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Lienzer Zeitung
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Seite 5 von 16
Datum: 10.06.1939
Umfang: 16
Folge 23 Seite ? Kavalier, nicht so einfach Von Ralph Urban, Mödling bei Wien Der Gymnasiast Alfred Riegel hatte von Onkel Theodor einen Maßanzug bewilligt bekommen. Nicht etwa zum Lohn für her vorragenden Fortschritt in der Schule, sondern deshalb, weil Onkel Theodor im Gedenken an die eigene lasterhafte Ver gangenheit eine Schwäche für jene Jungen empfand, die für das vorzeitige Ergrauen des Lehrkörpers verantwortlich zeichnen. Nach heißem Sehnen und unruhigen Träumen hatte Alfred am Sonntag

vor mittag die Lieferung des Anzuges doch noch erlebt. Nun stand er vor dem Spiegel und übte das zu dieser wundersamen Kleidung gehörende Kavaliersgesicht. Die Mutter er schien störend in der Tür. „Fein siehst du aus', sagte sie, „schon fast wie ein richtiger Herr.' Alfred überhörte das beleidigende „fast', denn er benötigte dringend zwei Mark, um seine vornehme Erscheinung im entsprechen den Rahmen zur Geltung bringen zu kön nen. Das Ergebnis der Verhandlungen lau tete schließlich 1.S». Noch am letzten

Bissen des Sonntags bratens kauend, sauste Alfred zur Tür hin aus. Auf der Straße wurden seine Be wegungen jedoch gemessen und würdevoll. Leider laH alles in mittägiger Ruhe, so daß niemand da war, der ihm Bewunderung zollen konnte. Der junge Mann beschloß da her, nach der „Alten Schießstätte' zu wan dern, wo am Nachmittag männliche und weibliche Jugend zusammentraf, um das Tanzbein iu schwingen und Kaffee zu trin ken. Alfo zog er dem Ausflugsort zu. Als er den Waldweg erreichte, sah

er in einiger Entfernung vor sich eine wundervolle weib liche Figur, die sich in gleicher Richtung be wegte. Näher kommend, erkannte Alfred, daß da vorn kein Mädel ging, sondern eine rich tige Dame, die natürlich sicher um gute paar Jabre mehr zählen mochte als er. Und mit der seiner Altersklasse oft eige nen Zuneigung der reiferen Frau gegen über wandelten auch Alfreds Gymnasiasten träume in ähnlichen Gefilden. Augenblicklich malte er es sich aus, wie herrlich es sein müßte, an Seite dieser Dame dahinschreiten

zu dürfen. Der bloße Gedanke verursachte ihm wildes Herzklopfen, obwohl ihm die Verwirklichung dieser Idee genau so un wahrscheinlich vorkam wie die Fahrt in der Mondrakete. Plötzlich geschah aber etwas Großartiges. Die Dame, die etwa noch zehn Schritte Vorsprung hatte, verlor einen Hand schuh. Alfred fuhr wie ein Habicht dqrauf los, hob ihn auf und raste schon. Die Dame drehte sich erschrocken um. Der junge Mann riß den Hut vom Kopf, schleifte ihn in küh nem Schwung nach dem Vorbild der Mus ketiere

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Neueste Zeitung
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Seite 5 von 6
Datum: 23.07.1929
Umfang: 6
der Be rufung des Angeklagten wegen des Schuldspruches keine Folge, erhöhte aber in Berücksichtigung der Berufung des Staats anwaltes die von der ersten Instanz verhängte Strafe von einer Woche aus vierzehn Tage Arrest. Der Fluch der Bäler. Die Streiche eines jngen-lichen WelteübuwMlers. Wien 21. Juli. An einem der öffentlichen Sammeltage, die im Monat Mai abgehalten wurden, erschien der 17jährige Alfred mit einem Mann, den er sich als Zeugen mitgebracht hatte, auf einer Wach stube ber inneren Stadt und gab

dort an, daß beim Schwenken seiner Sammelbüchse die Schnur, an der bie Plombe der Sammel büchse befestigt war, gerissen sei, so daß sich die Sammelbüchse öffnete und das Geld auf die Straße fiel. Der Mann bestätigte, daß er gesehen habe, wie der Junge die Sammelbüchse geschwenkt habe und daß er Alfred behilflich gewesen fei, das zerstreute Geld wieder zu sammeln. Auf der Wachstube wurde festgestellt, daß in der Sammelbüchse 11 Schilling seien und Alfred wurde mit einer Bestätigung der Polizei entlassen

