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Bozner Nachrichten
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Seite 9 von 10
Datum: 01.08.1915
Umfang: 10
wirst du dann leider der einzige „Gott' sein, der das Schauspiel g.nießen kann' Es war inzwischen spät geworden und alles in Rodenbach schlief bereits bis auf das junge Ehepaar. Gerda, die ihre Nachttoilette beendigt hatte, wollte eben auch das Licht abdrehen, als unten am Tor die Klingel ertönte und gellend durch das stille Haus schrillte. „Wer kann das sein ?' sagte Alfred. der schon im Bett lag' unruhig. .Hoffentlich keine Or donnanz mit der angehnemen Uelnrraschung eines plötzlich angesetzten Nachtmanövers

hatte, sagte sie bitter: „On kel Dano braucht sich nicht mehr zu ärgern wegen morgen. Papa ist gestorben. Wir müssen gleich früh allen Gästen absagen lassen.' Dann ließ sie sich auf die Kante von ihres Mannes Bett fallen und brach in Tränen aus. Alfred tröstete sie, so gut er konnte Es hatte ihn nicht verletzt, daß ihr erster Gedanke bei der Trauernachricht der Gesellschaft galt. Er fand es im Gegenteil sehr natürlich. Der General war doch alt und nach den wiederhol ten Schlaganfällen der letzten Zeit

war fein Ende vorauszusehen gewesen. Gerda aber mußte nun der Trauer wegen auf all die geplanten Dinge — sogar auf den Wiener Aufenthalt verzichten und . . er mit ihr! Gran und eintönig lag die nächste Zeit.vor ihnen und statt lustig durchs Leben flattern zu können wie öisher, sah Alfred im Geeste düstere Trauerkleider, verweinte Augen, Schwiegermut terbesuch und tödlich langwellige Abende auf Rodenbach vor sich. Der Morgen fand ihn sehr mißmutig neben Gerda im Automobil sitzen, das sie beide

zum Begräbnis des Generals nach Teplitz führen sollte. Onkel Daniel und Sibylle, die eben erst beim Frühstück bie TrauerkuMe erhalten hatten und gerade knapp zurecht gekommen waren, um Ger da vor der Abfahrt noch rasch ein paar.herzliche 1915 9 Worte der Teilnähme zu sagen, waren sehr er schüttert. „Armes Frauchen' murmelte Sibylle, „solch ein Schlag mitten in das junge Flitterwochen- glück hinein! Sie nnr zu, Alfred, daß du Ur laub bekommst und, die arme Gerda begleiten kannst.' „Urlaub in diesem Fall

ist doch selbstredend! Ich brauche mich nur zu melden darum — die Sache wird uns keine halbe Stande aufhalten.' „Das ist gut,' Tante Sibylle stopfte rasch, noch ein paar Pakete in das Automobil, dessen Motor bereits angekurbelt war. „Tücher, wenn' es abends kühl werden sollte . . . wir haben doch schon Herbst . . . und ein bißchen Erfri schungen für unterwegs,' sagte sie. „Danke,' murmelte Gerda. „Als ob wir nicht jederzeit wo hätten einkeh ren können, um uns zu stärken!' lächelte Alfred ein bischen spött-sch

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Bozner Nachrichten
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Seite 3 von 8
Datum: 07.04.1920
Umfang: 8
hinter dem Denkmalbau auf eine Ruhebank. Da traf ihn ein Herzschlag, der den sofor tigen Tod zur Folge hatte. Am Ostermontag nach mittags wurde der so jählings Dahingerasfte in Bo zen beerdigt. Briccio hatte sich im Februar 1920 zum zweiten Male verheiratet und befand sich bis zum kritischen Augenblicke stets Wohl Aid gesund. Prokura-Eintragung. In das Register für Gesellschastsfirmen beim Kreis- «nd Handelsgericht Bozen wurde eingetragen: Die Einzelprokura des Herrn Alfred Differtori in Bozen für die Firma Alois

-, rung mit großem Beifall aufgenommene dreiaktige Lustspiel von de Caillevet, de Flers und Etienne Ney „Die Fahrt ins Blaue' zur Ausführung. Die Spielleitung hat Herr Direktor Bowacz. der auch die Rolle des Andre d'Eguzon spielt. Morgen Mitt woch wird zum letzten Male in dieser Spielzeit Gerhart Hauptmanns vieraktiges Drama „Einsame Menschen' in. der Inszenierung Alfred Gebhardts anfgeführt. Donn'.ersltag wird die mit stür mischem Beifall- aufgenommene Kollosche Operette „Drei alte Schachteln

', inszeniert von Herrn Direk tor Bowacz, zur Wiederholung gebracht. Am F r e i- tag findet das erste Gastspiel des beliebten, hier gewiß noch in bester Erinnerung stehenden Mit gliedes des Deutschen Volkstheaters in Wien. Herrn Wilhelm Klitsch als Egmont in Goethes gleich namigein Trauerspiel statt. Die Spielleitung hat. Herr Alfred Gebhardt. Das Klärchen spielt Maria Ruttner. Die Mnsik ist von-L. v. Beethoven und ist für diese Aufführung das Orchester verstärkt worden... Am Dirigentenpult Herr

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