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Bozner Nachrichten
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Seite 4 von 8
Datum: 15.06.1923
Umfang: 8
Seite 4 Das Leben in Amerika. Es ist allgemein bekannt, daß die materielle Lebenshaltung der Vereinigten Staaten von Ame rika eine viel bessere ist'als die der Völker Europas. Jedermann, der von Amerika spricht, denkt unwill kürlich an Wohlleben, Überfluß und Luxus. Der Reichtum Amerikas liegt darin, daß die , durchschnittliche materielle Lebenshaltungdes einzelnen den Durchschnitt der Lebenshaltung der anderen Länder weit überragt. Der Unterschied ii^ der Ernährung ist gegenüber Europa

sind ein ganz dünn bevölkertes Land mit riesiger Flächenausdehnung und enormer Fruchtbarkeit. Es ist deshalb sehr viel Raum und Nahrung für die Bevölkerung. Mehr als 110 Millionen Men schen leben in den Vereinigten Staaten, die fünf fache Zahl hat aber noch bequemstens Platz. Wie kann man da logischerweise andere Zustände immer mit Amerika vergleichen. Die europäischen Städte sind zumeist aus festen Plätzen (Festungen) hervorgegangen. Dadurch war ihre Entwicklung und die Entwicklung der Woh

nungsverhältnisse unmittelbar bedingt. Man mußte sich eben im Räume zusammendrängen, Stockwerks übereinaiiderbauen, den kleinsten Platz ausnutzen. Ganz anders in Amerika. Die Anlage der amerika nischen Städte fand zu einer Zeit statt, wo der Städtebau sich frei vom Festungsgürtel entwickeln konnte, außerdem aber war der Boden, auf dem die Einwanderer sich niederließen, „Niemands-Land', man konnte nach Herzenslust wohnen, wo man wollte, und mit Bleistift und Lineal wurden die Städte entworfen

. Die Wohnungsverhältnisse sind daher bedeutend besser als im alten Europa mit sei nen dichtgedrängten Bevölkerungen. Die Wolken kratzer in Amerika sind nur Geschäftshäuser. Die Wohnhäuser sind in anderen Vierteln und sind meist Ein- oder Mehrfamilienhäuser, die mit allem Kom fort ausgestattet sind. Wenn bei uns jemand ein Einfamilienhaus in der Stadt bewohnt, so nennt man das gleich ein Palais, bewohnt er es in einem Vorort, dann heißt es Villa und in beiden Fällen blickt man je nach persönlicher Veranlagung

mit Be wunderung oder Neid zu diesem steinreichen Men schen empor, der sich so etwas leisten kann. In Amerika ist ein eigenes Haus, das mit allem Kom fort der Neuzeit eingerichtet ist, nichts Besonderes. Um 8000 Dollar kann man ein entzückendes kleines Heim mit Garten sein Eigen nennen mit elektrischer Leitung, Telephon, Badezimmer usw. Jeder arbei tende Mensch spart, um sich recht bald sein eigenes Heim zu gönnen, das er auf Teilzahlungen leicht kauten kann. Jeder bessere Arbeiter hat sein eigenes Heim

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Südtiroler Landeszeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 04.03.1921
Umfang: 8
von Unsinn und Verdrehung, in dem sie erscheinen, wird noch dich- tcr werden Sei esl Die Sonne In Südtirol Ist kräftig und warm. Sie wird dafür sorgen, daß Nebel und Gespenster ln nichts zer- fließen. Der vierte Mürz. Don unserem —nt—-Berichterstatter. Wie 1917 vor dem Eintritt Amerikas in den Krieg» wie in den Katastrophentagen von 1918 blickt Europa in seiner furcht- baren Verworrenheit und Hilflosigkeit auch jetzt wieder nach Amerika, wo am 4. März Wilson die Amtsgeschäfte

an seinen — Hoffnungslosigkeit der , daß man trotz zwei- Rettung aus Amerika er hofft. Nach dem charakter- und Willensschwächen Blender Woo- drow Wilson soll nun Harding, der um alles in der Welt nicht ein Blender sein will und in seiner Neulahrsbotschaft sich sozu sagen präventiv als „Normalmenfchen - bezeichnet hat, den europäischen Staatsmännern aus der Patsche helfen. Hat man Nachfolger Harding übergibt. Die ganze ' europäischen Verhältnisse zeigt sich darin, maliger Enttäuschung wiederum die Rett eg In Europa schon

total verschwitzt, daß Harding ein good sel- low, aber wahrhaftig kein Kirchenlicht von überragender, epo chaler Bedeutung, gerade wegen seines Leitgrundsatzes der ' sten elt- cr allerdings ist auch Amerika daran erinnert worden, daß Nichteinmischung in europäische Verhältnisse zur hc Würde in den Vereinigten Staaten berufen worden ist? el keine Robinsoninsel, sondern in das Geflecht der chaftsbezlehungen eingesponnen ist. Die scharfe Wirt- e, die bereits zur Zeit der Wahlkampagne eingesetzt

hat, über den Berg ist Amerika immer noch nicht. Allein, es kommt weniger darauf an, ob, als wie sich Ame rika seines kleinen Bruders Europa annimmt. Die großen Spekulationen auf feine dicke Dollarbrieftasche werden wohl kaum in Erfüllung gehen, denn man erhofft von Amerika nichts Geringeres, als daß es Deutschösterreich souteniert, die deutsche Wiedergutmachunggschuld eskompttert und feine Dar lehen an die alliierten und assoziierten Regierungen bis zu den jüngsten und neuesten Gesellschaftern

ist und mit einem Aktienkapital von 100 Millionen Dollars und even tuellen Debenturen von einer Milliarde Dollars, unter Mit wirkung von 500 amerikanischen Bankiers und Großindustriel len, darunter Marburg, Hugh, Morgan, dem Bankgouverneur § arding und Herbert Hoover, das größte, ungeheuerlichste inanzkonsortjum ist, das die Welt je gesehen hat. Aus dieser Riesengründung, die die 30.000 Banken des Landes für sich agitieren läßt, geht deutlich die Erkenntnis hervor, daß Amerika ohne Europa, ohne den Handel mit diesen 400

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Alpenzeitung
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Seite 5 von 6
Datum: 17.07.1928
Umfang: 6
Dienstag. den 17. Juli 1323. .Alpeazellnng' Seite S Volkswirtschaft Die Kapitalquellen für die Anleihen in Amerika Schon vor dein Kriege galt Amerika in viel facher Hinsicht als das Land der unbegrenzten Möglichkeiten. Dieses Schlagwort saß so fest im Bewußtsein des Europäers, daß alles, was phantasiebegabte Berichterstatter über dieses Land meldeten, von vornherein als wahr hin genommen wurde. Der Zusammenbruch der europäischen Wirtschast und die Verarmung der Alten Welt waren begleitet

