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Der Südtiroler
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Seite 4 von 8
Datum: 01.10.1931
Umfang: 8
Töchtern AlbionS totschlug — mittelgroß, kapriziös, graziös, mit krausschwar zem Haar — behauptete^, es sei lebensgefährlich und von der Bläue der blauen Grotte hätte man bei solch atmo sphärischem Grau doch nichts,. Und als die kleinen Boote von der Grotte her zum Ausbooten heranschwammen, woll ten doch wenige es wagen. Fast alle schienen bedenklich und zögerten. Da gab sich Alfred einen Ruck: „Mary! Ich fahre! Komme doch nicht so bald wieder hier her! Fahren Sie mit mit?" Er warf ihr einen trotzig

. Unter den schwarzen dichten Brauen flog sein dunkler Blick voraus — fast angstvoll messend, wägend. Mary, die am Kiel saß, wandte kurz den Kopf — eAen Felsen sah sie, aufsteigend aus wogendem Meere, einen Höhleneingang nicht. Und wieder schossen sie zu Tal — wieder wurden sie prüf den Kamm einer Woge hinaufgeschleudevt und wieder bergab — in bangendem Spiel. Hinten am Steuer sitzt Alfred, die Mütze fest in den Nacken gedrückt. Er starrt über den Kopf des kleinen Neapolitaners hinüber auf das Mädchen

, das — den flatternden Shawl fest um das rotblonde Haupt, fest um die leise erschauernde Gestalt geschlungen hat. Das er bis i ans Ende der Welt so mit ihr fahren könnte — in emem : Nachen — so nah und doch so fern . . .! „A basso! A bafso!" schreit eine Stimme. Mary fühlt j sich von sehniger Hand hinunter gerissen von der Bank in > den Schoß des Kahns. „Niederlegen!" schreit Alfred. Von hoher Welle ein - Schuß ins Tal — ein Stoß — ein Krachen — jähes : Dunkel — und salzige Flut in Mund und Augen und j Nase

: „Der Kahn war angeeckt, durch den wilden Wogenprall am Eingang angeschlagen — umgekippl/ Und herrisch zum Schiffer: „Jetzt rudere ich!" Noch einen traumhaften Blick läßt Mary über die mattgraublauen Grottenwände gleiten. „Ducken!" schrttt Alfred noch einmal — und dann wölbt sich wieder der Himmel über Ihnen — um str brandet wieder das Meer. Jetzt erst beginnt Mary die triefende Nässe ihrer Kle^ der zu spüren. Gin Schauer läuft durch sie hin. Mit verdoppelter Kraft setzt Alfred die Ruder

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Alpenzeitung
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Seite 8 von 12
Datum: 15.05.1927
Umfang: 12
gekommen. Aber diesmal — das wußte sie — war es endgültig aus. Lilly spürte einen Stich im Herzen und einen unangenehmen Druck im Halse. Dabei schien die Sonntàgssonne so arg fröh lich ins Zimmer. Man konnte also noch ein Stündchen liegen bleiben, konnte es vor allem deswegen, weil Alfred nicht am Bahnhof war tete ... Jeden Sonntag ins Gebirge zu fahren, wie es Alfred verlangte, war doch mit der Zeit recht anstrengend geworden. Heute aberkannte man sich nach Herzenslust ausruhen. Lilly klingelte

nach dem Zimmermädchen. „Kakao, bitte!' Mit einem kleinen Triumph gefühl sprach sie diese Worte aus. Alfred hatte es nie leiden können, wenn sie Kakao zum Früh stück nahm. „Er macht Dich zu dick', sagte er. Von nun an branchte sie nicht mehr bei jedem Leckerbissen an die moderne Linie zu denken, dachte Lilly mit einen» Seufzer der Erleichterung — und nahm ein drittes Stück Kuchen. Wie schön das war, daß ihr der ganze Tag gehörte! Sie tonnte zum Beispiel jetzt in die .Mrche gehen und die Kröiningsmesse von Mo mart

hören. Mit Alfred ging das nie, selbst iv^nn sie Sonntags ausiiahmswslse in der Stadt blieben. Bei Alfred galt nur Gotik und Vokal musik. Welche unüberbrückbaren Gegensätze! lind wie gut, daß jetzt alles aus mar. Endgültig, wieder ein Seufzer der Erleichterung. Lilly n.lihlte mit boshaftem Behagen ein Ko stüm, das von Alfred stets als „salopp' bezeich net worden war, uud setzte die bequeme Basken mütze auf, mit der sie ihrem korrekten Verlobten nie unter die Augen kommen durfte. Nur schade, daß ibr

Alfred heute nicht begegnete. Sicher war er ins Gebirge gefahren. Na, schön lang weilig, so allein auf der Benediktenwand hsrum- zufteigen! Ja, aber wenn er nur gar nicht allein kraxelte? Allerlei Begleitungsmöglichteiten standen ihr plötzlich mit schmerzhafter Deutlich keit vor Augen, während sie die Bildergalerie durchwanderte und ihr Interesse auf die „Neue Sachlichkeit' zu sammeln versuchte. Ach, was gehts mich überhaupt noch an, wie er seine Sonntage verbringt

wie verlobt. Heute ist noch entscheidende Aussprache. Du verstehst.' »Ja, ich verstehe, daß ihr dabei nicht gestört sein wollt. Das war auch nie meine Absicht. Ich wünsche viel Vergnügen.' „Gib mir noch schnell einen Rat, welchen von diesen beiden Hüteil ich aufsetzen soll. Männer sind in solchen Dingen sehr empfindlich, das weißt Dil doch von Deinen» Alfred.' Das wußte Lilly allerdings. Und aus dem reichen Schatz ihrer Erfahrung heraus sagte sie: „Verwöhne Deinen Zukünftigen nicht zu sehr; die Folgen

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Volksbote
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Seite 3 von 6
Datum: 13.02.1936
Umfang: 6
v. P a n h u y s. Urheberrechtsschutz: Aufwärts-Berlag, G.m.b.K„ Berlin. f16. Fortsetzung) „Ich darf mich leider nicht danach richten, Fräulein Franz, da mich das Testament ver- Mchtet, Herrn Burggraf zu benachrichtigen. Pflicht ist Pflicht: Pflicht gegen einen Toten und seinen letzten Willen steht besonders hoch!' Maria schüttelte heftig mit dem Kopfe. „Das wäre ja, als wenn mich Alfred Held berg dem anderen anbietet. Das wäre ja, als wenn er ihm seine Braut vererbt!' Berna Sickhardt mischte sich ein. „Ich meine. Herr Justizrat