. Als nun Alfred das Ergebnis feiner Sammlung abliefern wollte, wurde festgestellt, daß er einen Teil des Geldes für sich behalten haben müsse. Er hatte nämlich 390 Papierkoupons mitbekommen, die er an die Spender von mindestens 10 g zu verteilen hatte. Er hätte also mindestens 30 8 abliefern müssen, da er keinen einzigen Koupon zurück stellte. Es wurde also ein Abgang von ungefähr 20 8 festgestellt, der umso verdächtiger war, als man in der Sammelstelle kon statierte, daß die plombierte Schnur nicht gerissen

, sondern d u r ch- eschnitten war. Alfred wurde der Polizei übergeben und atte sich heute wegen Verbrechens des Diebstahls und wegen Vagabundage vor dem Iugendgerichtshof zu verantworten. Bei seiner Verhaftung stellte sich heraus, daß Alfred sich schon längere Zeit in Wien ohne festen Wohnsitz herugetrieben hatte. Vorsitzender: Haben Sie die Büchse aufgemacht? — Au ge k l a g t e r: Ich habe sie nicht aufgemacht, sie ist aufgesprungen. Die Schnur muß schadhaft gewesen sein, daß sie das Schwenken nicht ausgehalten

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Der Arbeiter
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Seite 4 von 10
Datum: 30.05.1934
Umfang: 10
Laienapostel für die Kirche. Mehr als in einem anderen Lande wird hier die Bekehrung des Volkes von der Mitarbeit der ka tholischen Gebildeten abhängen. Familie Nobel — arm. In einem einfachen Hause der kleinen Stadt Leopold st adt in Böhmen leben in der tiefsten Armut zwei alte Damen. Sie nennen sich Katharina und Ianka Nobel. Sie beweisen an Hand von Dokumenten, daß sie direkt von Alfred Nobel abstammen, dessen großzügige Stiftung seinen Namen trägt. Ihr Vater, Karl Nobel, war ein Vetter von Alfred

. Nach dem Tode dieses Letzteren begab sich ein Budapester Anwalt nach Stockholm und stellte dort fest, daß der Großvater Alfred Nobels aus der Gegend von Tolna in Böhmen stamme, das er im Alter von 20 Jahren verlassen hat. Ein angestrengter Prozeß verlief ohne Erfolg und die schwedischen Mitglieder der Familie Nobel bestritten jegliche Erbschaftsansprüche der Abkömmlinge Karls. Eine Freundin der beiden alten Damen, die in Amerika lebt, teilte diesen mit, daß ein Mitglied ihrer Familie aus Neuyork

em Schreiben von Alfred Nobel besitze, in welchem er er klärt, ungarischer Abstammung zu sein. (Die fraguche Neuyorkerin war in dem Testament Alfred Nobels sehr reich bedacht.) Die beiden alten Damen versichern, daß ihre Ansprüche berechtigt sind und daß sie ent- fin'h si-> hi« aitm l?nde durckzukämvfen. Grausige Not. In der sudetendeutschen Böhmerwald gemeinde Fürstenhut leben 140 Waldarbeiter, von de; nen 130 ohne Arbeit und Verdienst sind. Die Gemeinde hat 84 schulpflichtige Kinder, 70 schlechtgekleidet