, diese Vorstellungen wieder mehr dem natürlichen Maß der tat sächlichen Verhältnisse anzupassen. In wirt schaftlichen Dingen muß immer vor Ueber- schätzungen gewarnt werden. Man überschätzt aber die Kapitalkrast der Bereinigten Staaten, ,venn man glaubt, daß Amerika heute der weit aus größte, vielleicht sogar der einzige Kapital geber Europas und der Welt ist. Zu dieser irri gen Annahme verführten wohl in erster Linie >die rissigen Anleihesummen, die in Amerika nach dem Kriege aufgenommen wurden. Da durch mußte

wie Erschließung neuer Märkte und die Steigerung der Kaufkraft alter Absatzplätze für amerikanische Waren spielen dabei eine große Rolle. Der größte Teil des amerikanischen Leihkapitals fließt aber Ame rika selbst aus dem Auslande zu. Wallstreet stellt einen großen Umschlagsplatz fremder Kapitalien dar. Amerika führt nicht nur gewal tige Kapitalsummen aus. sondern auch ein. Und diese riesige Kapitaleinsuhr, die aus allen Tei len der Welt, vor allem aber aus Europa und Kanada kommt, ermöglicht Wallstreet

die aus gedehnte Weltfinanzierung. Nach den Unter suchungen des Handelsdepartements, die, wie nlle solche Berechnungen, nur Annäherungs werte geben, wurden 1926 der gesamte Ueber- jchuß der Handelsbilanz und die Erträgnisse der im Auslande arbeitenden Kapitalien (619 Millionen Dollar) durch die Ausgaben der amerikanischen Reisenden im Auslande lind die Geldsendungen der Einwanderer in die alte Heimat bis auf rund 60 Millionen Dollar auf gebraucht. In diesem Jahre lieh Amerika aber annähernd 2 Milliarden Dollar

dem Auslande. Im Jahre 1927 wurden 2635 Millionen Dol lar ausländische Anleihen in der Union unter gebracht: von dieser Summe stammten nach den amtlichen Berechnungen 665 Millionen aus der eigenen Kapitalreserve, der größte Teil also nus der Kapitaleinfuhr und der Auszahlungs- praxis der amerikanischen Finanzwelt. Von den in Amerika aufgenommenen lang- »nd kurzfristigen Anleihen bleibt nämlich ein Teil als Guthaben bei den amerikanischen Ban ken stehen. Dese Bankguthaben decken später fällig werdende

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Volksbote
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Seite 2 von 16
Datum: 07.01.1932
Umfang: 16
doch einem Provisorium zu- ftimmen, weil er meint, England und Amerika würden sich damit einverstanden erklären, um zu nächst von Frankreich wenigstens dieses zu er reichen. Die „nationale Oppofltion' ist dagegen der Meinung, die angelsächsischen Mächte wurden Deutschland in der Streichungsfrage weiter gehend unterstützen, sobald es selbst energisch darauf beharrt. Sie ist bereit, die Derantwort- kichkeit für eine solche RegierungsfÜhrung zu übernehmen. Betrachten wir daraufhin zunächst einmal die Zusammensetzung

de» gegenwärttgen politischen Schuldenmora- toriums gesunde» werden kann. Abgesehen da von, daß Amerika keineswegs bereit scheint, einer solchen einfachen Verlängerung zuzustimmen, würde sie die finanzpolitische Unsicherheit ver ewigen und keine von den günstigen Wirkungen haben, die man von einer Beseitigung des reparationspolitischen Störungsfaktors all gemein erwartet. Es ist nicht zu leugnen, daß oie Versteifung auf dem reparationspolitischen Gebiete weitgehend von der amerikanischen Weigerung verursacht

, daß man auf deutsche Reparationsleistungen nur Zug um Zug mit amerikanischen Zugeständnissen verzichten könne und daß die sogenannte „Retto-Ent- schädigung' ein unverjähroarer Anspruch Frank reichs für Kinder «nd Kindeskinder fei. Es hat auch keineswegs einen guten Eindruck hinter lassen, daß Laval bei seinem Besuch in Amerika nicht den Gedanken der Weltsolidarität und des Ausbaues des ersten Hooverfchrittes, sondern die Forderung nach Verstärkung der französischen bas Leihkapital. Privateigentum wird an erkannt

schaftet werden. Bei Verkauf hat der Staat das Vorkaufsrecht. Rur deutsche Staatsbürger dürfe« ei» äffest» liches Amt bekleiden. „Staatsbürger kann «nr sein, wer Volksgenosse ist. Volksgenosse kann m»r sein, wer deutsche« Blute» ist, ohne Rücksichtnahme anf Konfession. K«a Jude kan» daher Volks- Vordergrund gerückt hat. Als die stärlste Trumpfkarte. die man der amerikanischen Dele gation zur Genfer Abrüstungskonferenz mit auf den Weg geben kann«, betrachtet man nach wie vor in Amerika das Druckmittel

der Schulde» Zahlungen, und der Kongreß scheint willen» zu sein, sich diese Kart« nicht einfach au» der Hand schlage« z» lasse«. Man macht eben keinen unterschied zwischen der „Heiligkeit' der Ver träge, die Frankreich für seine Revarations- forderunaen für sich in Anspruch nimmt und den jenigen, die Amerika mit seinen Schuldnern ab geschlossen kat, und so weit man bereit ist. Stun- dungsgesuchen stattzugeben, wird man wahr scheinlich einen Unterschied machen zwischen not leidenden und wohlhabenden

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Volksblatt
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Seite 2 von 8
Datum: 24.10.1925
Umfang: 8
Seite 2 24. Oktober 1925 über verschiedene wichtige Fragen. Der Minister versicherte weiter, daß sich die italienischen Vor schläge nicht weit von den belgischen und dem von Belgien in Washington vereinbarten Ver- tMg entfernen. Er beabsichtige, die, Frage zu be handeln, wie solche Fragen zwischen Geschäfts leuten behandelt werden. Diese Erklärungen machten bei der amerika nischen Presse und öffentlichen Meinung einen recht guten Eindruck. (Stesani.) Sie interalliierten Schulöen und Italien

. Amerika hat 45 Milliarden Mark Forderungen und keine Schulden. England hat Forderunzen, die 24.9 Milliarden Mark höher sind als seine Schulden, Frankreich aber hat eine Schuldenlast, die 19.3 Milliarden größer ist, als die Summe seiner Forderungen an andere Länder. Frankreich schul det nämlich 27 Milliarden Mark, davon 14.8 Mil liarden Mark an. Amerika und 12.5 Milliarden Mark an England, mährend seine Guthaben 7L Milliarden Mark betragen, davon 0.8 Milliarden von Italien. Aehnlich aber kleiner

ist die Verschul dung Italiens, die sich auf 11 Milliarden Mark belauft. Betrachten wir einmal die italienische Schuld England gegenüber. Sie beläuft sich zuzüglich Zin sen auf 598 Mill. Pfund. Wenn man von dem An fangsmoratorium absieht, so müßte Italien nach der Formel Churchill diese Schuld in festen Raten von 11.8 Mill. Psund abzahlen, was, zu 5 Prozent berechnet, einem Schuldenerlaß von seiten Eng lands in Höhe von 227 Mill. Pfund gleichkäme. Mit der Schuld Italiens Amerika gegenüber, liegt

. Wenn man diese Teile in Dollars um rechnet, so betragen sie: sür Frankreich 785 Mill.,'. für Italien 122 Mill. Nach der Formel Churchill müßte Frankreich in der gleichen Zeit 551 Milk. Doll. zahlen, hätte also einen Ueberschuß von Zirka 234 Mill. Doll. Nach der gleichen Formel hätte Italien an Amerika zu zahlen 397 Mill. Doll., hätte also ein Defizit von 277 Mill. Doll., was etwa 7 Milliarden Lire entspricht. Nach dem 1. Jänner 1929 läuft bekanntlich das Teilmorato rium ab, das der Dawes-Plan vorsieht

..Nach diesem Datum berechnet Paratore die Ueberschüsse bezw. Fehlbeträge in der internationalen Zahlungsbilanz (unter Anrechnung der vermutlich von den Schuld- nerstaaten an die Gläubigerstaaten zu leistenden Zahlungen) wie solgt: Frankreich jährlich 145 Mill. Doll. Ueberschuß; England jährlich 50 Mill. Doll. Ueberschuß; Italien jährlich 45 Mill. Doll. Defizit. Amerika erhielte von den drei Westmächten dage gen etwa 300 Mill. Doll. jährlich und 12 Mill. Doll. von Deutschland. Aber es werden von italienischer

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Der Burggräfler
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Seite 2 von 10
Datum: 24.10.1925
Umfang: 10
über verschiedene wichtige Fragen. Der Atinistar versicherte weiter, daß sich die italienischen Vor schläge nicht weit von den belgischen und dem von Belgien in Washington vereinbarten Ver trag entfernen. Er beabsichtige^die, Frage zu be handeln, wie solche Fragen zwischen Geschäfts leuten behandelt werden. Diese Erklärungen machten bei der amerika nischen Presse und öffentlichen Meinung einen recht guten Eindruck. (Stesani.) DK interalliierten Schulden ««- Italien. Amerika hat 45 Milliarden

