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Alpenländer-Bote
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Seite 1 von 24
Datum: 21.03.1915
Umfang: 24
gestanden, wenn nranchnial auch Hinter- kittld Bosheit für eine Zeit zu obsiegen scheint, r rechten Zeit ist aber der Herrgott immer noch. ' Ätzer und Schirmer des Rechtes gewesen. Aller es sagt der Herr, meine Wege sind nicht deine ge..Ein anderes Ereignis, das ebenso iutereffaut i bedeutungsvoll ist, ist das Verhältnis, wie es etwa zwischen Amerika und England infolge des itsch-englischen Krieges entwickeln dürfte. Von > eigentlich neutralen Staaten hat wohl kaum icr so enttäuscht wie Nordamerika

. Zu Beginn st Krieges setzte man auf die Vereinigten Staa- ^ ' Nordamerikas, wie' der eigentliche Titel des j vtes. lautet, die allergrößten Hoffnungen, u. zw. I itbloß im Volke bei uns und im Deutschen Reiche, 1 dem offenbar auch in Regierungskreisen. Ein ^ Mi chiefür war doch das, daß man Amerika, d. i. ■ MKonsuln den Schub der deutschen Untertanen ■ den feindlichen kriegsübrendeu Staaten über- % Die grössten Schönfärber sahen schon den ihunkt in nächster Nähe, wo Amerika in den § gegen England

eintreten. würde. Auf alle ^ erwartete man sich aber von Amerika eine jetzige Zufuhr und Vermittlung des Handels. bald kam aber die Ernüchterung und bald E dio vollständige Enttäuschung. Es war auf- W. daß Amerika den Schutz der deutschen Manen äußerst lässig führte. Ein Staat von Grösse der Bereinigten Staaten hätte wahrlich mcht aehabt, Verfolgungen der ibm anvertrau- Schützlinge, wie sie in Russland. Frankreich und ^ and vorkamen, ohne große Mühe hintanzu- -] J oder dafür Sübne zu. verlangen. Amerika

!ich bei dieser Arbeit kein Glied ausaerenkt. N.nahm es hin. weil man glaubte, es lasse sich iÄ mebr machen. Bedeutend mebr abaeküblt . ^ nmn schon durch die Beurteiluna des Krieges M Krieaslage in den amerikanischen Zeitun- muss voraus bemerken, dass dieUumauas- stMkehrssvrache in Amerika noch von der Zeit | banz Nordamerika englischer Besitz war, j W ift. Dementsprechend erscheinen auch vier W der arossen Blätter in enalischer SvraRe. ’j Me Blätter nun trieben in ibren Krieasbe- I WÄ> in der Beurteilung

wieder weiter. ES brauchte viele Mühe von seiten der Deutschen und deutschsprechenden Oesterreicher drüben, bis es ge lang, unsere Berichte über die tatsächliche Kriegs- lage unters Volk zu bringen. Das sind Zwar un erfreuliche Dinge, aber schließlich hätte man sie ohne weiteres in Kauf genommen, da man wußte, daß in Amerika jeder schreiben kann, was er will, sei es Sinn oder Unsinn. Bald aber wurde inan um zwei bittere Erfahrungen reicher. Nach allen verbrieften Rechten ist bei Kriegszeiten der Handel neutraler Staaten

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Der Arbeiter
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Seite 3 von 8
Datum: 05.05.1922
Umfang: 8
Freitag, den 5. Mai 1922. .Ter Arbeiter- Nr. 15. Sette S. Sogar im rein amerikanischen Kalifornien setzen sich in steigend.m Matze die kleinen schlitzäugigen Gelben fest. Das war aber den rassestolzen Ameri kanern doch zu viel. So begann die Union mit Ausnahmegesetzen gegen die Japaner vorzugehen. Selbstverständlich fühlt sich dadurch das „Ehrge fühl" der Japaner gekrankt. Wie man sieht, ist da der Vorwand zum Kon flikt gegeben, aber noch ein für Amerika bedenk licher Zustand wird von Japans

bestimmende Nolle. Kein König ist mächtiger als so ein Mitglied der oberen Zehntausend. Mexiko, welches aber über eine sehr kriegerische Bevölkerung verfügt, will absolut nicht herwärts schauen. Umsonst' wurden bis jetzt mit amerikanischem Gelde Aufstände er regt und Kriege vom Zaune gerissen. Warum alles das? Ein Mächtiger steckt dahinter und das ist Mexikos heimlicher Bundesgenosse Japan. So stößt Amerika immer und überall auf den verhaß ten Gelben. Aber der Interessengegensatz geht noch weiter. Amerika

hat mit schweren Milliarden den Panamakanal erbaut, welcher dazu dienen soll, aufs rascheste Amerikas Flotte vom Atlanti schen in den Stillen Ozean zu schaffen. Es hat mit einem offenen Völkerrechtsbruch sogar die selbstän dige Republik Panama geschaffen, lediglich in der Absicht, sich diesen wichtigen, von Amerika aufs schwerste befestigten Kanal zu sichern. Die kleinen sogenannten Zentralamerikanischen Republiken wurden durch diese Maßnahme der Union aufs schwerste beleidigt. Wieder setzt Japans Außen

politik ein. Es hat soeben erreicht, daß sich die fünf kleinen Republiken zu einer einzigen star ken Zentralamerikanischen Republik vereinigt haben. Amerika kann nichts machen, es muß mit guter Miene zuschauen, wie sein lebenswichtiger Kanal auf solche Weise gefährdet wird. Andere mögen Kriege führen. Doch nun zurück zum soeben abgeschlossenen Weltkrieg. Er fand Japan programmgemäß auf Seite der Entente. Es gelang Japan sofort sich mit verhältnismäßig geringen Opfern der deut schen Kolonie Kiautschau

durch Lieferung von Kriegsmaterial schwere englische Goldmilliarden gewinnen und das gelang auch. Japan ist heute neben der Union der geldkräftigste Staat. Außer dem konnte sich Japan ungeheuer aufrüsten. Und noch etwas. Während Englands Handelsflotte durch den deutschen U-Bootkrieg lahmgelegt wurde, arbeitete Japan um so eifriger und es ge lang ihm nicht bloß England, nein, auch Amerika vom ostasiatischen Handel fast ganz zu verdrän gen. Aber noch größer wurde der Profit, als unter Deutschlands

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Tiroler Sonntagsbote
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Seite 1 von 8
Datum: 11.11.1888
Umfang: 8
. Auswanderung nach Amerika. In den Vereinigten Staaten non Nord amerika wird ein Gesetz vorbereitet, nach welchem Kousular-Agenten in Europa an gestellt und besoldet werden, die den Cha rakter und die materiellen Hilfsmittel aller Personen, welche nach Amerika auszuwan dern beabsichtigen, kennen zu lernen und die Bedingung zu stellen hätten, daß alle diese Personen, drer Monate, bevor sie unter Segel gehen, ihre Absicht, auszuwandern, diesen Konsular-Agenten anzeigen. Die Annahme dieses Gesetzes wäre

selbstver- stündlich mit einer bedeutenden Erschwerung der Auswanderung nach Nordamerika ver knüpft, was aber eben als der Zweck des Gesetzes zu betrachteir ist. Da nun auch aus Tirol, und zwar besonders aus Welschtirol allein in den letzten 17 Jahren 23.846 Personen (fast 6% der gesaminten Bevölkerung) nach Amerika auswanderten, so dürften nach stehende Ausführungen über diesen Gegen stand auch in unserem Lande jedenfalls ein gewisses Interesse beanspruchen. Die Einwanderung in die Vereinigten Staaten

nur auf das Ein wanderungssystem, sondern auf alle mit demselben im Zusammenhang stehenden sozialeri Fragen lenken müssen. Es ist nicht zu leugnen, daß die Masseneinfuhr von europäischen Proletariern nach Amerika zugleich ein soziales Sicherheitsventil für Europa bildet; den würde diese Sicher- heitsklappe der Auswanderung für Europa geschlossen, so würde dadurch eine soziale Explosion in Europa wohl unvermeidlich werden. Der Zufluß von Arbeitskräften m den Vereinigten Staaten kann nie zu groß und muß nur erwünscht

