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Bozner Nachrichten
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Seite 4 von 8
Datum: 15.06.1923
Umfang: 8
Seite 4 Das Leben in Amerika. Es ist allgemein bekannt, daß die materielle Lebenshaltung der Vereinigten Staaten von Ame rika eine viel bessere ist'als die der Völker Europas. Jedermann, der von Amerika spricht, denkt unwill kürlich an Wohlleben, Überfluß und Luxus. Der Reichtum Amerikas liegt darin, daß die , durchschnittliche materielle Lebenshaltungdes einzelnen den Durchschnitt der Lebenshaltung der anderen Länder weit überragt. Der Unterschied ii^ der Ernährung ist gegenüber Europa

sind ein ganz dünn bevölkertes Land mit riesiger Flächenausdehnung und enormer Fruchtbarkeit. Es ist deshalb sehr viel Raum und Nahrung für die Bevölkerung. Mehr als 110 Millionen Men schen leben in den Vereinigten Staaten, die fünf fache Zahl hat aber noch bequemstens Platz. Wie kann man da logischerweise andere Zustände immer mit Amerika vergleichen. Die europäischen Städte sind zumeist aus festen Plätzen (Festungen) hervorgegangen. Dadurch war ihre Entwicklung und die Entwicklung der Woh

nungsverhältnisse unmittelbar bedingt. Man mußte sich eben im Räume zusammendrängen, Stockwerks übereinaiiderbauen, den kleinsten Platz ausnutzen. Ganz anders in Amerika. Die Anlage der amerika nischen Städte fand zu einer Zeit statt, wo der Städtebau sich frei vom Festungsgürtel entwickeln konnte, außerdem aber war der Boden, auf dem die Einwanderer sich niederließen, „Niemands-Land', man konnte nach Herzenslust wohnen, wo man wollte, und mit Bleistift und Lineal wurden die Städte entworfen

. Die Wohnungsverhältnisse sind daher bedeutend besser als im alten Europa mit sei nen dichtgedrängten Bevölkerungen. Die Wolken kratzer in Amerika sind nur Geschäftshäuser. Die Wohnhäuser sind in anderen Vierteln und sind meist Ein- oder Mehrfamilienhäuser, die mit allem Kom fort ausgestattet sind. Wenn bei uns jemand ein Einfamilienhaus in der Stadt bewohnt, so nennt man das gleich ein Palais, bewohnt er es in einem Vorort, dann heißt es Villa und in beiden Fällen blickt man je nach persönlicher Veranlagung

mit Be wunderung oder Neid zu diesem steinreichen Men schen empor, der sich so etwas leisten kann. In Amerika ist ein eigenes Haus, das mit allem Kom fort der Neuzeit eingerichtet ist, nichts Besonderes. Um 8000 Dollar kann man ein entzückendes kleines Heim mit Garten sein Eigen nennen mit elektrischer Leitung, Telephon, Badezimmer usw. Jeder arbei tende Mensch spart, um sich recht bald sein eigenes Heim zu gönnen, das er auf Teilzahlungen leicht kauten kann. Jeder bessere Arbeiter hat sein eigenes Heim

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Bozner Zeitung
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Seite 4 von 6
Datum: 31.03.1858
Umfang: 6
Lebende Bilder aus Amerika. Heirate» ia Amerika. Wenn Einer in Deutschland heiratet, so kennt er nicht bloß seine Braut, sondern auck die Schwestern und Brüder derselben, er kennt ihre Eltern und Groß eltern und die Onkels und Tanten, und die ganze «hrenweithe Verwandtschaft bis tii'S dritte und vierte Glied. Er weiß, wie daS Mädcken erzogen worden ist. in welcher Umgebung, in welchen Verhältnissen, mit welchen Ansprüchen sie bisher gelebt hat; er weiß, wie'S mit den Eltern sieht

. Eo ist'S in Deutschland und in manchen Gegenden ist man sogar mit einer eintägigen Hochzeit nicht zu frieden, sondern macht eine zwei- ode» dreilägige dar aus, und kommt nicht zu Athem, alS bis die Füße sich nicht mlhr regen können. Wie ganz anders in Amerika! Der Amerikaner ist kurz angebunden, er hat keine Zeit zum langen Her- umslangiren. Er lernt «in Mädchm in der Gesell schaft kennen, oder im Theater oder auf einem Balle, oder auch im Hause der Eltern; er braucht eine Frau; «r glaubt, die passe

. Er sagl'S ihr, sie sagt ja, den andern Tag lassen sie sich eopuliren und gehen dann möglicherweise zu den Eltern, um diesen An zeige davon zu machen. Vom „Kennenlernen' der Brautleute unter «inander ist keine Rede. DaS kommt hintendrein. Roch schlimmer äst der Deutsche in Amerika daran. Wo in aller Welt soll er eine Frau hernehmen? Der Deutsche in Amerika weiß wenig von Fami lienleben. Er ist meist Zu «na logirt, um viel Be suche annehmen zu können. Und dann —an der Arbeit darf kcin Tag ausgesetzt

werden, wenn man «icht einen Tagloh» verlieren will. Sonntags aber, — nun am Eonntag muß man poeuliren. Somit können sich die jungen Leute nur an öffentlichen Orten, in Wirthshäusern, bei Concerten, im Theater, bet Bällen kennen lernen. Und was lernt man da von einander kennen ? Alles, nur nicht, was eine Frau im Hauöwtsen ist. Unv dann wie viel in Amerika , rzogene oder gar geborne Jungfrauen gibt eS? Sind Druck im» Zlkrlag der Z nicht die alle schon längst amerikanisirt. und wollen keinen frisch cinqewanderten

Deutschen, besonders aber keinen Arbeiter? Aber jmportine deutsche Jnnqfrauen! Reise einmal mit einem Amerikancrschiff nach Amerika, besieh' dir daS Leben auf diesen Schiffen, gehe hin unter in'S Zwischendeck, wo sie zu Hundeiten Alle unter einander Bett an Bett nebeneinander schlafen, betrachte dir die Mädchen und wie schamhast und züchtig sie sich schon nach der ersten Woche benehmen und vollends uaH der zweiten, wenn sie mit den Matrosen bekannt geworden sind, — ei, wie vergeht dir die Lust

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Alpenzeitung
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Seite 5 von 6
Datum: 23.08.1929
Umfang: 6
auch in Amerika wieder als Sport beliebt geworden Ist. Ueber die Bräuche, die ja bis heute bei allen Veranstaltungen in China wichtig sind, »nacht das große Nitualwerk des „J-li' genaue Angaben, wie so ein ösfenliches Bogenschießen kultmäßig richtig zu verlaufen hat. Gerade in dieser Leibesübung, die auch ein allgemeines aktives Interesse fand, liegt wohl ein Anfang za e.nem richtigen chinesischen Sport. Hingegen ist der in Ländern' westlicher Zivilisation so be liebte Boxsport in China so gut wie unbekannt

Karel Capek halt« einem prominenten Amerikaner gegenüber seine Abneigung gegen den „Amerikanisnms' geäu ßert. Dies kam der „Nenyork Times' zu Ohxen und sie bat darauf den Dichter, er möge feine Ansichten in einem Artikel niederlegen. Capek ließ nicht auf sich warten. Es ist lehr ergötzlich Au lesen, wie er den Amerikanern faustdicke bit tere Wahrheiten mit Zuckergenuß vorsetzt. U. a. schreibt er: ..Ich bin nie in Amerika gewesen. Habs aber mit großem Fleiß Verge von Artikeln über Amerika

durchgeackert, die von Europäern ge schrieben wurden. Niemand kann begeisterter von Amerika schwärmen als die Europäer, die einige Monate drüben lebten und das Glück hatten, nicht voil einem Auto überfahren zu werden. Amerikaner dagegen, die ich in Europa traf, denken gewöhnlich viel skeptischer iiöer ihre Heiinat. Mir scheint: die amerikanische Ideale sind für uns Europäer gefährlicher als für geborene Amerikaner. Aber das kümmert mich nicht son derlich. Was mich beschäftigt, ist die Frage, ob Europa

sich amerikanisiert, wie viele Leute be haupten. Tatsächlich gibt es Menschen, die wün schen, daß Amerika eines Tages Europa „zivili siert', wie Europa dies mit dem alten Reichs d'.r Azteken gemacht hat. Zugestände ! : ich bin über dieses Projekt genau so entsetzt, wie die alten Azleken über die europäische 'Zivilisation entsetzt gewesen sind. Vielleicht würde ich richtiger zunächst auf die kulturelle Ideale zu sprechen kommen, bitte also um Nachsicht, wenn ich unkomplizierter mit Zie gelsteinen beginne