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Tiroler Land-Zeitung
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Seite 14 von 16
Datum: 30.09.1911
Umfang: 16
154 Schachtel ein feiner, köstlicher Veilchenduft, so das; Alfred unwill kürlich „ah!" machte, und die Nasenflügel blähte. Der Chef lä chelte selbstzufrieden und sagte: „Nicht wahr, der Duft ist frappierend? Ja, dieses überseeische Veilchenpulver ist eine Spezialität meines Geschäftes, ich streue es in alle Veilchenkartons — es hat die löbliche Eigenschaft, daß der feine, natürliche Veilchenduft an den Blumen lange Zeit haften bleibt, das Pulver aber sehr leicht zu entfernen ist — da, sehen

in Osmanns Arbeitszimmer hinein und berichtete, ein Mann mit einer großen Schachtel sei da, der ihn zu sprechen wünsche. „Ja, ja, Line, lassen Sie ihn nur herein." Der Mann von der Blumenfirma präsentierte die Rechnung und öffnete den mitgebrachten Karton, um die Veilchen, die in Büscheln zu je 50 Stück zusammengebunden waren, vorzuzählen. Alfred nahm ein solches Büschel und blies das daran haftende Pulver in die Luft, als sich trippelnde Schritte der Türe näherten. Ach, das war Anka

. Endlicb aber stimmte auch er mit in das Lachen ein, als ihm Alfred die Schachtel entriß und deren Inhalt mit einer raschere Wendung auf seinen Schreibtisch leerte, mit Stentorstimme ausrufend: „Das kommt alles daher, wenn man seiner Frau siebenhundert, mit übersee ischem Pulver parfümierte Veilchen für einen Frühjahrshut zum Geburtstag schenken will!!" Die Nacht. Von Anna S t a u f f a ch e r. (Nachdruck verboten.) Von jeher haben die Dichter die Nacht die Mutter der Poesie genannt. Und dies mit Recht

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 8 von 8
Datum: 29.01.1937
Umfang: 8
Partnerin, Fried! Czepa spielt diesmal auf Pariserisch nicht phne wienerische Nettigkeit eine reizende -Rolle. Karl S chö n- be ck gibt den Kavalier mit sicherer Eleganz, Hans H o m m a. Alfred Neugebauep. iRbbert Bai b erg. Johanna Der Win und Lilli Skalla verbollstänidigen das Ensemble um die Namen aus gezeichneter Wiener Darsteller. f. o. „Es geht um mein Leben" Dies sind die 'letzten Worte eines Mannes, der- in später Nacht noch eine Unterredung mit einen: Rechtsanwalt erzwingen will. Wie die Taxe

- thein 20; Posch 'Anna 20; Oßberger August 6; Dr. Otto Haemmerle 3; Familie Windisch 5; Bolpini Paula 5; Kirchmeyr Hans 20; Sporer Alois 15; Ing. Richard Liebscher 2; Mair Marie 1; Schwenninger Ferdinand sin. 2; Scheider Hans 1; Remesch Her- mine 1; Hauber Julius 2; Gasparin Ludwig 1; Faisir Joses 2; Pohlner Hedwig 2; 'Ganza Thomas 2; Watzel Luise 1; Familie Täu'bl 1; Wachtler Johann 2; Markart Ernst 3; Ribil Agnes 3; Ho- henwarter Franz 1; Scarperi Guido 3; Lawatsch Theodor 1; Ing. Alfred Toman

10; 'Gratl 'Rosa 2; Skoda Josefa 1; E. u. F. Kircheibner 1; Delazer Josef 1; Wiedemann Alfred 3; Kienzl Friedrich 2 ; Zangerl Alfred 2 ; Karger Vinzenz 2; J-ud Joses 2; Friedrich Johann 10; -Gärtner Franz 3; Verdroß Edda 5; 'Pohs Johann 5; Dckpvemberger August 20; -Angestellte desselben 10; ObcrhaMmer Josefa 10; Angestellte bei I. M. Doich 20; Firrno Karl Tausch 20; Angestellte der 'Tiroler Glasmalerei und Mosaik anstalt 34.50; Gasthof Sailer 20; 'Angestellte desselben 9; Theiß! Franz 1; A. v. Grebmer