, durch welche diese Arbeit der Armen eingeführt wird, sind sehr ver schieden. Vielfach werden Arbeiter in Europa durch Contracte, welche von Agenten amerikanischer Fabrikanten zu billigen Hähnen abgeschlossen werden, gedungen und von diesen Agenten nach Amerika befördert. Jndeß fällt auch ein großer Theil der Schuld auf die Dampfschiff-Kompag nien, welche von England, Deutschland, Frankreich, Italien u. s. w. Auswanderer nach Amerika transportiren. Diese Kom- pagnien haben ihre Agenten, welche in allen Ländern Europas

zur Einwanderung verlocken, ohne Rücksicht darauf, zu welcher Klasse die Auswanderer gehören; diesen Agenten ist es nur um ihre Provision und den Schiffskompagnien nur um das Uebersahrgeld zu thun. Ferner bestehen in New-Aork und anderen amerikanischen Hafenstädten italienische Banken und Kom pagnien, welche in Amerika ihre Arbeits- überiiehmer und in Italien ihre Agenten haben, welche alles aufbieten, die unwissen den Klassen in Italien und den angren zenden, von Italienern bewohnten Ländern (Tessin, oft

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Alpenländer-Bote
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Seite 2 von 16
Datum: 16.12.1917
Umfang: 16
, nicht um Englands willen, nein so weit reicht dre Freundschaft nicht, sondern aus anderen Grün den. Und der erste davon ist. das Geld. Amerika hat Unsummen Geldes unseren Feinden vorge streckt, oder für seine Lieferungen gut. Verlieren sie, so verlieren auch diese Schuldscheine an Wert. Wilson will weiters ernstlich den Sieg der eng lischen Sache, nicht so fast Englands.'Tie Welt soll englisch lverden, das ist auch Wilsons Ge danke, aber das Schwergewicht sowohl der Mackt als auch des H-ndels und Geldwesens

soll nicht mehr in England sein, sondern in Nordamerika. Darauf deutet schon der eine Umstand hin, daß Wilson den Auftrag gegeben hat, kein von Eng land während des Krieges in Nordamerika ge bautes oder bestelltes Handelsschiff darf an Eng-- land geliefert werden, alle müssen im Besitze Amerikas bleiben. Das will doch sagen, ich will nach dem Kriege die erste Handelsmacht sein. Was hat nun Wilson zur Erreichung seines Zieles ge tan oder wie hat Amerika bis dato in den Krieg eingegriffen. An Hindenburg wurde

kürzlich di? gleiche Frage gerichtet. Der berühmte Feldherr hat die bezeichnende Antwort gegeben, Amerika hat bis dato den Krieg mit einer Riesenreklamc, zu deutsch: mit dem Maul geführt. Amerika ist das Land, wo das Aufsehenmachen, das Erste und Notwendigste bei jeglichem Unternehmen ist. Je größer der Spektakel, der geschlagen wird, umso besser geht das Geschäft. Darnach geht man ,n Amerika in allen Dingen und ging auch hierin. Kaum war die Kriegserklärung erfolgt, ging der Spektakel los

. Tie Durchführung der allgemeinen Wehrpflicht scheint aber eine sehr lare zu sein und hat das Ding noch ein Riesenloch. Amerika hat einen Riesenprozentsatz von Leuten, die n'cht amerikanische Staatsbürger sind, sondern bloß Eingewanderte, also nicht dienstpflichtig. Man sucht nun leider mit allen Mitteln auch aus die sen Soldaten zu gewinnen. So werden wir das betrübliche Schauspiel erleben, daß unsere Aus wanderer gegen uns kämpfen müssen, Ivenigftelis znm Teil, denn bald wird cs bei diesen heißen

. Es ist die allgemeine Ueberzeugnng, daß Amerira wirklich mit einer großen Macht, sagen wir mit einer Mo- iion Mann, vor Herbst 1918 auf keinen Fall im stande ist. in den Krieg einzugreifen. Bis dort dürfte er. wenn Rußland gänzlich ausscheidet, doch ohne Zweifel zu Ende fein. Aus alle Fälle ist JumÜ/uihiiL älnfllail*v_ All exif*'" ~\ w schon aus dem Grunde, weil es uns nicht im Rücken angreifen kann. Zu allem kommt ab-'r noch die Frage, ob Amerika bei dem großen Man. gel an Schiffen imstande ist, soviel Truppen

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Seite 2 von 16
Datum: 26.09.1913
Umfang: 16
interesse vorzieht. Wir Ehristlichsozialen werden unser Wort einlösen und für das bestmögliche, volksfreund lichste, aber auch gerechteste Wahlrecht eintreten. Ueber die anderen Details nächstens. 3m JlenfMsiM in MnM. Auch Amerika hat seinen Mangel an Ar beitskräften in einzelnen Berufen. In den Städten mangelt es an Arbeits willigen, die die niederen Arbeiten ver richten sollen, und auf dem Lande liegen grö ßere Ländereien verödet und harren des rodenden Pfluges. Die Nichtbearbeitung weiter Lände reien

bedeutet aber den Verlust von Nationalver mögen, weil diese Urwerte erzeugt und es ist ja eine feststehende Sache, daß die ganze Entwick lung des wirtschaftlichen Lebens auf der Gewin nung von Urwerten aufgebaut ist. Im Mangel an solchen Arbeitskräften, die sich der Landwirtschaft oder sonstigen körperliche Anstrengungen erfordernden Arbeiten widmen, teilt somit Amerika das gleiche Schicksal wie Europa. Der Unterschied besteht nur darin, daß Europa tatsächlich noch ein großes Reservoir sol cher

Arbeitskräfte hat, die man aber nicht ver steht, auf die Arbeitsgebiete zu lenken, dort zu schulen und einzubürgern. Da Amerika über solche Reservoirs von Arbeitskräften nicht ver fügt, bemüht es sich, solche übers große Wasser her zu sich kommen zu lassen und alljährlich wandern Zehntausend von Arbeitern gerade aus jenen Arbeitsbranchen von Europa nach Amerika, die wir selbst gut brauchen könnten, während es uns die überflüssigen arbeits- und existenzlosen Arbeitskräfte auf dem Halse läßt. Europa kommt

Kapitals, die in den letzten Jahrzehnten geschaffen wurde. Das natürliche Wachstum der Bevölkerung Amerikas nötigt Amerika, eine intensive Auf merksamkeit der Kolonisation seiner brachliegen den Ländereien zuzuwenden. Der Verbrauch an Lebensmitteln steigt auch dort wegen der wach senden Vermehrung der Bevölkerung von Jahr zu Jahr. Es hat kein Interesse daran, daß die Lebensmittelproduktion stagniert (gleich bleibt) oder zurückgeht. Es merkt andererseits, daß eine unvernünftige Agrarpolitik in der alten

Welt und der in diesem Weltteile vorschreitende In dustrialismus den Bedarf an Lebensmitteln kaum mehr aus Eigenem zu decken vermag, es sich ihm also erweiterte Marktgelegenheiten für Lebensmittel eröffnen, die nur dann ausgenützt werden können, wenn Arbeitskräfte ins Land gebracht werden, die die brachliegenden Lände reien bearbeiten. Den Import landwirtschaftlicher Arbeits kräfte nun zu beleben, läßt es Amerika sich ange legen fein, möglichst viele landwirtschaftliche Ar beitskräfte dem alten

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Lienzer Nachrichten
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Seite 1 von 4
Datum: 11.09.1917
Umfang: 4
. Preisanfragen ,a. Annahme aller Anzeigen außerhalb Tirol u. Vorarl berg werden durch unser Anzeigen-Büros, Wien I Wollzeille 16. schnellstens erledigt. Nr. 68. Lienz, Dienstag, 11. September Amerika und Europa. Die Auffassung ist weit verbreitet, daß nach dem Kriege Amerika in außerordentlich gün stiger Wirtschaftslage Europa gegenüberstehen, Der Gläubiger ganz Europas werden und die HcmpLgesäMfte beirn Wiederaufbau aus deu europäischen Kriegstrümmern machen werde. Eine ganz nüchterne und vorurteilslose