Muck Forderungen und keine Schnüren. England hat Faserungen, die 24.9 Milliarden Mark höher sind als seine Schulden, Frankreich aber hat eine Schuldenlast, die 19.3 Milliarden größer ist, als die Summe seiner Forderungen an andere Länder. Frankreich schul det nämlich 27 MMarden Mark, davon 14.L Mil liarden Mark an Amerika und 12.5 MMarden Mark an England, während seine Guthaben 7.2 Milliarden Mark betragen, davon 0.6 MMarden- von Italien. Aehnlich aber kleiner ist die Verschul dung Italiens

, die sich auf 11 Milliarden ^ar^ Jbdöttft Betrachten wir einmal die italienische Schuld England gegenüber. Sie beläuft sich zuzüglich Zin sen auf 598 Mill. Pfund. Wenn man von dem An- fangsmoratorium absieht, so müßte Italien nach der Formel Churchill diese Schuld in festen Raten von 11L Mill. Pfund abzählen, was, zu 5 Prozent berechnet, einem Schuldenerlaß von seiten Eng lands itl Höhe von 227 MM Pfund' gleichkäme. Mit der Schuld Italiens Amerika gegenüber, liegt cs folgendermaßen: sie beläuft sich zuzüglich ausge

: für Frankreich 785 Mill.,'. für Italien 122 Mill. Nach der Formel Churchill' müßte Frankreich in der gleichen Zeit 551 Mill. Doll, zahlen, hätte also einen Ueberschuß von zirka 234 Mill. Doll, Nach der gleichen Formel hätte Italien an Amerika zu zahlen 397 Mill. Doll., hätte also ein D e f i z i t von 277 Mill. Doll., was etwa 7 Milliarden Lire entspricht. Nach dem 1. Jänner 1929 läuft bekanntlich das Teilmorato rium ab, das der Dawes-Plan vorsieht. Nach diesem Datum berechnet Paratore (die Ueberschüsse bezw

. Fehlbcttäge in der internationalen Zahlungsbilanz (unter Anrechnung der vermutlich von den 'Schuld nerstaaten an die Gläubigerstaaten zu leistenden Zahlungen) wie folgt: Frankreich jährlich 145 MM Doll. Überschuß; England jährlich 50 MM Doll. Ueberschuß; Italien jährlich 45 Mill. Doll. Defizit. Amerika erhielte von den drei Westmächten dage gen etwa 300 Mill. Doll, jährlich und 12 Mill. Doll, von Deutschland. Aber cs werden von italienischer Seite noch wei tere Gründe dafür geltend' gemacht, daß Italien

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Alpenzeitung
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Seite 3 von 6
Datum: 31.07.1929
Umfang: 6
, verendete Europa, der Sieger aber der amerikanische Kaufmann. Wenige Daten werden diese Tatsache illu strieren: Vor dem Kriege kam Amerika als Geldgeber fast überhaupt nicht in Betracht: England und Frankreich erschienen damals in erster Reihe. Heute gehört das einst so reiche Frankreich zu den Schuldnerstaaten und auch England ist in den Hintergrund getreten. Der Hauptgläubiger der Welt ist aber Amerika ge worden. Die Handelsflotte der U. S. A., vor dem Kriege hinter drittranglgen Staaten

zu rückstehend, kommt heute dicht hinter der alten Seemacht England. Die wissenschaftlichen In stitute Amerikas haben dank der Munifizenz feiner Wirtschaftskreise jene Europas weitaus überflügelt, so daß auch die meisten technischen Neuerungen Amerika in erster Linie zugute kommen. Chrakteristisch, daß Amerika im stande ist, trotz seine hohen Zölle Europa auch mit Jndustrieartikeln zu überschwemmen, eine Folge seiner Kapitalsmacht, seiner Kredit organisation, seiner technischen Bervollkomm- nung

eine ganz andere, wie die unserer wirtschaft lichen Kreise. Man denkt stets, daß der Erfolg des amerikanischen Kaufmanns seiner Skrupel losikeit, die auch vor Leichen nicht zurückschreckt, zu verdanken sei. Gewiß gab und gibt es in Amerika Unternehmer, die der rücksichtslosen Niederkämpfung der Konkurrenz und gewissen losen Manövern ihren Erfolg verdanken. Dies sind jedoch Ausnahmen, die allerdings ent sprechend viel Lärm erweckten. Im allgemeinen läßt sich sagen, daß der Hauptfaktor

, der Prototyp des amerikanischen Kaufmannes, bekennt in feinen Erinnerungen, daß er seine Erfolge dem Grundsatze verdanke, „nie etwas um einen Dottar teuerer zu ver kaufen, wenn er es billiger geben könnte'. Man trachtet in Amerika seinen Verdienst aus der Steigerung seines Umsatzes herauszuschla gen und nicht, wie bei uns, aus der Erhöhung der Preise. Tatsächlich ist der Warenumsatz in Amerika ein ungleich größerer als bei uns. Jedes Dienstmädchen, jede Arbeitersfrau be sitzt ihr halbes Dutzend

Sie es aufl' kalt antworten: „Ich habe keinen Blei stift.' Ein derartiges Ansinnen ist drüben aber auch recht selten: man läßt eben nicht den Reis und die Strümpfe, dies und jenes auf schreiben, Schneider und Schuster jahrelaug mahnen. Der sich auf das Schuldenmachen verlegt, ist bald erledigt, in welcher sozialen Stellung er sich auch befinde. Aber auch deö Kaufmann beansprucht nicht so lange Kredits wie bei uns. Während in Europa der bar anzahlende Kaufmann als weißer Nabe gilt», ist es in Amerika

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Alpenzeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 20.12.1928
Umfang: 8
von Amerika ausgeht. Amerika beeinflußt sämtliche Verhandlungen, sogar die, an àemen es überhaupt nicht beteiligt ist. Vrrand erklärte kürzlich durchaus mit Recht, daß Locamo niemals zustande gekommen wäre, wenn es kernen Völkerbund gegeben hätte^ -Ivud doch spielte Amerika dabei eine bedeuten dere Rolle als jene Genfer Versa'nrmlung. Auch Baron von R-Heinbaben hatte durchaus recht, als er in der „Deutschen Allgemeinen Zeiwng' schrieb: „Locarno beideutet keineswegs nur eine politische Episode

' über die ersten Verhandlungen, die zwischen Deutschland und seinen früheren Geg nern stattfanden und sagt: „Die amerikani schen Politiker und Finanzleute erzwangen fast ein positives Ergebnis und verlegten das Re pa rationsxroblem von. der politischen Sphäre in das Gebiet ber Wirtschaft, das man objekti ver beurteilen konnte.' Und heute sind wir so weit daß das ganze Reparationsproblem, tat sächlich seine Lösung von Amerika erhalten wird. In diossm Zàmmeqchan'g sind die Be suche des amerikanischen

NsParationsaHenten Mr. Parier Gilbert in London imd Paris von besonderer Bedeutung, jedenfalls hat er den Anstoß zu einer Bewegung gegeben, in der Amerika das letzte Wort zu sprechen haben wird. Cs ist gleichgültig, ob sich die Amerikaner Wä gern werden, die Frage der interalliierten Schuldon und Reparationen zu verquicken, denn die ganze Welt betrachtet diese beiden Probleme als untrennbar. Deshalb will England, was es an Amerika zahlt, zurückerhalten und Frank reich wünscht, daß Deutschland das zahlt