. Ich baute mir nämlich ein kleines Haus, und Sie haben keine Ahnung, :vas für ein langwieriges Geschehen solch ein Bou in Europa ist. Sie in Amerika würden so ein Ding vielleicht in drei TlMn bauen Sie kommen in Ihrem Fordwagen mit der fertigen-Lisenkonstrnktion linaefahrHü, zi-h?.-; zj„Igs Schrauben an. schüt ten einige Sack Zement hinein, spàgen wieder in Ihren Ford, fahren davon nnd bauen an- d:rswo ein neues Haus. Unzweiselhas: ist die- scs Verfahren billiger und schneller, es hat alle technischen

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Bozner Nachrichten
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Seite 2 von 8
Datum: 30.06.1921
Umfang: 8
Seite 2 ' Der englisch-japanische Vertrag und die Dominions. Lon d o n, 30. Juni. Der englisch-lapcl- nische Vertrag wurde in einer Bersammlnilg der Ministerpräsidenten des großbritannischen Rei ches besprochen. Kanada sprach sich g.e g e n die Erneuerung ans, weil sie Amerika unan- genehm wäre und zu einer Rüstnngsvermehrnng /ühren nliißte. Afrika teilte diese Meinung. A u st ralien und Neuseeland sind nnt dem Bertrage unter der Bedingung einverstan den, daß ein Konflikt mit Amerika vermieden

werde. Frankreich. ^ Die Sanktionen dauern weiter. Paris,^ 30. Juni. Der deutsche Bot schafter Mai er besuchte Briand, tlin die Aufhebung der' Rheinlandssanktionen zu er wirken. „Times' meldet aber, daß Frankreich die Sanktionen weiter bestehen lasse. Amerika. Der Kriegszustand zwischen Amerika und >:n Mittelmächten. W a s h i n g t o n, 30. Juni. Auf gestrigen Geheimkonferenz der Delegation Senates nnd des Repräsentantenhauses wnr)' der Vorschlag angenommen, den Kriegszusta ch zwischen Amerika und Deutschland

für beendet zu erkäreu. Der Antrag wlird hellte in d^: beiden Häusern des Parlaments einq^bracht werden. Vier Millionen Arbeitslose in Amerika. New-Jork, 30. Juni. Das Staats departement teilt mit, daß in den Vereinigten Staaten nicht weniger als vier Millionen Ar beitslose sich befinden. Kurze politische Nachrichten. Paris, 30. Juni. Der Zoll für ein geführtes Getreide wird von 7 auf 14 und für Zucker vou 20 auf 50 Frauken Per Zentner er höht. Auch die Einfuhrzölle für Mehl, Kasfee- surrogate uud

Schokolade wurden erhöht. ^ P aris, 30. Jnni. Ans Amerika wird die Herabsetzung der Löhne bei den amerika nischen Staatsbahnen um 12 Prozent ge meldet. ^München, 30. Juni. Infolge Auf lösung der bayerischen Selbstschutzorganisationen ist Escherich zurückgetreten. Das rätselhafte Uerschminden amerikanischer Schiffe. B e r l i n, 24. Juni. Wie schon kurz be richtet, beschäftigt man sich jetzt eingehend mit dem Verschwinden von drei amerikani schen Dampfern auf dem Atlantischen Ozean. Vor einigen Tagen

und ihre Leichen in die See geworfen worden sind. Man erinnert sich auch jetzt wieder, daß vor einiger Zeit in der Nähe von Gibraltar die amerikanische Brigg „Mary Celebes' treibend vor- gefunden wurde. Auch hier war vom Kapitän und seiner Familie nichts zu ent decken, ebensowenig von der Bemannung. „Bozner Nachrichten', den 30. Juni IN Es fehlten der Brigg sonst nur der Chrono meter und die Seepapiere. Im Zusammenhang mit dem rätselhaften Verschwinden mehrerer kleinerer amerika nischer Dampfer im nördlichen

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Alpenzeitung
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Seite 3 von 6
Datum: 05.03.1937
Umfang: 6
zuwandte . . . -/wird man Streikbrecher? .?cit langem ist bekannt, daß Amerika eine — ,>> Nierst von Pinkerton organisierte — Brecher -Garde' hat. Diese „Spezialtruppe' !ckt jedoch für Nlefènstreiks keineswegs aus. Sie mir der Vortrupp. Gegebenenfalls ist die not- »diae Armee ralch angeworben. „Kur?, nachdem Tore geschlossen worden waren, beschlossen die àr die Arbeit auf den Schiffen unter allen nilim'den ausrecht zu erhalten, koste es. was es II?' so berichtet Durein. „Sie setzten eine kleine

Earol von Rumimi?:,, der schon «ine Hühnerfarm und einen Käseladen besitzt, hat jetzt e>nen Buchladen aufgemacht, den er selbst kontroi- ltert. uud dem ein Buchverlag angeichlossen wer den soll. Silber aus China für Amerika. In San Franc.sco traf der größte Silbertrans- prrt aus China ein. der jemals nach Amerika ab- heiondi wurde. Das Silber stellt einen Wert von 8 Millionen Dollar dar. Es lag infoige d:s Strei kes drei Monate im Hafen von Seattle und mußte h-er besonders sorgfältig bewacht

vom 16. April bis zum 1. Juni 1937 laufen nicht unter irgendeinem Titel, aus dem die getroffenen Dispositionen ersichtlich wären. Nur in ganz weni gen Exemplaren ist der „Flottenplan Nr. 18' mit dem Vermerk „Streng vertraulich' den maßgeben den und führenden Persönlichkeiten der amerika nischen Marine zugeleitet worden. Auf 2.000.000 Luadralmeilen. Wer die Entwicklung der volitischen und slotten- strategifchen Lage im Pazifik in den letzten Mona ten und eigentlich seit der Mitte des vergangenen Jahres genau

Fischer- flotten in das große Dreieck eindringen. Die Rolle hawais. i Vpn Jahr zu Jahr. hat. Hawai in. den .amerika-, nischen Manövern im Pazifik eine Rolle von wachsender Wichtigkeit gespielt. In Bezug auf< die diesjährige Auswertung der neu ausgebauten Hamm-Stützpunkte und Flugzentren ist man noch diskreter, als es schon in vergangenen Jahren der Fall war. Als vor einigen Tagen zwölf große Seebomber von San Diego nach Pearl Harbor auf Hawai flogen und die große Strecke ohne jeden Zwischen fall

zurücklegten, bezeichnete man in gut unter richteten Kreisen jenen interessanten und erfolg reich zu Ende geführten Versuch eines Massen fluges nach Hawai als den Auftakt zu einer neuen, größeren Rolle, die Hawai nicht nur in den kom menden Manövern spielen soll... Der große Durchgang: das wichtigste Problem. Doch selbst wenn die Manöver sich direkt auf den Nord-Pazifik beziehen, wenn die amerika nische Küste vermutlich nur bis San Franziska von den Manövern erfaßt und gedeckt wird, so gilt