Nachprüfung dieser allgemeinen Meinung wird vielleicht zu erheblich abweichenden Ergeb nissen führen. Ob die Riesengewinne, die Amerika aus dem Kriege gezogen, seiner Volkswirtschaft zu dauerndem Vorteil ge reichen werden, ist eine Frage, die man nicht unbesehen bejahen sollte. ' Einmal ist im Auge zu halten, daß die ameri kanische Industrie mit Riesenkrediten zu arbei ten gewohnt war. Auch die gewaltigen Kriegs- Gewinne der Munitionsfabriken waren zu nächst nicht so sehr amerikanische Gewinne wie Gewinne

der englischen und sonstigen euro päischen Aktionäre. Im weiteren Verlaufe des Krieges sah England sich allerdings gezwungen, zur Bezahlung feiner Schulden für die ameri kanischen Kriegslieferungen einen großen Teil seiner amerikanischen Papiere cm der Neu- Dorker Börse abzustoßen. Das geschah aber bei den Kriegsgewinnen entsprechend hohem Kurs stand jener Papiere. Hieraus kann Amerika stach dem Kriege eine schwere Last erwachsen. Bleibt die amerikanische Friedenswirtschaft nicht auf der Höhe

der aus der Kriegswirtschaft gezogenen Gewinne — und ein solches Verblet- 1 den erscheint ganz ausgeschlossen —, dann wer den an der Neu-Aorker Börse ungeheure Verluste vermerkt werden, bei denen viele wirtschaftliche Kräfte erliegen müssen. Nun glaubt Amerika, ihm würden ncch dem Kriege die Hauptlieferungen zum wirtschaft lichen Wiederaufbau Europas zufließen, so daß es seiner Industrie auch nach dem Kriege an reichlicher und lohnender Beschäftigung keines wegs fehlen wird. Sind die tatsächlichen Vor aussetzungen

dem 1. August 1914. Sasonow, der langjäh rige Botschaftssekretär und Botschaftsrat in Lon don, seit 1910 russischer Minister des Aeußern, ist in jeden: Zoll eine Kreatur Englands, und nicht umsonst erregte sein Rücktritt und seine Die zweite Tatsache, die man in Rechnung zu stellen hat, ist nämlich die, daß Amerika seinen hohen wirtschaftlichen Aufschwung vor dem Kriege nur nehmen konnte mit Hilfe der star ken europäischen Einwanderung. Die jährliche Zahl der Einwanderer reichte vor dem Kriege nal

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Alpenland
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Seite 2 von 12
Datum: 22.02.1921
Umfang: 12
WderBsrstufe zum englW-Merilanlkchen Krieg! Neu York, 20. Februar. (De na.) Das „Neuyorker Metropolitan Magazine" veröffentlicht eineaufsehenerreaen. den Aufsatz über daS Verhältnis der Vereinigten Staaten zu England. Marinewettrüsten zusammen mit internationalen Mißverständnissen bedeutet Krieg, und die beiden Länder sind Msnwärtig auf der Vorstufe zum Kriege: zu sagen, ein Krieg zwischen Amerika und England fei undenkbar, zeugt von Un. kcnntnis der Geschichte. Den» zweimal innerhalb

der letzten 26 Jahre standen sie vor dem Kriege wegen lächerlich gering, lügiger Dinge, um Venezuela und Alaska. Abrüstungskonfe renzen usw. helfen nur wenig. Die Kriegsordnung besteht, ßlm Ende des großen Krieges verhielten sich die Flottenstär, iken Englands, Amerikas und Japans wie 100 zu 50 zu 25. England hatte so eine Seeherrschaft, ausgeprägter als je. Aber Amerika und Japan haben beide Flottenprogramme, !und wenn 1925 das amerikanische, ausgeführt ist, werden die «msrikanischer» und englischen

Flotten einander gleich sein. Binnen vier Jahren wird also Amerika Englands Seeherr, schuft in Frage stellen. Mr. Wilson begann diese Politik, als tzr 1916 die größte Flotte der Welt verlangte. 1918 ging er Uach Europa mit seinem Bauprogramm ln der einen Hand und d§m Völkerbund in der anderen. Lloyd Georae wählte jden Völkerbund; aber der Senät verwarf den.Völkerbund, und so blieben Mr. Wilson und Mr. Daniels bei ihrem Bau- jprogramm. England hat bisher noch kein Bauprogramm aufgeftellt

. Doch angenommen, der Grundsatz einer Foltten- .Verminderung von 60 Prozent würde durchgehen, von wo soll man ausgehen? Soll Amerika die gegenwärtige Flotte hal bieren und für immer unterlegen bleiben oder soll es auch jdie Schiffe Les neuen Programms einrechnen und danach vex. Mindern? Es macht einen großen Unterschied. In dem seinen Falle behält England die Seeherrschaft, in dem anderen muß sie mit Amerika teilen. Doch der Versuch einer Eins. Äung darüber muß scheitern. Winston Ehurckiills Vorschlag zeineS

MarinefeierjahrS mit Deutschland schlug fehl, weil keines ?dem anderen trapste, und ebenso liegt die Sache jetzt. Amerika ^England und'Japan mißtrauen einander. Fragt man. wozu .Amerika baut, so ist es nicht, weil es die See beherrschen will, londexn weil es sich durch daS engllsch-japanische Bündnis bedroht fühlt. Es gibt Streitfragen mit Jgpan und eine Mer endlose Reihe von Streitpunkte» mit England und wen« Diese nicht gütlich beigelegt werden, gibt es weder Abrüstung ,'noch Friede. Das erste Erfordernis

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Alpenländer-Bote
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Seite 1 von 16
Datum: 26.03.1916
Umfang: 16
Amerika isoliert (allein) und muß gleichfalls jede Bedingung annehmen, die wir stellen, denn in den Friedensverträgen mit unseren europäischen Fein den könnten wir ganz Wohl u. a. auch die Ausliefe rung aller Goßkampfschiffe und Tauchboote verlan gen, wodurch unsere Flotte siebenmal starker würde als die amerikanische. Und wenn dann Amerika sich notgedrungen gleichfalls unterwerfen muß, versteht es sich von selbst, daß es nickt nur alle beschlagnahmten deutschen Handelsschiffe zu rückstellen

aber hat der an- ZHme kriegführende Staat das Recht, wenn eines Mer Kriegsschiffe ein solches Schiff aufgreift, es M beschlagnahmen, das heißt in einen heimiischen Wen zu schleppen, oder, wenn das nicht geht, A versenken. Die Mannschaft muß aber gerettet Mm. So haben es die Deutschen z. B. vor drei Wochen mit der „Appam" gemacht, die sie erbeuteten als ihr Eigentum in einen neutralen Hafen Kch Amerika schleppten. Die Zufahrt von Schif- P, die nicht Kriegsware fübren, ist frei. Nun hat Mland schon zü Beginn

aber steht auf km anderen, nämlich, bloß feindliche Han delsschiffe, und zwar bewaffnete ohneweiters und unbewaffnete erst nach Warnung, und von den neu- tralen solche mit Banntvare zu versenken. Rach der Darstellung eines hohen deutschen Seeoffiziers sind die Ansichten dafür und dawider folgende: „Die Staatsmänner sagen, wenn England als für jeden Schiffahrtsverkehr gesperrt erklärt und behandelt wird, so kommt es unfehlbar mit Amerika zum Bruche, d. i. zum Kriege. Amerika könnte im Fall eines Bruches