, was es an England und Amerika abMübren hat und es geht dann noch einen Schritt weiter und verlangt eine Entschädigung für die zerstörten Gebiete. , . Der Dawesplan zieht alle diese Notwendigkei ten in Betracht, da Frankreich dadurch wesent lich höhere Beträge erhält, als es leinen Freun den schuldet. Cs bedeutet daher wenig Mr die Nationen, die Deutschlands Gla-ubiger sind, ob sich Amerika mit einer Reduzierung der euro päischen Zahlvn-gen einverstanden erklärt oder nicht. Diese Frage ist lediglich

würden sich die Amerikaner sehr für ein derartiges Riesenpro jekt interessieren da es etwa 4 Milliarden Dol lar ausmachen und einen hübschen Gewinn ab werfen würde. Aber mit der Finanzierung der Sache ist noch nicht alles getan, und das hat man auch in Amerika deutlich erkannt und erklärt: „Das Ergebnis wird sein, daß wir das Geld vorschie ßen müssen, das dazu Helsen wird, unsere Au» ßenstände hereinzubekommen. Was wir in Wirklichkeit tun, bedeutet nichts anderes, als die Schuldscheine aller unserer früheren Verbün

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Zeitungen & Zeitschriften
Alpenzeitung
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Seite 1 von 4
Datum: 10.11.1933
Umfang: 4
' und der illoyalen Konkurrenz dürfte schwieriger zu lösen sein. Es bestehen Zweifel, ob Präsident Roosevelt das von Litwinosf vorgeschlagene System des Warenaustausches annehmen wird. Lrtwinoff soll auch den Abschluß eines Nicht angriffspaktes Zwischen den beiden Mächten in Vorschlag gebracht haben. Die „Newyork Herald Tritume' berichtet auch, daß morgen die offizielle Anerkennung der Russischen Sowjetunion durch die Vereinigten Staaten von Amerika ausgesprochen werden wird. BMndW BMe» in Amè» Magi Newyork

I begeistert unterstützt, daß Amerika gemeinsame gemäß, überführt und dort endgültig beigesetzt. Sache put der Menschheit machen möge, statt sich Dor àem panamerikanischen Aongreß NT.-W a s h i n g t o n, Ende Oktobes. Ansang Dezember wird in Montevideo der sie bente panamerikanische Kongreß zusammentreten. Grundlage der amerikanischen Außenpolitik bildet bekanntlich die vom Präsidenten Monroe im Jahre 1823 geprägte Formel, der man in etwas über triebener Weise den Namen „Monroe-Doktrin' beilegte

. Die europäischen Staaten dursten kein Stück des amerikanischen Festlandes kolonisieren oder sich svnsllvie aneignen. Die Erklärung des Präsidenten enthielt als Gegenstück zu den oben genannten Prinzipien zwei andere Grundsätze, die die Haltung Amerikas gegenüber Europa bestimmen sollten: Amerika respektiert den Bestand der europäi schen Kolonien, wie sie 182?) aus dem amerika nischen Festlande existierten! Amerika mischt sich in europäische Angelegenheiten nicht ein. Präsident Monroe hatte diese Erklärung

von seinen Nachfolgern mehrfach erneuert, er weitert und den jeweiligen Zeitumständen ange paßt. Im Jahre 1845 erklärte Präsident Polk, er sei entschlossen, keine europäische Intervention in Amerika zu dulden. 187t) erklärte Präsideut Graut, daß seiue Re gierung keinen neuen Ecbietscrwerb einer euro päischen Macht aus amerikanischem Boden zulassen würde. 1884 versicherte Staatssekretär Flering- Huhsen, daß die Vereinigten Staaten keinen Schiedsspruch einer europäischen Macht in süd amerikanischen Streitsällen

aber die Dvktrin ihre wahre Bedeu tung. In seiner Botschaft an den Kongreß vom k. Dezember 1994 wandelt Präsident Theodor Roosevelt den Grundsatz der Nichieinmischuug europäischer Staaten in Amerika in ein Recht der Vereinigten Staaten um, jederzeit in den Latein amerikanischen Ländern zu intervenieren. Der Gedanke einer Hegemonie der Vereinigten Staa ten über ganz Amerika hatte damit gewissermaßen seine theoretische Begründung gesunden. Schon Präsident Garsield hatte, um diese Vorherrschaft der Vereinigten

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Alpenzeitung
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Seite 1 von 6
Datum: 03.08.1929
Umfang: 6
den harten Widerstand der Konkurrenz. . Das ist in kurzen Worten die beneidenswerte Situation der Vereinigten Staaten von Nord amerika. Wenn im Lause der letzten 80 Jahre viel um das Problem „Protektionismus oder Freihan del' herumgestritten wurde, so kann man heute mit Fug und Recht behaupten, daß in Amerika die protektionistische Politik sich durchgerungen hat. Die Zollerhöhungen oder Zollermäßigungen basieren sich auf die Sicherheit des internen Marktes. Wenn sie diesen befriedigt haben, kön nen

sich die Vereinigten Staaten mit all ihrer Energie an die Erringung der Weltmärkte ma chen. Zie llmeritllnifche Hegemonie > Welche Nation könnte es unternehmen den Amerikanern mit einer gewissen Aussicht auf Erfolg Ihre Hegemonie streitig zu machen? Amerika besitzt die Möglichkeit sich die Märkte der ganzen Welt zu erobern und so sahen sich alle übrigen Nationen gezwungen, ihre eigenen Märkte zu verteidigen. Sie müssen die Kon kurrenz des amerikanischen Produktionsüber schusses auf sich nehmen ohne dabei die Hoff

- nung zu haben in die Vereinigten Staaten, die durch prohibitive Zölle abgeschlossen sind, ein dringen zu können. Der amerikanische Markt ist furchtbar schwer zugänglich, ja fast unzu gänglich. Von einem rein nationalem Problem ist die amerikanische Tarispolitik rasch zu einem nter- nationalen Problein geworden. Bevor dieser Artikel geschrieben wurde, haben 33 Nat onen gegen die amerikanische Zollpolitik Protest er hoben. Niemand leugnet Amerika das Recht sich eine Schutzmauer zu konstruieren

sich auf feine nationalen Produkte beziehen, die aus schließlich von den in Amerika wohnenden Ita lienern konsumiert werden. Wenn die hohen Tarife in Kraft treten werden, dann werden die Italiener diese Produkte wegen der hohen Preise nicht mehr kaufen können. Der Italienische Han del wird einen Verlust erleiden, doch die Verei nigten Staaten werden daraus nicht den min desten Vorteil ziehen, da sie jene gewissen Spe zialitäten nicht fabrizieren können, weil der Kundenkreis dafür zu beschränkt ist. Schon

daheim fabri zieren. Bloß bei größter Sparsamkeit wird Eu ropa imstande sein, die wirtschaftliche Unabhän gigkeit zu erlangen. Italien wird durch die neuen amerikanischen Zolltarife hart getroffen werden. Unsere Han delsbilanz mit Amerika weist ein großes Defizit auf. Sie genießen In Italien eine privillgierte Stellung, während Italien auf dein amerikani schen Markte eine Aschenbrödelrolle spielt. Die Protektion konnte sich als notwendig erweisen für eine im Entstehen begriffene amerikanische

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Volksbote
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Seite 2 von 12
Datum: 23.11.1933
Umfang: 12
Amerika anerkennt Sowjetrußland Am 17. November wurde zwischen dem ameri kanischen Präsidenten Roosevelt und dem sowset- russtschen Außenminister Litwinow eine Ver ständigung erreicht, wonach die diplomatischen Beziehungen zwischen den Vereinigten Staaten von Amerika und Rußland sofort wieder aus genommen werden. Rach sechzehnjähriger Unter brechung ist damit die volle und formelle An erkennung Sowjetrußland» durch di« vereinig ten Staaten erfolgt. Gleichzeitig wurde oer amerikanische

enthält ein Abkommen, in dem sich die russische Regierung verpflichtet, bis zu einer endgültigen Regelung der amerikanischen Forderungen an Rußland und der russischen Gegenforderungen an Amerika keine gerichtliche Entscheidung über die Verpflichtungen Rußlands gegenWer Ame rika herbeizuführen oder sonstige offizielle Maß nahmen in dieser Angelegenheit zu ergreifen. Im siebenten Dokument ist eine Erklärnng Litwlnows niederaeleat, wonach di« russische Regierung die Regierung der Vereinigten Staaten