. Sie brauchen sich wirklich nicht so genau an den Wortlaut des seltsamen letzten Willens zu halten. Cs ist ja Maria Franz darin nicht zur Bedingung gemacht worden, den Wunsch des Berstör- denen zu erfüllen.' Der Anwalt widersprach: „Cs steht ausdrücklich da, ich soll Herm Burggraf benachrichtigen, und daran mutz ich mich halten.' Cr wiederholte: „Ich mutzi' „Das ist doch Wahnsinn!' entfuhr es Derna Sickhardt heftig. „Gnädige Fraul Man soll nicht impulsiv nach dem Schein urteilen. Alfred Heldberg war eln

dich doch nach dem Mittagessen mit Burggraf in den Park. Alfred ging dann in sein Zimmer. Wie kann er nur etwas von dem wissen, was zwischen dir und Burggraf gespielt?' «Ging er wirklich in sein Zimmer? Weitzt du das ganz sicher, Tante Bema?' fragte Maria. Sie glaubte sich plötzlich zu erinnem, datz sie Alfred Heldberg nach ihrer Rückkehr aus dem Park so seltsam angesehen. War das nicht auffallend? Auch hatte er Ralf Burggraf nicht mehr eingeladen, und sogar von einem gelegent lichen Briefwechsel mit ihm war nicht mehr

die Rede gewesen. Irgend etwas in Alfred Heldbergs Ge-' ssnnung gegen Burggraf mußte sich in der kurzen Zeit verändert haben, während sie mit dem Park und tm Pavillon gewesen. War es nicht nachträgllch, als hätte sie tm Pavillon flüchtig das Gefühl gestreift, mtt Burggraf nicht allein zu fein? Oder bildete sie stch das nachträglich nur eln? Ihre Nerven befanden stch ln traurigem Zustand. Das Wiedersehen mit Ralf Burg graf, die Krankheit Alfred Heldbergs, fein rascher Tod, das sonderbare Testament tmgen

nicht anders sein! Cr hat etwas von dem Geschehenen gewußt!' Sie sah auf ihr Trauerkleid nieder. „Seine Braut war ich, der Hochzeitstag war angesetzt, und jetzt vererbt er mich, wie man Geld oder einen Gegenstand an eine andere Person vererbt. Behandelt man so einen Menschen, den man lieb, gehabt?' Bema Sickhardt antwortete erst nach einer Weile. ^Jch glaube eher, es war höchste Liebe, die Alfred Heldberg so ein Testament aufzwang. Ich sage aufzwangl Denn er handelte unter einer Art von Zwang, das geht klar und deut- sich aus dem Testament

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Der Burggräfler
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Seite 12 von 12
Datum: 16.07.1890
Umfang: 12
- Magistrat Meran, am 11. Juli 1890. C18 Der Bürgermeister: Dr. R. Weinberger. u Wiener usstellungs-Aiose^ Jedes Los gütig für beide Ziehungen. I. Ziehung 14. August 1. Ziehung) Haupttreffer 50.000 11. fertl 2. Ziehung 15. Oktober 2. Ziehung Haupttreffer 50+000 A- Werth I OQr x -g n Ausstellungs-Lotterie-Verwaltung! LUOL Ü I ' , WienII.,Rotunde. Adreßkartcn fertigt C. JaM's Buchdr. - 186 - rollend. Alfred sah sich zu seinem Schrecken mitten unter diesen. Ein Engel, ungleich größer als die Uebrigen

Nattern, immer wider aus den Taschen hervorschauten. Als Alfred bemerkte, um ivas es sich hier handle, und wo er stehe, griff er rasch in sein Reise täschchen um das entwendete BockglaS herauszunehmen und eS hinab' auf die Erde zu werfen. Er durchsuchte eS nach allen Seiten, aber das Glas fand sich nicht, er griff in all' die vielen Säcke seiner Joppe, aber das Glas war nirgends; endlich fiel ihm ein, daß er das Bockglas in den Abgrund des Wafferfalls geworfen habe, wo eS zerbrochen sei. Das Weiblein

, welches den Flachs gestohlen hatte, war nun abgeurtheilt, und eS trat der junge Gold schmied mit seinen überall herabhängenden Goldketten zur Wage. . Während derselbe vorging, bemerkte Alfred zu seinem Schrecken neben den aufgehäuften Flachsbündeln, eine Menge zerstäubter Glasscherben. Er will näher vortreten, aber die Knie zittern ihm, er arbeitet kräftig, wie gegen einen andringenden Sturm, aber er kommt nicht von der Stelle, da plötzlich durchzuckt eS ihn wie ein Blitz, er war erwacht. Hätte Julius gewußt

, was unser Freund in dieser halben Stunde ausgestanden hatte, so hätte er ihn gewiß für jetzt ver schont, und ihn nicht mehr zur Zielscheibe unseres Scherzes für — 187 — diesen Abend bestimmt. Indeß schien uns der Spaß, den wir mit dem erwachenden Alfred vor hatten, so unschuldig zu sei», daß wir kein Bedenken trugen, denselben so gut als möglich aus zuführen. Zudem hatte ja Alfred erst selbst gewünscht, daß es ein Reiseabenteuer geben müffc, sonst sei es nicht lustig. Wir aber schickten uns an, unserem armen

Begleiter ein solches Abenteuer zu verschaffen. Wir wollten vorhin Alfred holen, damit er die Schönheit der Gegend noch betrachte, ehe die Sonne hinabsinken würde, und waren deshalb in die Kammer getreten. Als wir aber beim Eintritt Alfred fest schlafend fanden, und der Senner gerade dev Kaffee auf den Tisch setzte, kam dem Julius so blitzschnell der Gedanke, Alfred glauben zu machen, es wäre nicht Abend, sondern früh am Morgen. Ich aber, als mir Julius sein Vorhaben zuflüsterte, fand diesen Einfall

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Sonntagsblatt/Illustriertes Sonntagsblatt
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Seite 2 von 14
Datum: 30.04.1915
Umfang: 14
Seite 130 Z Um sein 5rbe. liriminglroman von Mliam 5tel!je5.^ ^ Ä jortseyong. - > Na-ddr. oerb. ^ Beide Herren trugen elegante hellgraue Reisekleidung und zeigten, weil beide blond, eine gewisse Aehnlichkeit miteinander. Es waren hübsche Menschen von dem krästigen Schlag der norddeutschen Tiefebene. Ter Kommissar, um mehrere Jahre älter, war derber, gedrungener gebaut. In seinen schar fen grauen Augen blitzte es von verhaltenem Feuer und Geistesschärfe. An Alfred, dessen Gesicht

jetzt allerdings die tiefen Spuren seelischen Leidens trug, war alles Leben und Beweglichkeit, bis zu hochgradig gestei gerter, leidenschaftlicher Empfindsamkeit. Baron Seehausen, der hinter seinen Gästen drein kam, bemerkte das Zögern seiner Schwester, und, es richtig deutend, rief er heiter: „Nun Hildeschwester, kannst du erraten, welcher von den beiden Herren der Neffe deines alten Freundes und Streifgenossen, des Konsuls, ist?' Noch eine Sekunde zögerte Hilde, dann ging sie entschlossen auf Alfred

, wie wir bis jetzt alle vermuten, mit teilen. So lange dürfte Schweigen hier das beste fein. In diesem Augenblick kehrte Hilde zurück, und wenige Minuten später meldete Franz seinem Herrn mit gebührender Grandezza: „Herr Baron, es ist serviert.' „Tann vorwärts, zu Tisch, meine Herr schaften,' rief der Baron. Alfred reichte dem jungen Mädchen, von deren süßem Antlitz er: kaum einen Blick verwandte, den Arm, und, gefolgt von Petrie mit dem Baron, gingen sie in das Speise zimmer hinüber, dessen breite Flügeltür Franz offen hielt

. Alfred, ganz betroffen von der Lieblich keit des schönen jungen Mädchens, das mit seinen hellen Blauaugen so frisch und frank in eine Welt, hineinschaute, die doch so viel des Leidens barg, blieb anfangs schweig sam und versonnen. Jedoch, als er merkte, daß sie ihn — während Petrie und der Baron in ihre Unterhaltung vertieft warei?— forschend beobachtete, begann er lebhafter zu plaudern. Er fragte nach ihren Lebensgewohnheiten uud ob es nicht doch oft sehr einsam für sie sei hier auf dem Lande

, entfernt von jeder größeren Stadt. Aber sie verteidigte das Landleben, sie liebe das Leben in der freien Natur und behauptete^.Langeweile nicht zu kennen. Es gäbe ja auch Arbeit genug hier im Schlosse, wo sie allein die Aufsicht über den Haus halt sühre, wie auch im Torfe, wo eine ganze Anzaht, Pflegebefohlener ihrer warte. Ja, wenn sie eine Schwester hätte oder einen jüngeren Bruder, das wäre schön. Wie sie so lieb und herzig plaudert, dachte Alfred. Und wenn sie ihm zuweilen ihr schönes