1. unsere dort liegenden Han delsschiffe, dern Wert an eine Milliarde betragen soll, beschlagnahmen, und so würden wir des Kerns unserer Handelsflotte beraubt, während umgekehrt Amerika dadurch in den Besitz einer schönen Han delsflotte käme. Dies wäre für die erste Zeit nach dem Frieden verhängnisvoll, weil sich dann Amerika des bisherigen deutschen Seehandels bemächtigen könnte. Wie man sieht, stecken hinter dieser Sorge wobl nicht die Staatsmänner, sondern die großen Geldmänner und Handelshäuser

, die für ihre Schiffe,für die in fremden Ländern angelegten Gel der und für den künftigen Handel bangen. 2. Könnte Amerika den Feinden einige Dutzend Mil liarden zur weiteren Kriegführung vorstrecken. 3. Könnte es doppelt so viele Kriegsbedürfnisse an den Feind liefern als bisher. 4. Würde das Beispiel Amerikas vielleicht auf Rumänien nnd Griechen land ungünstig wirken. Dagegen sagen wir Seeoffiziere aber folgendes: Sobald wir auf Amerika keine Rücksicht mehr zu nehmen brg'u^^n. können wir den Seekrieg

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 1 von 12
Datum: 02.08.1952
Umfang: 12
nicht in Betracht zieht Ein Krieg gegen die Sowjetunion, der als relativer militärischer Sieg betrachtet werden könnte — und man muß sich vor Augen halten, daß etwas anderes als ein relativer Sieg gar nicht möglich ist — würde an sich noch keineswegs einen Fort schritt in der Richtung auf das von Amerika angestrebte Ziel bedeuten. Selbst unter den besten Bedingungen könnte ein solcher Sieg nichts anderes tun, als gewisse Aspekte eines bereits existieren den Problems der Optik des Beschauers ein wenig

näherzubringen, jenes Problem nämlich, welches das von Amerika erwünschte und er sehnte Rußland betrifft, mit einem Regime, das ein Zusammenleben und die Errichtung einer stabileren Weltlage ermöglichen würde und das zu erhoffen keineswegs eine Wahn vorstellung zu sein braucht. Aber das Problem eines andersgearteten und von Amerika bevorzugten Rußland ist keineswegs ein Problem von Krieg und Friede. Der Krieg an sich würde keineswegs eine Aenderung, ja wohl nicht einmal einen Fort schritt in der gewünschten

, daß die Möglichkeiten der Beeinflussung der Resul tate doch sehr bedeutend sind, und Amerika darf nicht vergessen, daß es Augenblicke geben kann, wo die Waage auf die eine oder andere Seite heruntergedrückt werden könn te. Aus diesem Grunde sind die Beziehungen der Vereinigten Staaten zur russischen Zu kunft wohl wert, genau und aufmerksam stu diert zu werden. Um diese Zukunft berechnen zu können, ist «» von größter Bedeutung, daß Amerika ersten« wisse, was es will, und zweitens wisse, wie es sich zu benehmen

hat, um die Durch führung seiner Aspirationen zu erleichtern. Ich sage ausdrücklich „zu erleichtern“, denn es handelt sich um ein fremdes Land, wo Amerika nur eine komplementäre Rolle spie len kann und die Hauptaufgabe anderen zufällt. Wie ist das Rußland beschaffen, das sich Amerika als Partner in der Weltgeschichte wünscht? Vielleicht ist es klüger, zuerst jenes Rußland zu eliminieren, das nicht entstehen wird, nämlich ein unter einem kapitalisti schen, liberal-demokratischen Regime stehen des Rußland

mertum im selben Sinne gekannt hat wie Amerika. Auch vor der Revolution hielt die russische Regierung viele Zweige der Wirt schaft in ihrer Hand. Natürlich gab es Privat unternehmungen im Familienbesitz, die sich durch wagemutige Pionierarbeit in den uner- schlossenen Gebieten des Reiches auszeich neten. Aber das russische Privatkapital diente eher dem Warenaustausch als der Produktion. Der Handel war in Rußland ein wichtigerer Wirtschaftszweig als die Industrie. Als die In dustrialisierung

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Zeitungen & Zeitschriften
Tiroler Bauern-Zeitung
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Seite 5 von 16
Datum: 06.04.1917
Umfang: 16
Aussicht für die Zukunft und immer knapper in den Lebensmitteln, endlich zur Siedhitze gerät »Vederemo", sagt bet Welsche und wir »abwaäen". I» der Spannung Amerika nntz Derrtschtock ist eme wichtige Veränderung bisher nicht einge- treten. Das englische Gold urw die amerikanischen Geldprotzen, die um ihre Milliarden für die Liefe rungen fürchten, betreiben nach wie vor in Ame rika die Hetze gegen Deutschland. Wilson wiederum, hat alle Vorbereitungen für einen Kriegsausbruch getroffen, insbeHonders

rifflet es alle seine Han delsschiff zur Selbstverteidigung gegen U-Boote mit Kanonen ans. Die amerikanische Regierung plant unter anderem auch eine unbegrenzte Lie ferung von Kriegsmateriale für unsere Feinde. In dreier Beziehung hat es schon bisher nicht gefehtt uno es ist mehr als fraglich, ob Amerika im Falle des Kriegsausbruches noch st» viel von Kriegs material zu liefern vermag, als dies früher der Fall war, denn die amerikanische Regierung wird dann die heimische Kriegsindustrie

auch für sich in Anspruch nehmen müssen. Im übrigen wird es sich nicht darum handeln, was Amerika unseren Fein, den liefert, sondern darum, wie viel von dieser Ware ihr Ziel erreicht u. daß das nicht zu viel sein wird, werden schon die U-Boote sorgen, die es gut verstehen, ihre Beute auch inmitten sie umgeben der Schutzschiffe zu holen. Wenn Amerika, wie es heißt, unsere Feinde auch mit Geld zu unterstützen ^sonnen ist, so ist es seine Sache, wenn es auf das schlechte Geld, d. h. auf feine Forderungen gegen unsere

Feinde, noch sein gutes Geld legt. Was die militärische Hilfe, die Amerika unseren Feinden angedeihen lassen kann, betrifft, str ist es mit derselben kaum weit her, da in Amerika eine Wehrpflicht wie bei uns nicht besteht. Das stehende Heer zählt 150.000 Mann, die frei willige Miliz betrügt 120.000 Mann. Ein be trächtlicher Teil ist in den amerikanischen Kolo nien verteilt rmd kann sich Amerika schon mit Rück- sicht auf Mexiko nicht von allen Truppen entblö ßen. Uebriyens wird Amerika kn Falle

eines Krie ges auch mit der Unzufriedenheit der sehr zahl reichen, in Amerika lebenden Deutschen und Öster reicher-Ungarn usw. zu rechnen haben. BisAmerika aber ein neues Heer nach dem Muster Englands Behausung » entdecken; diese beide» eng an grenzenden Wohnstätten aber find gerade wie Geschäfte», den Begriff von Reichtum und Armut tot Bilde z» veranschaulichen. Deshalb werdet sich der Mick des vorbei ziehenden Wanderes gerne wieder dem lichte» Bilde dort auf stolzer Höhe m, und mancher Brust mag dabei

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 16.02.1917
Umfang: 8
. Y Y Verwirrende Tage. — Wer in diesen Tagen der Spannung über ben Konflikt zwischen Deutschland und Amerika die bürgerlichen Zeitungen liest, muß starke Nerven und ein gutes Urteil haben, um nicht überzuschnappen. Wahl- und planlos werden die widersprechendsten Nachrichten gesammelt und je nach Neigung und Wünschen mit verwirrenden Kommentaren ver sehen. i- Ein ruhiges und sachliches Urteil, das gerade das abgehetzte Volk notwendig hat, wird man nur in Arbeiterzeitungen oder in einzelnen bürgerlichen Blättern

finden. Wilson will den Krieg, er will ihn nicht. Die Friedensbewegung Amerikas ist machtbos, sie nimmt größeren Umfang an und gewinnt an Kraft und Entscheidung. Deutschland wird dem unerhört rü stenden Amerika nicht widerstehen, Amerika hat in diesem Kriege keine Entscheidung, der Unterseeboot krieg wird die Engländer zu wirksamer Abwehr trei ben. England sieht seine Niederlage kommen, Wil son hat eine volle Niederlage bei den Neutralen er litten, die südamerikanischen Staaten finden sich in Amerika

zu einer Konferenz zusammen, sie werden sich Amerika anschließen, Spanien bleibt neutral, es wird schließlich an die Seite Wilsons treten. Dieser Wahnsinn, der eine Konfusität ohneglei chen erzeugt, wird den geplagten Lesern Tag für Tag vorgesetzt. Die Zeitung Allerhand Ist immer interessant, Sie sorgt am Morgen schon Für Konfusion. Der ärgste Pessimist Und größte Optimist Wird, wie er's wohl verdien.-. Nach Wunsch bedient. Was geht sie Klarheit an. Lie ist ein leerer Wahn, Denn wer ain besten äfft, Bleibt beim