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Der Burggräfler
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Seite 1 von 8
Datum: 26.03.1926
Umfang: 8
y eonente eoU» pMl» Redaktion und Verwaltung: Merano, Berglauben 62, Telephonruf: Nr. 47. Verwaltung in Bolzano: Viktor Emanuel-Platz Nr. 16, Telephon Nr. 180. Erscheint jeden Dienstag u. Freitag abends. Bezugspreis: Zum Abholen L. 2.50, mit Zustellung ins Haus L. 3.—, für das Ausland Lire 5.— monatlich. - ü f : f, ijl 1 Nr. 24 Merano, Zrettag, 26. März 1926 44. Jahrgang. - !l Amerika unzufrieden mit Europa Die große Frage, die jetzt in Amerika auf aller Lippen schwebt, nachdem die Genfer

zur Steigerung als zur Herabsetzung ihrer Rüstungen neigen. Es braucht nicht hervorgehoben zu werden, daß diese Eröffnungen Houghtons in Amerika stark ent mutigt haben, erwies sich doch alsbald, daß unter sol chen Umständen auch eine unabhängige amerikani sche Initiative nicht viel versprechen könnte. Was bisher nur gerüchtweise bekanntgeworden ist. findet jetzt seine amtliche Bestätigung: daß Frankreich und Japan sich der getrennten Erörterung der Seeabrü- stungs- und Landabrüstungssragen widersetzen, somit

würde es auch hoffnungslos sein, wenn Amerika jetzt eine zweite Ceeabrüstungskonserenz nach Washing ton einberiese, ohne die weitere Entwicklung in Gens abzuwarten. Wie aber kann der tote Punkt, der da mit gegeben scheint, überwunden werden? Nach Houghtons Bericht herrscht in Amerika Ueberein- stimmung dahin, daß die europäischen Mächte nur durch finanziellen Druck zur Vernunft gebracht wer den können. Man sieht hieraus, daß spätestens in Der italiemfih-jugoslawische Zreunö- schastsvertrag. Belgrad. 26. März

, auch im eigenen In teresse, da der amerikanische Welthandel aufs stärkste dadurch beeinflußt wird, ob Europa im Zustande po litischer Spannung verharrt, oder sich endgültig stabi lisiert. Amerika wird auch fernerhin seinen ganzen Einfluß geltend machen, um die Friedenswilligen in Europa zu stärken. Es wird aber nicht umhin kön nen. der öffentlichen Meinung im Lande Rechnung zu tragen, die jetzt schon ungeduldig zu werden be ginnt und es nicht verstehen würde, wenn die Regie rung sich in Europa allzu stark

oinließe und darüber möglicherweise den dringenden inneren Aufgaben ihre Aufmerksamkeit entzöge. Sollte Europa nicht zur Vernunft kommen, so bliebe Amerika am Ende nichts anderes übrig, als es seinem Schicksal zu über lassen. Bekundet Europa aber ehrlichen Friedens willen. so wird Amerika auch zu Konzessionen bereit sein, die sich beispielsweise in einer Reduzierung der, Kriegsschuldverpflichtungen der Alliierten praktiW fühlbar machen könnten.. So wie die Dinge gegen wärtig stehen, beurteilt

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Bozner Nachrichten
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Seite 4 von 12
Datum: 25.03.1917
Umfang: 12
. Perfouenlnftverkehr Evropa—Amerika. ^ . Die Ueberfahrt in eineinhalb bis zwei Tagen. Der erfolgreiche Flugzeugkonstrukteur und Meisterflieger A. H. Fokker, dessen Apparate bekanntlich unseren Feinden, insbesondere den Engländern, großen Respekt einflößen, weilte kürzlich in Wien. Er befand sich auf der Rückreise von Buda pest, wo sich ein ungarisches Unternehmen mit der Erzeugung der Fokker-Maschinen befaßt. Er war in der Gesellschaft des Oberingenieurs F. W. Seekatz, des Leiters der erwähnten un garischen Fokker

aller Verkehrsmittel gestalten wird. Allerdings nur für weite Strecken, und es ist somit naheliegend.. daß an einen regelmäßigen Luftverkehr nach Amerika gedacht werden kann, der eine Konkurrenz für die Ozeandampfer bilden wird. Man muß bedenken, daß Amerika mittelst Flugzeug in andert- . halb bis zwei Tagen erreichbar sein wird. Daß dieser Lustverkehr ins Leben gerufen werden wird, ist meiner Ansicht nach nur eine Frage der Zeit. Man muß sich vor-., stellen, welchen Vorteil es bietet, anstatt in 10 bis 14 Tagen

in' zwei Tagen nach Amerika und umgekehrt von Amerika ncch^ Europa reisen zu können. Die Frage dieses Amerika-Fluges ist^ technisch so viel wie gelöst. Es werden hiezu große Apparate mit 20.000 bis 30.000 Pferdekräften Motorenstärke gebaut wcr-.< den, die Tragflächen werden einige Tausend Qudratmeter auf-I weifen. Die Motorenstärke darf niM überraschen, wenn man Z berücksichtigt, daß heute bereits Maschinen mit 1200 Pferdestär-I Ken: ausgestattet, sind. Die bei den Amerikaflügen zurückzule-I gende

Strecke beträgt zirka 5000 Kilometer. Bei den erwähn ten Apparaten, die eine Durchschnittsgeschwindigkeit von un-^ gefähr 180 Kilometern per Stunde erreichen, ere '»t sich somit eine Flugzeit von 28 bis 30 Stunden. Was die Sicherheit dieser Ozeanflieger anbelangt, so kann man heute schon lagen, daß sie der der großen modernen Ozeandampfer zumindest gleichkam men wird. Im Gegenteil, ich halte den seinerzeitigen Passagier flug nach Amerika in gewisser Beziehung füx ungefährlicher als die Ueberfahrt

Luftpersonenverkehr zur Einführung gelan-A gen wird, läßt sich allerdings noch nicht bestimmen: es hängt diesA davon ab, wie sich die Verhältnisse nach dem Kriege entwickeln^ werden, von der Kapitalskraft, den Zollverhältnissen usw. Ich glaube jedoch, daß fünf Jahre nach dem Kriege der Luftverkehrs nach Amerika tadellos funktionieren und als etwas Selbfwer-H ländliches betrachtet ZWWIW Gedenkst der Soldaten M Gebirge

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Alpenzeitung
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Seite 4 von 6
Datum: 13.09.1929
Umfang: 6
machen, wie die Station in Hin- Das Wichtigste ist, daß sie keine Zahne haben herzlichen Empfang n»d entwickelte dann unter kunft aussehen wird. , ' und doch furchtbar beitzen können. WesWo sie Zeigender Begeisterung die Ziele und Zwecke ^tiuch zu den menschmfrcssenden Tie>en zahlen. TàTUìkdsplèir»« ksgöimäkigsi' 1>snso?vsn - ?Iugveà!,i' Neuyark, 12. S«p». Vor seiner Abreise aus Amerika machte de» Kommandant des „Graf Zeppelin' den Presse Vertretern folgende Erklärungen über die Aus, sichten des Luftschiffes

als internationales Ver kehrsmittel, Lag feine Eignung zur Ueberwlm düng großer Strecken In kürzester Zeit durch die Weltumseglung bewiesen habe: Dr. Eckener betonte, er habe in Amerika nur allgemeine Besprechungen mit Vertretern aller großen Bankgruppen gehabt. Da das Luft» schiff ein internationales Verkehrsmittel sei. müsse die Entwicklung auf internationaler Ba sis erfolgen. Endgültige Verhandlungen seien erst möglich nach weiteren Besprechungen mit der deutschen Jnteressentengrupp.e, der die . Hapag