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Kitzbüheler Nachrichten
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Seite 8 von 10
Datum: 01.08.1936
Umfang: 10
Gebhardine, England. Burian. Schubert Otto, Reg.-Rat und Frau, Mödling. Gams. Ing. Schaus Arthur und Frau, Luxemburg. Tryol. Schucawy Eduard, Neapel. Tyrol. Serönsen Alfred und Fäm., Dänemark. Tyrol. Stein Hela und Tochter, Wien. Polland. Scholz Heinz, Wien. Leitner. Schneider Katho, C.S.R. Reisch. Freiherr v. Sacken Edwin und Frau, Wien. Florianih. Strauß Emil, Schweiz. Grandhotel. Dr. Steinmetz Hans und Frau, Mattersburg. Edelweiß. Dr. Suttner Josef, Senatsrat, Wien. Herold. Steffl Hedwig, Prag

. Guntermann. Schiffer Leopold und Frau, Wien. Tiefenbrunner. Schwadron Alfred und Arnim, Wien. Tiefenbrunner. Stern Rudolf, Wien. Polland. Sickesz Willen: und Fäm., Holland. Grandhotel. Schüller Franz und Frau, M.-Enzersdorf. Grandhotel. Contessa de Sangro Naselli Karolina u. Fäm., Rom. Eckingerhof. Schuhe nach Maß sowie Reparaturen aller Art beim Fachmanne Franz Lipp staatl. geprüfter Schuhmacher, Gänsbachgasse 10 Siegrist Gust. und Sohn, Zürich. Kaiser. Schneider F. M., Schweiz. Tyrol. ( , Strauß Karl

. Seitz Ludwig und Frau, Wien. Hariscl> Senn Irene, Budapest. Sixt. Strenitz Hans und Frau, Wien. Fischer. Schwarz Moriz und Fam., Wien. Steuerberg. Seabrook Mellie, London. Grandhotel. Dr. Serag el Din Achmed und Fam., Kairo. Grand- Hotel. Stern Alfred und Frau, Wien. Grandhotel. Strauß Maurice und Fäm., London. Grandhotel. Steuer Eduard, Prag. Grandhotel. St. Johann i. T. E r n e n n u n g. Air der Hoch schule für Bodenkultur in Wien wurde Herr Her mann Uhrmann aus St. Johann

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Neueste Zeitung
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Seite 6 von 6
Datum: 19.12.1935
Umfang: 6
Herrenwesten. MaomBsekehr Welch edeldenkender Herr würde ebensolchem Fräul., Mitte 40 (Wirt schafterin). ein bescheide nes Heim bieten? Zuschr. unter „Neujahr 3396" an die Verwaltung. 9 Unsere Spezialität: Die echte Kamelhaarweste. WM Berschieömeä Gute VerSrvtzerungei» nach eigenen Aufnahmen find schöne und billige Weihnachtsgeschenke. Photohaus Wolffram. Brixnerstr. 1. gegenüber Lodenbaur. K 3005-10 25 > 278 m , g 8 raSen 2 Ü> 2 l Sie hatte flüchtig überlegt, ob sie Alfred Heldberg bekennen

war. Aber an sich durfte sie nicht denken, die wich tigste Person war Alfred Heldberg; sein Genie gehörte der ganzen Welt, seine Schaffenskraft durfte nicht leiden. Davor müßte ihre Liebe zurücktreten. Bescheiden und still. Ihr war es, als höre sie draußen Schritte, und sie sprang auf, fuhr sich über die Augen. Berna Sickhardt sollte nicht ahnen, wie es wirklich in ihr aussah. Sie setzte sich auf das Ruhebett nieder, nahm das Pulver, das ihr Frau Berna gleich darauf reichte, trank auch von der Limonade und ließ

werden? Sie liebte ihn, liebte ihn anders als Alfred Heldberg; aber sie würde es nie und nimmer wagen, Alfred Heldberg zu erklären: Ein anderer hat mich geküßt, und ich liebe ihn — liebe dich nur wie einen Vater, dich verehre ich, wie man ein Genie ver ehrt. Seine Jugend aber hat mein Herz entzündet, das bis jetzt noch schlief! Sie fror. Nie und nimmer brächte sie den Mut zu der Wahrheit auf. Ihre Hände verrieten durch leichtes Beben den Aufruhr ihres Innern. Berna Sickhardt lächelte ermunternd. „Was gibt's