, sondern sich immer mög lichst an die Tatsachen halten. Eine Ueberschätzung des Gegners ist besser als eine Unterschätzung, denn nur so kommen wir zu gutgewählter Abwehr und von dieser zu einer von der gesamten Welt ersehnten Verständigung. Was den Konflikt mit Amerika betrifft, so sind wir auch heute noch der Ueberzeugung, daß Wilson und die arbeitenden Klassen Amerikas den Krieg nicht wollen, obwohl der Präsident in gefährlicher Weise mit ihm gespielt hat. Die nüchternen Ameri kaner werfen ihm heute schon

er den verhängnisvollen Schritt wagt. Die Nachricht über die Beschlagnahme der deutschen Schisse hat sich als unwahr erwiesen, ob sich die Nachricht über das Auslaufen von amerika nischen Schiffen gegen die Gefahrenzone als wahr erweist, muß erst abgewartet nerven. Dcau hat schon 1915 behauptet, daß Wilson persönlich Interesse an den Geschäften mit England habe und nun taucht plötzlich die Behauptung ans, daß sein Schwager an den Transportgeschäften mitbeteiligt sei. Diese Be hauptungen haben aber ebensowenig

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Alpenländer-Bote
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Seite 5 von 16
Datum: 12.09.1915
Umfang: 16
geignete Fabriken sich mit der Herstellung von Kriegsmaterial beschäftigen, und daß dabei Unsummen verdient werden. Der Präsident Wilson, ein eingeschworener Freund Englands, erklärt auf alle Proteste von seiten Deutschlands und Oesterreichs hin, das kümmere ihn nicht, wer und wohin das Kriegsmaterial ver kauft werde. Wenn es Oesterreich und Deutsch land nicht recht sei, so möge es auch Kriegsma- terial bestellen soviel es wolle, möge aber sehen, wie es dasselbe ins Land bringe. Für Nord amerika sei

es zwar sehr unangennehm, daß es wegen der englischen Sperre (Blokade). mit Deutschland nicht Handel treiben könne wie in Friedenszeiten, aber schließlich sei halt Krieg und man müsse sich ins Unvermeidliche fügen. Das alles bringe der Krieg mit sich. Nicht in Ord nung aber sei der deutsche Unlerseebootskrieg. j Wie man sieht, ist der Standpunkt des amerika- ! nischen Präsidenten ein mehr als merkwürdiger. Auf demselben steht nicht bloß er, sondern fast alle Englisch-Amerikaner, die in der überwiegenden Mehrheit

selbswer- ständlich, daß Dem^-lauo gar keine große Freude empfinden würde, Amerika auch unter seinen er klärten Feinden zu sehen, wenn auch die gegen wärtige militärische Leistungsfähigkeit Nord amerikas keineswegs groß ist. Amerika hat zur Zeit ein Freiwilligenheer von 70.000 Mann und eine Flotte, von der die eigenen Admirale sagen, daß sie zwar schön und neu aber nicht kriegstüchtig sei. An und für sich wäre also bje militärische Stärke Amerikas nicht gerade zu fürchten

versenken, vorausgesetzt, daß sich dieselben nicht wehren. In Amerika ist man jetzt einmal zufrieden und sucht seinem Handel etwas Luft zu machen. Neuestens geht noch eine sehr gewichtige Persönlichkeit daran Englands Umtriebe zu stören, und das ist niemand geringerer als der in Nordamerika hochangesehene Kardinal Gib bons. Wir haben sckon mehrfach dargelegt, wie sehr dem Heiligen Vater daran liegt, daß der Krieg bald ein Ende nehme. Ein Eingreifen Amerikas würde nun den Krieg entschieden noch deutend

im Kriege zeigt, scheint einerseits in seiner Not an Geld und Mannschaft zu liegen, anderseits mag es wohl etwa sich beeilen wollen, ehevor in Nordamerika Neuwahlen kommen und vielleicht ein anderer Präsident. Ob England nicht auch den Hintergedanken hat Amerika nichr allzufett werden zu lassen in Geld und Handel, ist nicht ausgeschlossen. Die Partei, die gegen jede Teilnahme am gegentvärtiaen Kriege ist, ist meines Erachtens in Amerika doch derartig groß, daß eine solcher unvorhergesehene Umstände

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Seite 4 von 16
Datum: 20.04.1917
Umfang: 16
nur an Wech seln, Schuldscheinen und sonstigen Beweisurkun den Werte von 200 Millionen Rubeln verloren gegangen sein. Ter Wert der dabei vernichteten Beweisurkunden für schwebende Zivilprozesse wird auf mindestens eine halbe Milliarde ge schätzt. Der elfte Feind. Amerika scheint nun wirklich gesonnen zu sein, das Kriegsbeil gegen Deutschland auszugraben. Unsere Feinde hätten dann fast die Apostelzahl erreicht, nur mit dem Unterschiede, daß unter den Zwölf Aposteln nur ein Judas war, während die elf Feinde

Zwei auftveisen und außerdem noch einen Pharisäer, und letzterer ist Wilson. dem anfangs April abgehalteneu Kongresse Mb Wilson den Rat, der Kongreß möge, da be waffnete amerikanische Handelsschiffe im Sperr gebiete von den U-Booten versenkt worden sind, beschließen, den Kriegszustand zwischen Amerika und Deutschland anzuerkennen. In sieinerweichenden Worten und wohl auch mit Krokodilstränen in den Augen schilderte Wilson dem Kongreße die „Mistetaten" der bösen deut schen U-Boote, gegen deren

„Barbareien" Ame rika zum Schutze der Freiheit und Menschlichkeit eingreifen müsse. Der Kongreß nahm am 5. April den Vorschlag Wilsons mit 82 gegen 6 Stimmen an. Das Repräsentantenhaus hat 7 Milliarden Dollar (1 Dollar in Friedenszeiten bei 5 K) für Kriegszwecke beschlossen. Nach Pa riser Meldungen sollen vorläufig k e i n e T r u p- Pen nach Europa gesendet werden, nur in Geld und Kriegsschiffen soll unseren Feinden von Amerika Hilfe werden. So hat sich aus denc Abbruche der diplomati schen Beziehungen

der Kriegszustand entwickelt. Mithin erscheint Wilson vom Kongresse aus er mächtiget, den Krieg an Deutschland zu erklären. Man braucht sich darüber absolut nicht aufzu regen, denn, wie wir schon öfters besprochen ha ben, kann Amerika uns als offener Feind nicht mehr schaden, als es unter der Maske der Neu tralität getan hat. Ebenso wie England, Frank reich und Italien bisher noch nicht vermochten, gegen die deutschen U-Boote wirksam aufzutreten, wird dies auch Amerika nicht fertig bringen. Auch in Amerika

des Ausschusses für aus wärtige Angelegenheiten bezeichnet die Befreiung der Welt von dem deutschen Herrscherhause Hohenzollern als den Hauptzweck der Teilnahme am Kriege. Wie deckt sich dies mit den geheuchel ten Versicherungen des Erzfreimaurers Wilson, Amerika müsse zum Schutze der Freiheit und Menschlichkeit eingreifen? Die Feinde der Mittelmachte schlagen geradezu Purzelbäume über den Kriegseintritt von Ame rika, insbesondere schwelgen die welschen Blätter im Vorgefühle des vielen Geldes