und Großbanken, wie die Darmstädter und Nationalbank und die Diskontogesellschaft angehörten. Diese Besprechungen, an denen auch Vertreter amerikanischer Interessenten teilnehmen, würden nach der Ankunft in Ham burg beginnen. Cr habe bei den amerikani schen Bankgruppen zum erstenmale ein wirk liches und ernhaftes Interesse gefunden. ° Ein greifbares Ergebnis der Besprechungen In Amerika sei die völlige Verständigung mit dem Leiter der Goodyear-Zeppelin Co., Litch- field, über eine enge Zusammenarbeit

der amerikanischen Gesellschaft mit der Zeppelin- Luftschifsbau-Gesellschast für die Einrichtung eines Zeppelindienstes Europa—Amerika und ' Europa—Südamerika. Zunächst sei nur eine Linie Europa — Amerika geplant. Der amerikanische End punkt werde wahrscheinlich irgendwo südlicl) der Linie Baltimore—Washington liegen, da dort die meteorologischen Verhältnisse für Ab flug und Landung am allergünstigsten seien- Der europäische Endpunkt werde sich gleich falls aus Rücksicht auf die Wetterverhältnisse etwa

die Trans- atlantikgesellschaft gegründet werde, sei natür lich noch umfangreiche Arbeit zu leisten, beson ders wenn die Anwälte eingriffen. Die Flotte für den Amerika—Europadienst müsse mindestens vier Groß-Zeppeline um fassen. Die Einrichtung eines solchen Atlantik- dienstes, einschließlich einer Doppelhalle an beiden Endpunkten, erfordere ein Kapital von etwa 15 Millionen Dollars. Alle vier bis fünf Tage müsse sowohl von Europa, wie auch von Amerika die Abfahrt eines Schiffes erfolgen. Naturlich

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Bozner Nachrichten
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Seite 2 von 8
Datum: 28.06.1923
Umfang: 8
von Mmerika gesehen. Eine Amerikanerin, die nach Deutschland ver heiratet ist, aber nach lOjähriger Abwesenheit Heuer im Frühjahr auf etliche Monate in ihr Geburts land Amerika -zurückkehrte, um die dortigen Ver wandten verschiedener Kreise und Berufe zu su chen, schreiötthochinteressant über die Gesinnungen und Gefühle Amerikas betreff der deutschen Frgge. Was die Dame erfahren hat und mitteilt, stammt ausschließlich von alteingesessenen Amerikanern; mit Deutschamerikanern kam sie nicht in Berüh rung

. Sie kommt zum Schluß, daß Teutschland, sofern es von -Amerika etwas erwarten wolle, ein mal gründlich mit der Schuldlüge und den anderen Verleumdungen aufräumen müsse. Aber lesen wir selbst die interessanten Ausführungen: Obwohl ich schon geraume Zeit vor dem Kriege durch Heirat' Deutsche geworden war und ich mich feit Jahren bemüht hatte, meine Angehörigen brief lich und durch. Ausendung von Drucksachen über den Kriegsursprung ^ und die „Friedens'-Zustände Deutschlands aufzuklären, mußte

, bis sie starben. Die deutsche BesetznnH Belgiens während des Weltkrieges war ein lKiMr. Schrecken.' Auf Seite 173 lchrt N. B. Allen die amerika nischen Schulkinder: ' „Deutschland war viele Jahre lang eine starke Militärmacht. Im Verlauf der Jahre, als die militärische und wirtschaftliche Stärke Deutschlands größer und größer wurde, geriet der Herrscher Deutschlands mit seinen „Kriegsherren' mehr und mehr in den Bann des Gedankens, die ganze Welt zu beherrschen; ein Deutschland zu errichten

meiner Verwandten und Bekannten, die vor dem Kriege bereits einige Zeit in Deutschland gelebt hatten, sich gerne mit der Absicht tragen, in besseren Verhältnissen wieder hierher zurückzu kehren. Mein Gesamteindruck ist, daß das amtliche Amerika noch auf lange hinqus keinen Finger zugunsten Deutschlands rühren wird, der Regierung würde der Rückhalt in den breiten Volksmassen feh len. Sollte Amerika irgendwann eingreifen, dann nicht um Deutschlands willen. Und was drüben bitter not tut, ist eine sachliche

Deutschland schon außerordentlich viel ver säumt hat. Wie viel stärker wäre seine Stellung heute, im Kampfe gegen den Raub der Ruhr, wenn die Welt die wahren Ursachen wüßte! Wie ganz anders würde man von drüben auf Deutschland blicken, wenn allgemein in Amerika bekannt wäre, daß die Franzosen auch heute noch farbige Truppen gegen Weiße verwenden, und wenn man ihre Schandtaten erführe. Gerade für diese Dinge wäre Amerika besonders empfindsam ge wesen, weil es selbst eine brennende Negerfrage

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Meraner Zeitung
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Seite 1 von 4
Datum: 20.10.1924
Umfang: 4
hat aus Anlaß der glücklichen Landung am Grab« des Traisen Zeppelin einen Kranz niederlegen lassen. Friedrichshasen, 17. Okt. (Sz.) Der Konstrukteur des Schiffes, Dr. Dürr, erklärte Pressevertretern!, daß die Amerika-Ueberfahrt euren Werdepunkt tn der Luftschiffahrt bedeute, da e» sich erwiesen habe, daß die Luftschiffahrt mit Zeppelinen da« Derkehrslnstruinent der Zukunft sei, und daß man mit ihnen bei noch stärkerem Gasinhalt als dem des „Z. R. III' gefahrlos und schnell den Ozean von Erdteil zu Erdteil

. London, 18. Ott. (Sz.) „Evening Stand ard', dem man keineswegs Deutschfreundlichkeit zuschreiben kann, sagt, man müsse den Kon strukteur und die Besatzung rückhaltlos beglück wünschen. „Z. R. III' habe diesen Flug in einer Zelt zurückgelegt, die sich wahrscheinlich als Rekord herausstellen wird. Das englische Luft schiff „L. III', das vor fünf Jahren hin und zu rück nach Amerika gefahren sei. 'habe von Eng land nach Neu-Jersey 108 und für die Rück fahrt 71 Stunden gebraucht. „Z. R. III

den Erfolg des Luftschiffs in wenig geistreicher Weise Lust. Die lenkbaren Luftschiffe werden bekanntlich in Frankreich „sausisses' (Würstchen) genannt. Diese Tatsache veranlaßt „Liberte' zu der Bemerkung, Deutsch land habe sich wieder einmal als das Land der Würste bewährt, in dem es einen kolossalen Zeppelin nach Amerika gesandt habe. Empfang bei Eoolldge. Präsident Eoolidge hat die Führer und Offi ziere des „Z. R. III' empfangen und ihnen nochmals persönlich seine und des amerikant- fchen Volkes

den Beginn der Luftverbindimg zwi- chen Amerika und Deutschland darstellen wird, und daß sie die Freundschaft dieser beiden Länder befestigen wird, die in Ihrer Ansprache Sie so freundlich erwähnten.' Nach dem Empfang nahmen die deutschen Zeppelin-Offiziere an einem Frühstück teil, das ihnen der Staatssekretär der Marine, Wilbur, gab. Dieser hielt dabei eine Ansprache, In der er u. a. erklärte: „Ihr Besuch ist von großer Be deutung. Sie und die Ihrigen brachten uns dieses wundervolle Erzeugnis deutschen

. Lakehurst, 18. Oktober. (Sz.) Von Dr. Eckener wird die Nachricht bestäti-gt, daß er die Absicht habe, mit der Good-Bear-Gefellschaft in Verhandlungen einzutreten, wie am besten alle den Bau von Zeppelinen betreffenden Aus- rüfkmgsgsgenstände und Pläne von Frivdrichs- Hafett nach Amerika gebracht werden, könnten. Die Leitung der Good-Bvar-Zeppelin-Company erklärte Pressevertretern gegenüber, daß sie, er mutigt durch den Erfolg des »Z. R. lll', nun mehr daran gehen wolle, Luftschiffe zu bauen