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Volksbote
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Seite 4 von 6
Datum: 30.01.1936
Umfang: 6
, eintrcffen müssen. Wer nähere Ein zelheiten erfahren will, möge sich an daS Vropaaanba, amt der Kurverwaltung während der Dienststunden (9 biS 12.80, 13.30 bi» IS Uhr) wende». CcUmnal Solzano vollkommener Freispruch. Der 43fährige Pferschy Alfred au» Graz, Ingenieur und Fachmann im Bergwerkswesen, seßhaft in Bolzano, wurde in erster Instanz wegen Verleumdung zum Schaden des Rudolf Ntrdermayer in Bolzano zu 18 Tagen Gefängnis verurteilt. Gegen dieses Urteil hat Pfenchq beim hiesigen Tribunale Berufung

, aber der Lauschende vernahm doch Wort für Wort: „Mein Leben lang hätte ich niemals Ruhe gefunden, wenn ich Alfred cheldberg die Wahrheit gesagt hätte. Cr glaubt an mich, liebt mich über alles. Er ist ein ganz Großer! Seine Schaffensfreude hätte ich zerstört, durch meine Wahrheit? Erst nach einer Weile gab Ralf Burggraf zurück: „Du hast es fa nicht getan, also wirst du Ruhe finden, und auf mich kommt es dabei nicht an; ich bin weder reich noch berühmt und bedarf deshalb keiner Schonung. Und jetzt schlage sch

vor, ins Haus zu gehen; ich mochte mich bald verabschieden, das unver mutete Wiedersehen ist mir doch verflixt auf die Nerven gegangen' Stühle rückten» eine Tür sprang ins Schloß, der Kies draußen knirschte unter sich ent- femenden Schritten. Gleich darauf war alle- still. ' Alfred Heldberg saß noch immer da. als hielten ihn unsichtbare Arme fest. Seine Äugen waren geschlossen und seine Lippen fest zusammenaepreßt. In seinem Kopfe arbeiteten die Gedanken grausam klar: er wußte mit einem Male, weshalb Maria

erklörte: „Der Park ist herrlich, Herr Heldberg. Das gnädige Fräulein hat mich überall herum- geführt und mir'auch den Pavillon gezeigt.' „Wie gefällt Ihnen das türkische Zelt zimmer?' fragte der Schriftsteller. Maria antwortete: „Wir waren nur im anderen Zimmer. Das türkische Zeltzimmer habe ich Herrn Burggraf nickt gezeigt, er ist drinnen nickt aufgeräunü.' Eine kleine Lüge!, stellt Alfred Heldberg fest. Nur eine ganz kleine Lüge! Das Zimmer befand sich in schönster Ordnuna. Maria hatte überhaupt

Liebe. Siebzehnte- Kapitel. Nachdem das Auto mit Ralf Burggraf fort« gefahren, fragte Alfred Heldberg die beiden Damen: ' „Wie hat euch mein Besuch gefallen? Lch bekenne: der junge Mann ist mir sympathisch, aber ich habe ibn nicht weite? mit Ein ladungen bedrängt, well ich das Gefühl hatte, ihm liegt nichts daran.' Berns Sickhardt nickte. „Kannst recht haben. Jedenfalls wäre es auch ohne deinen Brief an ihn gegangen.' Maria mischte sich nicht ein; ste tat gleich gültig, aber ihr Herz

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Meraner Zeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 20.02.1889
Umfang: 8
ihn weitergehen. Er blieb bei der Thür schwelle des Schlafzimmers stehen und erblickte seine Gattin, die nach der schweren Arbeit, von der sie den ganzen Tag in Anspruch genommen war, rnhte. „Sie spielt die Unschuldige!' flüsterte ihm Joses zu. Herr Alfred achtete darauf nicht, fondern zog sich zurück. „Er ist entweder weggelaufen, oder ist versteckt. Man muß schlau sein, um den Verrath zu entdecken.' Die Dienerschaft schlief. Alfred ging in die Küche, um sich zu überzeugen, ob die Ausgangsthür geschlossen

, und nahm den Schlüssel zu sich; dasselbe that er bei der Haupt- eingangSthür. Dann ging er in den Saal zurück und ließ sich in einen Fantenil nieder, in der Absicht, den Hut zu bewachen. „Zum erstenmale im Leben bist du mir überflüssig.' „Sie sagte dies ausdrücklich, und ich dummer Kerl habe es nicht verstanden. Ja, es unterliegt keinen, Zweifel . . In seiner Seele brauste der Sturm, es gibt aber keinen Sturm, den das physiologische Recht der Natur nicht über wältigen könnte. Herr Alfred schlief

war hier .... aber nur ein Weilchen, bei Gott!' „Ah, schlaues, verdrehtes Geschlecht! Fort! Jetzt werde ich euch die Schlüssel suchen ' Bei diesen Worten fing Herr Alfred an, in allen Winkeln herumzufuchen, alle Schränke öffnend, die Möbel abrückend, bis auch die Hausfrau hineinkam, von Josefine benachrichtigt, in welchem Zustande dieselbe den Herrn angetroffen. „WaS soll das bedeuten, Alfred? Eine Untersuchung! Was ist Dir?' „Was mir ist? Fragen Sie diese stummen, «ber dafür unwiderlegbaren Zeugen!' — sagte er, auf den Hut

, die nachfolgende Erklärung zu veröffentli „Wir kennen uns; ich lasse mir kein X für ein U machen.' Indem klingelte man im Borzimmer. Alfred ging selbst öffnen. In der Korridorthllre stand Josef im Ueberzieher nnd Hut seines erstaunten Freundes. „Na, mein Lieber, der Ueberzieher ist schon das Weuigste, aber der Hut sitzt mir ja kaum auf dem Kopfe! „Bei Gott, ohne Illusion, du hast einen kleinen Mohnkopf.' „Ach! einen kleinen, einen kleinen und engen und flachen!' — rief Herr Alfred, sich verzweifelnd

auf die Stirn schlagend. Das Räthsel des heutigen Dramas stand ihm klar vor den Augen. Ohne auf den Gast zu achten, lies er in den Salon und siel seiner Jnlie zu den Füßen. „Verzeih !' stöhnte er. Aber die Gattin war empört und verließ das Zimmer, und vor dem knieenden Alfred stand Joses ganz erstaunt. „Was ist das für eine Scene?' „Ach wenn d'l wüßtest, was ich gethan, was ich gethan, was ich gethan! Jrrthümlicherweije habe ich selbst deinen Ueberzieher und Hut mitgebracht, selbst hier hingelegt