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Seite 4 von 16
Datum: 23.03.1917
Umfang: 16
hat. Ein ehrlicher Mensch mit einem ge sunden Hausverstand wird sich da ^wer zurecht finden, bei den mit allen Salben geschmierten und mit allen Wassern gewaschenen Wiffpn ist aber die Sache ganz einfach. Unter „Freiheit der Meere" versteht Wilson nicht, daß die Benützung der Seewege für alle Staaten und Völker frei sein sollen, sondern nur, deck Amerika auf dem Meere tun und treiben kann, was es will, das heißt, insoweit den Engländern hindurch ein Liebesdienst erwiesen wird. So verlangt Amerika, daß leine

, will Willon unter dem Titel der Nmtrali- tät und der Verletzung der Freiheit der Meere, Deutschland in den Arm fallen. Eine Neutralität, wie sie Wilson bisher betätigt bat, ist r ' T ~fiter als eine offene Feindschaft. Ein Kriegs-Wilson kann Deutschland nicht mehr schädigen als ein neutraler Willon getan hat. Nach Schweizer Meldungen liegt die Ursache der gegenwärtigen Haltung Amerikas weder in dem verschärften U-Bootkrieae, neck in der angeb lichen „Verschwörung" Deutschlands mit ^■rr'fc gegen Amerika

^kanisch-m Kapitals standen hinter dem Prä sidenten, der dem Grafen Beruswrff (der deutsche Gesandte in Amerika) die Pässe übergebe» ließ." Das heißt man offen gesprochen. Ob Amerika dem Bruche die Kriegserklärung folgen lassen wird, wird sich bald entscheiden. Es sollen nämlich einige bewaffnete amerifanijUx Handelsschiffe auf der Fahrt in die Sperrzone sem. Wird das eine oder andere von den deutschen U-Booten versenkt, dann ist der Monrent der Ent scheidung gekommen. Gar so leicht

wird den Amerikanern aber ein Entschluß zur Kriegserklärung nicht werden, denn r» Merik» spielen sich nach französischen Dlätterberichten ge* heimnisvolle Vorgänge ab» die in Amerika beun ruhigend wirken. Bezeichnend für das gute Ver hältnis zwischen Mexiko und Deutschland ist auch, daß, wis englische Meldungen berichten, in Mexiko' kürzlich eine sehr starke Funkenstation errichtet wurde, die direkt mit Deutschland verkehrt, so daß Deutschland mit Mexiko in drahtloser Verbindung steht. Veivcchrheitet

sich diese Meldung, dann kann dies rür die amerikanischen und anderen von der amerikanischen Küste abfahrenden Schiffe s >.r ge fährlich werben, denn dann könnten die im Atlan tischen Ozean befindlichen deutschen Heldenschiffe und die deutschen U-Boote von der Abfahrt der amerikanischen und andren Schiffe leicht ver sündigt werden. Amerikanische Blätter berichten, daß seit einiger Zeit sich große Massen mexikanischer Kavallerie an der Grenze gegen Amerika ansammeln. Nicht besser steht es für die Amerikaner

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Alpenland
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Seite 2 von 14
Datum: 19.05.1920
Umfang: 14
Politische Rundschau. Amerika für Tirol. S Der Vorsitzende der Bereinitzrm« vevgewa!ttg4er Völker. Oberst Edwin Emerson, sprach gestern vor einer aus den reüestM Schichten der Bevölkerung zusammengesetzten über aus zahlreichen Zuhörerschaft. Der Stadtsaal vermochte die Menge, die gekommen war. um Emersons Worte zu hören, nicht zu fassen. Der große Saal war lns am das letzte Plätz« chen gefüllt, auch der kleine Saal wies eine ansehnliche An. zahl von Zuhörern auf, die sich an den Tiiren drängten

sich von drei Gesichtspunkten aus betrachten. Amerika macht sich vor allem in Tiro! in wohltätiger Weise bemerkbar durch die Kinderausspeisungen und die Sammlungen von Lebens mitteln- In den letzten Monaten sind aus Amerika Le- bensmittel im Wette von über fünf Millionen herübcr- geschickt worden und die neuerlichen Sammlungen haben ein so schönes Ergebnis gezeitigt, daß weitere Sendungen rm Wette von 20 Millionen zu erwarten sind. Es han delt sich dabei um einen reinen Wohltätig'eitsatt

, der nicht nur auf Tirol beschränkt bleibt. Trüben in Südtirol, kn Italien, in der Tschechosiovakei, in Rumänien, kurz überall, wo es notleidende Menschen gibt, greift das ameri kanische Volk hilfsbereit eln. Wir tun uns darauf gar nichts besonderes zu gute, denn wir wissen Lanz gut, daß, wenn es umgekehtt wäre, baß wenn Tiro! groß und reich und Amerika klein und in Not wäre, uns die Ti- liofcr ebenso schnell zu Hilfe kommen würden. Wir wissen aus früheren Zeiten, daß uns Europa geholfen hat, wenn Amerika

nach Tirol ge- Lommen, es wäre wünschrnswrtt, datz sie möglichst bald wieder kämen, datz sie viele Dollars mit bringen und müg- sichst freigebig ausgeben würden. Tas wird vielleicht noch kommen. Gegenwärtig stehen ungeheure Patzschwierigkei- 1&t dem Reiseverkehr entgegen. Aber gerade be^m Tou ristenverkehr setzt die politische Frage eln. Tenn die Tou risten kommen nicht nur wegen der Berge nach Tirol. Auch Amerika hat schöne Berge, es fehlt uns daran nicht und Such nicht an landschaftlichen Schönheiten

auch unsere Freiheit erkämpfen als einfache Leute gegen eine ausgebildete Militärmacht. Auch bei uns mutz- len die Bauern Weib und Kind verlassen, um gegen die Notjacken Englands zu ziehen. Gerade diese Ähnlichkeit zwischen unserer eigenen Geschichte und der Geschichte Ti rols macht es uns möglich, die jetzige Zwangslage Tirols zu verstehen. Tirol ist heute in zwei Teile zerrissen, in den Norden und in den Süden. Geradeso sollten unser« Vereinigten Staaten zerrissen werden, und das ist es, was in Amerika

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Seite 2 von 16
Datum: 20.06.1929
Umfang: 16
die nach ihrer Ansicht ganz verfehlte Außenpolitik -ausgestellt. Im Gegensatz dazu forderten sie während der Wahlbewe- gung «die Besserung d«es Verhältnisses zu Amerika, eine wirkliche Beschränkung der Rüstungen, größere Selbstän- digkeit der «englischen Politik gegenüber Frankreich, so fortige Räumung der besetzten Rheinlande, Verständi gung mit Rußland usw. Maodonald gcht nun daran, diese Programmpunkte durchzuführen und «damit «die bei den Wahlen gemachten Versprechungen einzulösen. Mit Recht hält

er die Besserung der Be ziehungen zu Amerika für das wichtigste Ziel «der englischen Außenpolitik. Denn es handelt sich ld-a um Trübungen, welche den Keim zu sehr großen Verwicklungen in 'sich tragen und leicht zu einem neuen Weltkrieg «führen könnten. Maodonald, «der zwar nicht «dem Namen nach, wohl -aber tatsächlich Mi nister des Aeußern «ist, «will 'sich nun sofort nach seinem Regierungsantritt der Lösung «dieser Ausgabe widmen. Er hat beschlossen, noch «während «des Sommers nach Amerika zu fahren

, «um dort mit «dem Präsidenten H «o,o v e r «die Verhandlungen persönlich zu führen. Weil es nicht so a-usschen soll, als ob «der erste Minister des mächtigen England wi«e ein Bittsteller nach Amerika kommt, wird er sich «vom Präsidenten Hoover «zum Besuch einladen lassen, was naturgemäß «an «d«er tatsächlichen Situation nichts ändert. Gegenstand «der Verhandlung wird sein «die Verständigung «über die Rüstungen zur See und damit über -die Möglichkeit einer Besserung der gegenseitigen Beziehungen. Seit zwei Jahren stehen