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Alpenzeitung
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Seite 3 von 6
Datum: 02.03.1937
Umfang: 6
Roosevelt von icdein Brief wenigstens einen Auszug herstellen und seinen Fachleuten unterbreiten. Er hofft immer noch, dajz irgendwo in Amerika ein Genie sikt, das besser als er mit den Nöten der U. S. A. auf wirtschaftlichem Gebiet fertig wird. Die andere Gruppe Briese aber sind die Droh briefe, die teils vlin Waynsinnigen , teils von Fanatikern und Anarchisten geschrieben werden. Lin besonderes Kriminalbüro geht jedem dieser Lriese nach. Mancher dieser Briesschreiber, die man im Weißen Haus einfach

Regierung habe es verstanden, die Landkarte mit den eingezeichneten Verstecken ausfindig zu machen und habe die Werte längst gehoben. Die andere Version besagt, daß jener Sohn des Sir Francis Drake, von dem man bisher annahm, er sei in jungen Iahren in Virginia gestorben, in Wirklichkeit den Vater überlebte und eine zahl reiche Familie hinterließ und dadurch auch Nach folger auf den Besitztümern des Sir Francis Drake in England und Amerika wurde. Hortzell steigt auf Und jedesmal, wenn die Geschichte

, wenn dieser aus New Bork, wo er ihn zur Fortführung der dortigen „Geschäfte' zurück gelassen hatte, in der Woche nur S00 Pfund Ster ling Reinoerdienst überwies. In Amerika und in der Folgezell auch in Europa arbeitete Hartzell mit Zirkularen, die er an alle schickte, die er für reich oder dumm genug hielt. Der Erfolg wuchs von Tag zu Tag. Der Traumprospekt In diesen Rundschreiben stellte Hartzell die tollsten Behauptungen auf: Der größte Teil des Grund und Bodens der U. S. A. gehöre mit in das Drake-Vermögen

, daß die kleinen und die großen Opfer einstiegen und gegen die Zusicherung von 100A> Reingewinn gern ihre letzten Gelder opferten. Das letzte Opfer Endlich gelang es dem britischen Innenministe rium durch Sir I. Gilmour eine Ausweisung Hartzells aus England durchzusetzen. Als er nach 'Amerika zurückkehrte, wurde er wegen Betrugs verhaftet und zu 10 Iahren Gefängnis verurteilt. Schon damals zeigten sich deutliche Spuren gei stiger Verwirrung. Sie haben jetzt dazu geführt, daß Hartzell ins Irrenhaus gebracht

werden muhte. Das größte Rätsel an der ganzen Hartzell- Affäre ist aber, wohin er die Millionen schaffte, die er mit seinem Märchen von den Drake-Schä- tzen verdiente. Man hat das Geld der kleinen Leute, das diese ihm bereitwilligst zur Verfügung stellten, weder in England noch in Amerika aus findig machen können. Zu dem Drake-Rätsel ist nun ein HartzellRtitsel hinzugekommen. Frauen teils als Gattinnen, teils als Bräute um alles brgchte. Unter den Opfern waren auch Sonja Nirschky, eine Tänzerin

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Alpenzeitung
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Seite 3 von 6
Datum: 27.11.1934
Umfang: 6
liegt ein anderes Cafe, das c.i.ne gewisse Berühmtheit durch den Namen seines Besitzers hat, der über der Tür in ara>bisiovben lateinischen Lettern Prangt: „Sassi'. Sassi hat eine wundervolle Stimine. Er- war einer der ersten, der auf dem Konzertpodium in tadellosem Frack und Fe? die alten arabischen religiösen Gesänge vortrug. Er hat Tourneen gemacht, die ihn bis nach Amerika führten. Aber nun ist er wieder in die Heimat zurückgekehrt und hat mit dem Gelde, was er sich oriworben hat, ein Cabaret

. Auch sie bekamen an Essen und Trinken, was sie haben wollten. Und der selige Rabelais, hätte er an dem Eßfest teilnehmen können, würde daran wohl seine größte Freude gehabt haben. Unter cler schwarzen Flagge àer Piraten Newyork, im November. Dillinger. Jack Diamond, Al Capone, die König«' der Gangster und der amerikanischen Unterwelt» sind allen bekannt. Und viele andere noch, die min destens in ganz Amerika Bewunderer für ihren traurigen Ruhm finden. Aber alle, die man nennt, sind Männer, und man ist meist

mitgewirkt hat. Sie hat, wenn man ihr Glauben schenken will, mich alles versucht, um auf die Dauer moralisch zu bleiben. Aber sie glaubt festgestellt haben zu müssen, daß man dabei verhungert. Jedenfalls hat sie, ge rade als sie zu dieser Einsicht gelangte, einen ge wissen Lou kennen gelernt. Lou's Tätigkeitsfeld lag fern von Amerika, in Shanghai. Er war, zartfühlend gesagt, Opium händler und seine Tätigkeit war staatlich nicht ge nehmigt. Die schöne Hella folgte ihm nach China und sie behauptet, erst

Kriegsflotte war, bestückt mit funkelnagelneuen Maschinengewehren und Ka nonen. Hella weigerte sich nicht, das Erbe anzu treten und ihre Flotte versieht weiterhin unter ihrem Kommando «inen regelmäßigen Dienst nach Amerika, der frei'^h In keiner Schiffahrtslinie notiert wird. Sie findet nichts dabei, die schöne Hella. Und sie legt Wert darauf, daß man ihr glaubt, sie sei ganz ohne ihr Zutun zu Amt und Würde eines Piraten- admirals gekommen. Ei» dSilischer Prinz scheidet sich Prinz Erik von Dänemark

und der zweijährige Graf Christian von Rosenburg. Man glaubt, daß der König sich der Scheidung nicht widersetzen wird und daß die Prinzessin nach Amerika übersiedeln will. Als Prinz Erik heiratete, verzichtete er auf fem Erbrecht. Er selbst und seine Gattin behielten jedoch den Titel, während ihre Kinder den Titel Graf und Gräfin Rosenberg erhielten. Der längste Zaun der Welt Die Grenze zwischen Norwegen und Finnland wird demnächst befestigt werden. Zwar nickt durch Forts, sondern nur durch einen Zaun

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Zeitungen & Zeitschriften
Tiroler Volksbote
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Seite 5 von 16
Datum: 09.07.1919
Umfang: 16
Mittwoch, den 9. Juli 1SZS. „Tlroleit VolNsvote- ?rr. z?v. rvei,r o. Wilsons Heimkehr Am 28. Juni wurde der Friede mit Deutschland ^ «verzeichnet und tags darauf hat sich Wilson in der französischen Hafenstadt Brest eingeschifft. Wenn ihm kein Unglück zugestoßen ist, muß er heute oder morgen in Newyork ankommen. Der Mann hatte es eilig mit seiner Abreise und begreiflich. Seine politischen Gegner in Amerika haben die Zeit sei ner Abwesenheit nicht unbenützt Verstreichen lassen

um amerika nische Verhältnisse kümmere, mehr als Amerika lieb wäre. Wenig zufrieden ist man dortselbst auch mit seinem Völkerbund und noch weniger, daß Amerika durch den Krieg zwar ungeheuere Ge schäfte gemacht und »och größere machen wird, aber auch zum Militärstaat geworden ist und die unge heure Last der militärischen Rüstungen zu Land und zn Wasser wird tragen müssen. Man Hört daher nichts, daß ihm ein besonders seierlicherEmp- sang zugedacht wäre, eS kann sogar sein, daß er im Senate