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Bozner Zeitung
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Seite 2 von 6
Datum: 25.08.1888
Umfang: 6
Topfgewächse standen in den Fen stern, auf den Tischen befanden sich Blumen in Schalen und Vasen. Mit tiefer Rührung ließ Alfred die Blicke durch das Gemach schweifen. „Wie traut, wie heimisch!' sagte er. „Hier kann der reisemüde Wanderer gut rasten, so wohl ist es ihm lange nicht geworden.* „DieL ist Dein Wohnzimmer, dicht daneben liegt das Ankleidezimmer und das Schlafzimmer,' er zählte Thea mit Wichtigkeit, „die Tante und ich haben Alles für Dich eingerichtet, aber bie Blumen und Kränze habe ich allein

besorgt.' „Auch diesen Strauß?' fragte Alfred, auf eine Wafc deutend, in der sich roth? Astern und Reseda befanden. „Auch den.' erklärte die Kleine wichtig. „Tante Elisabeth hat immer Reseda im -Garten und auch an rothen Astern fehlt es nicht. Heute, als ich ihr ein Sttäußu.en davon pflückte, siel mir eiu, daß Du die beiden Blumen oft zusammen auf dem Schreibtisch stehen hattest, da pflückie ich schnell noch einen Strauß davon und dachte, er würde Dich er freuen.' „Das thut er auch, mehr als Du ahnen

konntest, mein Kind,' sagte Alfred Düllberg mit betender Stimme, aber Thea hörte ihn schon nicht mehr. Mit dem Ansruse: „Wenn man auch Alles beschickt zu Koben glaubt, etwas ist doch vergessen!' flog sie wie ein Wirbelwind zum Zimmer hinaus. über die Nothwendigkeit für Oesterreich, Rußland gegenüber „klein beizugeben,' wobei zur Abwechs lung wieder die angebliche Annäherung zwischen Rußland und Deutschland uns Oefterreichern vor Augen geführt wird. AAca. (Von der tibetanischen Grenze.) In Sikkim

zu befürchten, falls die Bevölkerung bei mangelhafter deutscher Svrachkenntnik im Verkehre mit den deutschen Käufern sür Holz, Vieh und sonstige Prodncte auf Zwischenhändler angewiesen würde. Tirol. (Amtliches.) Der Minister für Kultus und Unterricht hat auf Gruud der Beschlüsse des be treffenden Professoren-Kollegiums die Zulassung des Dr. Eduard Freiherrrn v. Härdtl als Elisabeth wollte ihr folge», aber Alfred ergriff sie bei der Hand und hielt sie zurück. „Astern und Reseda blühen in Ihrem Garten.' sagte

er. „Elisabeth, auch Sie haben das Lied nicht vergessen.' „Warum sollte ich es vergessen haben?' entgeg nen sie. „Es ist ein Klang aus laugst entschwun dener Zeit.' „Nein, es ist eine Mahnung der Gegenwart!' rief er. „Setz aus den Tisch die dustenden Reseden. Die letzte rothe Aster bring' herbei — Und laß uns wieder von der Liebe reden Wie einst im Mai!' „Alfred, Alfred, wohin verirren Sie sich, mein Freund >' bat sie abwehrend, aber unbeirrt fuhr er fort: „Komm' au mein Herz

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Sonntagsblatt/Illustriertes Sonntagsblatt
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Seite 2 von 16
Datum: 07.05.1915
Umfang: 16
um sie und küßte sie lange und innig auf die feuch ten, frischen Lippen. Dann wanderten beide Hand in Hand durch die Säle und Korridore und lachten und schwatzten tausend kleine süße beglückende Dinge. Ehe sie jedoch die Treppe hinunterstiegen und Alfred sie noch einmal schnell in seine Arme zog, bat Hilde ihn, dem Bruder heute noch nichts von ihrem heimlichen Verlöb nis zu sagen. Alfred versprach es, und mit diesem Versprechen quoll noch einmal der bittere Schmerz um den Vermißten, der während der letzten

und fragte, ob man speisen wolle, ohne die Rückkehr des Assessors abzuwarten. „Ist er denn noch nicht heimgekehrt?' riefen Alfred wie der Baron erstaunt. „Nein,' antwortete Hilde, „wir können ja noch ein halbes Stündchen warten, bis dahin wird er wohl wieder da sein.' „Er wird es auch nicht übel nehmen, wenn wir ohne ihn speisen,' versetzte Alfred. „Das meine ich auch,' stimmte der Baron bei. „Es wird ihm nach einem ausgiebi gen Bummel und dem Kampf mit Wind und Wetter auch allein schmecken. Wirwol- len

. Na, immerhin, seien Sie froh, daß Sie wieder daheim sind, denn der Regen scheint wieder begonnen zu haben,' meinte Seehausen, als der Sturm mit frischer Kraft einsetzte und der Regen in großen Tropfen unaufhörlich gegen die Scheiben trommelte. . . In dem weiten Räume herrschte ein un gewisses Dämmerlicht, und, die Seelen voll heimlichen Jubels, konnten Alfred mü> Hilde, die am Tische wieder nebeneinander saßen, sich, von den übrigen unbemerkt, die Hände drücken und mannigfache Zeichen ihres Glückes

und trauten Einverständnisses tau schen. ' Seehausen und Petrie setzten sich nach dem Essen zu einer Schachpartie in die Nähe des Fensters. Hilde öffnete den Flügel, und während ihre schlanken Finger die Tasten kaum zu berühren schienen, sang sie träu merisch mit halblauter Stimme ein altes elsässisches Volkslied, das Alfred nicht kannte, aber sein Herz so wundersam, so t'ef und. innig berührte, daß es ihn einlullte wie ein wonniger Traum. Er saß seitwärts hinter dem Klavier und sah nur die helle, lichte

Uebereinkunst schienen alle drei Herren Scheu zu tragen, die rätselhafte An gelegenheit näher zu berühren. Selbst Petrie erwähnte kein Wort davon, als er mit Alfred allein war. Als sie sich für diese Nacht trennten, drückte Petrie ihm nur bedeutungsvoll die Hand und ging dann mit kurzem Gruß in sein Schlafgemach hin über.

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Sonntagsblatt/Illustriertes Sonntagsblatt
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Seite 3 von 14
Datum: 30.04.1915
Umfang: 14
ist heute Sonntag, und sie werden die meisten . Bureaux geschlossen finden. Gut erholt, werden Sie am Montag mit erneuter Energie Ihre schwierige Arbeit fort setzen können. Ein Tag mehr oder tveniger kann die Nachforschung, die sicher recht bald glücklich und zu unserer Zufriedenheit enden wird, nicht erschweren. Was meinen Sie zu meinem Vorschlag, meine Herren? Nicht wahr, Sie bleiben?' Alfred blickte zögernd und zweifelnd zu Petrie hinüber, der sinnend vor sich nieder blickte und Plötzlich ausschauend

und Wetter scheue ich nicht halb so sehr wie das Stubenhocken!' „Da werden Sie, Herr Doktor, wenn Sic nicht vorziehen sollten, Ihren Freund zu begleiten, schon mit meiner Gesellschaft vor- liev nehmen müssen,' versetzte Hilde, mit schelmischen Lächeln sich zu Alfred lvendend. Ein warmer Blick aus seinen Augen und die Antwort: „Womit mir allerdings das schönste Los zugefallen ist,' ließ Hilde wiederum über und über lieblich erröten. Schalkhaft »varnend hob sie den Finger und schalt: „Sie schmeicheln, Herr

Doktor, schämen Sie sich. Daß die fade Blume der Schmei chelei auch bei Ihnen droben im Norden blühe, hätte ich nicht gedacht.' „Ich bin weit davon entfernt, Ihnen eine Schmeichelei sagen zu wollen, mein gnädi ges Fräulein,' protestierte Alfred, seiner seits errötend. „Hören Sie, bitte, auf den Sturm, wie er den Regen gegen die Fen ster peitscht. Habe ich da nicht recht, wenn ich sage, daß es schöner und traulicher zu Hause in Ihrer Gesellschaft sein wird alö draußen in Sturm und Graus

mit meinem amphibischen Freund Fritz?' „Ja, Sie haben recht, es ist ein graus liches Wetter,' gab Hilde lachend zu, und da die Herrschaften inzwischen alle ihr Früh stück beendet hatten, erhob man sich von der Tafel. Petrie begab sich in die Bib liothek, um zu schreiben, und Alfred blieb mit Hilde allein, denn auch Seehausen ent schuldigte sich mit einer dringlichen Arbeit l und zog sich in sein Arbeitszimmer zurück. schaurige Drama einer Schlacht entwickelt und zu Ende spielt. Der Verfasser. 5. «- 4- Dumpfes Grollen

zu fliehen. Um keinen Preis wollte aber d«r „Eine Partie Schach oder Halma gefäl lig, Herr Doktor? Oder wollen wir Musik machen?' fragte sie, um gleich hinzuzu setzen: „Doch dazu finden wir später noch Zeit.genug. Kommen Sie, ich zeige Ihnen zu allererst unser schönes altes Haus. Es birgt neben allerlei des Schönen und In teressanten auch viel des Altertümlichen, ja Historischen. Dabei können wir nach Her zenslust plaudern.' Und Alfred Hackenberg nnd Hilde von Seehausen wanderten zusammen