England und Amerika -auf dem «Standpunkte des Rüstungswettlaufes. Man baut beidevseits um -die Wette Kriegsschiffe. Amerika ist während der Herrschaft der Konserva- tiven «den Engländern dra-ufgekommen, «daß sie für künf- tige Auseinandersetzungen «bereits Bundesgenossen an- werben. Diesem «Zwecke diente das «berüchtigte englisch französische -Flottenabkommen und überhaupt «die lakeien- hafte Art, womit sich England «für jeden e u r o p ä- Flanelldecken, und höher • S S — Steppdecken, und höher

• S 13"— Wolldecken, und höher > • S SS Matratzengradl bis zur besten Qualität S Möbelstoffe bis zur besten 3-50 Qualität, 120 cm breit S 7-30 Teppichhaus Fohringer Innsbruck, MeranerstraBe S 6913 ischen Wunsch Frankreichs «einsetzte. Auch an Ver suchen, das frühere englisch-japanische Bündnis wieder aufleben zu «lassen, scheint es nicht gefehlt zu haben. Me Verstimmung zwischen England und Amerika wurde immer größer. Me konservative Regierung schien sich darüber nicht viel zu grämen, während die Arbeiter partei

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Seite 15 von 20
Datum: 09.09.1937
Umfang: 20
brannte ihm das Haus ab, 2mal verlor er das Vermögen. Die Amerikaner haben ihm den Namen gegeben Pechvogel Nr. 1. Rattenfänger gesucht. In Malden (England) wird ein Rattenfänger gesucht. Die Rattenplage hat dort in der letzten Zeit ungemein stark zugenommen. Eine Kirche für Taubstumme. In Deptford (England) gibt es eine Kirche für Taubstumme. Gottesdienst und Predigt werden in Zeichensprache gehalten. Fünf Tote beim Borkampf. In Neuhork (Amerika) wurde kürzlich ein Borkampf durch den Rundfunk

über tragen. Dabei regten sich fünf Hörer so stark auf, daß sie am Radio durch Herzschlag tot zusammenbrachen. Alle sechs Kinder. In Teenison (Amerika) hat die Frau eines Farmers aus Gram über Familienzank ihre sechs Kinder umgebracht. Sodann verübte sie Selbstmord. Eine neue Landstreicherzeitung. Nach dem Erempel Ungarns haben sie in San Franzisko (Amerika) nun auch eine Landstreicherzeitung. Auflage 30.000 Exemplare. Darin werden die Vagabunden über Sozialgesetze, Ar- beits- und Lagerplätze usw

. unterrichtet. Feuerfestes Papier für Urkunden. In Amerika kommt eine neue Papiersorte in Mode, die unverbrennbar sein soll. Das Papier wird vor allem für Geldscheine, Wechsel und andere wichtige Urkunden empfohlen. Eulen gegen Stare. In Washington (Amerika) haben die Stare so zugenommen, daß sie eine wahre Landplage sind. Nun wurden gegen sie Eulen eingesetzt, die damit gründlich aufräumen. Verbrechergericht. In Illinois (Amerika) hatte ein Mann einen Knaben umgebracht, um zu sehen, wie sich der Bub

im Sterben verhalte. Als man ihn nun ins Zucht haus brachte, wurde er von den übrigen Arrestanten er mordet. Seine Tat war selbst ihnen zuviel, sie wollten mit ihm nicht unter einem Dach sein. Durch die Reklamewurst. In Chikago (Amerika) ließ eine Wurstfabrik zu Reklamezwecken einen 25 Meter langen Fesselballon steigen, der einer Wurst nachgebildet war. Der Ballon riß sich los und geriet in die Bahn eines Flug zeuges. Der Apparat stürzte ab. Pilot und Fahrgast retteten sich mit dem Fallschirm. 910

Briefträger für ein Haus. Das Empire State Building in Neuyork (Amerika) ist das höchste und größte Gebäude der Welt. 910 Personen stellen diesem Haus als Briefträger, Telegraphenbote, Paketträger usw. die Post sendungen zu. Explosion. In Philadelphia (Amerika) explodierte auf einer Schiffswerft ein Dampfrohr. Drei Mann wurden getötet, acht schwer verletzt. Die Möven und das Flugzeug. In Amerika mußte 30 Meilen von Seattle ein Flugzeug niedergehen. Der Pilot war in einen Schwarm von 3000 Möven geraten

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 30.03.1920
Umfang: 8
kann gegen iEnde April in Triest erwartet werden. Der im 'Laufe der Verhandlungen von österreick^ckier Seite geäußerte Wunsch, daß anstatt von Mehl ^ Getreide geliefert werde, konnte trotz dem beson ders seitens der amerikanischen Vertreter bekun deten Entgegenkommen nicht erfüllt werden, da die Grain-Korporation derzeit lediglich über freie Mehllager verfügt. Es bleibt Oesterreich allerdings die Möglichkeit offen, wenn einmal größere Mengen, des zu erwartenden amerika nischen Mehles eingelagert

der !aus Jugoslawien zu erwartenden Getreideliefe- rungen die Mehl- und Brotversorgunq Oester- 'reichs unter Zugrundelegung der Vellen Brot- und Mehlquote bis in den September hinein gedeckt. Die regelmäßige Versorgung mit Mehl und Brot im Monat April hängt von hem Einlangen der von uns gekauften Getreide mengen ab; die teilweise in Holland lagernden, teils bereits über Deutschland instradierten »Mengen würden die Versorgung bis Ende April 'ermöglichen, so daß der Anschluß an die amerika nischen Mehlsendungen

wien und Rumänien hätten von den Alliierten die dringliche Weisung erhalten, sogleich den notleidenden Gebieten mit Lebensmitteln aus zuhelfen. Sogar Zwangsmaßregeln seien im Weigerungsfälle in Aussicht gestellt. Die furcht bare Lage in Wien, die zur Hungersnot von selbst wohlhabenden Kreisen geführt habe, sei der Anlaß dieser Maßnahme der Alliierten gewesen. Zer Friedeu-zustand zwischen Amerika vd Deutschland. Haag, 28. März. „Nieuwe Courant" mel det aus Washington: Der Ausschuß des Reprä

, i Die Volksvertretung der Vereinigten Staaten! von Nordamerika hat die Ratifizierung des Friedens von Versailles abgelchnt. Damit ist' Europa auf sich selbst gestellt; denn der Kampf,! der im Weißen Haus gegen den Friedensv^rtrag! geführt worden ist, galt nicht seinen gewalttätig gen Bestimmungen, die das deutsche Volk kne-, beln. Die Gegner des Vertrages erklärten viel!-! mehr, daß Amerika in Europa keine politischen! Interessen zu verfolgen habe; wie hier die Staa-g ten ihre Beziehungen zu einander regeln

, kann Amerika, das auf seinem Boden Raum zu jeder Tätigkeit hat, völlig gleichgültig sein. Dieses Prinzip der Nichteinmischung hat den Sieg da von getragen. Amerika wird sich von den euro päischen Händeln loslösen und keinerlei Ver pflichtungen und Verantwortungen übernehmen. Damit wird auch die Befürchtung zur Wahr scheinlichkeit, daß die Vereinigten Staaten als solche Europa keine Kredite mehr geben. Tat sächlich hat das halbamtliche Blatt frer amerika-^ nischen Regierung, nachdem die Ratifizierungj