Ziel der Sowjetpokitik. Sie hat es nun erreicht, allerdings in einem Augenblick, in dem die wirtschaftliche und finanzielle Verwirrung in Amerika selber so groß ist, daß die russischen Hoffnungen auf gewaltige amerikanische Kredite, die nicht nur die Ablösung alter Schulden, son dern wenigstens auf einige Jahre hinaus die Fortsetzung der durch den Fünfsahrplan ein geleiteten Industrialisierung ermöglichen sollten höchst ftaglich werden. Gin rvligiösesSusoftSn-nis Litwinow hat die amerikanische

, daß alle diese Fragen „sobald als möglich und in endgiltiger Weise' geregelt «erden möchten. Aber man gibt sich in Amerika über die sachliche Bedeutung^dieser Regelung kaum einer Täuschung hin. Man hat den ehe maligen Krieasverbündeten gegenüber, die nicht wie das bolschewistische Rußland ihre Wirtschaft und Finanz abstchtlich zerstört haben, so sehr verzichten gelernt, daß man dies Rußland gegen über erst recht tun darf. So wird die endgilrige Regelung des Schuldenproblems voraussichtlich einfach darin bestehen

das Fort bestehen der Dritten Internationale mit dieser Verpflichtung in Einklang gebracht werden kann, wird sich erst zeigen- Rückenteckung gegen Sapan So haben die Russen aus dem Umfchwunz in Deutschland, der im ersten Augenblick ihre Weltstelluna schwer zu beeinträchtigen schien, die Möglichkeit der Annäherung an ihre Nach barstaaten, vor allem aber an Frankreich, zu gewinnen verstanden. Auch die neue Wendung der Dinge in Amerika ist selbstverständlich in erster Linie in den weltpolitischen

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Volksbote
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Seite 2 von 12
Datum: 08.01.1931
Umfang: 12
vor allem einerseits für die Beziehungen zwischen DeutWand und Frankreich und anderseits für da, Verhältnis zwischen Italien und Frankreich. Weltwirtschaftskrise un- Revifionsfor-erunsen Die Weltwirtschaftskrise, die im November 1929 von Amerika ausgegangen war, machte sich im vergangenen Jahre in Europa immer stärker a lbar, am schwersten natürlich dort, wo die ctschaftsverhältnisse nach dem Kriege nicht wieder zu einer sestgeordneten Beständigkeit ge langt waren. Das gilt vor allem auch für Deutschland

, um dies'vorwegzunehmen, zu einer Bereinigung des grundsätzlich längst anerkannten Paritätsverhältnisies zwischen der amerikanischen und der britischen Flotte führte, leider nickt auf dem Wege einer Verrinaerung der britischen, sondern auf dem einer Erhöhung der amerika nischen Sckiffsbestnnde, fübrte zu einer Verschär fung des Italienisch-französischen Konfliktes, der letzten Endes natürlich auf anderen, auf poli tischen Gründen beruht. Er schien einen Augen blick eine unmittelbar bedrohliche Form an nehmen

zu wollen, als Musiolini, der nach län gerer Zeit im Frühjahr zum ersten Mal wieder eine Rundreise in die Provinz unternahm, in Livorno und in Florenz vor einer nach Zehn« taufenden zäblenden Zuhörerschaft zwei Reden hielt, die in Frankreich übel ausgenommen wur den. kFront bw Auzufrie-aneri Die Spannung zwischen Italien und Frank reich verschärfte sich derart, dah man von Amerika und später auch von England aus vorsichtige Ver mittlungsversuche anbahnte. Sie hatten wenig stens insofern ein greifbares Ergebnis

. die euroväischen Staaten zur gemeinsamen Abwehr, zur wirttckatflicken Vernunft, geradezu zwingen werden. Wenn ober auf wirtschaftlichem Gebiete dt« Besinnnnq zurückkehrt, so werden auch die politischen Spannungen wieder nach- lasien. 1 Amerika unter öem btt Wirtschaftskrise Die Bereinigten Staaten von Amerika standen noch mehr als Europa unter dem Druck der Wirt schaftskrise. die trotz oller Mittel, die man in den letzten Monaten versucht bot. nock nickt behoben werden konnte. Wie tief die Erschütterung

-steinung freien als in früberen Fällen. Millionen von Leuten, die arbeitslos geworden sind, leben in bitterer Rot. well sie einerseits kaum nennenswert« Ers'«rn1sie oemacht batten und weil anderseits die Sozialfürsorge, di« in Europa in den letzten Iabr»n aeradezn lelbstoer- ständlich geworden ist. kn Amerika noch in den allerersten Ausänoen steckt und die vrlvate WoÜl» tätiaieit trntz der Onferwllliofeit der begüterten Klosien einfach nickt in der Vage ist. einer so weitverbreiteten R-t -» steuern

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Alpenzeitung
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Seite 3 von 6
Datum: 05.03.1937
Umfang: 6
zuwandte . . . -/wird man Streikbrecher? .?cit langem ist bekannt, daß Amerika eine — ,>> Nierst von Pinkerton organisierte — Brecher -Garde' hat. Diese „Spezialtruppe' !ckt jedoch für Nlefènstreiks keineswegs aus. Sie mir der Vortrupp. Gegebenenfalls ist die not- »diae Armee ralch angeworben. „Kur?, nachdem Tore geschlossen worden waren, beschlossen die àr die Arbeit auf den Schiffen unter allen nilim'den ausrecht zu erhalten, koste es. was es II?' so berichtet Durein. „Sie setzten eine kleine

Earol von Rumimi?:,, der schon «ine Hühnerfarm und einen Käseladen besitzt, hat jetzt e>nen Buchladen aufgemacht, den er selbst kontroi- ltert. uud dem ein Buchverlag angeichlossen wer den soll. Silber aus China für Amerika. In San Franc.sco traf der größte Silbertrans- prrt aus China ein. der jemals nach Amerika ab- heiondi wurde. Das Silber stellt einen Wert von 8 Millionen Dollar dar. Es lag infoige d:s Strei kes drei Monate im Hafen von Seattle und mußte h-er besonders sorgfältig bewacht

vom 16. April bis zum 1. Juni 1937 laufen nicht unter irgendeinem Titel, aus dem die getroffenen Dispositionen ersichtlich wären. Nur in ganz weni gen Exemplaren ist der „Flottenplan Nr. 18' mit dem Vermerk „Streng vertraulich' den maßgeben den und führenden Persönlichkeiten der amerika nischen Marine zugeleitet worden. Auf 2.000.000 Luadralmeilen. Wer die Entwicklung der volitischen und slotten- strategifchen Lage im Pazifik in den letzten Mona ten und eigentlich seit der Mitte des vergangenen Jahres genau

Fischer- flotten in das große Dreieck eindringen. Die Rolle hawais. i Vpn Jahr zu Jahr. hat. Hawai in. den .amerika-, nischen Manövern im Pazifik eine Rolle von wachsender Wichtigkeit gespielt. In Bezug auf< die diesjährige Auswertung der neu ausgebauten Hamm-Stützpunkte und Flugzentren ist man noch diskreter, als es schon in vergangenen Jahren der Fall war. Als vor einigen Tagen zwölf große Seebomber von San Diego nach Pearl Harbor auf Hawai flogen und die große Strecke ohne jeden Zwischen fall

zurücklegten, bezeichnete man in gut unter richteten Kreisen jenen interessanten und erfolg reich zu Ende geführten Versuch eines Massen fluges nach Hawai als den Auftakt zu einer neuen, größeren Rolle, die Hawai nicht nur in den kom menden Manövern spielen soll... Der große Durchgang: das wichtigste Problem. Doch selbst wenn die Manöver sich direkt auf den Nord-Pazifik beziehen, wenn die amerika nische Küste vermutlich nur bis San Franziska von den Manövern erfaßt und gedeckt wird, so gilt