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Sonntagsblatt/Illustriertes Sonntagsblatt
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Seite 14 von 22
Datum: 09.07.1915
Umfang: 22
mir nicht zu erfahren. Der Sturm schwächte spater ab, dafür ist es plötzlich recht kalt geworden. Leffagnet.' „Es ist empörend,' rief Alfred aufgebracht, aus und schleuderte das Blatt unmutig auf den Tisch zurück. Petrie schaute ihn überrascht an. „Was, was ist empörend?' „Sein Liebstes unter den Augen eines feilen Spions zu wissen,' rief der junge Mann. Petrie zuckte gleichmütig die Achseln und erwiderte mit spöttischem Lächeln: „Ein an derer Ausweg, von den Vorgängen auf Schloß Altmühl während meiner Abwesen heit

hatte also vortrefflich gewirkt. Mit Hilfe eines Polizisten, dem sie ein gutes Trinkgeld in die Hand gedrückt, hat ten sie sich einen Weg durch die sich stauende Menge gebahnt, bis zu der Stelle, wo das kleine Motorboot, das die Schleisnetze zu ziehen hatte, fertig zur Abfahrt lag. An Bord desselben befand sich Monsieur Gorond und eine Anzahl von Beamten. Als Gorond Petrie und Alfred bemerkte, lud er sie höflich ein, an Bord zu kommen, worauf sie an der schmalen eisernen Leiter, die an der Kaimauer eingelassen

war, , hinunter kletterten. „Zwanzig meiner Leute befinden sich unter der Menge verteilt,' sagte Gorond, Petrie und Alfred begrüßend. „Dennoch fürchte ich, daß es sehr schwierig sein wird, diese Menschenmassen nach einem einzelnen zu durchforschen. Die einzige Möglichkeit dazu ist, die Menge zu zerstreuen zu suchen. Wir wollen deshalb drüben bei der Vorhasen brücke zu schleifen beginnen. Sobald wir dahin abfahren, läuft das Volk nach und verteilt sich somit über einen weit größeren Raum, so daß meine Leute

sich also in allen Stücken,' sagte er, nachdem beide ge lesen. „Ich gratuliere Ihnen aufrichtig zu Ihrem Erfolge, Herr Kollege,' erwiderte Gorond, ihm die Hand reichend. „Wann können wir reisen?' fragte nun mehr Petrie den Beamten. „Wenn Sie sogleich aufbrechen, so kön nen Sie den Nizzaer Zug noch erreichen und damit den Anschluß über Genua-Mailand. Sie sind dann morgen abend gegen 9 Uhr in Basel.' „So laß uns eilen,' trieb Alfred. „In Basel müssen wir sehen, noch in der Nacht weiter zu kommen

, wenn nicht anders, dann zu Wagen.' „In zehn Minuten werde ich bereit sein,' antwortete Petrie und ging, nachdem er sich höflich von Gorond verabschiedet hatte, um seinen Koffer zu packen, vorher aber ein Telegramm an Leffagnet aufzugeben. In diesem zeigte er ihm seine Ankunft für den nächsten Tag an und gab ihm gleichzeitig die Weisung, dem Baron nach seinem Eintreffen nicht von den Fersen zu weichen. Alfred hatte indes dem französischen Be amten eine Geldsumme sür die Arbeiter über reicht und verabschiedete

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Volksblatt
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Seite 2 von 4
Datum: 03.12.1862
Umfang: 4
Banden und be unruhigen das Land. So siehts auch auf der Halbinsel Morea aus. Auch nach Außen ist die Regierung schwach, denn sie wird, wie überhaupt die ganze Revolution, von den drei Mächten England, Frankreich und Rußland zu ihren Sonderzwecken abgenützt. Die Kandidatur des Prinzen Alfred für den griechischen Thron scheint am meisten Anklang zu finden, während versichert wird, daß Rußland allen politi schen Einslnß in Griechenland verloren habe. Frankreich. Zu den Grundsätzen Napoleons gehört

Alfred auf den griechischen Thron betrifft, so widerspricht das, was die englische Presse schreibt, ganz dem, was England in Wirklichkeit thut. Die englische Presse behauptet, die Wahl des Prinzen Alfred zum griechischen König sei ganz und gar ungeschickt und zu verwerfen; die englische Regierung aber fetzt alle möglichen Mittel für die Kandidatur des Prinzen Alfred in Bewegung, um seine Wahl durchzusetzen. Englische Sendlinge durchstreifen Griechenland, um für den Prinzen zu werben und Kundgebungen

für ihn zu veranlassen. Solche Kundgebungen haben denn auch wirklich in manchen Städten stattgefunden. Aber nicht allein englische, sondern auch pie- montesische Sendlinge sind thätig nnd arbeiten sür den 2. Sohn Viktor Emanuels, den Herzog von Aosta. Lord Pal- merstons Zeitung „Morning Post' schreibt: „Wenn der Prinz Alfred die Wahl in Griechenland nicht annimmt, so würde der Herzog von Leuchtenberg, der den Angriff (auf die Türkei) vorstellt, erwählt werden. Im Falle Prinz Alfred die Wahl annähme, würde England

die jonische Insel an Griechenland abtreten. Der Volksbote sagt dazu: „Nun, wenn der Prinz Alfred einen vollen Geldsack und einen tüch tigen Galgen mit einer Fuhr Hanf mitbringt, so kann er vielleicht eine Weile mit dem Griechenvolke fertig werden, vorausgesetzt, daß her Galgen nie ohne Anhängsel ist.' Correjpondenztn. Bozen, 1. Dez. Auf dem heutigen Andreas-Vieh- Markt wurde viel Vieh aufgetrieben. Auch Italiener stellten sich diesmal zahlreich ein, jedoch war der Handel nicht belebt, indem die Preise

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Volksbote
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Seite 3 von 6
Datum: 06.02.1936
Umfang: 6
Donner grollte auf. Cs klang, als lauere irgendwo weit hinten ein großes, gefährliches Tier, das zum Sprung ansetzen wollte. Alfred tzeldbera sann. Gewitter waren ihm nnmer auf die Nerven gefallen. Als Kind harre er sich vor Blitz und Donner in die finsterste Ecke der elterlichen Wohnung zurück. K oder war unter ein Bett gekrochen, m er die bebende Angst als Erwachse ner auch nicht mehr gehabt, war er von einer gewissen Angst davor doch niemals frei ge- worden. Heute aber fühlte er die Anast

über- stark. Mit Selbftfvott stellte er dies fest. Am liebsten hätte er stch, wie einst als Kind, unter fein Bett verkrochen und stch die Ohren zu- gehalten. Das Wetter kam näher und naher, der Donner wurde lauter. Plötzstch blitzte es auf. datz die Schreibstube völlig in grellem Licht schwamm, und «ln Donner folgte, der klana» als sielen Scherben vom Himmel und zersplitterten auf einem mit Stein gepflasterten Hof. die Alfred Heldberg birst sich wirklich Ohren zu; er konnte emfach

meine Todesahnungen stch erfüllen sollten. Die beiden mögen recht glücklich mit einander «erden, das wünsche ich von B Herzen. Ich seane sie heute und ar. Alfred Heldberg. Cr setzte noch Datum und den Ortsnamen hinzu und überlegte dabei ganz klar: dieser letzte Wille war völlig rechtskräftig abgefaßt. Nun schob er den Dogen in einen Umschlag, schrieb auch darauf ganz groß: M e i n l e tz- t e r W i l l e!, und legte den Umschlag dann ganz vorn in die Hauptschublade seines Schreibtisches. Oben in ibrem Beit lag

