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Volksblatt
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Seite 2 von 8
Datum: 29.07.1925
Umfang: 8
Finanzministers ergangen, um ihn von seiner Inflation abzuhalten und da mit eine Preiskrise in Italien zu verhindern, von der schon gewisse Anzeichen sich bemerkbar machen. Der andere Ausweg. di;rch eine Auslandsanleihe eine Vermehrung des Nötenumlaufes zum Nützen der heimischen Industrie zu decken, ist bekanntlich von de Stefani beharrlich abgelehnt worden, und eine Meldung, daß der italienische Großindustrielle Pirelli nach Amerika gehen solle, um dort eine solche Anleihe auszunehmen, wird dementiert

. Dies hängt gewiß auch mit dem Umstände zusammen, daß wäh rend der Verhandlungen Italiens mit Neuyork über die Konsolidierung der Kriegs schulden eine solche Anleihe gewisse Schwierig keiten finden dürfte. Daß Mussolini die ersten Symptome des Sinkens der Lira mit der sofortigen Entsendung von Unterhändlern nach Amerika be antwortete, um die Frage der Kriegsschulden zu be reinigen, läßt darauf schließen, daß diese auf die Lirakrise nicht ohne Einfluß ist und Rom durch eine Geste der Bereitwilligkeit

die Geister der ameri kanischen Hochfinanz besänftigen zu müssen glaubte. Allerdings war er dabei gezwungen, dasselbe Rech: auch den Londoner Gläubigern einzuräumen und derart seine gesamten Kriegsschulden von 2^ Mil liarden zur Liquidierung anzubieten. Die Verhandlungen in Washington wurden nach zwei Sitzungen abgebrochen mit der Begründung, daß Amerika für die Vorstellungen Italiens, es könne nicht seine Steuern erhöhen und nicht über seine Leistungsfähigkeit Verpflichtungen eingehen

, sich durch Experten in Italien selbst informieren wolle. Von den Verhandlungen in London har man überhaupt nichts gehört. England folgt offen bar aus politischen Gründen, die am Mittelmeer liegen dürsten, den Verhandlungen Italiens mit Amerika nur als Mitinteressierter, ohne selbst einen Druck auszuüben. Inwieweit die Lira unter den voraussehbaren Folgen der Konvertierung der italienischen Kriegs schulden gelitten hat, ist also nur indirekt festzustel len. Daß sie aber jedenfalls von den Börsen von Neuyork

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Der Burggräfler
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Seite 2 von 10
Datum: 29.07.1925
Umfang: 10
Finanzministers ergangen, um ihn von seiner Inflation abzuhalten und da mit eine Preiskrise in Italien zu verhindern, von der schon gewisse Anzeichen sich bemerkbar machen. Der andere Auswegs-durch eine Ausländsanleihe eine Vermehrung des Notenumlaufes zum Stutzen. der heimischen Industrie zu decken, ist bekanntlich von de Stefani beharrlich abgelehnt worden, und eine Meldung, daß der italienische Großindustrielle Pirelli nach Amerika gehen solle, um dort eine solche Anleihe aufzunehmen, wird dementiert

. Dies hängt gewiß auch mit dem Umstande zusammen, daß wäh rend der Verhandlungen Italiens mit Neuyork über die Konsolidierung der Kriegs schulden eine solche Anleihe gewisse Schwierig keiten finden dürfte. Daß Mussolini die ersten Symptome des Sinkens der Lira mit der sofortigen Entsendung von Unterhändlern nach Amerika be antwortete, um die Frage der Kriegsschulden zu be reinigen, läßt. darauf schließen, daß diese auf die Lirakrise nicht ohne Einfluß ist und Rom durch eine Geste der Bereitwilligkeit

die Geister der ameri-' konischen Hochfinanz besänftigen zu müssen glaubte. Allerdings war er dabei gezwungen, dasselbe Recht auch den Londoner Gläubigern einzuräumen und derart seine gesamten Kriegsschulden von 2y 2 Mil liarden zur Liquidierung anzubieten. Die Verhandlungen in Washington wurden nach zwei Sitzungen abgebrochen mit der Begründung, daß Amerika für die Vorstellungen Italiens, es könne nicht seine Steuern erhöhen und nicht über seine Leistungsfähigkeit Verpflichtungen eingehen

. sich durch Experten in Italien selbst informieren wolle. Von den Verhandlungen in London har man überhaupt nichts gehört. England folgt offen bar aus politischen Gründen, die am Mittelmeer liegen dürften, den Verhandlungen Italiens mit Amerika nur als Mitinteressierter, ohne selbst einen Druck auszuüben. Inwieweit die Lira unter den voraussehbaren Folgen der Konvertierung der italienischen Kriegs schulden gelitten hat, ist also nur indirekt festzusiel- len. Daß sie aber jedenfalls von den Börsen von Neuyork

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