durch die Kümmernisse einer betrogenen Liebe zum ent sagungsvollen Dienste Gottes führten. An dem lauteren Wesen Seraficos, dessen Jünger er ward, richtete sich Romeo zur vollen Seelenreinheit empor: Wv Du auch bist, da ist die Welt bei Dir, In Haß und Liebe herrscht sie über Dich, lind dann erst überwindest Du die Welt, Wenn Du in Einem lebst, der Alles ist, Und dieser Eine, einzige ist Gott! Die Aufgabe, das Volk von Banditen zur reinen Gotteslehre zu bekehren, ist groß und bitter
. Ein rührendes Beispiel dafür ist Pietro, der in der stillen Zelle nach Schätzen suchte, aber nichts fand als Kräuter und Büchsen. Romeo gab dem Hallunken eine Pistole mit der Bemerkung, daß sie scharf geladen sei. Vor der Thüre drückt Pietro auf den Hahn und die Kugel durchbohrte den Rand seines Hutes. Weinend vor Schain lind Reue stürzt er dem Mönch zu Füßen und verehrt ihn seither wie einen Heiligen. Bei der Primiz wird Romeo den Namen Serafico annehmen. Da soll es hoch hergehen: Kommt zur Primiz
und sie sind leuchtende Gegenstücke zu dem verbitterten Hexenmeister, der aus dem Sturmschlag des Schicksals nur den Haß und die Verachtung lernte. Die Kunst des Lebens, sein Leid schweigend zu tragen, offenbart sich in den unmittelbarsten und überzeugendsten Formen. Der große moralische Wert der Dichtung liegt aber darin, daß jene Menschen, die so gern ihr Leid in ihrem Selbsibemitleiden vergrößert sehen, durch den Hinweis auf so starke Charaktere, wie es Serafico und Romeo sind, bei denen sich das Unglück in stille