Maria, und nebm dem Bett faß Berns Sickhardt und strich ihr, immer wieder sanft über« stchtblonde Haar. Hier waren Läden und Vorhänge dicht ge schlossen. de« Donner mußta man höre», aber die blendende Helle der DNtze fand keinen Weg ins schöne, ttauiiche Zimmer. Den Weg hatte ihr Menschenhand versperrt. - Aber auch Maria setzte das Gewitter zu. Auch ihre Nerven waren erschöpft bis zum Aeußerften durch die Ereignisse dieses Tages.. Sie wußte, daß Alfred Helberg bei solchem Wetter immer sehr nervös

völlig ver stört hat, und wohl tat das Rauschen der fun- gen. blonden Maria. Derna Sickhardt hatte da» Fenster geöffnet, und die ftiscke, reine Luft strömte in breiten Wellen ins Zimmer. Auch Alfred Heldberg wurde astmäbstch Ä t und öffnete den Schreibtischkasten, s, was er vorhin wie unter fremdem Willen geschrieben, wieder zu oemichten. Aber- dann tot er es doch nicht. Das hätte Zeit bi» morgen oder später — er wollte es erst noch einmal in aller Ruhe Srirchlesen. In einer-' Stunde völligen

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Der Bote für Tirol
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Seite 6 von 10
Datum: 18.03.1903
Umfang: 10
15 Toten unk 16 Verwundeten bei. Der Mullah hat sich nach Ogaden begeben, um seinen MunitionSvorrat zu ergänzen. Osterblumen. Eine feuilletvnistisch - naturloissenschaftlich-kultur- historische Plauderei von Alfred Hofmann. Nachdruck verboten. „Überall reget sich Bildung und Streben, Alles will sich mit Farben beleben, Doch an Blumen fehltS im Revier, Man nimmt geputzte Menschen dafür.' So ruft Faust, der „Wiedergeborene', am Oster feste im Anblicke der sich wieder verjüngenden Na tur. „Doch an Blumen

, eine zarte, schlanke Mädchengestalt, ganz in graues Leinen gekleidet, das dunkelblonde Haar schlicht auf den Hinter kopf in einen Knoten geschlungen, erschien auf der Schwelle, eine mächtige Schüssel mit dampfenden Kartoffeln in den Händen. „Grüß' Dich Gott, Alfred,' sagte sie freudig und errötete bis zur Stirn hinauf, dann fetzte sie die Schüssel aus den ge deckten Tisch und legte ihre Hände in die ihr lächelnd dargereichte Rechte des jungen Mannes. „Er ist wie ein Engel des Trostes gekommen,' sagte

die alte Frau da und erzählte in fliegendem Atem, welche unbeschreiblich guten Nachrichten Alfred gebracht. „Hab' ich's nicht gesagt? hab' ich's nicht gesagt,' jubelte das junge Mädchen, „wer nur den lieben Gott läßt walten!! Ja, ja mein Mütterchen, ^er gute Vater dort oben verläßt niemanden in seiner höchsten! Not!' Und ihre Arme um den Hals der Mutter legend, setzte sie hinzn: „O, der Chef ist doch ein himmlisch guter Mensch!' Und dann reichte sie noch einmal die kleine, weiße Hand, die von früh

bis spät so eifrig für das Wohl der Familie schaffte (Anna war Direktrize in einem Weiß- -- 71 — Warengeschäft), dem Sohn des Hauses hin, das sie seit Jähren wie ihre Heimat ansah und sagte bewegt, mit einer gewissen de mütigen Schüchternheit: „Und Dir wünsche ich Glück, Alfred, recht von ganzem Her zen,' und dann setzte sie mit einem leisen Seufzer hinzn: „Ich sehe schon, der Chef führt Großes mit Dir im Schilde,' die sanften Frauenaugen schauten ihn dabei mit einem so eigenen, angstvollen Blick

ich mir heute gar nicht die Snppe aus der Küche holen. Nun, nun, erschrick nnr nicht, das ist nicht schlimm! Ans das Abendbrod, welches ein jeder im eigenen Zimmer einnehmen darf, verzichten hin nnd wieder auch noch andere anßer mir — also, wie gesagt, ich habe Hunger und da der ^-isch schon gedeckt ist und die Kartoffeln dampfen, sehe ich nicht ein, weshalb wir nicht essen — Anna, ich bitte, rufe die Rangen!' „Ja, Kind, wenn Alfred heute unser Gast ist, dann hole nur schnell das Stück Braten

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Lienzer Zeitung
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Seite 15 von 20
Datum: 08.09.1900
Umfang: 20
Platz genom men hatte, wie an jenem Tage, und Alfred mit auf den Rücken gelegten Händen am Fenster stand und in das wilde Treiben von Sturm und Regen hinausstarrte. Aber auf seinem Antlitz lag nicht wie damals der Ausdruck verletzender Frivolität, sorglosen Leicht sinns; eine trübe Wolke ruhte auf ferner Stirn, und anstatt des übermütigen Lächelns, das feinem Wesen etwas so Selbstbewußtes verlieh, lagerte ein Zug unbeugsamen Trotzes um seinen Mund. Aus einem Sessel lag Ueberzieher und Reisedecke

unter dem Polster ächzten und stöhnten. „Es schlägt alles fehl, selbst die so glücklich eingeleitete Verbin dung mit Margot, die uns Rettung bringen sollte, war nur eine trügerische Hoffnung/ versetzte die Baronin. „Du hast es gewiß nicht an Zureden und Versuchen, den Starrsinn der Komtesse zu brechen, fehlen lassen, Alfred, aber sie scheint dadurch nur nm so mehr veranlaßt worden zu sein, auf ihrem Willen zu bestehen.' „Ich habe mit allen möglichen thatsächlichen und Scheingründen mich bemüht, Margot

seine Gattin, und ihre Lippen warfen sich verächtlich auf, „das ist ganz gleichbedeutend mit einer völligen Absage, denn wenn Du nicht mehr Erbe der Herrschaft Frankenstein bist, wird die reiche Gräfin Prödel sicher ihre Hand znrückziehen.' Alfred zuckte die Achseln, als wolle er sagen: wer kann's än dern! Aber von Bedauern oder gar getäuschter Hoffnung war nichts in seinen Zügen M bemerken. „Die Verschiebung der Vermählung bis zum nächsten Früh jahre würde ohne große Bedeutung für unsere Lage

Stolz in diesem Momente gebrochen erschien. Der Freiherr hatte sich erhoben und seine Wanderung durch das Zimmer wieder aufgenommen. Plötzlich blieb er vor seiner Gemahlin stehen. „Einen Ausweg wüßte ich noch, der möglicherweise mit einem Schlage das drohende Unheil abzuwenden geeignet ist,' sagte er mit einer gewissen feierlichen Betonung; „freilich ist auch hierzu Selbstverleugnung und Vergessen des Geschehenen erforderlich.' Die Baronin schaute ihn fragend an. Auch Alfred wandte sich vom Fenster

