. Erzbischof von Bologna, und Möns. Luigi Sincero, Sekretär des hl. Kol legiums. Kardinal FaulSaSer in Amerika. Das große Ereignis für die Deutschen Ame rikas war letzthin die Ankunft des Kardinals

völlig berechtigt gewesen. Amerika hätte unter gleichen Verhältnissen ebenso gehandelt und von einem barbarischen Tauchbootkrieg der Deutschen sei in der ameri kanischen Flotte nichts bekannt. Diese Ausfüh rungen hat die englisch geschriebene Presse Neu- yorks fast einmütig unterdrückt, weil sie einer der infamsten Verleumdungen Deutsch lands ein Ende machte. Kardinal Faulhaber wünscht gleichzeitig auch seinen Dank abzustatten für die großartige Hilfe, die dem deutschen Volk aus Amerika zu teil

geworden ist. Deutsch-amerikanische Kreise waren durch eine Meldung des Korrespondenten der „Neuyorker Staats-Zeitung' aus Berlin nervös gemacht, daß der Kardinal diesen Dank ganz allgemein „Amerika' abzustatten gedenke. Von den Deutsch-Amerikanern, von denen diese Hilfe in umfassendster Weise kam und noch Kommt, kein Wort. Aber diesen Mißgriff hat der Kardinal mit feiner und kluger Diplomatie nicht unterschrieben. Er sprach gelegentlich wohl von Amerika, aber er hat vor allem gleich

nach seiner Ankunft eine besondere Kundgebung an die Deutschamerikaner erlassen, in der er ih nen den gebührenden Dank abstattete. Und er hat das bei andern Gelegenheiten wiederholt. Damit sind die Ungeschicklichkeiten früherer Sendboten gutgemacht worden. Wenn ein geist- licher Würdenträger wie Kardinal Faulhaber in Amerika spricht, so bedeutet das, daß die bös willigen Propagandaknechte Poincares in der Presse nicht leicht ihre Gemeinheit so weit trei- ! ben können, den Kardinal totzuschweigen. Dazu i steht

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Südtiroler Landeszeitung
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Seite 2 von 12
Datum: 20.04.1921
Umfang: 12
, weil ihn der Friedensvertrag zwingt, auch b nur den Schein zu vermeiden, als wollte er uns anlocken. Aber nach der Abstimmung wird er reden» und laut reden. Fällt sie gut aus, was zu hoffen ist, io wird er alle Glocken läuten und Tirol als den geliebtesten deutschen Gau willkom men heißen. Oberst Emerson versicherte, Tirols Schicksal errege in Amerika Anteilnahme, insbesondere aber die Abstimmung. Die Drohungen Frankreichs kommen, den Amerikanern leer vor und Italien wünsche den unmittelbaren Kontakt mit Deutschland, sei

der Mobilisierung und der Einreihung Freiwilliger in die Polizei angeordnet. Der französische Mißerfolg ln Amerika. In bezug auf die Botschaft des Präsidenten Harding ver- Ichert der „Lyoner Progreß', daß man nicht nur die Mission Unter spannender Aufmerksamkeit enthüllte Oberst Cmekl sin - ' der D» der französischen Drohung habe auf sie, die Amerikaner, ge son eine Schilderung der finanziellen Situation einiger Staa ten. Amerika habe auch von der Drohung gehört, daß die En tente die weiteren Hilfsaktionen

einstellen werde. Diese Stelle ivlanis als gescheitert ansehe, sondem auch an die Abberu fung des Botschafters Jusierand denke, um einen ehemaligen Ministerpräsidenten nach Washington zu schicken. radezu spaßhaft gewirkt. Es nehme sie wunder, daß Eng land, Frankreich und Italien dem armen Oesterreich Kredite zewähren wallen. Diese Staaten sind an Amerika tief ver- chuidet und können ihre eigenen Schulden nicht begleichen. Wie sollen sie also anderen Anleihen gewähren und wie lächer lich muß es wirken

, wenn sie mit einer Einstellung dieser An leihen drohen wollen. Diese Länder sind nicht einmal imstande, die Zinsen für die Amerika schuldigen Gelder zurückzuzahlen. Frankreich Ist es mit Mühe und Not gelungen, die ersten fäl ligen Zinsen zu begleichen, aber nur dadurch, .daß eo in Ame rika eine neue Anleihe ausgenommen hat. Wenn eg sonst nichts ist, könne man in Tirol ruhig den Nacken steil halten, um mit der freien Willensäußemng frisch voranzugeyen. Solche Offenbarungen werden besonders auf jene einwir. ken, die bisher

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