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Alpenländer-Bote
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Seite 1 von 12
Datum: 27.11.1921
Umfang: 12
eine himmelschreiende Sünde ist, daran denkt Amerika nicht Als unser Herr und Heiland noch auf Erden weilte, rief er angesichts der hungernden Menge aus: „Mich er barmet das Volk!" Und er segnete ein paar Brote und speiste damit Taufende. Heute aber erlaubt ich Amerika, während Millionen Menschen hun- »«rn, Tausend^ von Trmnen Brotgetreide scham- s zu verbrennen, mit der Begründung: „1 Tonne ohle — 16 Dollar, 1 Tonne Getreide — 10 Dol lar. also verbrennen wir das billigere Material." Und die Regierung findet

nichts dagegen einzu- ivenden. „Gib uns heute unser tägliches Brot, da mit wir damit billig Heizen!" Es ist zum Gotter barmen! In Oesterreich wissen viele nicht, wie sie ihr tägliches Stücklein Brot sich kaufen können, ebrssalls in Deutschland, in Rußland verhungern nicht bloß Tausende, sondern Millionen und in Amerika wird das Getreide als Brennmaterial verwendet. Die Sache ist übrigens durchaus nicht neu. Schon vor zwei Jahren wurde aus Süd amerika gemeldet, daß man dort die Türkenkolben samt den Körnern

Wilson. In Nord amerika traf man gerade die Vorbereitungen für die Präsidentenwahl. Hie Friede, hre Krieg, hieß der Schlachtruf, das heißt, dre einen traten dafür ein, daß Amerika sich an: Kriege gegen uns betei lige, die andern aber für die Beibehaltung des Friedenszustandes. An der Spitze der letzteren stand Wilson. Er wurde daher auch zum Präsiden ten gewählt. Als solcher erklärte er bald, er wolle noch viel weiter gehen, nicht bloß Frieden halten wolle er. sondern auch aller Well den Frieden ver

, allerdings gegen ihren Willen. Die Folge war und ist eine sehr böse für uns und nicht minder für die Sieger. Sie bringen ihre Erzeugnisse, ihre Fa briksartikel. ihr Getreide (Amerika) nicht mehr an. Mit uns ist nämlich noch jemand zusammenge- brochen, und zwar einer, der ein Hauptkäufer eng lischer und amerikanischer Waren war und das ist das ungeheure Rußland. — England hatte auch diese Revolution angestiftet und mutz es jetzt büßen. — Die Folge davon ist, daß in England und Amerika sich immer weniger

Arbeits- und Verdienstmöglichkeit ergab. Nebst unserem Nie- derbruche trüg hiezu noch ein anderer Umstand we sentlich bei. Die heutigen Siegerstaaten hatten sich im Kriege, zum Teil notgedrungen, mit aller Macht auf die Herstellung von Munition und Kriegsmaterial geworfen. In Amerika entstanden ganze Fabriksstädte wie aus dem Boden ge stampft. Mit Aufhören des Krieges hörten auch diese Ver.dienstmöglichkeiten auf. Nun aber waren die Fabrikanten nicht geneigt, ihre Munitions fabriken einfach

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Seite 7 von 16
Datum: 08.10.1915
Umfang: 16
die Bedin gung geknüpft haben, daß das Volksparlament die Geldaufnahme billigen müsse. Es müßte also das vertagte Parlament wieder einberufen werden. Recht oft wird der englische Krämer aber N'cht mehr dem Geldgeber spielen können, denn auch der englische Kredit in Amerika ist bereits stark erschüttert. Bei Kriegsausbruch hatte England Geld in Hülle und Fülle und außerdem nock> an Amerika einen fetten Schuld ner. Wie der Staatssekretär des deutschen Reichs schahamtes, Dr. Helfferich, kürzlich

sich äußertes machte England bei Kriegsausbruch Amerika da durch seinen Wünschen gefügig, daß es drohte, seine Gujhaben in Amerika zurückzuziehen. In folge der amerikanischen Kriegsbedarfslieferun gen und Geldrückzahlungen ist Amerika der eng lischen Schuldknechtschaft nicht bloß entronnen, sondern ist selbst Gläubiger Englands geworden. Der streitsüchtige, protzige englische Bauer hat nun sein Geld verpulvert und geht zu seinem ehema ligen .Schuldner pumpen. Erst in letzterer Zeit bemühen sich die Eng

länder und Franzosen wieder, in Amerika eine Milliardenanleihe zu machen. Es Haben sich in Amerika zu diesem Zwecke die großen Banken zu sammengetan, um das nötige Geld aufzubringen, aber die Sache scheint sich doch zu spießen. Seit neuerer Zeit hört man, daß man in amerikani schen Finanzkreistn dieser Anleihe immer mehr Widerstand entgegensetzt. Dieeine Bankfirma erklärt, aus Gründen der Neutrttlität nicht mit tun zu können. Verschiedene große Bankeinleger llen ihren Banken gedroht

haben, die Einlagen gurückzuziehen, wenn sich ihre Bank an der eng lisch-französischen Anleihe beteilige usw. Wenn die Engländer und Franzosen die Anleibe trotz dem erhalten sollten, so sieht man doch daraus, daß die Amerikaner gegenüber ihren westlichen Freunden in Geldsachen immer widerhaariger werden, denn in Geldsachen hört sich bekanntlich die Freundschaft aus; dies hält man auch so in Amerika. Bei den Zentralmächten liegt die Sache ganz anders. Auf allen Seiten von Feinden umgeben, können sie aus Amerika

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 5 von 16
Datum: 19.08.1922
Umfang: 16
Massenmordes in gesunder Entwicklung begriffen. Nun hat man auch ein Weltmonopol auf den Leichenhan del sich gesichert und veröffentlicht soeben die ersten sta tistischen Angaben darüber." Leute, die den wirklichen in neren Gehakt unserer kapitalistischen -Gesellschaft noch nicht kennen, könnten annehmen, das fei ein vereinzelter Fall, das komme höchstens in Ungarn vor. Das ist falsch, haben wir nicht «in Land, da» sich das Land der unbe- grenzten Möglichkeiten nennt? haben wir nicht Amerika

? Wenn einmal spätere Geschichtsschreiber unsere Zeit schildern, werden sie nur über Amerika zu berichten ha ben und unsere Nachfahren hoben «in Bild der höchst entwickeltsten kapitalistischen Gesellschaft. Amerika zu oberst die vierhundert Herrscher, unten die große Masse der entsetzlich darbenden Proletarier, die Aberrau sende von Arbeitslosen und dazwischen all das Gesindel von Sheriffs, Polizisten, Beamten und anderen Lakaien der Maschine. Durch die Romane Uptons Sinclairs haben wir einigermaßen den inneren

ln England, Frankreich, Italien wurde der Spektakel abgewickett. Es sollte auf die patriotischen Tränendrüsen eingewirkt werden. Bor allem in Frank reich klappte die Sache ganz vorzüglich. Wie überall in Frankreich der Patriotismus bald die einzige Industrie zu sein scheint. Es scheint in letzter Zeit dort nur noch Denkmalsenthüllungen, Ministerreden, Skandalprozesse, politische Bankette und Kriegsdrohungen zu geben. Nun berichtet uns ein Freund, der erst aus Amerika kam, folgendes: In Amerika

habe man nicht vor der gan zen Welt zurückstehen wollen. — Die ganze Presse hätte in.den prächtigsten Titeln von den Pflichten usw. gefaselt lind zuletzt sei dann irgendein Patriot im Parlamente auf gestanden und hätte beantragt, es seien die Leichen aller amerikanischen gefallenen Soldaten in Europa auszu- graben und nach Amerika zu transportieren und sollen hier in „mütterlicher" Erde begraben werden. Das Par lament wurde von einem Schauer patriotischer Begeiste rung erfaßt, klatschte Bravo, dcr Antrag wurde ange

nommen und die Regierung beeilte sich, die verwesten Leichen in Frankreich auszugraben. In Zinksärgen wur den sie nach Amerika transportiert. Man muß dies schon als einen Blödsinn bezeichnen. Bedenke man z. B. nur dabei, daß in allen amerikanischen Städten Abertausende entlassener Soldaten obdach- und arbeitslos sind und nachts in den öffentlichen Parks übernächtigen müsien. Aber richtig würdigen kann man -die ganze Sache erst, wenn man erfährt, daß in Amerika die Leichenbestattrrng nicht staatliche

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