, wir, nicht Riesenbecks, haben begangenes Unrecht gut zu machen,' versetzte der Freiherr. „Und wie denkst Du Dir das, in welcher Weise soll das ge schehen?' fragte jene mit der scharfen, schroffen Betonung, die sie stets anwendete, wenn ihr Stolz, ihre Eitelkeit verletzt schien. „Die Mittelsperson hierzu müßte Alfred werden und zwar ohne lange schriftliche Unterhandlungen, die ich für zwecklos und ver fehlt halte,' erklärte der Gutsherr. „Alfred war noch ein Kind, als die Zerwürfnisse zwischen unseren Familien

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Südtiroler Heimat
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Seite 4 von 8
Datum: 01.10.1931
Umfang: 8
bedenklich und j zögerten. Da gab sich Alfred einen Ruck: ! „Mary! Ich fahre! Komme doch nicht so bald wieder i hier her! Fahren Sie mit mir?' Er warf ihr einen trotzig ; fragenden Blick über die Schulter zu. „Oder scheuen Sie den Kampf?!' ! Wortlos folgte sie ihm die eiserne Leiter hinab. Wort los saß sie mit ihm im Boot, der rudernde Neapolitaner zwischen ihnen. Sie hatte sich wirklich dieses Zusammensein anders gedacht! Im nächsten Augenblick griff sie mit beiden j Händen haltsuchend

1868 ehren Altar mjt den Statuen von Maria und Johannes,, der an der Südwand der Kirche Aufstellung fand. Das größe Deckengemälde» St. Nikolaus als Patron der Schiffbrüchigen darstellend,, wurden 1772 hergestellt. MiÄ dem alten St. Blasius-Altar war auch ein Bene- fizium verbunden» das als eme Liechtenste Asche Stiftung erscheint. Im Jahre 1783 findet man im Besitz des Prä- senjtationsrechtes das Reichsstift St. Ulrich in Augsburg. Hinten am Steuer sitzt Alfred, die Mütze fest in den Nacken

gedrückt. Er starrt Wer den Kopf des kleinen Neapolitaners hinüber auf das Mädchen, das — den flatternden Shawl fest um das rotblonde Haupt, fest um die leise erschauernde Gestalt geschlungen hat. Das er bis ans Ende der Welt so mit ihr fahren könnte — in emem Nachen — so nah und doch so fern . . .! „A basso! A basso!' schreit eine Stimme. Mary fühlt sich von sehniger Hand hinunter gerissen von der Bank in den Schoß des Kahns. „Niederlegen!' schreit Alfred. Von hoher Welle ein Schuß ins Tal — ein Stoß

Sie sich, bis wir draußen sind,' gebietet er. Und w eicher: „Der Kahn war an g eeckt, durch den wilden Wogenprall am Eingang angeschlagen — umgekippt.' Und herrisch zum Schiffer: „Jetzt rudere ich!' Noch einen traumhaften Blick läßt Mary über die mattgraublauen Grottenwände gleiten. „Ducken!' schreit Alfred noch einmal — und dann wölbt sich wieder der Himmel über ßhnen — um sie brandet wieder das Meer. Jetzt erst beginnt Mary die triefende Nässe ihrer Klei der zu spüren. Gin Schauer läuft

durch sie hin. Mit verdoppelter Kraft setzt Alfred die Ruder ein. „Haben Sie kalt? — Mit unserm Besuch von Anna- kapüi wird nun nichts! <Ste müssen sich in Kapri sein artig ins Bett legen und die Kleider trocknen.' „Und Sie . . .?' „Biel anderes wird mir wohl auch nicht übrig bleiben,' lacht er ihr zu. „Wiewohl, das Rudern macht mich warm' — eine seltsame Glückseligkeit ist in ihm. Und sie — sie neigt das Haupt und denkt daran, w4e sie so nah an seinem Herzen gelegen. * Am Abend, als sie Heimsuhren, mit trocknen Kleioern

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Meraner Zeitung
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Seite 14 von 18
Datum: 28.07.1901
Umfang: 18
Krennerlmhn Gossensalz Fortsetzung. Mons. u. Mdm. Gnyot, Haag Dr. Nob. Schnorr, Arzt, Berlin Tr. Bnrdach, Lds.-Ger.-R-, Chemnitz Se. Ex?. Titus Majorescn m. G-, königl. Numäii. StaatSinin. z. D., Bucarcst Felix Cz>>zek v. Smidaich, Wien Franz Willmann m. G., Berlin Alfred Toeple, k. nng. St.-Bmt., Budapest Fran Angnste A!oral, Breslan Frau Hedwig Grünivald, Breslan Frl. Anna Steuer, Breslan Hotel wielandhof Arth. Holitscher, Schriftsteller, München Frau Dub, Schristst.-G., Wien Chiv, Fabrikant

, Kommerz.- und Admiralitätsrath m. G. u. S., Berlin Diouis Partycki, k. k. Lds.-Ger.-R., Taruopol Fr. Marie Gerbitz u. Töchter, Privat, Graz Miß K. Eaton, London Direktor C. Adler, Fbrkt. in. G., Straßburg Hngo Fricdenthal.Okerlandcsger.- u.Seuats- präsident in. G., Nanmbnrg a. S. Fr. Dr. Alfred Löwenstein, Nechtsanwalts- Wtiv. in. T., Augsburg Nud. v. Bamberg, Consistorialrath m. G., Magdeburg Dr. Jg. Heiilsfurter in. G., München Baron W. v. Blnm m. Familie, Privatier, Hannover Stefan Gutmann, München

Frl. Tony Gutniann. Ä!ünchen Jakob Heiilsfurter. Bankier, Augsburg Hermann Schnell, Fabrks.-Dir., Augsburg Dr. H. Altmann, Hof- u. Ger.-Advok. mit Bruder, Wien Alfred Puls in. G., Fabriksbesitzer, Berlin Hans Naspenstein Frau Frank mit T. Hermine und Augusta Private, Wien Herr u. Frau v. Goldberger, Fabriksbesitzer mit Fam. u. Dienersch., Wien Fr. Oberftl. Triistedt, Wiesbaden Fr. Sigmund LukacS, Kfm.-G. m Mutter, 3 K. u. Bonne, Budapest Herr u. Fr. Gardonyi, Kaufm. m. Familie n. Bounc, Budapest

., Preßburg Fr. Bertha Fischer, Preßburg Frl. Olga Fischer, Preßburg Frl. Hedwig Fischer, Preßburg Frl. Maria Auerblich. Königsberg Fr'. Ubrich, Musiklchreriu, Stettin Mlle. Ceellle de Sievers, Riga Alfred Nagel, Fbrkt., Wien Frau Stnrm, Rentiere, Königsberg Frl. Sturm, Königsberg Leo Sturm, kgl. preuß. Hptm., Königsberg Karl Dubosc, Amtsrichter, Andernach a. R. Ed. Denninger, k. k. Konsul, Florenz Frau Deuuiuger, Florenz Frl. Valerie Denninger, Florenz Chevalier de Nappart, Haag Joekheer I. P. Hoost

Epstein, Wien Haus Domanig Nr. 38 At. Fahrcnhorst, kgl. Regierung?- u. Bau rath m. G. u. T., Kattowitz Dr Ed. Szillagyi, Advokat m. G. u. T., Budapest Ladislaus HönigSberg m. Fam., Wien Fritz Otto, Basel Alfred Hnguenui, Basel Villa Seidner Nr. 59 Jaques Moldauer, Buchhalter, Wien Franz Hofmann, Ksm., Berlin Frl. E.u. M. PattImanil,Lchrcrii»leii,Brauu- schweig Dr. med. Louis Nosenberg, Arzt, Coeten Max Berger, Geschäftsführer m. G. Jda Bergcr, Berlin Fr. Sophie Perelis, Kaufmanns g. m. T. Hedy