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Bozner Zeitung
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Seite 1 von 4
Datum: 13.08.1888
Umfang: 4
verletzt. Oesterreich. (Gewissenlose Auswanderer-Agenten) haben in Galizien unter der ländlichen Bevölke- Am Abend. Erzählung von Hermann Schneider. Nachdruck verboten.) (9. Fortsetzung.) Am schlimmste» war es aber, wenn Alfred sich gar einfallen ließ, ihr selbst in der mildesten Weise ihr Betragen zu verweise» oder sie darauf aufmerk sam zu machen, wie viel Dank sie Beide Elisabeth schuldeten. „Ich muß Ihr HanS meiden, lieber Freund/ sagte Elisabeth wiederholt zu Alfred; „ich hoffte Ihnen den Frieden

zu bringen und habe den Streit gebracht.' Davon wollte aber Alfred nichts hören, uud auch Adele flehte, wenn sie sah, daß Elisabeth Ernst machte, sie möge sie doch nicht so hart strafen uud jetzt verlassen. Und immer wieder ließ Elisabeth sich versöhnen. Nicht u« ihretwillen, sondern ans Rücksicht für die Andere hatte sie sich zurückziehen wollen, sie war eine viel zu groß angelegte Natur, um schmollend bei Seite zu stehen, wenn man ihrer bedürfte. So verging der Winter und mit dem Frühling nahte

der Zeitpunkt, dem Alfred mit einer zwei fachen Hoffnung entgegengesehen hatte; er erwar tete von ihm das Vaterglück und eine günstige Umwandlung im Wesen seiner jungen, verzärtelten Frau. An einem wonnevollen Maimorgen erwachte im Hause des jungen Ehepaares eiue liebliche Men- schenblühte zum Leben. Adele hatte ihrem Gatten eiue Tochter geschenkt. Als Alfred das Kind im Arme hielt und er der bleichen Mutter den Mund und die glückselig lächelnden Augen küßte, da fühlte er sich von einer Liebe

für sie erfüllt, wie er sie noch nie empfunden und er gelobte sich. Alles zu vermeiden, waS ihren Frieden stören könnte. Sie schien in seiner Seele zu lesen; mit leiser Stimme sagte sie, auf das Kind deutend : „Wir nennen sie Elisabeth.' Die wenigen Worte waren schwerwiegend, sie gaben die Verheißung einer schöneren Zeit. Viel leicht wäre sie angebrochen, wenn der Störenfried nicht herbeikommen wäre. Adelens Mutter nahm eS als ein Recht in An spruch, ihre Tochter zu pflegen und Alfred konnte und durste

ihr das nicht verweigern. So kam denn die Majorin kampfgerüstet an; die Briefe ihrer Tochter hatten sie über die Sachlage unterrichtet uud sie war entschlossen einen Hauptschlag zu führen. Zuvörderst begann sie mit kleinen verdeck ten Plänkeleien. Bei jedem Besuche, den Elisabeth der Wöchnerin machte, spionirte sie, ob sie sich vielleicht noch im Gespräche bei ihrem Schwiegersohn aufgehalten habe und ließ hämische Bemerkungen fallen. Kam Alfred von einem AnSgange heim und brachte arglos eine Bestellnng von Elisabeth

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Alpenland
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Seite 8 von 14
Datum: 24.03.1920
Umfang: 14
des Johann Reiseisen, Reisender; Mädchen, des Johann Mark!, Staatsbahnschaffner; Mädchen des Doktor Klement Holz- meister. Architekt; Knabe des Raimund Hoop, Kellermeister; Knabe des Karl Plattner, Südbahnschlosser; Knabe des Johann Pichler, Maschinist; Mädchen des Joses Brunner, Südbahnschmicd; Knabe des Simon Dibiasi, Taglöhner; Knabe des Bernhard Ebner, Staatsbahnbediensteter; Knabe des Dr. Ernst Berger, Konsulats assessor; Mädchen des Josef Fössinger, Schneidermeister; Mädchen des Dr. Alfred Wächter