, gegen den UnterseeHootZlrieg protestierte er und nahm ihn zum Anlaß, in den Krieg einzig treten. Es mag dahingestellt bleiben, ob ohne denselben Wilson eingegriffen hätte und ob er ohne denselben Amerika kriegsgeneigt zu machen imstande gewesen wäre. Tatsache ist, daß er im Winter 1916/17 bereit war und Schritte tat, um zu vermitteln. ES mag dahingestellt bleiben, ob er bloß so tat und den Friedens!?ermittler spielte, bis er wiedergewählt war, oder ob ihm ernst war. Seine Worte waren Friede und seine Werke Krieg

. Er hat uus nach dem Zeugnis der gewiß unver dächtigen Wiener »Arbeiterzeitung' durch erst-re mehr geschadet, als durch letzteren. Den Frieden sollte er in Europa hinterlassen, hinterlassen hat er den Keim zu zickünstigem Kriege. Es ist bezeich nend, daß sein letztes Werk in Europa ein Bündnis zwischen Amerika, England und Frankreich war zum Schutze deS letzteren, wenn eS von Deutsch land nicht etwa angegriffen werde, sondern sich nicht hinlänglich sicher fühle. Den Militarismus wollte er beseitigen

, in Wirklichkeit hell er ihn in Amerika, England und Frankreich erst recht zur Macht und Blüte gebracht — auch das galt nur für uns. Sein Abschied in Prest war seiner wert.' Bei feiner Abfahrt ist es zu ernstlichen Raufereien zwischen amerikanischen Matrosen und französischen Soldaten und Zivilisten, gekommen. Der Brcster Militärkommandant ließ durch mehrere Kompag nien die Ord»nmg wieder herstellen. Die Menge demonstrierte und rebellierte vor den Quartirren der Amerikaner. Zahlreiche Tote blieben am Platze

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Lienzer Zeitung
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Seite 5 von 10
Datum: 14.11.1891
Umfang: 10
nicht ab, und der Kellner bekommt kein Trinkgeld, noch grüßt er oder sagt er danke. Beim Empfang des Geldes muß der Kassier auf einen Zählapparat drü cken, damit sein Chef ihn kontroliren kann. Länger als zehn Minuten pflegt Niemand zu verweilen. Gemüthliche Gast- oder Kaffeehäuser mit traulichen Ecken, wo man ein oder mehrere Stündchen mit Freunden verplaudert oder Zeitung liest, gibt es in Amerika nicht. Nur die Hotels haben feine Restaurants, die mit europäischen Aehnlichkeit haben. Geselligkeit bei Bier oder Wein

pflegen, oder bis in die Nacht hinein kneipen, kennt der Amerikaner nicht. Er geht in seinen Klub oder bleibt zuhäuse. Leuten unter 21 Jahren darf kein Bier verabreicht werden. Auf der Thatsache, daß der Arbeiter sich in guter Lage befindet, ruht die ganze Größe der Vereinigten Staaten. Die durch schnittliche Wohlhabenheit der arbeitenden Klas sen ist die Grundlage, welcher Amerika seine Anziehungskraft und Blüthe zu verdanken hat und sie ist verbunden mit riesigen Fortschritten auf technischem

und Verkehrsgebiete, und gibt ihm den einzigen Vorzug, den es vor Europa voraus hat' Sonst ist hier Alles schlechter. Daß in Amerika stärker und besser gearbeitet werde als drüben, ist nicht wahr. Wer nach Amerika kommt, um etwas Großartiges zu sehen, neue, schöne vollendete Dinge, der bleibe zu Hause; in Europa findet er Alles besser, ist hier doch Alles nur eine Nachahmung europäischer Kultur und obendrein eine sudelhafte. Wer da glaubt, in Amerika unter bessere Menschen zu kommen, oder hier eine höhere Bildung

zu erlangen, der bleibe erst recht daheim. Nirgends gibt es so viel Verworfenheit wie hier, und ein simpler Re alschüler von drüben hat mehr Kenntnisseals ein Doktor der amerikanischen Hochschule. Nur für den Hochstapler (Schwindler), den glücklichen Erfinder oder den niederen Arbeiter ist Amerika der rechte Boden wo sie ihr Geschäft machen können. „Wenigstens braucht man hier nicht zu hungern wie in Europa!' antwortete mir ein Handwerker, dem ich mein Mißfallen über die Zustände in Amerika kundgab

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Zeitungen & Zeitschriften
Der Burggräfler
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Seite 4 von 10
Datum: 18.03.1916
Umfang: 10
für ihr Aushalten unter großen Entbehrungen übermitteln lassen. Amerikas Vlutgeld. Der frühere niederländische (konservative) Mi nisterpräsident Dr. A. Kuypcr schreibt am 9. März im Amsterdamer „Standard': „Amerika hat den Frieden in der Hand. Auch die letzten Nachrichten beweisen von neuem, daß Präsident Wilson, wenn er durchgrcisen will, den Frieden herbeiführen kann. In diesem Kriege ist keiner der Kriegführenden in der Lage, selbst die Lieferung der notwendigen Munition sicherzustellcn. Hätten die 100

Millionen Amerikaner nicht die großen Mengen ihrer Tod und Verderben bringen den Lieferungen nach Liverpool und Le Havre ge schickt, so wäre der Munitionsvorrat jetzt bald er schöpft und der Friede würde wicderkommen. „An dieser endlosen Produktion von Geschützen und Munition hat Amerika kein anderes Interesse als das Geldverdicnen. Alles, Frauen einbegriffen, arbeitet jetzt in Amerika daran, um möglichst große Mengen von Bomben und Haubitzen über den Ozean zu senden. Es ist denn auch selbstverständlich

, daß mehr als ein amerikanischer Staatsmann sich dieser unmenschlichen Praxis widersctzt. Man bereichert sich mit Blutgeld. Die Verantwortung, die Amerika Gott gegenüber trägt, wird täglich größer. Es hat den Weltfrieden in der Hand, greift aber in seiner Jagd nach dem Gelbe nicht danach. „Ohne Amerika können die übrigen neutralen Staaten nicht kräftig Vorgehen. Die Sache liegt also so: das große, mächtige Land, das immer nach Frieden und Schiedsrichter rief, nährt und ver längert nicht nur den Krieg

durch seine Lieferungen, sondern macht cs durch sein Zögern auch den übrigen Neutralen unmöglich, einzugreisen. „Amerika hat das Schicksal aller in der Hand, cs kann dem Kriegselend ein Ende machen, kann eine Macht für den Frieden gegen die Macht des Krieges organisieren, aber es bleibt zu Hause. Aus allen Ländern schaut man aus nach Amerika — doch wie bitter wird man enttäuscht! Und das alles lediglich um des lieben Geldes willen!' Vcr Landesverteidigungs-Kommandant in Tiro! über den Mhjahrsanban. Die „Tiroler

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Zeitungen & Zeitschriften
Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 1 von 8
Datum: 24.05.1918
Umfang: 8
und noch dazu eine sehr kräftige Ohrfeige, das läßt sich nicht leugnen. Leider, daß sie nicht als unver dient bezeichnet werden kann, denn Teleszky hat nur die Wahrheit und nichts als die Wahrheit gesprochen. Amerikas Wehrmacht als Schutz der kapitalistischen Gesell« schaftsordzmng. Die Stockholm er Zeitung „Politiken', das Organ der schwedischen Lintssozialisten, ent hält in ihrer Ausgabe vom 8. Mai 1913 unter der Ueberschrift „Amerika, das größte Mili tärlager der Welt' folgende interessante Aus führungen: „Ämerika trat

in den Krieg ein. um die Demokratie zu retten, und um für immer den preußischen Miiltärismus zu vernichten. Das war Präsident Wilsons Schlagwort von der er sten Stunde des Krieges an. Aber unr sich zu diesem Kampf zu rüsten, hat er alle demokrati schen Garantien in seinen Staaten aufheben müssen. Er hat ganz Amerika zu einem einzi gen großen Militärlager gemacht. Er hat die Eisenbahnen und den Küstenverkehr übernom men und dort eine Zensur eingerichtet, die strenger ist als in irgendeinem anderen Lande