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Bozner Zeitung
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Seite 3 von 8
Datum: 29.11.1905
Umfang: 8
!' — „Alfred, laß deine unpassenden Witze,' warf Frau Cilly dazwischen, ..freue dich ohne Hinterhalt an deiner schönen Tochter. Ihr seht euch sehr ähn lich, das sällt mir muner mehr ans.' „Q ja, wir haben Aehnlichkeit miteinander.' stilnmte Mr. Alfred zu. „Was meinst du, Claire, du nimmst es wohl kaum als Schmeichelei? Frei lich ehemals ' „Ach Papa! D<u mußt ein sehr schöner Mani» gewesen sein und siehst noch seht gut aus,' sag« Klara eisriz, „du bist da drüben —' sie hielt mne, sie bemerkte plötzlich Ruth

aus sie augenscheinlich gar keinen Eindruck. Dann drehte sie sich kurz um und ver ließ in einer stolzen und trotzigen Haltung das Zimmer. Frau Cilly keuchte. „Eine gräßliche Range,' murmelte sie. „Alfred! Du als Vater müßtest sie im Schach halten, du läßt ihr ja alles hingehen.' Mr. Alfred zuckie die Achseln. Er hatte Ruth mit einem schwer zu deutenden Ausdruck in fei nem Gesicht nachgesehen. ..Ganz wie Jane, ganz wie ihre Mutter.' sagte er vor sich hin. ..Und eine solche Frau hast du ertrage,», öu, eiir Mann?' fuhr

Frau Eilly auf. Mr. Alfred gähnte. „Ihr habt Jane nicht ge kannt, die wog ein Dutzend von euren Zierpuppen hier auf. Ihr hättet auch nichts ausgerichtei gegen ihren Willen.' „Na — Gott sei gelobt, daß wir sie nicht auch noch hier haben,' stöhnte Frau Cilly. (Fortsetzung das letzre gewesen sein soll. Der Neffe, ein Schnei der. erfuhr den Mücksfall aus einer Ze'.tung an» späten Abend, worauf er sofort in der Nacht noch die Verwandten, alles arm« Leute, heraustrom« melte. nin ihnen das freudige

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Bozner Zeitung
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Seite 2 von 4
Datum: 27.11.1871
Umfang: 4
ich. . ? Langsam, auf einen Stock gestützt, schlich ich durch die ^Straßen der Stadt der Promenade zu — und schon von weitem sah ich, wie-die. Regierungsräthin, auf den Arm ihres Bruders gestützt; mir entgegenkam. Ich legte die. Hand auf mein Herz' — es. schlug ruhig wie immer'. Wir kamen näher und sie bemerkten mich — Alfred winkte mir mit der Hand einen Grüß zu und Henriette hob 1>en Kops in die Höhe. — Sie schien erstaunt — es war, als wenn sie mich nicht wieder erkannte ; ich sah, wie sie eine Frage

um die andere an ihren Bruder richtete ... Endlich waren wir ganz nahe — .Alfred streckte mir die Hand entgegen — und sie grüßte mich freund lich lächelnd. „Zu meinem Bedauern, Herr Doctor', sagte sie, „habe ich gehört, daß Sie ernsthaft krank gewesen sind; — ich hoffe, Sie sind ganz genesen, nicht wahr?' „Auch ich hoffe es, gnädige Frau, und nächst dem Himmel habe ich meine Genesung wohl der freund» schaftlichen Fürsorge Ihres Bruders zu danken!' . »Wie freue ich mich, Alfred, eS zu hören, daß Du iolch' ein guter Freund

? — Jch.sehne mich ordentlich nach ganz-freier Lust/? d! .Sehr gern. Herr Doctor. ich liebeauchbie Spa ziergänge innerhalb der Stadt nicht.' ^ > Wir schritten vorwärts und — der Leser hat wohl schon mein Project errathen — zehn Minuten später befanden wir-uns vorm-Thore des FriedhoseK Ich machte Alfred ein Zeichen-mit dem Auge, welches die ser sofort »erstand.i i ' ) - Z-5, »Ich schlage vor, einzutreten', sagte er — /.ich bin seit Jahren auf keinem Gottesacker gewesen — und hier liegt einer meiner ältesten

Freunde ^ armer Teufel begraben. Ich will fein Grab einmal auf suchen — wer weiß, vielleicht bekümmert sich kein Mensch mehr darum I' , - ' - „Und ich werde mein Hänschen besuchen — mein armer, herziger Bub — er würde jetzt schon vierzehn Jahre alt sein!' sagte die RegierungSräthin, indem wir durch das große Thor schritten. „Ja, aber wo mag das Grab meines Kameraden sein?' meinte Alfred. „Da mußt Du zum Todtengräber gehen — der führt ein Register .. siehst Du dort rechts das kleine Häuschen — gleich

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Meraner Zeitung
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Seite 14 von 22
Datum: 30.08.1901
Umfang: 22
-1 Uusterthat Innichen mit Mildbad (1166 Meter ü. d. M.) Laut amtlicher Meldung vom 12- bis IS. August eingetroffen. Uebertrag von der I. u. IX. Liste 831 Parteien mit 1467 Personen. Cijackthat Dad Dreikirchen mit Dependance Driolerhos 1120 bezw. 1260 Meter ü. d. M. Dr. Erucst Adler, Hof- n, Ger.-Adv., Wien Julius Gerstmami in. G , Wien Padrmi, Cav. Oberst, Pisa Caval. G. G. Giuseppe, Bildhauer, Cividetta Karl Hold, Kaufmann, Innsbruck Pratcsi Chev., Jug.. Attilio, Rom Alfred Sicherfcld

Dr. Ed. Friedmaun, Hof- u. Ger.-Adv. m. Fam,, Wien Ulrich Friedrich Ingenieur m. G., München Josef Müller, Post-Cassier m. G., München Franz Alt, Ronsperg Alboin Tranquillini m. G-, Roveredo Dr. Albert Simoni m. G-, Berlin Dr. E. Bingskern, Direktor, Atteiidamin, Westfalen Aug. Kohlhan, Fabrikant, Erbach Maria Henriei, München Agnes Rieger, Darmstadt Alfred Lill v. Lilienbach m. Fam., Meran Frl. Maria Seetzeu, Bremen Fr. Katharina Schaay, Meran Jacqueline von Waßenaer, Meran Herr Kautsch m. G., Paris Frau

Konsul Weiß m. T., Dresden Oberstabsarzt Dr. Hahn m. Fam., Meran Toby E. Rosenthal m. Fam., Kunstmaler, München FranKath. Lempp, Wwe., Schwäbisch Gmünd Ferd. Lempp, Bankier, Schwäbisch Gmünd Alfred Lempp, Rechtsanw.. Heilbronn a. N. Frau Fifchel u. Tochter, Dresden H. Froitzheim, München Reichsgerichtsrath Dr. v. Zimmerle m. G, Leipzig von Bülow, Frankfurt a. d. O. Paul Graue, Pfarrer m. G-, Berlin S. Rosenthal, sind, arch., München Alfred Schönfelder, Dresden Hofrath Dr. Viktor Mataya

. Notar, Steyr Dr. Hermann Mnmelter, k. k. Anscultant, Bozen Manfred Mnmelter, Stnd. litt., Bozen Karl v. Szalay, Oedenbnrg Alfred Amonn, München Frau Geheimrath von Schricker m. Sohn Jvo, Berlin Otto v, Bülow m. G., Berlin Ctschthal Meran (320 M. ü. d. M.) Zusammen itKZ Parteien mit 1K49 Personen. Keuiro Ueues Kurhaus ! ' Angclommcne vom 6. Jnli bis I. August. Theodor Landauer, Heilbrouu Aiarie Karettuikoff, St. Petersburg Alefsandro Francescatti, Mailand Maurice Jockl, Paris H. Kacsemacher

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