, Innsbruck, mit Maria Erschbaumer aus Vahrn bei Brixen; Alois Fenkcrt, Stickermeistcr aus Hohenems, mit Jsabella Amann aus Hohenems; Johann Kraner, Gastwirt aus Hatting, mit Maria Pfeiffer aus Jschgl; Franz Hans, Kantineur.'Inns bruck, mit Anna Mayer aus Reischach (Oberöstereich); Alfred Schranz, Pensionsinhaüer aus Partenkirchen. mit Wilbelmine Erhärt aus San Remo; Friedrich Dürr» Gendarmerie-Rebicr- insoektor aus Leutasch, mit Hermine Mair aus Scharnitz; Joses Gaugg, Bauer aus Scharnitz, mit Anna Lar

! aus AxamS; Alfred Leismüller aus Scharnitz mit Akoisia Schell aus Ziel; Johann KM, Portier' aus Imst, mit Anna Trenker aus Santens; Alois Neuner. Bauer aus Jerzens, mit Maria Anderer aus Jerzens bei Imst; Ulrich Rregler, Jäger aus Vorderriß, mit Emma Ebenst aus Rappskdenkirchen (Niederösterrkich); Alois Dollinger. Bauiechniker, Jnnsürpck, mit Juliana Rudolvhaus, Innsbruck; Joses ^selig, Südbahnschlosser, Innsbruck, mit Theresia Bickel au? Hatting; August Sparer, Kaufmann aus Bozen, mit Auguste Dipol

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Volksbote
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Seite 3 von 6
Datum: 09.01.1936
Umfang: 6
bei einem Freunde — das nächste Mal kommt Ber lin an die Reihe, und dann werde ich Sie bitten, mir den Traum zu erzählen, ln den mein Bat« mit hinelnspielt, und der besonders den Anstoß zu Ihrem Brief an blich gegeben. Sobald ich w!«d« Fetten habe, werde ich mir erlauben, Ihnen das vorher mitzuteilen und anzufraaen, ob Ste Zeit und Platz für mich haben. Ihr« herzlichen Grüße erwidere ich ebenso imd blüe Sie, mich Ihrer Frau . Gemahlln bestens zu empfehlen.' Alfred Heldberg bllckte nachdenMch auf den ziemllch

war oft mit Maria , unter wegs, um Anschaffungen für Maria zu machen. Nur die geschmackvollste, teuerst» Leibwäsche und die schönsten Kleider durften gekauft werden, so wünschte es Alfred Held berg, und er überschüttete Maria mtt Schmuck und allerlei Luxusgegenständen, wie ste für elegante Frauen h «-gestellt «erden. Teure Neuigkeiten! . ,Zwischen Bema Sickhardt, und Marko stel kein . Wart mehr von Ralf Burgaräs. Die Frau fand: Solche Dinge durste man nicht mehr berühren, wenn es nicht dringend not

; sie fürchtete sich , davor. Nicht daran denken wollte sie, daß sie ein anderer geküßt — einer, der nun wohl schlecht von ihr dachte, sehr schlecht, und doch noch lange nicht schlecht genug. Denn als st« stch von ihm küssen ließ, war sie ja schon Alfred Heldbergr Braut' gewesen. Aber sie mußte immer wieder an all das denken, wovor sie stch fürchtete, und ste dachte auch daran, wenn Wfred ihre Hände küßte und ibr immer wieder verstchette, wie närrisch ? lückllch er wäre. Nur wenige Freunde Held- era

vor dir, um das dich viele Mädchen beneidest würden.' Maria hotte ttef Atem, zwang sich zu lttd- lich ruhiger Antwott. „Ich fche das fa ein, Tante Bemal Ab«' vorhin war das Cttnnem überstark, und-mir war es, als ob ein« Stimme zu mir sagte: E« ist ganz abscheulich und falsch von dir, mtt einer so großen Lüge in die Ehe zu gehen!' Ihre Stimme bebte. „Es fft und bleibt doch «ine große Lüge, dies Derfchwelgm vgr Alfred — ich komm« mir fo «nffetzlich «er- achtungswett vor.' „Damals ttet ich dir zur vffenhett, heute aber tue