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Alpenzeitung
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Seite 2 von 6
Datum: 08.04.1934
Umfang: 6
. Der Jahresvoranschlag für 1994 sieht einen staatlichen Beitrag von lW Millionen und verschie dene Eingänge in der Höhe von 12,340.00(1 Lire vor. 5l) Prozent dieser Einkünfte sind für die Un tersuchung legitimer Mütter und Kinder, Jö Pro zent für den Beistand der Illegitimen als Ergän zung des vorgeschriebenen Beitrages der Provinzen und Gemeinden bestimmt. 9 Prozent für andere Formen der Untersuchung auf dem Gebiete der Be- volkerungspolitik und für allgemeine Spesen. Amerika isoliert sich On. Del Croix

auch nicht anders gewesen. Schon die Weigerung Wilsons, dem von ihm mitbegrün deten Völkerbund beizutreten, gibt die Richtung an. Traut Amerika der Ruhe Europas nicht? Jedenfalls enthält es sich jeder verpflichtenden Stellungnahme, begnügt sich mit der Rolle des Beobachters und läßt von Zeit zu Zeit die Drohung laut werden, daß es Europa im Falle eines Konfliktes völlig feinem Schicksal überlassen werde. Die Wirtschaft, die nicht immer die gleichen Tendenzen verfolgt, wie die Politik, befindet sich im gleichen Fahrwasser

Ab- oder Aufrüstung nimmt Man für Frankreich freundlichere Haltung ein. Man ist in Amerika trotz der pazifistischen Reden der eu ropäischen Staatsmänner nur wenig von ihrer Ehr- 'ichkeit überzeugt. Darum bringt man dem franzö- ischèn Bedürfnis nach Sicherheit weitgehendes Ver> tändnis entgegen. Aöer es bleibt bei der platonischen Anerkennung. Amerika hält sich an die vage Zusage Norman Da> vis, im Mai des vergangenen Jahres in Genf be der Abrüstungstagung, sich im Falle eines Konllik tes an den Schiedsspruch

der übrigen Großmächte zu halten. Diese Formel ist so unpräzis, daß sich al les und nichts aus ihr ableiten läßt. Amerika hat mit seinen eigenen Sorgen zu tun Es will eben unter keinerlei Umständen irgend welche Verpflichtungen bezüglich Europas auf sich nehmen. Diese Haltung ist zwar bequem, aber nicht ganz ungefährlich. Eine rechtzeitige, energische Siel lungnahme könnte die europäischen Ruhestörer un ter Druck setzen und den Ausbruch des Schlimmsten vermeiden. Aber glaubt Amerika wirklich

, daß ein zukünftiger Krieg sich auf Länder oder Kontinente begrenzen läßt, wo das schon beim letzten nicht mög lich war? Neben den praktischen Verpflichtungen weigert sich Amerika auch irgendwelche moralische Engage ments zu übernehmen. Seit Jahren fchon haben sich die Führer der beiden großen amerikanifchen Par teien für den Beitritt zum Haager Schiedsgerichts- hof ausgesprochen. Bisher war es unmöglich, die zur Ratifizierung nötigen Stimmen im Kongreß aufzubringen. Soeben erst hat sich der Außenaus schuß

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Alpenzeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 15.10.1931
Umfang: 8
und einer vorzüg- lichen Aeronauti?. Die Wirklichen lehrt uns. daß an einem Tage oder dem anderen die kriegssackel anss neue ausslammen wird und wehe dem Volk, das nicht bereit sein wird, sowohl mll den Waffen als mit dem Geiste, denn über die Besiegten wird eine Wildheit wüken, von der nicht einmal die Höhlen bewohner eine Ahnung hallen. « In den letzten Iahren hatte es den An schein. als wollte Amerika das alte Europa feinem Schicksal überlassen. Es protestierle seine Sriegsrvechsel und hemmte alle wirl

- schaslli6»e Tätigkeit Europas. In einem ge wissen Zeitpunkt hatte es den Anschein, als wollte Amerika die undankbare Rolle eines Shyloks aaf sich nehmen. Und auf dieser Mutmaßung baule der eine oder der andere die Legende einer neuen amerikanischen Zivi- tität auf. die mit ihrem nur aus da» »Prak tische- hinzielendem System die alte wart- schwallreiche Iivililät der Europäer verdrän gen würde. Doch die neue nèomachiavellistische Ilvilitiit (im ironischen Sinne, weil man von jenem MacehlaveM sprechen

am Rockzipfel auch Amerika mitziehen würde. Eine Revision der Positionen erwies sich daher als notwen dig und nm zu verhindern, mit ln den gefürch- lelen Untergang der europäischen Wirtschaft gezogen zu werden, hat Amerika ins Spiel der europäischen Wirtschaft eingreifen müssen. Am draußen zu bleiben, hat es hereingehen müssen... Heute ruf! Amerika die hauptsächlichsten europäischen Rationen zur Besprechung und zu Rate, und unter den Gerufenen sind auch wir, wenn dies auch der französischen Politik

nach Amerika >«yi«y- tester Laune und siudel die Meinnnasqleiaiheit zwischen Amerika und Italien höchst sonderbar. Die französischen Politiker, deren Gesichtsfeld durch den Goldregen in die französischen Kas sen vernebelt ist. bemerken natüriich nicht, daß die Blicke der Welt begieria gegen Roma ge richtet sind, von wo der aufrichtige Ruf nach Frieden und Gerechtigkeit erschallt. Sie be. merken nicht, daß die gegenwärtige Krise nicht mit einem Spiel der Banken oder mil einem Goldstrom gelöst

zu überzeugen, da Japan sicherlich nicht zuwarten wird, bis die anderen Konkurrenten in der Lage sein werden, ihm einen Strich durch seins Rechnung zu machen.... Was dann? Dann wird es soweit kommen, daß Europa und Amerika, während sie sich untereinander nm Knochen streiten, sich von Japan den setten Bissen der chinesischen Beute wegschnappen lassen. Ein schöner Erfolg für die sprichwört liche Weisheit der alten Iivililät der weißen Rasse! Zu all dem kommt noch die chaotische Situai tion in Deutschland

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Meraner Zeitung
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Seite 1 von 6
Datum: 18.09.1925
Umfang: 6
In den Völkerbund sich zunächst darum be- mckhen wird, Amerika nach Genf zu brin- ^n. Die Wahl des Kanadiers Dandurand kum Vorsitzenden der Völkerbundsoer sammlung ist ein deutliches Zeichen dafür. Aber mich sonst werden weder Willen Ii0ch Mittel gespart, um zu jenem Ziele zu ^»mneni. Auf Nusjland nruß man ja doch licich lange warten, und oft wurde schon die Möglichkeit einer deutschen Regierungskrise? teberleguna angestellt, ob es überlMipt zu nipsehlen ut, konimunistische Propaganda- ssermaßen zr 12'i m«. lad

. >»n. >n. >den gewissermaßen zll organisieren. Nach- nn Macdonaw 192'l von Genf aus an Rußland einen energischen Appell richtete, ind ja unter seinem Nachfolger die englisch, 'ussischen Beziehungen so merNich erkühlt, >aß man fast oermuten kann, England stcht jetzt einem Beitritt Rußlands zum -Völker» -und neutral, wenn nicht gar ablchnend zogeniilber. Aber Amerika I Da ist wohl etwas zu lachen! Die Völkerbund sakte, die den Air- sang des Versailler Vertrages bilden, wur- m Mar trotz Wilsons Anstrengungen nicht atifiziert