: denn sie erstreckt sich auch auf private Unterhal- tungen. Die angedrohten Strafen sind recht originell: sie bestehen hauptsächlich in der Kon fiskation des Eigentums der Uebeltäter zugun sten der Rüstungen. Es ist gar nicht ausgemacht, daß Wilsons Riesenriistungen den Alliierten in diesem Krieg von größerem Nutzen sein werden. Es hängt davon ab. wie viel Mann Amerika zur richti gen Zeit nach der Westfront überführen kann. Wilsons Absicht ist offensichtlich. Amerika militärisch so stark zu machen, daß die Worte

seines Präsidenten in der ganzen Welt für alle Zukunft ausschlaggebend ins Gewicht fallen. Wilson tut nicht mir mit. um den Alliierten in einer schwierigen Situation an der Westfront zu Mfe zu kommen. Wilson will für alle Zu kunft mit dabei sein. Sonst würde man nicht so systematisch für viele Jahre im voraus ni sten und trotz allem der notwendigen Unterstüt zung der Alliierten Hindernisse in den Weg le gen. Ein anderes Phänomen sind die großen Anleihen, die Amerika den Alliierten in Euro pa gewährt

hat. Diese belaufen sich jetzt schon auf 3282 Mill. Dollars, die die amerikani schen Kapitalisten zurückbezahlt haben wollen. Europa wird der Schulder des Exportlandes Amerika, das nach dem Kriege den Import möglichst verhindern und den Exvort nach Kräften unterstützen wird. Hiedurch wird die Rückzahlung der Schulden erschwert werden. Die aewaltige Militärmacht, die Amerika aufbaut, hat also zweifellos andere Ziele als nur die Vernichtung des Militarismus und die Rettung der Demokratie. Amerikas Militär macht

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Alpenzeitung
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Seite 8 von 8
Datum: 03.07.1931
Umfang: 8
«övliii o Amerika erobert Kauada Ileus, aber sonderbare Abwehrpliine Von Ernst Kuhnert Während in Südafrika unter dem unversöhn lich«» inneren Gegensatz zwischen Buren und Engländern die Selbständigkeitsbostrebungen wachsen und auch Australien längst Lust ver spürt, sich den Londoner Bevormundungen zu entziehen, fällt langsam aber sicher auch das treueste aller englischen Dominien, Kanada vom Mutterlande ab. In Anwendung auf Kanada müßt« man zur Illustration der tat sächlichen Lage

das Eoethewort von» Ascher und der Nixe „Halb zog sie ihn, haW flnk er hin' allerdings dahin abwandeln, daß Kanada sich sträubt, aber dennoch ganz hinsinkt. In die Arme Amerikas. Trotz kräftiger Selbstän- digkeitsbostrebungen. Aber die nehmen nur gegenüber England ernstere Formen an. Im Ringen gegen Amerika zeigt Kanada «her die Haltung eines unwilligen Kindes, das nach der unerbittlichen Erzieherin schlägt, heult, mit den Füßen stampft und doch bald dem stär keren Willen folgt. Spot, gewiß zu spät rafft

fast Dreiviertel der gesamten kana dischen Wirtschaft. Amerika war Kapitalgeber und WirtsäMsherrscher noch nicht einmal für den ganzen Rest. Heute beträgt der Kapital anteil Amervkas in Kanada nahezu zwei Drit tel. England stellt das oerbleibende Drittel. Amerika hat natürlich keine besonderen An strengungen nötig, um seinen Machwereich mit Sicherheit zu erweitern. Es berührt sich mit Kanada an einer Landesgrenze von nahezu LOW Kilometern, an denen «s keine einzige Befestigung gibt, wohl

aber Eisenbahn- und Dampferlinien, die «inen ständigen wirtschaft lichen und geistigen Blutaustausch zwischen beiden Staaten vermitteln. Zwischen àgland und Kanada dagegen liegen rund S000 Kilo meter Wasser. Englands Einfuhr nach Kanada beträgt trotzdem die gewaltig« Summe von 760 Millionen Mark und ist England beinahe soviel wert, wie sein Handel mit Deutschland, seinem wichtigsten nichtbritischen Wrrtschasts- partner. Aber Amerika führt Waren km Werte von mehr als 3400 Millionen Mark, das Vier fache

über die Handelsmethoden und Lieferungen der Ameri kaner zusammenbringen, und dann soll Kanada wirtschaftlich wieder gewonnen werden. Das sind Geschichten, über die Alt-England herzhaft gelacht hätte und zu Taten übergegangen wäre. Aber er scheint schon zu stimmen, daß der Marxismus über England eine Knochenerwei chung gebracht hat. yrelmg, ven ?. ?un issi. Furchtbare tzihè ln Amerika Ueber Mittelamerika ist eine verheerende Hitzwelle hereingebrochen, die nach den bisheri gen Meldungen über 40V Todesopfer gefordert

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Zeitungen & Zeitschriften
Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 1 von 6
Datum: 14.08.1922
Umfang: 6
- kurz werden einfach dazu durch die große Arbeitslosigkeit, die eine Foigcwirkung ihres relativ hohen Geldkurses ist, gezwungen. Die Eolddecke der Weltwirtschaft ist vornehmlich nach Amerika hingezogen worden. Amerika soll zirka drei Viertel des gesamten Goldbe standes der Welt im Besitz haben. Jeden falls nennt es den ,zwölffachen Goldbestand gegenüber dem Jahre 1913 sein Eigen. Der wirtschaftliche Verzweiflungskampf Zwischen den hoch- und untervalutarifchen Ländern hat schon eingesetzt

. Die Schulden der europäischen Länder an Amerika sind z. B. so groß, daß die gesamten staallichen Goldbestände der Schuldnerländer nicht aus reichen, um auch nur den fünsten Teil der amerikanischen Goldsorderungen an Amerika zu bezahlen. Frankreich, England, Belgien und Italien schulden Amerika allein zirka 45 Milliarden Goldmark. Da die Schuldnerlän- der sich Zahlungsmittel sür lebensnotwen dige Einfuhren und für die Schuldenzinsen beschaffen müssen, treten sie in schärsster Kon kurrenz

, doch es half nichts. Als das Auto neben dem Pferde vorbei wollte, bäumte es sich auf und sprang gerade ans den Wagen los, wobei es mit einem Huf dem Chauffeur den Brustkorb einschlug. Der Ve- dauernswerte starb nach einer Stunde sürc'> terlichen Leidens. t Explosion auf hoher See. Ein schreckliches Unglück passierte am !>. August dem engli schen Dampser „Adriatic' auf der Fahrt nach Amerika. Man war noch etwa MV Kilometer von der amerikanischen Küste entfernt, als plötzlich eine fürchterliche Erplosion

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Zeitungen & Zeitschriften
Der Bote für Tirol
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Seite 2 von 6
Datum: 07.03.1850
Umfang: 6
An maßung , mit welcher ein nordamerikanifcher Staats mann gegenüber der österreichischen Regierung im Kon greß zu Washington unlängst aufzutreten wagte, in treffende» Worten geißelt. „Mit großer Befriedigung,' heißt cS in dem gedachten Aufsätze, „haben ohne Zwei fel auch in unserm lieben Deutschland Manche gclesen, wie dcr Gcncral Caß bei dem Kongreß in Amerika be antragt habe, mit Oesterreich alle diplomatische Ver bindung abzubrechen ob seiner Barbarei und Gewalt that gegen das ungarische Volk

; mir aber ist darüber heißer Zorn aufgestiegen, und ich muß l'h» aufsprechen. Oder gibt eS etwas Empörenderes, als die Freihcits- uud Humauitäts-Prahlcrei, als dic hochmütbige Selbst verblendung, mit dcr in der ncucstcu Zeit über deutsche Begebenheiten Völker und Staaten sich herausgelassen haben, denen die scheußlichste Barbarei im Innersten wohnt und deren Arm täglich die verruchteste Gewalt that übt? Mit Oesterreich soll Amerika kcine Gemein schaft mehr haben, weil Ersteres um dcr Erhaltung sei nes