ich es nicht mehr, heute wäre Offen heit fast, ein Derbrechen; Alfted würde nicht mchr damit fettig. Jetzt, so kurz vor der Hochzeit. Ebensogut könntest du chm «inen Dolch ins Herz stoßen.' „Das weiß ich ja, Tante Bemal Und ich will'» auch nicht tun; aber heute. Haffs mich umgerissen — morgen werde Ich wieder rühjg und vernünftig fein. Ich bin ja vor ullem frob, daß Alfred nicht mehr daran dentt. an Ralf Burggraf zu schreiben. Allmählich werde ich ja vergessen lemen. Ich habe Alfred düch auch lieb.' Auch lieb

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Bozner Zeitung
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Seite 1 von 4
Datum: 06.08.1888
Umfang: 4
und zu entscheiden, ob eS für Alfred zu träglich sei. Gab er sich seinen Ausbrücheu der Muth- und Hoffnungslosigkeit hin, so schalt und tröstete sie ihn, sie verstand aumuthig zu scherzen und klug und einsichtig zu überlegen, wie er seiu Leben fortan gestallen sollte. War es die Macht der Heilquelle, welche sich an Leiden so wunderbar bewährte? Alfred genas, Elisabeth verjüngte sich. An jedem neuen Morgen erschien sie dem Freunde frischer und schöner ge worden zu seiu. Ein feines Roth bedeckte die bleiche

» Wangen, die Linien des festgeschlossenen Mondes wurden weich» und milder, aus den so ernst blickenden Augen brach ei» Strahl der Heiter keit und der inneren Freudigkeit. Auch der schwarze Trauerauzug erlitt bald diese, bald jene unbedeu tende und doch kleidsame Veränderung. Mit Staunen fragte sich Alfred, wie eS möglich gewesen sei, daß er diese schöne, anziehende Frau habe für alt uud wenig begehreuswerth halte» und sich ihr gegenüber in der Rolle eines Pflegebefoleneu gefallen konnte. Er wußte kaum

, leidenschaftslosen Freundschaft, den sie vou Anfang an angeschlagen uud von dem sie nicht ab gewichen haben wollte. — Nicht abgewichen, ver mochte sie selbst ihn denn noch festzuhalten? Ihre mütterliche Fürsorge für den jungen Freund wollte nicht mehr recht natürlich erscheinen eS war, al» sei ihrem Austreten viel von der gewohnten ruhigen Sicherheit verloren gegangen. War sie in diesem Augenblick freundlich, zutraulich, eifrig be sorgt für Alfred gewesen, so konnte sie im nächsten ohne eiuen ersichtlichen Grund

. .Wir werden nächstens hier noch die einzigen Gäste sein,' sagte Elisabeth zu Alfred, während ste miteinander den jetzt so menschenleeren Weg von ihrer Wohnung »ach dem Brunnen zurück legten. „Was thut daS? Wir haben unS ja nie um sie Gesellschaft gekümmert,' entgegnete Alfred ü'rgloS. „Ich fürchte, sie hat uns nicht Gleiche» mit Äleichem vergolten und sich desto mehr um uns be kümmert,' versetzte Elisabeth lächeln. „Um so besser, daß sie in alle Winde zerstoben ist. so find wir die Schwätzer l»S!' rief er fröhlich

. „Beabsichtigen Sie. hier Winterquartier aufzu schlagen?' fragte sie trocken. „Beabsichtigen?' wiederholte er gedehnt. „Wie Sie das sagen! Zch beabsichtige garnichtS, das heißt nichts anderes,* verbesserte er sich, .als a» dem Orte zn seiu, wo sie sich befinden. Bleiben Sie, so bleibe ich ebenfalls, reisen Sie ab, so gehe ich auch.' „Wohin?' fragte sie gelassen. „Je nun. ich folge Ihnen wie jetzt über Jhie Schwell?.' Sie hatte» Elisabeths Wohnung erreicht; Alfred trat mit ihr ein und sie wehrte

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