, aber Amerika arbeitet doch in rschtedenen Komniitssionen des Völker- zundev mit und hat zu seinen Tagungen «ich scbon öfters die berühmten „Be- Pachter entsandt. Ebenso ist das Amerika inter Toolidge dem Gedanken des Haager Schiedshofes, der mit dem Völkerbund ver bunden ist, sehr entgegengekommen. Die Amerikaner werben von innen und mßen in der Richtung eines Beitrittes be> linflußt. In Amerika selbst sind die Wil- onanhänger noch immer eine starke Macht md daß die Gattin des verstorbenen ameri- wischen

oe- leuchtet, die darin liegen, wenn Deutschland ohne die nötigen vorherigen Sicherungen an den Verhcmdluirgotisch tritt. Als das Droste Ziel lu>,zeichnet er die Wieden,ereini- gttng aller Deutschland entrissenen Gebiet« mit dein Reich und erklärte, wenn man den Völkerbund unter diesem Gesichtspunkte be trachtet. ml'isse um» den Beitritt stirem Völkerbund in dieser Gestalt ablehnen. Ein Völkerbund vl>ne Deulschland, NuUuiüi und Amerika sei und bleibe kein Völkerbund. Nach ainer längeren Aussprache wurde

den Ausführungen Hergts wenig Be deutung bei. Das Organ Stresemanns gibt seiner Verwunderung darüber Ausdruck, zaß die Deutschnationalen sich bei dien parla- >origen Jabre erließ. Dabei wurße die Ar- >ei>t prämiiert, die darlegte, wie es am >esten anzustellen sei, Amerika nach Genf >u bringen. Diese Anstrengungen werden von zahl- eichen Nichtaimerikanern unterstützt. Der nternationale Gewerkscbaftsbuinh hatte ein- nal sogar die Absicht, mr alle in Europa ^kommenden Amerikaner sogleich in Frankreich Kurse

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 6 von 8
Datum: 05.07.1922
Umfang: 8
des „Pfau'. Um zahlreiches Erscheinen ersucht dr Borstand. Briefkasten. Trostlos. Wenn der Hausherr bloß die Falsa!» erneuert, so kann er nicht deswegen der Paria künSiqen. Weniden S-.e sich an das Mi«t-Sch.eZ> gerili«. — Mit der Reife nach Amerika hat es seine «rroßen Schwieri^keiien. Das Visum zm Einreise bekommen Sie beim amerika-inschen Hs» sul rn Benediq. Die SchiffskaO'e würde Ihnen das Nei'ebureau Schcnker u. Co. in Bozen besor gen, wenn Sie beiläusiq die Zeit angeben können, wann die Reise

nach Amerika erfolgen soll und wohin das Ziel geht. Die Halste der Fahrtkosicn wären gleich erleqen. die andere Hälfte ist vei Slntrin der Fahrt zu bezahlen. Die gewöhnliche Z!eisc?oute geh: über Genua. Vor allem ist c- noüvend.z, sich zuerst einen Schmsplal; zu sichern, dann erst können Sie um die Einreisebewilligung nach Amerika ansuchen. Weners brauchen S:e aus jeden Fall ein in Amerika geschworenes Ain- davit von einem Verwandten oder Bekannten, dcr für Sie garantiert, daß Sie in keinem Falle

da amerikanischen Regierung zur Last fallen. Di nächsten «-zchiffsreiien von Genua nach Amerika erfolgen am 1., 22. Auzust, 18. September. Z. Ol' tober d. I. Sie sehen also, daß die Schwier^-' keiten groß genug find, um einein die Reise neid Amerika gründlich zu verleiden. DierschÄch. Die Krankenkassen sind behörd^q beaui>re.zt. die Beirräge sür die Ärbeitslosen!«- sicherung einzuheben. „Gut'. Eine Kriegswitwe, welche sich wrede: verehelicht, hat ihr Pensionsbüchel der zuständigen Gemeinde sofort

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Südtiroler Landeszeitung
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Seite 1 von 6
Datum: 18.05.1922
Umfang: 6
, um dort die ergebnislose Ar beit von vorne zu beginnen. Der Erfolg wird der gleiche sein. Die Welt wird im Haag das Schauspiel erleben, daß Europa, verhandelt, ohne seinen wichtigsten Staat. Denn Deutschland wird nicht miteiinbezogen werden. An seine Stelle wird aber eine andere Macht treten und wird seinen Platz vollgewichtlg aus füllen: Amerika wird Europa die Ordnung dik tieren. Das ist für Europa schließlich die einzige Hilfe, aus die es noch rechnen kann. Amerika ist aber auch die einzige Macht, die Europa zwin

gen kann, sich auf sich selbst zu besinnen. Ame rika hatte in Genua die europäischen Mächte sich selbst! überlassen. Sie -konnten ihr Schicksal regeln nach freiem Belieben. Sie waren nicht imstande dazu. Nun müssen sie die Bestimmung über ihr eigenes Geschick an di« Macht jenseits des Atlan tischen Ozeans abgeben. Und wir können nur hoffen, daß Amerika sich dieser Bestimmung nicht entzieht. Denn täte es das, überließe es Europa wieder sich selbst, so wäre das Ende: das Chaos. So weit kst

die Entwicklung von Versailles gediehen. Die Männer, die damals die Herrschaft ihrer Nationen aufrichten woll ten, haben -ganz Europa in die Knechtschaft Amerika» gebracht. Berliner Brief. Di« eigenen Sorgen. — Der 31 . Mai und die Reparotionskommisfion. — Innere Kämpfe. — Die Llnksradikalen im Angriff. — Reichsindex« Ziffer 3175 ; —- Fortschreitende Teuerung und Verelendung. Die Hoffnungen -aiu-f Genua sind Mgesargt. Dvutschlam» erinnert sich seiner eigenen Sorgen. Der 91. Mai, der Stichtag

, da- mit die von Amerika Deutschland zu gewähren den Kredite fühlbarer werden. Dle Krise der europäischen Kolonialpolittk. ii. Was sich heute in Indien abfplelt, bzw. in dm nächsten Jahren dort abspielen wird, ist ein Teil de» Kampfe» des asiatischen -Kontinentes für fein Selbstbefttmmungsrecht gegen die angel sächsische Weltherschast. Sehr nwglich, daß da», was in Indien nach der Vertreibung der Eng länder zur Herrschaft gelangt, alles andere eher sein wird, als Bötterfteihelt; vielleicht sind es Bürgerkrieg

Amerika nicht bedrohen kann, d. b. eine Eroberung des amerikanischen Kontinents würde Japan etwa -ebenso leichr -fallen, wie eine Expedition nach dem Monde. Ganz anders steht es natürlich mit dem amerikanischen Besitz in Ostasien, den Philippinen; da könnte es wohl auch einmal heißen: Wie -gewonnen, so zerron nen. Was nun freilich die nächsten Ziele Japans sind, das wird dort nicht an die große Glocke ge hängt: zweifellos ist Japan durch den Weltkrieg wirtschaftlich sehr erstarkt, dürfte

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Alpenzeitung
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Seite 4 von 6
Datum: 18.10.1929
Umfang: 6
und einigen Ansprachen, in denen die große Bedeutung der landwirtschaftlichen Schule für unsere Provinz dargelegt wurde, fand die Besichtigung der großen Schule statt. Sportnachrichten Die Zukunft des Boxens Von George Carpe ntier, dem früheren Schwergewichts-Weltmeister. Von allen meinen Kämpfen, sei es in Europa oder Amerika, war der mit Jack Dempsey um die Weltmeisterschaft bei weitem der span nendste und aufregendste. Naturgemäß bildete die Tatsache, dak es sich um die Austragung

die größten Aufregungen meines Daseins an jenem Tage in Amerika, als ich in den Ring trat und mich auf den Kampf mit Weltmeister Dempsey vorbereitete. Wenn wirklich gekämpft wird, vergißt man sehr bald jegliche Aufregung — man boxt einfach und ver sucht den Gegner niederzukämpfen. Ich jeden falls empfinde das bei einem richtigen Kampf, ohne meine Empfindungen im einzelnen zu analysieren. fühlte instinktiv, daß, wenn nur mein Glück mir zulächelte, ich gewinnen mußte. Einer der besten Kämpfe