Gesammtstaatcs willcn cincn Thcil mit Gcwalt niederhielt; jenes Amerika, welches um dcr Erkaltung seiner Vereinigung willen in seinen südlichen Staaten dic grausenhafteste Sklaverei duldet, ruhig zusieht, wenn man die menschenfreundlichen Methodisten, welche die Schwarzen unterrichten wollen, an Bäumen aushängt, in seiner Stab! Washington selbst, wo die humanen Staatenlenker sitzen, einen Sklavcnmarkt halt uud in seinen Zcitungcn täglich Sklavcnverkans nnd Sklaveu- entlaufungen ausschreibt wie von Vieh

; jenes Amerika, das vor nicht langer Zeit einen Präsidenten an seine Spitze gestellt hatte, welcher feine eigenen Kinder als Sklaven verkaufte, und dessen Zeitungen erst neiilich die Gläubiger eines Verstorbenen damit trösteten, daß seine Frau und Kinder, wie sich herausgestellt, Sklave» seien und deßhalb verkauft werde» könnten, jenes Amerika, dessen ganzer Besitz eigentlich geraubtes, mit ungeheuern Grausamkeiten den Rotlien abgenommenes Gut ist und daS bis beute Schwarze wie Rothe mit dcr tiefsten

Verachtung behandelt; jenes Amerika, das unsere armen Auswanderer nicht nur auf jede Weife betrügt, sondern auch verhöhnt, verachtet, mißhandelt! O! der freien, hnmauen Amerikaner, dic so fympathisiren mit allcn mißhandelten Völkcrni Ob es wohl nicht humaner, passender ehrenhafter ge wesen wäre, wen» dcr Gencral (5aß, nachdem er über den Sklavcnmarkt z» Washington zur Sitzung gegangen, darauf angetragen hätte, mit jenen sklavenmartcruden Staaten des Südens die Vereinigung aufzuheben

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Zeitungen & Zeitschriften
Bozner Zeitung
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Seite 4 von 4
Datum: 12.07.1864
Umfang: 4
Lord SchafSliiS als Blondins böser Genius. Blondin, der „König deö SeilS'. der gegenwärtig in Wien in der »neuen Welt' seine haarsträubenden Produktionen lächelnden Angesichts hoch oben auf dem Seile durchführt und dickte Sckaaren von Wienern in die »neue Welt' hinauslockt, hat auch einen Freund und zwar einen treu«» guten Freund, und daS ist der Engländer, Lord ShasSkase (SchasSkäS) Tiefer Ehafökafe folgt dem berühmten Seiltänzer seit der Zelt, als dieser in Amerika zum ersten Mal auftritt

, aus Schritt und Tritt, nie läßt er ibn auS den Augen, und warum? — er will dabei sein, er wartet auf den Augenblick, wo Blondin vom Seile stur«! AlS die Kunde von Blondins waghalsigen Seil gängen in Amerika zuerst nach London kam, saß Lord ShasSkase gerade in einem Gasthause, aß ein Beef steak und trank enalisck Bier. Dabei las er die Zei tung. Als er die Notiz von Blondins Niagara-Ueber» schreitung benierkte, ließ er Essen und Trinken stehen, ging an den Strand der Themse unv bestieg das zu fällig gerade

nach Amerika absegelnde Schiff. In Amerika angekommen, suchte er sofort den berühmten WaghalS auf. Lord ShasSkase saß in der ersten Sperrsitzreihe am Niagara als Blondin hinübertanzte über diesen Riesenfluß, und als der Held mit heiler Haut und lächelnder Miene zurückkam, schüttelte Lord ShasSkase den Kopf und murmelte: äam! Iie is not fallen!' (Verdammt, er ist nicht gefallen.) Blondin zog in Amerika von Stadt zu Stadt, von Land zu Land, aber Lord Shafskafe immer dinter ihm — wie das döse Gewissen. So oft

der Seil tänzer seine Produktionen gesund und munter geschlossen hatte murmelte der Lord unwillig: äam! ke is not fallen?' Von Amerika ging Blondin nach England. Lord ShasSkase auch und zwar auf demselben Schiffe. Hier schlössen Beide Freundschaft. Zn London gab Blon din seine Vorstellungen im Äriftallpalaft — sein Busenfreund Lord Shafskafe saß immer in der ersten Sperrsitzreihe und wartete aus seinen Sturz. Eineö Tages erkrankte der „Help des Niagara'- nun war sein Busenfreund Shafskafe namenlos

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Zeitungen & Zeitschriften
Volksblatt
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Seite 3 von 8
Datum: 22.12.1920
Umfang: 8
berufstätig, das find von je 100 Berufstätigen 18'95 und 81'05. BieZuckerkrise aufdemWeltmarkt. Die Amerikaner in Wien jubeln'— der Dollar steht bei 700 Kronen« Wer Dollars in der Tasche hat, lebt in Wien wie im Paradies. Wien ist für ihn die billigste Stadt der Welt. Anders denkt man in Amerika über den Dollarkurs. Die Höhe dieses Kurses unterbindet nämlich den Handel. C'^.Beispiel. Als Amerika über Befehl deH geistesschwachen Wilson in den Krieg eintrat, mußten die Baumwollenfarmer ihre Ware einlagern

und von Banken bevorschussen lassen. Das ging so fort bis heute. Riesige Mengen Baumwolle liegen drüben in den Lagerhäusern und sind unverkäuflichwegen des hohen Dollarknrses. Mitteleuropa, also die heute in den Staub getreteneu Völker — wie gerne möchten sie Baumwolle kaufen! Aber woher die teuren Dollars nehmen? Wien muß heute ein Fetzenhemd, das einstmals in Friedenszeit 2 L 50 k gekostet hat, um 350 L zahlen, weil wir leider keine Baumwolle haben. Und drüben in Amerika ersticken sie in Baumwolle

. Der Preis ist bereits auf den Stand der Friedenszeit gesunken — 50 Cents per Pfund. Aber auch dieser Preis ist bei dem Dollarkurs noch so hoch, daß ihn Deutschland und Oesterreich nicht erschwingen können. Wir brauchen Baumwolle so notwendig wie einen Bissen Brot nnd können sie von Amerika nicht kaufen wegen des hohen Dollarkurses. Und die amerikanischen Farmer fitzen wehklagend auf ihren unverkäuflichen Ballen und erklären, daß sie im nächsten Jahr die Baumwollproduktion um mindestens 40 Prozent

einschränken müssen, weil es sich nicht lohnt,, unverkäufliche Baumwolle zu erzeugen. Der Haß und die Verblendung, die die Friedensverträge von Versailles und St. Germain diktiert haben, rächen sich jetzt. Diese Verträge erscheinen jetzt in ihrer vollen wirtschaftlichen Unfinuigkeit. Und wenn heute Amerika sagt, das es auf den Völkerbund pfeift und den Frieden von Versailles uicht anerkennt, so zeigt es eine Klugheit, zu der man sich in Paris überhaupt uoch nicht> in London vorerst unr teilweise

aufzuschwingen vermocht hat. In Amerika leidet man aber uicht nur an der Ueberfülle von Baumwolle, sondern auch au Zucker. Dieses Wort ist für uns, die wir nach dieser Süßigkeit lechzen, besonders schwerwiegend. In Zucker ist in diesem Jahr eine ganz besondere Preistreiberei getrieben worden. Ware wurde mi Gewalt zurückgehalten und jetzt wissen die zucker produzierenden Länder uicht, wohin mit demUeberfluß Bekanntlich können wir heute Zucker aus Java, also aus Holländisch-Jadieu, um 30 Prozent billiger

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