war beispiels weise meine Begegnung mit Syd Burus uni die Meisterschaft von Europa! Dieses Treffen zog sich 15 Runden lang hin und ich gewann auch hierbei nur nach Punkten. Meiner Ansicht nach verbessert sich der Box sport sowohl in Europa als auch in Amerika von Jahr zu Jahr zusehends. Dies gilt vor allem für das Boxen in Amerika, wo die Kämpfe im allgemeinen kürzer und dement sprechend besser als früher ausfallen. Ich denke, daß sich die neuere Praxis bezüglich der Ein schränkung der Rundenzahl

auch in Europa überall einbürgern wird. Sie hat sich bereits in Amerika durchgesetzt, und lediglich diesem Umstand ist meiner Meinung nach einer der hauptsächlichsten Gründe dafür zuzuschreiben, weshalb gerade in Amerika der Boxsport ,im Verlauf der letzten paar Jahre einen so schnellen Aufschwung nahm. Es ist ganz erklärlich, daß, wenn ein Boxer weiß, er muß sich gegebenen falls länger als zwanzig Runden lang im Ninz behaupten, er das Bestreben hat, seine Kräfte soviel wie möglich zu schonen. Folglich gibt

so, daß die Boxkämpfe in Amerika ganz allgemein fester und besser ausgetragen werden, als in Europa. Doch denke ich, daß, wenn man sich mit Hilfe genauer sport licher Kontrolle diesseits des Atlantik die ameri kanischen Methoden aneignet, wir auch in der Alten Welt eine entsprechende Aufwärtsent wicklung des Boxens sehr bald erleben werden. Ich selbst vertrete die Anschauung, daß die Zahl der Runden bei gewöhnlichen Kämpfen nicht mehr als zehn, bei der Austragung von Mei- sterschaftskämpfen höchstens - zwölf

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Alpenzeitung
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Seite 4 von 6
Datum: 13.09.1929
Umfang: 6
machen, wie die Station in Hin- Das Wichtigste ist, daß sie keine Zahne haben herzlichen Empfang n»d entwickelte dann unter kunft aussehen wird. , ' und doch furchtbar beitzen können. WesWo sie Zeigender Begeisterung die Ziele und Zwecke ^tiuch zu den menschmfrcssenden Tie>en zahlen. TàTUìkdsplèir»« ksgöimäkigsi' 1>snso?vsn - ?Iugveà!,i' Neuyark, 12. S«p». Vor seiner Abreise aus Amerika machte de» Kommandant des „Graf Zeppelin' den Presse Vertretern folgende Erklärungen über die Aus, sichten des Luftschiffes

als internationales Ver kehrsmittel, Lag feine Eignung zur Ueberwlm düng großer Strecken In kürzester Zeit durch die Weltumseglung bewiesen habe: Dr. Eckener betonte, er habe in Amerika nur allgemeine Besprechungen mit Vertretern aller großen Bankgruppen gehabt. Da das Luft» schiff ein internationales Verkehrsmittel sei. müsse die Entwicklung auf internationaler Ba sis erfolgen. Endgültige Verhandlungen seien erst möglich nach weiteren Besprechungen mit der deutschen Jnteressentengrupp.e, der die . Hapag

und Großbanken, wie die Darmstädter und Nationalbank und die Diskontogesellschaft angehörten. Diese Besprechungen, an denen auch Vertreter amerikanischer Interessenten teilnehmen, würden nach der Ankunft in Ham burg beginnen. Cr habe bei den amerikani schen Bankgruppen zum erstenmale ein wirk liches und ernhaftes Interesse gefunden. ° Ein greifbares Ergebnis der Besprechungen In Amerika sei die völlige Verständigung mit dem Leiter der Goodyear-Zeppelin Co., Litch- field, über eine enge Zusammenarbeit

der amerikanischen Gesellschaft mit der Zeppelin- Luftschifsbau-Gesellschast für die Einrichtung eines Zeppelindienstes Europa—Amerika und ' Europa—Südamerika. Zunächst sei nur eine Linie Europa — Amerika geplant. Der amerikanische End punkt werde wahrscheinlich irgendwo südlicl) der Linie Baltimore—Washington liegen, da dort die meteorologischen Verhältnisse für Ab flug und Landung am allergünstigsten seien- Der europäische Endpunkt werde sich gleich falls aus Rücksicht auf die Wetterverhältnisse etwa

die Trans- atlantikgesellschaft gegründet werde, sei natür lich noch umfangreiche Arbeit zu leisten, beson ders wenn die Anwälte eingriffen. Die Flotte für den Amerika—Europadienst müsse mindestens vier Groß-Zeppeline um fassen. Die Einrichtung eines solchen Atlantik- dienstes, einschließlich einer Doppelhalle an beiden Endpunkten, erfordere ein Kapital von etwa 15 Millionen Dollars. Alle vier bis fünf Tage müsse sowohl von Europa, wie auch von Amerika die Abfahrt eines Schiffes erfolgen. Naturlich

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Alpenzeitung
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Seite 2 von 6
Datum: 12.04.1929
Umfang: 6
, Amerita die dreifache Summe für seine Wehr zur See und zu Lande einsetzt, ist schon in den Haushaltsziffern für NüstungSAwecke die englisch-amerikanische Hochspannung erkennbar. Man darf sie ohne Uebertreàng den englisch- amerikanischen See- und Landkrieg nennen, der mit Milliarden -Massen von Dollars und Pfunden geführt wird. Augeniblicklich spitzt sich dieses Ringen auf dem Gebiet der Seerüstung zìi. Nach der Tonnenzahl und nach dei? Pferde stärken der Kriegsflotten hat sich Amerika mit 1.3

Millionen Tonnen und 9.6 Millionen Pferde- krüsten über die englischen 1.1 Millionen Tonnen und 3.2 Millionen Pferdekräften - wesentlich hinaufgearbeitet. Auch in der Zahl der Schisfs- einheiten übertrifft Amerika mit rund 5V0 Schif fen weit den englischen Bestand von rund 300 Schiefen. Dennoch hat die amerikanische Seemacht, selbst wenn sie nur England' als Gegner be trachtet und den sie bedrohenden englisch-fran zösischen Flottenpakt einmal ganz beifeite stellt, eine sehr schwache Stelle. England

überragt mit 16 Linienschiffen und 4 Schlachtkreuzern die 18 amerikanischen schwimmenden Festungen schwerster Art an Zahl der Schiffe, Tonnen, Pferdestärken lind Geschütze sowie an Geschwin digkeit. Dieser Nachteil ist für Amerika nach nicht von wesentlicher Bedeutung. In bedräng ter Lage sieht es sich aber 'beim Vergleich der beiderseitigen Stärke an Kreuzern, Flugzeug trägern u>ld Flotillenführern. Den 43 englischen Kreuzern stehen nur 32 amerikanische gegenüber: England verfügt über 3, Amerika

über nur 3 Flugzeugträger, die auch durch ihre überlegene Schnelligkeit die englische Uebermacht nicht aus- Hleschà Den 7 Flottillenführern Englands Hai Amerika überhaupt nichts entgegen zu fetzen. In der Entwicklung dieses großen und außer gewöhnlich schnellen neuzeitlichen Kriegsschiffs typs haben àie englischen Marineingenieurv einen schwerlich wieder gutzumachenden mäch? tigen Vorsprnng vor den Amerikanern erzielt. Die beträchtliche Unterlegenheit der amerikani schen Kreuzerrüstung läßt sich durch die mehr

der kommenden Genfer Abrüstungskonferenz. ' Der Holländer London, der sie leiten soll, wird seinen Namen sicherlich nicht mit einer Konferenz verbunden fehen, die einen Schritt in der Richtung echter und ehrlicher Abrüstung bedeuten könnte. England ist entschlossen, sein« Ueberlegenheit festzuhalten, und hat auch Frank reich zur Ausgestaltung seines Kreuzerpro- grainms veranlaßt. Amerika wird durch seinen Brüsseler Gesandten Hugh Gibson in dessen scharfer und beißender Art die Wrüstung alle Schiffsklassen

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